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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.11.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19091114029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909111402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909111402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-11
- Tag 1909-11-14
-
Monat
1909-11
-
Jahr
1909
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—* St» «tft«,r»pr»,etz gelärmte gestern vor den Ge schworenen in Bautzen zur Verhandlung. Der am 8. Dezember 188t zu Bischheim gebotene, noch gänzlich um bcscholtenc Kutscher Emil Richard Vetter, zuletzt tm Dienste des Fabrikbesitzers Schöne tu Grotzröhrsdvrs, war angeklagt, in der Nacht zum 29. Mürz 1999 in Oberlichtenau sein am 29. April 1997 außerehelich geborenes Kind Frieda Gerta Geißler vorsätzlich und mit Ueberlegung mittels eines mit Cyankali vergifteten Gchokoladeiiwürfels getütet zu haben. Den Borsttz in der Verhandlung stihrte Land, gerichtsdtrektor Brrndt, die Anklage begründete Ober staatsanwalt Dr. Böhme, die Verteidigung hatte Rechts anwalt Zschncke aus Pulsnitz übernommen. Vetter, der in der Verhandlung bestriti, das Kind vorsätzlich getötet zn haben, und behauptete, er habe ihm das Gis, aus Versehe» beigsbracht, hatte von >99-1 bis Herbst 199t, im Train- bataillvn gedient und sich alü ei» diensteifriger Soldat be wiesen, der mit besonderem Stolz seine Unisvrm trug. Schon vor seiner Militärdienstzeit hatte er ei» intimes Verhält nis mit der als Dienstmädchen i» Pulsnitz dienenden ledi gen Ida Selma Geißler aus Oberlichtenau unterhalten, das er nach seiner Entlassung sortsetzte und dem am 23. April >997 das getütete Kind entsprossen war. Vetters größter Wunsch war, auch im Zivilleben eine Uniform tragen zu dürfen, und er versuchte deshalb durch Vermittlung seines ehemaligen Ehcss. des Hanptmanuo llhlmaiin, eine Anstel lung im Postdicnst zu erlange». Um so unangeiiehnrer traf ihn die Geburt des KindeS, denn er hatte gehört, daß sic Paßbehörde niemanden anstellt, der Alimente zu zahlen hat. Nach der Geburt des Kindes wurde er kälter gegen die Geißler, besuchte sie nur sehr selten, bezahlte zwar Unterhaltsbeiträge, kümmerte sich aber sonst faß gar nicht um sein Kind. Am 4. März >999 erhielt er von der Post den Bescheid, daß er von der Liste der Bewerber gestrichen worden sei. Bereits einiae Tage vorher hatte er de» Photographen Kriivinsti in Grvßröhrödvrf gebeten, ihm Zyankali angeblich zur Herstellung einer Schmiere für Pfcrdehuse zu beschaffen und erhiel: das Gift, und zwar 99 Gramm, am 7. März aiisgchäiidigt. Er fertigte nun anS Schokolade zwei Würfel an, die er mit Znankali füllte. Den einen Würfel nahm er mtl nach Oberlichtenau, ivo er am Abend des 28. März ganz unerwartet bei seiner Geliebten erschien, die sich mit ihrem Kinde dort bei ihren Eltern anfhjelt. Bei seiner Ankunft schlief das Kind im Kinderwagen bereits. Nachdem die Elter» der Geißlcr schlasen gegangen waren, blieb Vetter »och mit seiner Ge liebten und deren Kind allein. Als früh gegen 3 tthr die lleine Gerta munter wurde, gina Vetter zu ihr hin und sagte: „Zch habe Dir doch eine Tüte mitgebracht". Er zog die Tüte aus der Tasche und fütterte das Kind mit Konsett. Dann gab er der Geißler die Tüte zum Aufheben, ver langte sie aber nach einer Weile wieder mit dem Bemer- ten. er wolle der Gerta noch etwas geben. Nun steckte er dem Kinde den vergifteten Lchokoladenwiirsel unbeobachtet in den Mund. Kurz darauf fing das Kind heftig an z» schreien, warf sich herum, wurde sedrch dann ruhig, ver änderte sich aber an stallend im Gesicht. Vetter entfernte sich nun, und die Geißler ließ ihn aus dem Hanse hinaus. AlS die Geißler in die Stube znrüctkmn, war ihr Kind tot: sie ahnte sofort, daß Vetter ihm Gist beigebracht habe. Am nächsten Tage wurde Vetter durch den Gcudarineii Rciuhold aus PulSnitz verhaltet, in seinem Vcsitzc wurde» eine An zahl Flaschen und Schachtet» mit scharfen Giften. als Cnankali, Arsenik, Luivl »sw., sowie der zweite vergiftete Schokoladenmürscl vvrgciuiiden. Nach anfänglichem Leug nen gestand er dem Gendarmen die Tai ein und gab an, er habe dem Kinde deshalb den vergifteten Würfel gegeben, weil er hätte Postbeamter werden wolle», wegen der Alimente aber abgewiese» worden sei. Dieses Geständnis wiederholte er dem Gcrichtsassessor Michael anS PulSniiz gegenüber bei seiner Vernehmung an der Leiche des Kin des. Später widerrief er das Geständnis und gab wie auch in der Verhandln na wieder an, er habe die Würfel vergiftet, um sich selbst das Leben zu nehmen, weil seine Hoffnung, Postbeamter zn werden, zerstört worden sei. Nur aus Versehen habe er dem Kinde den einen Würfel mit dem Konfekt gegeben. Im Untersuchungsgcsüngnis versuchte er ungeschickt den Geisteskranken zu spielen: nach dem Gutachten des Nezirksarztes Dr. med. Hertzsch ist er aber geistig völlig normal. Dr. phil. Haupt sand in der Kuiäcslctche erhebliche Mengen von Eyankali vor, und AeztzckSarzt Dr. med. Sauer erklärte, daß der Tod des Kindes auf den Genuß von tzyankali znrückzullihrcn sei. Die Geschworenen fanden Vetter des Mordes schuldig, er wurde hierauf znm Tode und dauernden Ehrenrechtsver- lnst verurteilt. Der Mörder nahm das Urteil ohne jede ersichtliche Erregung ans. Obmann der Geschworenen war Stadtrat Grahl ans Künigsbrück. AnS den amtlichen Bckanntmachnnaeu. Handelsregister. Lingcrragkn Wurde: betreffend die Gesell schaft N ü i» in l c r L Jonas. Gesellschaft mit b c - schränkt er Haftung in Dresden, daß der Gescllschasts- vertrag vom 18. Februar 1904 durch Gesell,'chastcrbeichliiß vom August 1999 außer .grast gesetzt worden ist und das, an seine Stelle der am 29. August I»«M laut Nolariatsproiokolls von diesem Tage festgesetzte neue Gesestschislsvertrag tritt: — daß aus der st i r nm A rill ii r N i tz> s ch c in Dresden die bischerige Inhaberin Martha verehcl. Aitzschc acb. Lcchler aiidgcschiodcn ist und das, die Prioata Auguste Hedwig ledige Lccklcr in Dresden In haberin ist. Zwangsversteigerungen. Im Dresdner Amtsgericht-- bezirk sollen zwangsweise versteigert werden: das im Grund- bnchc für Stetzsch Blatt 158 auf den Namen Richard Oskar Scysert eingetragene Grundstück am 99. Dezember, vormittags ^>ia Uhr. Das Grundstück ist nach dem Flurbiiche 7.8 Ar grvst und aus .38 lisig M. geschätzt. -Es besieht aus einem Geschäfts- und Wvhnchanse, SchUPpengebände, Hoi und Garten und liegt in Stetzsch, Meißner Straße 42. Ecke Lindeirstrake. Das Wohn- und GeschästZtzau» ist teilweise Säuernd zum Betriebe der väaerel «in- gcrichlei. Das vorhandene Inventar, dessen Zubehörclgcnschaj. »ich! scststehi, ist besonders auf >50 M. geschätzt: — das im Grund buche I fttr A » 1 o n stad t - D r e sb e n Blatt 494 aus den Namen Heinrich Emil Schubert elngeirage» gewesene, infolge Et-entumtverzichtS herrenlos ««voidcnc Grundstück am »9. Dezember, vormittags >9 Uhr. Das Grundstück ist nach dem stlurbuche 2,9 Ar groß und auf 199 MO M. geschätzt. S« besteht ans einem Wohn- und GcschaftsgcLciude mit angebauiem Seilrnsingel, Hos und Nebcnanlagen und liegt tn Dresdcn-N., Kurfürsten- straße ,88: — das im Grundbuch« für Klotz sch c Blatt 499 ans den Namen Franziska ist na vcrev. Kühne! geh. Zimiiicrmann eingetragene Echbanstcllcngrundstück am 4. Januar, vormittags Ä" Uhr. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 9,7 Ar groß, ans 7929 M. geschätzt, ist zum Teil zu einem Gebändciicubau auSgc- schacklet und liegt in Klotzsche <SchänN>üdvls, Ecke Minden- und Haupt st raste. cagrzgercdicbte. Der Besuch des österreichischen Thronfolgers. Die Kaiserin mit der Herzogin von Hohenberg und der Kronprinzessin von Griechenland folgten einer Ein ladung zur Abend laset Imi der Kronprinzessin im Marmorpalais von Potsdam. Außerdem waren erschienen Prinz und Prinzessin) August Wilhelm, Prinzessin Victoria Luise, Prinz Georg und Prinzessin Helene von Griechenland. Erbprinz und Erdprinzessin Salm-Salm, ferner vom Gefolge Ihrer Majestät Oberhosnieifterin Gräfin v. Brockdorff, Gräfin v.Keller. sowie Kanimerhcrr Dr.v. Vehr-Pinnow. Vom tronpriiiz- lichen Hofstaat nahmen teil Hoiiiiarschall v. Bismarck-Bohlen. Oberhosmeistertn Freifrau v. Tiele-Winller und Kammerherr v. Stülpnagel. — Wie die „N. Fr. Pr." ans Hoflreisen er fährt, hat die H erzvgin v v n H v h e n b e r a einen vor züglichen Eindruck gemacht. Man bewunderte den feinen Geschmack Ihrer Toilette und fand ihr Weicii an mutig und liebenswürdig. Eine gewisse Verlegenheit, die ihr bei aller äußeren Sicherheit der Haltung anznmerkcn war, machte sic nur noch anziehender und reizvoller. Rcichotagsersastwahl. Nach dem vorläufigen amtlichen llkahlergebnis erhiel ten bei der N e i ch s t a g s e r s a ß w n h l !m Wahlkreis Landsberg-So ldin Üandgerichtsrnt Holschtc skoni.j 9499 Stimmen, Erpedient Pähel fsoz.) 7955 Stimmen, Guts- besißer Schöppe slili.) 9377 Stimmen. Zwischen Holschke und Pätjel ist Stichwahl erforderlich. Die Ersatzwahl sand statt für den verstorbenen konservativen Neichstagsabgcordne- tcn V ö n i n g. Gerade diese Wahl wurde von weiten politischen Kreisen mit besonderer Spannung verfolgt, weil es die erste Wahl nach der Reichsfinaiizreforni ist, in der ein kon servatives Mandat zn behaupten ist, überdies in einem Wahl kreise, der Hii dem nielverschriencn „Ostelkiien" gehört. Der Wahlkreis ist nicht immer durch Konservative im Reichstage vertreten gewesen, sondern hat 1A;7 und von 1874 bis 1878 Nationalliberale, von 1981 bis 18.84 eine» Angehörigen der Libe ralen Bereinigung und von 1899 bis 1993 Freisinnige in den Reichstag entsandt. 1993 ist es dann Böning gelungen, den Wahlkreis den Konservativen wiederzuerober», nachdem die Sozialdemokraten die Freisinnigen aus der Stichwahl verdrängt batten, und 1997 ist er mit 13 828 Stimmen sogleich im ersten Wahlgniige gewählt worden, während cs die Sozialdemokraten auf 9477, die Freisinnigen auf 9179 Stimmen brachten. Die Liberalen werden nun in der Stichwahl ihre nationale Schul digkeit zu tun haben. Bedrohlicher Zustand der Kaiserin Eugenik. Die Familie Ronaparte erhielt ernste Nachrichten über eine zunehmende Schwäche der Kaiserin Eugcnie. X Deutsches Reich. Gras v. Hohenthal, Oberleut nant im 1. Gnrde-Dragoner-Rcgimcnt. ist als Nachfolger des Hauptmanns v. Schwartzkoppen als Adjutant des Reichskanzlers zur Dienstleistung beim Auswärtigen Amt kommandiert. X Das in Hettstedt verteilte Flugblatt der Streikleitung gelangte in, Laufe des Tages auch in den übrigen Orten des Mans selb er A u ssta n d s g e b i e t s zur Verteilung. Im Anschluß daran wurden überall Versammlungen nbgchalten, in denen den Ausständigen empfohlen wurde, sich wieder zur Arbeit zu melden. Als Hauptgrund für die Beendigung des Ausstandes wurde bekanntgegeben, daß die Absicht, einen grö ßeren Teil der Ausständigen auswärtig unter günstigen Lohn bedingungen unterzubringen, gescheitert sei. X Oesterreich. In der Abcndsitzung des Polcnklubs svrach der Führer der polnischen Volkspartei sich für Rekon struktion des Kabinetts Bienerth aus. Andern falls könne seine Partei die Politik der Majorität des Klubs nicht mitmachen. Demgegenüber erklärte der Obmann Elom- binski, der jetzige Augenblick sei für eine derartige Debatte nicht geeignet, zumal er begründete Aussicht habe, seine Ver mittelungsaktion zu einem gedeihlichen Ende zu führen, so daß cs weder Sieger noch Besiegte geben werde. X Bulgarien. In Sofia wurden die Anklagen gegen den früheren Chef der Genietruppen General Wozow und drei Stabsoffiziere veröffentlicht, welchen Mißbrauch der Amts gewalt. Fälschung von Dokumenten usw. vorgeworsen wird. Vermischtes. Bauunglück. Bei dem!B«ru eines bis 23 Meter tief ansgcschacktcten Br nunc ns in Magdeburg stürzte das Manerwerk ans einer Höhe «von 15 Metern herab und be grub den ans der Sohle arbeitende» Maurer Thc - r i ch. An der Hilfeleistung nahm auch eine Abteilung Pioniere teil. Der Verunglückte konnte aber bis abends nicht geborgen werden und dürste den Erstickungstod er litten haben. ichlosscn. Donnerstag: Für die Mitiivocki-Alionnenteir dcö >7. New.: »Die goldene Freiheit". (stst8.) Freitag: „Die Räuber", Sonnabend: „Der Graf von Gleichen". Ist„8.) Sonntag s21.): „Hamlet". Montag 122.): „TantriS der Narr". (1/28.) P* Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hostheatcr. Für das Gastspiel der Frau Sigrid Arnoldson tn der Königl. Hvsoper (Donnerstag, den 18. November, „Car men" und Montag, den 22. 'November. „Margarethe") gel ten die folgenden Eintrittspreise: t. 'Rang Logen 19 Mk.: 2. Rang Fremden- und Mittellogen 8 Mk., Scitenlogen 9 Mk.: 3. .Rang Proszenium- und Mittöllogen 4.59 Mk., Scitenlogen 4 M:k.: 4. Rang Balkon: 4 Mk.,-Mittclgaleric und Proszeniumlogen 3,59 Mk., Scileiigalcric, Settenlogen und Stehplätze 2 Mk.: 5. Rang Mtitelgalcrie 2 Mk.. Sitz- nnü Stehgalcrie. Proszeniumlogen 1 Mk.: Parkettlogen 8 Mk.. Parkett, l. bis 14. Reihe, 8 Mk., Parkett, 15. bis 19. Reihe, 9 Mk.: Strhparkctt 3 Mk. - DeS Bußtags wegen beginnt der Vorverkauf zu den Vorstellungen der König lichen Hostheatcr am Donnerstag, den 18. November, be reits Dienstag, den 19. d. M.. vormittags 19 Uhr. » -ß* Das Ehcmnitzer Kunstlebcn hat durch den Heim gang des Professors Max Pohle einen schweren Ver lust erlitten. Schwere Leiden setzten in früheren Iahro» schon und im letzten ganz besonders seinen künstlerischen Bestrebungen ein Ziel. Ihm namentlich war es zn danken, daß die Musik tu einer vornehmen und großzügigen Weise gepflegt wurde. Die Ehemnitzcr Blätter würdigen die Ver dienste Pohles, der ein Alter von 57 Jahren erreicht hat, aufs wärmste. Die „Allaem. Ztg." schreibt: „Musikalisch ver schwenderisch reich beanlagt, scharfen Blickes und noch schärferen Ohres, eines besonders ausgeprägten Sinnes für nnbcdtngte Klangschünhett, erfahren und im besten Sinne und hüchjten Grabe routftricrt, energisch und ziel- bewußt, war er der rechte Mann am Platz«, und wenn heute das Konzertlcben unserer Stadt in so herrlicher Blüte steht, wenn Lus Anlshen unserer Stadt als Musikstätte nach außen hin befestigt ist» so sind Las einzig und allein seine Verdienste, Verdienste, die Grab und Zeit überdauern." Und das „Ehcmn. Tabl." jagt: ,^Fn seiner an Ehr' unü Preisen reichen Geschichte hat das städtische Orchester ja unzählige Künstler allerersten Ranges bet sich gesehen, denen man wohl ein Urteil über diesen Gegenstand zutrauen darf, und sic haben alle bei Ver gleichen mit den ersten Kapellen der Musikzcntren unser heimisches Institut niemals an die zweite Stelle zu rücken brauchen. Das Verdienst, dieses Ziel erreicht zn haben, darf sich Pohle zurechncn, der mit seiner unbeugsamen, gerade auf den Zweck hinstrcbciiden Energie nnd mit seinen hervorragenden pädagogischen Gaben in zwanzigjähriger Zusammenarbeit mit seiner Kapelle sie zn dieser künst lerischen Leistungsfähigkeit erzogen hat." — Pohle gehörte zu den seltenen Musikern, die nicht auf eine Richtung ctn- geschwvren niaren, sondern die das Schöne allerorten zu fin den und zu fördern wissen. Renn er von einer musikalischen Kunsttat begeistert war, so vermittelte er sie in Wort und Tat seinem Publikum. In dem vor einigen Jahren ver storbenen Musilrcfcrcntcn Holzhauer hatte er eine» ver ständnisvollen Förderer seiner künstlerischen Absichten. Pohle, der zielbewusste Mann, dem der König wiederholt Beweise seiner Gunst gegeben hat, Hingst erst durch Ver leihung des Professortitels, konnte mit acrcchtcm Stolz auf das schön Erreichte zurückblicken. Sein Andenken wird von Freunden seiner Kunst und dcS Menschen wertgchalten werben. In der Mn s i ka u ffÄh ru ng in der I akobi- ki rch e (Wettiner Platz) morgen (Sonntag), nachmittags >45 Uhr. wird an Stelle des verhinderten Fräuleins v. d. «Osten Frau Anna Schabbel-Zoder, Königliche Hosopernsängcrin, eintreten: sie wird die „Allmacht" von Schubert. „Du bist der Herr" von Retnh. Becker und „DeS Kindes Gebet" von Max Reger zu Gehör bringen. Weiteres Programm: Arie aus „Pantu8", Mott sei uns gnädig" — Herr Plaschke. Sonate für Violine A-Dur von Händel und Adagio auS dem 5. Konzert (A-Dur) von Mozart — Herr Pkvs. Petri, gantasi« (F^Moll), Mwzart. und Pastorale vo» Meircherger — Herr Organist Schmidt. -:>* Der Fllgenogerichtshos in Essen verurteilic dir 14jährigen Lampenputzer Brueck und Bengel, die am >2. August dem gleichaltrigen Czech mit dem Schlauch einer Druckleitung den Vauch an sge pumpt iiatien. bis er starb, zn nur je einem Monat Gefängnis. (!) »» Selbstmord. Der srnherc La u d ge r i ch t ö p r ä j i - d e n t Ober st aatsaniva ll W it (chel in Nürn berg jagte sich wegen körperlicher Leiden eine K ngcl in die Schläfe und war sosort tot. (;i„ orkanartiger Sturm, der mehrfach Schaden au richtete, herrschte gestern in Wien. Mehrere Personen er litten Verletzungen. ** Katastrophe einer elektriscklen Bahn. Nach einer Meldung der „N. Fr. Pr." aus Trient stürzte ans der neu eröffnet«« elektrischen Straßenbahn in Nonstale bei einer scharfen Knroe in der Nahe von Eles ein .Zug über die Böschung. Ein Passagier wurde getötet, sieben wurde» schwer verletzt. Schifsstiewesiiingen. Hamburg -A m c r i t 0 tz i 11 i c. Angckouimcn: Lome, an gehend, II. Noo. in Lome. Hispaina. von Persien. II. Noo. an! der Eibe. Pisa, von Nciv-Orloans, 12. Nov. ans der Elbe. Licg- üiiind II. Nov, in Wo Grande dcl Znl. Nassovia II. Nvv. c» ?intmcrpcii. Schanmburg. nach Wesnndlen, II. Noo. in Annocioeu, Sicilia. nach Persien. II. 2!»r>. in Port Luda«. — 2l'l>,icg-iiigen: Silcrairdria. non der Weslkiiäe slwerUao, II. Nov. von Va0 Palma - tz.beria 12. Nvv. von Labaag nach Suez. Lirevin N>. -Ivo. von Bangkok nach Hoiiglong. C. Fcrd. baci-z 1l. Nov. von Port ^-aid nach Havre. Blücher, vcm Newyori, II, 2ivv, von Plvmvulh, Paingonia, nach Wcslindie», II, Noo. von Horla lAzorcnj, Krön Prinzessin tzeeilie II. Noo. von lampiev nach Beia tzruz, Graeei 1, nach Westindier«. >>. 'Noo. von Malaga. — Passiert: Blücher, von Rervyork, II. Noo. Dover. Spezia, von Okiasien. IN. Nvv. Lagrea. Winbhnr, »ach Osiasrila, II. Noo. Pcrim. ckllpria. von Ptpla Lelphia. 12. 2loo. Toocr. W 0 c r m a n 11 - L i n i e. Lind« Woermciine, aus Heimreiie, I!. Noo. Quessant pass, tzolhai Bohlen, ans Ausreise, II, Noo. von Las Palmas al'geg. Eleonore Wvcrmaun, ans Ausreise, II. Noo, von Boulvgne liir Ater abgeg. .Lome, ans Ausreise, II, Nov. in Lome enger. Wetterlage in Europa am 13. November 8Uhr vorm. LtaUonS- Name Mchtimq und Stärke des Winde? I igr- Wetter Do. L F cv StationS- Name Richtung und Stärke des Windes Weller TP. C. Z? Aberdeen >V Müsst ^ halüsiedl-s^ 5 Prag VV mätzig Regen 7 » bedkckl ! - 9 ? Wie» schw. bedeut ck- ü X stark Schnee — 2 2 Triest «chwnch N'tzlkr.) ^ e ii LropLNr'.ciF. Bbrlum vv > St batbbed -s- N 7 LtPclerc»v ^eiruiu X 1-iich niolkiq i. ^ > siark N'c.lktF !-s- ti l Hamburg St bleckt -i- 6 '.4 WX" srcir: ^Lfteil 1 Lwinem. "'KVV stark ivolkig 4- ' ! r:r i.ulfiiq btzdockr ,-s- 7 Aettsahrw. t-O srtsch Schnee y <» mliii.i ir-olkcnl -l- 0 Mcmel sch,v. Lchnec -t- r i.i Nl^a sprich «» leiclit wolle,,! 7 l. Hannover snm. bcklbded ck- 7 nilkf-.ig woHenlj-s„ I t) Berlin rv steis Regen -st ? 12 (")cus ^U'skhrlcicht woikcnl v li Tre-üoen N'SiV slkis Regen -4, A s. ie-^ t wvtrenl'-s- 2 v BreLtau inastig bedeckt IN lciä't bcdcckt !4- 7 6 ^ran5k. M. «7^ sren Regen 7 XX, s. leicht bedeut '-s-N dzünchen 8VV sttzi' heuer .'Itoin ^Oikl-r lilchl bkdectt t) LeudlH'j.- Blindin )chw. beiter -s- 5 o Ic-lmid — — — *)Niede:1cf:lag in MiUimelrrn oder Litern pro Om sich aus die letzten 24 Gründen. Nachdem das tiefe Minimum des Vortags fick nach Oslen entfernt bat, ist ein in'iies umex ?sa Millimeter erschienen, welches beute morgen über den dänischen Inseln liegt: am höchsten ist der Luftdruck im Duvivesten des Erdteils. Unter stacken bis stürmischen Winden aus den, West, guadranlen herrscht meist trübe Witterung unter stcllenweüen Niederschlägen, die Temoerainr bat rasch zugenommen. Mit der Entscrnung ver tiefen Depression nach Osten durfte ruhigeres, auskiärendes Wetter rintretcn. Weitere Wetterberichte von, 1L. November (morgens 7 Uhr), Tranen ^ Temp, 6. Wetter Tiatton Temp. 6. Detter Montrenr . , .l ^ e bedeckt !>»,ern .... st- 4 bedeck« Zermatt. . . .i - — Schnee Bern .... . -4- 2 bcveckt Raga, .... st- 2 bedeckt rhun .... . ! 4 3 wolkig Chur .... st- - bedeckt Interiakeu . . bedeckt. Davo4 .... — ü bedeckt Baiel.... . ! st. 4 bedeckt St. Montz. . . — 4 bedeckt WitterungsVerlauf in Sachsen am 12. November. Station Temp. 6. Wind !ZL Station Temp. <?. Win» r. ^ 8 e: S 8^ K 8 Dresden 7.1 i 2 l rvew'mäßig o. st Meiberg » «O wähig es reikiig 7cki ielch: 4. 7 Schneeberz 2,2 0.7 IV iriich 6.L d i.; irisch l, 2 Sister 3.N VN > >v irisch 4.8 Zschadraß 6.»! i z st < Alrenberg 1.5 -1.6 schrvach 2.4 Aittau b.c mast. > ?>ichre!berz IN -«.9 st«rk 8.2 Chemnitz i-.sl 0.7 mäßig 4^! Plauen 4 6 e.o 6 schwach 4.» Unter sehr starten Schwankungen des Luftdrucks — das Barometer stand am Mvrg,n bis zu 11 MNlimetcr unter seinem Normalwert, fiel am Vormittag um weiters IN Millimeter und stieg am Nachmittag wieder um 6 Millimiteran —, herrschte c.m 12, Nov. bei starten bis stürmischen, um Westen schwautcudcu Winden trübe, küble Witterung mit Regen und Schnee- fällen: die ietzieren brachten von PP Meter an dcreNs eine schwache Schnee decke, im Gebirge beträgt sie schon >5—M Zentimeter. — Meldung vom Fichlelberg: llnmtteibrochen schwacher Nebel, gute Schlittenbahn bis Oberwicseinbal, Bäume stark mit Raukjrost behängen. Aussicht für Sonntag den 1t. November INtlv. Südwestwind, aushciternd, warm, kein erheblicher Niederschlag. Waffe»stand der Gide »nd Moldau. Budweis Modran Pardubitz Meinst Lriimeritz Aussig Dreiden 12. Nvvbr. - 15 - - 82 st- 28 — 63 - 85 — 172 13, Novbr. — 1b — — 84 -i- 28 — 63 — 36 — 181 lcichi verdaulich, die Zähne nicht angrcisend. Fl. 1,00 u. 2,09 M. 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