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Dresdner Nachrichten : 17.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192408179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19240817
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-17
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.08.1924
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Nr. N2 Seile? Iichste Stuve, den inneren Markt, verlieren und nie und niinmer imstande lein, die Ausfuhr derartig zu forciere», um in,ln nur die Reparationsleistungen neben ihrem Eigen- aeivniii aö.nbntden, landein auch nach die gewaltigen mummen annnbi Ingen, die nur für die Einsulii van Lebensmitteln in- n'lae des Benagens unserer Landivirischast bezahlen intisiten. Tie 'Rerarinuiig DenischlandS wäre dann bvfsnnngsios. Bon sei Nauikiaii der deutsche» Landivirtschait hängt die Existenz l-an „bei 7>i Pio,e»i aller deutsche» Industriearbeiter ab, .'werden d»e»e >n ilirer Mehrzahl durch das Sortsäneile» der andivirlsauinlichen Nriie der Arbeitslviigkrii überlieserl, sv man der denlsäx Verbraucher sür deren llnterstütznng habere bleuer» zahlen, und das wird ihm viel, viel teurer zu sieben lauiineu ala eine etwaige geringe verteuernde Wirkung der -chut'ialle au, dem LeveiiSmittelniarkl Ein U»iveinilinillel, das wie »nt eine», ^.»Überschläge alle ''.'die beseitigt, sind srei ich die Schntzivlle auch nicht, sandern nur ei» tslied in der «eite der is>eiaintn!annalu»e», die »ur gruudlicheu 'Beliebung der Nvl der Landivn liciiatt getronei, iverde» müsse», aber die,es i'slied in der Nelle ist uuenibelirlich, Der van aegue- iischer Seile eiliabene Elnwand, das, es nur der Lösung der Nrediurage iudurie, um der Landwirlichiiil iviede, auszn- iielieii, in in,ln stichlialkig 7er Nredil in eine uveiichueidige Waiie, iiunii die Landioii lschail insvlge ungeiiugeiider Pro duklivii.il der Renlabililäl erinaiigelt: denn da»,, kann der Lanswiri Sie erliabeuen Nrediie uichi rechlzeilig zuruckzalilen und »ruß die 'Zerstesgernilg seines 'Besitzes geivariige», Die Haupligäie in und bieiln unler allen llmständen, die Land iviriich.i'i qeiiugeiis vradukliv zu erhallen, ihr eine an gemesieiie Preisbildung für ihre Erzeugnisse zu sichern, und dazu und Schutzzölle niieinbelnlicii. Das ivirö auch in der Begründung der Vorlage der Reichs, egierniig rii.tlialllas an erkannl unler Hinweis auf den ..geradezu beispiellosen Aus iiieg", den die Landioi rlschasl unler dein früheren Schutzzoll reginie in iveiilgen Ighriehnten genanime» batte, Es ist in der Tal sein »eilgemaß, an jene vergangene Periode z» er innern, ui» der henligen «Seneralian einiual ivieder inS «se- dachlnis »u hämmern, welche iveilgeliende» Segimiigeii das deiiliche Volk der damaligen Polilik des I ittereisenausgleiches zwssch-» Industrie und Landivirtschafl auf der Grundlgge eines irasugen Schutzes der nalianale» dlrhett verdankle. Diese Politik ivurde iian alle» nulieren stiegiernnge» geinei» >ain bekrieben, aline :>>nckstchl aus die iarinende ..Brvtwncher"- Agitation des Linksradikalismus, und sie war getragen van dein sittliche» Bewusstsein ilirer 'Riitzlichkeit für das gesamte Volk Die ictzl angebalinle stincktehr zu dem guten Grundsatz — vrr^mer 1t«chrichtn» — des Schutzes der nationalen Arbeit ist mit Genugluuni» zu begrübe», und es bleibt nur zu wünschen übrig, das, der aufs neue betretene Weg vbne Wanken und schwanken bis zum iegensretchen Ende verfolgt iverde» möge. Die sv wieder in Iluß geratene Bewegung zum Schutze der nativngleii Arbeit bat noch eine besondere politische Seite, die in der Stellungnahme der sozialistisch beeinflufitr» preußi schen Regierung in Erscheinung tritt, Im preußischen Kabi- nett sitzen nur drei So zialdemvkrate», Braun, Levering und Likring, »eben zwei Bblkspartetler», zivet ZentruinSIeuten und eine», Demokraten. «Gleichwohl nberwiegt dort der sozial- demokralische Herrschaftswille so sehr, daß die preuhiitbe Re» gierung im RetchSrate das grvleske Schauspiel der Ablehnung der Zollickintzoorlagr >» Szene ietzen kvnntc, Plan denke: der größle deniiche 'Bundesstaat, der zugleich die nnisassendsie» laildn'ii lichgslltchen I»krressen hat, veriveigert seiner Land ivinschasl den vvn ilir stürmisch geforderten und von der :>>'» ichsregiernng selbst als notwendig anerkannten Zoll schütz aus ibzialdemvkralischem, der Ackerscholle seindlichei» Dvkiri iiarisiuus! Das iiiuß der Preußenkoalition endlich de» Todesstoß versetzen. Die Deutsche Bvlkspartei, die vorläufig noch mit in der Koalition vertreten ist, hat im Reichstage den Antrag ans beschleunigte Beravichiedung der Zvllvvrlag« ein gebracht, die vvlksparlctliche «Traktion im preußischen Landtag iß energisch für den Schutz der »ativnalen Arbeit auf den Pia» genelen, ebenso wie ihre Mitglieder im Uabinett, und Sie Zenii niiissraktivn hat sich ans de» gleichen Standpunkt aestellt, Dieser Nässende Gegensatz zivische» de» beiden bürger liche» Hanplparteicn und der Regierung in Preußen zeigt deutlich, wie innerlich zerrissen die Koalition ist. Sie kann nur uvch als eine schon vvlisiäiidig brüchige Einrichtung be wertet werden. Es ist augenscheinlich niii der Koalition Mallhai am letzle» und die Entwicklung in Preußen nähert sich mii schnelle» Schritten dem vvn den Deut-schiiativnalen vsli vsrnlierein kviiseanent erstrebten titele der Auslösung der Verbindung mit der Svzialdemvkratte, Die »Neuwahlen lverden nicht mehr lanae ans sich warten laßen Dann wird es mii der Regie>n»gsherrlici>keit der sozialistische» Nkinister '.'«rann und Severin,» vorbei sein, und Preußen kann sich wieder eine Regierung geben, die über den Parteien steht und sich gau» in de» Diensl der allaemeine» Wohlsahrt des Landes stellt. Dann wird auch die Reichspslitik vvn den» jetzt in» ivziatlirischen Sinne durch die Brau» Levering-Rcgieruirg auf sie auSgeiibten Druck befreit irin und nicht mehr zu befürchten brauchen, daß ihre Zirkel durch den preußischen Regier,mgS- sozialiSinuS fortgesetzt gestört iverde». deutsche Regierung verlangt, einem Lande angehören, daS an de» deutsche» Reparativnszablnnaen nicht be teiligt ist, »können sich die beiden Parteien nicht ans eine Person einsiren, so wird sic vom Präsidenten deS Haager Internationalen «Gerichtshofes ernannt werden. Maßgebend für die Entscheidung deS Schiedsrichters soll sein, daß die Anlagen nicht vvn voriibergvhendein Eharakter sein »ollen und daß die deiuiche Regierung gehalten ist, H ö ch st rahl u n g e u an die tzitäubigcr zu machen, daß sie aber gleich- zeilig auch das Recht Kat, ihre S o a t r o I l r über die deniiche Wirischas« z« bewahren. Die alliierten Negierungen crilären sich damit einverstanden, daß daS Transserkvmitcc erst da»» Papiermarkbeträge kur solche Ankäufe bewilligen darf, wenn die aliaesainmelleii ^onds einen Betrag überschreiten, den die Emmissionsbaiik für die Zwecke kurzfristiger Anlagen auf- nehmen ivill. Diese Resvlntiv» ist in der Sitzung des Rates der B i e r z e h n a n g e u o m n, c n worden. Der hierzu erstattete Bericht, der gleichsalls angenommen ivvröen ist, besagt noch: SeiienS der deutschen Delegation iverde dafür gehallen, daß A k l i e >l und Beteiligungen an M e s c I l s ch a f t c n m. b. H.. Bure und ähnliche «Sesellschastsanteile überhaupt, nicht unter die im Dawcsbericht geineinten Anlagen falle». Außerdem wurde betont, daß die deutsche Regierung das Recht haben müsse, g e iv i s s e A rIen vo n r » » d st ü ck e n in ge wissen l^renzbezirke» und geivissc andere isiermögensobjekte von der viste a n s z u s ch l i e ß c n, ohne dabei einem Lchieds- aericht iliiterivorfen zu »ein Die Mehrzahl der alliierten Sach verständigen erkannte die Berechtig»»» des deutschen Stand punktes an. Doch konnte eine vollcEinignnguichter- zielt werden. sich aeminnrn, rin volles Hahr lang den Bustand effek tiver Rechtlosigkeit der Bevölkerung, esscktiver Rechtlosigkeit der Äicrivaltnngsorgane fortbestehen zu lassen? stönne sie nicht Oerrivt und ,einen Helfern mit gutem «^nulde vvrlialtcn, daß er sich jetzt halsstarriger zeige, als in de» frühere» BerhandlungSstadien. wo er bereits zu stasfeln>eiier Räumung und zu deren alsbaldigem Beginn bereit erichien Wenn die deutsche Delegation io vollkommen zum Objekt der Situation in London geworden lei. könne man der t xgenseiic zu unseren Unterhändlern nur gratu lieren. Der ..Berliner Lokalanzciger" weist daran» hin, daß Deutschland sür »eine Bereitwilligkeit nichts anderes erhalte als eine Reibe von Erklärungen. Man müsse unwillkürlich an das R h e i n I a n d A b k o in m e n denken, Lei das nicht ein prach,voller internationaler rechtsgültiger Beitrag mit allen z.auiele», die ein solcher nur ausweisen könne, und was habe er in der Praxis genützt? Wir wissen es, das Rhein land weiß es »nü ichließlich weiß es die ReichSrcgierung doch auch! EUaubt man, daß Poincari> oder einer seines »'eistes, wenn er in 14 Tagen oder vier Wochen, es kann schließlich auch ein Bierleljahr dauern, Herriot in der Regierung ab- löscn werde, gegenüber setzt zn treffenden Abmachungen ikrnpeihnkler »ein iverde, als er das gegenüber dem Rhein land »nd dem Bcriaisscr HriedenSvertrag gewesen ist? Wer nicht gewallt»,»» die dingen gegen das Tatsächliche verschließe, tonne sich gar nicht vorßellen, daß ,Frankreich binnen zwölf Monaten einen Bvrwand gehabt habe, länger im Ruhrgebietr z» bleiben. Sofortige Räumung hätte die gegnältc Ruhr bevölkerung aiisalmen lassen. Jetzt soll sie sich mit einem Ber » prechcn begnügen, an dessen Unantastbarkeit nicht zu zweifeln mehr EUaubenskrasl erfordere, als daS harm loseste zrindergemnt »ach fünf Haliren Rach krieg sc Nahrungen ausznbringe» vermögen werde. Der englische und amerika nische Sparer, aus deren «Held man hoffe, würden überaus bereitwillig sein, ihre Uapitatien in ein Geschäft zu stellen, dessen Gedeihen von dem guten Willen des chauvinistischen Frankreichs abhänge. Die ,Brc»; Big," erklärt, wenn die deutsche Regierung latsächiich den Herriotschen Bvrschlägen zustimme, io Hobe sie damit den H g u p ! p ,l » k t und damit auch die Mehrheit des Reichstags, die sie als Bedingungen iiir die An »ahme des Dawes Gutachlens stets bezeichnet hatte, endgültig fallen gelassen Das Bertranen in die Loyalität Hcr- riots, von der noch immer gcsaselt wird, steht ans den schwäch sten «Hißen, Denn wer bürg« dafür, daß Herriot noch lange Ministerpräsident bleibt, und wer auch dafür, daß er nicht noch mehr den poinearistischen und Loucheurschen Einflüssen nnter- Uegt? Sür uns bleibt das D a rv e S G » t a ch t e n schon allein wegen der einjährigen Rännningssrist n n a n n e I, m bar. Tie ivciterc» «onieglienzc» mag sich die Regierung M g r x — S t r c s c in a n n selbst anomale», zumal wir uns nicht denken können, daß auch die Bvlkspartei von ihren be stimmt ausgesprochenen Bvraiissctzilngeu für die Annahme des Tames Gnlnchlens abgcht. Sonntag. 17. Av-ust 1824 Ten-erizmeldungen -es amtlichen Berliner Bureaus. Dir führende Presse Deutschlands, ob deutschnattonal oder demokratisch, tst sich, wie die niitgetetitcn Stichprobe» erkennen lassen, über die Berurtellung der Annahme deS französischen Standpunktes in der RäunmngSsrage einig und klar. Trotz, dem unternimmt es das aintliche deutsche Bureau t» seinem Morgenbriefe vvi» l«. August unter der Rubrik: „Meldungen der Berliner Mvrgcnpresse- Privattelegramm. Ohne Gewahr", folgenden angeblichen Auszug aus Berliner Blätter» über das Endstadtum der »vnserenz zu verbreiten: „Die 'Blätter betvnen, das, die Verhandlungen der llvu- ferenz über daS D a w e S g u t a ch t e n tu wesentlichen Punkten z u e i n e in b e f r i e d i g e » d en E r g e b n t s s ü r D c u t s ch- land geführt hätten. Aber auch In der .Trage derRäun» ung des RulirgebieteS seien in den letzten Besprechungen vvn der deutschen Delegation Erfolge erzielt worden. Bor allein habe Srankrcich es ansgegeben, die Räuinungssrage mit wirt schaftlichen Bngeständnissen in Sache» des deuisch-französischen Handelsvertrages zn verbinden, Serner habe Herriot ein- gewilligt, daß daS Hahr der Rännningssrist bereits von» Tage der U n t e r z e i ch n n n g des Londoner Schlnßprotvkvlls zu lausen l>eainne, daß also im August >»2ä der letzte französische Soldat daS Ruhrgebiet verlassen haben werde. Ein weiteres Eingeständnis sei vvn ,Trankreich in der Srage der Eisen bahn e r geinachi worden. Die »>«>«> französischen und bel gischen Rcgiearbeiter, deren Belastung Im Rnhrgebiet zunächst vorgesehen ivar, würden verschwinden. Es solle lediglich eine beschrankte Balil vvn Eisenbahnern als Gentetruppe» den Besatzungstrnvpen beigegeben werde». Die deutschen Delegierte» bossle» nur »och in drei «Trage» Zugeständ nisse zn erreichen. Sie legten erstens Wert daraus, das» die Beipflichtung zur Räumung deS Rnhrgcbieteü in daS S ch l n ß p r v t v k v l l der Londoner üvnserenz ausgenommen und damil vvn allen Signal,irmächten verbürgt werde. Zweitens solle eine Milderung der Besatzungs- m cthvde n erzielt werden, ES sollten nicht mehr unter allen möglichen Borwäudeu Eingriffe i» die deulsche Bcrwglluiigö- iiud vVnstizliolieii erfolge», 'Rach Möglicliteil solle die Ein schaltung einer schiedsge»ichlliclien Huslanz erreicht werden. Schließlich vertreten die denischen Delegierten die Anssassung, daß das Sanktivnsgebiet von Düsseldorf und Duis burg dem Ruhrgebiet i» ieder 'Bezicliilng gleichgestellt iverde," H» diesen Aiissührniige», die »IS Meinungen Berliner Blätter zu einer Stunde in die Provinz laneicrt werden, in der die Berliner Zeitungen dort nvch nicht eingetrvsfen, ganz ziveifellvs aber vvn den Prvvtnzredaktionen »och nicht dnrch- geseben worden sind, verbirgi sich der Bersnch, die lSessentlich- keit in einem ganz bestimmte» Sinne, nämlich im RcgierungS- sinne, zn beeinflussen. Denn das, was in de» AuSsührnngen selbst geschildert und vertreten wird, das ist der schwer zu ver stehende, nvch schwerer zu verteidigende Standpunkt der Re gierung Marx, der aber himinelweit verschieden ist vom Urteil der überwiegenden Mehrheit der Berliner Blätter, Wenn es die Regierung für gegeben erachtet, mit so dürftigen Bcr- schleieruiigSmanöver» zur Beeinslnssung des deutschen Volkes zn operieren, sv beivetsl sie damit böchstens, daß sic das Be wußtsein der Unsicherheit ibrer Stellung nicht mehr zu meistern in der Lage ist und daß sie ans der anderen Seite die Urteilsfähigkeit der Oefsentlichkcit völlig unterschätzt. Außer dem muß, übrigens nicht zmn ersten Riale, mit allein Nachdruck verlangt werden, daß das einzige deutsche Nachrichtenburcan, >as zni» Teil mit Hilse von Reichsmitteln erhalten wird, sich der Berbrrilnug einseitiger und irreführender Tcndcnz- ineldnngcn sorgfältig enthält. Allgemeine Ablehnung welkerer -eulscher Gegenvorschläge. iE ig ii er Drabtbcricht der «Dresdner Nachrichten") Rotterdam, iss. Ang. Die Abendausgabe der „DimeS" behauptet, daß die deutsche Delegation bereits im Laufe des gestrigen Abends die allgemeine Ablehnung ihrer Gegenvorschläge erfahren hat. da diese an der Sachlage nichts mehr ändern könnten, nachdem Herriot alle Abänderungen der einjährigen RäunmngSsrist zurück weise. Die L v n d vner Abendbörsc <n» Srettng zeigte wieder optimistische Tendenz und brachte alten n>:s- ländtichen Werte» erhebliche .tiinssteigeriingcn. Berliner Finanziers in London. Berlin. 1l>. Ang, Am Sreitag früh sind ans Berufung durch die deutsche Delegation drei Vertreter der Ber liner G r v ß s i n a n z nach L v » do » abacrcist. Sie sollen in London gutachtlich an den A n l e i h c b e s v r e ch u n g e n teilnchmen, die zwischen der deutschen Delegation und den alliierten Bankiers ausgenommen sind. Die wahre Bedeutung -er verlängerte« Nuhrbesehung. Ansichten liberaler englischer ttreise. London, Ui, Ang, I» englische» «ircisen, die den Umfall MaedonaldS nicht »litgeniacht haben, und die besonders ans liberaler Seite zu finden sind, gibt man sich über die Bedeutung der französischen Haltung in der Räilmitngsfrage keiner Täuschung hin Es versteht sich vvn selbst, daß cs sür die Sranzosen nicht darauf ankomint. ob sic ein paar Monate mehr oder weniger an der Ruhr bleiben können, sondern baß sich hinter diese» Plänen kehr bestimmte politische Zwecke verbergen. Zunächst geht ihre Absicht offenbar da hin, die Möglichkeit nencr militärischer Maß nahmen möglichst lange ossc nznhalte», was ein Beweis dafür ist, weicher Wert den neuen Bestimmungen über die Lanktionssrage in der Praxis beigemcsse» werde» darf. Weiterhin besteht nicht der geringste Zweifel darüber, das» «Trankreich den Bersnch machen wird, mit Hilfe dieser Drohung seine wirtschaftlichen Sortierungen z» erreichen. Welcher Art diese «Tvrdcrnngen sind, läßt sich unschwer aus den oerschiedenen Plänen erkennen, die seit dem Anstanchen Louchcurs bekannt geworden find. Sic gehen letzten Endes daraus hincaus, eine französische Kontrolle über dasRuhrgchict^n errichten und daS Ruhrgcbict den wirtschaftlichen Bedürfnissen Lothringens dienstbar zu machen. Auf französischer Sette ncnilk" inan das eine Ab machung, -ic den Interessen beider Länder gerecht wird. Die sranzösische Presse bespöttelt -ie -eulsche Antwort. .Eigner Drabtbcricht der «Dresdner Nachricht« n.A Paris, I«. A»g, Ucber die deutsche Antwort an die Lon doner Delegation schreibt das „Hviiriial": Die deutsche Dele gation hat so wenig klare Hnsvrnu»tivncn erhalten, obwohl die Antwort ?«>«!» Worte nninistt, daß der Reichskanzler eine Ziisaiiuilenlunst einbernfen »insile, in der man den Text zn interpretieren inchte, Ironie behauptet, daß angesichts der Unmöglichkeit, sich über den Sinn des Textes zu einigen, die Tkutschen einen >» n» c r i k a n i s ch e n Schiedsrichter be rufen hätten, damit sic endlich wüssten, ob die Antivort non Berlin ja oder nein lauten solle. Der ,,Matin" schreibt über die deulsche Antwort: Die Deutschen behaupte», das» sie dem Präsidenten Ebert eine .Trage gestellt haben. Wir «d, h, der ,,Matin"> erlauben uns, zn glauben, daß ganz im Gegenteil Präsident Ebert dir Londoner Delegation gefragt bat: Was habe» Sie er reicht? und daß sich alle Anzeichen, wie man i» Londpn be merken konnte, mit eine» militärischen Regclinäßigkeit ab- spieltrn: Pessimistisches stvinninniguö der Rcichsregierung, Stimmungsmache in der Wtlhelinstraßc, drohende Artikel tu der Presse. Die Auswertung der Zahlungen aus dem Gutachten. Die Ergänzung der Beschlüsse des Transser- lwmilees. Eine volle Einiauna nicht erreicht, London. IV Ang, Der Sonderberichterstatter des W T, B, meidet: Nachdem bereits vor einigen Tage» der Wortlaut Ser Mclxczalst der vom drillen oder Transfer komilec gefassten Resolutionen oeiöiienliichi worden cst. liegt nunmebr auch der Wortlaut der bisher unerledigt qcdlieöeneii dritten Reiv > » iio n vor. Sie bat erst nach langwierigen Berhandiiliiaen seiliggestelll werden können, und zwar vvn einem besonderen zu diesem .'.wecke ernannten Erperienausschn'i, Sie beziebi sich ans den Salb daß sich in der Reparaiionekasse große Markbeträge aniainmein, die aus dem üblichen Wege durch Erwerb von ausländischen Devisen „nd Beschauung von Saitilieserungeu nicht abacsukrt nxrdcn könne n. Solche Ileberichüsse sollen nach dem Dawes-Plan zum Erwerb von Anlagen dauernder Art in Deutsch land benutzt werden können. Wenn sich zwischen dem Traiisierkoinitee und der denischen Regierung Meinungsverschiedenheiten ergeben ivegen der Anfncihme bestimmier Gegenstände in die de- ircisende Liste oder ivegen vvrgenommener Aenderiingen der Liste oder wegen des Nmsanges der in die Liste aus genommenen Blassen vvn Gegenständen oder endlich wegen der Massnahmen, die solche Anlagen sichern sollen und nicht non vorübergehendem Eharakter sind, sv solle» diese Streiiigkeircu von einem Schiedsrichter z» ichlichien >ein dR'idc Parteien sind berechtigt, einen wichen Schicds vruch zu veranlassen Ter Schiedsrichter soll, wenn cs die Die Enttäuschung -er -eutschen Presse. Das „Berliner Tageblatt" be-auert -ie Kaltung der deutschen Delegation. Schwere Borwürse gegen die Roichsreqieruna in der Rechtspresse. Berlin. l«> Ang. Zu der deutschen Bereitwilligkeit gegen über der französischen Sortierung aus Beibehaltung der Ruhrbe'etzung au, ein weiieres volles Jahr nimmt heule erst ein Teil der Berliner Presse Stellung. Sehr charakteristisch ist, was das demokratische ,.B T ". das bisher stets mit Wärme istr die Renicriinasvolitik ein- gctreten ist, zu diesem deutschen Rückzüge erklärt, es könne tcrnem Zweifel unterliegen, daß diele Tatsache innerkalb wie außerhalb des besetzten Gebiete» bittere Enttäuschung bernorrusen werde. Es lei bedauerlich, dgß sich die deutsche Delegation trotz des oöllia klaren von Eng land feierlich bestätigten und von der ggnzen Welt anerkgnn- ten Rechtsstandpunkies überhgnpl dargns eingelassen habe, diese «Trist von einem Jahre zn diskutieren. Sn London sollte doch die Atmo > pI» äre dcS Vertrauens und der B e r st ä n d i g u n a wiedcrhcraestellk iveiden Sie nxrde gestört, wenn das schwere Unrecht der Ruhrinoauon andanere, wen», die inleralliieitc Zonserenz, ani der die leitende» Staatsmänner im Name» der Temokraiie und '»iereclittcikeit reden, das Unrecht verlängere, und men» dem. dem es widerfährt, gut zuaeredet iverde, es sich aesglien z» lassen. England und Amerika hätten in diesem entscheidenden Punkte versagt, England, das durch seine »ronjuristen Srankrcichs Unrecht habe seierlich verkünden lassen. habe sich jetzt ans die Seite des Rechtsbre>hers aestellt Das Blatt wirst dann die .Trage aut, ob es der Regierung M a r x S t r e s e in g ii n gelinge» werde, die Z j , d r i t t e l m e h r h e i k für das E i s e n b n h n g e s e tz, ja auch nur die ei » sache Mehrheit für die beiden anderen D a wc S - G e > e tz e im Reichstag zu erlangen. Solle Deulich- la»d jetzt, wo der Wiederausvau beginnen soll i» die Unruhe eines neuen Wahlkampfes gesnirtt werden? Die «Tenlichc Tageszeitung" weist aus das »»würdige Spiel in», das j» London die deutschen Vertreter mit sich treiben ließeit. Tie gule» Alliierten hätten sich ein kom biniertes Snstcm der kvnzenirischcn Einwirknna ans die deutsche» Vertreter zurectngelegt gehabt Der eine Teil runzele drohend die Skirn und erleidet Tobinchtsansälle wegen der endlosen Zeit der Berhandlnnaen. der andere Teil böte der denischen Telegation in der srriindiichste» Weise Trinkgelder an, Sder sei es vielleicht etwas andere« als ein politisches Trinkgeld, ivenn Herriot mit der Miene vollendeter Güte sich bereit erkläre, die einiährige dsissetzungs irtsi erst vom Wirksamweidcn des G»lgch>ens an, also statt von Ansang Oktober ab, bereits vom Anaenölick der Unter zeichnung des Räum>im»sabkvni»iens, aiio vom Ende August ob, lausxp, zu lassen tlönnc eine deutsche Regierung es über
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