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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261130017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926113001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926113001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-30
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1926
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Nr. 5S1 Seile « »Dresdner Nachrichte«'' — Vie«»ka>. 30. November 1«- Oertiiches und Sächsisches. Georg Arnhol-s letzter Gang. Die Tr«neikseter. In dem mit feinsinnigem Kunstverständnis auSgeftatteten Heim aus der Gerhart Hauptmann-Siraße in Streblrn hatten siöd am Mvntagngchmtttao alle -te eingesunden. die dem lo »an» unerwartet aus dem Veden geschiedenen Geniorcbes de- Bankhauses Gebr Arnhold, Geheimen Kommerzienrat Konsul Georg Arni, old. beruslich und srenndschastlich nabe gestanden haben, In erster Vinte ivaren es die Vertreter der sächsische» Hochfinanz. unter denen wohl keiner der Dresdner Bankherren kehlte. Von der StaatSregieruna war Finanz- minister Dr, Dehne erschienen: die Stadt Dresden vertraten Oberbürgermeister Dr Blüher und Ltablverordneienoizevor- kteber Hoirat Holst. die Handelskammer deren Präsident Grd. Kommerzienrat Schleich und Syndikus Dr Karst die Reich», bank Direktor Richter: die gemeinnützigen Vereine, die in Georg Aruhold eine» namhasten Wobliätcr rerloren haben, verkörperte AmiSgeiichtsvräsident a D Dr. Becker. AuS den Kreilen der Kims» leien die Rainen von Grai Secbach. Gebeimrat Dr Rdoivb und Schauspieldirektor Wtecke ge. nannt. (sin lelir grober Deil i» der Drauerversammlung bildeten die Angehörige» des Bankhauses und die Mtta'tcder der Aussickisräle der von «hin linanricrten Gese"sckaftrn. In dem roten Salon, dessen Schmink nur immergrünes Blattwerk bildete. war die Hülle de» Entschlafenen zwischen zwei silberne» Kandelaber» ausgebahrt, Der Sarg war den Blicken durch «ine Decke tiokroter Rosen entzogen: ein einziger Kranz von Maiglöckchen, eine Spende der Enkelkinder, leuchtete au» dem Dunkel hervor Auch hier nmr aus den letzten Willen de» Verstorbenen Rücksicht genommen worden, der gebeten batte, von öikentlichen Nachrufe» und Blumen- gcbtnden abnikeken und dasür daS Geld den Arme» zuzu- wenden. ,stu Haupte» de» Sarges batten die Mahnen- abordnungen des Dresdner SchwimmvereinS. de- Schwimm» Vereins Poseidon und des Vereins der Bayern Ausstellung genommen. Nach einem meiw'vollen Harmoniumoräludinin und der Eavatiiic ails Opus I-'b' ro» Beethoven, gespielt vom Striegler-O.uartetk. ergriks Rabbiner Pros Dr, Winter das Wort zu seiner Gedächtnisrede, Bei allem Schmerz, daß eine Krall gebrochen sei. dle in seltenem Mähe Grobes voll, bracht habe, gelte es nicht irostlose Klage, sondern wehniüttgeu Dank an Gott, dab dieser Mann seiner Familie, seinem Lebenswerk der Stadt dein Vande, der Reltgionsgemeinde. dem Meiiichtum aeaebe» gewesen Seine Sinnesart ivar Demnt, und er bcze chnete sich selbst als ein Kind des Glückes, stammend aus einem Hcnile, dem der Idealismus eiaen war. WaS Georg Arnbold kratt leine» «seisicS im Wirtsckastslebcn geleistet, künden tausend .Hungen, Dab er auf dem Gebiet de» Geisteslebens im eigentlichen Sinne stets ein begeistert Strebender gewesen, lehrte lall iede Begegnung mit tlnn. Da zu nnir ilmi ein reines Herz gegeben ein Ouell des Idealis mus Und dieses Herz voll Pietät gegen die Verstorbenen war ganz viebe kür die Lebende» Das Wohl um di« .Hukunst seiner Mitarbeiier bildete leine Sorac, Der Boden, in dem diese Gesinnung wurzelte, war leine Familie. Wie daS Leb n des Entschlafenen aesegnet sich gestaltete, lo nmr kein Sterben gnadenvoll. So ztebe er denn hinaus aus der Ieitlichkeit in die Ewigkeit, Vor ihm her aber ziehe leine Gerechtigkeit und kein Woliltun und die Herrlichkeit Gottes nehme ihn aus zur Ewigkeit. Und nun folgte eine schier endlos« .Kahl von Nachrufen, die beredtes .HeugniS davon ableaten, welche Lücke Georg Arnbold binterlasien hat. Namens der Angestelltenschaft sprach Prokurist Niemetz Der Verstorbene war Herr. Meister, Vorbild letn Geilt gab dem Tun seiner Unter gebenen .Kiel und Richtung, Wie er ihnen Arbeit bot kür daS Heute, lo nahm er ihnen aum die Sorge für das Morgen. Er ivar aller Vater, denen Andenken man iür immer bewahren werde Für die AuksichtSräle bekundete Direktor Stadtrat a, D. Dr, Krüger kieke Trauer um die Trennung, die viel zu früh gekommen lei. Die Vücke. die der Tod gerissen, werde sich nur sehr schwer schlichen WaS Georg Arnlmld >iu WirllchgftSlcbc» geleistet, gehöre der Oef'eiitlichkeit an, AIS erber habe er irbon vor viele» Jahren im Verein mit ''einem verstorbenen Bruder gezeigt, wie man soziale Fürlvrge treiben müsie. Der Ver blichene war ei» trefflicher Verwalter deS allgemeinen Gutes, ein männlicher Geilt, der mit grober Klugheit und Energie den Dingen g»f den Grund ging, ein Mann mit unverwüstlichem Optimismus, der geborene Führer und Organisator, ein »n- endlich Ueibiger. aber auch «in Menschenfreund, Namens des Gcbr. Arnholdschen PcnsivnSvercinS rief Direktor Lieb ln a n n dem entschlafenen Chef ein herzliches Habedank nach. Tann sprach Oberbürgermeister Dr, B l ü h e r. Am Sarge de- viel zu früh Verschiedenen steht als Trauernde auch die Verwaltung der Stadt Dresden, die Georg Arnhold ko viel zu verdanken habe. In der Fülle der Kenntnisse, der Raschheit deS Entschlusses und der Großzügigkeit deS Handelnd lei er ein Schrittmacher des heimischen Bankgewerbes gewesen, und er habe sein« reiche» Erfahrungen oft und gern der Stadtverwal tung zur Verfügung gestellt. Vorbildlich in der Betätigung deS GemeinsinnS, in der Fürsorge für Kunst und Wissenschaft. gab e» kaum «ln soziale- Unternehmen, bei dem nicht Georg «ruhold an der Spitz« gestanden hat. Der Oberbürgermeister gedachte ber viele» gemeinnützigen Stiftungen, der ungezädl. ten. in aller Milt« verteilten Wabe» de» Entschlafenen und er- klärte, dab de« Name» Georg «rnhvld» «n der Stadt Dretzden ein daurrndeS Ged-chtnl- gesichert sei. Wetter widmeten noch Nachruf» Gras Lerbach sür den Sächsischen Knnstveretn, Direktor Richter sllr die Reich», dankhauptstell« Dresden. Prosesior Dr Graveliu» sllr di« Technisch« Hochschule, Aml-gerichl-vräNdent a D. Dr. Becker als persönlicher Freund und sür de» Verband für Ingendhtlse und »um Schluß Prvsessor Ouidde sür die IrtedenSgelell. schast. Nachdem Rabbiner Prosessor Dr. Winter ein Gebet ge sprochen und Frau Minute Nast-Frenckrll als letzten AbschiedSgruß das LteblingSlied de» Verstorbenen. Richard Strauß' »Traum durch die Dämmerung', gesungen batte, trugen die Familtenangrhörige» die irdische Hülle ihres Ober haupte» durch die Halle hinab zu dem Krastwagen. der dann, gefolgt von einem endlosen Dranerkondukt. in schneller Fahrt nach Tolkewitz rollte. In der Sprechhalle des Krematoriums hatte sich ebenfalls eine schier unübersehbare Trauergeineind: versammelt, riu beiden Seile» des SargeS, de» auch hier die rote Rosendecke verhüllte, hatten Iahnenabteilungen Ausstellung genoinme» Vcihcvvil erklang daS Adagio au» Beethovens Pathsttaue, dem sich rin Gelang des Ariiholh. schcn MännerchorS anschloh und der überleitete z» dem tief ernste» israelitischen Vubpsalm „KG "iür-i'. von Kammer- virtuos Schilling meisterhaft gespielt. Nack, kurzem Gebei des Rabbiners Dr. Wolf stimmte der Cbor der Synagoge daS „Seele, was betrübst d» dick," au: tn sanitcö Orgelspiel ging daS vted über. Unter ihm versank lanasam der Sara, aus den die Leidtragende» die letzten Blnincngrühe hinab warsen. Die Detsetzungsfeier Mr Van-bunkdireklvr Keller. Ei» Abschtednehnien gab es gestern in der Halle des Kre- matorliimS. das die Trauerversaniinlung. die den Raum bis ans den letzten Play füllte, in tiefster Seele erschütterte. Denn eS handelte sich, wie Pfarrer M ühlhauicn aus Lei 'itg i» seiner wundervollen Gedächtnisrede aussitlirte, um keine» niüde» Erdcupilger. keinen Verbrauchte» und innerlich Zer mürbten sondern um einen Mann, der mit Hellen und g'än. zenden Augen die Gegenwart und in die Iukuntt sali. Et» einziger Augenblick hat dieses Heist pochende Herz zum Still stand gebracht. Warum »niste ein solcher M'iin, wie Oscar Heller, von uns gehen? Wir könnten unsere Trauer nicht tn gerechte Valuten bringen, wenn mir nicht wüßten. das, cs noch eine andere Welt gibt, tn dor das vollendet wird, was in der zeitlichen begonnen wurde. Selten an eine», Sarge wird einem die Notwendigkeit deS EwigkeitSalaubenS so klar wie hier. Unser Freund gebt nicht in dcn Tod, kvudcr» in da- Leben der Vollendung, Seines ErdendasetnS Sinn war nisitS anderes al- die Tat. die dienende Tat. das Sckiasfen und Wirken tn der großen Gemetiilchast, Er müßte kein deutkcher Soldat gewesen sein, wenn tbm dteS nicht seines Lebens Grundrichtung gewesen wäre. Er hat sich nickt i» den Vorder grund gedrängt, man hat ihn in den Vordergrund g^olt. weil man wustte. waS in isim steckte an Werten und Kräften, Ein solcher Mann, bellen LebenSwerk gewesen ist. anszubaucn, kan» »ich! sterben. Tann trat der Vorsitzende des Sächsischen LanbbuudeS. LandiagSabgeoidneter Schreiber, an den mit- Helm und Degen und vielen vielen Kränzen geschmückten Sarg um dem Direktor Heller ein herzliches Lebewohl und Habe Dank mit der Versicherung in die Ewigkeit nachzurusen. das, man seinen Name» allezeit in Ehren halten morde als den eines von Glaubenskrast und Schaffensfreudigkeit erfüllten, herrliche» treudcutschen Manneö. Direktor Feldman« sprach Ab- schtedsworte im Namen aller derer, die mit Direktor Heller zusammcngcarbeitet haben. Man werde In Dankbarkeit seinem Vorbilde nackileben. Der Vorsitzende des Säck'silcke» Jung landbund-es Schlimpert prlcS de» Heimgegangenen GS den Mtkarbeilcr und Berater, als den Freund im wahrsten Sin,,' des Wortes. Die vielen Fahnen deS Innglaiidbinides und die Fahne des MilitärvoreinS Eolln-Meist'» nejaten sich zum letzten Grust. Darauf widmete noch ein Vertreter deS Ver- baudeS vertriebener Deutscher ans Elsaß-Lothringen dem Verblichenen einen Dank. Die Versammelten erhoben sich, al» der Sara langsam ihren Blicken entschwand. Abermals senkten sich die Fahnen und Frau Lanae-,Klemm vom Reiche- Ehor sang daS Lied ..lieber alle» Gipfeln ist Ruh". Da feuchteten sich aller Augon. auch von denen, die schon viele haben sterben sehe». Nun war? eine lange Reihe von Leid tragenden Blumen hinab auf dcn Sarg, auster den bereits Genannten der Präsident der Landwirtschastskammer, Ritter- gutSbesitzer Vogelfang, der Äammerdireltor Hosrat Dr. Schöne, ber Vorsitzende der KrciSdirektion Dresden. Oeko- »omicrat Weide, ferner Geb. Ockonomtcrat Dr. Steiger. Ministerialrat Grus Vitzthum v. Tckstädt, die Generale Fort müller. v. Eulitz und v. Omptrda. Kammorberr v. Earlomih, ObcrlandeSgertchtsra» Dr. Mangler. Dr. Troll als Geschäfts führer bc« Verbandes Erzgebtrgtscher Landwlrt« und viele wettere Kriegskameraden de» Vertzvrße««». ^ Hohe» Vier. In DreSden-TraHau frlrrt, s« N. No- vember Fra« Vtlh. « assl ihren tzL. Geburt»»«» - A«r Stzn,dal»atz« i« «. «esirk. der die Annen-. Apostel-, Auserftebutw»., DreikünlgS-, EmmauS-, HellandS-, Jakobi-, Mark»»-. Martin-Luther-, Matthäus». M-Vault.. Lt -Petritirchr und die Gemeinde Trachenherae «msaßt. hat sich unter dem Vorsitz von Pfarrer Dr. Bönhoss et» Aentral- auSschust au» den «eletliaten gebildet, »er einen Wahl- Vorschlag mit Stabtrat Dr. K r u m b « e g e I und LandtagSabg. Voigt als weltliche Vertreter ausgestellt bat. Vou ber v«. nennung eine» geistlich«» Kandidaten hat der IrntralauSlilmß aögelehen. Er «mpsieblt die Wahl de» von anderer Seit« tn Vorschloa aebrachten Plärrer» Dr. GSttlchtng. — Berleihunq v»u Shreuzeiche». Die Gewerdekam- wer Dresden verlieb in Anerkennuna besonderer Ver- dtrnste um Handwerk. Handel und Gewerbe ihrem Mitglied«, dem Rrisendrrhcrmetstrr Franz Neu ber t» vetdrlbera bei Sets'en iSrzgeb.) und dem Vanter. und Schreibwarenhändler Vuchbindrrmetster Ferdinand Ofsermauo in Dresden da» tragbar- Ehrenzeichen in Silber am wetß-arlinen Band«. — Franenbnnd der Deutsche« Kalvutalaeselschasi. Ad» lctlung Dresden. Aus den moraen Mittwoch auf dem Bel» vrddre Vrühlsche Terrasse, statlstnbcndrn Teeabend lv«. ginn N llsiri sei nochmals hingrwtesen. Hauptmann Etckler wird am Schluß seine« Vortrage»: Retieeindrücke au» Süd- westasrika l»2ü »och c-tntge Lichtbilder der RendSburgcr K». lonialschitle. die Ostern 1Ü27 eröffnet wird, vorfübren. Nach- her Tanz. Eintritt i ttbr. Gäste herzlich willkommen. — Der Ehristmalk« de» HanssranenveretuS am nächsten Donnerstag t» der Produktenbörse. Lttttichaustraße ist. worauf nochmals hingewteien sei, zum Vesten der Erholung», sür'vrge für HanSsranen Dl« Veluchcr erwartet sowohl nach, mittags von 3 Uhr an wie abends ein vielseitige» gehaltvolle» Programm. An zahlreichen VcrkausSständen können Waren zu zeitne.'äste» Preisen gekgust werden. De» Hauvta-winn der Tombola bildet eine Seidel k Naumann-Nähmaschine. — Grostfeucr tn Radebcrg. Am Montagmorgen gegen -1 Uhr war in dem altbekannten, in der PulSnttzer Straß, gelegenen Gasthos z » m Rost, und zwar im Kohlenranme, ein Feuer zum Ausbruch gekommen. daS rasch gröstere Au», dehnnng nahm und bald aus das Saalgebände Übersprang. ! In denkbar kürzester Fett stand der Van in Helle» Flammen. > DaS Feuer sand tn dem alte» Gebälk, im Bühnen- und Kulissenraum sehr reichliche Nahrung. An eine Rettung war nicht zu denken, die Feuerwehr m»stte sich ans den Schuh de, stark gefährdete» Nachbarschaft beschränken Elk Schlauch, lellungcn kamen In Anwendung. Gegen 7 Mir morgens war die Gewalt de» FcnerS gebrochen und sede wettere Gefahr be seitigt. Der Lohnkampf in der lSchsifch.rhiirtngilche« LexltUnd strie Aus Gera wird gemeldet, daß die Funktionäre des Deut« lchenTertilarbetterverbandev den vomNetchSarbeitVmtnistcrlum gefällten Schiedsspruch angenommen und beschlossen haben, die Arbeit überall ausznnebmen. falls die Unternehmt» gleichfalls den Schiedsspruch annehmen. Gleichzeilig tagten in Greiz die Arbeitgeber der sächsisch, thüringischen Industrie, um zu dem Schiedsspruch, der ein« sechSurozeitttge Lohnerhöhung vorsah, Stellung zu nehmen. Tie Arbeitgeber haben de» Schiedsspruch abgelehnt. Die Folge wird nun sein, bast bei Weiterführung deS Streike» von heut« ab Svovu Textilarbeiter auSgelperrt sein werden. La-ung der 'ö«kfl chen Alkokolgeaner tn Jwitkn«. Am Sonnabend begann in Iwtckau die Tagung ber sächsischen Alkoholgrgner. Mit ihr ist eine Ausstellung gegen den AikoholiSmus verbunden, die in der Aula bei Gymnasiums nntergebracht ist. Gut angeordnet bringt sie n. a. eine Abteilung „Chronischer AlkoholiSmuS und lein, Folgen", in einer weiteren werden Mittel und Wege zur ve« käinvsnng de» AlkoholiSmuS gezeigt. Am Abend sprach Dr. Merbitz iDreSdeni im evangelischen Vereinshause über das Thema „Wie können Schule und Elternhaus die Jugend vor den Gefahre» deS Alkohols schützen?", ferner Ferdinand Goebel lHamburg Stellung zum Alkoh schule referierte , Schäfer ISaalfcldi über „WaS tut der Staat znr ve> kämpfung deS AlkoholiSmuS. «nd wa» hat er zu tun?' Al» zweiter Redner sprach Pros. Neubert sverlini über „Die Bedeutung der Alkoholsrag« tm allgemeinen'. Tine sich an« schließende Aussprache, an der sich Vertreter ber Gastwirte« Innung und ber Zwickauer Brauereien beteiligten, nahm teilweise einen recht stürmischen Verlaus. oes «ikoyois imuycn? . ferner yeroinano rg) über „Die Jugendbewegung und ihr« -hol'. Im Festscigke der Deutschen Ober, am Sonntagabend Frau Schulrätin Der Vesamlauttaqe vorliegender Vumm»r lieg! „Renner» Modedlatl", di» Flau»« zeUung des Modehauses Renner, AUmarkr, bei-. Deutschland ln Wtsiensckast und Technik aus dem Gebiete der Photogeometrie bahnbrechend und führend ist, dah deutsche Apparate im Ausland als unübertrossen gelten nnd hoch bewertet werden. Trotz aller Fesseln, die daS Versailler Diktat der deutschen Lustkahrt auserleat Hai. trotz aller wirtschaftlichen Nöte hat sich gerade das Lustbild vervollkommnet und ist ein wirtschaftlicher Faktor geworden Die Photogeometrie, diese junge und zukunftsreiche Wissenschaft, ist, wenn sie richtig an- gewendct wird. Dienst am Volke, Kunst und Wis'emcklM. > Dresdner Tbeaier-Lpielplan siir heute O per »Haus: ..Don Pistacchto" l!-i-8i: Schauspielhaus: „Rose Bernd" s!48i. Albert. Theater: „Seitensprünge" s>t»i: Rest- dcnz-Thcaler: „Die beiden Nachtigallen" l'ctsii: Die Komödie: „Febora" l^>8>: Ceniral-Theater: „Die keusche Susanne" s^8>. t* «Idert-Theaier Tien-taa. dcn V, Stovemdrr. »nd Mittwoch, den 1, Tezembrr. finden Wiederholungen von (kurt ic-oey tsrotrSken „L c i > e n i v r >i n g e" f-ol, mit HonnS Fischer, tzotle «lcln, Mar garet» Hriidn, Mcia Binger. Theodor Becker. Aiberl Killt, Krnst Aaldow, Lvielleitung: Hann» Fischer, Beginn der Vorstellung zz« ttbr t Di« KomSdir, Die itir beute angelctztc Srstaullstbrung de» zfustlpic!» „Die leichte O l t v i a" wird verschoben. Statt dessen finde« bcuic und morgen dle Wiederholung von ,F e d o r a" mit Hei Mine Körner statt. Die Premiere n»n „Die leichte Qltvla' er folgt am Donnerstag, ^ Veranstaltnagra, Heute '-ck »hr, Gcwerbeho»«: Konzert des Richard-Wagner-VerbandcS^ palniengarten: Ilebungsabend des lon- künstlcrnrrein»^ staufmannlchaf«: Liederabend Kuvltz: UünstlerhauS: Vortragsabend Volkrdstfint: Gemctndelaal Morivstraßc «: elavier- abend Rebbeia: Ausstellung: Konzert deS MusifverefnS Loschnütz: 8 ttbr Nene Kunst FtdeS. Vortrag Gtintbcr. s Iwetter must'alilcher Wettbewerb der HStzere» Schnlr, Dresdens. Preise haben gestiftet: das lächsischc Ministerium sür Belksbtldung ln>! NeichSwark, der Rat — Lchulaml — z» Dresden IM Reichsmark, der GcsamieilernaiiSIchiiß sür die böberen Schulen von Dresden und Hingebung 7b Reichsmark, der Kklrrnbetrat bet Kdnlg-ckzeora-NfiininasiiiinS so Reichsmark und der LchülerauSlchuß de» Könla-Geora-GnmnasiumS -0 Reichsmark, Dle Preilr werdrn nur tn BttdunoSwerttn IRoten oder Bücher über Musiki auS- gebö'idtpt, ttir deren "Ivswalil d'e Künlche der auSgezrichneten Kchülergru^n o '>er0ckt!s'«i-> we-den, PretSrfchier sind die Herren 2«a<nskak»!lme sie- K>e>bboch Professoren V-rlrond Ratb, Vsrtich »nd Richter ,su Wellbewerd treten flnlanii»cn>v!clgriirven der Kreuz- schale. deS Seiiiner-Gymnasiums. der Dreiköniaschule, de» Reol- gomnasinmS Vlatewly am erftrn Abend, ferner der Oberrealtchvl« Vervorftadl, der Denlschen cberschule Plauen und der Kletch«r«ch»n deutschen Oberschule am zweiten Abend, endlich an beide» Abenden de» Könia-Georg-Womnasium- und der Oberrealschule Iohannsladt. Der Wettbewerb findet statt am S. und «. Dezember, abrnds ttbr im Feftsaale des Künig-Georg-GomnasiumS iFiedicrvlatzi. Der Cin- trilt steht jedermann otsen gegen Entnahme eine» Programm» zu ÄS Pfennig. z Morgenfeier tu der Komödie. Der Mnsterkosser. müdem Elisabeth Grube untz H arald Krrutzbcrg von der Berliner Staatsoper dttzÄMtzL „nach hier" kamen, enthielt so ziemlich dasselbe wie/tin vorigen Jahre, als das Künstlcr- paar z»m ersten Malt Dresden bereiste Das kann natürlich Vorkommen, wen» pian von der Reichs-Hauptstadt vielleicht heute nach Perlebekg und morgen »ach Elbslorenz spritzt, scheint auch für ei/ie Morgenfeier tn einer „Komödie" vor anderem Publik»,« ganz unterhaltsam und lustig. Es macht aber -och einen ttumS zu geschäftsmäßigen Eindruck, Was daS Tänzcrpaar an neuen Mustern verlegte, vermochic dielen Eindruck nicht zü verwischen. Eine „Geistliche Vision" konnte zu einer Musik,'die absolut nicht» Visionäres hatte, unmöglich zusiandekommetz. obwohl sie technisch interessierte. Hwet ..Spanische Imvrcksionen" waren arm an Eindrücken und mehr Berlin als Spanien. Ein« ..Walzergroteske", die zur Wiederholung kommen mußte, war bessere Clownerie, Die ..Mazurka" der Tänzerin war allerdings eine avarte, ge lungene Tanzschöpsung. Technisch waren auch ihre airdcren Nummern vortrefflich. Rn Standsichcrbctt und AusLrucks- schärse ist sie gegen daS Vorjahr entschieden geivachsen. Seelisches sprach aber selten aus ihrer Kunst. Kreutzbera schuf fein Bestes, wie im Vorjahre, in einem „Leggiero" rrach Mozart, blieb aber tm „Aufruhr" hinter dem zurück. waS Hilde Schewior zu diesem Thema bietet. Nach wie vor ist er aber unter den männlichen Tanzküttstlcrn von heute einer der ersten. T-ie Kostüme und das Klavtersptel von Friedrich Wilcken» unterstützten dt« künstlerische Wirkung in her- vorragenbrr Weis«. >-ok- s* Gtabt»Theater vauße«. Die Morgenfeiern, um deren künstlerisch« Durchführung Direktor Hans Jrmlcr mit Idealismus bemüht, haben hier leider noch nicht de» Widerhall gesunden, de» sie verdienen So sprach der al» Literar historiker ortSbekannte Dr. Wilhelm Willige jüngst eigene Dichtungen, darunter «in« beimatbetonte Novell« «Lessinfl» Heimkehr" vor recht leerem Hause. Um so erfreu licher ist e». den guten Besuch verzelchnen ,» können, de» dir Morgenfeier am l. AdveittSionntag sah. die den einheimische» Komponisten. Iuliu« Hoch, »ach allen Seiten chric. Mit „Acht Klovierlomposition«»' beaann der Komponist an» Flügel respettheischend. die kleine musikalische Form liebevoll aus, deutend «nd im Idyll tG-D»r> einen besonder» innigen Noch, klang schassend. Ein Drio sür Klavier. Flöte und Violine <C-Durj und ein Konzert tD-Duri für Klavier. Flöte. Klarinette, zwei Violinen. Cello und Kontrabaß hätte man ln ihren Feinheiten und Herzllchkelten auch „Musik vor hundert Jahren" überschreibe» können: man suhlte sich tn einer anderen lund besseren' Welt, man lah diese Musik geistig in getuschte» Bildern, und man war froh und glücklich unter dielen Klängen Zwei Liedgruppen interpretiert« Frau Katharin « John mit bemerkenswert gesunden frischen stimmlichen Vor zügen. Hier blieb ein fast volkstümlich gehaltene» Lied .Muh ich schon sterben" besonder» in Erinnerung und auch ,D>t lutherische Weis": Wer sich die Musik erkieset, hat ein Himmelt« gut genommen. Man dankte mit viel Beifall der Sängerin« den Musikern und nicht zuletzt dem allseitig verehrten Kom ponisten. der von Anfang bis End« beherrschend und bienend am Flügel saß. ßi D ck Sine Hwetgblthne deS Roußitche« Theater- Gera ist in Greiz eröffnet worden, Di« Bühne ist aus dem alten Gretzcr „Tivoli" entstanden, und mit allen technische» Neuerungen auSgestattet worden ß* Hundert Jahre Brom. Dt« Entdeckung de» vrin» durch den französischen Proscsior der Chemie in Montpellier, Icrowe Balard. im Jahre I82si v">rde kürzlich durch einen Festakt »nter Leitung von Pros. DucampS an der dortige» Universität gefeiert. s Ehrung eine- deutsche» Gelehrten durch eine italienisch« Akademie. Die Kgl. Akademie der Wissenschaften in Turin hat ein Buch de» Professors der klassischen Philologie an der Universität Berlin, Dr. Eduard Norden, „Dir germa nische Urgeschichte tn Tacitus Germania" mit einem Preist der Vallanri-SUstung bedacht. s Pros. Robert Petsch in Hamburg hat den Ruf ans den Lehrstuhl ber Deutschen Philologie an der Deutschen Uni versität in Prag al» Nachfolger August Sauer- abgelehnt. Vereinigte« Mnstker-Sglender Hefie.«trr». Ium t« Atel« gebt hiermit der „Vereinigte MuNkcr^kalender" seinen veg In »>« Musikweil Europa». Mil Benützung aller erreichbaren Quellen i»«r die Redaktion bemüht, den Kalender Inhaltlich wesentlich zu »er- betlern und zu vermehren. Durch den Gewinn an innerem wert, durch Voll'iöndinkelt und Verltißllchkeli iü er nunmrhr da« einzig« und unentbehrliche NachlchlagSiverk geworden küe ieden. der »st Musik irgendwie in vezlehung steh«. Der Kalender gib« ans l«t reiten ein getreue« Bild de» deutschen Musikleben« und da» ttt größeren Städte de» Auslandes. Heuer wurde neu ausgenom««»! Frland. Lettland. Kanada. Stichproben ergeben, haß da» Adrett««- mateilal io genau ts». wie das bet einem kvlchen Nachschlagewerk nur überbaur« möglich erscheint. Soiiberverzelchnlge gller Ar«: t" M»si ->'i chrllien. »er Verleger, »e, Musikkritiker, der konzrrklrr»«« >>e„ a-'nstt r »sw. bcrctchern den Inhalt, Dle deutsche Musiker, Ichatt ha, iedenkall» alle Ursache dem Verlag Max-Vege-Verlln sllr »'eles u» '"l'i-f-rllche Handbuch daß sich in zwei liaikllchr Adressen« baiidt und ciucn Notlzkalender gliedert, dankbar zu sein.
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