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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261130017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926113001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926113001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-30
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1926
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vienslag. Z0. »onember 1820 — »Dresdner Nachrichten" — Nr. SSI Seile Z Der Bruderzwist im nationalen Lager. Ein» Srklilrung Mahrauns. Unter der Uebrrschrtkt „Mahraun araen die natto. »alt Bewegung" brachten wir t» Nr. 887 vv«, 27. No vewber den Inhalt eine» Gespräche». das der Führer des Iungdeutschen erden«. Artur Mahrau», mit einem BrrtLiter der „voMchen Zrttunä" gebabt bat Herr Mahraun hat in seinem Organ „D«r Iiingdrutsche" daraufhin eine Erklärung vervisentlicht au» der sich folgendes ergibt: »Herr Mahraun bat die Beantwortung der Krage: .LSaü veranlaftte gerade Tie den Letter eines nationalen Verbandes, eine derartige Denkschrift zu versasirn7" ausdrücklich a b- gelehnt mt« dem Bemerken, das, sie durch die Verössent- lichungen tm .^ungdeiitlkben" sowie durch seine an den Reichs- wehrmtntster Gebier geschriebenen und ebenfalls verössent» lichte» Briefe bereit» beantwortet sei. Herr Mahraun bat lediglich die Krage: LSte bebt der Iungdeut<che Orden zur Republik?" schriftlich beantwortet. Im übrigen gab er dem Vertreter der ..Bossilchen Leitung" lediglich eine Darstellung der Entstehung und der Geschichte des Iungdeutschen Ordens der geistige» Entwicklung des iungdeutschen Gedankens sowie des vom Orden geführten Kampfes gegen Reaktion. Pluto- kratte und Bolschewismus. Die Aeußerungen umrden weder schriftlich fixier» noch stenographisch aufaenommcn. Der in der „Völkischen Zeitung" wiedergegedenc Wortlaut entspricht nicht dem tatsächlich Gesagten." Eine Erklärung Geheimral Kuqenbergs. Berlin, 2V. Nov. Der T.-U. geht die nachfolgende Er- klärung Geheim rat Hugenbergs zu: Herr Arthur Mahrau u. Hochmeister des Jung- deutschen Ordens, bat mich in dem ihm gehörenden „Jung- deutschen" seit etwa einem Jahre zum Gegenstand persönlicher Angriffe gemacht. Ich erblicke in dem Iungdeutschen Orden eine wertvolle und wohldurchdychte Einrichtung zur Zn- ianimensassung junger nationaler Kraft. TaS verleibt aber demjenigen, der die Ehre hat, a» seiner Spitze zu stehen, nicht das Recht, ohne jede tatsächliche Unterlage in tendenziöser Weise Ehre und Ansehen anderer anzugreifen und öffentlich berabzusctzen. Ich habe eS — wie sonst, so auch diesmal — bisher nicht für nötig gehalten, mich zu den Mahraunschcn Verdächtigungen zu anher», obwohl sic zum Teil zu den „Unterlagen" des bekannten „Hochverratsverfabrcns" ge hörten. Lediglich die von seinem Kreunde Rechberg aus gehenden und in dem „Iungdeutschen" des Herrn Arthur Mahrau» weiterverbreiteten Behauptungen über meine an gebliche Zusammenarbeit mit dem Obersten Nicolai — der wahrend des Krieges anscheinend die Verhaftung des Herrn Rechberg wegen Verdachtes des Landesverrates veranlaßt hat — und über die phantastischen und unsinnigen Pläne einer politischen Zusammenarbeit mit der Sowjetrepublik s!>, die ich angeblich mit Herrn Nirolai gemeinsam verfolge (!>. habe ich vor mehr als einem halben Jahre ganz ausdrücklich a l S unwahre Behauptungen öffentlich gekennzeichnet. DaS ha« aber die Wcttcrverbreitung der gleiche» Behauptun gen nicht gehindert. Wie ich höre, hat Herr Mahraun diesem Thema inzwischen andere hinzugefügt. wie zum Beispiel die für jeden, der mich kennt, unsinnige, dem sozialdemokratischen Wortschatz ent lehnte Behauptung, ich verträte die Interessen der „P l u t o k r a t i c". Im Zusammenhänge mit seinem nicht ganz begreiflichen sonstigen Vorgehen der letzten Zeit hat er in einem in der „Vossischen Zeitung" vom 27. November ver öffentlichten Interview, da» er einem Vertreter des Ullstein- Berlage» gewährte und dessen Inhalt diesem offenbar sehr gefallen hat, schließlich sestgestellt. daß ich „das schlimmste Uebcl" nud „reaktionärer als Metternich" sei und „um politische oder persönliche Vorteile erreichen zu können", das „Wort national mißbrauchte". Ich habe eS nach meiner Ver- gangenhett nicht nötig, mich gegen solche törichten Redensarten zu verteidigen. Aber eS wird mir angesichts dieser Kampfeö- weise niemand verübeln, wenn ich hiermit der Ocffentltchkeit auszugsweise von einem Briefe Kenntnis gebe, den derselbe Herr Ordenshochmeister unter dem 29. Inni 1928. also vor last anderthalb Jahren, an eine Bank gerichtet hat. ans die ich da- malS. wie Herr Mabrann wußte, einen ausschlaggebenden Einfluß anSübte. Er bat mich, wie der Brief ergibt, offenbar erst nach dem Scheitern dieses Kreditantrages als das «schlimmste Uebcl" erkannt. Berlin, den 20. November 1026. gez. Hugenberg. « ES folgt im AuSzuge ein Brief MahraunS an die oben erwähnte Bank, in dem er um einen Kredit tu Höhe von 25«Mi bis80 000 M. für den Iungdeutschen Verlag nachsucht mit der Begründung, daß er alleiniger Inhaber des Verlags und kreditwürdig sei und eine Bank brauche, die in ihrer Struktur dem nationalen Geist des Iungdeutschen Ordens entspräche. Eine Erklärunq -es Generals v. Waller. Berlin, 2N. November. Die deurschnationale Pressestelle teilt folgende Erklärung des Generalleutnants Kreiherrn von Watter zu der ReichStagsrede des NcichsivchrministcrS Dr. Meßler mit: Nach übereinstimmenden Berichten der Tagespreise hat Herr Rcichswehrministcr Dr. Gehler in seiner Ncichstags- rede am 24. d. M. unter Berufung ans eine früher von ihm gehaltene Rede den Eindruck erweckt, als wenn er mich zu den Verrückte» rechnet. Ich ivill diese ungewöhnliche Ver- nnglimpsung als eine unter schwerem Druck erfolgte Ent gleisung anseheu. Zur Sache stelle ich fest: Selbstverständlich habe ich. meiner ganzen Einstellung entsprechend, im vaterländischen S-iune tätig mitgcwirlt, als im Jahre 1928 der selbst vom englischen Kronanivall als rechtswidrig anerkannte Einbruch der Fran- zoscn in das Nuhrgebict eine Volksbewegung entfesselt«, die einen anderen Ausweg verdient hätte. Es Ist eine merk würdige Verkennung und Niedrigstellung dieser Beivegung, wenn man von „A u s w i e g e l u n g" spricht. Damals galt cs, von der kräftigen deutschen Jugend und auch die überwiegende Mehrheit der Arbeiterschaft des Ruhrgebiets nicht auf- zuwiegcln. sondern zu zügeln Was die Ausführungen des Herrn Ministers über mein« Tätigkeit im Jahre >923 angeht, io beruhen sie in erster Linie auf der ungcprüsten Wiedergabe von Mitteilungen einer unverantwortlichen Persönlichkeit, in deren agitatorischen Wirken die Wahrheit au« den Kopf gestellt wird. Der Herr Minister mag es vor sich selbst verantworten wenn er solches Material zur öffentlichen Herabsetzung eines alten Offiziers benutzt. Herr Gehler muh willen, dah die Ge schichte des Ruhreinsalles endgültig erst später geschrieben wird. Sein Verhalte« im Reichstage wird mich nicht ver anlassen. in Verletzung meiner vaterländischen Pflicht die Zu sammenhänge des deutschen AbwehrkampscS jetzt schon klar- zulcgen. Ich muß in dieser Beziehung wohl richtig einaeschätzt lein wenn mern sich nicht scheut zu versuchen, mich vor der Ocfscntlichkcit verächtlich zu machen. Et» Nachspiel zrr Germershetm. > «k. Beldstrase. Landau. 29. 'Nov. Vor dem hiesigen französischen Kriegs- gericht hatte sich dir Schwester de« bet dem bekannten GermerShetmer Zwischenfall durch einen Kopfschuß schwer verletzten MathcS wegen beleidigender Haltung gegenüber einem französischen Offizier zu verantworten. Die An geklagte hatte einige Tage nach dem tzkrmershclmer Zwisckwn- fall den französische,, Unterleutnant Killoux vor dem Ossi- zterökasino in Germersheii» t» heftiger Weise beschimpft, weil sie glaubte. Killoux habe den Schuh aus ihren Bruder abgegeben. Nriegsgerichiorat Tropet. der die Unter- nichilng im Kalle GermerSIieim führt, würdigte in seiner An klagerede die besonderen Umstände, unter denen die An geklagte gehandelt kmbe. und beantragt« eine Geldstrafe und Strafaufschub kür den Kall, dah der Gerichtshof aus Ge- füngnisstrasc erkennen würde. Der ikertetdiger. Rechts anwalt Dr. G r i in m - Ellen, wies darauf hin. daß man. um Recht zu sprechen, die begleitenden Umstände berücksichtigen müll«. Sr beantragte K r e t sp r e ch u n g. Die Angeklagte erklärte In Ihrem Schlußwort: Wenn Killoux nicht beteiligt gewesen sei, dann bedaure sie ihre Beleidigungen. Nach längerer Beratung verurteilte der Gerichtshof die Angeklagte unter Zubilligung mildernder Umstände zu einer Geldstrafe von I N.-M Las Saaraebiel ein rein deutsches Lau-. Paris, 28. Nov. Die „Ere Nouvellc" beginnt heute mit der Veröffentlichung einer Artikelserie über das Saargebiet, die sie mit der Ueberschrist „Der Irrtum im öffentliche» Urteil über das Saargcbiet" versieht. Das Blatt macht dem Außen- minister den Vorwnrs, daß er mit einer freiwilliaen Angltede- r»»g des Saargebietes a» Krankreich bei der Abstimmung Im Jahre 1985 gerechnet habe Alle Franzoien. die seit dem Waffenstillstand in das Saargeb i gekommen seien, hätten über einstimmend die Ueberzrnonng gewonnen, dah das Saargebiet ein rein deutsches Land sei. »t Der-iichllqe Aeichsbannermanöver. Sine dcntschnationale NcichstagSansrage. Berlin. 28. November. Die dcutlchnationale Reichstags» sraktion hat eine Interpellation eingebracht, in der daraus hin- gciviesen wird, daß Presicnachrichtcn zufolge in der 'Nacht vom 28. zum 2N. August bei D o n a » c s ch i n g c n eine große R e i ch s b a n n e r ü b n n g abgchalten wurde, an der sich die gesamten Ortsgruppen des Reichsbanners in» südlichen Schwarzivald von Offcnburg bis Konstanz und von Schwennin gen biS Lörrach beteiligt hätten Diese Ünndgebiing stelle sich Sar als militärisch aufgezogene Nachtübung mit dem Ziel: Aushebung der Reichswehr in Donaueschlngen. Die „Süd deutsche Zeitung" fügt noch die Namen der „höheren Führer" des Reichsbanners an welche diese Uebung ansctzten. Tressen diese Nachrichten zu, heißt e» in der Interpellation weiter, so wären demnach die Leiter des Reichsbanners in Südbadcn tat sächlich dazu überaegangen, eine taktische Uebung mit dem Zweck anzuietzcn, Teile der uns verbliebenen kleinen Wehr- macht durch hinterlistigen Uebersall zu vernichien und auf zuheben. Auch in diesem kindischen Spiel liege eine außer ordentlich« Gefahr für die Sicherheit des Reiches. Es wird dann angcsragt. was der NeichSreglerung über diese ReichS bannerübung und ihre taktische Grundidee bekannt ist und ob der behauptete Zweck der Uebung zutresse, weiter, welche Maß nahmen mau zu ergreifen gedenke, »in derartige an Vorberei tung znm Landes- und Hochverrat grenzende Unternehmung des Reichsbanners dauernd zu verhindern. Ausdehnuna -es Dorlmun-er Schulskreiks. Dortmund, 29. Nov. Der Dortmunder Schulstreik hat sich noch weiter ausgedehnt. Die evangelische Slternschast im Kreise Dortmund-Land >> hat sich jetzt ebenfalls der Bewegung angrschiosie» und wird die Kinder von heute ab vom Schul besuch scrnhaltcu. Auch die Elternschaft von Dortmund- Stadt »risst Vorbereitungen, um im gegebenen Augenblick in den Streik einzntreten. Der Provinzialverband des West fälischen ElternbiindeS beschloß in einer in Hamm abge- haltcuen Vertreterversammlung einstimmig, hinter die kämpfende Elternschaft des Landkreises Dortmund zu treten und nötigenfalls einen Snmpathie streik in ganz Westfale» zu proklamiere». (T.-U.) Trauerfeier für -ie Toten -er „Möwe Pillau, 29. Nov. Für di« bet d«m Unglück aus dem Torpedoboot „Möwe" umS Leben gekommenen fünf Mann der Besatzung wurde am Montagvormittag vor der lieber- führung im Exerzierhause der Marine-Artillerieabteilung in Pillau eine erhebende Trau erfrier abgehaltrn, an der u. a. der Besehlslmbcr im Wehrkreis l General v. Ese- deck, der Leiter der Marsncdieiiststclle und der Kommandant von Pillau sowie die Standortoffsziere tcilnabm«n. Ein evangelischer und ein katholischer Geistlicher Hobe» in ihre» Trauerreden die treue Pflichterfüllung der Toten besonders rühmend hervor Ein zahlreiches Tranergefolge geleitet« die Särge dann zum Bahnhofe. Eine Ehrensalve entbot den letzten Gruß d«r Kameraden. * Unter den Opfern des Unglücks aus der „Möwe" befindet sich leider auch ein Dresdner, der Obermatrose Rudolf Krauß, Sohn der Gastwirtscheleutc Krauß, Nostitz-Watt- ivitzplatz 1. Furchtbare Explosion in Rumänien. Bukarest, 29. Nov. Am Sonnabend wurde die Stadt Gjiirgjugcava an der Donau von einer furchtbaren Explosion heinigesucht. Am Vorabend waren in ihrem Hasen einig« Schlepper, die mit Benzin, Petroleum und anderen Oclen beladen waren, cingctroffen. Der Kapitän eines dieser Schisse zündete sich eine Zigarette an und wars das Streichhol« achtlos auf einen der Schlepper. Das beim Ausladen ver schüttete Ocl sing plötzlich Feuer, das sich mit blitzartiger Geschwindigkeit verbreitete. Die in der Nähe befindlichen Schlepper gerieten in Brand und flogen in -ie Luft. 299 Waggons Petroleum und Benzin explodierte«. Die Wucht der Explosion war so ungeheuerlich, dah fast alle Fensterscheiben der Stadt in Trümmer gingen. Die gesamten Hafenanlageii wurden zerstört. Mehrere in der Nähe des Hafens befindliche Häuser waren wie vom Erdboden wegrasicrt. Der Bevölkerung bemächtigte sich ein panikartiger Schreck. lS Personen, darunter der Ur heber des Unglücks, sind umS Lebe» gekommen. Auch Anfang Dezember werden neue Slenolyp.. u. Sandel»- kiurse errichtet. Prospekt frei. Tel. I7I37. Rackiows Handel». «.Sprachschule, Allmarkl IS. BIch.Backlow uDr.Frih Raekow.Z Das Vollkommenste kür 81e im ein« »onrtSMeM »»««pökle Set I» Ute UIU,» unU Varna VON Diplom - Optiker V/r» s rr» utk LM« Ilorlt»»««. >1 k Internationaler Honqreh für Photv- qrammetrie. Bon Dr. Curt Treitschke. I» der Technischen Hochschule Charlotttenburg fand vum 22. bis 28. November d. I. die als internationaler Kongreß ver anstaltete 2. Hauptversammlung der Internationalen Gesell schüft sür Photogrammetrie statt. Photogrammctrie, aus Deutsch Lichlbildttiesiltng. ist die Verwendung von Lichtbildern zu Meß nnd Aartenzwecken Mit unseren Augen sehen wir die Gegen stände, das Gelände plastisch vor uns liegen. A»s der Photo araphie fehlt aber die dritte Dimension, die Höhe bzw. Ticke: Kenn das Objektiv der Kamera wandelt den Raum in eine Fläche um AIVbald nach Erfindung der Photograpbie versuchte man. daS Lichtbild zu Meßzwecken bei Gelände-Ausnahmen zu verwenden. Macht man von demselben Gelände, und -war von zwei verschiedenen Standpunkten auö, zwei photographische Ausnahmen und betrachtet man diese flachen Bilder dann in einem Stereoskop Io erblickt man ein plastisches, körperliches Modell der Landschaft. Die Raumanschanlichkeit entsteht ja durch die Verschiedenheit der Bilder, die daS rechte und daS linke Auge bei der Betrachtung eines körperlichen Gebildes erhallen. Kennt man nun den Abstand der beiden Standpunkte der Kamera bei -er Ausnahme der Bilder und die optischen Eigenschaften der Objektive, io kann man aus den beiden Bil dern den Raum wieder konstruieren. DaS im Stereoskop vor- gctänschte körperliche Gebilde vermag man durch besondere Apparate genau aiiSziiinesscn und danach Sitnations- nnd Scknchtlinicnplänc herzustellen. Bisher handelte es sich um Ausmessung von Bildern, die von der Erde a»S ausgenommen wnrcn. Mit sortschreltendcr Entwicklung dcö Flugwesens gelang cö, ausgezeichnete Lichtbilder aus Luitsahrzeugen her- zustellcn. Der Weltkrieg hat die Lustbildansnahmen im höchsten Maße gefördert Die Not ichnk übcrrnschcnd große »nd gute Ergebnisse. In den KriegSvermesiungSabicilungen, einer Ncn- schöpsung im Krieg, wurden die Fliegerbilder photogrammctrisch gnsgewertet. Erfreulicherweise wurde aus dein Kongreß dank bar die wertvolle Tätigkeit des KriegSverincsinnaSivesenS ans dem Gebiet der Photogrammcirie anerkannt. Schräg »ach »inte» ausgenommenc Fliegerbildcr wirken gewiß anschaulich. Aber sie und perspektivisch verzerrt, und durch Bodenerhebungen, luisragende Grundrißgeacnstände »sw wird das bahintcr- licgende Gelände verdeckt. Senkrechtausnahinc» gestatten mehr Einblick in Einzelheiten, sind aber weniger anschaulich und umfassen einen kleinere» Gelände-Abschnitt als die Srhräg- ansnahmcn. Bereits im Kriege stellte man Fliegerbildcr zu einem Kerlcnbilde zusammen. Man pries damals diese »Lichtbild- kartc" als Karte der Zukunft. Aber sie war nur ein AuShilfS- mittcl in der Not. Truppe und Führung lehnten sie ab. Man kann aber sehr wohl Senkrcchtausnahmen zu „Lustbildskizzcn" eines größeren zusammenhängenden-Gebietes zusamnienschc» Diese nicht maßstabgerechten Lustbildskizzen geben für viele Borarbeiten — Siedlungen, Straßen- lind Kanalbautcn Tal sperren, land. »nd svrstwirischastlichc Arbeiten — ei» sehr an schauliches Bild für den augenblicklichen Zustand eines Ge ländc-Abschnittes mit allen Einzelheiten, die die Karten oft gar nicht enthalten können. Will man bei dieser Bildzusammcn- stcllung einen genauen, bestimmten Maßstab erhalten, so stellt inan „Luftbildplänc" her. Die Bilder werden mit besonder- konstruierten Meßkammern ausgenommen, und sinnreiche Vor richtungen bewirken das Innchalten der senkrechten Aus nahmerichtung. — Die mit dem Kongreß verbundene Aus stellung im Lithihose der Technischen Hochschule zeigt eine An zahl von Luftbildpläncn in ausgezeichneter Ausführung. Die Zusammensetzung der Luftbilder zu Vildplänen ist erst möglich, wen» die Vilder vorher „entzerrt" werden. Denn Neigungen und Verkantungen der einzelne» Ausnahmen auS dem Flug zeug, das sa durch verschiedene Einflüße im Augenblick der Aul »ahme ans seiner horizontalen Lage gebracht werben kann, müssen durch besondere „EntzerrungSgcräte" beseitigt werden. Erwähnt seien nur die LustbUdpläne von der Hansa-Lust- bild-Gcsellschast, Berlin: ans dem Ruhrkohlenrevier. die Karten von Bcrlin-Fricdrichstadt und von Dortmund,- sodann von dem Acrokartographischen Institut BreSlau die Lichtbild pläne der Schlesischen Talspcrrengebiete. von der Dresdner Heide und des Landkreises Solingen. IunkerS-Flugzengwerk in Dessau stellte eine Lnftbildkarte von Leipzig, von Domänen, Siedlungen für die Ausgaben der Landesplanung aus, sowie Ausnahmen von Spitzbergen. Vom Konsortium Luftb'ld- Stcreogravbik i» München lagen ausgezeichnete Luftplanbilder »nd Lnftbildkarte» vor, vom Lechgebict, ein Ausschnitt anS dem 218 Quadratkilometer großen Lustbildplan von Mün chen. ein Teilstück aus dem 28 Meter langen Lnstbildvlan Basel-Konstanz und viele prachtvolle Luftaufnahme» aus de» Alpe». Scadta in Berlin zeigte Ausnahmen a»S Kolumbien, vom Magdalenenstrom nnd vom Grenzgebiet zwischen Kolum bien nnd Venezuela. Höchst beachtenswert waren die Arbeiten des Eidgenössischen MilitürdepartcmentS. Abteilung für Lan- deöivpographic, in Bern. Griechenland. Spanien, die Tschecho- Slowakei und dir Ukraine hatten ebenfalls wertvolles Material anSaestellt. Unmöglich ist eS, in diesem kurzen Bericht die Fülle der Iustrnmentc ansznsühren und eingehend z» schildern. DaS Zeißwerk. Gera, Zeiß Ikon A.-G. iErucinan». Jca. Goerzl, Ianger in Stnttoark. Lieieaana in Düsseldorf Aerotopoaraph G. m. b. H . Dresden G 5°>ende Dreoden. E. Meßter. Berlin. Acrogevdctie in Zehlendorf usw. bewiest» durch ihre ouS- l gestellten Instrumente den hohen Stand ihrer Letstungvsählg- ' kcit. Hcrvorgehoben lei nur die „Universal Aero-Rollfllm» kamera", Patent Meßter, ein Metall-Reihenbildner «In Meisterwerk deutscher Technik und Optik. In diesen Tagen wird der schweizerische Oberleutnant Mittclholzer von Zürich in> Flugzeug aufbrechcn. um über die Alpen nach Afrika hin unter bis Kapstadt z» fliegen. Aus dicker Forschungsreise soll init diesem Neihenbildncr von Meßter das ganze überflogene Gebiet in der Länge von etwa 29MO Kilometer systematisch vom Flugzeug auS ausgenommen werden. Seit Jakren ist cö gelungen durch höchst sinnreich kon» struicrte AnSwertegeräte dav Gcländebild auf den Fliegerauf- nahmen direkt meßbar zu machen und ans rein mechanischem Wege ans zwei beliebig im Raum orientierten, denselben Ge lände-Abschnitt überdeckenden Luftmeßbildern ganz automotiich Schichtlinienpläne in jedem Maßstabe herzustellen Dav Pro blem wurde zuerst praktisch gelöst durch Professor Dr HugerS- hoff. Dresden, mit seinem Autokartoaravhen sodann durch den Stcreoplaniaraphc» von Zeiß, Jena, durch das DoppelbUd- wursgerät Gasicr — Dentichc Karle Berlin — und durch den aus der Ausstellung vorgesnhrten Autograph von Heinrich Wild in Heerbrugg iSchweizf. Eine völlige Ucberraschnng sür die Teilnehmer am Kon greß war die Vorführung des neuesten Univerlalmeßgeräte», des „Ncrokartographen" Ersonnen und konstruiert von Pro fessor Dr.-Jng. HugcrShosf in Dresden gebaut in der Werk, statten von Gustav Hcndc. Gck. für Optik und Feinmechanik in Dresden, und vertrieben durch die Aerotopograph G. m b H.. Dresden, unter Führung von E O Meßter. stellt dieser „Aero. kartvgraph" ei» deutsches Meisterwerk dar. I» aller Heimlich keit wurde er in drei Monaten gebaut, eine anßergcwöhnliche Leistung, die grüßte Bewunderung hcrvorrust. Der Apparat ist nur 80 Zentimeter breit. Ill Zentinieter tief. >70 Zentimeter »vom Fußbodens hoch nnd wiegt nur 200 Kilo. Selbst Kon- kurrente» müssen neidlos diese Leistung anerkennen. Die Ausstellung zeigte ferner, wie die Photogeometrie aus vielen Gebiete» der Wissenschaft, Wirtschaft »nd Technik erfolg reich verwendet werden kann. Das LandeSkriminalamt Dres den bewies an verschiedene» Vcilpiclcn die Unentbehrlichkeit der Lichibildincssnng sür Zwecke der Kriminalistik Aus einer TatortSphotographic wurde der Stiesel eines Ermordete» genau gemessen und das Maß mit einer Fnßsvur verglichen. Photogevmetric ist wertvoll für Zwecke der Meteorologie, für Körpermessungen, für Röntgenologie, kür Ballistik Architektur» ncrinellnng usw. In Fachvorträgcn wurden die einzelnen Gebiete eingehend behandelt. Sv bot der Internationale Kongreß eine Fülle von An regungen. Erhebend sür uno Deutsche war die Feststellung, auch von Len zahlreichen Vertretern des Auslandes, daß
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