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gpatttt zum Besten der hiesigen Armen im Saale des Gewandhauses zu Leipzig. Donnerstag, den 24. März 1870. Erster TheiL Serenade für Blasinstrumente von W. A. Mozart. Largo u. Allegro molto, Adagio, Menuetto, Andante und Variationen, Finale. Arie aus der „Pfingst-Cantate“ von J. S. Bach (instrumentirt von Robert Franz), gesungen von Frau Julienne Flinsch. Mein gläubiges Herze, , Frohlocke, sing’, scherze, Dein Jesus ist da! Weg Jammer, weg Klagen, Ich will euch nur sagen: Mein Jesus ist nah! Octett für Streichinstrumente von Felix Mendelssohn-Bartholdy, ausgeführt vom gesammten Streichorchester. Vorbemerkung des Componisten: „Dies Octett muss im Styl einer Sinfonie in allen Stimmen gespielt werden; die Piano und Forte müssen sehr genau deutlich gesondert und schärfer hervorgehoben werden, als es sonst bei Stücken dieser Gattung geschieht.“ Lieder mit Pianoforte, gesungen von Frau Flinsch. a) Der Nussbaum von Robert Schumann. Es grünet ein Nussbaum vor dem Haus, Duftig, luftig breitet er blättrig die Blätter aus. Viel liebliche Blüthen stehen dran, Linde Winde kommen, sie herzlich zu umfahn, Es flüstern je zwei zu zwei gepaart, Neigend, beugend zierlich zum Kusse die Häuptchen zart. Sie flüstern von einem Mägdlein, das Dächte die Nächte und Tage lang, wusste, ach, selber nicht was. Sie flüstern; wer mag verstehn so gar Leise Weis’! flüstern von Bräut’gam und nächstem Jahr. Das Mägdlein horchet; es rauscht im Baum; Sehnend, wähnend sinkt es, lächelnd, in Schlaf und Traum. Julius Mosen.