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Dresdner Nachrichten : 10.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188406107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-06
- Tag 1884-06-10
-
Monat
1884-06
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.06.1884
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Morleni«,. w d>» «<u»»»U. » Uhr. »onnl-ia» tl« U Mit«. Io Reiiikddl: »i. «Ioiler>. » mir -iitSscheiiü»»ndi» » Uhr. Nach»,. Di« Npa»i»e hlrttl- ttUekca. x GildeiiilL Atzr. Uutrr Si»« aeianhi geile 3-, 'W, «I»« -araniir Nie da» ddaisiliiai«« Ibrlcheliien der Jn- I»ral« wird nicht »««eben. Tutldar. tia« Jnleitioii-Aulttü«« «e«e,i Pra- numerandaiinhinng durch Bneimcikeii »d«r UoUeiii^blnii« > öiltitt li> Pi». Jiileedi« lür Mauia, oder nach -iest- taa«u Petttzeiie Ä tilir. Inkraik nebmcii an: Annoncen.Nurcaitt von Haalknllctn ». Vcjilei. Sind. Moiic, Danb« ». »I».. Jn».»lde>ib>ink, c». Mliiier-Äöriid, N. tiieb-M-i«delmra. I Sarch-Hall«. »>. Aendi Ncrliii^Vz, ei Sttiiier.vnmbnr«, PInlniI-Teplih. Alu »iu-knabe elnge«. Mannicripik keine Dkrdnidluiilcii. Tageblatt fiir Mitik, KiilnMiW, KesWimke-r. MseilliMI. Irmiexlilk. l-KLsbKLtl ie«I k«xtünä°iat 5PNL6N ^.cOl.l.eQ!UIVI Ll vbeisekuazzs-Dursuu 25 ^Itma>-»tt N. l ?csm in:.I-..I.,i„ I-, ,s. ö TIr!.«.I-k-.i,ln.e.I „ u.Nscce-n. 8 I VonMiliisflssle Vsrugrqustls M I I onck »Uv rugvkörls«» Nntvrlnttvu. sj ! «tvt« »,»»I^axor. Unrtmann L 8u»in, I bielrlass.Ktrnki!,«, dir. 17, goTLuridor ckar» Xonircl. K,'hlo>3v. ! LSoir »slw z 3LHVode»-txai,8v gr. Vollvnv Lvlilssllooltsn, k ij xröi-stes Orxer am Dlutro, in allon OuLlrtäten k 8 LL»uivvt-u. !' van Ll. 8,75 au. Droiscauruut xrstt» unci krrvea. ß ! V l i ÄffmarktN D"« kkeu-v-uk L ^ I 40. PinuLruuektev. u ?Ldrjk-Lt3.d1i88emsLt eivk. u. elsZLvter LwäsrAAräsrods voll ^lerLväsr kk'i!ix8üLn. krL§sr3tr. 6. gtgenvöer Scr Kimlkgewttöehllsse. I dl« >« ^»drv: »otdeidt»-, Vued- nnel e»»<:d«totr-k4nLÜ«o ««» S ete. t4okertitriine n«»«d lHaan«. I ür müttvdei» dt«, LS ^»drvi TVnlle»«, 1V»«ed»t«ir- a. Ivr»vL-krrI,ol)-I4I«t«I«r, «elisoinäatel «te. yst lalirsana Änsliia,-(ttm Aussichten für de» 10. Funi: Schwacher unbestinrinter Wind, meist AK»-» IllykgtUlg. KllslllAr. 4V,UUr) «»Pt. Niederschlage. Temperatur wenig verändert. Dresden, 1884. Tikllstag, 10. J»»i. Viraiilirortlichrr Redallcnr inr PvIttischtO vr. Sii'ii vieiei) in Trc.'den Zu ciuciu ncucn -Hause wurde gestern iu Berlin der Grundstein cingcseukt und dieses neue Haus ist das Parlamcntsgcbäude. Ter Kaiser und die kaiscrl. Faniilie, der Reichstag, sein Präsidium an der Spitze» der Reichskanzler, der Bundcsratl). die Geheimräthc, die Ritter des Schwarzen Adler-Ordens und die Generalität naluncu au dieser Feierlichkeit Tbeil. So. in dieser Ordnung, l>ätte das osfiziclle Feslprogrannn lauten sollen, während cs die Rcilicnsolgc so ausstcllt. daß der Reichstag erst an den Schluss der übrigen Fcslthciliiehincr placirt wurde. Tenn netzen dem Kaiser, dem sichtbaren Lbcrhauple, dein Schiunhcrur und Feldherrn des deutschen Reiches darf die Volksvertretung wotzl den eisten Platz bei der Grundsteinlegung eines Gebäudes beanspruchen, das cigcnS für sie bestimmt ist. Doch, sei cs darum! Bedauerlicher ist noch die Abwesenheit aller Bundcssürslcn bei dem denkwürdigen Feste. Waren sie cs doch, auf deren Antrag im Spicgelsaale zu Versailles König Wilhelm von Prcubcn als der Kaiser von Deutschland auSgcrusen wurde! Und nun schien sie. da der erste Stein zu dein Bauwerk hiuabgelasscn wird, das in sich künftig die Vollparlamente All-Tcutschlauds ausnchinen soll! Unvermittelt begegnen sich bei diesem großen geschichtlichen Momente Kaiser und Volksvertretung. Tenn der BundeSrath, als das Organ, durch welches die Buudcssürstcn an der Gesetzgebung des Reiches theilirchiucn, erscheint, auch wenn er in vollen Ehren sich aus der Tribüne aufsicllt, in solcher Stunde doch nur als ein schwacher Abglanz bundcSsürillicher Machtfülle. Hingegen verdient es Hervorhebung, daß Fürst BiSmarck. der sich seit einem Jahrzehnt allen Hoseercmonien und darüber hinausgchenden Feiern grundsätzlich fern hielt, dessen Platz sogar im vorigcnFahre bei dcrCitthüllnng desRationaldcnkmalS ans dem Rnderwalde leer blieb, diesmal nicht fehlte, wo man den Grundstein legt zu dem Hause, das seine Schövsung, den deutsche» Reichstag, in tick, beherbergen wird. Dreizehn Fahre nach Gründung des deutschen Reiches bat cs bedurft, um zu der gestrigen Feier zu gelangen. Ammer verzögerte, sich der Ban. Feder vorbereitende Schritt stieß auf Schwierigkeiten. Selbst der Gedanke schon, ein eigenes, würdiges Daheim sür die Vertretung der Ration zu beschaffen. verstellen kann. Doch vermied es die Partei mit gutem Grunde, einen Appell an die Moralität in die Platsorm bincinzuschrcibcn, um ihre einflußreichsten Mitglieder, die Stellenjäger, nicht vor den Kops zu stoßen. Nachdem tue Platsorm rasch zusannncngestoppclt. ging es an die Hauptsache: die Präsidcnten-Ausstcllung. Hierbei ereignete sich nun das Seltsame, daß ein Mann ausgestellt wurde, den die große Masse der Pattei als durchaus unwürdig der hohen Stellung eines Präsidenten der Republik hält, und zwar geschah crslcics so im Galopp, daß die Amerikaner selbst sich verdutzt an die Stirn fassen. Während eS bei der National-Konvcnticn vor l Fahren nicht weniger denn M Abstimmungen bedurft hatte, um den trefflichen Gartield auszurusen, genügten diesmal 4 Abstim mungen, um einen so anrüchigen Menschen wie den Senator Blainc ans den Parteischild zu beben Tie Maschincnpolitikcr hatte» ein abgekartetes Spiel getrieben, um den obersten der Maschincnpolitikcr an die Spitze der Republik zu bringen. Blainc verheißt als Prä sident den Scknapphälmen und Stellenjäger» die größte Beute. Also mußten seine Spießgesellen ihn ausstellcn. Nunmehr haben die Demokraten ein leichtes Spiel. Sie werden eS gewinnen, wenn sic dem Vertreter der Korruption einen ebrenhascen Staatsmann cnt- gegenslellcn. Die Republikaner mirtbschasten zusehends ab. Daß dieses Urlhcil wohlbcgründet, das sei morgen im Einzelnen ansgcsührt. i Rencste Telegramme der „TreSdner Rachr." vom 0. Juni. Berki». Kur; vor 12 Uhr verkündete brausendes Hochriffen ! am dem Bauplätze des Reichstagsgebäudes das .Hcrannahen des ' .Kaisers. Derselbe, in großer Generalsunismm. mit dem Bande des schwarzen AdlervrdeuS und dekorirtem Helm betrat den prachtvoll waren. Leugnen wir es nicht, die Hemmnisse waren ivolübcrechtigt. ES gab eine starke Strömung, welche dem Parlamente eine andere Stätte» als in dem. den verschiedensten Einflüssen ausgesctztcn Berlin, gewünscht batte. So gut man das oberste Reichsgericht wohlweislich nach Leipzig, so wollte man doö Parlament nach dem historisch berechtigten .zraukiurt over in eine zum ruhigen Schassen sich eignenderc, centraler gelegene Stadt, etwa Kassel, legen. Berlin rafft ohnehin uneriättlick alle Machtmittel des gesammten Reiches zusammen; eS drückt mit seinem oft künstlich gesteigerten Ilebcrgewicht nagebübrlich auf alle anderen Städte des Reiches; wie ein riesiger Saugapparnt zieht Berlin, das übrige Deutschland anSdörrend, alle Säfte der Nation an sich. Nicht Mißgunst, tondcrn Abwehr kor Bereicherung des Einen auf Kosten aller Andcie», war cs, was die Wahl Berlins als Parlamentsstadt tür alte Zeiten so lange verbinde, 1e. Dazu kam, daß die "Ration an den Leistungen des Reichstages immer weniger Freude cmpsand. Zn unverdaulich waren die Früchte, die an jenem Baume wuchsen. Wie oft beugte der Reichstag das gnteNecht dcrEinzelnc» oder ganzerBcvölkcrungsIlaffen! Zeilenweise glich das Parlament einem paragrapbenklerendenGeichästs- mann, der die Gcsamnilbcvölterung zu Gunsten einer Mtnoerzahl Kapitalisten ansbentcte. DcrHader nnddicTn'.chstechcreienderParteien kamen hinzu, um die Nation nicht sür die Errichtung eines solchen GcschästSlokalS zu begeistern. Seit 187!) ist darin Wandel eingc- trttcn und nun ging dcr Parlamcntsbau rascher vor sich. Stolze Hoffnungen knüpft die Nation n» die Stätte, in der knifflig seine Vertreter an ihrem Woblc arbeiten sollen. Wer in konstitutionellen Anschauungen ausgewachsen, dcr begrüßt mit hoher Freude diese Grundsteinlegung zum dcutichen PailamcnlshauS, als eine Stätte, darinnen Eintracht und Vaterlandsliebe, LtaatSweisbcit und Be redsamkeit gleichwie in einem hohen Tempel weilen, damit von liier auS die Größe dcS Reichs und die Freiheit «einer Bürger Wege und Schutz finde». Hier, Für Vertreter unseres Volkes, Ihr Kenner unserer Leide». Fbr Mitwisser unserer Sorgen, Für Schirmer unseres Rechts, Fhr Helfer unserer Wohlfahrt, sollt Fbr arbeiten an dem Besten von Land und Bott, ehrlich und uneigen nützig. eifrig und unermüdlich, einträchtig und kräftig, unerschrocken und erleuchtet von edlem Patriotismus! Nicht das stolze Gebäude verbürgt solche Leistungen — auf den Geist kommt cs an, von dem Fhr Euch beseelen laßt. Erweiset Fhr, die da« Volk als seine einsichtigsten und redlichsten Söhne erküren wird, Euch würdig des gewaltigen Bauwerks, in dem Ihr schaffen sollt, dann wird auch der Genius unseres Volkes Euch und cs unter seine mächtigen Fittiche nehme»! Am 3. Funi traten die 820 Vertrauensmänner dcr republika nischen Partei, die seit dem Bürgerkriege die Präsidenten der Ver einigten Staaten mit den Ihrigen besetzt bat, in der großen Aus stellungshalle zn Ehieago zu dcr „National-ttoiivention" znsannnen, »m den Präsidentschafts-Kandidaten zu ernennen. Am 8. Füll wird die demokratische Partei in derselben Stadt daS Gleiche ihn». Ehieago eignet sich dazu wie wenige Städte dcr Republik wegen seiner l entralen Lage, seiner 8l)v0 Menschen fastenden Ausstellungshalle und seiner sonstigen Bcgnemlichkcitcn zur Unterbringung so großer Menschenmaffen, wie sic bei einer National Konvention zusammcn- sirömen. In den ersten Tagen wurde das Parteiprogramm (die ..Platsorm") entworfen. Wir haben sie unseren Lesern nicht init- gcthcilt, weil die Erfahrung lehrt, daß derartigen Schriftstücken wenig Werth innewelmt, daß man in sic alles Mögliche hinein- tchrciben kann »nd weil speziell die diesmalige republikanische Plat sorm an Verschwommenheit und Vieldeutigkeit dcr Ausdrücke Groß artiges leistete. Uns Deutsche intercssirt bei dem Streite dcr Par» leien in Amerika hauvtsächlich, wie sie sich zu den Fragen des Schutzzolls oder des FrciliandclS und zu dcr Gold- und Silber- währimgLfrnge stellen. Fn crslercr Beziehung bekennt sich die Platsorm in so dehnbaren Wendungen zum iLckutzzoll. daß sich sowohl Hochschutzzöllncr als Freihändler unter dieser Parteifahnc sammeln können. Unklar spricht sich die Partei über die Währuitgs- srage aus, und was sie über die dringendste innere Reform, den Eivilstaalsdienst, zum Besten gleist, ist mit guter "Absicht so all gemein gehalten, daß jedermann sich das Beliebigst« daruntcr tags Vicepräsideiit von Franckenitein die bäuerische Kaminerhenen uniform. Kelle und Hammer wurden dem Kaiser ans via» seidenem Kiffen dargebotcu. Ter Kaiser vollzog die drei Hcm>merschlägc mit feierlicher Würde und begleitete die Schläge niit folgenden Worten: „Im Namen Gottes, znm Gedeihen und zur Ehre des deutschen Vaterlandes, Amen!" Ter Kronprinz führte kräftige Schläge, die Schläge der folgenden Mitglieder des Kaiserhauses waren aut den Tribünen kaum vernehmbar. Erst die Schläge des Prinzen Wilhelm schallten laut über den Platz, was den Beffall der Beisammlung l bervorncs. Ebarakleristisch waren die Schläge Bismarck's. cnergöch. dabei regelmäßig, als ob jeder Schlag genmi berechnet wäre. Molttc j schlug bedächtig und gemessen. Ter Kaffer blich während der i Hainnicn'chlägc trotz des Regens im Freien, reichte Bismarck, Moltke, , Levetzvw und.dem Bmidesoevollmächtigten von Lcrcheiffeld sieund- . lieh die Hand nnd richtete Aniprachcn an dieselben. Eist nach Be ginn der Weihrcde des Oberhowrediger Kögel kehrte dcr Kaffer j unter das ichntzende Zeltdach zurück. Tie Rede Köacls sowie die ! übrigen Aiffprachen waren kurz und gehaltvoll. Bismarck hatte währenddem an der Spitze des Bundesralbs Ausstellung genommen. Als der Segen gesprochen wurde, entblößte Alles das Haupt. Tamm fand ein allgemeiner Gesang des Chorals „Run dankel alle Gott" statt. Lcvctzow brachte ein dreifaches Hoff) ans den Kaiser ans. in das Alle »ibebid cinstimmten. Nochmals trat der Kaiser vor den Grundstein, um die Hannnerichläge sür die Kaiserin nach- znholen. worani er noch den Oberhofprediger Kögel hcranries nnd iimi die Hand reichte, die dieser küßte. E>n allgemeiner Gciang des Liedes „Heil Tir im Siegeskranz schloß die Feier. Während des Gcianges entblößte der Kaiser das Haript nnd die ganze Versamm lung folgte seinem Beispiel. Nack dem Gelang ries plötzlich wider alle Prograittiiwrdmmg eine kräftige Stimme mitten ans dem Publi kum „Es lebe unser Kaiser", nnd draiffend setzte sich der Riff über den Fcsiplatz hinaus fort durch das noch Tausenden zu zahlendes Publikum. Hoffentlich ist es kem böses Omen, daß Lcrcheiffeld bei! der Uebcrrcichnng der Kelle diese erst fallen ließ und diese dann iuit> dcr Spitze überreichte. Bismarck wurde, als er sich zum Feilplatz > begab, vom Pnbliknm mit Hochs begrüßt, die sch immer wieder von Ort zu Ort erneuerten. (In dein sortichritllichen Berlin!) Berlin. Dcr BundeSrath beriet!) die Zolltarffnovcllc. die Börienstcuervorlage nnd das Znckersteuergesetz. Es gilt sür wahr scheinlich. daß alle drei angenommen werden, die Börienslelicrvvrlage voraussichtlich mit einigen Rektifikationen, die Sitzung fand tnr; nach dcr Grundsteinlegung statt. — Ter französische Zeitnngskvrre- spondent Paetzcl wurde gleichfalls ausgewiescn. Ems. Se. Maj. dcr König Albert ist Nachmittags nach München obgcrcist. Am Bahnhose hatten sch zur Vcrabicliieduug Badetoinmissar von Lcpel. Bürgermeister Spaugenbcrg. Postdircktor Kuhns. Badearzt Orth, die katholische Geistlichkeit und eine Menge distmauirter Badegäste emgcsuiide». Wien. Heule begann der Prozeß gegen den Anarchisten Stell macher vor dem Ansnalimeaericht. die Sitzung war eine öffentliche, doch war der Zukitt beschränkt. Während der Verlesung der Au klage zeigte der Angeklagte ein gleichgiltiges Wesen. Unter den l!9 Zeugen befanden sich die Arbeiter, welche Stellmacher scstuahme», sowie die Frauen Eifert und Berger. Der Angeklagte erklärte, er werde während der Verhandlung nicht sprechen, da der Präsident ihm nicht gestatte, über sein Zusammensein mit Hugo Schenk zn spreckien. j Szegedin. Als Markgraf Pallavieini mit seinen Anhängern l in Minszent anlangte, verhinderte der betrunkene mit Stocken de- - waffnclc Pöbel denselben gewaltthätig seine Programinrede zu Hallen, der Pöbel wollte die >» die Halle des Stuhlrichters gefluchte ! ten Anhändgcr der liberalen Partei angreisen. Ter Gcnsdarmeiie- eordo» wurde durchbrochen, der Führer dcr Gcnsdannerie iiffultiit und die Gensdarmcn zu Boden geworfen. Ter Pöbel begann das Thor zu stürmen nnd auf die GenSdarmcn zu schießen. Tieic er widerten mit 7 Schüsse», von denen drei Pcttvne» gciödiet und mehrere verwundet wurden. "Auch in Gnociiffvu, Szcuta Miklos, Gucffing mußle wegen Wabkepeessen Militär reamnrt werden. P e st. AuS mehreren Ortschaften deü Landes werden neuer dings Störungen dcr öffentlichen Ordnung anläßlich dcr bevor stehenden Wahlen gemeldet. Dieselben mochten theilweisc daS Ein schreiten dcr bewaffneten Macht notdwendig. R o m. Die „Aaenzia Stefani" ist ermächtigt, die Nachricht, daß dcr König von Italien dem Prinzen Victor Napoleon eine. Rente ouSgcmorscii habe und sich in seine Familienangclegenheitcn, cininische, sür durchaus unbegründet zu erklären. > M adrid. Fn einem 300 Meter langen Tunnel dcr asturischen Eisenbahnlinie fand cin Zusammenbruch statt, durch welchen 12 Arbeiter gctödtct winden. Kairo. Ter Ministerpräsident Nubar Pascha hat den Gou- El Obeid! vcrneur von Dongala telegraphisch angewiesen, Boten nach zu senden und durch dieselben sich um die Freilassung der Mit glicdcr der österreichischen Mission zu bemühen. iyronn«« «.»«.. v. Juni, »red» ra-»lialsl-Lh!, Lomk»rd«n ! —. M«r Uooie —. vcüeir. Silbrrreinr —. vLiiirrrkiiic —. SiiNffer WS','«, j c>el>err. «oldrkim —. «»/, »»-.«olLrrnt« —. 77«r Siusi«! —. »0«r Ruilin —. > ). Vricuianlriiie —. Neu«»« Ungar, «nidsiiltideV. critniaiiNNc-. Un»»«. : ffarieri.—. Hiccnlo rv7,ce. SMicr ee.ll. ÜGII:«».. —. Sluffcn R-Ut IM««». ». Juni. Credit Li-aiidadn —. Lomdarden —. Nerdwiid. . Morinolcu —. «pro«. Una.Goid —. Tabak-Act.—. Mal». Vor«». !>. Juni. cSchiub.) »eiue Anleihe rOS.Ai. Italiener SlaaNdaiiii tG c,a. Lomdaidcn LiS.si. da. vrtrritäleii —. ltgiipter Lw. Leilerr. »oibrante—. «baiiick «l>». Luomanen b»a. Tadak-Actie» —. Schwankend. Daei». !>. Juni. «Mittags.» 3', Rente 7!>,Xi. Anleihe IW.2V. Italiener!>7,dN. Spanier HI,13. ffgnpler 3IÜ.30. Ottomanen Iis3,ir. Tarten 8,rr. Suez Ti,«3. vonidardca 3U>,cx». granzoien 667.M. Schmaatrn». L«n»«n. !>. Juni, yantol» kstn.oa. Karr Rosten R>,Sk>. Lombarde» 12,3-». Türken 8.dll. 3 , lundine Amerikaner . t-, Unaartkchr Saidrenac . Lttomanc» iii.lü. Pe.Cans.Suez-Artten8.',S. «Lgnpierül.ce. geft. London. ». Juni. SLeiien rudig, Iieliz, angelommeuer scu. Mc»l tröge. Mais >1.. Tb.. luinschcr Hak-r Eli., c-rbien l sh. ÜLochcnriilkgang. ichnndijchtl Haler, Üerpe siclig, Lohnen icl:. WcUcr: kühl. Lokales vud Sächsisches. — Tie Eröffnung des Kgl. Sommer-Hoflagers in Pillnitz wird noch den jetzt bekannt gewordenen Dispositionen am 20. d. er folgen. Se. Mai. der König ist geltem von Ems nach Brennerbad abgcieist »nd wird gegen Ende dieser Woche hier in Dresden emtreffen. llripriiuglich wollte oer König die Ankinfft des Kaisers Wilhelm in Eins abivarien; da sch aber dessen Hinknnst vom 10. aus den 1ä. ansgedclint bat. mußte djeic Absicht ausgcgcben werden. — Sc. Kgl. Hoheit Prinz Georg tras gestern früh von Hoilerwitz aus dem Kavalcrie-Excrzierplatz ein, um daselbst den Be sichtigungen dcr 2., 3. und 4.Escabron dcS Gardc-Reiter-Regiments beizuwobnen. — Gestern Abend 7 Uhr 3s Min. begab sich Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg in Begleitung des Rittmeisters und Adjutanten im Gcncral-Konimanvo von Hinüber nach Leipzig, übernachtet dort- sclbsk, um beute Vormittag den Besichtigungen der 2. EScadron des Karabinier-Regiments und der 4. Escadron des 2. Husarcn-Rcgts. Rr. 19 bei Borna, ebenso morgen Vormittag denen der 1. und 4. Escadron des Karabinier-Rcg. und sodann der 2. Escadron des 2. Husaren-Reg. dir. 19 ebendaselbst beizuwohnen. Se. Kgl. Hoheit wirb morgen Abend wieder nach Hosterwitz zurückkehren. — Geh. Med.-Ratb Pros. vr. Wagner in Leipzig erhielt das Eointhurkreuz 2. Klaffe des Herzogl. Sachsen-Ernestinischen Hausordcns. — Privatdocent vr. mecl. Louis Hess« in Leipzig wurde zunr außerordentlichen Professor ernannt. — Ter Vertreter des 20. sächsischen Wahlkreises (Zschopau), der Rcichstagsabgcordnete Herr Kutsch dach, erklärt dem „L. Tgbl." gegenüber, daß er wegen andauernder Kränklichkeit nicht in dcr Lage sei, für die nächste Legislaturperiode ein Mandat wieder zn übernehmen. — Unter großer Tbeilnahme der Dresdner Einwohnerschaft ans allen Ständen ging gestern Nachmittag die feierliche Bcstaltimg des im 50. Lebensjahre dahingeWedenen Herrn Holzbildhauer LoiiisElmendorss vor sch. Trotz dcr sortwähreiioenThräncii des trauernden Himmels bewegte sich der lange Zug Leidtragender vom Trauerhause „am Sec" nach dem alten Trinitatis-Kirchhofe, wo noch Hunderte desselben warteten, um der im Parentations- haine nach katholischem Ritus itattfindeiiden Leichenfeier bcizuwohnen. Tie Dresdner Liedertafel, deren langjähriges „bestes" Mitglied der Entschlafene seit wobt drei Tccennicn war, hatte sch in größter Vollzähligkeit einacfundcn um dcni Eondukt, umgeben von zahllosem BlimiciffchmnS. ihr ruhmreiches Banner voranzntragen. Nach Aus stellung in dcr Todtcnhallc ertönte in ties ergreifenden Klängen nach Ed. Kiktschmcr's Konwosition: „Schlummere sanft bis an den Morgen! Dir ist wohl! Christus rufet einst die Seinen, um sc mit sch zu vereinen und wir werden anferstehn nnd verklärt uns Wieder sehn. Schlummere saifft!" — Hierauf sprach Herr Hostavlan Müller die Weihgebete und tröslcic dann »ach Christi Wort die kauernde Wittwe. Löhne, Angehörigen und Freunde mit dem Hinweis am die Abschiedsworte des göttlichen Erlösers an seine Jünger, welcher in die Todcsnacht gegangen »ei mit der Verheißung ihnen Wohnun gen zu bereiten im Schooßc des himmlffchcn Vaters. Der beredte Mund des Priesters schilderte ferner die köstlichen künstlerischen Gaben, den edlen selbstlosen Charakter, den liebenswürdigen Humor und die Gattcnliebe nnd Vaterkenc des Entseelten, mit großer An erkennung seiner Verdienste um die edle Gei'angeSkimst gedenkend. Der Taselmeister dcr Dresdner Liedertafel. Herr Räumann, gab hierauf ein treues Lebensbild des einst so sangessteudigen und nun ans ewig stumm gewordenen SangeSbrnders. seine selbstlose, unermüd liche Ttiüligkeit im Vereine mit herzlichen Worten schudenid, köstliche Eigenschaften, die ihm ein unauslöschliches Andenken sichern. Einem nocliinaligem Ge!ange dcr Liedertafel nnd dem Weiheipniche und dcr Einsegnung des Priesters ging das von dem intimen Geiangessteunde des Entschlafenen, Herrn August Renner, verfaßte nnd mit ergreifender Betonung vorgekagene Gedicht voran: Nun ruhe sanft und schlaff in Frieden, wir bleiben hier mit uns'rem Schmerz, Das Licbsßc ist von uns geschieden, ein treues, deutsches Sängerher;! Ein Herzensfreund, der Dich verstand, bringt Dir die Michiedsworte, Bis er auch einst in jenem Land singt: „Durch die enge Pforte". Wie vit ertönte dieses Lied vereint aus uns'rem Munde Tu warst das treuste, beste Glied in uns'rem schönen Bunde. Dir siel ein frohe-? Lied nicht schwer zur geistigen Belebung. Tu bracht'st das Lied zu hoher Ehr', zur Freude, zur Erhebung < Fahr wohl. Du Sänger, fahre wohl, der Schmerz ist unermeßlich, Erinnerung sei »ns «vmbol. Du bleibst uns unvergeßlich! — Schon seit einigen Tagen erzählt man sich hier, daß der zur Zeit sich in Bad Kffnngcn anihaltcnde Herr ArchidiaconusDr. plnl. Fr oin inhold infolge Schlagansalls bedenklich erkrankt sei. Dieses Gerücht bestätigt sich ersteulichcrweffc nicht; cs beruht dasselbe viel mehr am einer Namcnsverwcchielung mit einem in Karlsbad weilenden Herrn. — Gestern Nachmittag ' ,8 Uhr wurde in dem Haust Schulgut- straßc 7 dadurch cin Schadenfeuer veranlaßt, daß ein Knabe mit offenen« Lichte einem Spiritussassc zu nabe kam und dieieS letztere in Flaiimien gcriech. Ter Brand wurde alsbald durch die herbci- gcrzffcne Feuerwehr gelöscht. — In Paris halten sich seit Jahrzehnten Taustnde evange lische Deutsche ans, die während des Krieges ousgewicien. doch ihres Geschäfts ober ihrer Aiiachörigen wegen dotthiu zurückkehren mußten. Andere werden durch Arbeitslosigkeit nach Paris geführt. Zinn größten Theil sind nnierc Landsleute und Glaubensgenossen in Paris Hairdwcrker, Fabrikarheiicr. Luinpcnsammler, die mit Rabrnngsioracn viel zu kämpfe» haben. Einen Vortrag über tuest Verhältnisse, der kirchlichen besonders gedenkend, wird morgen Abend 8 Uhr im isitzungsstale des Armenamtes, Landhausskaße 4. Herr Pastor Frisinü ans Paris halten. — Post. Ai» 15. Juni wird in Vereinigung »ul der Orts- Postanstalt in Taubenheinr eine mit Fernsprecher versehene Telegraphen Betrstbsstelle mit beschränkst»» Tagcsdrenst eröffnet Werden.
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