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Dresdner Nachrichten : 17.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192408179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19240817
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-17
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.08.1924
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loautay. 17. August 1924 — Dresdner Nachrichten — Nr. 322 Seite S s. Sonnlag nach Trlnilalis. Wer au.f dem rellalölrn Gebiet Umschau hält, wird gegen über dem „Strien, was not ist" auf die verschiedensten An schauungen stofien. Atheisten lärmen, es sei kein Gott! DaS habe sich in der modernen Menschheitsgeschichte zur Genüge erwiese»! Klein- gläubtge zagen und srggen: ia. gibt es denn wirklich einen Gott, wo man die Grundlagen der Wahrheit und Gerechtig keit ringsum erschüttert findet? Znnftfler aualen sich mit dein Für und Wider ab und möchten noch nicht fahren lassen, was sie einmal halten, ringen sich aber auch nicht durch, um sich auf festen und nnerschütterlichen Bode,, zu stellen. Müde und Matte und kaue lassen die Hände. die sie sonst falteten, sinken, um alles gehe» zu lasse», wie rü eben gehe, weil sic daran doch nichts zu ändern vermöchten. Der Lammelrus der (Christen aber ist ohne ieden Abbruch und ohne jedes Hinzulnn im Glaiiben gelegen. Wie oft wurde der Heiland um Rat für bedrängte Herzen gefragt, und er antwortete immer wieder: Glanbe nur! Der groste Apostel aber, der Dolmetscher des Glaubens, den er von Erd teil zu Erdteil trug, schrieb es. au die Ebristcugemeinde der Kolosser: Seid sr st i m G l a u b e « !" lKvl, 2.74 Kolvssä, das längst in Trümmern liegt, wird in Pauli Tagen als eine grvste und glückliche Lladt bezeichnet. Aber wir wissen au» der Geschichte, was es um ctue groste und glückliche Stadt in rein änsterliclicm Sinne ist. Wir brauchen nur daS heute wieder brennende Wort „Groststadlgesahreu" auSzusprcchcn. lind wenn darunter auch die junge Eliristen aemeinde gelitten hat, io war der kurze Zuni.s um io lanidarcr: Seid f e st i m G l a u b e u !" Doch da fragt in unsrer zerrissenen .seit wohl mancher, was Glaube sei? Die ruaugelische Kirche antwortet: Kein blosteS F-ürwahrhallen der christlichen Delire, io geiuist das Uebcrzenglscin von ilir eine ganz selbstoerstandliche Poraus- setzung sei. sondern ei» unbedingtes, vorbehaltloses Sichln» geben an Gott in felsenfestem, durch nichts zu beirrenden oder erschütternden Vertraue», Daneben kan» auch kein stummer oder blinder Glanbe bestehen. Der echte Glauoe trägt Leben in sich und wirkt lauter Lebe», Ob er heute eine Probezeit durchwacht, wie schon oft. ivard und wird er doch immer wieder bestätigt. ES gehört alle Bosheit dazu, wenn man zu leugnen wagt, dast auch unser Geschlecht mit dem gepredigten Unglanbeu dem er. träumten Glücke ans Erden keinen Schritt näher gekommen ist. Im Gegenteil, wir sind gerade aus diesem Wege an den Abgrund geraten, und die schlimmste Armut, in die wir immer erschreckender hineintrcibcn, besteht im Berlnsi der sittlichen und religiösen Güter, die nur im Glauben zu ihrem Werte gelangen. Da erhebt sich am Ausgange des ersten christlichen Jahrhunderts der Jünger der Liebe und schant er mit seinem Adlerauge in die vor ihm liegende, von Ge fahren und Kamps erfüllte Jett und er trinmphiert: „Unser Glaube ist der Steg, der die Welt überwunden hat!" und bis heute hat ihn noch niemand widerlegt. Hierzu ein Bild der ncnen Zeit. Ernst Moritz Arndts starkes Lied ans den ,Freiheitskriegen war das Lieblinaslicd dcs alten Kaisers und ist ein Vc mächtnis an unser Bolk: Ich weist, an wen ich glaube. Ich weist, was fest besteht. Wen» alles hier im Staube Wie Staub »ud Ranch verwebt. Wohlan — seid fest i in Gl a n ben! <>». Schnellzugsverbindungen Berlin und Dresden—Wien. In letzter .Zeit gingen wiederholt Mitteilungen durch die Presse, dast die Fahrzeiten der Züge Berlin — Wi e n über Pas sau ab l. Oktober wesentlich verkürzt werden sollen. Demgegenüber sei darauf hingewiescn, dast schon jetzt die Strecke Berlin —Wien über Dresden viel kürzere Verbindungen anfwcist, als sic die Strecke über Passan nach der vorgesehenen Zahrtverkürziing answcisen wird. Dies ergibt ohne weiicres svlgende Zlisamineiistelluiia: Ae Fahrt in die Fremde — vom Finanzamt. Die Fahrt ln die Fremde — vom Finanzamt aus. — 8llü Ans landsreisende von Dresden aus täglich in der Hauptverkehrs« zeit. — Die nötigen Ausweise. - Auswanderung aus Rot. — Die salsche und die richtige Sparsamkeit. über Dresden Sder Dresden llder Palla» Netzt» iiber Palla» >ad I. Onl.» <' 00 l-2 9i" 9" 1!20 6» 42» 2>" 15 Slö. >6 Slü, 19 SId. 17 Sld. 20 Min. 53 Min. 20 Min. l Min. 700 ll>n 2'» 415 1022 90» 9«i 15 SId. 18 Sld. 19 Sld. i6 Sld. 22 Min. 19 Min. 3 Min. 53 Min. ab Berlin an Wien Fohrtdauer Berlin—Wien ab Wien an Berlin Fahridauer Wien—Berlin Die Fahrtdauer zwischen Berlin und Wien ist also auch nach der für die Strecke über Passan geplanten Berbessernng immer noch in zwei Berbindnngen aus der Strecke über Dres den wesentlich kürzer als über Passan. i» einem Falle ist sie gleich. Durchgehende Wagen lausen auch über Dresden in allen vier Berbindnngen zwischen Berlin und Wien, aiistcr- dcm in der Tagesvcrbindnng Speisewagen ans der ganzen Strecke, in de» Züge» l,22 ab Berlin ll.ll ab Dresdens. 10,7,7» ob Wien iin Dresden l,47»>, Speisewagen gus der Strecke Berlin—Prag und umgekehrt. Die Umlenknng des früher bist ausschliestiich über Dres den geleitete» Verkehrs Berlin- Wien über die Strecke Lcip zig—Regcnsburg—Pgssgii hgt. wenn sic auch uns politische» Gründen zu rechtfertigen ist. für Dresden groste Aachteile zur Folge gehabt. Sic bat ihm nicht nur eine» Teil des Durch gangsverkehrs genommen, sondern gerade die Führung des Nachtschnellzugspaarcs über Passan ist die eigentliche llrsgche dafür, dast Dresden immer noch dcs ,rrnlnchnel!znges nach Berlin und dcs Spätabendichneiiznges von 'Berlin entbehrt: Leipzig hingegen hat durch dieses Sclinellziiasvaar einen zweiten Iriihschncllzng nach und einen zweiten Abend zua von Berlin erhalten. Es liegt glso für Dresden kein Grund vor. dir Verbcstc rung der Linie über Passan besonders z» begrüben. F ü r den Berkehr zwischen Dresden und Wie» kommt der Weg über Pgssau überbaust v icht ernsthaft in B c t r a ch t. Fahrzeiten: über Prag üder Prag Ober Kol-Paflao (ad >. Oktober» ob Dresden 11« 4" 8?Z ab Wien IlL 6« 2« Fahridauer II Sld. >3 Sld. 18 Eid. Dresden - Wien 35 Min. 31 Min. 16 Min. ok Wien 7 m ,0^i 2vs an Dresden 6« 1« I0>1 Fahridauer II Eid. 14 Sld. 20 Sld. Wien —Dresden 49 Min. 50 Min. 8 Min. Also über Hos—Palla» dir anderlhilbiackc bis brinahr doppelte »Fahrzeit als über Prag, gnsterdem mitten in der Nacht in Hvs Wagenwcchsel und langer Anscntlialt. über Prag hingegen durchlaufende Wagen. — Der Wiederbeginn der Skolkswolilabende findet am ir>, Lev trml'er statt. ES sind wiederum über t»> Abende mit bekannt erst klassige» Darbietungen ans asten Gebieten von Kunst und Wissr» tchast geplant, z» Einlrittspreiseii, die auch in diesen gcldarmen ,'scitcn weitesten Kreisen künstlerische Erhebung und Erlwlnng crwbgtichen. Anmeldungen zur MitgUcdschast werde» tciglich A>ai!cnha»Sitrastc »5, 1. Stock, cntgegcngenommcn tEinIrittsgetd I Alk.. Jahresbeitrag 2 Mk.. stir Iamiltcnmitglicdcr nur I Mk.t. Auch sind dort feste An- rechtavtave für einen besitnnnten Wochentag zu bestellen, die nur in beschränkter Zahl ansgegcbc» ivcrden. — Das Eentral-Theatcr gibt auch in der neuen Woche all abendlich 148 Ilhr das groste internationale Parietrvrvgramin. — Naturtheater Heidepark (Haltestelle Saloppes. Sonntag 4 llhr: „Die hohe Schule", Vnstspiel in ctiicm Akt: „Das Henidcnknopfchen", Schnmnk in eiiicm Akt: „Zn Zivil", Schwant in einem Alt Ein trittspreise: Erwachsene 7t» Ps„ Bolkswahlmitglieder stst Ps,. Kinder M Ps. — Dnmians Thalia-Theater liat noch iniwcr dauernd volle Häuser, und Dir. Znmians Q>iginatpossc „Dresden past ans" entscssetl täglich Vachstürme. Ancb Sonntags gibt es nur cine 'B»r stestung 8 Ubr. Wochentags gelten trotz der kleine» Eintrittspreise olle Pvizngskartcn mil !>st Prozent Ermästtgnng. I» seine» Briefen beschästigt sich Mvltke an einige» Stellen mit besonderer Teilnahme mit den Araber». Die Araber, öle er tu ihrem spanische» Stamme, den Mauren kennen gelernt Halle, lebte» unter hartem äusiercm Druck. Der Maure, der auf die Strasie ging, zog zerlumpte Kleider über, und selbst seine Häuser liest er nnch ansten ohne Schmuck, nm der Steuerbehörde nicht als ei» Wohlhabender vorzu- kvmmen. Leben wir nicht in einer ähnlichen Lage? Auch wir schreiten nur mtt innerer Bedrücktheit an jenen hohe», strenge» Gebäude» vorüber, in denen wir ei» Finanzamt" wissen, und cs ist »ns leine Freudciiüderraschnng, durch ein Zcttelche» Sie werden ersucht, sich zwecks Besrngnng nsw." zum 'Betreten einer dieser Ställen nusgefvrdert zu werden. Dennoch, früher oder später ereilt es einen jeden, und selbst wenn einer Flügel der Morgenröte nähme und nach dem äustcrstcn Meer, also schätzungsweise dem Stille» Ozean, zu verziehen plante, er müsste unvermeidlich -, ig, er müsste anss Finanzamt, Zimmer svnndsv viel, Abteilung für Past-, Kapitalflucht- und Deviscnsachcn. Mit Zögern össnct man die rvtgesirichene Türe und lugt hinein. Ein grvstes Zimmer mit einigen Hvlztische» und Stühlen. A» zwei von den Tischen stehen — wie nm einen Slrastenhändler („Kariös -fcln, schöne groste Kar—to—sfeln"l zwei Reihen Menschen. 'Niemand achtet auf dich. Also Mut! Der Nubikvn ist überschritten, die Plans sitzt im Käsig. — Ein bistchen überseeisch sieht 's hier drinnen aus. An den Wänden habe» der Norddeutsche Llvvd und die Hapag ihre Dampscr- bilder aufgehängt, rechts grnsst der „Seebäderdicnst" — mit ein paar slrandtustümierten Mädchen an Bord eines eifrig das Bla» dnrchsnrchenden Dampfers —, links wächst mit Palmen und 'Negern das ganze Afrika heraus. Also du bist am richtigen Platze, sei cS nun, dast du gen Island oder Sumatra zu reisen norhast. — Es stehen noch ein paar Leute vor dir. Geduld! Wärest du einige Wochen früher, so zwischen Anfang Juli bis Ansang August, hierhergckvmmen, die Auge» wären dir übergcgnngen. Damals gabs keine Akkord-, sondern Nekvrdarbeit hier, und die beiden steinigen Männer, die du da vor dir am Tische schreiben siehst, Hallen zwischen!> und k täg lich 500 Personen abznserlige». Wenn inan überlegt, dast diese Ziffer nur für ein ,Finanzamt galt, Dresden aber ihrer drei hat — Dresden-Alt- stadt-West l Annen »raste l.'st, Dresden-Altstadt Oil lMarschncr- strastei und Dresden - Neustadt tWgsserstrciste Preisfrage: ,stu welchem Finanzamt gehören Sie eigentlich?» — so ergibt sich, dnst in der Hoch-Zeit des NeisevcrtehrS, Dresden täglich mindestens lltllü bis l200 Besucher in die Paßstelle delegiert hat. Das besagt, dast täglich rund 7ük» bis 800 Aus land s r e i s c n ü c allein von hier aus das Weite ge sucht haben. Ein Beweis für zweierlei: erstens für die Kauf traft der Nentcnmark — zweitens für die Anziehungskraft dcs Deutschen Reiches in seinen derzeitige» Umstünden. „Haben Sie leinen Past bei sich?" vernimmst du die Stimme des anfnchmeitden Beamte». Er redet einen mittcl- grvsten Blonden »n, vsfeubcir einen Dresdner, der bisher mit heilerer Teilnahme seinen Bordermännern zugchvrt hatte. Der Blonde schüttelt den Kops. Nein, einen Past will er doch erst haben: deshalb ist er ja hierher gekommen. — Also wieder einer von den Unglücksraben, die das Nichtige immer am falschen Platze suche». Nämlich, den Past, ohne den man als Neichsdentscher nicht ins Ausland gelangen tan», »inst man sich auf dem Polizeipräsidium schon besorgt haben. Mit dem Pah allein gelangt man aber noch nicht über die Grenzpsähic hin aus: dazu bedarf es noch eines Unbedcnllichleilsvcrmcrkcs, für Ausländer einer Unbedenklichkeitsbescheinigung, die man aus dem Finanzamt ausgescrtigl bekommt und für die man dort auch ein rundes Sümmchen abladc» must, so zwischen 10 und 00 Ml. im änsterstcn Zolle. Im änstersle» Zolle, d. h. inan darf die Grenze binnen mehr als sechs Monaten mehrmals passiere», im nächsten Zolle kann man »nr einmal rübcr- rntschen. Na, das sind so Kleinigkeiten, die man alle erst mal falsch gemacht habe» must, ehe man sic nachher stets in der Diagonale zwischen den Irrtnmer» erledigt. 500 Marl jeden- salls braucht heute niemand mehr für Ausreiseerlaubnis z» opfern. Diese häsiliche Bestimmung, welche vor längerem ein mal zuin Schutze unserer Währung eingcsühri worden war, ist inzwischen wieder in der Stille verweilt. Aber auch die völlige Gcbiihrcnsreihcit ist hinüber, so eine schöne Sache sie auch war. Hat es doch dazumal allen Ernstes Leutchen gegeben, die alle paar Monate mal ans der „Geschästsstellc inr Past- nsw. Sachen" anitanchte» und sich einen Unbedenllichkeitsvcriiierl Hollen — nicht etwa, weil sic gegen sich selbst fortgesetzt Bedeuten geschöpft hätten, sondern weil diese Käuze vor ihren ahnungslose» Bekannten „Aus landsreisen" in a rk i e r e n wolllen. Wer weist, ob nicht manch einer eine reiche Heirat daraus begründet hat. Aber diese Praxis ist, wie gesagt, jetzl ahgeschlvsscn. Der dickste Neiseverlebr ist gegenwärtig vorüber, jene Zeit, wo die Lokvmoliven vor den D-Zugswagen gewisscrwastcil be ständig unter Dampf waren, ebenso wie die Köpfe der 'Beamten, die damals nnnnlerbrvchen von in und mehr Per sonen ninicigert waren. Es interessiert aber, Wohin die Leute gereist sind. Da ist s vielleicht in der Lage Dresdens begründet, dast O e st c r r e i ch und dic T s ch c ch o S l v w a k e i. demnächst Italic» dic gesnchlcsten Gebiete acivcsen sind. Nach Italien ist die Wanderung ailcrdinaa merklich abgcilnnt, seit dem dic '.00-Mark Gebühr cine Zeillang ihre Schrectensherr- schgst ansgeübl hat, und wenn die Leute jetzt da hinunter fahre», so suchen sie mehr die vormals dcutschöstcrreichischcn Gebiete, voran das heilige Land Tirol, ans, weniger daS schone, aber jalichc Südland selbst. Sicherlich kann man diesen Zieltansch nur begrünen. Jeder Deutsche, der nach Tirol fahrt, stärkt ja das Denlschtn», der treuen Sttdtiroler. — Bemerkenswert ist dann eine 'Beobachtung, die man beiden Einrcisegeinche» nach der Tschechoslowakei machen kann. Hier spiegelt sich der ungünstige Stand der deutschen Wirtschaft ab: in ivachscndcm Maste laste» r e i ch s d c » t i c» c Erwerbs lose ihre Familien zu dcnischbölnnischen Berwandtcn liinübcrgehc». Der Man» nimmt die Last einer schwersten Zeit na»z allein ans seine Schnliern. Freilich, welches Ent behre» bedeuten solche Trennungen auch! Da erlebt »ic»n's wieder einmal an einem Beispiel, wie zertreten Deutschlands Bolk sein Leben fuhren must! Aber die gleiche Ursache bringt »och eine andere Wirkung hervor. Der Wellreiscndc aus Beschüstigungsmanacl ist auch ein Zeitgenosse, der gelegentlich ans der „Geschäfts stelle" g»stg»cht. Es sind oft leine „ngngenchmcii Er scheinungen, dic mg» da sielst. Deutsche Innabnrschen ans irgendeinem Bvrvrt Dresdens, die cs satt haben, ihrem Batcr länger ans der Peste zu sitze», weil die Fabrik keine Ansträgc herei»bekomnit. Da stellen sie, mit trotzigem Mut und altdeutscher Abenteuerlust in den Anacn: die jungen Schultern schleppen schon eine Last, aber sic zeige»'» nicht. Und wohin ivcrden sie wandern'? lieber die Dardanellen nach Palästina, Aegiipten die einen. 'Bier Inl»c haben sie sich nvigesteckt. Der eine ist ein breitschultriger blonder Kerl, ein bistchen jnngenniästig ladeivichligst in seiner Hgnticrniig noch: der andere, kleinere Dunkle, mit den kluge» Augen, besorgt dic Aussprache niit dem Beamten. Am Ende, als dic Stempel »»tcr dem Bermerk stehe», die Heimat ihnen also, sozusagen, das Tor nach drallsten ansgeingcht hat. schlägt der Lange dem Klugen a»s die Schulter. „Na also, »n mal »stück zu!" sagt der Beamte. Hin,ins gehen die Wanderer nach dem Gliick . . . Sv haben nnch Amtsstuben ihre feierlichen Augenblicke. — Aber nergesten wir zuletzt nicht noch etwas Wichtiges: den Geldpnnkt. Wieviel Geld dars man ins Ausland mitnchme«? Heißt das: mil Genehmigung der Behörde, natürlich: von dem anderen wird auch hierdurch drinaend ab geraten. Nun, das ganze „Gesetz über dic Kapitalflucht, uom 2U. Januar I»23" kann hier selbstredend nicht erläutert ivcrden. lM Mk. dars jeder Ansreisende inilncbmen: 200 Pik. davon dürfen Ncntenmark sei», das übrige must in Devisen oder Nvtcn bestehen. Wer mit Sack und Pack, alsv auch mit sog. Um zugsgut, verdufte» will, mnst sich zuerst mit der Polizei in Verbindung setze». Er must ein Verzeichnis seines ganze» „Krämchens" einreichen, bekommt daraus eine Abschätzung von dessen Werte, erhall dann vom Finanzamt die Ausreisegenehmigung und hat — im Vvrüberaehen — nur noch der Zollbehörde eine» Zehrpscnnig zu hinterlassen. 'Alsdann mag er sich trollen. Wer aber gar — ich will nicht hoffen! — Wertpapiere ins Ausland verschicken oder Devisen ankause» will, hat sich die dazu erforderlichen Formulare stets erst auf der 'Bank zu beschaffen und darf erst dann zum Finanzamt wallfahrte». Also: Ansschneiden, hier, bitte! Wichtig! Natürlich gibt es solche und — solche Gäste aus dem Finanzamt. Es gibt z. B. auch sozusagen unfreiwillige. Da ist etwa einer ans Süddeutschland hergereist und hat, um s billig zu mache», de» Grenzübertritt ohne Ausweis versucht. Selbstverständlich ist er „geklappt" worden. Des halb sitzt er ja nun hier. Und telegraphiert und telegraphiert nach Hanie um die notigen Papiere, und vertetearnphiert mehr, als dic ganze Ncise ivcrt gewesen wäre. Nein, meine Freunde, wir machen s anders. In Grnppcnkvlvnne wird angetrctc»: am Finanzamt geht's vorbei, zum Polizei präsidium. Wir fahren aus Sammelliste. Da ist die Sache so ohne alle Schererei und — so billia. 10 Pik. ist der Mindestsatz für alle: ans den einzelnen entfallen vielleicht .">0 Psg. Sport- und sonstige Vereine fahren so. Drum, wohlauf, ihr Herren, Ade, in dic Läng' und Vreiie. O Freunde, wir fahr'» in dic Weite! — Beibehaltung der Dagcsschnellziige Dresden Ham burg. Der Verkchrsausschnst des Dresdner Vcrkelirsvercins link jetzt a»s seine Eingaben wegen aan.Uähriner Führung der Schnellzüge I> 84 und I> 83 lDresdcn Hambnrg—Altona!, ab Dresden 1,7>7», ab Hamburg 0,45, die sm vergangenen Winter ansgesalleii waren, von der Reichsbahn den Bescheid erhalten, dast dies,- Züge auch im Winter gefahren werden sollen. Dadurch bleibt inr Dresden auch dic Mittaasverbin- dnng mil Leipzig in beiden Nichlniigcn gewahrt lab Leip zig 2.05, j. — Gesellschaftsreisen nach Fanö Dänemark. DaS Mittel europäische Ncssebureau veranstaltet an jedem Sonntag von Pattbnrg ab 2,l2 nachm. Gesellschaftsreisen nach F-nnö und zurück, die eine Woche dauern und 275 dän. Kronen kosten. Es kan» dabei auch Koldina besucht werden. Eine für de» 20. August aevlnnle Nesse führt nnmittelbar nach Fand und endigt in Pattburg am 20, Anglist. Der Preis für diese Ncise beträgt 207, dän. Krone». Trinkgelder sind in die Prelle nicht eingerechnet. Näheres bei de» Mitteleuropäischen Reise bnreauS, u. a. auch beim Dresdner Berkehrsverein, Hanpt- bahnhvt — Ostbair — und in dessen Reise- und Verkchrs- bnrcan ans dem Meisten Hirsch. — Die Ausknnstsstcllc dcs Postamtes l lPostplatz 2, Fcrn- sprechanschlust l2!U7>> ist vom k8. August bis 0. September und vom 1ä. September bis 10. September d. Is. für den Verkehr mit dem Publikum nur von 8—1 llhr und von 3-0 Uhr ge öffnet. hoffnungslos UN- verzweifelt! Die svlgende Geschichte lies! sich wie ein Märchen, aber es sieh! Orl und Name »nler dem Briese, und cs is! deshalb jedem möglich, sie durch eine emsachc Anfrage aus ihre Richtigkeit zu prüscn. Dic Sache ist auch eigentlich gar nicht weiter wunderbar und soll weiter unten noch genauer erklärt werden. »Zu Ikrer Freude kann ich Ihnen mülellen, dast die Kur. welche ich noch nicht ganz beendet habe, wieder wie immer glänzend verlausen und sich, wie ich slels selbst und von anderen erfahren habe, wunder bar bewählt Hai. Wie Sie wissen, war mein Instand hosinimgslos und verzweifelt, meine Nerven durch Ucbcrarbeilung und Unter ernährung völlig erschöpft. Nach 3 Tagen waren üie surchlbaren Schmerzen im Gehirn vollständig verschwunden und jeh! siihle ich mich wieder wie neugeboren und kann mich beschäftigen. Weiseres würde ich Ihnen milleilcn über meine Krankheit, ober ich will noch weiter sorlsehen, bille darum umgehend eine weitere Kur für mich und l Kur sür eine bekannle Dame zu sende». Tausend Dank sür Ihre Kilse. Ihr Präparat ist unvergleichlich. Zu slelem Dank verpslichtel fühlt sich Dortmund, den 28. April 1924. Wilhelminc Schneider." Es ist also eine Frau, die hossnungslos und verzweiselt und der nach allgemeiner Ansicht nicht mehr zu Helsen war, wieder irisch und kräftig geworden, und zwar, wie hier gleich bemerkt werden soll, durch eine ganz einfache Reinigung des Bliftes. Sie suhlt sich jetzt wie neugeboren. Solange nun der Körper sonst gesund ist, kann sich das Blul vermöge seiner eigenlümlichc» chemischen Zusammensetzung selbst reinigen. Wird freilich diese Zusammensetzung durch ungeelgnele Nahrung oder andere Umstände verändert, so verliert das Blut die Fähigkeil, sich selbst zu reinigen. Es bleiben darin Slossc zurück, die es vergiften und schmerftüssig machen. Die Folgen dieser Verunreinigung des Blutes könne» sehr ver- schiedener Art sein, z, B. könne» enftrelen: schlechte Verdauung. Appelillosigkeil, Angstgefühl, leichte Errcgdarkeil. Mo lügkeil. Energie- losigkcil, Kopsschmerzen, Rückenschmerzen, Schlaftosigkeil, Nachl- schweistc, Kalle Füstc, Blutandrang nach dem Kopse, Kerz-, Leber- oder Nierenleiden, Korpulenz. Blutarm»!, Hämorrhoiden, Beinschäde», Pickeln. Rheumatismus, Glchl, Zuckerkrankhell, Katarrhe des Halses, der Nase oder der Ohren nsw, Dr. Schröders »Renascln" cnihäll nun diejenigen Mineralsalze, welche das Blul örcmchl, um sich selbst reinigen zu können, und weiche Wirkungen damit erreicht werden, das beweist auster obigem Brles auch der folgende: »Teile Ihnen mit, dast ihre Blulsalznahrung bei mir sehr gifte Wirkungen heroorgebrachl Hai. Ich litt seil einer Reihe von Jahren an Gelenkrheumatismus und nach dem Kriege an heftigen Kops schmerzen. Nachdem ich 4 Schachteln Renasci» genommen Halle, suhle ich mich vollständig von dem Leiden bestell, >ch kann wohl sage», ich fühle mich sehr wohl, wie nur je zuvor l» meinem Lebe». Spreche Hiermil meinen herzlichen Dank aus, 'Auch werde ich Ihr »Renascln" cmpschle», wo ich nur kann, Barmen, de» 25, Mai 1924, Hochachtungsvoll Waller Strauch," Dos sind nur 2 Briese von Tausenden ähnlichen Inhaltes, die oorliegen, und deren Richtigkeit sich jederzeit leicht seslslellen lüstl, Hiin könnte aber trotzdem jemand zweifeln, ob ein Mftlel, welches schon Zchnlauscnden geholsen Hai, auch gerade ihm bekommt, oder ob man sein Geld dafür nmsonst ausgibl. Das ist aber bei »Rcnascin" gar mchl nötig. Wer nämlich unter Berusung auf diesen Arlikel an Dr. med. H. Schröder G. m. b. H,, Berlin - Schöneberg 333, eine Postkarte schreibt, erhält eine Probe »Renascln" ganz umsonst geschickt. Nicht einmal das Porto brauch! man selbst zu bezahlen. Man kann cs dann probieren und sich enl- schliestcn, ob man damit sorisahren will oder nicht. Es ist jedem, der sich sür diese Sache inleressierl, dringend an- znralcii, sich sofort an die obige Adrcstc zu wenden, da sich wohl kaum wieder eine Gelegenheit biclcl, ein jo ausgezeichnetes Mittel ganz kostenlos zu erproben. tz
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