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Dresdner Nachrichten : 11.08.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188108112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-08
- Tag 1881-08-11
-
Monat
1881-08
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.08.1881
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Ulk» 0oünorst>8'äva »1^ LvMUt L^Sl ! ' ^ Hof ein Doppeladler in bengalischem Feuer. Der Kaiser fuhr auf dem Schiff „Wtttrliibach" aus de», -Hafen, um da» herrliche Schau spiel zu genießen. Er äußerte, e« sei die» die schönste Regatta, d,e Fn Bregenz ist Dienstag Abend der Kaiser Franz Fosef mittelst Wagens von den Besuchen bei dem Großherzoge von Baden in Mainau und bei dem König und der Königin von Württemberg in Frirdrichsliafen zurückgekehn. Auf der Fahrt nach Friedrichs- Hafen konnte der Dampfer wegen starken Sturme« nicht in den Lchloßhafen, sondern nur in den Stadthafen einlausen. Der Empfang des Kaisers in Lindau war sehr festlich und herzlich. Bei der Ankunft in Bregenz wurde der Kaiser gleichfalls mit lebhaften Zurufen begrüßt. Ein unangenehmes Prairie - Abenteuer hatte der junge Graf Geza Andrass» zu bestehen, der mit einigen aristokratischen LandSlenten in Nordamerika weilt. Derselbe war nämlich mit seinen Gefährten auügezonen, um mit dem Lasso Pferde zu lagen. Fm Eifer der Fagd trennte er sich von seinen Genüssen und konnte den Rückweg nicht finden. So irrte er denn zwei Tage lang, ohne Speise und Trank, in der Wildnis, umher. Erst am 2. Tage ge lang eS ihm, mit seiner letzten Patrone einen -Hasen zu erlegen, dessen Blut er trank. Seine Genossen hatten siet, unterdessen mit 1-70 Fndlanern auf die Suche gemacht, denen es endlich gelang, den völlig erschöpften Grasen wieder nnszusinden. Die Rost,häute sagten, der fremde weiße Mann sei durch die bösen Geister in die Frre verlockt worden, weil er ihrer Warnung zum Troh ein weißes Pferd verfolgt habe. Ungarn. Wie man aus Paks meldet, hat der Entdecker der dortigen „Goldgruben" den Konkurs angemeldet. Der zu Tage geförderte goldhaltige Sand lohnte die Fnvestitionsausgnben nicht und ruinirte den anfangs so beneideten Entdecker. Ein Schnellgänger Fvan Zmertnch hat Sonntag Vormittags »m 11 Uhr 43 Minuten den Ofner Kettenbrückenkvpf überschritte» und sohin den Zielpunkt seines auf dreißig Tage berechneten Distanzmarsches von Paris »ach Pest in 28 Tagen und lj'/e Stunden erreicht. Frankreich. Aus Tunis direkt einlaufende Nachrichten melden, daß die Fnsurrektion seht im Westen der Regentschaft, also in der unmittelbaren Nachbnrichaft der algerischen Provinz Eon stnntine wieder an Boden gewinnt. Zwischen der von den Fran zosen sogleich nach Beginn der tunesischen Erpedition belebten Stadt K>-s und der Eisenbahn im Tliale der Medjerda haben die Aufstän dischen soeben mehrere Dörfer geplündert und es fand ein Kamps zwischen den Arabern und den Fnsnrgenten statt, welcher schließlich mit der Zurückweisung der lebteren geendet haben soll. Die sran zöslsche -heeresführnng erachtet jedoch die Situation für ernsl und bat eine größere Trnppenabtheilung zur Verfolgung der Aufstän dischen abgesandt. An der Osllüste von Tunesien herrscht gegen wärtig im Allgemeinen Ruhe. Die Franzosen Hallen die Küsten slädte beseht und richte» sich an allen diesen Orten häuslich ein. Schweiz. Schloß A«e»enhe»-P wird in Bereitschaft gesebt, um die Ex-Kaiseri» Engenie von nrantreich auszunclnnen, deren Eintreffen demnächst bevorstelit. Man erwartet viele Gäste aus Frankreich. Rußland. Die Suspendirnng des „Golos" ans ein halbes Fahr zeigt an, daß in Rußland künftig nur noch eine Meinung zu Worte kommen soll, die der Moskauer Panslavisten. Der „Golds" vertrat jenen Moskauer Fnnntitern gegenüber, troh feines russische» Ehanvinismuü und seiner Anfeindung des deutschen Elementes, den Zusammenhang Rußlands mit der Bildung und den Staatosormen Westeuropas. Daß die einflußreichste Stimme, welche sich in der russischen Presse für eine liberale Entwickelung erhob, zum Schwei gen verurtbeilt wird, läßt keinen Zweifel darüber, daß mit den Aspirationen in jener Richtung definitiv gebrochen werden soll. Mit dem Lerstnmmen des „Golos" erlischt der lebte Funke von Selbstständigkeit in der russischen Presse. Wie Graf Fgnatjesf die Petersburger Presse tvreits eingesclnichlert hat, ergiebt sich daraus, daß kein Petersburger Blatt die Rückkunft der -Eerrschersamilie nach Peterhof zu melden wagte, ehe sie in, Regierungsanzeiger nngetün digt war, man sich vielmehr damit begnügte, anzuzeigen, Gras Fgnatjesf und Graf Woronzow-Daschkow seien zurückgerelirt, dem Leser überlassend, den Zusammenhang zu errathen. Die erste Re gierungsmaßregel, welche n»s die Znrenreise folgt, ist ein Schlag, der zu gleicher Zeit gegen die Presse, gegen die Petersburger Ge sellschnft, deren Lieblingsblatt der „Golos" war und gegen die Hoffnungen auf eine liberale Reformpolitit gerichtet ist. Ni au wird dies in Petersburg sehr gut zu würdigen verstehen. Fn Petersburg haben die großartigen K a i s e r Ai anvver begonnen. 'Fgnatieff und das in Petersburg anwesende diplomati iche Corps wohnen denselben bei. Ter Minister des Fnnern beabsichtigt die Einführung der Kontrole aller G etreidemärkt e zur -Eintantialtung künstlicher Preismanöver. - Es verlautet, der snspendirte „ G olos " solle ehestens begnadigt werden. Türkei. Die zwischen der Türkei und Griechenland direkt ab geschlossene Eonvention ist ratisizirt worden. England. Derr Bradlaug li ist infolge des Ringkampses, den er in und vor dem Danse der Gemeinen am Mittwoch durch zumachen hatte, ziemlich schwer ertrankt. Seine Gesundheit, so lrästig dieselbe sein mag, hat unter den Fäusten des ,.8,>>-goant at arm8" und des Polizeiinspettors denn doch einigermaßen zu leiden gehabt. Bor dem Polizeigerichte hatte sich am Sonnabend der Korporal Eameron zu verantworten, der vor einigen Wochen in llagranti in seinen verbrecherischen unsittlichen Beziehungen zu dem Grasen Guido zu Lnnar, dem zweiten Sekretär der Gesandtschaft des deutschen Reiches in London, ertappt wurde. Der Graf Lnnnr ist bekanntlich sofort sowohl seines diplomatischen als seines mili »irischen Dienstes entsetzt worden. Ter Angeklagte wurde, weil es an direkten Beweisen gegen ihn fehlte, srcigesprochen, aber mit einer strengen Verwarnung seitens des Richters fortgcschickt. Fn der Sibung des Unterhauses antwortete Dilke ans eine Anfrage Stanlwpe'S, der englische Geschäftsträger in St. Pe terSburg sei amtlich davon verständigt worden, daß das Land in der unmittelbaren Umgegend von Askabad die Südgrenze der in Rußland einverleibten Tete-Safe fei. Rohrberg'ü Danptguartier befinde sich in Astabad, einige Truppen dürsten auch. in Goivars sieben. Früher waren Trnppenabtheilnngen bis Lnftabad vor gedrungen, dieselben seien aber jetzt znrückgckelnt. Bor dem Central Criininal-Gericht in London stand Patrick Trassord Dickie, ein junger Fre, der einen Drob b r i e s an den Staatssekretär für Frland, Air. F o r st e r, geschickt batte. Es wurde eonstatirk, daß Derr Förster am 7. Funi einen anonnmen Brief, unterzeichnet „Ein ehrenwertber, Engländer", erhalte» hatte. Fn demselben war ertlärt, daß der Entschluß gefaßt sei, Deren Förster zu ermorden. Tie Polizei ermittelte Patrick Trassord Dickie als den Absender des Briefes, der übrigens als Embleme einen Todtenkops und zwei Todtentnochen mit der Ueberschrist „Revanche" trug. Durch die Vergleichung der Dandsckirist wurde nachgewiesen, daß der Brief in der That von dem Angeklagten abgesendct worden sei. Als Dickie verhaftet wurde, batte er sich erst einen falschen Namen bei gelegt. Ter Ankläger hob hervor, daß endlich ein Beispiel eonstatirt und der Absrndung solcher Schmubbriefe ein Ende gemacht werden müsse. Der Bertheidigcr seinerseits meinte, es handle sich hier nur um die Absurdität eines 'Fndividnnins, mit dem man nicht allzu ernst Haft in'S Gericht gehen müsse. Deren Förster zu ermorden, habe derselbe nie beabsichtigt, er habe ihn nur erschrecken wollen.. Der Richter aber erklärte in sehr feierlicher Rede, er könne eine» solchen Drohbrief unmöglich für einen „Scherz" nnselien, umsoweniger, als derselbe an eine Person von so hoher Stellung gerichtet wäre. Solche Drohbriese tönnten einen hochgestellten Beamten erregen und ihn davon ablenten, seine Pflicht gegenüber der Sessenstickikeit -n thu». Fn Folge dessen wurde der Angetlagte für schuldig erklärt und zu vier Monaten Gesängniß mit harter Arbeit verurtbeilt. Amerika. Die Klage über die Unzulänglichleit der See macht der Bereinigten Staaten, der bewaffneten sowohl wie der »»bewaffneten, ist eine alte und oft wiederholte. Das Land hat eine Dnndrlsmarine, die verlialtnißmäßig nicht der Rede ivertl, ist, und eine Kriegsstvkte, die das Gespülte der Welt ist, obgleich sie den Bürgern Geld genug kostet. Nominell hat dieselbe 14!» bewaff nete Schiffe, wovon 87 Kriegsdnmpser für den Dienst auf hoher See sind, 22 KrlrgSsegelschisse, 2t Panzerschiffe für Küsten- und Dasenvertbeidigung, 2 Torpedo-Fahrzeuge und der Rest Schlepp und Aviso-Boote und dergleichen. Bestellt man sich aber diese Schiffe näher, so findet man, daß die Segelschiffe einwürdige alte Kasten ans einem vergangenen Zeitalter und in» .'> davon über Haupt noch seetüchtig, daß von den 2-t Panzerfahrzeuge» nur 1t dienslsähig sind und keines von ihnen gezogene Geschähe führt. Bon den 8, Dampfern sind nur 2!> zu gebrauchen und diese nicht Schiffen der Flotte irgend eines rivilistrten aS Bild ist keineswegs zu sehr Grau im Stande, sich mit den Staates zu messen, in Grau gemalt. Nach einer Meldung auS San Francisco ist der natu- ralisirte Deutsche Kleinschmidt von Eingeborenen der Fnsel New- britain crinordet worden. Versten. Damzeh Agha, der persische Kurdenführer während des jüngsten Ausstandes, ferner einer seiner Brüder, einige Neffen und eine Anzahl von Dienern wurden am 29. v. M. in Doujbulagh erschossen. Ihre Köpfe wurden alsdann dem Gouverneur von Azerbaidjan. Ale - ed - Dauleh, der sich gegenwärtig in Urmia auf hält, übersandt. Feuilleton. ^ Deute giebt das Hoftheater eine seiner glänzendsten Lpern- leistungcn: Rienzi von R. Wagner. De» Adriano singt die Gastin, Frl. v. Dartmann auü Dannover. -s K. Doftheater. Frau Prochaska vom Damburger Siadttheater ist am Dienstag in den hiesigen Dostheater - Verband mittelst der Gräfin („Figaro") cingetreten. Alan wird abwarten müssen, wie sich die Längen» »nn hier einbürger» wird. Fm Puntt von Ueberlassungen von Lpernmitgliedern ist dem klugen und weitselienden Direktor Pollini niemals Großmut!» zuzutrauen. Wen er zu halten wünscht, weiß er zu halten, und es ist in der That nicht glaubhaft, daß Damburg der neuen Dresdner Aeguisition sehr nachtrauert. Fndeß das Engagement ist geschehen und mit Tbatsachen soll man nicht nur rechnen, sondern ihnen das Beste nbzugewinnen suchen. Frau Prochaska ist eine tüchtige, routinirte Sängerin mit ziemlich bedeutenden Stimmmitteln. Aber die Brauch barkeit allein entscheidet in der Kunst nicht, sondern der Reiz -, und letzterer fehlt den gesunden, tüchtigen Mitteln der Dame. Es fehlt ihr poetischer Zeig, Wärme des Fmpniscs, in höherem Sinne Ge schmack, speziell zu dieser Rolle eine spirituelle lebhafte Behandlung des Dialogs und der Bewegungen: das kam Alles recht schwer. So bleibt denn die reine Fntonation und ausgiebige gesunde Stimme zu loben und nie ist man berechtigt, zu leugnen, baß eine Künst lerin, wenn sie genusse erwünschte Luialitäte» und die Unsertigkeit der Fugend nicht besitzt, sich wenigstens erstere noch erwerben kann und darüber würde maiiPch nur freuen dürfen. 1,. II. ! Als jugendliche Sentimentale wird nn unserer Dosbülmc Frln. Scheidt von Dannover, deren Talent viel gerühmt wird, demnächst gnstiren. v Die zum 1. Oktober übliche neue Drnmendarbietung der Dofbüime sollte in diesem Fahr, mit allen Mitteln n In. Voll insze nirt, „Fulins Cäsar" von Shakespeare sein. Doch mußte auch diese Ausführung, da die szenischen und dekorativen Borbedingnisse im Rückstand sind die Ausstattung wird hier gemalt ans gegeben und in das nächste Fahr verschoben werden. ! Frl. L in n B^nde l hat jetzt ein mehrere Abende umfas sendes Gastspiel am Stadltheater zu Teplitz mit reichem Erfolg ab- solvirl. Trotz großer Ditze nahm der Besuch mit jedem Abend zu und wie uns von dort geschrieben wird, hört man in Teplitz ein stimmig den Wunsch die Künstlerin möge bald wiederkominen. -j- Professor G ropiuo in Berlin befindet sich in Folge des erschütternden Unglücks, das ihn betroffen, noch in so hvchgradiger Ausregnng, baß er bis jetzt zu keinem Entschlüsse gekommen ist, ob er sofort den Neubau seines Ateliers in Angriff nehmen soll oder nicht. Aus allen Kreisei« kommen dem hart betroffenen Künstle« Zeicben des herzlichsten Mitgefühls zu. lieber die Ursachen, welche den Brand hervorgerufen haben, ist noch immer nichts ermittelt. v Fn Berlin wird Montag den IN d. die Königliche Dosoper mil Wngner's „Tann hä ns er" wieder eröffnet. Eine Ver schiebung der Eröffnung ist durch den Brand im Gropiuü'schcn Atelier nicht nothwendig geworden. Am Dienstag wird da« Schau spielhaus mit „Nathan der Weise" eröffnet. v De« bekannte Landschastsmaler Adolf Tre ß l c r ist in Breslau gestorben. v Aus F s ch l schreibt man uns über die angeblich schon fast vollendete neue Oper Goldmnrk's: „Goldmnrk hat im Somnier nnd-Derbst vorigen Fahres Vieles vom Vorspiel der Oper „Ter Fremdling" (die Oper besteht aus einen« Vorspiel und li oder 4 Akten» stizzirt, dann aber die Arbeit b eiseit e g e l e g t. Er sagt, daß er noch unentschieden sei, ob er die Dper weiter arbeiten oder liegen lassen werde." Die Freunde verinntlien ersteres, doch werden Fahre darüber verstreichen, wie man aus Golbmark's Art zu com poniren längst weiß. Erfreulich ist dabei Goldmnrk's Bemerkung, daß, «v e n n es sich s. Z. um die erste Aufführung jenes Werkes handeln solle, er zuerst in Dresden anklopfen werde, das seine Saba Musik so unbeschreiblich schön zur Geltung gebracht. Fn der Tlmt bat keine Bühne die Saba so oft und so außerordentlich wirkungsreich gegeben, wie die Dresdner Dofbülme. V Fm M ü n st c r zu U l in hat man die interessante Entdeck ung gemacht, daß die dem Schiff zugewendcte Wandfläche über dem Triumphbogen vollständig bemalt ist, und zwar mit einer Dar stellung deü jüngsten Gerichts von großartigster Auffassung und »orgsältigster Durchführung. Dieses Wandgemälde dürste zu den hervorragendsten Schöpfungen des IN Fabrhundcrts gehören und wenn seine Restauration den rechten Händen nnvcrtrnut wird, zu einen» um so wertlivolleren Schmuck des schwäbischen Domes wer den, als die kahle Leere des Fnnern seither von vielen Besuchern des schönen Münsters störend empfunden ist. Kunstforscher weisen das Bild der oberdeutschen Schule von Zeitblom und Schaffner zu. konnten aber in Betreff des Meisters, von dessen Dand es herrührt, Sicheres noch nicht feststellen. Man denkt an Fesse Derlen, der 1470 erwähnt wird, oder an den Vater Ferd. Derlen, der von 1480 bis 14!>0 blühte. Möglicherweise könnte das Werk auch ein gemein sames Beider sein. I' Dem Fond zur Errichtung des Goethe-Denkmals in Karlsbad sind wieder größere Summen zugcslossen. Baron Erlanger aus Wien spendete 1000 Mark und aus der von Damen arrangirten Goethe - Lotterie wurde ein Erlös von 700 Gulden erzielt. Der Karlsbade« Goethe Fond weist gegenwärtig eine Summe von -7000 Gulden aus, doch dürste wohl schwerlich die Ausführung des Denk mals Profeffor Zumbusch in Wien, welcher eine Dentmalsskizze ge liefert hat, übertragen werden, »veil die geringen Mittel die Aus führung nach dieser Skizze nicht gestatten. vermischtes. * Einen Beitrag zur religiösen Bewegung in E st land liefert die „Snkala", der »vir folgende Legende entnehmen: „Kürzlich erschienen in einer estnischen Bnuernhütte zwei Propheten des jüngsten Tages und begannen von» nahe bevorstehende» Welt Untergang zu predigen, wie es in letzter Zeit in Estland der Brauch ist. Die Zuhörer waren von den Worten sehr gerührt und der Wirth, der zu den wohlhabendsten Bauern gehörte, setzte den Pro plielen nach Beendigung der Betstunde Braten, abgekochle Eier und ähnliche Erzeugnisse der ländlichen Küche vor. Die Propheten jedoch > sprachen: „'Angesichts des jüngste» Tages essen wir solche Speisen ! nicht; «nn unser Leben zu fristen, genießen «vir nur etwas frische > Fische." Der Wirst» antwortete, daß er nirgends Fische erhalten j könne und folglich nicht im Stande sei, ihnen eine Schüssel der j (eiben vorzusetzen. Die Propheten aber antworteten: „Fi»r Kinder des Ilnglaubens, wißt Fl» »ickil, daß nach der Schrift vor dem jüngsten Tage Wunder geschehe» werden ? Befindet sich nicht bei Euch aus der Wiese irgend eine Pfütze?" Der Dauswirtl, erklärte, daß in seinem Walde wohl eine kleine Wasserlache ri.-istire, allein es befänden sich keine Fische darin. Die Propheten aber sprachen von 'Neuem: „Flir Kinder der Welt, kommt, begebe» »vir uns zu dieser Pfütze!" Es dunkelte bereits. Die Propheten befahlen einen ! Sack mitzunelnnen, um die gefangenen Fische bergen zu können ! und brachen in Begleitung der ganzen Familie zur Wasserlache auf. ! An Ort und Stelle nngelangt, sangen sic einige Dminien und ! betete»? zu Gott, er möge ihnen ein Zeichen vom Dernnnnlien deü jüngsten Tages offenbaren. Daraus erfaßte einer der Propheten den Sack, senkte ihn in's Wasser, zog ihn nach einiger Zeit heraus j und schüttelte 10 große lebende Barsche auf's User. Nach solch einer Tliat waren die Anivesenden von den Propheten überzeugt, die nun unter Dnnkgebeten für das ihnen in Erfüllung gegangene Wunder und unter Absingen von D,»innen nach Dause zurückkelirte». ! Alles Das setzte den Danaivirtl» in das größte Erstaunen, der mit den Propheten am selben Tische aß und die Fische von ganz gleichem Geschmack fand wie die gewöhnlichen. Er fragte die Propheten, ob sie nicht auch Gottes Segen aus seine Dec*de herabslelien könnte». 'Natürlich antworteten sie, daß sie in einer Nacht ohne alle Mülie seine Dcerde, sein Kapital, ja seinen ganze» Besitz zu verdoppeln oder zu verdreisachen in« Stande wären, aber alles Das sei eine unnütze Vermehrung der irdischen Güter, unnütz, »veil die letzte Stunde der Welt nahe. Allein der Dauswirtl, war andrer Mel« nung, bat die Propheten, seine armselige Habe zu vermehren und versprach dafür, aufrichtig an slc zu glauben und sich in die Reihe der Verkündiger ihrer Lehre zu stellen. Den beharrlichen Bitten nachgebcnd, willigten die Propheten in die Erfüllung des Wunsche» und ließen den Wirth sein Geld in das Zimmer hinstellen, wo sie die Nacht zubringen wollte»«. Nachdem dies geschehen, begab sich der Wirth mit den Dausgcnossen zur Ruhe, «vahrend tue Propheten in ihrem Zimmer noch lange sortsuhren. geistliche Dmnnen zu singen. Es wurde Morgen. Der Wirth wachte auf und flüsterte seiner Fra» zu: „Fetzt «st es noch zu früh, nach unsere»« Kapital zu sehen (es waren mehr als 1000 Rubel), «nag es noch wachsen und sich mehren. Es nahte bereits die Zelt des Frühstücks. Der Wirt«, schlich vorsichtig zur Thür des ZInnnerS, in dein die Propheten ein- logirt waren, klopfte leise und begrüßte sie mit einen« „Kuut inorjen!" da die Propheten zeitweilig deutsch unter einander gesprochen. Es erfolgte keine Aiitmort. Der Wirth begab sich zun, Fenster und ries noch einmal: «Kuut morsen!" und in estnischer Sprache: „Guten Morgen, meine Freunde!" Die Freunde jedoch verharrten im Still schweigen. Fetzt ergriff den Wirth ein rlwcisel, er rief die Haus genossen und sing an, das wunderliche Thun und gehc'nnnißvolle Verschwinden zu erforschen. Als Resultat erivies sich, daß nicht allein die Propheten, sondern auch mit ihnen das Geld des Wirthcs weg war. Fetzt noch war der Wirth nicht überzeugt, daß er sein Geld verloren, sondern wartete aus irgend ein neues Wunder. Da lies eine Magd herbei, die sich zur bekannten Psütze begeben hatte, und ihre Aussagen benahmen den« Wirth alle Hoffnung auf das bevorstehende Wunder. Mit der Absicht, zu erforsche», wie die Propheten ihr Wunder möglich gemacht, fand sie auch nach einigem Luchen aus dem Boden der Psütze einen mit einem Gitter, ver sehenen Bleckikasten, in welchem auch jetzt noch ein Fisch sich befand. Auf solche Weise war das Wunder von den Gauner« schon früher vorbereitet. Der würdigen Propheten ist man bis jetzt noch nicht habhaft geworden." " K alakaua über Deutschlan d. Ei» Redakteur des „Kleinen Fonrnals" hat König Knlnkana in Berlin interviewt und veröffentlicht hierüber einen Bericht, in welchem er auf die Frage» welchen Eindruck Deutschland auf ihn mache, die liawaii'jche Majestät antworten läßt: „'Fch muß Fl,neu auf Fhre Frage," so beginnt Se. Majestät, ganz offen gestehen, daß Teutichland für »«ich bisher eine torra ineogttita war. Sic müssen wissen, daß bei uns in den Schulen mehr die amerikanische und englische Geographie getrieben wird, und baß nnsere bisherigen Verbindungen uns fast ausschließ lich ans jene Länder verwiesen haben. Was ich hie und da in illu- strirten Blättern gelesen, was mir der Kapellmeister unserer Miiitär- mnsik, der, wie Sie wißen, ein Deutscher ist, dann und wann mit- getheilt hat, war Alles, was ich bisher von Deutschland kannte."— „Um so uriprünglicher werden die Eindrücke sein, welche Majestät empfangen haben?" — „Allerdings — und ich «vill meinem ersten Geständnisse noch ein zweites folgen lassen. Das Viele, was ich in letzter Zeit über die Massen-Auswanderungen von hier nach anderen Welttheilen gelesen, hatte in mir die Ansicht wachgcrujcn, daß Dcutschland eine Art von Einöde sei, voll von Daiden und Steppen» ein Land, welches nicht vermöge, seine Bewohner zn ernähren, so daß diese anderswo Zuflucht suchen müssen. Kaum aber betrete ich deutsches Gebiet, so erblicke ich blühende Weiden und Triften, all überall die Zeichen des Wohlstandes, die Segnungen einer weisen Regierung. Fch war überrascht, in der That, sreudig überrascht." „Und haben Majestät bereits Gelegenheit gehabt, a««ch das Volk kennen zu lernen?" — „Fch habe beobachtet, welch' harmlose Freude in den Biergärten und bei den Concerten herrscht, und cs hat mich wohltlmend angemuthet, zu scheu, wie die Musik, welche ich so hoch verehre, im Vereine mit dem Bier, für das ich, offen gestanden, nun gerade nicht besonders schwärme, einen To» der feineren Ge- mütlilichkcit Hervorrufen, von dem ich außerordentlich angenehm be rührt worden bin." Die „Gazette di Parma" erzählt folgenden Fall. Am 17. Fuli wurde der „Agcnzia Stcsani" ein Telegramm aus Ron« zu- »wniittelt und von ihr weiterverbreitet, dev Fnhnltcs, daß Le. K. D. der Gras von Flandern «Bruder des Königs der Belgier) die Militürschule in Modena besichtigen werde. E«n paar Tage daraus erschien bei dem Kommandanten dieser Militärschule, Oberst Corvetto, ein Derr mit einer Empfehlung des Korpskommandanten General Mezzacapo, stellte sich als Ordonnanz-Offizier des Grafen von Flandern vor, kündigte dessen bevorstehende Ankunft nn und reiste dann, mit einer Empfehlung des Oberst Corvetto an den Kommandanten der Militürschule in Parma, Oberst Mazzole»!, verseilen, nach Parma weiter. Tort stellte er sich vor, überreichte dem Oberst Mazzoleni eine Visitkartc mit der Fnschrist: Van ckcw 8t>-at«ni-l'outl»ox, Attacliü militaii s au ministäis ckv la lUaiscn« ch> 8. bl. Io lim l.önpolck II. Er wurde aufs Beste ausgcnonnncn, in der ganzen Militänchule lierrungefülirt und erhielt endlich einen Offizier als Begleiter, mit dem er ein passendes Ouartier für den Grafen von Flandern aussuchen wollte. Das geschah auch und als noch einige Sehenswürdigkeiten besichtigt waren, wünschte der belgische Ordonnanz-Offizier zu einem Bankier begleitet zu werden, um einen Wechsel esko»«ptiren zu lassen. Der Wechsel war von einem Brüsseler Dause im Betrage von 2M) Lire aus ein Daus in Venedig ansgestellt. Der Bankier in Parma, Derr Capulnnghi, wollte zwar erst dem Geschäftsgebrnnche gemäß bei dem Brüsseler Danse telegraphisch nnfragen, da aber der Belgier Eile batte, nach Mailand zu kommen, «vo er Bekannte habe, so nahm der Bankier keinen Anstand, einem Manne mit so guter Empfehlung und Be gleitung die verlangten 2000 Lire zu geben und sie auf dessen Wunsch auch auf 2-400 Lire abzurunden. Nun kehrte der Llelgicr in seinen Gasttiof zurück, verabschiedete sich von seinem militärischen Begleiter, verabredete mit demselben ein Stelldichein für den Abend und verschwand aus Parma. Fn den Militärschule»« zn Parma und Modena wurde inzwischen Alles aufs Eifrigste gescheuert und geputzt, um den Grafen von Flandern würdig zu enipsangcn, denn so batte es der Kriegsminister auf eine Ansrnge des Oberst Corvetto angeordnet. Allein der Gras kam nicht, er war überhaupt nicht in Ftalien. hatte Belgien gar nicht verlassen. Ter angebliche Ordon nanz Ossizier war «nid blieb verschwunden und sein Creditbricf kam ans Brüssel zurück mit der Bemerkung, daß er gefälscht sei. * Fn Ai o ß le», Lancashirc, nahm sich eine vcrhriratlicte Fra», Namens Bridget Cogne, in schrecklicher Weise ihr Leben. Sie goß sich nämlich den Dnlialt einer Parassinlamvc über den Kopf «nid zündete dann das Lel nn. Fn einer Sekunde «vor sie vom Kopf bis zu Fuß in Flninmcn eingcbüllt und am ganzen Körper so verbrannt, daß sie unter den gräulichsten Onalcn starb. Die Frau soll dem Trünke sehr ergeben gewesen sein und sich im trunkenen Zustande das Leben genommen haben. Von einer drolligen N a m e n s - C u m u l at i o n erzählt ein Damburger 'Blatt: Fn der Fremdenlistc von Daniburg waren am letzten Dienstag als Gäste des nn der Alster gelegenen „Dotcl Petersburg" verzeichnet: „E. Kaufmann, Kaufmann ans Kiel, E. Kaufmann sun., Kaufmann aus Kiel und D. Kaufmann, Kauf mann aus Lübeck".... Viel merkantilischcr kann es am Ende in einem einzigen Dotcl nicht zugelie»., " Nur aus Notl». Gläubiger: „Ali, das lass' ich mir ge fallen. Flire Schulden bezahlen Sir nicht, aber tlieuere Dühner essen Sie?!" — Schuldner: „'Nur ans Notl», Vereintester, aus purer Notl»! Der Metzger borgt mir nichts mehr, bei'»» Geflügelhändlec dagegen link»' ich noch Credit!" F-i«lmzitllts m,d Polkswirlhschast. ruliskrlpll»» ccllieiin. Tai Mritudca aoa wlrd-r Io-' — wir saglen'i I» Ui»a!I. Die ^,-iNiwr 'Acrciiiilwnk l>caN><ll da? PudMam inil rincr MNNon Mari AtllcaaiNlicN. dir sich Hcdcr schlrunia sichrr» kann, dcc- — dir P-->n>i-»iuancUk» ii> Prä»- s!N miclschäi'sNch Mid dcii drm Pmdrsgirr s-nu Addis M a,«>ii> Molil arzala N-» .iiaiiivrciS von 2", -.v.'illioiien Mark <!!> siii »>i>s-.ia dailca will N-riicrc 2»/, Mil Noiicii »iapilai soUrn „siir «chikm-iisiraiiac »iid s.-rni-rr 2iaijr>ina>i> >iaw iiiid ilach" kinarsordrr, wrrdcn. NiiS schlim lro«> dri> virica PriroNmii? wem,» Siaa in drr 2aa>c aiwsniddar Aber mau kann ja auch dcu Anna»«» >av>« dicie» uachnriicn mid sic Lachr Nchvwll autzchk». Krauls», I, I«. Au?., Abcnds. Iln-dN »!i. Liaaiib. UII',». Loi„Iiar».II7. e.0cr Sddse - TNdcrrcuic . paricrrruir -. »aNgcc 2U8.2.',. L»si»rr. awldrcnlc . Ilnaariichc sioidrcnlr . 77cr Russcii —. »Oer Russen —. 2. vricnl ui-i,. Rc»csic Niiaarischc ü«i>idaul. —. 3. Lricnl — . Nuaar. Vapier- , reute —. — ges». , „ , . I Wien, »>i. Aua., Abende. sicdit.-Uui.2-->. Ltaaicb, ——. Lombard.—, ^ 2luai°>2iuiir.i». —. Aatwicvued'er -. »altjier —. Pavierr.77.k2. ceiterr. »ioidrentc . Nnjiar. Äoldrenle— . ,Mch Swidr. —»na. Credit Nuivttbanl —. Ssalizier —. Cibclbatbaini —. itzaulveicin - —. — >-liii. Pari». I». An,.. sZchliisi.» Reute k!>.70. Aniribk II7,k7. Tgaiiener!>i>40. i Ltaaiebalni Niü.tw. vembardcn 2!>.'>.nu. da. Prioriiaie» 2n>i. CM-ier Oeslerr, ' »oidreute N2»,. — gesi. Pari» sProdu tilui. w. Ana. tLchtusi». Weizen Ana. :«e.2!>, Nibr.-gebr. ! 2I.cn., 'weichend. Sviriin- Aua. idi.ou. an. April N2.br>.. steinend. Rlibat Ana. S2.Ü0, Zan.'Apni »2,7.',.. teuanviel. »infterdam tvr» du I ren>, la.Anauli. iLchlub.» Wetze» Rovemdcr SU., « uciariid. Rogaen LNaber 224. Mar, Iv4., neiaeud. UW! W i, » > N jt-.U,
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