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k ist jedoch unmittelbar darauf der Zusammenstoß bereits er« folgt. Wie e» gekommen, daß der Locomotivmführer ungeachtet »« unter gewöhnlichen Umständen starken durch die Lccomitiv- laternen erzeugtm Beleuchtung der Geleise dm Falschlauf seines Zuges bis zur Katastrophe rrcht wahrgcnommen hat, kann erst durch die nach der zu erwartenden vollständigen Herstellung desselben weiter anzustellenden Erörterungen aufgeklärt werden. Jedenfalls hat da» Unwetter dem Blicke alle Sicherheit hemm« «m, denn selbst ein Schaffner, der b s unmittelbar vor dem Zusammenstoß an der Seite des ,Zu(,eS mit Billrtcoupiren be schäftigt gewesen ist, will keine Ahnung davon gehabt haben, daß der Zug auf falschem Geleise se'. Daß das Unglück übri gens nicht noch größere Dimensionen angenommen hat, ist hauptsächlich der Geistesgegenwart des einen Zugführers zu danken, der trotz seiner nicht unerheblichen Verwundung sofort dafür Sorge getragen hat, daß mit Hilfe der Wärterposten ein weiterer von Reichenbach herankcmmendcr gemachter Zug recht zeitig zum Halten gebracht wurde." — Am Dienstag Nachmittag sind die Rccruten der bei den in Leipzig garnisonirendm Bataillone des preußischen In fanterieregimentS Nr. 52 in der Peterskirche unter entsprechen den Feierlichkeiten eingeschworcn worden. Der Verlauf der feierlichen Handlung war folgender: Die Recruten, in Parade uniform, nur mit dem Seitengewehr bewaffnet, stellten sich auf de« Altarplatz auf, vor ihnen der Geistliche, zu seinen Seiten zwei entfaltete Fahnen. Nach dem Choralvorspiel der Orgel hielt Herr Prof. Ür. Fricke eine geistvolle Rede, welche sicht lich liefen Eindruck auf die jungm Krieger machte, sodann sprach ein königl. preußischer Auditeur die Eidesformel vor, welche die Rccruten Mort für Wort nachsprachen, indem die Zunächststehenden eine Hand auf die Fahnenstange legten; die andern erhoben die Hände zum Schwur. Nachdem wieder ein Choral gespielt, war die Feierlichkeit zu Ende; der Regiments kommandeur, sowie alle Offiziere hatten ihr beigewohnt. — In Leipzig sind in den letzten Tag« zwei Personen nach Genuß von Wurst von einem in Eythra bei einem dor tig« Einwohner geschlachteten Schweine an Trichinen erkrankt. Bei der gerichtSärzllichen Untersuchung des seit dem 20. No vember sofort nach dem Schlachten in Pökel gelegten, noch vor handenen Fleisches fanden sich todte Trichinen vor. Infolge des Genusses des gedachten Fleischer war übrigens der Eigen- thümer des geschlachteten Schweines mit seiner Ehefrau eben falls, doch aber nur leicht, erkrankt. — Beitrag zurLehre derTollwuth. Vom 1.Juni 1865 bis I. Juni 1866 sind (nach Gendarmerie-Anzeigen- im Königreiche Sachsen — mit Ausnahme der Städte Leipzig und Dresden — aus Vorsichtsmaßregeln allerwenigstens 2615 Hunde getödtet worden. Bei 369 Hunden ist die Wuthkrankheit be- zirksthierärztlich eonstatirt oder doch mit Gewißheit anzunehmen gewesen und es wurden von denselben 152 Menschen und 181 verschiedene Thiere, besonders Katzen, gebissen, welche Thiere ebenfall« getödtet wurden. Unter den 152 Menschen, welche von den Seitens der BezirkSthierärzte mit Gewißheit für toll «klärten Hunden gebissen worden sind, ist bei keinem einzigen in Folge davon die Wasserscheu zum Ausbruch gekommen. — In einem hiesigen Gasthause war es aufgefallen, daß eine dortige Dienstperson übermäßige Ausgaben machte. Man brachte dieselben mit einem Diebstahl in Verbindung, oer vor unlängst dort gegen einen Fremden verübt worden war. Des halb zeigte man die Sache der Behörde an und es soll diese im Besitze der Person eine Menge Gegenstände, insbesondere eine Masse Wäschstücke vorgefunden haben, die sie sich so nach und nach in ihren verschiedenen Diensten zusammen gestoh len hatte. — Nach russischem Kalender ist bekanntlich morgen der 31. Dreember. Im königl. Belvedere, welches oft und gern von den hier lebenden Russen besucht wird, hat deshalb zu Ehren dieses Tages auch die'eS Jahr wieder Herr Marschner in beiden festlich decorirten Sälen eine solenne Sylvesterfeier, welche alle Jahre mit größtem Beifall ausgenommen wurde, veranstaltet. — Am Dienstage wurden auf der Köni^sbrückerstraße am Eingänge der Lößnitzstraße durch Fuhrwerk zwei Candelaber um- gerissen, indem die Wagen in Folge des Glatteises bei der gro ßen Wölbung der Straße mit dem Hintertheil nach dem Schnitt- gerinne zu gerutscht und so an die Candelaber angeprallt sind. — In der Nacht des 8. d M. ist in der Scheune des Gartennahrung-besitz er Bär in Hintersifsen Feuer entstanden und in Folge dessen dieselbe sammt Wohnhaus und Seitengebäude in Asche gelegt worden. Wegen der schnellen Ueberhandnahme des Feuer« konnte nur wen g gerettet werden, auch kam e»n Schwein und eine Ziege in den Flammen um. — In der Nähe von Kömmlitz bei Rötha ward vor Kur» zem ein 50 Jahre alter lediger Zimmermann erhängt ausge- funden. Muthmaßlich hatte er den Selbstmord in der Trunken heit verübt. — Am Cylvesterabcnd wurde an der Mühle von Gnandstein ein im gleichen Alter stehend, r Handarbeiter todt aus dem Mühlgraben gezogen Blind und allein in der Welt stehend, hatte er wahrscheinlich in der Finsterniß den Weg ver fehlt und war ins Wasser gestürzt. — In der Nähe vonGevg Hain ward am 2. d. M. ein 63 Jahre alter Seiler aus dieser Stadt auf der Landstraße erfroren aufgefuaden. — Desgleichen am 3. d. M. auf einem rommunicaironLwege in der Nähe des Dorfes Reichenbach bei Waldheim ein 54 Jahre alter Armen hausbewohner. — Am 2. d. M. Nachts 1 Uhr sind in Roch- kitz 11 Scheunen abgebrannt. Die Entstehungsursache ist roch nicht ermittelt. — Dem Vernehmen nach wird nunmehr an einem L<r nächsten Abende Herr Wachtel aus Berlin in der „Afrikanern." hier auftreten. — — Vorgestern tummelten sich auf den Promenaden die Knaben schrarenweise auf den Schlittschuhen. Da? Glatteis bot eine tnffliche Bahn, auf drr fe besser, wie auf ,n Teichen und „Schindern" ausschreitcn konnten) Jagdliebhaber fürchten, daß, wenn das Glatteis lange anhält, die Mehrzahl der Reb hühner und Hasen drauf geht, weil diese Thiere nicht durch das Ei« hindurch ihre Nahrung erlangen können und also elendiglich verhungern müssen. - Rächst« Mittwoch Hof« «ln großer Hosball statt. — Ein junger Mensch trat in diesen Lagen in einen Schuhmacherladen, erklärte, sich ein Paar Stiefel kaufen zu wollen, und erhielt solche auf sein Verlangen zur sofortig« Anprobe vorgelegt. Kaum aber als er sie angezogen, nahm er Reißaus; die neuen Stiefel schienen ihm sehr gut zu paffen, da sie ihn in dem glücklichen Gelingen seiner Flucht nicht im Mindesten hinderten. — Am Dienstag Abend trat im Hoftheater in dem Le dererschen Stück „die kranken Doctoren", das nach Monate langer Pause wieder aus dem Theaterarchive hcrvorgeholt wor den war, Herr Jauner auf und wurde wegen seiner trefflichen Leistung von drm Publikum mit großem Beifall ausgezeichnet. — Die neue Eisenbahn Kieritzsch-Borna ist soweit beendet, daß vorgestern auf derselben die offizielle Probefahrt stattfinden konnte. Am 15. Januar soll die Bahn dem Verkehr übergeben werden. — — Die Parodie auf „Tannhäuser" von Kalisch erregte bekanntlich seiner Zeit überall höchst beifällige Sensation durch schlagenden Witz und parodirende Musik. Etwas dem Aehn- licheS wird jetzt von Herrn Wohlbrück in der Singspielhalle des Belvedere mit großem Glück und Geschick vorgetragrn, eine Parodie auf „die Afrikanerin", die in urwüchsiger Komik und sprudelnden Witzfunken ihres Gleichen sucht, was namentlich dadurch besonderen Reiz erhält, daß Herr Wohlbrück die Eigen- thümlichkeiten der Musik und der Herren Hostheatersängcr ki lich parodirt und classisch-virtuoS wiedergiebt. — Das „Blümelmütterchen" aus der Kunnersdorfer Mühle überbrachte der Redaktion d. Bl. gestern ein Bündel blühender Kirsch, und Maikätzchen-Zweige mit der Bitte, unserem Leser kreise den folgenden Gruß darzubringen: „Ich gratulire zum Neujahre und wünsch« Allen ein so frisches Lebe« wie diese im Winter blühenden Kirschzweigel" — Einen Beweis, welches historische Interesse im Publi» um für die Schlacht bei Königsgrätz existirt, findet man darin, daß die von Bernhardt und Kretschmar, Pragerstraße 46, offerirten Granatsplitter in kurzer Zeit vergriffen waren, so daß sich genanr.tr Herren nochmals vom Schlachtfeld bei Gitschin und Königsgrätz, wo unsere Truppen so ruhmvoll kämpften, eine Partie aussuchen ließen. Wer sich ein solches historisches Stück Eisen anzuschaffen gedenkt, findet jetzt im Schaufenster viele interessante Geschosse zur Auswahl. — In der Parochie Döhlen sind im Jahre 1866 627 Kinder geboren worden, worunter 78 uneheliche und 23 todt- geborene; 382 Personen wurden beerdigt, 97 Paar getraut, 227 confirmirt, 5596 communicirtm. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 10. Januar. Die Zeit vom 17. Nov. bis 29. Nov. v.J., war vom Tischlergesel- 'cn Johann Friedrich Alexander Schwitzky zur V«.Übung mehrerer Diebstähle und Betrügereien angewandt worden. Angeklagter, auS Dresden gebürtig, miethete beim Schneidermeister Wadewitz eine Schlafäelle, am zweiten Tage entfernte er sich von dort, ohne wiederzukehren, nahm aber ein Deckbett mit, welche- er um 2 Thlr 20 Rgr. verkaufte. In einer Nebenkammer eig nete er sich noch einen goldenen Siegelring und einen vergol deten Zwanzigkreuzer, dem Klempnergesellen Stradel gehörig, an, und verkaufte dieselben. — An demselben Tage entwen- d.te er dem Tischlermeister LogeS (?) aus der Hautflur eine Mahagonipfoste, auf 4 Thlr. 15 Ngr. geschätzt, und verkaufte sie sofort um 1 Thlr. 5 Ngr. — Am 22 Nov. befand er sich auf der Ammonfiraße. Dem dortigen Restaurateur Dreß- ler nar er von Ansehen bekannt, weil er einmal dort verkehrt hatte, dieser ließ ihn zwei Pfad« halten, um noch etwa» zu besorgen. Bei seiner Rückkehr waren sowohl die Pferd« als der Wärter verschwunden. Schwitzky hatte vielmehr dieselben zum Scharfrichter geführt und sie dort ver kauft od.r versetzt, „er wisse das nicht mehr", und 7 Thlr. dafür erhalten. Dreßler schätzt sie auf 32 Thlr. Die Pferde wurden wiedererlangt. — Am 22. November zog er zum Handarbeiter Bormann auf der Palmfiraße, wohnte dort bi« zum 28. November. Bei seiner Enlfernrng stahl er eine sil berne Uhr und 1 Thlr. baar. — Am 29. November entnahm er unter falscher Vorspiegelung vom Tischlermeister Reimer eine Säge und einen Hobel, und vom Tischlermeister Lauer eine Säge. Die Gegenstände verkaufte er sofort. Arge schul- digter, bereits zweimal bestraft, gesteht Alles ein, so daß Herr SiaatLanwalt Held in kurzen Worten die Bestrafung bean tragte, welche auch dahin erfolgte, daß Schwitzky zu 1 Jahr 4 Monate Arbeitshaus verurtheckt wurde — Angekündigte Gerichtsverhandlungen: Heute Vormittag 9 Uhr, wider Amali, Therese Lösche von hier, wegen Betrug und Diebstahl. Vorsitzender Gerichts-Rath h ensel; den 12. d. MiS., Vormittags 9 Uhr, wider den Lohnkutscher Jo hann Gotthelf Schumann von hier wegen Creditbetrug». Vorsitzender Gerichts Rath Gross. — Tagesordnung. 2!. öffentliche Sitzung 2. Kam mer, Freitag den 11. Januar 1867 Vormittag« 10 Uhr: Be- richt der ?. Deputation über das Königl. Decret, einen Nach weis in Bezug auf die Hüttenrauchschäden. Tage-geschichte. Oesterreich Die „Neue freie Presse" schreibt unterm 7. Januar: Nicht uninteressant dürste die Mittheilung der Thatsache sein, daß von dem Uebersiedeln der Gemahlin des Freiherrn v. Neust nach Wien für diesen Winter bisher in wohlunterrichteten Kreisen nichts verlautet. Der Minister des Aeußeren will sich eben erst völlig heimisch bei uns fühlen, ehe er daran denkt, seine Familie hierher kommen zu lassen. Preußen. Die Berufung de« Reichstags dürfte nach der „Pros.- Corr." etwa zwölf Tage nach Vollziehung der Woh- len, also etwa zum 24. Feb:uar, in Aussicht zu nehmen sein. Die Sitzungen des Reichstags werden in den Räumen des Herrenhauses stattfinden. — Der „Köln. Ztg." wird aus Ber- lin geschrieben: Die norddeutsche Ministerconferenz setzt ihre Berathungen fort und ist seit der Wiedereröffnung mehrfach, wie es heißt, von Herrn v. Savigry präsidirt worden. An dem Zustandekommen des Vertrags wird bekanntlich nicht ge- findet, «1, «t» hör«, am königlichen zweifelt, wen» derselbe «uh wohl noch nicht in zu« Abschluss, komm« kan». Sinz«!», Schwierigkeiten und Sonderwünsch« wurden schon früh« angeführt. So sollte Sach se», wie erinnerlich, einig« Einwendungen gegen die Truppen- Lisloeation und di« gleichmäßig« Soncentrirung der Postein künfte für «Se Bundesstaaten «hoben haben. Daß in dem erster« Punkte eine Berücksichtigung der sächsischen Wünsche in deren ganzem Umfange eintreten ««de, wurde bezweifelt. Neuerdings verlautete, Sachsen« Zustimmung zu der finanziell« Militärforderung d« norddeutschen Bundesverfassung gelte für gesichert. Ob Sachsen schon seine schwerlich zu befriedigenden Wünsche wegen d« Truppen-Dislokation aufgegebkn hat, steht dahin. Die auf die Post Verwaltung bezüglichen hält man in Dresden allem Anscheine nach noch fest, wenn auch diejenige in politischen Kreisen verbreitete Nachricht vielleicht zu «eit gehen mag, nach welcher Sachsen die Poflverwaltung in seinem Staate ganz in sein« Hand behalten möchte. Ss soll argu» «entire«, wenn r» Preußen nur etwa 23,000 Mann stelle^ und im letzten Kriege habe es «ehr präsent gemacht, und 225 Thal« pro Kopf zahl,, sowie die anderen Leistungen aufbringe, so könnt« ihm die Postoerwaltung überlassen werden. Et wird sich wohl ein Compromiß irr drm letzteren Punkte, der auch die Hansestädte bekanntlich für ihr Theil beschäftigt, fin de» lassen. Frankreich. Paris, 6. Januar. Nachdem wir gestern Morgen um 6 Uhr hi« üb« 8 Grad Kälte gehabt, trat gestern um Mitternacht plötzlich Thauwetter ein. Ein fein« Regen «goß fich üb« Paris und «achte bald alle Straßen unfahr bar. Das Glatteis wurde so gefährlich, daß di« Kutsch« nicht mehr fahren wollten, was die Besucherinnen des Opernballes und die des Balle«, der gestern im Hotel de Ville stattfand, in nicht geringe Verzweiflung bracht«. Heute Morgen standen auf den Boulevards und den übrigen Straßen ein« große An zahl ausgespannl« Wage«. Die Kutsch« warm nämlich mit hren Pferdm nach Hause und hatten sie im Stich gelassene Die Omnibusse, die sonst um 7 Uhr ausfuhren, begannen ihre Fahrten erst um 9 Uhr. Dem Kais« sowohl, als auch den übrig«. Schlittschuhläufern beiderlei Geschlechts, hat das Thau- wett« natürlich «drm arge« Streich gespielt und ihr Vergnü gen dauert, nur einen Tag. Der Kais« lief gestern auf dem großen See i« Boulognn Gehölz ebenfalls Schlittschuh. England. Seit lang« Jahren hat Indien keine so reiche Ernte gehabt wie jetzt, und die ein« Provinz Orissa aus genommen, braucht «an eine Fortdauer der Hungersaoth nicht zu befürchten. In jmen Bezirken OrissaS aber, welche vor zwei Jahren von dem furchtbarm Orkan« und im August vori- m Jahres von den eben so unheilvollen Ueberschwemnmngea eimgesucht vurdm, herrscht noch das gräßlichste Elend. Schon hat di« Hungers« oth mit dm sie begleitenden Krankheiten von dm Millionen der Bevölkerung Orrssas 500,000 bil 600,000 Menschen hingrrafft; an «inzelnm Orten bleibt nur noch ein Viertel der ursprünglichen Seelmzahl. Noch inz Mo nat Dccember «lagen etwa 150 Menschen täglich. Wirst man einm Blick üb« die ganze, von der HungnSnoth betroffene Fläche, welch« von etwa 6 Millionen Menschen bewohnt ist, so zeigt sich An Schauspiel, wie er seit 1770 nicht «lebt wordm ist Fast eine ganze Million von Todesfällen ist zur Kmntniß gekommen, und ehe die Zustände sich wird« gebessert Hab«, wird di« Million voll sein. Rußland. Petersburg, 8. Januar. Dt« heutige „Smaiszeitung" verössentlichr einm UkaS, welch« die Einfuhr des Schweinefleisches und d« aus Schweinefleisch gefertigten Fabrikat« aus dem Auslande nach Rußland und dem König reich, Polen verbietet. Die Maßregel wird durch das häufige Auftreten d« Trichinmkrankheit in Deutschland motivirt. * Ein SelamI Zum Neujahr 1867. 6s sii dies Jahr ein Laubgewind', drinn alle Tage Knospen sind. Aus daß dereinst sich jeder Tag als Blüthe holv erschließen mag. Dem Bauer sei geschützt sein Korn vor Hagel, Dorn und Ritter sporn. Der Bürger sei geschützt vor Weh, vor neuer Steuer Bitterklee. Dem Lausmann geh', das wünsch' ich sein, nicht aus die Münze, sondern ein. Wem schwere Arbeit raubt die Ruh, dem fließe Labkraut reichlich zu. Und jedem Kranken heilend diene bald der Genesung Balsamine. Dem Handwerksmann, ich sag' es gern, blcib's Hungerblümchen immer sern; Für jeden Dürst'gcn sei gebaut die Pflege .Tausendgüldenkraut/ Den Priestern möge wahr und reinIehovablümchcn nur aedeih'n. Und Krieger soll'«, uns zu beglücken, aus Lorbeer ruhn, statt rhu zu pflücken. Beamte soll'n vor gist'gcn Blülhen sich wie vor einer Nessel hüten; Dem Parlamente wünsch' ich wohl, viel Salzkraut und nur wenig Koyl, Und jeder Stand und Glaube sei von Pech- und von Stech« Nelke srei, Und wer geliebte Kinder koj't, dem bleibe srisch sein Augentrost, Und wen ein liebes Weib beglückt, der bleib von Immergrün geschmückt, Und wem die Liebe erst erwacht, dem blüh' die Ros' in steter PrachtZ Dem Volk erwachse voll und dicht nach oben einVergißmeinnichÜ Ob grün-weiß oder schwarz und weiß, dem Ehrenmann blüh Ehrenpreis! — So manches Schlimme zu verschmerzen, erleuchte Gott die Königs kerzen, Den Deutschen Allen blüh' aus« Neu'die schöne Blume Männer treu. Gott gcb' auch Segen und Gedeih'n den Winzern, und uns guten Wein» Damit wir einst aus voller Brust ausrusen voller Freud und Lust Beim 67ger hell und klar: .Gottlob! das war ein gutes Jahr!' (In einer Sylvcstcrgcsellschast vorgetragcn vom Versasser Major v.P.> * Ein-., Berechnung zufolge hat sich Oesterreich seit dem Jahre 1600, also in ungefähr 266 Jahren, nur 104 Frie densjahre «freut, während es 160 Jahre in 29 verschiedenen Kriegen zu kämpfen hatte. Von diesen Kriegen wurden geführt: 10 mit Frankreich, 6 mit der Türkei, 5 mit Preußen, 4 mit Spanien, 1 mit Holland, 1 mit Dänemark und 4 waren Erb folge-Kriege. Ein Krieg dauerte 30 Jahre (von 1618—1648), einer 16, ein« 14, einer 13, einer 9 und drei 8 Jahre; die übrigen warm zwischen 6 Jahren und einigen Monaten. * Das verbreitetste rnglisch« Blatt ist der London« ultra liberale „Daily Telegraph"; er setzt täglich 138,714 Exemn plare ab.