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Dresdner Nachrichten : 30.06.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187306304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-06
- Tag 1873-06-30
-
Monat
1873-06
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.06.1873
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»den war und ihm auf Tage Quartier anwies. Kaum er tu Freiheit. kam der Arbeitslose aui den weit scvlimmeren anken, sich dura, Stehle» die Mittel zur Bezahlung eine« ' Lebensunterhalts zunächst zu verschaffe», Er ttk im erstieg Biasewitzer diesem Zwecke am Abende des Mat d. Saidpark den Grutzsck'schen -leubau umschließenden Zaun und stahl auS zwei Keller» i»> Hause, ivovou er den eine», alö anch noch zwei Handwerkökaste» gewaltsam öffucle, verschicdcueArdeitö- mchrn unb Handwerkszeug. Im verschlossenen Zeller war die Beute gering, nur eine blaue Lciunandschürzc, dem Handarbeiter Grundmann gehörig, hing darin und vergebens suchte er nach dem Aufsprengc» des eine» Kastens nach dem gehofften Insulte, derselbe war leer. Anders im zweiten, da lag ein Krönet, »ln Hammer, zwei Spike», zwei Meiscl unb ein Lcderschiirz. »n Grsammtwertb gegen v THaler, dem Mlaurcr Pötzsch aehbrtg. Die Strafe folgte aus dem Fuße nach: im Begriff, die Beute zu verkaufe», ward er arretirt. Schon vorher, im April dieses Jahres, hat er einen Diebstahl vcriibt; rS bttraf ein brau ste- Iagurl, wofür er mit drei Woche» Geiäugniß bestraft wor den-Ist unb welche Strafe er erst während der jetzigen Unter mchlmgshafS verbükst hat. Staatsanwaltschaft: Staatsanwalt vr. Franckc; Vertheidigung: Adbocatvi. Steinl. DasSchöffcn- «richt, unter Vorsitz de- Herrn Assessor Kurtz, verurtheilt den Mgeuvlichen Angeklagten zu 8 Monaten Gesängniß. - - — Schandau. Ueder diesen unsem vaterländischen Badeort schreibt Paul Lindau in „Ueber Land und Meer" folgenden Artikel, dem eine udbüdung des lieblichen Städtchens beigegebe» ist. Paul Lindau degtnnt: Sobald die drei gestrengen Herren übcr'S Land gezogen »nd und das warme Wetter einige Beständigkeit verspricht, dul- tel e- mich nicht mehr in Berlin: der Winter und Das, was man »seine Freuden" zu nenne» pflegt — gesellschaftliche Abhetzuugen kr schlimmsten Art, Diners oone Ende und Balle bis zur.zeit, <vo die Bäcker aufftehen — Alles das ist gottlob vorüber: aber rS hat uns in der Abspannung der Nerven, dem zermarkerten Ge tzirn, dem körperlichen und geistigen Unbehagen, der Unlust am Schaffen und dem Verdruß mit uns und der ganzen Welt eine» bitterbösen Denkzettel zurückgelasfen. Alle unsere Wünsche kon jentriren sich in dem einen Verlangen: »orr von hier, wo cs stäubt »nt lärmt, wo man sich amüsirt und ärgert, wo man klaksckst »nd neidet, kaS Belt am Abend und die Sonne am Morgen scheu! — fort von hier nach einem stillen, freundlichen Ort, wo man Berge sieht und Wasser rauschen Hort, wo man sich in jene er babene Stimmung der göttlichsten Langweile versetzen kann, die »nsern Nerven so wohl tvut, die unS ein Kind sein laßt nnter Kin dern, wo man mit den Hühnern in die Federn kriecht und zu diner vernünftigen Morgenstunde wieder aufsleht. — Dahin laß »nö ziehen! Und alles DaS, und vieles Ankere obenein bietet für mich vaS reizende Schandau. Um Schandau zu ei reichen, trotze ich der Atmosphäre in den Waiteiälcn des Anhalter Bahnhofs, stecke ich die Grobheiten der Beamten am Schalter mit Gelassenheit ein »nd nehme mutbig die Gefahren auf mich, welche mit der Fahrt »us den Schienen dieser vorzüglich verwalteten Bahn Verhängnis,- soll verknüpft sind. Und wenn ich erst Dresden erreicht habe und in einem Waggon der sächsischen Staalsbahn geborgen din, an den lachenden Usern der Eibe entlang fahre und allmählich die wohlbekannten Höbeuzüge vor mir auttauchcn sehe, die de» stolzen Namen ter „sächsischen Schweiz" führen, wenn tas hübsche Pirna erreicht ist. bei dem icter Fremde dieselbe Aiiekroke über den wohllautenden sächsischen Dialekt erzählt, die prächtige Bastei au> dem gegenüberliegenden Utcr herporkrilt, der Lilicustciu seine in dieser Umgebung imposante Erscheinung zeigt, der malerische Könlgsteln wine Bergfeste präsentirt — dann werde ich ein anderer Mensch; dann ergehl es mir mit ter Elbluit wie Heine mit dem Rheinwein: „Die Elbluit slimmt mich immer weich Und lös« iekwedcö Zcrwürsniß In meiner Brust, entzündet darin Der Menschenliebe Bedürmiß." ^fch werde ein zweiter Joseph — vom Mantel ist hier nicht „Niemand thu' ich was zu Leide Und bin schüchtern wie ein Lamm." „Station Krippen!" ruit der Swaffner und mit der Artig keit unv dem Lalvulömus veS guten Sachsen setzt er biiizü: „Diejenigen Herrschaften, welche BillctS iür Schandau gelefk Laben, müssen nun schon so giftig sein, sich gefälligst heraus zu oemühen; mir sein angekommen." „Mir" steigen also aus und da liegt es vor uiiö, das liebe Städtchen; nur die Elbe trennt uns noch von dem Ziele unserer Wünsche. ES verlohnt der Blühe, stehen zu dlelben und die an- muthige Landschaft zu mustern. Vor nnS das klare Wasser ter Elbe — ein Dampfboot, denen Deck dick t besetzt ist, keucht an uns vorüber: es kommt aus Böhmen und fährt zu Thal nach Dresden herab; die Fähren gehen hin und her; hic unk da vergnügt sich ein sinniger Städter im Ruderboote - rechts und links, vor uns und hinter unS die in wundervollen Linien gezogenen Höhen der sächsischen Schweiz, diese mit herrlichen Bäumen dicht bewachsen, jene kahl und die sonderbaren Formationen des verwitterten Land steins dem Auge in ihrer nackten Reinheit zeigend, diese mit einem tcrrassenartig abgeplatteten G pfel, jene — phantastisch gedrechs.lte Kegel, die wie em Spielzeug iür jugendliche Riese» ausiebc». Und! aerude gegenüber Vas kleine Schandau, das fick, durch die stattliche» ' ' blühenden Kindern — kurzum, man befind! guter Gesellschaft und ich kenn« manche Lux« ein Muster nehmen könnten. Der Lliru» fehlt hier allerdings vvllstär und Gummlrksder kommen kaum vor. ! sich dort in recht bädcr, die sich daran vor! am tig. Reiche Toiletten allir entbehrt man aber beider Ge- zerren und maen vorübersausc». bei jedem Schritt und Tritt zu begegnen. Und dafür zahlt man auch honnete Preise wie sie bounete Leute lieben. Schandau «st einfach, rubia, billig: e» bietet an unk für sich wen die Zerstreuung; aver e« oletet frische Lust, Wasser und Berge, dle Möglichkeit zu den reizendsten Aus flügen ohne alle Blühe, und gute Verpflegung. Ein Abend auf der Terrasse vor de», „Forsthause", mit dem herrlichen Lllienstcln im Sonnenuntergang zur Rechten, einer frischen Forelle ani dem Teller, einer liebenswürdigen Nachbarin zur Linken, der Eibe zu Füßen und den blauen Sommerhiinmel über dem Scheitel — ich kann mir nichts Angenehmere- denken! Und schließlich endet man nock' in der „Erhvhlung", allwo ein vortreffliches Bier ge schenkt wird, und finket dort unter de» Honoialiorcn immernoch zwei gutmüihigc Mcnschen znm Skate bereit. - Forellen und c-kat! Wem dabei nickst da- Herz Im Leibe lacht, der hat keine» Sinn für die Freuten tcö Dasein-. Schandau ist der Mittelpunkt der sächsischen Schweiz und deßhalb sehr belebt. Jeder Zug. jedes Book bringt Fremde und sübrt andere Helm. Ich habe mich während meines nach Monaten zählenden Aufcnthaltes nickst einen Augenblick kort gclangweilt und besser und mehr gearbeitet, als irgendwo. Ich denke an Schandau zurück wie an eine» lieben Freund, dem ich Dank schulde; dort ist in wenigen Tagen, unter dem Elufluß der herrlichen Um gebung, wle von selbst die Arbeit projektirt und bis auf de» letz tcn Strich fertig geworden, die mir die größte Freude in meinem schriftstellerischen Wirken bereitet hat. Zebu, zwölf Stunden habe ich bisweilen hlntcreinander am Pulte gesessen, und wenn Ich in den großen Garten, an der Elbe eine Viertelstunde aus und ab gcichlenccrtwar und schließlich im „Forsthaus" und ter „Er holung" des TageS Blühen beschlossen hatte, war ich wieder so frisch, so aufgeräumt, so ruhig und klar, daß Ich von vorn hätte aniangen können. Wer Erholung und Beruhigung braucht, der gehe nach Schandau; wer sich und seinen Staat zum Besten geben will, ter muß allerdings eine ganz andere Richtung einschlagcn. Der Hauptrciz Schandaus liegt In seiner Umgebung und i» in der Leichtigkeit, die schönsten Punkte der sächsischen Schwei, in ein paar Sluntcn zu erreichen. Doch darüber, über die al kalifche Eisenancllc und sonstige für d^> Fremden höchst interessante Dinge ericistircn Berlepsch. Bädekce und die Freintenführcr weil besser, als Dero ergebenster Diener. Habe ich die Vorzüge SchantauS in etwas zu lauten Worten verkündet, so bin ich durch tcn sehr persönlichen Anstrich, tcn icl diesem 'Artikel gegeben habe, wohl schon im Voraus entschuldigt. Die Entfernung verschönt Immer ctwaö. Und jetzt fällt gerate die goldene Maienionnc auf mein Papier, uud ick' denke daran, wie viel tausendmal goldener dieselbe Lonne mir scheinen würde, wen» ich mlch an den Ufern der Elbe, im Herliig'sck'cn Garten, gegenüber von Krippen in seliger Verschollenheit ihrer stcuci könnte, anstatt hier die Roulcaur herunterzulasscn, weil mir die 'Augen übergehen. 'Nun gottlob, bald geht's iorl — und wie der Storch in taö alte Nest. „Zu Dir, Frau VenuS, kehr' ich wieder"! die Feuilleton. ch Der neueste Roman der Frau Louise Mühlbach, welcher zunächst in der „N. Fr. Pr." abgedruckt wird, führt den Titel: „Protestantische Iesuite » ". Jedenfalls ist ter Titel ei» Meisterstück. r Die „Deutsche Za adzei tung" (Eigenthum teS Grafen von Krockow) bringt in ihrer letzten Nummer neben seist interessant geschilderten jagdlichen Mitlhcilungen auch eine druck Zeichnung erklärte, ganz cigenthümliche Angel, mit der in Hol land die Aale gefangen werde». Es werden jedem Jäger und Freunde von Poesie daselbst auch die durch v on W ild unaen im Jahre N'.R in kleiner Auflage nur veröffentlichten, kräftig, schlickst und einfach gehaltenen Iagst'.eter gewiß willkommen sei» Unsere Leier machen wir deshalb aut Nummer st der genannten Zeitschrift hiermit besonders aufmerksam. Briefkasten. * Sl.' v. G? Ihr Gedicht „Empfindungen auf der Bastei' können wir nickst zum Abdruck bringen. Sie sind, wie Sie sagen, ei» jnngcS, unerfahrenes Mädchen und Ihre Verse spiegeln du Eindrücke einer schönen 'Natur auf ein unverdorbenes Menschen Herz wieder. Aber Achiiliches ist schön hundert Mal und oll inniger, tiefer ausgesprochen worden. Icke Seite eines Fremden buchs enthält ähnliche Verse von glücklichen Menschen, denen die Partie nicht verregnet wurde, ' v, M. Löbau. „Wir gehen nicht nach Canossa" sagte Bis marck vorm Jahre, als ter Papst den Cardinal Fürst Hohenlohe als deutschen Gemiittc» beim Papste abwics und dcmüibigend, Forderungen stellte. Bismarck gebt nickst nach Canossa, sondern nach Varzin unb Sie mögen mit Geucke nach Tirol oder tn Schwei; gehen. * Ein A bonnent. Eine Federnposenfabrik (worin Gänse, ^ , kiele zum Schreiben brauchbar gemacht werden) kennen wir nicht phantamsch gedrechs.tte^ Wir führen dies spitze Stahlfedern. H l l. „Die Dummheit Ihres Leitartikclschreibers ist auch eine Gabe Gottes. Herkuics-BiSmarck wird trotz des Gekläffe ist sie seit dem 15. Mat 185S in Dresden er nur 1 Jahr am Hottbeater in Hannover _ Stadttheater in Stettin gespielt. Sie jeden hieraus: Ulrich hat außerhalb Dresden- so gut wie keine v sie Ist gegenwärtig ganz dle unsere und rß ' Zukunft: . * Bertha M. Cbemn>». „Vorigen Herbst hat Arno von yalkenhain sich ln den Dresdner Nachrichten alS HetrathS- cankidat auSgraeben. hat bei einigen Wsttiveu Schwindelei ge trieben. ihnen Geld abaelockt und läßt etzt -licht- von sich hören und sehen. Ich bitte, suchen Sie den Aufenthalt diese» verruch ten BösewlchtS, dein weder baS Herz noch brr Geldbeutel einer Frau heilig ist. zu ermitteln , damit die Betrogenen Ihn zur Rechenschaft ziepen können. Postscrlptum. Derselbe hatte einen bedeutenden Kahlkopf und war groß und nicht sehr stark. Er gab sich für sehr reich auS. ging aber sehr einfach in der Kleid ung. Ach! er war so schön M — Was man un» nicht Alle» zu« mutbet — erst müssen wir bei der Ulrich nach ihren früheren Engagements Erkundigungen Anziehen unb letzt sollen wir rcck'erchirc». wo Der weilt, ter den Wittwen Engagements vor- gespicgelt patt! Arno von Falkenhain! - wenn In Ihre»Adern das Blut eine- Edelmanncö fließt, hören Sie aus dielen Schrei einer Wittwe, erscheinen Sie vor ihr und geben Sie ihr, wenn nicht Herz und Ihren Stammbaum, doch Wort und Porte- monnale zurück! * Z. Ein erfolgreiches Mittel gegen Warzen und Hühner augen soll das In allen Apotheken zu habende Glöckner'sche sein. Wir selbst baben ein Wärzchen nur zwischen der dritten und vier ten linken »tippe, wo cö unserer Schönheit keinen Eintrag thut. An Hühneraugen leiden wir auch nicht, sondern treten blos mit unter einmal Anderen aui die lieben ihrigen, sodaß wir rin Gegen mittel nur vom Hörensagen kennen. * G. R. E. Der Berlin-Dresdner Bahnhof kommt bestimmt nach Friedrichstadt. Speculire» Sie daraus hin loS! * B. i n K. „Neulich nannte ein Herr einen Knaben einen tumiiien Dorfjungkii. Werten denn bloS in den Städten ge- scheitte Iungens geboren?" — Mögen Sie Ms dem Lande oder in einer Ltadt geboren sein, gescheitst sind Sie niKt aus dir Welt gekommen, daß Sie wegen der Dummheit eines Städters I Vigr. tür einen Briet an uns auogebcn. * B. I. W. „Ist eö nickst Zelt, auch nach Frickrichstadt eine Pferdebahn zu legen?" — 'Nicht bloö dazu ist cö Zelt, sondern unsere Behörden sollten daran tcnken. die Verblutung ter Statt mit ihrer Umgebung svstcmatisch turch ein N-tz bon Eommuni cationomiltcl», wornnier tie Piertcbahncn tle wichtigsten sind, hcrzustcllen. Wie überängstlich man aber in der Pferdcbahnfrage ist, wissen Sie daö nicht s ' Die Obigen. „Sie ist nichts weniger alS hübsch ... ist dann die Betreuende hübsch oder häßlich;" - Häßlich ist sie, häßlich wie die Nacht. * Inserent M Bitte uns genauer anzugeben, wodurch wir Inserenten verletzt und tür andere Leute, die nickst bei uns imcriren, Rcclame gemacht haben sollen. Ihr Brief war un- völlig unverständlich. " Earl H. Ist ter Ausdruck kaufmännisch correct: „Wir haben zum Direktor unserer Gesellschaft Herrn N. N. unb zur Behinderung desselben Herrn F'. Z). ernannt." — Das muß ja eine nette Gesellschaft sein, wo ein Dlrector zur Behlntrrung des anteren angestellt wird! * Pastor Dörhage in Heiligenroda in Hannover. Ihrem Wunsche gemäß theilen wir mit, baß Sie keiner ter beiten Geist lichen sint, tie lvcrgl. die Dresdner Nachrichten vom NO. Mai) io herzlos waren, einem Unglücklichen, der unter einein Wagen- rate lag, tle Hilfe abzuschlagcn, dafür aber sich im Gasthaust bene thaten. „Diese Lchantthat fällt nicht mir zur Last, son dern meinem früheren Eollaboralor Ervthropel, jetzt in Giebolde hausen, unk dem Pastor Kandelbard !n Brinkum/' * L. in Chemnitz. Die Geucke'sche Ertrafahrt nach der Schweiz und Tirol können wir Ihnen empfehlen. Wir haben selbst eine solche Fahrt mitgemacht. Animlren Sie Ihre Eolltgen unter den dortigen Lehrern, gruppenweise zu 4-5 zu reisen. Es kostet Ihnen dann daö halbe Gelb und Sie haben den doppelten Genuß. Die Redaktion. hassadcn ter großen Elbhotels vornehm genug ausnimiitt. - tas einer wüthcuten Meute auch den Augiasstall ter teutichen Preist „uMbaus" und „Deutsche Haus" sind in erster, tas „Dampf-, säubern! Merken Sic sieb tas, Sie Dolror ter Logik!" — Das schiff" ist in zweiter Linie zu nennen; - ter Baumeister, welcher crstcrc Eomplimcnt haben wir getreulich auSgcrickstct. Eintruck die Kir»e mit dem einiack-cn, schmucklosen ?burm unter die kleinen hat aber ter Gruß nickst gemacht, tenn, wer a» einer Zeitung Hauser gesetzt, hat sich entschieten aus malerische Wirlung verstantcii! arbeitet, erhält allmählich ein so dickes Fell, daß es schon'Hahne eine Erbte aut einer Elepbantenhaut. Wenn tie Schilderungei nur annähernd zuträfen, die anoiwme Burst an uns von uns tas ganze Blld mackst einen überaus freundlichen, barmoniscl eu! buchen komme» muß, che eine Sottise mehr Eindruck mackst, alc Eindruck. Man fühlt, daß man hier recht froh sein und sjg-—- -- seines Lebens freuen kann. Ich weiß inickst, wie viel Einwohner Schandau zählt — es! entwerfen, mögen wohl an tie kreitauicnt »ein, also beinahe so viel wie ter kleinere Tpeil ter Frietrichsstraße in Berlin — aber ich weiß taß die meisten „Hering" heißen. Man hat kaum ein Dcmculi zu befürchten, wenn man jeden Schantaucr mit „Guten Morgen, Herr Hering" begrüßt; ick' bin wenigstens immer gut tabci ge fahren. Ein einziges Mal wurde ich berichtigt: „Licverwechseln mich mit meinem Schwager." Eine Ausnahmeuna.lst eine nütz Uche Dame, deren Schild mich immer kestlich aunmrt I at: „ Venus, Hcbeamme". Seitdem muß ich immer lachen, wenn ick' Tann Häuser singen höre: „Zn Dir, Frau Venus, kehr' ich wieder!" 'Außer stm obengenannten u«>iii> Nativen crireucn sich im Sommer noch etwa IK«» Fremde der irischen Lust, des reinen Wassers, ter schönen AuSiickst und ter poetischen Forellen in Schandau — unter kielen allerdings umd das ist der schwerste Vorwurf, den man gegen Schandau erhebti lehr viele Berliner, sich erblicke darin kein besonderes Unglück, denn erstens finde ich bee Berliner im Einzelnen wie als Kollektiv»»! viel netter, als sie geschildert werden; und zweitens wüßte ich kein Mittel, im ittsirtrn Europa während der beißen Tage dem Berliner zu Mit Karl Braun — Wiesbaden und dem Pialmistcn ann man auskuien: „Wo soll ich hingebcn vor dem Berliner? )re ich gen Himmel, so ist er da; bctterr ich mich in der Hölle, st er auch da; nähme ich die Flügel der Morgenrötbe und civ! bliebe am äußersten Meere, so würde er auch dort sein:" Atto, da hilft Alles nichts: und die Berliner, die ick, in Schandau ge troffen habe, sind wahrlich nicht die schlimmsten. Im vorigen Jahre kennte man allabendlich auf der Terrasse Vor dem ForsthauS-Hotci einen einfach gekleideten Man», dcr so könnten wir in der Hölle gar keinen Platz bckom inen, als zwischen Beelzebub und ieiner Großmutter. Wir wcr dcn ja icl en, wie weit cs Bismarck im Kampst gegen tie Freibei der öistnriichcn Meinung bringt. Vor der Hand scheint uns nock eine Gefahr, als ob er den Ast absägen würde können, ans den. er selb» mit sitzt. * Abo n ii e n t. Für Straßcnlokomotivcn hat sich der Lan- desculturrath als Beförderungsmittel bon Botcncnltnr-'Apparatcii auögciprochen. ' E. G. Veranlassen Sie dock' den Cirkelstlniiied E. G Schulze, Wcißcritzslraßc N>, aus seiner Firma das Wort „Schmied' mit dem „c" zu schreiben." — Das tbun wir nickst und wenn Sst imö >', Thlr. böten. Der Cukclscl mict Schulze bat sich s wahr icheinlicki aus dem Englischen abgezirkelt, daß der breite Zisch laut „ich" auch ohne c deutlich genug geschrieben ist. Nur sollte sich Herr Schulze dann auch b!oS Shulze schreiben! Wenn die Lcbrer die Rechtschreibung des ,,'ch" durch Hmauswencn teS r vereinfachen könnten, so würden wir auch gern blos „sh" drucken ' A. B. „Halten Sie cs nickst iür zeitgemäß, das Wort „Glacisitraße" mit einem deutschen zu vertauschen? Wenn Im Elsaß tie französischen Straßennamen umgetaust wer den und sogar aus Onai „Staden" wird, warum toll Dresden dieses Fremdwort bebalten? — Wir wollen ja nickst den Statt- rath in seiner Neigung crmuntcr», alte, historisch berechtigte Straß nnamcn, in der Geschwindigkeit umzutanien. Neugcbautc Straßen mag man mit tcn Namen berühmter Personen belegen, wie man einen imposanten Bismarekplatz. die aussichtsreiche Pcsta- lozzistraße u. s. w. schuf. »Aber mit der Geschichte Dresdens ver wachsene Straßennamen awzugeben, taö gefällt unö nickst. Und aussah wie Napoleon Hl. mit einer Hornbrille, in der Gesellschaft, die Glaciösiraße erinnert daran, taß Dresden icincp Zelr Festung seiner liebenswürdigen und klugen Frau erblicken. Er trank fein Glaö Bier wie jeder Sintere, rauchte wie jeder »Andere, beküm merte sich um Niemand und war augenscheinlich iroh, wenn sich Niemand um ihn bekümmerte Er wollte sieb in geisiesstärkender Langwelle von den Strapazen des Winters crboien. Kein Mensch konnte cS diesem stillen und schlichten Mann ansche», taß man einen der ausgezeichnetsten »nd höchsten Beamten des Staates, rcn Vertreter Bismarcks, Seine Ercellen; den Untcrstaatöfckretär von Thile, vor sich habe. Nicht weit von ihm, unter den schat tigen Bäumen, saß zur selben Zeit ein Mann, der den Stolz deö deutschen Journalismus bildete, — der tieibctrauerte Joseph Leh mann, der Begründer und Redakteur teS „Magazin für dieLite- war, tenn Glacis nennt man die gelinde Abdachung der "äußer stcn Brustwehr an dem bedeckten Wege einer Festung. Diese Feltbrustwchr bestand seiner Zeit dort in Neustadt, wo sich jetzt die Glaciöstraße erhebt. ' K. in K. „Wie lange ist die berühmte Schauspielerin Ulrick' schon am Dresdner Theater und wo ist sie frühcr cngaairt gewesen." — Obgleich wir der Vergangenheit einer Dame nicht gern nack'spürcn, machten wir — was thut man nicht für einen Abonnenten ? — hier doch eine Ausnahme. Wir nahmen uns einen Zweispänner und sichren, da uns über die Biographie der Frl. Ulrich alle Ecniversations-Lcrika und sonstige Eiclöbrücker im Stich ließen, über die Mordgrundbrücke bei Loscbwitz, wo Ulrich wohnt, zogen schnell ein Paar neue Handschuhe an schellten. Mit ihrem bezauberndsten Lächeln — Sie kennen ja. Herr K. ln K: — gab uns Frl. Ulrich Auskunft. Hier- Vermischtes. * Ein Eoncurrent des GabelmanncS. AuS El berfeld wird ein Seitcnstück zu dem bekannten,.Gabelmann", dem .Ualiencr mit der verschluckten Gabel, gemeldet. Diesmal aber ist eö nur ein Hund, der von seinem Eigenthümer veranlaßt wurde, seine Fertigkeit im Apportircn versteckter kleiner Gegen stände zu producircn. Verschiedene derartige Kunststücke waren chon gemacht, als Erstercr seine Ubr irgendwo verbarg und dann dem Hunte sein „Apporte!" zurlcs. Natürlich wurde auch sic oon diesem bald gesunden, ter, sie trinmphlrcnk in seinem Maule kragend, aus seinen Herrn zucilte, als er plötzlich von einem an dern Hunde angegriffen wurde. Da - ein Schluck und die Uhr rar in dem -Nagen des ThicreS verschwunden. Jetzt war guter Rath theucr. Den Hund der Uhr wegen zu töttcn, ging nicht ?a elftere nur etwa 12 Thlr. gekostet, der Hund aber bedeutend mclst Werth batte. Obgleich die Geschichte schon vor einigen !agcn passirt, befindet sich das Thier mit der Uhr noch heute ganz wohl. Neueste Telegramme der TrcSdner Nachrichten. Straßburg, 28. Juni. Die heute erschienene CröffnungS- nummer des „Elsässer Journals" enthalt als Programm einen Ar tikel, in welchem hcrvorgchoben wird: DaS Journal wolle seine stimme erheben zu Gunsten der Interessen, der Wünsche und der Traditionen des Elsaß: es werde sich streng in den Grenzen der durch den Eessions-Vcrtrag vom Jahre 1871 für Elsaß-Lothringen gezogenen Grenzen halten; innerhalb dieser Grenzen aber werde es bemüht sein, die Lage zu klären und so Reibungen und Zusammen- lößen vorzubcngcn, die nur sehr selten Martyrium schaffen, wohl >ber Opfer fordern. Pest, 28. Juni. Abgeordnetenhaus. In die heute stattgehabte Debatte über das Vorgehen des Ministers gegen den Bischof von itosenau wegen Verkündigung des Jnsallibilitätsdogmas griff Deak mit einer allseitig sehr beifällig ausgenommenen »jede ein. in welcher r das Programm der Deakpcwtei in kirchcnpolitischen Angelegenhei len scizzirte und hiernach die Einführung des amerikanischen Systems MÜchllich des Verhältnisses des Staates zur Kirche, die obligato rische Eivilche, sowie die Trennung der staatlichen von den kirchlichen vundalionen befürwortete. Teak sprach sich ferner gegen jeden Ein zriff in die Autonomie der katholischen Kirche, sowie gegen das Viril recht der Bischöfe im Oberhause aus und empfahl schließlich dir An nahme des Antrages des Kultusministers auf Niedersetzung einer Commission, welche Vorschläge zur Regelung des Verhältnisse- zwi schen Staat und Kirche machen solle. Der Abgeordnete Lükde be antragte das Vorgehen des Kultusminister- zu mißbilligen und eine Temporaliensperre gegen den Bischof von Rosenau zu verhängen. Fortsetzung der Debatte nächsten Montag. Ba yonne, 28. Juni. Ein Correspondent deS „Pays" und ver Maire einer französischen Ortschaft, welche sich gestern nach Vera begeben hatten, sind auf Befehl des Karlisten-Chefs Santa Cruz ver haftet worden, welcher dieselben nur freigeben will, wenn die franzö sische Regierung dagegen zwei internirte Karlisten ausliefert. Petersburg, 29. Juni. Der russ. „Invalide" enthält ein gestern eingegangenes Privattelegramm, daß am 17. v. M. die ver einigten russischen Truppenabthc-ilungen die Hauptstadt Khiwa An nahmen. Die Khiwaner ergriffen die Flucht. Für ltch zu spreä 2-5 Ubr: O Die ltheime >en time Krankheiten und HautauSschlcia ist täg- Casernenftraße 24, 2. Etage, 8—ii uhr und .Voigt, früher Assistent im s. Lazarett. ehandlung der geheimen, Haut-, ilich v u. 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