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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.10.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061018010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906101801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906101801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-18
-
Monat
1906-10
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.10.1906
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§ ^ s ^ L »«« 2 «2 «ä I . er V r»s ir-L »ck s Zwecke sedw« Engagnnenttz in Vechandluiwr» 1«ka und »inen AnstellungSvertwa mit ihm abschlirken, der Tür den Fall, daß der betreffend« Beamte sein» bi-deilar Stellung kündigt, für sie nnter allen Unisiänden rechtsverbindlich ist. den VeaniRn ober nicht bindet, sobald er bei seiner Bank, sei e» insular einer Gehalts» erdbdung. einer anderen ihm zusagenden Beschäftiaung uilv. der» bleiben will." Im Hinblick auf diel« Mitteilung des Herrn Dr. iur. Salvinonsohn bat nunmebr der Borstand de» Verein» der Bankbeamten in Berlin in seiner Sitzung vom 1b. Oktober d. I. beschlossen: »Der Borstand nimmt Kennt nis von dem Bericht der Deputation über die heutige Besprechung mit Herrn Dr. sur. Salomonsvhn und die von letzterem schließlich abgegebene Erklärung über eine» bezüglich de» Kartells der V-Banken ergangenen weiteren Beschluß dieser Banken. Er erblickt in diesem Beschluß ein erfreuliches Entgegenkommen der Bankleitungen gegen ihre Angestellten und erachtet vir Angelegen heit für erledigt.- DrntschesSketch. Beim Zusammentritt de- Bunde», rates zu seiner gegenwärtige» Tagung wurde daraus biugewiesen. baß auch diesmal von der durch Artikel >3 der Reichsversassunq vor- gejchriebeiie» Berufung durch taiierlicheBerordiiung abgesehen worden ist. Die „Tägl. Rundick." erfährt hierzu, daß eine lösche Elnberiisiing zuletzt am 21. Arrgust IK83 erfolgt und im „Reichs-Gesetzblatt" ver öffentlicht ist. Seit vieler Zeit hat man sich daraus beschränkt, »ach Ablauf der Cvmmerfeuen durch Bekanntgabe de» nächsten LttznngStages den Zusammentritt zu veranlassen. Dieses Vor« gehen siebt allerdings im Widerspruch zu dem erwähnten Äer- tassuiiasalllkel, welcher eine all «ähnliche Eiubernfuirg und eine formelle Schließung der Beratungen voricbreibt. Max ». Zehdei stellt sich in seinem Kommentar zur BersusiuugSurlunde auf den Standpunkt, eine Berufung durch kaiserliche Verordnung wird entbehrlich, wenn das. was die Verfassung will, sachlich geschieht, nämlich die Tagung des Bmibrsrntes. Als Beispiel hierfür führt er an, daß auch für die ReichslagStaamig von l89l die in der Verfassung vorgeschriebe»? Beruiung gefehlt bat. Auf dem entgegengesetzte,, Standpunkte steht Labaud: er erklärt rS für » e r f a s s u » a S w i d r i g. wenn der Bundesrat sich aus eigener Initiative versammelt, und sieht auch alle BundeSrnlS-Beschlüsse, welche in einer solche» Tagung zu staube kommen, als verfassungs widrig an. Die gegenwärtig von der ReichSreaienmg geübte Praxis gebt von dem Gedanke» ans. daß der Bnndescak durch das Anwachsen der Geschäfte zu einer ständigen Versammlung geworden ist. deren Arbeiten nur durch die Sommerserien unter brochen werden. Vom Präsidenten der Konferenz für drahtlose Telegraphie. Urrterstaatssekrclär Svdow, ging dem N o rd- deutichen Lloyd folgendes Telegramm zu: »Die Inter- nationale Konferenz für Funkcnlelographie dankt dem Nord deutschen Lloyd herzlich für den ihr bereiteten glänzen den Empfang und -wünscht dem heute i» See aehenden Schnell dampfer .Ironprinz Wilhelm", dessen Einrichtungen allgemein hohes Interesse erreg! naben, eine vom besten Wetter bc- aünfliale glückliche Fahrt." Zu Ehren der Teilnehmer an der Internationalen Konferenz für drahtlose Telegraphie fand gestern abend eine Festlichkeit statt, bestehend aus -Konzert und Diner. Es nahmen u. a. teil Staatssekretär Kralle. sMnister Delbrück, der Präsident des NeichseisenbabnamteS Schulz, Admiral Hollmann. Fürst Henckel v. D-onnersmarck und der Lustfchifser Gras Zeppelin. Seit dem 1. September d. 2. ist in D e u t s ch - O sta f r i k a die vollkommene Trennung der Polizeitrupve von der Schuhtruppe durchgesührt. Die Polizeitruppe besteht aus 1500 Mann farbiger Soldaten. Ihr Chef ist der Hauptmann Fonck, der schon seit 1866 in Ostalrika tätig ist und als be- londers guter Kenner von Land und Leuten Zili; sein Ver treter ist Hauptmann v. Levetzow. Im übrigen >ind nur Unter offiziere als iveiße Chargen bei der Polizeitruppe vorhanden. Die eigentliche Schutzlrnvpe umfaßt jetzt 15 Kompagnien zu je 150 Mann. Wie der „Köln. Ztg." zufolge verlautet, hat der neue Gouverneur v. Nechenbcrg die von seinem Vorgänger beantragten, in Form des Ergänznngsciais im letzten Jahre verlangten und vom Reichstage abgciehnien vier neuen Kom pagnien Schutzirnpve für die Aufrechterhaltung der Ruhe im Schutzgebiete tür nicht erforderlich erklärt. Diese Forderung wird daher jedenfalls im neuen Etatsentwurf wohl unberück sichtigt bleiben. Bei der jetzigen starken Polrzeitruppe, und dem fortwährende» Vorschicben der Zivilverwaltung wird die Schutz truppe für ihre eigentlichen militärischen Aufgaben von andere» Arbeiten so entlastet und beweglicher gemacht, daß fünfzehn Kompagnien, besonders wenn sie entsprechend der kriegerischen Bedeutung einzelner Stämme richtig verteilt werden und an der Küste ein narkes Expeditionskorps aus ihnen bereitgehalle» wird, für die Niederwerfung etwaiger aufrührerischer Bewegun gen völlig ausreichen werden. Wie mitgeteilt, hat der Evangelische Ober kirchenrat am 12. Oktober wiederum den Einspruch des Remscheider Presbyteriums gegen die Entscheidung des Kon sistoriums im „Fall Nömer^ zurückgewielen. Jetzt liegt in der „Köln. Ztg. die Begründung vor, die der Evangelische Oberkircheirrat seiner Ablehnung gibt: „Nachdem dnrw diese Entscheidung sdes Oberkirchenrats über die erste Wahl) der Einspruch endgültig als begründet erklärt worden war, schied Römer, da es sich nicht etwa um Mängel des Wahlverfahrens, andern um ein rn seiner Person liegendes Hindernis für die 'Bestätigung seiner Wahl handelte, aus der Zahl der für die Wiederholung der Wahl in Betracht kommenden Bewerber mit der Wirkung aus. daß die Bestätigung seiner Wiederwahl von vornberein ausgeschlossen war. Diese Folgerung ist an und siir sich selbstverständlich, und es ist nickst ersichtlich, inwiefern es für sie einer näheren Begründung, die das Presbyterium n seiner Beschwerde vermißt, bcdars. Hiermit erledigen sich auch die Aussührungen über die dem Königlichen Konsistorium ,«ei Ausübung des Bestäligungsrechts gezogenen Schranken. Wenn das Königliche Konsistorium seine Entscheidung schon vor völliger Durchführung des an die Wahlverharrdlung sich an- schließenden weiteren Verfahrens, sowie es in seinem Beichlusse vom 5. Juli geschehen ist. aus Grund des ihm von dem Sriver- rntsndeirterr zrryegangenen Berichts über den Ausgang der Wahl getroffen hat. so kann dieser Umstand bei der völlig klaren Lach- und Rechtslage keinen ausreichenden Anlaß bieten, die fachlich aut Beringung der Bestätigung binauslaufende, nach Vorstehendem durchaus begründete Entscheidung aus formellen Gründen aufzubeben und damit lediglich eine weitere Verzöge- rung in der Erledigung der Angelegenheit herbeizusühren." Zum Verständnis dieies Schreibens sei daran erinnert, daß das Remscheider Presbyterium in seiner Eingabe an den Ober kirchenrat gesagt hatte, das Konsistorium babe verkannt, daß die Wab! Römers nicht wegen seiner theologischen Denkweise überhaupt, sondern lediglich wcaen seiner ersten Wablpredigt nicht bestätigt worden, Römer also keineswegs vom P/arramte ausre'chlossen fei. Ferner batte das Presbyterium geichriebcn, für die Aberkennung der Wablsähigkeil nur für eine Gemeinde oder für die Annahme, daß der trotz einmal kassierter Wahl wahlfähig gebliebene Kandidat aus der Zahl der Bewerber für die betreffende Stelle ausscheide, fehle es an jeder gesetzlichen Grundlage. Ter Oberkirchenrat läßt sich auf die Zurück. Weisung falcher Gründe gar nicht ein, sondern bezeichnet den Standpunkt des Konsistoriums als „an und für sich selbst- verständlich". Die ..Rcstianalzeitnng" teilt mit. daß ibr bisheriger VerlagS- leitcr, Prokurist H. Kalkosf. zum 1. November als stellver tretender Generalsekretär i» das Zentralburean der national- liberalen Partei cintritt, und zwar als Chef der Organl- sationsabteilung. Wie die „Köln. PMszdg." erfährt, hat der preußische Hondelsminister das Oberbcrgamt Dortmund mit der schleu nigsten Untersuchung der Arbeiterverhältnisse aus den Kohlenzechen beauslragl. Am vorigen Sonnabend fand in Brau «schwelg eine von der Sozialdemokratie einberuscne Versammlung statt, die zur Tbronsolgefrage folgendermaßen Stellung nahm: „Die Volksveffamniliing fordert den Regentschaftsrat unv die Landesversanimlnng ans, von weiteren Verhandlungen mit dem Herzog Ernst August oder dem König von Preußen sowie von der Wahl eines neuen Regenten abziiiehen nnd de» unhaltbaren Zu stand einer dauernden Regentlchast dadurch zu beseitigen, daß ver braunschweigische Staat durch eine Verfassungsänderung z» einem freien deutsche» Staate erklärt wird, in welchem dir Staatsgewalt durch eine auf Grand de» allgemeinen, gleichen, direkten Wahl recht» gewählte Volksvertretung au»g«Übt wird? siDa r» mit eine, voNtzverkretnng allein ohne eine besonder« Negierung dach wohl schließlich auch ln einem »freien- Staate nicht geht, so wt>» Herr Bebel oder Stnaer sich entschließen müssen, im Sinn» dirirr Reso lution In di« Liesche i« springen und sich zur Uedtlnahme der Rrgierungsgrwalt bereit zu erklären. Red.) Infolge der allgemeine» Teuerung haben die Eisenbahnfahrbeamte» in einer ln Berlin abgebaltenen Versammlung beschlossen, dem Elsenbahnminister Brettrnbach und dem preußischen Landtage die Bitte um Erhöhung de» Ge. hälter und Pensionen vorzntraaen. E» wurde e^e Erklärung angenommen. s» welcher die Versammlung zürn Ausdruck bringt, daß mit Rücksicht ans die ständig zniiebnienve Verteuerung aller Lrben-bkdürfutsse eine Ausbesserung der Einkommen-Verhältnisse aller Chargen der Eisrnbahnbeamten dringend notwendig sei und daß in einer Teiirrungsznlnge kein genügende- Mittel zur Abhilfe erblickt werde» könne: da» einzige wirksame Mittel sei eine allge- meine Ausbesserung der Gehälter und Pensionen. Dl« Petenten ersuchen den Minister, eine iolche Aufbesserung schon für den nächsten Etat beantragen zu wollen. Zu der Vrrianuttlung waren Zustimmung-erklärungen all» verschiedenen deutschen Städten eingrgangen. Oesterreich. Der EisenbahnauSfchuß setzte die Spezialdebatte über die N o rd ba h n vo rla ae fort. Bei 3 erklären Freiherr -"Elvert und Dr. Demel v. Clswehr die Einlösungsrente für ganz unannehurbar und sprechen.sich für konzessionsmäßige Einlösung auS. Di« in Wien tagende Plenarversammlung der österreichischen Bischöfe richtete zu -Hände» de» Kardinals Richard ein Schreiben an den Episkopat Frankreichs, in welchem dem lebhaften Bedauern wegen der übxr die Kirche Frankreichs hcreinbrechenden traurigen Ereignisse Ausdruck gegeben und den -Bischöfen Frankreichs Glüclhvunich und Verehrung ausgesprochen wird für ihre be wundernswerte Eintracht und unerschütterliche Anhänglichkeit a» den Heiligen Stuhl. Das Schreiben schließt mit der Ver sicherung, da» die österreichischen Bischöfe beten würden, daß die Pläne der Feinde zu Nichte werden. Frankreich. Der Deputiert« N-Weillaud will beim Mrder- zusgiuiiieiilrilt desPg>lg»ie»tS einen Dringlichkettsantkag einbiingen. ans Grund dessen im ganzen Bereiche des fraittösiiche» Gebietes der Totalisator, die H a h n e » k ä m p s«, Stier kämpfe und Opium höhten untersagt werden. Minister Clemenceou hielt in Maximen eine Rede, in der er erklärte, es sei falsch, daß er gegen die geistliche Gewalt kämpfe, die Negierung kämpfe gegen die Herrschaft Roms und verweigere der Kirche das Geld derer, die nicht gläubig seien. Der 11. Dezember werde der letzte Tag sein, an dem Frank reich unter dem Regime des Konkordats stehe, am 12. Dezember werde Frankreich unter den Sonnen strahlen der Freiheit erwachen. Belgien. Aus der in Brüssel «rössneten internatio nalen Konferenz zur Revision des Reglements über den S Pi ri t u o s en b a »del in Afrika wuide der Direktor im Ministciimn des Auswärtige» Capelle z»m Vorsitzenden gewäklt. Nach dem Austausch von BegrüßungSwünschen sprach der Vor sitzende über die Aufgaben der Konferenz. Von den Signatar- Mächten der Konvention von 1899 sind nur Norwegen und die Türkei nicht vertreten. Spanien. Im .Heraldo- dementiert der KriegS- minister die Nachricht, daß die Regierung beabsichtige, dem Hause Krupp ihre Kaiioiieufabrik zu zedieren, Rußland. Wie russische und ausländische Blätter melden, sollen zwilchen dem Ministerpräsidenten Stolypin und dem Finanzministrr Kokowzow Meinungsverschiedenheiten ansgr- brochen sein. Infolgedessen lagen etnigr Blätter dir Möglichkeit des RiicklrittS StotypinS. aiiderr die Kokowzows voraus. Die Petersburger Telegrapbrn-Agentur ist -u der Mitteilung ermäch- iigt, daß alle derartigen Meldungen jeglicher Begründung ent behren und zwilchen beiden Ministern seit dem Beginn ihrer gemeinsamen Tätigtest daS allerbeste Einvernehmen besteht. In Vialystok ist eine neue Gesellschaft ErraS Nichodiin gebildet worden, die es sich zur Ausgabe stellt, Juden, dir auSwandern, mit Rat »nd Geld zn unterstützen. Nach den letzten Feststellungen betrug die MtkglicderzM der jüdischen Vereinigung „Bund" 83890, davon 25000 in Polen. Der ehemalige Präsident der NeichSdnma Muromzew ist von der Teilnahme an den Sitzungen der Moskauer Semstwo und Stadtdnwa sir-pendlert worden, da gegen ihn wegen Unter zeichnung deS Wiborger Aufrufe- da» Strafverfahren «tn- geleitet wurde. In Mltau wurde die Tagung der aus 20 Bauern. 20 GillSbesitzern. Beamten und Vertretern deS AdelS und der Städle ziisammenae'etztei, Kommission zurAnSarbeituna örtlicher Reformen durch den Gouverneur eröffnet. Ans den Vorschlag deS AdelsmaeschallS Fürsten Lieben sandte dir Kommission ein Telegramm an den Kötzer, worin sie ihm Ihren Dank auSspricht, datz er ihr die Möglichkeit gewährt bade, über die Verbesserung der örtlichen Verhäitnistr beraten zu dürfen. J-n dem Lokale dev örtlichen Rentei in MorschanSk wurden in der Nähe des Kassengewölbes vier Bomben vor- gefunden. Di« Behörde hat der Partei der friedlichen ErneuerungdieGenehinigunoversagt, dasiedie öffentliche Ordnung oefcchvde durch die Forderung der Lösung »er Agrarfrage durch gewaltsame Enteignung des Privat- besitzes. Den deutschen „Genossen" Parvus und Leo Deutsch ist es. wie sozlnldemokraiische Blätter melden, gelungen, aus Sibirien zu entsliehe». Türkei. Alle in Kcrbeloh im Vilajet Bagdad ansässigen Kaujieute, meist Perser, haben sich gegen die türkischen Be- Hörden erhoben wegen der strengen Maßnahmen bei Erhebung der monatlichen M a r k t st e u e r n. Sie schlossen ihre Läden »nd flüchteten auf das britische Konsulat. Der persische Bot schafter unternahm Schritte bei der türkischen Regierung und erhielt vom Großvezier die Versicherung,- es sei Auftrag er- teilt worden, dir Steuererhebung zu sistieren. Der persische Botschafter beauftragte den perssichen Konsul in Kerbelab, die Flüchtlinge zu veranlassen, da» britische Konsulat zu verlassen. Marokko». Die französische Regierung sicherte dem General Lioiet alle Vollmachten und Unterstützungen für den Fall der Erhebung der marokkanischen Stämme gegen die französischen Posten und die Bevölkerung in den Grenzbezirken zu. Liotet wird die vier Wochen bis zu dem angekündigten LoSbrechen der fanatisierten Stämme nach Möglichkeit aus- nützen, rechnet aber auch mit der diplomatischen Intervention Frankreichs beim Malzen. Kunst nnd Wissenschaft. s König!. Hoftheater. Im Opernhaisse heute (7 Uhr) „Tanichäuser . im Schausvielhause l'/r? Uhr> „Maria Stuart". f Im Residenzthcater Donnerstag zum letzten Male „Sein Alibi": Freitag im Opcretlen-Abonnement s3. Sericj Dellingers beliebte Operette „De Chansonette": Sonnabend slndct die Premiere der neuen Operette „Die lustige Witwe" von Franz Lehär statt. — „D i e l u st i ge W i t w e'^ beherrscht schon seit Monaten das Repertoire des Theaters an der Wien; >n Berlin wurde das Werk nahezu 300 Mal gegeben, und in Hamburg erlebte es bereits die 350. Aufführung und steht noch immer auf dem Spielplan. Billetts für Sonnabend und Sonn tag sind schon jetzt an der Tageskasse zu haben. -f Heut« obend 7 Uhr findet im Palmengarten der 2. Klavier.Abend von Johanna Thomm statt. tz Der Maler Einbeck. Mitglied deS Deutschen Künstler- bundeS Weimar, hält am kommenden Montag, abends 8 Uhr, durch die Buckchandlung Jäh. Seifert, Prager Straße 11. -f Die Vereinigung der Kunstfreunde beginnt das Dereinsjahr 1906/07 mit einer Fülle neuer Gaben, die wiederum den verschiedensten Gebieten der Malerei entnom men sind. In erster Linie sollen hier die neuen von Professor Kiesel eigens für die Vereinigung nach dem Leben auSgefünrten Bildnisse deS Kaisers und der Kaiserin genannt werden. Unter neut^tamentllchen Geschscht«. .«yri c mann und .Der Gau, nach Em^u sodann sind vertrete»-, tzron. d. Des ^ ^ . L^rrmann KauIbach Albert Baur Ir. Buchbinder. A. v. W»eni«z.«owa »k, steuert »v«l Ül Blätter b-ir Lustsg. Fahrt" dV. fein 2i.UnMH.'ma 1. ' kannter Virtuosität behandeln, >l» ein Meisterwerk «rsw, 'chcnbachs .Tempel von Paestum- de- st wirksam stehen ^ » ->tto v. Ka> früher schon in kleinerem Format und der noch majestätischer« ist in diesem Jahre überhaupt sehr mannigfaltig vertrete» durö Werke von Jakobsen, Feldmann, Splttgerber. Broith u. a. 'De. Beitritt zur Bereinigung der Kunstfreunde ist jederzeit möä. sich. Gegen einen Jahresbeitrag von 20 Mk. wird jedes Jechr ein Normalblatt und im dritten Jahre eine gleichwertig« Prämie Range- muß Osw. Achenbach zeichnet werden. Höchst wirksa Alprnansichten von nach Auswahl au» dem 400 Nummern umfassend«» Berlage aeliesert. Die Firma Emil Richter lJnh.: Herm. Holst. Königl. Hoskunsthandler, Prager Straße) hat dl« alleinig, Ver- iretung und verschickt zurzeit Einladungen zu der in ihren Räumen arrangierten Ausstellung der neue» Publikationen. Auch können daselbst die gesamten Vereinsblatter jederzeit be sichtigt werden. -f Die neue „Galerie Ernst Arnold" im Parterre deS HaufeS Schloßstraße 34 und den rückwärt» anschließende» Gebäuden wird den weitgehendsten Ansprüchen aus sachgemäße Ausgestaltung zu einer hervorragenden modernen LutzftellunaS- aeleaenheit genügen, da in allen hier in Frage kommenden Punkten der Rat von bedeutenden Fachmännern gehört wird. E» siebt daher zu erwarten, daß in den zahlreichen Oberlicht, iälen für Malerei, Plastik und Granhik von vornherein die Bedingungen erfüllt werden, die allein die volle Wirkung der einzelnen Kunstwerke ermöglichen. -f Dr- Kö tschau, der Direktor unsere» König!. Histo rischen Museums, ist als Nachfolger des Prof. Ruhland nnd deS Grafen Keßler zum alleinigen Leiter des Goethe- Nationalmusrums. des Museums für Kunst und Gewerbe und des Großherzoglichen Museums in Weimar berufen worden. Karl Kötschau, der im 88. Lebensjahre steht, genießt in Fachkreisen den Nus eines ausgezeichneten Museumsleiters. Durch die von ihm begründete, vortrefflich redigierte Zeitschrift „Museumskunde ist er auch über diese Kreise hinau» bekannt geworden. Einen Beweis vorzüglichen Geschmacks gab er i» ocn Abteilungen für alte Kunst in der hiesigen Kunstgewerbe» Ausstellung diese- Jahres. Wie «r den ebenso verschieden- artigen wie schwierigen Aufgaben, die in Weimar auf ihn warten, gerecht werden wird, das muß die Zukunft zeigen. Leicht wird er eS jedenfalls nicht haben. -f Heute feiert der Historienmaler Professor W. Walther, der Schöpfer des bekannten Fürstenzuges auf der Augustu». Maße, seine» 8 0. Geburtstag. AuS den bescheidensten Verhältnissen hervorgegvngen. gelangte er durch eigene Kraft und Fleiß zu hohen Ehren und Ruhm. In voller Frisch« des Geistes und de» Körper» wirb dem liebenswürdigen und be scheidenen Künstler da» Glück zu teil, diesen Ehrentag im Kreise seiner Angehörigen zu feiern. tz Der bekannte Gemälde-Restaurator Rudolf Moretti aus Wien weilt wieder in Dresden. Er kam aus vielseitiges Verlangen hierher, um mit seinem neu entdeckten Konserviernngsversabren alte Oelgemälde zn konservieren. (Woh nung: Hotel Union.) tz Di« neue kirchliche Tondichtung vo» Albert Fuck»: „Seckia sind, die indem Herrn sterben" liegt letzt auch in der Partitur vollendet vor und kommt am Bußtage ln der TrcikönigSkirche zur Aufführung. Das Werk, dessen Text ebeniailS von Fuchs herrührt, weicht schon dadurch von der her- gebrachten Oraloriensorm ab, daß es zusammenhängend durch- geführt ist und ohne längere Pause ein Ganzes von knapp zwel- stündiacr Tauer bildet. Der oft im Oratorium zu Tage tretend« Mangel der Darstellung, dieser alleinigen Verbindung von Dichtung und Musik, ist dadurch vermiä>en, daß hier die Ge schehnisse gleich einer Vision vor dem geistigen Auge deS Hörer» oorilberziehen. Tie Auzsühruna wird vom Komponist«« selbst olS Dirigent der Robert Schumannschen Singakademie ge- leitet. b Kleine Mltteiluuae». Für den amHen Wettbewerb um das Deutsche Museum in München sind der „Deutschen Bauzlg." zufolge nicht viel über 30 Emtwürke «in- gegangen. Das wäre bei der Bedeutung der Ausgabe und an- qesichts der Preise eine bedauerlich geringe Beteiligung. — Der Bildhauer Gustav Grobe in Berlin ist im Alter von 77 Jahren gestorben. — Gerhart Haupimann hat sein Drama ,.D a S F r i e de n Sf« st" Direklor Reinhardt für die Kammer» wicle des Deutschen Theaters in Berlin überlassen. — Im Theater des Westens in Berlin ist die Erstaufführung der .^Drei N o > a nd s k n a pp e n" von Lortzing nunmehr aus Lwnnabeilv. den 27. Oktober, festgesetzt worden, und zwar al» Vorfeier zur Denkmaisenihüllung des Komponisten, welche am darauffolgenden Sonntag erfolgt. — Das Kuratorium der Rudolf Virchow-Stiftung hat der ethnologischen Ab- ieilung des Muieums für Völkerkunde zu Berlin einen von Professor Roien-Breslau in Abcffinien erworbenen silbernen arabischen Frauengürtel überwiesen. Eine interessante Gab« erhielt das Muleum auS China: Der Vizckönig von Hunan, Tuan Fang, schenkte ihm eine Wiedergabe der berühmte« nestoriauiimen Inschrift in chinesischer und syrischer Sprache von Singanfu sSsiansu), datiert vom Jahre 7SI n. Cbr. Sie beschreibt die Entwicklung oes Christentums in ChinaZeit W8. Die Inschrift wurde 1625 wieder aufgefunden. Aus Oseanie» stammt eine Ungemein wertvolle Sammlung, welche Geh. Hofrat Professor Dr. Bähler dem Museum gewidmet hat: sie umfaßt 253 Nummern von fast allen Inselgruppen der SüdH«. Boa dem to viel aenanntcn früheren Gouverneur d. Putttkamet iKameruns erhielt das Museum für Völkerkunde «ine sehr schöne TabakSpseise und zwei Armringe der Bali, ferner einen Schädel au» Kamerun. Frau Rudolf Virchow stiftete di« Givsbüff» eine» NubierS und sechs Photographien. — .-Neue- Operettentheater wird die neue Bühne heißen, die auf oem Schiffbauerdamm in Berlin errichtet werden und, wle ihr Nc>"'e schon faat. der Wiege der Operette gewidmet sei» wird. Mit dem Bau des Theater», da» nach bereit» fertig«» Plänen des .Baumeisters Hem'chel errichtet und 1100 Sitzplätze enthalten wird, toll schon Anfang Dezember diese» Jahres de- aonne» werden, da die Eröffnung für de» 1. Oktober ISO? ge plant ist. Während de» Drucke» etngegange»« Neueste Druhtmel-nngen. Hamburg. fPriv.-Tel.) Der König» »n Sachse« ist mit Gefolge mittelst SonderzugS 3 Uhr 20 Minuten abgereist. Bonn. Nach einer Automobilsahrt über Godetber« und Remagen durch Eises und Maria Laach begab sich der Kaiser in der Couleur der Bonner Borussen zur EorpSkneipe. wo ei» Essen stattfand. Leipzig. sPriv.-Tel.) Reichsgericht. Da» Urteil im Prozeß Scheve wurde um Uhr abend» verkündet, Der Angeklagte wurde wegen versuchten Verbrechen» gege» da» Spionagcgcsetz zu 4 Jahren und 10 Tagen Zuchthau» «»d z» 9 Jahren Ehrverlust verurteilt, außerdem zu Etellung unter Polizeiaufsicht. Die Verurteilung bezieht sich nur aas v«v> suchten Verrat von Geschlltzzeichnungen und Schußwaffe». Berlin. Auf die Ergreifung de» Köpenick« r Kasse» rä über» hat der Regierungspräsident in PptSda« eine Belohnung von SvOOMarl au-gesetzt, der Magistrat von Köpenick «ine solche von SOO Mark. Berli n. Die heutige Vertreterversammlung de» B OL-» baulichen Vereins beschloß, über den eingereicht«» Uahn- erhöhungsantrag mit den Arbeiterorganisationen, al»'nicht zu ständigen iPeleaschastSvcrtrelern, nicht zu verhandeln.. Allseititz wurde fcstaestellt. daß die Bergarbeiterlöhn« insot»» der ttbei- lichen allseitlaen Loknerhöhungen des letzte« »oh,«» auch >ät den aearn>vä«lii«n Lehentmittrlpreistn au»r«icheU.
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