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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190307018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919030701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919030701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-03
- Tag 1919-03-07
-
Monat
1919-03
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1919
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Re Frsedenederhe,»!»,^, ii Pari». v«««. «. Mär». Dem „Rieuwe Eouraut" wird au» Paris gemeldet, daß dort jetzt Vorbereitungen für dir Unterbringung der deutschen Bevollmächtigten getroffen «erden. Eg ist festgesetzt worden, daß Cltmencea«. Lloyd George und Präsident Wilson dag» auSersehrn «erden sollen, den Deutschen dir Friedrnsbedtngungrn vor. znlesen. Die deutschen Bevollmächtigten werden dann nach Weimar zurückkevren, um der Nntionalversammlui'g Be richt zu erstatten. Die deutsch» »»»«Mission au« Gpa «uf de» Rückreise. v»» »»srr«« »ach Wrlmar e»ts«»dt«» «BtaebeNe». Weimar, 8. Mär». Die Kommission, die in Spa mit dem Verband die Verhandlungen ttder die Indienststellung der divtschrn Schiffe zu LebenömitteltranSporten und über die LebenSmittelsendnngen überhaupt geführt bat. ist In Kassel «ingetrosfen, und wird morgen vormittag in Weimar erwartet. England für den Frondienst der deutschen Krieg-gefangenen. >«»erd,m, «. Mär». Na» ale« hier eins-krosse, »e» englischen Blattern vom 4. Mar, erklärt« der Staats» sekretär für den Krieg Ehnrchill in der Unterhaus, fttznng e»m ». Mär^ die englische Regierung schicke die deatsche« KriegSgesangeneu so rasch «i« möglich «ach Frankreich nnd Belgien »nriick. n« sie dort arbeiten 1» laßen. Zur Frage der Kriegsentschädigung. London. 8. März. lNcuter.i In einer vor der Gesell- schast der Bankiers gcbaltenen Rede führte derDirektor derBankvonEnglandzurFragederKriegs- entschädigung ans, dast eine Strafentschädigung ein schlechtes Geschäft sei. Es sei ganz klar, dast ein wirtschaft lich zum Krüppel gemachtes Deutschland keine Entschädi gung zahlen könne. Die Annahme, dast man eine Gewähr für den Frieden habe, wenn man eine Nation zum Krüppel mache, sei ein Hirngespinst. Deutschland habe zweifellos in der Vergangenheit England wertvolle Dienste tm Schiss- fahrtS-, Bersicherungö- und Bankwesen geleistet. Aber wie soll etz das in Zukunft tun, wenn es seiner Schisse beraubt sei und eS den Deutjchen verboten werde. England zu be treten. Die gegenseitige Abhängigkeit der Nationen mache etz unmöglich. Deutschland verkrüppeln zn lassen, ohne auch bis zu einem gewissen Grade England lahmzulegen. Um einen Hüchstbetrag an Entschädigung zu erlangen, dürfe diese nicht über Deutschlands Steuerkraft hlnausgrhen, und man müsse Bedingungen stellen, die beim Schuldner die Hoffnung, dast er de» Betrag in absehbarer Zeit einlösen könne, lebendig erhalten. Internationale BSlkerbunbäkonferenz in Bern. Bern. 8. März. Heute morgen wurde dt« int er- »ationale BölkerbundSkonferenz eröffnet. Der Präsident überbrachte der Versammlung dir Grüste der Schweiz, und führte anS, die Konferenz müsse einen wirk- lichen Völkerbund oorberciten und könne sich nicht mit dem Pariser Prolrkt begnügen, das die kleinen Staaten als zweitklassige behandelt. Die Welt habe nur noch die Wahl zwischen Völkerbund und Völker- anarchie. Ts wurden dann verschiedene Kommissionen eingesetzt, die ihre Tätigkeit bis zum 10. März beendigen sollen. Dann wir- die Besprechung fortgesetzt werben. Zar Polenfrage. vronrberg. 8. März. Die »rutschen Delegierten, -te von -er Negierung beauftragt worden sink mit der Inter alliierten Kommission zu verhandeln, hatten heute vormittag aus -er Negierung eine Besprechung. In der auch dir Wünsche -er hiesigen Bevölkerung entgegengenommen wur de«. Wegen der schlechten Verbindung sollen -ie Verhand lungen in Posen geführt werden, wogegen die deutschen Ver treter energischen Protest eingelegt haben. Verrat znffnnsten der Entente. >«sterbam, 8. März. Das „Alg. HandelSbl." mel-et aus London: Nach einem Bericht -er „TimeS" aus Helsingfors m«l-et das amtliche Organ -er Moskauer Regierung „JS- westifa", daß am 26. Februar d. I. 1017Oberofst- zier«. darunter 2 Generale und 6 Obersten, ans Nesehl des auSführendcn Ausschusses erschossen wurden, weil sie ihre Stellung bei -er bolschewistischen Militärverwaltung dazu benutzten, die Desertionen von Offizieren nach der ukrainischen Front und -er Donfront zu organisieren. Der Chef -es bolschewistischen MarinestabS Behrens und l2 an-e-re Offiziere wurden unter -er Beschuldigung, zu gunsten der EntenteBerrat verübt zn haben, verhaftet. Während de» Drncke» nacht» ei«gegangene Kevefte Irahtmeldlmgea: Der neu« Chef der Reichskanzlei. verN», 8. März. Der Geheime OberregierungSrat Skbert, bisher Präsident deS NeichSverwertungSamteS, tst znm Chef der Reichskanzlei ernannt worden. Eise« bahn ««fall. « .^ckNnghanseu, 8. März. Heute morgen entgleiste auf Bahnhof Sinsen-Köln der Hamburger V-Zug. Eine schadhafte Weiche legte sich während der Fahrt um und trennte den Zug in zwei Teile. Ein auf dem Nebengleis fahrender Gttterzug fuhr auf die mittleren D-Zugswagen auf. Zehn Personen wurden schwer verletzt. Auch der Gttterzug wurde schwer beschädig«. 8 bis 18 Wagen liegen zertrümmert auf dem Bahndamme. Sertllcher md Sächsischer. Eie La,e in -»st-»ia. Die Leipziger Streikleitung. deren Meinung baS Organ brr Unabhängigen, die Leipziger Bolkszeitung". wieder- gibt, verzeichnet, wie zu erwarten, da» Entgegenkommen der Neich-reglerung gegenüber den Streikenden in Berlin zu ihren Gunsten. Ebenso steht da» Blatt in der Annahme des GozlalisierungSgesetzeS einen «rsolg. den der Druck der Er eignisse auf die NeichSregierung auvgrübt habe. ES hristt in dem betreffenden Artikel: »Sollte «» tn -leier Lituatton zum «bbrnch -e» Streik» kam« men, so wäre -er Kamps nach den Mitteilungen über -ir Zu- gestünbiilste. -ie Weimar den Streikenden gemach« hat, nicht völlig umsonst gewesen. Die Herren von der Nelch»regtcrung sind den ilorderuiigen der Streikenden »ich« unwesentlich entgegengekom- men. Die Konzessionen enthalten ein gut Stück dessen, wa» der j Streik angestrebt hat. Dir Herren von Weimar sperren sich aller dings noch gegen die Anerkennung der politischen Funktionen der Arbetterräte, aber tn den Hauptpunkten der Streiksorderuna. tn der ! SoztaltsierungSfrage, haben sie doch «in weientltch schnellere» 'Tempo eingeschlagcn, und eine erheblichere Ausdehnung de» Ne- reiche« dieser Maßregel zugeben müssen, al« sie ursprünglich ge» ! neigt waren. Gewiß ist da« noch nicht befriedigend, was in dem Angebot der Negierung enthalten ist, und sicherlich wird «in starke» Mißtrauen gegenüber diesen Versprechungen bestehen bleiben. Die Zusammensetzung der Regierung bietet keine sicher« Gewähr für ihr« Erfüllung, indessen wird der Streik doch nicht ohne Eindruck aus sie geblieben sei». Tic haben jcdensavs unter seinem Einfluß schnellste» Handeln gelernt und werden sicherlich keine Neigung > haben, eine ähnliche Aktion der Arbetterschast allzu bald wieder herauszubcschivüren." Ob aus diesen Ausführungen des Leipziger Organs auf eine baldige Beilegung der Streikbeioegung geschlossen wer de» darf oder ob man das halbe Entgegenkommen -er Negie rung als Agitationsmitlel zur Aufrechterhaltung -es Streiks benutzen wird, um die noch weitergehenden Forde rungen der Unabhängigen durchzusetzen, steht dahin. Die Ruhe ist in Leipzig auch weiterhin nicht ge stört worben. Der Leipziger A.- und S.-Rat und -ie Streikleitung haben beschlossen, -ast keinerlei NeiseauSwcise von Leipzig mehr ausgestellt werden. Lee Eeneralstrekk im Bornaer Bezirk abzelehnt. In -e» zwischen -cm BolkSbeaustragien Schwarz, dem Bergbaulichen Verein, dem Arbeiter, und Soldatenrat Borna und der VerbandSletlung der Berg» und Metall arbeiter stcrttgehabten Verhandlungen wurde eine völlige Einigung bezüglich der Einsetzung der Betriebs- ! räte erzielt. Die Arbeit ist deshalb auf sämtlichen Gruben -c» Bornaer Bezirkes wieder ausgenommen worden. Eine Bcteiliguirg am politischen Generalstreik haben die Bergarbeiter mit 2780 gegen 1288 Stimmen abgelehnt. Der Titraftenbahnerftreik in Chemnitz. Die Strassen bahner beharren bei ihren erhöhten Forderungen und streiken weiter. Im Lauf« des Don- nerStags haben sich die Oberschasfner und Kontrolleure den Streikenden angeschlossen und ihrerseits Forderungen ein gereicht. Vom Referenten wurde in der Stadtverord- ! netensitzung hervorgehobcn. -atz der DranSportarbeiter- i Verbau- als Vertreter der Straßenbahner bei diesem , Streik sein« Macht habe zeigen wollen. Am Donnerstag i mittag demonstrierten -ie Streikenden vor der Geschäfts stelle deS „Chemnitzer Dagedla-tteS", weil dieses -ie angeb lich falschen Ausführungen de» Referenten in -er Stadt- verordnetensthnng objektiv wiedergegeben hatte. Sine Stimnre -er Vernunft. Die „Chemnitzer Bolksstimme" veröffentlicht in Ihrer Ausgabe vom Donnerstag nachmittag folgenden Ausruf des A> und S.-RateS: „Arbeiter und Arbeiterinnen von Chemnitz! In einer Anzahl Chemnitzer Großbetriebe ist in den letzten Tagen zum Generalstreik für Freitag aufgcfordcrt worden. Arbeiter und Arbeiterinnen! Für was soll gestreikt werden? Darüber können Euch die Spar takisten keine klar« Antwort geben. Keine große politische oder Lohnforderung kommt tn Frage. Nur um den Zwecken einer Partei zu dienen, soll gestreikt werben. Dem Streik der Arbeiter sind Gegenstreik» deS Bürgertum» gefolgt. Das muß zum Zusammenbruch unsere» Wirtschaftslebens führen. Einsicht und Besonnenheit waren bisher die i Grundzllge der Chemnitzer Arbeiterschaft. Bewahrt sic auch i weiterhin! Laßt Such nicht zu Daten verketten, die das deutsche Volk schwer schädigen müssen! Lehnt es energisch > ab, setzt in den Generalstreik etnzntreten!" ErnShrnnq-frage». Wie gestern in einer Sitzung b«S Pressebctrate» tm Lande»!eben»mittelaint witgeteilt wurde, werde» -ie Kleischliefernnge» Immer schlechter. Namentlich versagt Bayern, unser Haupt- versorgungSlan». Man glaubt auch, -atz dies« Ersehet- nung mit Gtrrikabstchten der Lan-wirte zusammenhängt. Die «rncrsreulichen Zustände im Wirtschaftsleben, vor allem die AuSstände und die DranSportverhältnlsse. beein flussen auch die Margarineksefernngen ungünstig. — Zu der bereits tm Landtage erwähnten Streckung de» Brote» mit Nübenmehl wurde mitgeteilt. daß diese am 1. April eintrttt, und zwar sollen fünf Prozent Runkelrübenmehl ver- wenbet werben. Dadurch werden 78 808 Zentner Getretde- LWSlkSSVSt eelsE UBÜSSSPN veü Tanckrvirt tür Steck-, taüer- »nck Roirrrsdan sop pellen Preis v»Ie kür Mucker erriet», ckie, nckrck ch»e»R «wiiunimnäine zz»8o»t>rn,n äer 2uckerilrt«g»tmt«r üerdei- getülut, ckeenelb Io« von äer LtSKLl^S». - - - ^ mehl erspart, die zu Nährmitteln verarbeitet werden solle». Da da» Rübrnmehl ziemlich zuckerhaltig ist. besitzt r» einen beachtlichen Nährwert. ES folgte dann ein äußerst lehrreicher Bortraq vr-n Cleheimrat Professor der Landwirtichast an der Universität Leipzig Dr. Falke über Ausgaben nnd Ziele beim Wiederaufbau der Landwirtschaft. Er be- han-elte besonders die Gebiete, die für die Forschung, den Unterricht und die Aufklärung tn Krage kommen, und gab dazu wertvolle Anregungen hinsichtlich deS Ausbaues der in Sachsen bestehenden landwirtschaft lichen Versuchsstationen und Lehrinstttui«. Ein anbstihr licher Bericht über den Bortrag folgt. Kri»-»han»h«lt. Kleifchversorgnng. Wie bereit» bekanntgcgeben. wird tn dieser Woche an Stelle von Frischfleisch eine größere Menge Pökelfleisch verteilt, das als Ersatz für Schlachtvieh geliefert wurde. DaS Pökelfleisch ist, wie das LebenSmittelamt versichert, von einwandfreier Beschaffenheit, aber stark gesalzen; e» ivird daher empfohlen, eS vor dem Kochen oder Brate» reichlich zu wässern. Soweit Pökelfleisch ohne ein- gewachsene Knochen zur Verteilung kommt, wird die einzelne Fleisch marke, wie beim Hackfleisch, nur mit 28 Gramm beliefert. Solarin-Berteilung. Nach einer tm Anzeigenteil abgedruckten Ratsbekannt machung wird auf den Empfangsabschnitt VI der grünen Erbölkarte 0 1 Liter Solarin verteilt. Mit dem Verkauf des Golarins sind alle diejenigen KlcinhandelS- gcschäfte betraut worden, die vor drm Kriege mit Erdöl gehandelt haben. Die zugelassenen Kleinhändler haben in ihrem VerkausSraume einen von außen deutlich sichtbaren Anschlag mit der Aufschrift „Solarin-Berkaus" anzubrin gen. Eine Voranmeldung ist nicht nötig. Wie das städtische Lehensmittelamt hierzu mitteilt, ist Solartn ein voll wertiger Ersah für Erdöl. Es brennt ebenso hell wie dieses, nur hastet ihm die Eigenschaft an, daß es bei stark heraus- gedrehter Flanrme rußt. Diesem Uebelstandc kann aber da -urch leicht abgeholfen werden, daß die Lampe mit einem sogenannten Oler-Zttinder gebrannt wird. Zitronen Verteilung. Am 7. März werden die Nummer» SOI bis 888 der Obst- bezugskarte beliefert. . — Der Negierungsbaumcister bei der Lraatseiscnbahu- Verwaltung Lempe in Freiberg ist zum Bauamtmann bei dieser Berivaltnng ernannt worden. — Maßnahme« zugunsten der Studierenden der Land, Wirtschaft an der Universität Leipzig, die am Kriege teil- genommcn habe«. Für Kriegsteilnehmer fällt r»ivolil bei -er Prüfung für das Lehramt der Landwirtschaft wie bei der DiplvNd-Prüfung die zweite schriftliche Arbeit aus dem Be reiche der Naturwissenschaften oder der Nationalökonomie weg. Kriegsteilnehmern, welche die Prüfung für das Lehr amt -er Landwirtschaft oblegen wollen, kann in geeigneten Fällen der Kriegsdienst bis zur Tauer eines kalben Fahrrs ans die nachzuiveisende Studienzeit von sechs Halbjahren angerechnet werden. Als Kriegsteilnehmer gelten Stu dierende. die durch den Kriegsdienst mehr als ein Fahr — also mehr als das Freiwilligenjahr — an der Studienzeit verloren haben. — Mißtrauische Weude«. Aus Rauvcn wird uns geschrieben: Daß es durch die Treibereien des wendischen Nationalausschusses unter den Wenden bereits zu einem gewissen Deutschenhaß gekommen ist, beweist das Verhalten des kleinen Ortes Nalbitz bei Königswartba. Wie bekannt, werden in Königswartha gegenwärtig die Grerrzichutztr,upper« aufgestellt, die zum Teil in den um liegenden Dörfern cinguartiert werden. Daß die Auf nahme bei der vorherrschend wendischen Bevölkerung der dortigen Gegen- nicht immer freundlich ist, wird man be greifen, wenn man bedenkt, daß die Wenden mißtrauen, -ie Truppen würden gegen den wendischen Narionalaus- schuß und dessen Anhänger zusammcngezogcn. Ein be sonderes Stückchen hierin leisteten sich die Ralbiher, die die Aufnahme der Einquartierung ab lehnten mir der lakonischen Begründung, sie seien Wenden und brauch ten kein -eutschcs Militär. Die Militärbehörde ließ es an der gebührenden Antwort auf solches Verhalten nickt fehle» und legte dem Ort eine Kontribution von 1588 Mi. «F. außerdem mußte er die doppelte A>rhl Einguartier.ung nehmen. — Der verband der Sächsische» Hansbefister»Vereine tritt am S. Mär^ vormittags » Uhr, in der Geschäftsstelle des Verbandes in Dresden zu einer Gesamtvorstands-' sitzung zusammen. Auf der Tagesordnung stehen u. a. ein Bericht über die Lage und die Entwicklung des Verbandet! seit der letzten Hauptversammlung und über den Stand der S» r? ->? 2 K- 8- «» Kunst und Wissenschaft. s Dresdner Dheaterspielpla« sür heute. Opern- a««»: „Der Rosenkavalier* sN61. Schauspielhau»: ^Herzen in Not" skis. Residenz-Theater: „Inkognito" A7). Albert-Theater: „Hidalla" lös. Central- T- e <» ter: „Die Faschingsfee" (7). s ver«»stalt«»sen. Heute: Liederadend Metzger- Lattermann, 7 Uhr, Logenhau». PrüfnngSkonzert de» Konservatorium», 7 Uhr, VeretnShau». UebiingSabend de» Tonkünsilervrrrin», Palmengarten, 7 Uhr. s Schauspielhaus. Die neue Tragödie von Anton Wtldgans „Di 08 irnv" hat bei ihrer hiesigen Erstaus- sührnng keine unbedingte Zustimmung, sondern nur eine ziemlich kühle, respektvolle Aufnahme gefunden. Nach dem Schuß mit -er Kindcrpistolc. durch de» sich der willenS- lchwache Knabe aus der Zwickmühle seines Daseins zwischen de« sich hassenden Eltern befreit, hielt «in Teil des Publi kum» die bedrückende Angelegenheit für erledigt und wollte das HauS verlassen. Gewiß kein Zeichen für zwingend orga nischen Aufbau des Dramas, dessen Schlußakt die bet Wild- gan» nun schon gewohnte lyrische Vision mit deklamatorisch- musikalischem Gerichtstag über die Sünden des Einzelnen und der Menschheit bringt. Man entzog sich der theatralisch eindrucksvollen Wirkung einer solchen Trauerfeier nicht, zu mal Mehnert und Lindner hier ihre bedeutenden Dar stellungen mächtig krönten. Keine Hand regte sich nach diesem Abschluß. Nehmen wir an: aus Ergriffenheit. Näheres morgen. 2. 2. f Sächsischer Ktinstlerhilssbund. Vom 1. Januar bis *««t« mußte bereits der hohe Betrag von rund 48 880 Mk. für Unterstützungen auSgegebcn werben. In dieser Summe sind u. a. auch die Kosten für die Gemälde enthalten, die der Bund auf der Ausstellung der feldgrauen Künstler im Sächsischen Kunstverein gekauft hat, wozu dem S. K. H. B. von der Stadt eine größer« Summe zur Verfügung gestellt wurden war. Um den UriterstütznngS- kaffen neue Mittel zuzuflihren, wurden in Dresden nnd in der Provinz zahlreiche künstlerische Veranstaltungen ins Leben gerufen. Die ncligcgnindcte Abteilung des Bunde», .Knnstpslea c". hat unter Kapellmeister Kntzschbach Kon zerte tn Meerane, Bantzen, Frankenberg» Ghemnitz und an anderen Orten veranstaltet. Die von Kutzschbach ge schaffenen Kunsterziehungsabende im Köntg- Georg-Gymnasinm sollen unter der geschäftlichen Leitung deS S. K. H. B. demnächst für die sämtlichen höheren Lehranstalten Dresdens wiederholt werden. ß Kleine Mvsiknochrichte». Karl Goepfart, der bekannte Thüringer Komponist, ein Lchüler LlSztS. begeht am 8. März seinen 8 0. Gedurt»tag. — Pros. Otto Taubmann, der bekannte Berliner Mustklehrer. Kritiker und Komponist, feiert ebenfall» am 8. März seinen 8 0. Geburtstag. Er stammt au» Hamburg und fand seine Ausbildung am Dresdner Konservatorlum. s Uraussiihrnna eines Nevolnti»usdran»aS. Im Kleinen Theater tn Berlin wird Wilh. Speyers Komödie „Der Revolutionär" gegeben und man weiß nicht recht, wie man sich zu diesem aus Propa ganda-Großartigkeit nnd sanftem Liebesgcflüster, auS knallender Aktlrität und passiver Erotik gemengten Stück stellen soll. Grobe Theatcrspannungen. wilde Situationen. Massenaufgebot von Requisit nnd Schlagwort. Jdrenfech- terei und Handlungsivncht werben von fremden Problemen durchkreuzt, von Liebesgeschichten unterbrochen: höchst un klare Verwicklungen verzichten ans Lösungen, unsaubere Charakterlosigkeilen verzerren die Gestalten, Logik und Psychologie hinken, absolut Geistige» spukt in die übersät tigte Atmosphäre, und zum Schlüsse weiß niemand, wozu er eigentlich die Vühnenbekanntschast mit diesem abtrün nigen Revolutionär gemacht hat. der, seine adlige Herkunft ausschlagenb, durch russische Gefängnisse wandert, um bann im Kampf zwischen zwei Frauen, einer russischen und einer deutschen, sich schließlich für die deutsche zu entsche'den. Sel ten noch ging man so ungeklärt über die Avnchten deS Autors aus dem Theater wie diesmal; eS mag sein, daß daran die mangelhafte Vorbereitung, die wenig sorgfältige Spielleitung an diesem zerrissenen Eindruck eine» sicher auch innerlich zerrissenen und klassendrn Werkes mit die Schuld trug Vielleicht sollte hier eine Standrcde gegen jeden Terror auS deutscher Perspekt'se gehalten werden. ES wurde aber nur eine WählervcrsammlungSrede. Wilhelm Spener hat den Terror nicht besiegt. 0. K. s Versailles als franzbsssche» vaqrenth. Da aller Wahrscheinlichkeit nach der Friede tn Versailles geschlossen werden wird, so bat sich dakeldst ein Komitee gebildet, das ur Feier des Friedensschlusses eine Reihe von Festlich- eiten veranstalten will. Das Komitee nennt sich „V- >-» grsnäs Lsison äe Vers-nIIes" und setzt sich in der Hauptsache aus Persönlichkeiten des Seine-Oisc-Departements zu sammen. ES steht jetzt schon eine Anzahl von Theatervor stcllungen, musikalischen Ausführungen und dergleichen vor. „Orpheus" von Gluck, .^Orpheus" von Monteverdi. „Joseph in Aegypten" von Mehul und „Sappho" von Gounod sind u. a. tn den Spielplan ausgenommen. In einer neuen Inszenierung will einer der Festleiter. Gsmier, ganz im Stil der Zeit Beaumarchais „Hoch zeit de» Figaro". Molivres „Bourgeois gentil'homme". RacInes „Anbromache", CorneilleS „Cid" und noch einig« andere Werke zur Ausführung gelangen lassen: ebenso ist an «ine »och nicht veröffentlichte Arbeit eines modernen Autors gedacht, die aber erst noch ausgewählt werden soll. Acht große sinfonische Konzerte werben den Haupttell der musika-Uschen Veranstaltungen bilden; namhafte französische Musiker, wie Satnt -Saüns und Vincent d'Jndy. sollen die Leitung übernehmen. Versailles besitzt eins der schönsten Theater Europas; seine Akustik ist vollkommen, seine Größe sehr bedeutend: es kann 2888 Personen fassen, un feine Bühne ist zweimal so groß, wie jene der Pariser Komischen Oper. „Armide" von Gluck wurde darin gegeben; seine Ausschmückung stammt von der Hochzeit Marie Antoinettes her. Dieses Theater ist dem Senat Vorbehalten: er allein darf über seine Verwendung bestimmen. Der Prä sident des Senats hat aber das Theater dem Festkomitee zur Verfügung gestellt. Den Festlichkeiten wird sich eine Aus stellung -er Werke von Malern und Bild hauern auSdem 18. Jahrhundert angliedern. Der Maler Vaille. dessen Werke in ganz Frankreich zerstreut sind, wird vertreten sein, ebenso Quentin Latour mit seinen Pastellen. Ferner ist eine Ausstellung alter In terieurs vorgesehen. Auch bemerkenswert« Dokumente, die sich a»f die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten be ziehen. sollen in die Ausstellung ausgenommen werden. Die Festlichkeiten werben voraussichtlich In der Zeit vorn 16. Mai bis 16. Juli stattflnden; auch hofft da» Komitee, sie allsährlich erneuern zu können und dadurch au- Versailles eine Art Vanreuth der klassischen Zeit Frankreich» »u machen.
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