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Diese« vlair wird den Lesern von Dresden »ud Umgebung am Tage vorher bereit« at» Udena-Iurgabe »»gestellt, während e« die Vost.Sbonnente» am Morgen in tiuer Gesamtausgabe erhalten. 84. Jahrgang, 316. VerugSgebühr »tertrliahrl. für Lr«s« ^»u d«t »agUch «aNgerZlUraaungtan > Momaarn «k.. Sonn, und mir einmal) 2 50, . durch uusnrarttae Kom mis,n»,'äre 8.5tt N.'k. Bet einmaliger Zu. NeLuna durch die ^ost -».lobnaBesteUgeid,. Dt« den -e<ern von Dreader» u Umgebung a« Tage vorher zu- gestsÜLen Abend.AuS- gab«, erhalten die au«- wSrUaen Be,»eher mit der ptorgen-Lusaa-a zusammen -ugeslellt. Nachdruck nur mir deut scher Q»«Lenangad« (-D»esd. Nachr.^s zu lässig. — Unverlangte I8anu,krip«e werden »tchr ausbewahrt. Sonntag, 14. November 1VW. Telegramm-Adresse: Nachrichten Lresven. ^egr^LrnHeL 1856 Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden, ksauptgeschäftsstcllc: Marienstrasie 28/10. 11 Fernsprecher: » 2<>r»« . :;«oi. 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Die heutige ungarische Parlamentssitzung, in der die Wahl eines neuen Präsidenten stattsinden sollte, muhte wegen stürmischer Lärmszenen suspendiert werden. Die Familie Bonaparte erhielt ernste Nachrichten über eine zunehmende Schwäche der Exkaiserin Eugenie. Neueste vrMmeltlungen vom 13 November. Hum Besuch des österreichischen Thronfolgers. Letzlingcn. Tie kaiserliche Jagdgesell schaft brach morgens » Uhr zu Wagen in das Jagdgelände bei der Obersörstcrei Lechtingen auf, wohin der Kaiser mit dem Erzherzog Franz Ferdinand und den anderen an wesenden Fürstlichkeiten nm !1'/> Uhr in Automobilen folgte. Es wurde eine Suche mit der Findermeute ans Sauen abgchalten. MittaaS wurde ei» Imbiss im Jagdzelte eingenommen. Es herrscht starker Sturm mit Regen schauern. Die ungarische Ministcrkrisis. Pest. iPriv.-Tel.) Die heutige Parlaments- Sitznng, in der die Wahl eines neuen Präsidenten statt- sinöeii sollte, mutzte wegen stürmischer Lärmszen en vom Alterspräsidenten , uspendicrt werde». Rußland uud Oesterreich. Wien. Das offiziöse „F r c m d c n b la t t" veröffent licht ein Eommnnignö. worin bezüglich des Depeschen wechsels zwischen der „N o w v jeWremj a" und Gras Achrenthal anögeführt wird: Der österrcichisch- nngarnche Minister des Aentzeren hielt sich zwar durch die seiner Stellung entsprechende Reserve für gebunden, tonnte aber immerhin seststellcn, datz seine Telegationserklärnn- gen über den der Annexion ovrangcgaiigenen freundschaft lichen Gedankenaustausch mit dem Petersburger Kabinett durch alle bisherigen Veröffentlichungen »nr bestätigt wor den seien. So, wie Graf Achrenthal diesen Punkt als jedem Hweisel entrückt bezeichnen konnte, bat anderseits der russische Minister des Peutzere» hervorgehoben, datz er den europäischen Eharakter der bosiiisch-herzegowinischcii Angelegenheit und der des Saiidschaks in den der Annexion norausgegangcnc» Pourparlers stets betont habe. — Unse res Wissens ist dieser Umstand österreichisch-ungarischcrseits niemals bestritten worden, und tatsächlich ist >a auch, diesem Gedanken entsprechend, die formelle Sanktion der Annexion durch die europäischen Mächte erfolgt. Dieser europäische Eharakter der Frage schlotz aber nicht ans, datz das russische Kabinett, wie dies der russische Minister in seiner Duma- rcde ausdrücklich erklärte, mit Rücksicht ans die früheren Verpflichtungen der österreichisch-ungarischen Monarchie gegenüber nicht mehr ganz freie Hand lmttc und datz Js- wolsti dieser Tatsache Rechnung trug. Nach diesen beider seitigen Klarlegungen scheint, was uns anbelangt, ein Be dürfnis nach Wciterspinnung der Diskussion nicht vorhan den zu sein. Für Oesterreich-Ungarn besitzt überhaupt die Frage der der Annexion vvrhergcgangcnen Verhandlun gen keine politische, sondern mehr historische Bedeutung. f Wir habe» daher an der weiteren Erürteruna kein Jnter- ! esse. Hinsichtlich der von der russischen Publizistik ausge- j worfenen Frage der Veröffentlichung der Bosnien bctrcf- > senden Geheimdokumente glauben wir, das dieselben den Entschlictzungen der Kabinette von Wien und Petersburg überlassen bleiben müsse. Aus Frankreich. Paris. In Notrcdame de l'Osier (Dev. Loire, un tersagte eine Anzahl Eltern ihren Kindern den Schulbesuch, weil die Lehrer mehrere Schüler bestraft hatten, die sich geweigert hatten, ein von den Bischöfen ver botenes Lehrbuch zu benutzen. Paris. Da der Bischof von Rancy, Tourinaz, in seinen Briefen angedeutet hatte, datz der hiesige Mitarbeiter der dem Vatikan nahestehenden „Eorrespondc-nce de Rome", Professor Eassvt. sich als Vertrauensmann der Kurie ge bärde, beschloß der Deputierte Besnard, an den Unter- richtSminister die Anfrage zn richten, ob die Negierung es dulden wolle, datz ein Lehrer einer Staatsschule die Nolle eines offiziösen Vertreters des Vatikans spiele. Paris. In mehreren Straßen in der Nähe der Billa Stein heil wurden gestern Anschlagszettel an- gcllcbt. in denen Frau Steinheil Mißhandlungen ange droht werden, falls sie nach ihrer etwaigen Freisprechung es wagen würde, sich wieder in dem Viertel zu zeigen. Aus Ersuchen mehrerer Hausbesitzer des Viertels, die ernste Ruhestörungen befürchten, versprach die Polizeibehörde, Blatznahmen zur Verhütung von Strahenkundgebungen zu ergreifen. Die Budgetsragc iu England. London. Der Lhefsekretär für Irland, Birrell» führte in einer in Llandiidno gehaltenen Rede aus, man könne unmöglich glauben, datz das Oberbaus das von einer ungeheuren noch nie dagewescnen Mehrheit des Unter hauses angenommene Budget ablehnen werde. Wenn die Lords das Schwert zögen, würden die Liberalen die Scheide ihres ScliwcrtcS wegwersen, bis sie den Sieg aewonne» und die Lords in die ihnen versassnngsmätziq gebührende Stellung zurückgemicscn hätten. Birrell wies sodann aus de» Artikel der Finanzwochcnschrist „The Eccnomist" hin. in dem der Verlust, der dem Schatzamt bei einer Ablehnung des Budgets erwachsen würde, aus 37'/, bis 51 Millionen Lstr. geschätzt wird, den durch Schatzscheine oder Borschüsie der Bank von England begegnet werden mutzte, wenn das Parlament keine Anleihe bewillige. Londo n. Lord S wa p t h l i n g, ein namhafter Ban kier. hat sich einem Vertreter der „Morningpost" gegenüber solgendcrmatzeii über die Lage ausgesprochen: Wenn daS Oberhaus das Budget verwirkt, so wird das sowohl für den englischen Handel wie für die Lords selbst gefährlich sein. Tie Negierung würde eine belräciuliche Anleihe ausnehmkii müssen, um die Erfordernisse der Landesverteidigung zu er füllen. Dann würde ans dem Geldmarkt eine Knappheit eintrctcn, die sehr ernst zu nehmen wäre. Wir haben nicht einmal Gold genug, um nur einen Bruchteil unseres Imports zu bezahlen und so würde Gold in einem Um fange verlangt werden, Len die Bank von England als gc- fäbrlich anfehen würde. Sic würde infolgedessen den Preis erhöhen. Die Dermeisniig des Budgets würde auch für einige Heit eine sehr starke Vermehrung der Einfuhr zur Folge haben, für deren Bezahlung weiteres Geld von nöten wäre. Die Importeure würden natürlich glauben, datz die allgemeinen Wahlen, die der Verwerfung des Bud gets folgen würden, eine der Tarifresvrm günstige Negie rung ans Ruder bringen und das Ende der freien Einfuhr herbeiführen könnten, und sie würden infolgedessen die Einfuhr so viel als möglich beschleunigen, bevor die neuen Steuern und Abgaben zur Erhebung kämen. Unwctternachrichten. Chemnitz. Durch den heftigen Sturm ist heute vormittag in der Novnstratze der Giebel eines Neubaues e i ng c st ü r z t. Dabei wurde ein Arbeiter sofort getötet, einer schwer und einer leicht verletzt. Berlin. sPriv.-Tel.) Verganaene Nacht und mäh rend des heutigen Tages herrschte hier ein heftiger Sturm, der empfindlichen Schoden angerichtet hat. An: dem Tegeler See wurde ein Bootsmann durch den Sturm vom Kahne in den See geworfen: er ertrank. Auf der Baftianstraßc wurde ein Schlosser durch einen umstürzen- >üen Bauzaun und an der Ostender Straße durch das Um fallen eines Gerüstes zwei Arbeiter schwer verletzt- Berlin. Auch aus Mittel- und Süddeutschland, sowie oom Rheine werden schwere Stürme und Regengüsse gemeldet, wodurch zum Teil auch der tele graphische uirü telephonische Verkehr mit Berlin stark be einträchtigt ist. Hambur g. (Pri-v.-Tel.) In der Nordsee tobt ge waltiges Sturmwetter, wie man es seit Jahren nicht erlebt hat. Von den Untiefen der Elbemündung wer den zahlreiche Strandungen gemeldet. Alle Hilss- dampser sind trotz des orkanartigen Sturmes ausgelaufen. Vom Sturme getrieben, steigt das Wasser in der Elbemün- dung rapid- Stuttgart. In Wildbaü sind starke Schnee stürme niedergegangen und haben vielfach die Tele graphen- und Telephonleitunsen unterbrochen. Viele Per sonen haben Verletzungen erlitten. Ncwyork. Wie den, „Ncwyork Herald" aus Pori au Prince gemeldet wird, sind auch Ha i t i und diedomi ni konisch e Republik im Laufe dieser Woche durch ichivere Stürme und Ueberschwemmungen ver heert worden, -Haiti autzerdem auch noch durch ein Erd beben. Port de Paix, Genoives, Cap Hastien und andere Städte sollen fast gapz zerstört sein. In Port de Paix find bisher Ist Leichen geborgen worden. Man fürchtet aber, datz noch viele Tote unter Len eingestürzten Häusern begraben liegen. Plaue n. Wie der „Vogtl. Anz." meldet, verwundete gestern abend die Frau des Kaufmanns Schmerler aus Eifersucht ihren Ehemann mit vier Schüssen an Brust, Rücken und Armen so schwer, datz er ins Krankonhans ge bracht werden mußte. Heißen. tAmtliche Mcldnng.j Heut« vormittag 2'^ Uhr entgleiste aus Bahnhof Heißen der von Mülheim lRuhrl kommende Eilgüterzug M5ü in der Nähe des Einpiangsgcbäudes mit Lokomotive und Packivogen und zwei mit Vieh beladenen Wagen ans bisher unaufgeklärter Ursache, wobei ein Schaffner, der abgesvrungen mar. rxr letzt wurde. Der Personenverkehr war nicht behindert. Paris. In Amiens brach gestern abend im Kiiatn'u- seminar Feuer au, das den rechten Teil deS Gebäudes, darunter auch die Kapelle mit alten, sehr wertvollen Glas Malereien, cinäschcrte. Bei dem Brande ist niemand per iingliickt. Tic Högling« wurden im Theologischen Seminar untergcbracht. Haag. In der Antwort auf die von der Zweiten Kammer an dem Budget gemachten Ausstellungen erklärt die Regierung, datz die Revision des Zolltarifs, die in diesem Jahre im Parlament cingebracht werden wird, den fiskalischen Charakter bewahren werde. London. Ter Marienbadcr Arzt des Königs, Tr. Ott. ist gestern abend aus Wien hier cin- getroffen. Er begibt sich heute nach Sandringham und ver bleibt über Sonntag dort zum Besuche beim Könige. Hunri «na MrrenrcbsN. Madame Brrtterfiy. Tragödie einer Japanerin in drei Aktvn nach L. Loug und T. Belasco von L. Jllica und G. Giacosa. Deutsch von A. Brüggemanii. Musil von Giacomo P u c c i n i. Erstausführung im Dresdner Opernhaus am 12. November. Es lag für die Leitung der hiesige» Oper gewisser maßen eine Verpflicht»»« vor, Puceinis Madame Butterfly hcrausziibringen: denn die Bvh<-me ocsselben Kvinpvnistcn ist eine der glänzendsten Darbietungen ihres Spietptans und auch eins ihrer kräftigsten Hugstücke. Da war cs doppelt geboten, nicht nur durch die Rücksicht auf das In stitut, sondern auch ans das Publikum, der in der alten und neuen Welt vielgenannten und oft gegebenen Oper Madatne Butterfly die Türen des Dresdner Opernhauses nicht länger zu verschließen. Vor reichlich fünf Jahren erlebte sie sa schon ihre Mailänder Uraufführung. Wie in früheren Opern hat Puccini auch in der Madame Butterfly wiederum seine Vorliebe für krasse, naturalistisch derbe Siosse bewahrt. Doch hat er diesmal eine besonders unglückliche Hand gehabt. Denn die Art und Weise, wie die Librettisten Jllica und Giacosa den dürftigen Borwurf Longs und Belascos zu einem -reiaktigen Operntextbuch auseinanücrgezerrt haben, ist nichts weniger als künstlerisch, obwohl sic sich äußerlich noch bemühen, ln der Gefolgschaft Pierre LotiS und seiner Madame Chrysantöma zu wandeln. Ein Wiener Operettenlibrcttist, der was aus sich hält, würde rin solches Textbuch wie das der Madame Butterfly kaum hinaus- geben. Um ein halb acht Uhr beginnt die Oper, um zehn Uhr endet sie, um halb zehn weiß man noch nicht, ob man «ine Komödie oder Tragödie vorqespiclt bekommt, weiß nicht, ob's eine Operette oder tragische Oper ist. Von psychi scher Entwicklung, Eharaktcrzcichnuiig der Personen, -Hand lung in dranratischcm Sinne ganz zu schweigen — wenn das Textbuch doch irgendwie aus sich heraus thcatcrwirt- sam wäre und den Hörer in einem bestimmten Bannkreis hielte. Niemandem wird cs einfallen, vou dem derben Stofs eines italienischen Veristen eine strenge einheitliche Durchführung, eine Gestaltung gemäß einer inneren Grund- aiischaniing zn verlangen: aber jeder Hörer hat das Recht, txild zu wissen, woran er eigentlich Ist. Also Ort: Nagasaki. Heit: Gegenwart. Eine kleine Japanerin Cho-Chv-Lan ist sterblich verliebt in einen Leutnant der amerikanischen Kriegsmarine, der sie heiraten will und auch wirklich heiratet. Allerdings nach japanischer Sitte mir ans Kün digung. Die Kleine glaubt aber kür immer. Und als er uon ihr geht, verspricht er, wiederzukominen. wenn die Rot kehlchen usm. Drei Jahre sind um. und er kommt wirklich wieder. Allerdings mit einer rechtmäßig angetranten Amerikanerin am Arm und will den Knaben, den ihm die Japanerin geschenkt hat, mit sich nehmen- Der amerikani sche Kavalier bekommt seinen. Willen, und die Madame Butterfly verübt an sich mit dem unvermeidlichen Hausgerät der vcrtstischen Oper den japanischen Ehrcntod, das Harikiri. Die hiesige Darstellung mildert die unerhörte Roheit des Originals, in dem die Butterfly ihrem Kleinen die Augen verbindet und sich neben ihm entleibt. Dadurch wirkt der Schluß wenigstens nicht mit seiner gan zen Brutalität. Obwohl es auch nicht befriedigt, wenn der Kleine von seiner Mutter einfach zur Türe hinausgeschobcn wird. Und wie die „Handlung" jeglicher künstlerische« Vertiefung bar ist, so gehört auch die Sprache, wenigstens die deutsche Uebersctzung, zu dem Plattesten, was man seit langer Heit von modernen Textbüchern hören kann. Eine Stichprobe ans dem pocsicgcschwellten Dialog: „Nachkom menschaft?" lwird -er junge Ehegatte gefragt). „Versuchen ivir's", oder aus der gereimten Form „Häusel" und „Bambusgesäusel". Das japanische Kolorit ist neu, interessant, wirksam. Warum soll cs im Abcndlaiide nur eine opcrettcnyafte Daseinsberechtigung haben? Geisha und Mikado haben sich überlebt: soll das Milieu nicht auch einer großen tragi sche!« Oper gut anstehen? Dagegen ist sicher nichts zu sagen. Nicht der Stofs macbt's, sondern die Behandlung, hat schon Friedrich Schiller gesagt. Ter Stoff der Madame Butterst» wiegt freilich kaum mehr als irgendeine der üblichen Notizen unter Lokalem oder Vermischtem. Wenn im ersten Akt die Verwandten erscheinen oder im zweiten ein epikuraischcr Lielchaber einsaitige Reden führt, so sind das Episoden, die dem Beschauer Abwechslung und den, Musiker Gelegenheit z» instrumentaler Entfaltung bieten, mit der eigentlichen Handlung aber in gar keinem Zuiam menhang stehen und daher den opcrcttenhasten Eindruck des Ganzen nur »erstarken. Namentlich, wen» sic noch so un zweideutig auf komische Wirkung zugespitz: sind. — Me maa ein so scinncrviger, talentvoller Tonsetzei, wie Puccini, auf solch ein Textbuch gekommen sein, nachdem der italienische Nlanon-Komponist doch kein musiküramati- schcr Neuling mehr war, als er die -Hand nach den Flügeln der Madame Schmetterling ausstrecktc? Tie Willis, Edgar. Manon Lescant, Boheme und Toöba waren schon geschrieben Er hätte sich also wohl den Blick sürS Textbuch schärfen und sich uird seine nicht geringen Verehrer vor diesem bedauer lichen Mißgriff bewahren können- Den» von Puceinis Talent erwartet man zwar keine unerhörten Lfsenbarun aen. aber zarte, feinsinnige musikalische Gaben. Man weih, datz die halblauten Töne, die ihm zur Verfügung, nur ivcnig ihresgleichen haben, daß jener traumhafte romanische Stimurungszauber dem Schüler Puccini fast noch besser gehorcht, als dem Lehrer Masse net. Töne schlägt -er Maestro auch in der Butterst lleiMilrei' SiMm!