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e > - «S - ' - , überkommen habe, über kur» oder lang drücke« wird. Ich «uß beizeiten dar«« denke», mir für dre Gegenwart eine Hilfe, für die Zukunft einen Stellvertreter zu schaffen, der de« Betrieb auf der Höhe erhalt, aus welch« ich ihn gebracht habe. Ja, ich! Die Werte find jetzt mehr. alS sie waren." „Das weiß ich," gab Joachstn »«. ..Akso, wie soll daS mal werden? Ruth ist mein einziges Kind und erbt die Werke., Interesse hat sie absolut nicht dafür. Ja. wenn sie so wäre, wie ich einst war, vernünftig und zu was zu gebrauchen, wenn sie mir eine Stütze im Geschäft wäre, wie ich meinem -later von Kindheit an eine Stütze war. Aber davon ist ja nicht die Rede. Hat leider ganz ihres BaterS Jugenbttmperainent geerbt. Zum ersten amüsieren und zum zweiten amüsieren! Weiter nichts im Kops. Wird sich nie umS Geschäft kümmern und uie n>as davon verstehen. Na, und der Mann, den sie mal nimmt — das wird auch was Rechtes sein! — Lebe ich mich unter ihren Bewerbern tu», jo ist da auch nicht einer, den ich ins Geschäft nedmen mochte. Geld vertun wollen sie alle. Geld verdienen — iS uich! — Zum Glück ist sich Ruth hierüber klar, sie siebt in jedem Courmacher den Mitgistjäger. sie weiß, daß sie nicht hübsch ist, glaubt da« sie nie um ihrer selbst willen begehrt werden wird und hat das Heiraten verschworen. Aber das ist ja Unsinn. Natur, üch wird sie einmal heiraten, und je später, ie dümmer! Das pflegt so zu gehen, das weis ich aus eigener Erfahrung" — die Stimme der Sprecherin «bekam einen scharfen Beiklang - „alS junges Ding verlacht man die Liebe, aber sie rächt sich in den späteren Jahren, und solche Verliebtheit macht blind und töricht. Der reichen alten Jungfer seblt eS nie an Dreiern, und sie ist viel geneigter, schmeichlerischem Geschwätz zu glauben, als das junge Mädchen und in viel gröberer Gefahr, den ärgsten Windbeutel zu nehmen. Ich halte die Drcißig hinter mir, alS die Verliebtheit über mich kam und ich den Jansen nahm, von dem ich im Grunde nichts wusite, als daß er Schulden hatte, der beste Tänzer war und zum Uebersiuß süns Jahre jünger als ich. War aber alles gleich — haben mußt« >ch ihn! — Und ich fürchte immer, genau so wird es Ruth auch mal machen, und davor möchte ich sie denn doch bewahren." Hier machte die Sprecherin eine Pause, fuhr sich mit dem Taschentuch über di« Stirn und schöpfte Atem. Sie war eine wortkarge Frau und es siel ihr förmlich kauer, w viel hintereinander zu reden. Jetzt zab sie ihrem Drebstuhl eine Wendung nach dem 'chweigend.'ii, resignierten Zuhörer hin, nahm die Brille ab und rieb die Gläser zwilchen demB'rillenreiniger. Dann setzte sie sie etwas umständlich wieder auf, seufzte und fuhr sorl: ..Schon seil einiger Zeit überlege ich mir die Sache hin und her und komme immer wieder zu dem einen Schluß- eS wäre für uns alle am besten so! — Sie sind der einzige Mensch, in den ich Vertrauen setze und von dessen Uneigennützigkeit meine Tochter über zeugt ist. Heiraten Sie Ruth und Sie sollen meinen Segen haben. So! Nun ist's raus!" Joachims Eichensessel krachte in allen Fugen, so jählings fuhr er zurück und starrte die Sprecherin wortlos an. zuerst, als begriffe er noch nicht, dann mit unverhohlenem Entsetzen. Frau Elaudia nickte gemütsruhig. „Hab' ich mir erwartet, finde Ihren Schreck sehr begreiflich, obwohl ich viele kenne, die an Ihrer Stelle blindlings zugrif'en. Steigen nur m meiner Achtung, Herr Nachbar, durch die deplorable Vlsage, die Sie in machen belieben. Ruth ist nicht jedermanns Geschmack, aber Sie haben eine feste Hand und werden mit ihr fertig werden. Ja. Sie allein könnten noch ein vernünftiges Frauenzimmer aus ihr machen. Und Ruth mag Sie riesig gern leiden, das tvciß ich. Eurz. schließlich wären Sie doch ein Tor. wenn sie nicht zugrisfen. Ucberlcgen Sie sich mal die Sache!" Joachim sprang aus und seine robuste Gestalt drängte rückwärts nach der Türe, sluchtbereii. „Ist nicht nötig." stieß er mit rauher Stimme hervor, „danke Ihnen für Ihren ehrenden Antrag. Frau Jansen, aber zum Ehemann hätte ich ungefähr so viel Talent, wie der Ei'el zum Lautenschlagen und zum Manne der Millionärin überhaupt keins. Ich — emosehle mich Ihnen!" „Halt!" ries sie gebieterisch, „noch ein Wort! — Fch will keine übereilte Antwort. Ich will überhaupt keine Antwort. Handeln Sie ganz nach Belieben, und vor allen Dingen sehen Sie oas, was ich eben sagte, so an. als Hi es nicht gesagt. Unser gutes nachbarliches Einvernehmen darf es unter keiner Be dingung stören, dos bitte ich Mir ans. So. Nun halte ich Sie nicht länger!" Er war >'chon dianßen. und während er. so schnell er konnte, die Treppe herunlerstürmte, schlug er uch mehrmals mit dem Handrücken vor die Stirn. „So lvas! So was! diese ver wünscht:» Frauenzimmer!" Unten in der Holle stürzte er an Ruth vorüber, die beim Widerhall seiner knir- schenden Schritte aus ihrem Schlummer fuhr und ihm mit aufaerissenen Augen nachsah, um dann zu gähne» und den Kopf wieder in daS Kissen zu drücken. 'Draußen trugen ikm Siebenmeilenstreseln an der Bank voriiber, auf welcher Fräulein Eulalia saß, das Gelb- gebundene in der Hand. Auch sie sah chm verblüfft nach, dann aber sprang sie auf und stotterte hinter ibm her, ihre braune Seidenschleppe zierlich rastend. „Herr von Eck!" rief sie in flötendem Ton. „ach. Herr von Eck!" Aber erst i» der alten Birkenallee mäßigte Joachim den Schritt und da holte sie ihn -in, immer seinen Namen flüsternd. denn loS? fuhr er sie unwirsch an. „NichlS! Gar uich»»!" lispelte st«. „Ich »eint« nur. wenn Sie nicht- dagegen haben, würde ich so ge», unter Ihrem rttter diese herrliche Allee.beradspaziere». «Sie sind verrückt!" schr», er si, an nächsten Augenbltck schon Welt weg. »ei«»« r» »chntz und «o»r »m . ^Dal FräpIem knickt; «m B«r. Sie die kostbaren, g iieiu rntat« zusanunen und sab ihm zornig nach. Ruth hatte recht, «r »« ging mit schleppenden Schritten und verdrossenem Gesicht, achtlos ans --- geschmackvollen Mumenanlagen und den sommerlichen Moylaernch. de« der warme Wind über die Rasenplätze trug, dem Hause wieder »u. In der Ferne klang das Rollen eine« Wagens — oha, Ruths Gäste kommen. Die Jugend der ganzen Rach- varschast slndet sich nachmittags geladen und ungeladen gern aus Ruths Tennisplatz et». Denn dieser Platz ist wundervoll, in jeder Beziehung, sowohl was seine Beschaffenheit, wie seine Ausdehnung und seine durch den Eichenpark gegen Wind geschützte Lage be trifft. Auch die zierliche, mit BainbuSmöbeln auSgesiattet« Kolonnade, welche sich dicht neben diesem Platz befindet und in welcher Erfrischungen serviert werden, wirkt ein ladend. Für diese Erfiischnnaen zii sorgen, war Sache ves Fräulein», welche» deshalb mit sehr niikimuliger Miene dem Nahen dcS Wagens lauschte. Frau Jansen kümmerte sich gar nicht um Ruths Gartengäste. welche auch das Haus selten betraten. Wer sie besuchen wollte, mußte sich förmlich anmelden lassen, wurde dann in den elegantesten Salon geführt und vo» ihr umständlich und nicht gerade an regend unterhalten. Deshalb pflegten sich die Eltern nie den Ausflügen noch der Billa Colman anzuscbließen. Die häufigsten Besucher, die sich an den Tagen, da Ruth empsina. immer einsanden, waren die iunge verwitwete Gräfin Bella Jbenslein und ihr. wie eS schien, aus ewigem Urlaub befindlicher Bruder, Rittmeister bei einem Gardekavallerje- Regiment, sodann die Tramms aus LodeSberg und die jungen Busse» aus Schmeblen. Der lebenslustigen Witwe machten ihr verschuldetes Gut und ihr verschuldeter Bruder einige Sorge, und sie hatte gute Gründe, die Freundschaft mit der „charmanten, lieben Ruth" zu pflegen. Sie ist gar nicht hübsch, pflegte sie ihrem Bruder zu sagen, und ibr Großvater war dieser gräßliche alte Colman, aber Hübschsein ist absolut nicht mebr Mode und tote Großväter zählen nicht mit. also, sei so gut. Heini, und heirate sie und hilf mir nachher mil aus der Patsche! — Und „Heini . der dickt vor dem unfreiwilligen Abschied stand, zeigte sich den Wünschen der Schwester denn auch sehr gefügig. Die Jugend aus Lodesberg, zwei inuntere Studenten und zwei blonde Mädchen, wurde durch keinerlei Sorgen »nd Jntrignen herbeiaesührt, sonder» lediglich von dem Wunsche, sich mal einige Stunden recht gut zu unterhalten. Bedenklicher stand eS mit dem jungen Busse, einem Oekonomen. der schon bei Lebzeiten seines sehr kränklichen Vaters das Gut bewirtschaftete und „eine Frau mit Geld" suchte. Im Grund« zog ihn sein Herz zur blauäugigen Minni von Tramm, -ber die Vernunft gebot dem Herzen, zu schweigen. Nur daß Herr Baste sand, Ruth Janse». die „Kohlenprinzessin", sei fast ungemütlich reich und passe eigentlich absolut nicht zur Gutssrau nach Cchmehlen. Auch Ruth hatte das Nolle» des Wagens gehört — das mußte der offene, sechs sitzige Jagdwagen der Tramms sein. Sie sah nach der Uhr, gähnte noch einmal herz haft, sprang dann aus und lies herauf in ihr Zimmer, um sich uuizuziehen. Das ging Le! ihr sehr schnell. Als sie zehn Minute» später in einem milchweißen Kleide und milch weißem, großem, ganz flachem Hut aus dem Hause trat, Wh sie schon Helle Sommer blusen und Herrenanznge am Tennisplätze schimmern. Man stürmte ihr mit Hallo entgegen und sie selbst war ganz munterste Lebendigkeit. Die vier Geschwister Tramm, alle langer als sic. wurden von ihr mit kameradschaftlicher Ungeniertheit behandelt. „Kinder!" ries sie, „wo in aller Welt steckt Boy'? Habt Ihr was von ihm gesehen?" Lodesberg grenzte an Wildeck, aber die Studenten wußten nichts von Boy. Ruth schmollte unverhohlen. Sie war schon seit vielen Wochen böse aus Boy. Er gehörte nun mal aus diese» Platz, als erster, als König. Er war gleichsam ihr Gegenstern. Sie beide herrschten über die Jugend der ganzen Umgegend, sie waren Persönlichkeiten, um deren Gunst man sich bewarb, denen man schmeichelte, die man bewunderte. Er feierte, was den von beiden mil Hingebung gepflegten Sport beiras. bei weitem die größeren Triiimphc. welche sie ihm neidlos gönnte, denn kleinliche Mißgunst lag nicht in ihrer Ratur. Während sie noch die Studenten anszankte, daß sie ihn nicht milgebracht hätten, „tot oder lebendig", kam der zweite Waaen vorgefahrcn, dem der innge Büste entstieg, etwas zu „sonntäglich" angezogen und irisiert, mit einem großen Blumenstrauß in der Hand, den er Rntli mit den Warten „aus unserem Garten" überreichte — eine, angesichts der ringsum verschwenderisch prangenden Blnmenpracht, etwas verunglückt« Huldigung. Morts,buna folgt > malloinv Austvr- Kük'Iioo i sind zur zwang losen Benchtig- j »ng ausgestellt, kskf. kdsl'stsin. Altmarkt 7 jwingi mich. ,,rn Und »nein. z-l,l>ch hslr-, Rust- unä cimgcnleläenäen Ar, lmizurenen, rote Ich Durch eln einfacve- billlqe-u. erfolg. retcheS Naiurviovukt von meinem qualvollen beiden be« freu worden bin Lehrer 8«umr»nl tn Krammet bei ktu'sig Mäuie oder . 6 Raiten i pro Tag. S« « »IIvn, ruderte von Anerkennungen, fiir käme M. 1.20. t Ratte» M, 10. Gebr.Göltler. Ginnacr Ltr 10. 2 SöläLeLrLnks. t groß, 1 mittel. Wie ne«, zu Ausstellungszwecke» gebraucht, 'enommierte Arnolds ttnrke Panzer, bedenk, unter Preis» zu verkanten. II. Aru » I «I, Grünesttliße 10, nahe Postplatz. Vortrieb von ürLsiiAMML eLeksiseksr varameL-rabrikv» II«PN!»NII ^koilv. l)sr bisktzriAe, seit 5 ^rrbrsn kür Vre8äsn-Ak. böötslivlläö Vsrtmuk ru Orixitmlprsisou igt von dilrier Ar.) utt Lrniptstr. 38 mIA s§6§gdüstsr 0ak6 lVlIsuclor), unä nirä äort,!Q §ro58M Lüls AllöL üräsrikl'eks Mg W'eibmrebtvv >!-t im ulten Osgelisiktslolcul Ldautreiivr 8t». S nnr I)ü LusSvrliek llirma, uncl 6ö8ebrU't, tllu.Wlmucl nueli^eustmt rveiäou, bitte mb xunn eixebongt, Vo» krsobgsliingov ru vormobleu uocl rüg vevreiso lür äev rui?§o2oielmo1tzll ll.uk meiner llirms, clio Kücltttbmuvxs» ssütixst als Rvli'liv benebten 2>i nullen. Zlvffs kur 6klp63 ?a!vwt8 Lfrort- liöcks Lvaben - Oarcivrobs kviilnv? VMsii, iiltmrlll 12. I . kmistiK «.kWlttt' Großr AuSw. Billigste Preise. »a« klicher Sp«r- kicha Velen : Feuer. 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Hambnra. Alleinberechtigt zur Fswenng der echte» 1-r Strablschen Ozol-Veibände für Dresden », llm- geg »d «kl. Hi«»>>»„»,,„, DreSdeu-Aktst.» Chriktinnftrahe »F, vnrt. links. Sti ch stunden täglich von !1-I2 und 8—5 llhr, Mitt woch »ich Sonntag keine Sprechstunde. Mit McvPerbetnS Aaitdulv. u KlrvvcrbeinS Kuchen- aewiirz, s IO -ls Etwas delikat, u. woblschm. gibt es nicht! Schnell, schön u lelcht zn ber. nach Kleppei- beins Kirineskiicheii-Rrzept. Uebe»ill zu habe» »nd vei (Y. Mepperbein» s Dresden» Fr,«neust,aße 9,, «cgr. I7k»7. s Sakra»- u Gewürrinnble. 8tiltzts?>im«!!.S«t>lN' als: große u. kleine Geldlch'änke. Doppel- u. eins. Pulte. Schreib tische (2- »nd tsitzigs. Roll- >md Flachpnlte. Aktenichränke »Ntd Regale. Zabltasel». Balustraden. Pult- uiib Schreibsessel, Kopier- prellcn. Koiiserenztiiche u v. m.. ne» und wenig gebraucht, emvf. villlgst A. II ü z» i» r» «k, Lilien«asse kl. VLrmkl,»ob«>>, Lobl»vtz»»t«l> Itttt»att»»A«,Swnb> w-ttbt«.