Füll ftes ABONNEMENT-CONCEET im Saale des Gewandhauses zu Leipzig* Donnerstag, den 10. November 1870. Erster Theil. Symphonie (Nr. 8, F dur) von L. van Beethoven. Scene und Arie aus „Der Freischütz“ von C. M. von Weber, gesungen von Fräulein Hedwig Scheuerlein, Hofopernsängerin aus Braunschweig. Wie nahte mir der Schlummer, Bevor ich ihn gesehn! Ja, Liebe pflegt mit Kummer Stets Hand in Hand zu gehn! Ob Mond auf seinem Pfad wohl lacht? Welch’ schöne Nacht! — Leise, leise, Fromme Weise, Schwing’ dich auf zum Sternenkreise! Lied erschalle! Feiernd walle Flüstert durch die hehre Stille; Nur die Nachtigall und Grille Scheint der Nachtluft sich zu freun. Doch wie? täuscht mich nicht mein Ohr? Dort klingt’s wie Schritte — Dort aus der Tannen Mitte Kommt was hervor Er ist’s! Er ist’s ! Die Flagge der Liebe mag weh’n! Dein Mädchen wacht Noch in der Nacht! •— Mein Gebet zur Himmelshalle ! O wie hell die goldnen Sterne, Mit wie reinem Glanz sie glühn! Nur dort in der Berge Ferne Scheint ein Wetter aufzuziehn. Dort am Wald auch schwebt ein Heer Dunkler Wolken, dumpf und schwer. Zu dir wende Ich die Hände, Herr ohn’ Anfang und ohn’ Ende! Vor Gefahren Uns zu wahren, Sende deiner Engel Schaaren ! — Alles pflegt schon längst der Ruh’; Trauter Freund, wo weilest du? Ob mein Ohr auch eifrig lauscht, Nur der Tannen Wipfel rauscht, Nur das Birkenlauh im Hain Er scheint mich noch nicht zu sehn — Gott! täuscht das Licht Des Monds mich nicht, So schmückt ein Blumenstrauss den Hut— Gewiss, er hat den besten Schuss gethan ! Das kündet Glück für morgen an ! O süsse Hoffh ung! neu belebter Muth ! All’ meine Pulse schlagen, Und das Herz wallt ungestüm Süss entzückt entgegen ihm ! Könnt’ ich das zu hoffen wagen? Ja, es wandte sich das Glück Zu dem theuren Freund zurück, Will sich morgen treu bewähreu ; Ist’s nicht Täuschung, ist’s nicht Wahn? Himmel, nimm des Dankes Zähren Für dies Pfand der Hoffnung an ! M H ü'