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Konnlag, 17. August 1924 Aval««. — Dresdner Ttachrichken — Roma» vo» HanS Land. «Nachdruck oerdolen.i M. F»rls»tzung.i IX. Aus der Seefahrt nach Warnemünde an Bord der „Ntr- wana" blieb Herr Gottlob Togen recht einsilbig. Es ging ihm vielerlei durch den graue» Kopf. Sr war überzeugt, bah zwischen Gert Wallten und iciner Telia irgendwelche Be. ziehungcn bestanden, die er nicht übersah. Tenn die Art. in der Delta diese Heirat ausgcschlagen, wies für irden Klar- sichtigen darauf hin. Vermutlich kannten sich die zwei aus gesellschaftlichen oder sportlichen Be-"">,unge» — vom Tennis- oder Schlitt- ichubklub her. Hatten vielleicht irgendeinen Krach gehabt, der Delta so halsstarrig machte. Das, sie so ganz unziigüngiich und verschlossen über diese» Punkt blieb, machte eü o >ru Degen zur Gewischett: io etwas lag vor. Bet vorsichtigem lavieren würdde er noch dahinterloinuien. Entweder bei Delta oder bei Waltjen. Tenn Gottlob war entschlossen, ti.'c Bekanntschaft zu Hause in Berlin auf eigene Fau,t sortzu- setze». Was er zu Deila in bezug aus die Fusion gesagt hatte, war nicht bloher Bluss gewesen. Degen war wirklich geneigt, die Fusion seiner Amiwerke mit der Dell sofort in die Wege zu leiten — selbst wenn aus DettaS Heirat mit Gert nichts wurde. Das konnte er dreist tun, brauchte nur im GesellschastSvertrage de» Vorbehalt fehzulegen, dah eS ihm tretstünde, seine Anteile und Rechte 'vaterbin einem Schwiegersöhne nbzutreten. Dann ivar die so nötige Fusion erreicht, Gert Waltjens Kraft den vereinigten Werken ge sichert. Und wenn dann dieses wtüerhaarige Balg, die Delta, bet ihrem Nein verharrte, so konnte sie einen andern heiraten, der dann später in der Leitung der Werke an Gott lob Degens Stelle trat. So war inan doch einen guten Sch.'itt voowärts gekommen. Aber es war eine innere Stimme in Gottlob Degen, die ihm tröstlich zuraunte, in Sachen des Heiratsplanes Waltjen-Detta sei das letzte Wort noch nicht gesprochen. War die Fusion erst geschehen, so gab es zwischen Degen und Gert einen dauernden geschäftlichen Verkehr, ans dem mit Notwendigkeit ein privater sich entwickelte — und eS mühte doch mit dem Teufel zugehen, wenn im Verlause dieser Dinge die zwei junge» Menschen nicht zusammen, bringen mären. Da waren sa auch noch Gerts Eltern, die bei dieser Kuppelaklton mtlhclsen konnten. Gottlob schlug sich hoffnungsvoll aus sein feistes Knie und faßte sein Mädel seht ins Auge. Delta sah ganz ver. tunken in einem Bordscssel und trauerte auf die weite Sec hinaus. Wie die verlassene Ariadne sah sic da. Vater Degen glaubte entschieden Neue in Deltas Zügen zu lesen — und hätte in dem Moment was darum gegeben zu erfahren, was wohl in diesem Mädel seht vorging. Delta glaubte sich un beachtet. zog das Taschentuch — und trv'kncte sich die Annen. Sie weint, dachte Gottlob. Hurra, Du Racker, jetzt ahnst Du doch wohl schon, was Du in Heiligcndamm für einen Quatsch gemacht hast. Ja — weine nur! ES ist Dir recht, wenn Dich die Neue jetzt zwickt. Aber lah nur. Dein alter Vater wird Olivier Prager 8tr. 5 pernxpr. 21417 empkieb» seine anerkannt guten !<skkees pfunc! 2.80. 3.40. 3,80. 4.40 Mark. die verfahrene LiebeSkarre für Dich schon wieder aus dem Dreck ziehen. So rustikal war dieses derben alten Kerls Ge dankenlyrtk. In Warnemünde fetzte der Kammersänger seine Schijss gälte an Land und hihte die Segel zur Schwedcnsahrt. Gottlob Degen sandte schon am nächsten Tage ins Bureau der Delt einen Privatbries an «ziert Waltien. in dem er den jungen Herrn zu einer geschäftlichen Besprechung zum über nächsten Tage, elf Uhr vormittags, zu sich ins Bureau der Ami lud. Wenn er verhindert sei, sollte er abtelephonieren Telephonabsage kam nicht. Gert Waltsen ebensowentg. Nanu? dachte Gottlob. Do „tückisch" ist der arme Zunge! Dah er sogar noch ungezogen wird! Das ist ja eine Grob beit — nicht mal zu sagen, dah man nicht kommt. Au - au das war ja schlimm. Denn wie — wie sollte er. Gottlob, aa weiter Anknüpf»"' suchen, nachdem er von der Gegenseite so vor den Kopf gestoßen worden war. Faul — saut a''e Fäden waren jetzt zerrisse». Wie? Wo? Aus welche Art sollte er da wieder anknüvfen? Gottlob zerbrach sich den Kops. Ihm selbst natürlich war eS unmöglich, nach solcher Abweisung noch einen Annähe rungsversuch zu machen. Der Junge durfte nicht den Ein druck bekommen, dah man ihm uachlief Nietn Gott — was mußte diese niederträchtige Detta dem Bengel angetan haben, daß er in solchem Grade schmollte? Wie - in aller Welt sollte man diese ganz verfahrene Kiste nun blökt anvcwen^ Da — in schlafloser Nacht — kam Herrn Degen "in „Gedanke von Schiller". Herr Hermann Schröder siel ibni ein — jener Agent, der schon einmal in der Fusionssacbe für Degen tätig gewesen. Ter arme Schlucker, der insolgc von DettaS blöder Ablehnung auch um seine Provision ge kommen war. Ganze Generationen hatte das dumme Mädel unglüA'ich gemacht — sich selbst dazu. Denn ihre Stimmung blieb ständig unter dem Gefrierpunkt, ihr Aussehen miserabel. Sie grämle sich offensichtlich. Am nächsten Morgen ries Gottlob Herrn Schröder au. Sagte ihm, das Eheprojekt sei vorläufig schicsgegangen. Tie Fusion solle aber trotzdem betrieben werden. Er, Degen, wolle sie jetzt auch ohne -Heirat. Wenn erüere zustandetäme, solle Herr Schröder die vereinbarte Provision bekomme». Heute teile er dem Vermittler vertraulich — sehr vertraulich mit, dah er Herrn Gert Walljcn zu sich zu einer geschäft lichen Besprechung geladen habe. Der junge Herr sei aber nicht gekommen. Habe auch sein Ausbleiben weder ent schuldigt noch angczeigt. Herr Schröder möge in der D"li vorsichtig Fühler ausstrecken und Herauskriegen, welches die Gründe für dieses merkwürdige Verhalten des jungen Waltjen seien. Herr Schröder versprach das diensteifrig Meldete schon am gleichen Nachmittage telephonisch das Ergebnis seiner Ermittlungen. Herr Gert Walljcn sei von einer Aulorcisc krank heimgekehrt. Liege im Hause seiner Ellern — am Kaiserdamm — zu Bett. „Hurra!" brüllte Gottlob ins Telephon hinein. Denn diese Krankheit Gerts belebte alle seine Hoffnungen neu. Vsi'tiMi' llsf lleMIm Melli'Miiöi'l-VettllMkl Z//Z8 Iklkpli. Mk ÜSHblM Z >Vodnuns8tau8ck «1«« vnutscban ttviiHiex. Oute ^erlctierl. da an wirbligen Orten eigene Vertreter vorbanden WkItMMt M UVon Mli allen Men ilei' Vell Slgsoe groüe Tagerliiiuser Niillslllii'Iieti'isd klug- iilill zkemIkgMinii !simiieIIl>iIiiMl»'Iiek»' ^utomübelwsAen Me NM« »elcste Werl »ul vesung. de», Volrlveklncle» u. <I»t>«I vornekm es-a»nte eixur lexen, «r»ra> Kor»»«« von Hl!>M kW» henkelten in Vsnamlscßvr N»ut»n», form», ,»e »ncieren Sru»tl>»It«r, l)»mendln6en, vm»t»n<l»-Kor»«t1en. MftiWN imd «sü in bekannt taktet!. »itrend. formen in elegantester, sowie einkecb. ^usfülirung. SoliktepeelaE.finrel'itüeke u. enge Vielten rur ttütkte. rMisiemslilliMl I. k^LNgS» L 8ct> reibe r^»»»e 2 »kton-, »r>»»-, VSIlltMlSIvVSII. «»nNkoNor, solid. »u Fabrikpreis. Verkauf in »er Werkstatt. lNrparalureu «le neu fl><»»runa«n dilUo»». «Itnkl,. Porlkieuillemeister. KV»rk»t»««2H INnierk. vr«>8»r 8>r. s. e>«. Ein Büch in dieselbe ermSolichl. Keine , Wahrsagung in gewoknitch-m Sinne, , lande n streng wlsfenschasllich Don un. , schätzbarem Wert für Ihr fernere» Veden. : Bel Anzufrle-enheilEelü zurück _ 5" emsenden. ! z. N. l-elmeii. ü »tkv LVKAIORT » Brüderftraf,, IS. u Silligjle Mslbe-NeilliMiig erzielen Sie durch meine Nemichtsderechnung. Ich Udernedme aan.«» .czausdasiwä che vo» IS kg an und lieiere ne als: Nastwäsche igewaschen u. ent- mäste,v, IralkenwSIch« «gelnoschen u geiroiknel» ,u billigsten Tagespreven. Freie Abholung und Lieserung. V eserzeü Z < Tage. 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Diese Stande ftihrle ganze Romane hinter den Kulissen aus und sie - die Väter die Nächsten dazu — hatten von nichts eine Ahnung! Nieder- trächtige Verbrechergesellichast! Wie sie ihre Nächste» hinters Licht führten, an der Nase herumzogen! Da sah so ein Mädel unichttldumflosscn am väterlichen Tische und führte ganz im geheimen sein eigenes Theater ans — mit Herrenbetannl schäften und Beziehungen — mit Erlebnissen, Verstrick»""«-» und Kvnslitlen, von den«» keiner eine blasse Ahnung hatte. Ganz — ganz unheimlich ivar doch das! Aber ein Glück, das« er, der Vater, nun so sachte doch hinter alle diese Schliche kam! Jetzt wollte er aber draufgehen — wie Blücher. Zehn Minnlen, nachdem er Schröders Meldung e-"-« »>-n sah er schon im Anlo ans der Fahrt »ach dem Kaiierdamm, schickte seine Karle keck hinein zu der gnädigen Frau Mutter. Sie empfing ihn svsvrt. Eine sympathische, seine, kluge Tarne — ganz anderer Schlag n!s Gottlabs Emma - dieses Generalschas mit Eichen laub. Fa wer io eine Fra» hätte! Gottlob beneidete Herrn Wallien senior stark um diesen Besitz. Na — alio — er erklärte der erstaunten Dame, er habe ihren Jungen, den Gert, sehr ins Herz geschlossen. Höre, dah er trank liege, und komme, um sich nach ihm zu eiknndigen. Frau Waltjen dantie für die Teilnahme, teilte mit: ihr Sohn sei von Heiligcndamm höchst mihgestimmt und seelisch so deprimier! heimgetehrt, dah er an nichts ein Interesse mehr nähme. Selbst das Geschäft, an dem er sonst mit allen Fasern hinge, sei ihm ganz und gar gleichgültig geworden. Die Ellern stünden, wie der Arzt, vor einem Rätsel. Aus dem Fungcn sei nichts herauszubringen. Er sei ganz ver schlossen. Ganz verstockt. Deshalb begrühe he den Besuch des Herr» Degen sehr freudig, denn sie hoffe, von ihm eine Erklärung über das Vvrgefallene zu erhalten. 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