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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.01.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260121017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926012101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926012101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-21
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.01.1926
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Vmmerskos. 21. Zmmar 1S2S 11r. ,4 S-N- r >u verkennen, die sich tn sachlicher Hinsicht unter Umftände« günstig auüwtrken könnten. Wir wiese« bereit- gestern darauf hin, das, die Wahl eine» »weiseilo- fähigen Länder ministers zum NeichSfinanzmtnister insofern bedeutungsvoll ist, als bet der brennenden Frage des Finanzausgleiche- die bundesstaatlichen Gesichtspunkte durch einen Fachmann ein mal praktisch zum Ausdruck gebracht werden können. Dr. Neinlwld hat die finanzpolitischen Bestrebungen de- Reiches wiederholt scharf bekämpft und Wege gezeigt, die seiner Meinung nach für beide Teile gangbarer sind als die des Schliebcnichen Programms. Nun heißt eS: ltic llßociu», Nie »Lltnl Nicht weniger wichtig ist eS, das, da» Jnnen- mintstertnm ein erfahrener Kommunalpolitiker erhalten hat, der ln der Vorkriegszeit als Bürgermeister einer bunde»- itaatlichen Hauptstadt und Landtagspräsident von Lchaum- burg-Lipve die Bedürfnisse der Länder ans eigener Erfahrung kennt und als Bürgermeister Dresdens tn schwieriger Zeit seinen Mann gestellt bat. Gerade das Innenministerium, um dessen Besetzung in den letzten Wochen nicht ohne Grund der härteste Kamps entbrannt war, sszjstt ln seinem Tätigkeitsbereich am empfindlichsten mit den Kompetenzen der Landesregierungen zusammen, und io ist eS, vom parteipolitischen Gesichtspunkte abgesehen, beruhigend, das, man diesmal nicht auf einen experimenticrwütigen Dogmatiker verfallen ist. Für Lachsen hat damit das Ergebnis der Regierung»- bildung eine besondere Bedeutung erlangt. Während Bürgermeister Dr. Külz vorläufig nur von den RaiSgesckäften entbunden worden in, ein Wechsel auf dem Dresdner Posten also nicht tn Frage kommt, wird in allernächster Zeit die sächsische Negierung vor die wichtige Frage einer Neubesetznng des Finanzministeriums gestellt werden. Ehe die Frage in breiter Ocfsentlichkcit erörtert wird, ist cö vielleicht gut. zu nächst dazu ein paar grundsätzliche Bemerkungen zu machen. Ire Nachfolge des Grasen Kanitz. Ein neuer Mann öes Zentrums. Berlin, 20. Jan. AuS ZentrnmSkreisen vcrlauter. daß der zuuachü für das Ernälirungsminisierium tn Aussicht ge nommene ZenirmnSabgeordneke Dr. Perliiius die Ueber- nalyne des Ministeriums für Ernährnng und Landwirtschaft rbgc lehnt lzabe, und daß daö Zentrum nunmehr beabsich tige. den Ncichötagsabgeordnelcu Landwirt Blum lKreseldj i« Borschlag zu bringe». * Berlin, 20. Jan. lieber die Aussichten de- neuen Kabinetts entscheiden die Beratungen der Dcntschnaltvnalcn und der Sozialdemokraten, die jedoch erst verhandeln werden, wenn die Negiernngserlläiung vorliegt. Das günstigste Ergebnis sür das neue Kabinett würde darin bestehen, dag eine Billi gung Ssormel mit etwa l75 Stimmen angenommen würde, und zwar von der Bayrischen Bolküpartei, dem Zenirnin, der Denischen BolkSpartci und den Demokraten gegen die sechzig Stimmen der Böllischcn und Kominuiiistcn bei Stimm- enthgltung der Sozialdemokraten, Dcliischnationalcn und der Wirischafksparici mit insgesamt etwa 2.50 Siimmeii. In seinem heutigen Abendblatt schreibt der „Vor wärts". das, aus dem Gebiete der änsieren Poliiik die Bahn der Negierung Luther von Anfang an klar und eindeutig sein müßte, wenn sie überhgnpt eine Ehanee haben woUte. Die neue Negierung müsse sofort zeigen, ob sie dem deutsch- nationalen Wunsch, de» Eintritt Deutschlands in den Völkcr- bund zu erschweren, Nechnnng tragen, oder ob sie die Politik vor! Locarno gradlinig svrisetzcn wolle. Wie daS „B. T." wissen will, soll Dr. Luther bcgbsichtigcn, vom Reichstage kein Vertrauensvotum. sondern nur die An nahme einer Billiaungösormcl zu fordern. Dankschreiben des Reichspräsidenlen an Graf Kanin. Berlin, 20. Jan. Der Reichspräsident hat dem RcichSunnistcr sür Ernährung und Landwirtschaft, Grafen Kanttz, anläßlich seines Ausscheidens anS der NcichSregie-- rung in einem Schreiben im Namen deS Reiches herzlichen Tank und Anerkennung sür die großen Dienste auSge- ivrochen. die Gras Kanitz in seiner Tätigkeit a!S Minister dem Vaterlands geleistet habe. Er könne mit dem Bewußtsein aus dem Amte scheiden, baß lein Wirken für die Landwirt- schast wie sür daS ganze deutsche Volk von Nutzen und Vor- teil gewesen sei. sW. T. BI Der neue NetchswirNchaffsmlnfsker. Dr. I ,»I i » » v u i t i i, S wurde am 7. stcbrnar 1877 tn DuiS- dura geboren und studiertr dann in Kiel, Straßburg und Bonn Ac-Htswifsenlchattcn. Im Jahre IMS ließ er sich in TuiSbura a!S Zkechtdanwalt nieder, zog ober 191 l nach Heidelberg, wo er wissen- i'chaitüchen Aibeilen obtag. Am Krieg nahm er al? Hauotmann und Batteriesübrer teil. Nach dem Kriege war er bis 1921 wieder tn Heidelberg wtsscnschaltlich lätia. Auch begann er damals politisch als Mitglied der Tcutlchcn BolkSpartci hcroorzntreten. sür die er 1920 im VahlkrctS 32 lBadent in den Reichstag gewählt wurde. Im Jahre 1921 ließ er gib als Rechtsanwalt am Kammcraertcht in Berlin nieder. Im Jahre I92< wurde er tn den Bvrstand der Deutschen BolkSpartci gewählt. Beschleunigte ktatberatung im Reichstage. Deuischer Neichslag, Durch da- Au»sch,tden Dr. «etnhold» jst für Dachs,» bi, ausgezeichnet« Grlegenhett gegeben, einmal da- Prinzip der Sparsamkeit, da» von unseren leitenden Stellen beinahe bi» zum Ueberdruß — wenigsten» tn der Lheorte — de- tont wirb, in die Wirklichkeit zu Übersetzen. S» ist nicht «in- zusehen. warum nicht die Gelegenheit wahrgenommen werden sollte, die oft geplante Zusammenlegung de» Arbeit»- und WirtschaftSinIntstertumS durchziführen und dadurch einen Nachfolger für Netnhold im Kabinett selbst zu gewinnen. Oder aber, wenn dieser Lösung wirklich unüberwindliche Schwierigkeiten gegenüberstehen sollten, dürfte wohl der Gedanke nicht außerhalb de» Möglichen liegen, daß der Ministerpräsident selbst da- Amt de- Finanzmintster» mit» verwalte» könnte. Dein würde freilich entgegenstelxn, daß gerade für den zurzeit ganz besonder- verantwortungsvollen KabincitSsitz ein finanzpolitisch geschulter Anwärter sedem anderen vorzuztehen ist. Wenn man sich deshalb doch zu einer Neucrnennung entschließen sollte, so wäre daS Haupt gewicht darauf zu legen, daß nur eine tn trber Hinsicht un abhängige, in erfolgreicher Praxi» erprobte Persönlichkeit berufen wird. Ohne zu den Namen, die bereit» in inter essierten Kreisen genannt werden. Stellung zu nehmen, muß nachdrücklich betont werden, daß nur ein Finanzmintster, den keinerlei Bindungen mit seiner bisherige» beruflichen Stel lung oder gcschäsilichen Tätigkeit verknüpfen, das natürliche Mißtrauen der Oesfentltchkeit gegen die Vermischung ver. schiedener Interessen zu überwinden imstande ist. Gerade in dieser Hinsicht muß beute mehr denn tc alles getan werden, um mögliche Komplikationen von vornherein zu ver meiden. Im übrigen dürfte eS tn dem Industrie- und Wirt- schaftsstaat Sachsen wohl nicht allzu schwer sein. Persönlich keiten zu finden, die diese Grnndforderung im Interesse politischer Unantastbarkeit zu erfüllen sederzeit bereit sind. Regierung?Krisen und Ministerverbrauch. Die els Regierungskrisen in siebe» Jahre» zeitigte» acht Reichskanzler a. D. und 41 Reich-minister a. D. von denen sechs bereit- tot sind. Dir- ist der Miutstervcrbrauch im Reiche. In den Ländern wurden bereit- Ll7 Minister a. D. in sieben Jahren verbraucht. Koch der Bayernfreund. »Undank ist der Welt Lohn!* Berlin. 20. Januar. Unter der Ueberschrift »Meine uni- tarische Einstellung" hält cs NeichSminister a. D. Koch für angebracht, sich zu seiner Denkschrift, die er als NeichSinne». minister dem NeichSkabtnctt vvrlegte, zu äußern. Koch führt folgendes auS: Der Inhalt der vertraulichen Denkschrift geht dahin, unter alle» Umständen die süddeutschen Staaten in Nutze zu lasten und keine neuen Bersastungsitreitigkciken hcrbeizusühreu. Ich habe erreicht, daß die Verhandlungen mit dieser Tendenz ge führt worden sind und kein Schaden entstanden ist, daß ins besondere Verhandlungen mit den süddeutschen Staaten oder rcichSgesetzlichc Vorschläge unterblieben sind. Dafür, daß daS gelungen ist. sollte man mir in Bayern dankbar sein. Diese vertrauliche Denkschrift ist durch einen Vertrauen», bruch, um dessen Aufklärung sich daS RcichSministcrium de» Innern aus meine Bitte >m vorigen Jahre vergeblich bemüht hat, i» die Hand der bayrischen Negierung gelangt. Ich habe allerdings einige Monate später als Mitglied des Kabinetts Fehrenbach Schulter an Schulter mit de» anderen KabinettS- mitaliedcrn in einem heftigen Kamvf gegen den Minister präsidenten v. Kastr gestanden, in dem eS sich nicht um Unt- tariSmnS gegen Föderalismus, sondern um NcichSeinhcit gegen ParlikulariömuS und Unbvtmäßigkcit gebandelt hat. ES handelt sich nicht um meine Perlon, denn ich brauche kein offi zielles Amt. aber dazn bin ich doch ein zu guter Reichsdeutscher, als daß ich die Beeinflussung der Kabinettsbildung von einem — einzelnen Lande her nicht alS vartiknlarisiiicbe Anarilsc be zeichnen müßte. DaS Reich denkt doch auch seinerseits nicht daran, banrische Kabinettsbildungen zu beeinflussen. iTUi Gewiß ist man als guter Reich-deutscher gewöhnt, die Be- einslustnng der Kabinettsbildung von einer — ein»elncn Partei her als gottgewollt anzulchen. Schließlich tras das ia auch hier zu. Der Partei-EgoiSmuS ist doch wohl eine viel größere Gefahr für daS Reich, alS der VortiknlariSmuS. Der unwürdige Kuhhandel der Regierungsbildung dürfte dies zur Genüge gezeigt haben. Berlin, 20. Jan. In einer Auslassung über die Regie rungsbildung behauptet der „Demokratische Zeitungsdienst", daß die Denkschrift des Roichsiniienimiuistcrs a. D. K o ch über das Problem -es Einheitsstaates vom Februar 1025 „in der Reichskanzlei ausgegraben" und so die bäurische Staatsregierung in den Stand gesetzt worden sei. aus die Bildung der Neichsrrgierung Einfluß zu nehmen. Wie dem W. T. B. von zuständiger Stelle mitgeteilt wir-, entbehren diese Belzcuipturigen sc>-er Begründung. Berlin, 20. Jan. Die heutige NeichStagSstyung er- öffuete Präsident Löbc durch Verlesung eines große Heiterkeit auSIöicnden Schreibens des RcichSinnen- ministeriumS, in dem die Genehmigung deS Reichstages zur Einleitung eines Privatklageverfahrens gegen den Abg. Dr. Külz, den neuen RcichSinnenminister. er deten wirb. Naiiirlich kommt diesem Schreiben setzt keinerlei praktische Bedeutung mehr zu. Vor Eintritt in die TageS- ordnung wurde von de» Kommunisten die sofortige Er klärung der neuen Regierung verlangt. Man habe nun end lich wieder ein neues Kabinett zusammengestellt. Ter Monarchist Luihcr habe dabei die Demokraten so an die Wand gedrückt, daß diese anietschten, Präsident Löbe teilte mit, daß er vom Reichspräsidenten noch keine Mitteilung über die Bil dung einer neuen Regierung erhalten habe, so daß der NeichS- :ag alio auch keine Erklärung dieser Regierung fordern könne. DaS Hans trat dann in die Tagesordnung ein und lehnte einige A rirägc ans Einleitung von Strafverfahren gegen Aü- geordncie ab. Abweichend von der bisherigen Praxis be antragte der GeschältSordiimigSaiiölchiiß die Genehmigung zur Etnlcitvng eines PrivaiklagevcriahrcnS gegen den deutich- natlonalen Abg. Vruhn wegen Beleidigung durch die Presse ,n erteilen. Der Ausschuß kam z» diesem Beschluß, weil er vcrcits ein-"«! in diesem Falle die Genehmigung vcrsaat nnd der Aba. Bruhn darani in seiner Zeitung die Beleidigung wiederholt statte. Der deittscstnaüonale Abg. Gvk, Hamburg, WicS daraus hin, daß eS sich bei dieser Wiederholung um neue Feststellungen gehandelt habe nnd bat, den Fall zur noch- maligen Brüning an den Ausschuß znrückzuverweisen. Die Ziirnckveiwelsung an den Ausschuß wurde dann auch bc- lchlosten. L. Lerciluna, öes Neichshanshattplanes sür 182S Präsident Löbe macht darauf aufmerksam, baß sich der Etat schon im 10. Monat befinde und baß der Notetat im Januar ablanfe. und nickt mehr verlängert werden solle. Der Aeltcstenrat habe deshalb beschlossen, die Beratung mög lichst abz,«kürze» und die Redezeit aus 1ö Minuten und für An träge ans iO Minuten zu beschränken. Im Etat des Ans- wärtigcn Amtes wird aus Antrag verschiedener Par- reten die Forderung von 600 000 Mark zum Gcbäudecrwerb sür die Gesandtschaft in Lissabon gestrichen. Beim Etat He yn neu Ministerium» beschwert sich der Abg. Buch««»» i.KommI, daß in Bayern noch immer Ausnahmegesetze be ständen. Der sozialdemokratische Abgeordnete Sänger stimmt dem kommunistischen Vorredner in den Klagen über die bayrische Polizei zu. Der Etat des Innern wird genehmigt. Genehmigt wird auch der Etat sür die b e s c tz t e n G e b t e t e. Zum Etat des R e t ck S w t r t s ch a s t S in l n i st e r i u m S be fürwortete der volk-parteiliche Abgeordnete v. Raumer einen Antrag, bei Art. 10 der fortdauernden Ausgaben de- ordent lichen Etats lNeichSkvmmissarlat für AuS- und Einsnhrbcmilli- gungs die Regierungsvorlage wieder herzustcllen, also die Summe von 50 000 Mark wieder auf rund SO 000 Mark herauf zustellen. Dieser Antrag wird angenommen. Abg. Körnen lKonimI stihrt au», daß da» rheinische Brannkohlensyndikat seinerzeit eine Ruhrcntschädtgung von io Millionen erhalten hätte. Genau dieselbe Summe erscheine alS Reingewinn in der Bilanz deS Syndikats. Da» sei ein Beweis dafür, daß man die Entschädigung nur zur Bereiche rung benützte. Der Redner beantragt schließlich Zurückziehung der den Industriellen gewährten Nuhrentschädtgunnen. lieber dielen Antrag wird jedoch erst am Schluß der Etatbcratuna ab- gcsttmmt werden. — DrbattrloS erledigt wird der Etat de- ReichSwirtschastSrateS. ebenso der Etat de- Reichswehr» Ministeriums. Beim Etat deS BerkebrSministertumS wird ein dentschnationalcr Antrag angenommen, die Ent» schädignng für Nntcrweiergcmcinden anläßlich der Weier» korrektiv» nm ISN NA) Mk. zu erhöhen. Abgelehnt wirb ein Antrag der Wirtschaftlichen Vereinigung, der die Summe von 000OM Mk. im außerordentltchen Etat zur Erweiterung der Beteiligung deS Reiches an den Kraftverkehrsgesellschaften streichen wollte. Die WirtschgstSpartct war der Meinung, daß die Beteiligung de? Reiche» an derartigen Unternehmungen unzulässig sei. weil dadurch daS private Fuhrwesen schwer ge schädigt werbe. Nach Erledigung deS Etats deS Verkehrs- Ministeriums vertagte das Hau- die Fortsetzung -er Etatberatung auf Donnerstag m ittaa 12 Ubr. » Berlin, 10. Jan. Der MctchStagSauSschuß für Beamten- angelcgenhcitcn beschloß auf Anregung des Abgeordneten Morath tD. VpI. durch Vermittlung seines Vorsitzenden an den RcichStagSpräsidentcn mit dem Ersuchen heranzutretcn. eine» «nsschnst zur Bearbeitung der zahlreichen Anträge e«n. zelner Ort« «« Höherstufung t« Ort-klaflenver^ichni- ein, ,«feste». Bomderr zur Lösung -er Mtnderhetlenjrage. Polnische» Attentat in Oderfchlefie». Gleimlst, Sv. Jan. Wie jetzt bekannt wird, nmvd« am vergangenen Sonntag tn Ooer-Lazisk ivstoberfchlesieuj ein vom de natten tat auf die Gastwirtschaft Johann Mucha verübt. Mucha. der sich zum Deutschtum bekennt, wurde bereu» fett einiger Zeit durch Drohbrief« »um Verlassen de» Lande» aufgefordert. Diese Drohbrief« wur- den. ohne daß die Polizei rtngeschrtlten wäre, sogar am Schwarzrn Brett der Schule au-geliängt. Der Bombenwurf richtete am Gebäude und an der Einrichtung der Gastwirt, schalt bedeutenden Schaben an. Die polnische Presse sucht die Schuld an dem Attentat den Deutschen znzuschieben. tndcm sie behauptet, daß dir Deutschen durch das Attentat «ine für Sonntag abend iü der Gastwirtschaft beabsichtigte Ber. aiistaltung des Svkolverein» hätten verhindern wollen. I» derselben Richtung nahm auch die Polizei ihre Ermittlungen vor. indem sie sofort 1» Arbe Er. die als Bertranen-lente der denischen sozialistische» Gewerkschaften bekannt sind, ver haftete- Die Tterhasteten mußten tedvch wegen Mangel- eine» leben Beweises wieder freigrlassen iverben: nur der Ber. trauenSmann de» Deutschen SchulvercinS wurde tn Haft be- halten. Die rrermuug Ober- unh MederfrlileNeilA. Forderungen de» Oberschlesifchc« Prooinziallaudtagel. Nattbor, 20. Jan. Der Pr-ovliiziallan-iag beschäftigte sich hellte tn der Hauplfache mit dem Gesetz über die Trennung und Auseinandersetzung der Provinzen O b er- un» N I c ü e r s ch l r s i e n. Hierzu nahm er eine Entschließung an, in der er mit größtem Nachdruck die endgültig« Durchführung der Provinzgefctze sowohl hinsichtlich der staatsrechtliche« »le der kommunalen Selbstverwaltung verlangte. Eine AuSnahme- behandlung Obcrschlcsiens würde als gegen Treu und Glau- ben verstoßende Nichteinlösung feierlichst gegebener Zulage» empfunden. Insbesondere erklärte er, unter keinen Umständen aus dir Errichtung einer oberschlelischcn Lande», oersicherungöanstalt zu verzichten. Bezüglich de» LandeSkulturratS sprach er die dringende Bitte auS. da- Geich vom 25. Juli 1022 baldigst zur Durchführung zu bringen. Der Provlnztallandtgg beschloß ferner, den zuständigen Reich», und StaatSstcllen Maßnahmen zur Linderung der Wirtschaft- lichcn und sozialen Not in Oberschlesien vorzuschlagen. sWTB.j Die preichiichen Stimmen im Relchsrak. Einspruch de- StaatSratS gegen die Renrcgeluugs Berlin, 20. Jan. Der VcrßissungSa»-schuß des preußischen ZiaatSraleS hat am Mittwoch nach einem Referat de» Staatssekretär- Woißmann, der dir Stellungnahme de» Habt- »ctts zu dem LandtagSbeschluß über die einheitlich« Stimmabgabe PrcnßcnS im NcichSrat darlegie. gegen die Sozialdemokraten beschlossen, dem Plenum de» StaalSratcS vor.zuschlagen. daß er gegen dies« Reselun« Einspruch erhebt. iT.-U.j Der deutsche Kronprinz besuchl seinen Daler. Amsterdam, 20. Jan. Wie hier verlautet wird sich der deutsche Kronprinz Ende Januar nach Holland be- geben. Er wird einige Tage in Wieringen verbringe» und auch seinem Vater in Doorn einen Besuch abstatlen. Protest liegen Aisred Kerr in Parts. Paris, 20 Januar. Gestern abend kam e» bei einem Vortrage von Alfred Kerr über die dramatische Kunst in Deutschland und die Kunst als Mittel zur Annäherung der Völker zu einem Z iv i s ch c n s a l l, als mehrere Rumänen, die sich als Vertreter der intellektuellen Jugendverbände ihre» Landes anSgabcn. ein gegen die Serben gerichtetes kriege risches Gedicht verlasen, als dessen Urheber sie Alfred Kerr bezetchnctrn. Sic versuchten, den Redner durch Pfeifen am Sprechen zu verhindern. Ans Protest der übrigen Zuhörer wurden sic aber zum Schweigen gebracht, und der Vortrag konnte beendet werden. Paris. 20. Jan. Zu der Meldung Uber ben Zwischenfall während eines Vortrages von Alfred Kerr wird ergänzend gemeldet, baß Kerr ds« A u t o r s ch a f t deS von den Rumä nen verlesenen Gedtchles abgeleugnet hat. In dem Vor- trage Nichte Kerr nachzuweisen, daß daS Theater, namentlich das VolkStl-eoier. geeignet sei, eine Annäherung zwischen den Völkern herzustcllen. -Namen» der Liga sür Menschenrechte erklärte Professur Anlard, da» Theater sei in der Tat in hohem Maße geeignet, ein« Annäherung der Völker zu för dern. Ti« Liga sür Menschenrechte werde daran mllarbeile«. «in Abenvessen in der deutschen BvlschaN. Paris, 20. Jan. A»S Anlaß der Aiiwelenheit von Alfred Kerr und Thomas Mann in Paris hat gestern abend Botschafter v. Hoesch ein Abendessen gegeben, an dem außer Thomas Mann und Alfred Kerr u. a. -er französische Unter- richtsministcr, Kriegsministcr Painlcv«, der Minister für öffentliche Arbeiten, sowi« -er ehemalige Marinemiulst-r Borcl n>nt» -er Generalsekretär im Ministerium für Aus wärtige Angelegenheiten teilnahmcn. <W. T. B.j Alberi Thomas und üie chrisMchen Gewerkschofle« Berlin. 20. Jan Der Direktor de» Internationale» Arbeitsamtes, Albert Thomas, wurde beute vom Deut schen Gewerkichaitöbund empsanaen. Die AuSiorache dient« der besseren Fühlnnanahme des Arbeitsamtes mit den christ lichen Gewerkschaften im Deutschen Reiche. ES wurden alle Fronen, die die christlichen Gewerkschaften und da» Inter nationale Arbeitsamt berühren, einartzend erörtert. besondrrS auch die Frage der Vertretung der christlichen Gewerkschaften auf den internationalen ArbettSkonlcrcnzcn, iW.T.B.) Der Zwiespalt der russischen Kommunisten. Moskau, 20. Jan In einem Aufruf an die Petersburger Arbeiterschaft erklärt das Zentralkomitee der russischen kommunistischen Partei, die Oppositionsbewegung sei sür die Mehrheit erledigt. Ihre Tätigkeit wirke sehr nach teilig aus den staatlichen Apparat Rußlands ein. Mitglieder der Opposition sabotierte« den Staat, so daß die Schuldige» vor das Partcigcricht gezogen werden müßten. Die Tfcheka nimmt bereits Verhaftungen in OppositionSkrcisen vor. Bet Verwandten SinowjewS sind zahlreiche Brief« de» Komtnternführers an seine Freunde beschlagnahmt worden. Notruf des chinesischen Auhenminislers. Peking, 20. Jan. Ein persönlicher Appell des chinesischen A u ß e n in i » i st e r S Aang an die fremden Pressevertreter gibt offen den Zusammenbruch Chinas durch die Mißwirtschaft der Marschällc und die Nichtachtung der Gesetze zu. Er erkennt die freundliche -Haltung aller Mächte an, sichert -ie vollkommenste Jnnehaltung aller Verträge und die Wiederaufrichtung der Gesetze »n und bittet um Bertram» und die Unterstützung der öfscntlichcn Meinung der nicht chinesischen Völker. Nachdem der F i » a n z m i n i st e r E h e n - Ehih-Tao, einer der besten chinesischen Finanzsachver- stän-digen, Peking verla sici, hat weil ihm die siir da uerte Jahr erforderlichen Mittel s e h l c n, hat -er Premier minister Hs-u-Ehi-Ning die Führung des FinanzmluistcrinmS mit übernommen. sT.-U.) Das UrleU im Aktien Slfther-Prozetz. In dem großen Akticniüllchcrprozeß wurde, wie g«S Berlin gemeldet wird, der Hauptgngcklagte v. Blumen- thal-NVSner za> 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren ChrcnrcchtSverlust verurteilt. Der Sparkassenrendant Daubrr wurde frei-gesprochen. Ter Angeklagte Böck erhielt 2 Jahre 0 Monate Gefängnis und 8 Jahre EhrenrechtS-vcrlust. Werner Jakob» S Jahr« Gefängnis, Römer 0 Monate Gefängnis, Wehrsrltz 1 Jahr 7 Monate Gefängnis und Haa» 2 Fohr« » Monate Gefängnis. Günter Jakob, wurde fretgesproche«,
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