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Xr. ZV S-Ne D T.' M viimi rik». rr. IM SKO 5 LKL7N >i«I^XL»SL VA» 0»,»N,^L»»I«I,««»»»«»» G«»^H »ennvn«»»^>«z»U»vNL'^ oZ ^ . ?»^n . T»«T v»„ »e^«r OM»i ii. Sn Chania auf Kreta Gewaltige Schneeberge lagerten wolkenbebeckt tm Hintergründe, als der Kreuzer „Karlsruhe" am 14. Juni die Einfahrt zur Suda Bucht durchlief. Ein von einem deut schen Il-Bovt abgeschossener englischer Truppentransport» dampfer erinnert au die Kämpfe deS Dardanellen- und Saloniki-Unternehmens, in dem die Suda-Bucht als einer der besten Naturhäfen des Mittelmeeres den Feindbundmächten als Stutzpunkt diente. Der Landessalut ries das Echo aus den Bergen,' der Anker fiel. Wette Flächen saftiggrüner Weinreben und weich- blattiger Olive» boten sich den Augen dar. Eliania besitzt einen kleinen Hafen mit einer dem offenen Meere preiogegebenen Reede. Neapolitanische Fischerboote wiegen sich in praller Sonne. Alte, morsche Häuser, ein Wirrnis verwinkelter enger und engster Gassen umschliefien das kleine Wasserbecken. Einige Moscheen mit steilen Minaretts träumen von den türkischen Zeiten und bergen jetzt in ihrem Innern Heiligtümer der griechisch-orthodoxen Kirche. Bor der sengenden Glut der Sonne flüchtet das Leben der Straße in das Innere der Häuser. Aus großen dunklen Augen sah uns die Bevölkerung der kleinen Gassen mit jenem naiven Staunen an, das dem Auge des Südländers, eigen ist. Im Schatten eines kleinen Easös trat eine junge Griechin auf mich zu, heftete mir einen kleinen weißen Zettel an die Brust uird sagte in fließendem Fran zösisch, daß sie für die Waisenkinder Kretas sammle. Ihr schönes Profil zeigte ebenmäßige Feinheit. Ich skizzierte sic und bat um eine Unterschrift. Lächelnd schrieb sie: Hellen Bulgartdes „Miß Eanee". Schon bis in diese entlegene Hafenstadt war die amerikanische Mode der Wahl von Schönheitsköniginnen ge drungen. — In Ehania wurde die Hundertjahr feier der Befreiung Griechenlands fest lich begangen. Nach Jahrhunderte lan ger, dauernd wechselnder Fremdherr schaft hat Griechenland tm Jahre 1830 durch heldenmütige Kämpfe gegen die Türken seine nationale Freiheit er rungen. Geschütze donnerten. Ein griechischer Kreuzer lag aus der Reede. Weibe Boote jagten über das Wasser. Die ganze Stadt war aus den Beinen. In langer Kette fuhren Autos zur kirchlichen Feier. Im prunkvollen Ornat, die Augen auf die Menge gerichtet, stand der Metropolit von Kreta inmitten der Geistlichkeit. Aus einem Bergzuge über der Stadt bot uns die Weihe eines FreiheitsgedenksteincS ein fast deutsches Bild. Krieger und Turnvereine paradierten mit ihren Fahnen. Mit Zähigkeit versucht die Regierung die Bedeutung der Insel zu heben. Die Schaffenslinie von der modernen Getreidemühle in Suda über die gut eingerichteten Kranken häuser bis zur Funkstation von Ehania und der elektrischen Stadtbeleuchtung drückt den Willen aus, die Vorteile der modernen Technik auszunützen. Eine vorbildliche Neuanlage ist das Freilandgesängnis westlich Chanias. Inmitten einer riesigen Landfläche erstreckt sich ein ausgedehntes Gebiet, das den Schwerverbrechern zum Aufbau von Wohngebäuden und zum Anbau von Oliven und Felbfrüchten übergeben worden ist. Kreta zehrt noch heute von dem Ruhme seiner hochent wickelten Kunst im Altertum. Bei der ländlichen Bevölkerung ist jetzt nur eine bescheidene Hausweberei und Silber schlägerei zu finden. An einem der nächsten Tage maßen unsere Matrosen ihre Kräfte siegreich im Fußballspiel mit dem Stadtklub von Chania. Unter dem Beifall der Menge schmetterten die Fanfaren unserer Kreuzerkapelle im Stadtgarten. Rasch wuchs die Herzlichkeit der Einwohnerschaft zu unserer Be satzung. Unsere Jungcns, die im Gegensatz zu den Eng ländern und Franzosen sich nicht durch Trunkenheitsexzesse bekannt machten, mußten ja auch gefallen. Die Ortspresse brachte gerade dieses Moment wiederholt lobend zum Aus druck. Bei der stolzen und stillen Art der Griechen wurde ihre Hochachtung vor unserem deutschen Vatcrlande be sonders wohltuend von uns empfunden. „Melde Herrn Kapitän, Schiff ist fünf Uhr klar." — Durchsichtig wie eine Aquarellstudie lag die Bucht von Suda. Die Maschinentelegraphen klingelten. Tie ersten Umdrehun gen der Schrauben begannen. Ein leichtes Zittern ging durch das Innere des Kreuzers. Seltsam ist der plötzliche Wechsel: Einlaufen im Hafen, in der Hast kurzer Tage Menschen sehen und kennen lernen und dann anslaufen, zurückschauen, die Landschaft sich auf- lösen sehen mit dem Gefühl, dies alles stehst und erlebst du niemals wieder. Gleißende, wolkenlose Tage, laue Nächte auf weitem Meere vergehen. Gestoppt liegt der Kreuzer am Abend. Hunderte von sehnigen braunen- Körpern springen vom Deck jauchzend in die stille See zum Baden. Dann gehen die Maschinen wieder an. singen und brummen ihr takt gleiches Lied. Stuhl« geborgen. Umgehen- bemächtigte sich et« schlanker Gohn Arabiens meines Schuhes zu einer flinken Reinigung. Und beim Zahlen — falsches Geld bekam ich zurückl^Neue Söhne Arabiens stürzten sich auf mich, um irgendwelche Ge- schäfte zu machen. Der Ruf: „PolicemenI" hat zunächst eine sabelhafte Wirkung. Alles Geschrei und Gewimmel verflüch tigt sich, wenn der holzknüppelbewasfnete Polizist mit auf- gezwirbeltem Schnurrbart als staatliche Macht vorüber- wandelt. Doch dicht hinter dem Bereich seines Griffes tauchen die Geister der Tiefe — des Feilschenö — erneut auf. So ist Port Said. Weltschnittpunkt und Sammelbecken aller Völker und des Abschaums aller Nationalitäten. Sm Arabervierte» Hellbeleuchtete Straßenzüge, verhüllte Frauen, gestiku lierende, kaffeetrinkende, nargilehrauchende Gruppen von Arabern in Kaftanen und Burnussen. Dunkle Gassen; Häuser, die gestützt werden müssen, lehnen wie Skelette tm matten Licht schwacher Lampen. Lautlos huschen kleine Araberjungen vorüber. Grell leuchten plötzlich weiße Kaftane entfernt tm Scheine irgendwelcher Lichter auf. Am Aus gang gegen den unbelebten Strand sind von einem alten ver fallenen Hause breite, große Teppiche hochgespannt und auf die Straße gelegt. Hockende Reihen verkrümmter Gestalten wiederholen unverständliche, halbgesungene Sätze eines MeapotttanlsAer Segler !rn Hafen von Ehania (I^reta) Mannes, der sie in konvulsivischen Zuckungen herauSstößt. — Opium. Staunend sahen unsere aufrechten Jungen jene An häufung eigenartigen und armseligen Lebens. Kinder win selten in den Türen der Hütten, alte halbblinde Frauen schleppten sich durch den Unrat der Gassen. Straffe, in Lum pen gehüllte Kerlchen springen kreischend und gestikulierend hoch. Turbane, Feze, Burnusse, weite faltige Kaftane. Dicht in Reihen gedrängt stehen und hocken Männer, die im Wiegen und Beugen gurgelnde Laute auSstvßen. Lautaufschreiende Jungen geben den Takt dazu an. Mohammedanisches Ritual in dunkler Nacht auf teppichbelegter Gasse. — Seltsame Welt! Am Suezkanal Schnurgerade zeigte die schmale Wasserrinne nach Süden. Links eine kurze Böschung. Kein Strauch, kein Baum. Nur Sand, Sand. Rechts eine tadellose Autostraße und eine Bahnstrecke. Dahinter Gräser, Bäume und Palmen, in den Horizont zerfließend die weite Wasserfläche deS Nildcltas. Dampfer zogen vorüber auf Gcgenkurs, weiße Züge überholten uns. Autos schossen glitzernd am Kanal entlang. Gegen Abend stand -er Kreuzer vor Kathara. Pott Sai- Breit auseinandergezogen liegt am südöstlichen Horizökt ein sandiggclber Seinhaufcn. Dampfer schieben sich davor zusammen und schlingern solange, bis sie der Lotse längs der flachen, weit in die See hinausreichcndcn Mole in den Hafen bringt. Klar zum Landessalut näherte sich „Karls ruhe" mit hoher Fahrt und zog dann langsam neben der Steinmauer an die Liegeboje. Ferdinand de Lesseps Statue weist mit rechter Hand den Weg nach Indien. Der Anker war kaum gefallen, da kamen schon die Boote der Händler. Alles nur Erdenkliche wurde angeboren. Ein Zauberkünstler mit Kücken pries girrend seine mysteriösen Geschicklichkeiten an. Araber, Acgnpter, Türken, Griechen, — ein feilschendes Gewimmel. Unter den Handelsschiffen oller Nationen glänz ten die sauberen deutschen Dampfer. Boote schollen zwischen -en großen Steamern hindurch. Flaggen aller Herren Länder flatterten tm frischen Seewind auf den Reihen ele ganter Hotels. Bon der Chinastation kommend, schob sich mit langsamer Fahrt der englische Kreuzer „Dindictive" vor über. Hvrnersignale, der seemännisch- Gruß. . „Kaufen Sie — kive Shilling!, — wh> not kleine ägypti sche Ketten, echte Ketten sMade in Germannl — oh tzaron — Ihres Shillings onv ?" Tausend Händler: der Schweiß perlt. — Ruhebedürftig ließ ich mich in einem Cafs nieder. Et«» Fnß hatte ich unglücklicherweise nicht unter meinem ^Metropolit vou ^reta, BisGof von Ehania Dunkel lag die Nacht über dem Kanal. Breit überspannte der Bugscheinwerfer die Wasserfläche. Gespenstisch tauchten darin die Ufer auf. Wie vorwcltlichc Tiere geisterten weißlich die Dhaus, die kleinen ägyptischen Segelboote mit ihrem hohen fühlerartigen Gestänge tm Hellen Schcinwerferlicht vorüber. Blinkende Lichter grüßten uns von Jömatlia, dem eng lischen Militärstützpunkt. Am anderen Morgen, als ich aufwachte, hatte der Kreuzer in der Bucht von Suez geankert. Eine englische Sloop und viele Dampfer lagen vor dem dicht Uber der Wasserlinie auf- steigenden Häusergewirr der Stadt. Langsam kam der Anker hoch. Mit 18 Seemeilen brausten wir dem Roten Meere entgegen. Zwischen bräunlichen Bergen und Fellen mit tiefblaue» Schatteutäler», vou hell sandige« Wüftenftreifen unterbrochen, streckte sich der Sols von Suez. Am nächsten Morgen sahen wir die erste» Same!« «n» eine lagernde Karawane bet RaS Abu Deradj. Dampfer m» Dampfer wurden von der Karlsruhe" überholt. Gegen Nachmittag kamen gewaltige Berge in Gicht. Der Sinai schimmerte im glühende» Dunst der Sonne tu blassen Konturen. Unerträglich ist -er Aufenthalt in den Kammern ge- worben, deshalb suchte jeder nachts aus den Außendecks eine Schlafstätte zu finden. — Unaufhörlich raun der Schweiß. Die Maschinen sangen ihr heißes Lied. Alle Lüfter sausten. Die Straße von Djubal kam heran» und nun ging eS in geradem Kurs in das Rote Meer auf Massaua. Man sagt: Marokko tst heiß, Arabien glühend; Mafia«, aber tst die Hüllet Vermischtes Deutschlands erftrs Sin-enburp-Drnkmal Am 10. August wird in Bad Reiner», Grafschaft Glatz, als Gefallenen-Denkmal ein mächtiges Bronzestandbtld Hinden. burgS, das -en Heerführer in der Tracht eine» deutschen Ordensritters darstellt, enthüllt. Di« Figur, die M Zentner wiegt uird 3F0 Meter hoch ist. entstand in der Küustlerwerk- statt des Berliner Bildhauers Profefior Seifert. Auf der Vorderseite des großen Sandstetufockels befindet sich auf einem Bronzerelief ein knteender Krieger, der eine« Lorbeerkran» auf das Grab seine» Kameraden legt. An de» Setten dieses hohen Sockels sind Bronzetafeln mit de« Namen der Ge- sallenen ei,»gelassen. Da dieses erste Hindenduvg^Standbild tm Grenzlande Schlesien« errichtet wird, bringt man dessen Enthüllung weit über dt« Grenzen der Grafschaft hinaus be sondere Aufmerksamkeit entgegen. Die Feier am 10. August in Bad Reinerz gilt an erster Stelle dem Gedächtnis der ge- sallenen Sühne der Stadtgemeinde, darüber hinaus soll sie aber auch eine Huldigung für -en greisen Feldmarschall. den Beschützer Deutschlands, besonders seiner Ostgrenzen, vor feindlichem Einfall fein, und ein Treue-Bekenntnis deS Deutschtum- zu seinen Grenzländern. Ueberaus zahlreich sind daher bereits Li« angemeldeten Deputationen aus Schlesien. Sogar SO Korporationen der Universität und Tech. Nischen Hochschule Breslau entsenden ihre Chargierten mit Fahne, so daß die EnthüllmrgSseier ein überaus färben, prächtiges Bild darbieten wird. Auch aus Deutschbühmen sind Bereine und Städte zur Feier gemeldet. isooo amerikanische Touristen vor »er Ankunft tn Europa Nach französischen Pressemeldungen trafen tm Laufe des Dienstags nicht weniger als 13 000 bis 1LOOO amerikanische Touristen tn den europäischen Häfen ein. Allein in Cher bourg lagen sechs Ozeandampfer („Majesitc", „Berengaria", „Bremen", „Columbus", »Leviathan" und „Llevelaud'j. Durch diesen gewaltigen Fremdenzustrom aus Amerika sind alle bisherigen Rekorde geschlagen. Im Lauf« der Woche werden noch Tausende von Touristen erwartet, Der Fischteich aus -em Aotel-ach Ein Ncuyorker Hotel hat auf dem Dach einen Spielplatz für Kinder der Hotelgäste eingerichtet. Zur Belustigung der Kinder wurde auch ein Teich angelegt, der mit zahlreichen Fischen besetzt tst, so daß die Kinder fischen können. Millionen tm Kehricht Nach offiziellen Berechnungen werden tu England und Wales alljährlich Abfälle im HandelSwerte von rund 22 Mil ltonen Mark in die Kehrichtetmer geworfen. Würbe man den Inhalt der Müllkästen tn den Haushaltungen sorgfältig unter suchen, so würde inan ansehnliche Werte retten; da dies aber nicht geschieht, werden die Eimer auf den Müllabfuhrplätzen wahllos auögeleert und ihr Inhalt durchetnandergemischt, so daß sehr viel verloren geht. Während de« Krieges konnten die englischen Behörden aus den Abfällen «tuen jährlichen Gewinn von einer Million Mark ziehen; aber nach dem Kriege geriet diese Quelle des Reichtums wieder in Ber- gessenhctt. Neuerdings hat man wieder» dank verbesserter Methoden, die planmäßige Untersuchung und Auswertung deS Mülls ausgenommen. Dabct sin- höchst ermutigende Erfolge erzielt worden. Der englische Hygtenemtnister hat kürzlich mitgetetlt, baß gegenwärtig immer noch 32 000 Tonnen Knochen alljährlich verloren gehen; die Knochen sind ein sehr wichtiger Rohstoff für industrielle Zwecke, der keineswegs tn genügenden Mengen vorhanden tst. Trotz Bitten und Mahnungen der zuständigen Stellen tst eS bisher nicht mög- lich gewesen, die Verzettelung der Abfälle, dte durch ihre Masse zur Kostbarkeit werden, zu verhindern. Märchen »er Wirklichkeit Wie so viele seiner Landsleute kam auch der russische Offi zier Stamin nach dem Umsturz nach Konstantinopel, wo er jahrelang ein klägliches Dasein fristete. Eines Tages klopfte der Emigrant in seiner Not bet einem reichen Türken an. Der Türke ließ ihn vor und sagte, er sei gern bereit, einem Russen zu Helsen, denn er fühle sich in der Schuld dieses Volkes. Sei» Vater, ein Adjutant Oöman-Paschas. des Verteidigers von Plewna im Krieg von 1877/78, sei nach der Erstürmung Plew- nas durch die russischen Truppen in russisch« Gefangenschaft geraten. Ein russischer General, der bet dem Sturm auf die Stadt ein Bein verloren, habe ihn wie einen Sohn behandelt und mit auf sein Gut genommen. Hetmgekehrt habe er ihm, seinem Sohn, den Schwur abgenommcn, daß er in einem ähn lichen Fall jedem hilfsbedürftigen Russen nach Kräften helfe» werde. Zum Schluß der Erzählung zeigte der Türke das Bild des russischen Generals — eS war der Vater StamtnS, der rus sische General Stamin, ein bekannter GeneralstabSofftzier. Luxus und wird von seinen Landslenten unbarmherzig an gepumpt. DtzM tztNMtzpuNcl Zwei amertkanis ische ZeituuaSiunaen hohen Olymp einer Aufsührnns de- „Har "e Tötung wohnen auf dem . ^ ^ . mlet" bet. Mit atem- loser Spannung verfolgen sie die Tötung des PolontuS, dann des Königs, dann die de» LaerteS und schließlich das Hi», scheiben des edle» Dänenprinzen selbst. Da bricht der eine von ihnen in die Worte auS: „Gott, was für eine großartige Gelegenheit sür Extrablätter'"