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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.12.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021212022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902121202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902121202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-12
- Tag 1902-12-12
-
Monat
1902-12
-
Jahr
1902
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Dresdner Nachrichten Freitag. I«. Tezember 1V«»2 M» Sir. »1» »Ikl letzt von dkl Regieruua aus das schmählichste mißachtet si'ucde» Damals die seierltae Srstärung. eine Eivöhung der Mliroesizölle sei. weil dabei Handelspclll.ige unmöglich wurden, m tedein Stadium der Beidanvlungra unannehmbar, und heute mcepllre der Reichskanzler di« Erhöhung des Mindestzolles für Braugezst« aus t Mt. Was solle nian da im Lande noch von »eierlich«n Erklaniiiae» der Regierung halten. (Lebhafter Bestall links > Redner destrelret. bah die Odmuktipn di« Verständigung zwischen Regierung und Mehrheit verschuldet habe. Konservativ« und EentrurnSagrarter hätten nachgegrben. weil sie hätten nach- geben müssen, nachdem sie ihren bäuerlichen Wählern vorher daS Blaue von, Himmel herunter versprochen hätten. Run sagen sie sich: .Lieder die Daube in der Hand' (.Heiterkeit!, ich tage absicht lich , . ..Lieber die Taube in der .Hand', denn das hier ist kein ^Herling mehr, al» das Huhn aus den, Dach. (Große Heiterkeit) Lie werben eS ia fertig bringen, ihren Klassengrnoiien diÄ» Beute ols Weihnachtsgeschenk auf den Tisch in legen: bei den Wahlen wird inan. Ihne» aber klar machen, welche» Benrath Die an dem Volke geübt haben. Ein Volksgericht wird über solche Volksvertreter herein- brechen wie noch nie! (Ledhaiter Beifall linls > — Abg :'N aller- Meiningen (sreil Vvlksv > erklärt zunächst die Arußer anaen Bedel'S am l Dezember über die Haltung der freisinnigen Volkspaltei in der Kommission für »alich. wie aktenmäßg feststrve. (Oho links! und wendet sich dann gegen den Antrag Kardorfs. der es unmöglich machen wolle, noch Einzelheiten an dem Dause z» torrigiren. Der Mindestzoll au» Gerne und der Zoll aus Mais, auch der Zoll aus Futlergerste. müsse aber unbedingt herabgesetzt werden Entsprechend dem zu dem Ankrggr Katvvrft gestellten Adänderuvgsannage Bargmann verlangt Redner weiter .rgerabletzung der Zollsätze aus Hülieunuchte. vor Allem anch au» -Hopsen, weiter auch aus Gras und Kleesaaten, sowie Gemme und wünscht eine Erklärung des Auswärtigen Amte- darüber, ob die guten Beziehungen zu Oesterreich, demgegenüber haupt- mchlich der Hopsenzoll, und zu Italien, dem gegenüber nament lich der Gemüsezoll in Betracht komme, durch die hier einge- nellien Sätze nicht leiden müßten. Weiter bekämest Reduer die '.olle aus Obst und »uftee. den hohen Gerbsloftzoll. .diesen Ezceß der Schutzzolloolilik". serner die Zolle aus Kakao. Dhee. Heringe. Papier, Pflastersteine. Roheiien uilv. Die Erhöhung des Eierzolls sei eine- der stärksten Stücke einer volksfeindlichen Dchutzzollvolitik Daß die hohen Zölle des autonome» Tarifs >ur die Verhandlungeil über neue Handelsvenrage nochwendig >eien. sei doch eine zu naive Auffassung des Reichskanzlers, da doch das Ausland das Rob'tostbediirmiß unserer Industrie genau teune sFortsetzung im Morgenblatteü Berti». (Prio -Del.! Für die Bemtkung deS A niragS Kardor >, waren ursprünglich zwei Sitzungstage in Aussicht ge nommen . der heute eiiigeoracbte umiaiigreiche »oztalbemokratilche Antrag da» die Neigung der Mehlheitsparkelen. der Berakdung emen weiteren Spteliaum i» gewähren, aber nicht vergrößert; eine Entscheidung ist noch nickt getrosten Am Nachmittage nnbet eine Besprechung unter den Rührern der MetirbeitSvarteien darüber statt — In der Wandelhalle des Reichstags iah man in letzer Zeit mehrfach den apostolischen Vikar von D e u t s ch osta kr i ta. Vater Eassianuo vom Benediktiner Orden, der gegenwärtig in Berlin weilt, um Verhandlungen mit dem K'olvniaiaim zu führe» Die Muhamedoner, die in den deuischostasrikaniichen Schulen als Hehrer für das Innere des Landes ausgebftdek werden, mwesten sich lehr oft bei ihrer Tliätigteik als die heftigsten Heinde des Ehrifteifthums. die der christliche» Mission große Schwierigkeiten bereiten ES weiden deshalb gegenwärtig Matziinhmen erwogen, um diesen Uebelsland zu beseitigen Bonn Der Kronprinz ist heute Morgen zur Dheil nähme an der Letzlinger .Hofiagd in Vertretung des Kaisers nach Iäoenik abgereftl. In leinem Gewige befindet sich u. A. Prinz Adolt zu Schaumburg-Llppe Kiel. Der ans der hiesigen Howaldwerft erbaute kleine Kreuzer ..I" ist heule Vormittag N Uhr :!0 Minuten glücklich vom Stapel gelaufen Tie Dause vollzog der Präsident des Deutschen FIor:envereins Fürst Saim Horstmar. Das Schiss erhielt den Namen „Undine". Bromberg^ Wie die Blätter melden, ist i» Lekno (Kreis Wongrowitz» die Frau eine« Arbeiters mit drei Kinder» todk im Zimmer amgemnden worden Es wird vermutbet, daß Gift mord vorliegt. Tic Speisereste wnrden deichlagiiahmt. München. Aus eme ihm »beimilletle Resolution der Münchner Studentenschaft benenend die Ein'chiäntling des P i st o l en d ii r l l s hat das danerinhe KriegSministerittm erwidert, daß es im Einblick ans K All de« Reichs»raigkietzbiichs als Be Hörde nicht >» der Lage sei. ans die in der Resolution geäußerten Wünsche über die Art de« Zweikamo'eS eine Beringung zu kreisen, und daß mm ft die berührten Punkte in Anbetracht der in der Armee beftebenden ehrengerichtlichen Bestimmungen leinen Anlaß zu weiterer Behandlung gäben. München -Gladbach Der Ausschuß des rheinisch-wes!- Mischen Verbandes der evangelischen Arbeitervereine hak gestern einstimmig beschlossen, an den Kaiser em Telegramm ;u 'enden mit dem ehrerbietigsten Danke iür das in der Breslauer Rede von Neuem bezeugte Wohlwollen für den Arbeileistand und mit dem Gelobinß der Dreue >u Kaller und 'Reich Paris Der Kolonialunnister hielt in der Kolonialen Ver einigung eine Rede. >.n der er die von der gegenwärtigen Reaicr- nna befolgte K o l on i a l v o l > t i k orres uns sagte, die östcntlichr Meinung 'ei dieser Politik längere Zeit abgeneigt gewe'en; sie beginne jedoch nunmehr, ihr Vertrauen zu zeigen Man müsse das Publikum überzeilaen. daß sie koloiiialvolitt'che Frage eine "lediiche Frage iei Mail müsse den Kolonien eine machtvolle resensivorgani'ation geben, so würde sich ihre Ausdehnung durch me Gemelli der Dbat'achen au» natürlichem Wege vollziehen. Man gehe zu Lansern. die nicht stark sind. «Ger nicht zu denen, du aggressiv iinv Eroberungen würden uns zufallen. durch «mere natürliche Anziehungskraft und unsere wohlüberlegte natür- o.che Entialtung. Ncarjeille Tie Haien- und Tockarbeiter baden sich im Prinzip iür den G e n e r a I a u s ft a n d entschlossen. Ueber die Frage wird heute eine allaemeine Abstimmung ftattsinden. London. „Dailn Ebronicle" meidet aus Montreal von gestern Die neuen Stahlichiencnwcrke in Sault-St. Marie sind geichloiien morsen und .'cs, Arbeiter sind brotlos geworden, weil me (üe'ellschatt den Wettbewerb der cingeiiihrien deutschen schienen nicht aushalten kann. Trotzdem Eanada nicht in der Lage ch. irgens etwas au Deutschland zu verkaufen, überschwemmt letzreres Land den hiesigen Marti mft Siahlschiencn. von denen ui dm'cm Jahr-' eine Menge im WeNlie von mehr als eine Million Lsir eingeisihrt morsen i". Gegenwärtig besteht kein (soll ans Dcbiencn, doch hält man in einigen Kreisen vaftir. daß in der nächsten Parlamenissitzung ein solcher auferlegt werden wird. London Das Unterbau« nahm m britter Lesung die ''-eielzesvorlage betrrsiend die Einsetzung einer Behörde sin die Wasserversorgung von London mit l(«i gegen Al Stimmen a». London. Die „Dimes" meiden an-? Valparaiso vom l«R d M I Heute und moraen findet eine besondere Tagung der Devutittenkammer statt, »m über den Plan einer transandi- niichen Ba l> n :u berathen Das praktische Eraebniß ist in dessen zweiiellioft. da Obfti>iktionsbestreb»naen bestehen, die durch eine mangelhafte Geschäftsordnung »nicrftützt werden Stockholm Bei scr gestrigen Vetkheilung der N obel - preise Reifte der Präsident der Akademie der Wissenschaften Pros Threl mit. daß die Ziierkenniing de« vhvsikalllchcn Preises an die »iederländiicheii Pro'eisoren Lorenz und Zeemann iür ihre gemeinsam durchaeiuhrte dahnbrechendr Arbeit über den Zilsammen- Nang zwilchen den optischen, elektrischen und magneli'chcn Phäno menen. und daß die Verleibung des chemische» PrcneS an Prof. Fischer-Berlin für seine verdienstvollen shnthctllchen Aibcitrn über die Zuckerarten erfolgt sei v n n i n gs v a a g (Norwegen). In Folge heftigen Wrft- lluruies sind seit vorgestern Boote mit zusammen 17 Mann Bc- 'atzmig untergegangen A i > uan. Ter große Tamm in der Nähe von Ästuar, wurde i, feierlicher Weile eröffnet. An der E i n w e i h u n gS i e i er lich k e > t nahm daS diplomatische Korps Tbeft. darunter als Ver- rerer des Tenstchen Kaisers Generalkonsul v. Müller. Oerlliche« nnd LaE,sifche». Dresden. 11. Dezember —* Se. Majestät der K onig ist unter leichten F>ebercrschcin- iingen an einem Vranchialkatarrh erkrankt und genöt'stgt, seit geftern das Belt zu hüten. -* In Seni schönen großen Saale des „Aeglerheims". Fricdr'ch- Itraße 12, fand gestern Abend vor gut besuchtem Hause die erste der drei -m Gesten der Jröbel-Stist»»« mrr«>airf»n «sesiell. unaen statt, welche, heute eme zwecke und moraen. Freitag. Abend« 8 Ühr d.e dritte und lehl. folgen w.rd. .«»ükel-Aeissnacht». sp««1 nennt sich da» au» zw«, Adtheilungen, einem Prolog und einem Svtlog bestehende Festgedicht, da« im Großen und Cöanzen dem Publikum die Frodel sche Grzlehungsweise uayer briugen will, und ivrlches. mit Ausnahme der sprechenden PeAonen. ausschließlich von Kindern und Kindergärtnerinnen unserer Stadt Dresden gestellt wird. Der Gedanke, den der Vorstand der Jrödelm! mit diesem Fröbel-Wechnachieipielt " sich glückltcher, denn kaum ^ - den uralten Zauber nemwirft. und dabei fo herrlich de» Bibe.svruch »dlein zu mir kommen" verkörpert, al» diele» Schon da- uuler leiser Begleitung einer Tottos«. . , EiiigangSlied: „In deS Himmels Ferne, wo die Engel sind" führt in seiner schlichteg Kinderwelse bereit» in die vorerst nur geahnten Wunder der heftigen Ae.hnacht ein. Dem Liede tolgte ein mit Wärm« und Ausdruck vorgetragrner Prolog. IN welchem die Arbeit Friedrich Frödel's. der ichon durch bloße Eindrücke erziehlich uud entwickelnd aus daS Kind einwirke» wollte, in lebendiger Weise geschildert wurde. Ter Prolog leitete über zu dem eigentlichen aus zwei Adtheilungen bestehenden Frst- sxiele. Die erste Abtheftung spielt im Jahre 1849 und zeigt ^zwei iscenen aus Frödel's Leben mit seiner ganzen klndersreuudlichen Persönlichkeit im Vordergründe, die zweite Abthe.luna veranschau licht i» sünf Bädern den L-ieaeszug deS Fröbel scken Kindergarten« »m die Well. Zunächst erblicken wir Friedrich Fröbel, wie er in Liebenstein in Thüringen auf der Dorssiraße mit den Kindern kindliche Spiele spielt und sie endlich mit einer sröh- spricht, allerlei sichen „Gute Nacht" und der Aufforderung entlaßt, auch das Beten nicht zu vergessen. Nachdem die Kinder gegangen sind, wendet sich Fröbel selbst mit einem Blicke aus die sinkende Sonne >m Gebet zu Gott, daß er ihm Kraft gebe, seine Aroest auSzurichten und. wenn auch iür ihn die Nackt gekommen, da Niemand mehr wirken könne, seinem Werke Nachfolger erstehen zu lassen, hie es sortsetzen in »einem Sinne. Fröbel S Bitte hat Erholung gefunden; verpflanzt durch die Missionare, hat seine " ' - sich ihre Bahn über den ganzen Erdball wohnen und wo Kinder sind. Alles das und einsach dargeftellt, ist aber dabei doch so rührend, daß e» bei jedem suhlenden Menschen einen tiefen Eindruck yinterlassen muß. Ebenso wirkungsvoll ist das zweite Bftd : Fröbel aus semem ileinen Bauerngut« die erste gemeinsame Weihnachtsfeier mit den K udern begehend Er war mit irdischen Gütern nicht allzu reich gesegnet, aber seine» Kindern hatte er doch einen Dannendaum anarzundet und ein Transparent mit der Geburt Christi ausaesteln. Tie Eltern kommen mit ihren Kindern und werden von den Letzteren mit unter Fröbel's Leitung selbstgearbeiteten Gaben beschenkt, damit die Kinder bei Zeiten das Wort kennen lernen: „Geben ist seliger als Nehmen." Dann nimmt Friedrich Fröbel einer Mutter das Kleinste vom Arme, tritt damit vor den brennenden Dannrn- baum. richtet an die Eltern goldene beberzigenswerthe Worte und schi eßt mit der Mahnung: Des Volkes Zukunft liegt im Kind allein; wodlan, io laßt uns unseren Kindern leben Hieraus ver lassen Alle noch zu einem kurzen Spaziergang unter dem hell- aestirnteii Weihuacktshimmel das Haus. Die treue Helferin Fröbel s aber schiäst. erfüllt von banger Sorge, ob sich Fröbel's Pläne >n Zukuml auch verwirklichen werden, auf dem Stuhle ein Da öffnet sich leise d'e Dbür. der Weihnachtsengel erscheint mit lichten Schwingen und führt ihr im Geiste die Zukunft des Fröbel- schen Gedankens, dem die ganze Welt gehören werde, rwr. Auch dies ist eine unendlich liebliche Scene Wiederum leitet dann ein kurzer Prolog zur zweiten Abtheilung über, au» den Siegeszug des Kindergartens um die Welt. Hier ziehen die Kinderaärtc» aller fünf Erdtheile >:n uns vorüber, dargestellt durch lebende Bilder mit Musik und Pantomimen, von »ämmtlichen Kindern und Kindergärtnerinnen. Eurova zunächst, wo die Kinder graben, ichausclu uns rechen, ihre Beete begießen und oflanzen. sodann in einer soniiendurchflutheten prächtigen Landschaft d'e Watuta- Negerkinder Afrikas mit Baujpielen, weiter vor e>nem Bambus- bnuie sitzende Ehinesenkinder im ferne» Asien, mit Fingerspielen, baliipielendr Eskiinokiiider im ewigen Eis »nd Schnee deS äußer sten 'Norden Amerikas, aber glücklich bei ihren einfachen Spielen und Beschäsliaungen. die nur durch das plötzliche Erscheinen eines großen Eisbären einen ungeahnten Abschluß finde» und endlich der Kindergarten der Australncger und Malayenkinder aus dem meeruinranichte» Jnielland Australien. Besuch von wilden Maori kindern erhaltend Kostüme, herrliche Dekorationen und vor Allem ein bis ins Kleinste sein durchdachtes Arrangement, um welches sich der Königl. Opernregissear, Herr L. Mövlinger, in hervorragender Weise verdient gemacht, wirken zusammen. »»> die Eindrücke zu erhöhen. Den Schi»« des Äeihnachtsspiels bildete eine Aooiheose. in welchem die Vertreter der verschiedenen »mderaärteu Fröbel huldigen und dessen Büste mit dem Lorbeer schmücken. Das gemeinsam gesungene Wcihnachtslied „Stille Nacht, heilig« Nacht" aiebt endlich dem Ganzen einen sinnigen Ab- schluß. So darf bas Fesi'piel. eine warm empfundene Arbeit vo» Frau Dr M. Bültmami. um dessen Zustandekommen sich Frau Baroneft'e v Bülow-Wendkausen, ein« eifrige 'Vertreterin der Fröbel'ache. große Verdienste erworben hat. der Aufmerksamkeit auch der weitesten Kreise empfohlen sein. Die Vertreter der einzelnen Rollen: Frl. Micklicv iProlog, Weihnachtsengel und Evilog!. Herr Peter lSchüler Winds' als Fricdr ch Fröbel!, nnd Frl. Löber. die Tochter de« Herrn Oberkonsistorialraths Dr. Kötzer w>-lck»> tzrn -«-klin^tichrn Dheil übernommen hotte, nahm--« >t a.'liesert. während die Belcuchtunascssekte Herr KommilsionSrath Bahr bewirkte. Die Kostüme waren, soweit sie sich Darsteller und die Eltern der Kinder nicht selbst versorgt hatten, von der Firma Ma; Iaeobi Nachs. geliefert, zwei echte stammten aus der Herrn huter Mission. An der Erstausführung nahm auch der Vor sitzende des Allgemeinen Erzicbiingsvereins, Herr Schulrath Tr. Prietzel, »nd der Vorsitzende der slindergärten in Fricdrichstadt, Herr Pastor v. Seydlitz-Gersteiiberg. Theft. -* In der „Gesellschaft für Litteratur und K ii ii si" sprach am gestrigen Vortragsabende, dem letzten vor Weihnachten, der wiederum im Weißen Saale der „Drei Raben" itattsand. .Herr Pastor >Hiltcbrandt über: „H erver und seine Bedeutung für die Gegenwart". Gleich den vorangeganaencn. bot auch diese vom Vorstände mit glücklicher Wabl getrostene Ver- aiistalkung eine überaus große Fülle des Anregende» und Belehren den. Ai» 18. Dezember l90ft. >o führte Redner aus. vollende sich cm Zeitraum von UH» Jahren seit dem Tode Herder s. Unsere realistisch gesinnte Zeit schätze zwar Idealmenschcn sehr nicdriq ei», mit Recht sei ober 'ein Leben als eine Aussaat großer und edler Gedanken zu bezeichnen Aus diesem Grunde würden auch bedeutende Littcratlirkeniicr nicht müde, aus Herder s Verdienste kmzuweifeu, trotzdem er heute nur noch weniq gelesen und auch in den Schulen von allen Klassiker» am wenigsten kultivirt werde. Und doch verdiene er mehr Beachtung. Denn acgenübcr dem sich auf der Bühne uns in der Dichtkunst breit machende» morali schen Pessimismus erhebe sich dieser Apostel der .Humanität zu den sonnigen Höhe» der Poesie. So bescheiden auch sein per sönliches Auftreten gewesen, sei doch von ihm die Sturm- und Trangperiode in der klassischen Litteratur aus^eaangen. wobei er auch unverkennbar aus Goethe s Entwickelung Einfluß geübt habe Der Vortragende kam dann zu einer Gegenüberstellung Herder s und Lessing's und berührte sein Verhältniß zu Kant und dessen Lehren. Nicht der Hofpredigcr, sondern der Dichter Herder habe als Anwalt der Kunst und Poesie gegen die Kant'sche Richtung einen gewaltigen Kamps geführt. Mit dem Ausspruch« Jean Paul s, daß Herder „die verkörperte Poesie, der Stolz und der humanste Lehrer der Menschheit" gewesen sei. schloß der Redner ieiuen mit lauten Bcisallsäußerunarn ausgezeichneten Bortrag. — Der 7. Januar ist als nächster Vortragsabend in Aussicht ge nommen. an dem Herr Realschiftobcr'cblcr Dr. Oertcl „Eigene Dichtungen" leien wird. —- Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Vom Ratbe ist mit Zusilmmimg der Stadtverordneten beschlossen worden, die Breite der IokanncSstra ß e zwilchen dem Gevrg- viatz -und der Johann Georgen-Allce durch Verdrückung der öst lichen Fluchtlinie aus lü Meter ba»pla»n»1ßia scstzufttzen Der hierfür ausgestellte Bebauungsplan wirb zur Kcnntink für Jeder mann im Baiippftzriamte. Breiirftraßc Nr. 7. I. Obergeschoß. Zimmer Nr 5. t Wochen öffentlich ousarlegk. — Ter Rath Hai beschlossen, die bisher „An der Ziegellcheune benannte, tn Friedrtch- siadt belegen« Straße künftig »Altonaer Skr atz«" zu benennen. A. JnfannÄe^legimeick Schütze de« U A rmeek «l Müller au» Daßtzen. Vice-Feldwede, »ürtnaftche») tn Eoburg. bat nie -eun oom Käfter eine goldene Uhr ewaitr» —* Hegte begeht der Schneiderinnunasmeister H«uir Flerschrr. Reumarkt 11. sein 80jährige« G«schost»lubftou«. —* Polizridertchl. 11. Dezember. In seiner Wvhnua, der ««vorstadt würbe beut« vormittag an 71 Jahre aua »ser Buchhalter erhängt aufaefunden. — In der Z —* Die Feuerwehr wz >u einem Lchornsteindrande V laue lischest raße 37 un mclvcuacn. od die in der Iohannsiadt wohnhaft« lagen in vollständig geistig gehörter n Bruder, mit dem sie in bester, »ft »n stellenloser Buchhalter erhängt ausaefuodea. — In der Ze„ vom l «mm 3. d. M. ist vo« LmpsanaSdod«« de» Güterbahuho,, an der Roiensyaße ein« Kiste mit MX» Cigarre», gezeicha« dl. 0.7088. abhanden gekommen D« Dgarren warai o- rpaä, 8000 Mark« „Relona" in Klstchen zu 100 -sGck. 1000 Marke „Einzig" in Ktstchen zu löo Stück und bOO Marke „Corona m Ktstche» zu A» Stück. Mitthellungrn über den Vermeid de« ob. kanbeu gekommenen de», gestohlenen Gute», oder sonstige geeignete Wahrnehmungen in dieser . Sache volle man unverzüglich zg v. v. jOW/0« an di« Krtminalabtheilung gelangen lassen wurde gestern Abend in der U Stund- de nach dem Grundstück Größt „ ^ . . und heute früh in der 8. Stunde zu einem Aschegrubenbrande nach Tieckstraß«? gerufen. Wahrend sic bei dem ersterrn Brande nicht in Thätigkeit kam, konnte sie den anderen in kurzer Zeit unterdrücken. —* Gestern erlöste der Tod Unglückliche, die vor einigen Ta, Verfassung sich selbst und ihren „ neirüblcr Eintracht lebte, durch Gist tödten wollte Tet schwer erkrankte, seel-sch tief erschütterte Bruder dürste mft dem Leben davonkommen. —* Auf dem Kohlenbahnhose an der Areibergerstraße würbe am Montag Nachts ein Weichenwärter infolge deS Zusammen stokens zweier Lowrieü von einem Wagen geschleudert und stet »wischen die Gleise, wodurch er eine Rückenquetichung erlitt der Zug konnte glücklicherweise noch rechtzeitig zum Halten gebrachl werden, sonst wäre der Verunglückte auch noch übeNahren worden. —* Pa bftleitden. Die a r oH c Kälte der letzten Tage bat mehrfache Opfer gefordert. Am «onntog früh wurde unweit Hol»grün der brinhite. dem Drunkc ergeben. Weder Johann Mühl erfroren auiaelunden. Dem Weber Döbler aus Oder- reich e n b a ch. weicher die Nacht »um Sonnabend im Freien verbracht batte und dem Hände und Füße ertroren waren, mußten zunächst die Hände und die Vorderarme ampulirt werden, um den Eintritt de» Brandes zu vertnnen. Da» gleiche Schicksal hotte der Handarbeiter Vogel aus Münchenreutti Als ihn am Sonnabend NachlS heimkehrende Leute am Silderderge bei Wieden, von der Kälte bewustlos geworden, fanden, hatte er den linken Arm bis zum Ellbogen derert« völlig ertroren. so daß eine Ablösung deS Armes edenialls unvermeidlich scheint. —* Lberoerwaltungsgericht. Eine in Steuersacbe» allgemein interessante Entscheidung fällte heute der 3. Senat vre sächsischen Oderverwaltungsgenchts. Der Fabrikdirrktor Oskar Reuther, zur .'seit in Berlin wohnhaft, war für das Jahr 1901 gemäß seinem Einkommen von 18400 Ml. in die 37 Klasse der Einkommensteuer für die Stadt Dresden einaeschätzt worden, und sollte den auf die Zeit vom Januar lSOl bis Mitte April desselben Jahres, während welcher der Genannte hier gewohnt hat, entfallen- den Steueroctrag an das hiesige Stadtsteueramt entrichten. Nach dem R. hiergegen erfolglos reklamirt hatte, wendete er Rekurs ein. der aber durch Entscheidung der Knishauptmannschaft unter Mil Wirkung des Kreisausschusses vom 7. März d. I. als uubegründci verworfen wurde. R. erhob nun die Anfechtungsklage, der folgen der Sachverhalt »u Grunde liegt: Der Kläger hatte längere Zeit in Dresden gewohnt und verlegte am 1b. April 190l seinen Wohn sitz nack Berlin. In der Zeit seiner Veranlagung ist die Gemeinde- steuer-Lrdiiiing für die «tadt Dresden vom 22. März 1888 ge ändert worden Tie abaeänderte Ordnung, deren Genehmigung am lO. Mc» 1901 eintraf, wurde am 15. Mai bekannt gemacht ordnunq tritt mit dem 1. Januar 1901 in Kraft, während bic- senige vom Jahre 1892 mit dem gedachten Zeitpunkte ihre Giltig keit verliert." Die Veranlagung dagegen stützte sich aus 8 20 der neuen Verordnung, der folgendermaßen lautet: „Die «teuerpslichl beginnt mit dem nächsten Monat, in dem das Verhältnis;, aus dem die Veranlagung ruht, eingeganae» ist, und hört aus mit dem Monat, in dem das Verhältniß aelöst wird". Nach der alten Gemeindesteuer-Ordnung begann die Steuerpflicht mit dem nächsten Termine und hörte auch mft diesem aus. Vor seinem Wegzug von Dresden hat sich der Kläger aus dem Stadtsteueramt er kundigt. ob er für das lausende Jahr Gemeinde4Linkommensteuer in Dresden entrichten müsse, und da sei ihm die- verneint worden. Die Rekurs-Entscheidung der Kreishauptmannschast nahm nun Bezug aus die Bestimmungen des 8 20 der neuen Verordnung, aus denen klar hcrvorginae, daß Kläger bis zum 30. April 1901 zu den Gemeliideaiftagen heranzuziehen sei. ganz glcichgiltia, wann »ie von ihm erhoben würden. In der Anfechtungsklage erhebt N. Beschwerde darüber, daß die neue Verordnung mit rückwirkender Kraft aus ihn erlassen worden sei Nach seiner Ansicht habe er nach seinem Wegzüge dos Recht aus Steuersreiheit erlangt. Der artiges Vorgehen führe zur Dovveloesteucrung und verstoße gegen das Reichsgcsetz vom 'Jahre 1871, betr, Beseitigung der Doppel besteuerung. Kläger weist serner daraus hm. daß ihm für die fraglich« Zeit auch die Staatssteuer erlassen worden sru Wie die Beweisaufnahme ferner ergiebt. war es trüber beim Stadtrolh Gepflogenheit, daß diejenigen Steuerzahler, die vor dem ersten Steuerten»in verzogen, nicht zu den Gemeindeonlagen herangc zogen wurden. Davon ist man letzt aber obgekommen. Der stadtrath ist der Ansicht, daß die cstcuerbehörde auch nach der alten Gemeindesteuerordnung zu ihrem Vorgehen im Rechte war. Lberoerwaltungsgericht weist die Anfechtungsklage kosten- Bearundu Das mlichtig mit der ab, daß die Bezugnahme aus das Reichsgeseh wegen Beseitigung derZ^oppelbcsteuerung nur dann ttltrcftcnd sei. wenn cs sich um die Staatseinkommensteuer handle e Ve zntrc .. . . . Die Frage, ob die neue Verordnung rückwirkende Kraft habe, lei unentschieden geblieben, da schon nach der alten Verordnung die Heranziehung des Klägers zu den Gcmcindeanlagen zulässig war. —' »er »rr»«r« vom >1. Dezrmder Das Marlmum mit 7M> Mm. Itegt bei tsbrikiianla. eine Devression uni« 7M Mm. bedeckt Siidwest-Eurova. Deutschland bat bet meist schwacbcm oblichen Winde trockene«, vielfach lsettereS und sehr kaltes Wetter, denen Fonoauer »ahrschelnlich ts«. ragesqeschichte. X Deutsches Reich. In der gestrigen 81ftstsindiacn Reichs tagsIitzung gelang cs, alle 38 Referate zum Zolltarif zu be endige». Ausfallend war. berichtet die „Freist Ztg.", daß vom 31. Referat an von den Sozialdemokraten reine Anträge aus namentliche Abstimmung mehr gestellt wurden. Als Erklärung dafür wurde aut der Ioiirnalistentribüne die Erzählung ver breite^ daß ein von den Mchrhcilsparteien beabsichtigter Scher: den Sozialdemokraten zu Ohren gekommen war. Man hatte angeblich für die in Aussicht stehende 100. namentliche Abstimw ung einen großen Blumenstrauß in Bereitschaft, der der sozial- demokratischen Fraktion feierlichst überreicht werden sollte als Anerkennung für die durch die sozialdemokratische Obstruktion geförderte Vereinbarung der Mehrycrtsparteien über den Zoll tarif. Nach einer anderen Version wäre der Strauß den Schriftführern als Belohnung für die diesen durch die neue Form verlosch silltat der ankelheit Oostruktwn wieder aufzunehmen. Langsam aber eine Bogenlampe nach der anderen, doch wurde da» letzten Abstimmung noch ermittelt, bevor völlige eintrat. X Nach der „Freist Ztg." svll einzelnen Abgeordneten, di, ftn Interesse der Industrien rdrer Wahlkreise aut deren Drängen un bedingt notdwendtgc Abändermigen beantragen wollten, von dem- - . . . wendigen Korrekturen diese» Regierung in der Form ein, x O den Vors, , , Admiral Rouvirr etnzusrtzen, abgelehnt. würden später von tz« na in der Form einer Novelle veranlaßt werven. (7)
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