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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010530023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901053002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901053002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-05
- Tag 1901-05-30
-
Monat
1901-05
-
Jahr
1901
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Diese» Blatt wird den Lesern non Dresden w»d Umgebung am Lage vorher bereits als VerugrgedM: ""EUE. Dr«Idm und der nackft» Umaedm«. wo «e üotnwlm« toirw etaene Bote» od«r<o«mMu»äre erklgt. ndalt« ta» Blau »n W«t»e»«a«en. die nicht «wi Lo»»- c>S<r Seiertaae solle», w «wti r-etlauoaoden »»nw« und - «»»,«>« inaestell». Zlbend-Ausgabe «oaestell», vttr NvcküLd« ein,«sandln Echrtsl- stü« «eine «erdmdliekielt. Vernlr>r,ch,»«chlutz: »«, I «r. ll und «r. MW«. !t»le,ramm>>dr«IIe: «achrtchtr» Lr,»de». zugestellt, während es die Post-Abonnenten a» in einer Gesammtau-gabc erhalten. Anreizen-kant. Keg^LrrrSeL L8LS Verlag von Kiepsrh L Relciiardt. > D«' Nnn-d»e von S,Mndi,un,en »ttolat t» derkxnwlaOcbätlLfteltt und den Nedenanmibmektellen in Dresden ' dt- Nawmittaar 3Udr Sonn- Mid ft-i^lla», nur Mariensiradc s» von ^ ii diL'/»lUbr Die t ipalliac Arnud- »e>>- ca. » Lilben» 20 Psn tl». lilndiaunaen au! derPnvatscite Keil' » t!ia die 2spall>,e 3eile al« .Emaciandl' oder au! 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Der Kaiser, umgeben von seinem Hauptguortier -errlichen Offizieren, unter denen sich auch der fran zösische General Bonnal befand, besichtigte und ei enterte heute. >vic alle Jahre am 28. Mai. die 2. Gardc-Insanterie-Brigadc aus dem Tempelhofer Felde. Es fanden Operationen gegen einen markirlcn Feind statt, daran schloß sich ein größeres Feuergefecht. an dem Artillerie und Kavallerie thcilnalnnen. Dan» folgte die .Kritik und ein Parademarsch aller betheiligten Truvvrntbeile Der Kaiser ritt an der Spitze der Fahnenkompagnir mit großer Suite, darunter auch dir französischen Offiziere, in die Stadt zurück, von der Be völkerung lebhaft begrüßt und nahm im Offizierskasino des 2 Garde-Regiments zu Fuß das Frühstück ein. Gumbinnen. Der Prozeß gegen den Unteroffizier Matten u. Ge», wegen Ermordung des Rittmeisters v. Krosigk begann heute vor dem Kriegsgericht der 2. Division. Tic An geklagten bestreiten ihre Schuld. Das Kriegsgericht beschloß, öffentlich zu verhandeln, auf Antrag des Staatsanwalts aber die Oeffentlichkeit auszuschließen. sobald die Charaktereigenschaften des Rittmeisters v. Krosigk und sein Verhältniß zu den Untergebenen zur Sprache gebracht werden. Elbing. Im Gebiet der Obersöisterci Taubenslicß. Kreis Tucbel, sind 0000 bis 7000 Morgen Wald Niedergebra» nt: das Feuer ist wahrscheinlich durch Hütekinder verursacht. Spener. Die Telegirtenveriammlung desMesamintveibandes der evangelischen Arbeitervereine ist heute hier z»- sammengetreten. Wien. An der Erörterung des Budgetgusschusies der öster reichischen Delegation über das Hceresvrdinarium be- theillgteii sich mehrere Redner. Abg. Herold crklait sich mit der deutschen Sprache als Koinmandodienstsprache einverstanden, ver langt jedoch die betreffende Landessprache als RegimentSiprache. Reichskriegsminister Freiherr v. Krieghammcr erklärt u A.. die Soldateii-Mißhandlnngen würden streng untersucht. Sie kämen zumeist seitens der Unteroffiziere vor, die einen geringen Bildungs grad besähe». Die Kanonenfragc befinde sich noch in einem Ltadistm der Versuche, weil er das beste Geschütz einzusühren de strebt sei. Er habe, obwohl er sich an alle Fabriken gewandt habe, bisher nur ein Modell erlangt. Im künftigen Jahre würden den einheimische» Fabriken mehr Austräge auf Geschosse gegeben weiden. Dem Wunsche, den unteren Klassen der Mittelschulen eine 2iäkrige Dienstzeit zuzugestchen, könne nicht entsprochen werden, da sonst schließlich nur die ärmeren Klaffen die 3sährige Wehrpflicht zu tragen hätten. Paris. Der Minister dcS Acußercn Telcasse, der gestern hierher zurückgekehrt ist, hat seine Zustimmung zum Empfang der außerordentlichen marokkanischen Gesandtschaft von der vollständigen Durchführung des letzten französischen Ultimatums abhängig gemacht. London. Nach einer Depesche des.Standard" nuS Shanghai vom 28. d. M sind 1000 Aufitändischc a»s der Provinz Kweitschan nach Szetschwan eingebrocben, wo sie weithin großen Schrecken verbreite». 3000 Mann aus Iünno» sollen ans dem Marsche sein, um zu ihnen zu stoßen. — Hiesigen Blättern wird aus Peking vom 28. d. M. gemeldet: Am Montag ginge» 1000 Mann von Auanschikai gesandte chinesische Truvpen unter General T'cheng aus Schantung nach Peking ab. Mit den Borbereitungen des Reiseweges für die Rückkehr des HoseS ist Tichoufii, der ehemalige Kommissar für die MissionSangelegenhciten. betraut worden. Eine Karte der Reise des .Hofes durch die Provinz T'chili iit bereits entworfen, auch das Eeremvniell dann ist aus gestellt. — Wie den .Times" aus Hongkong unterm 28. d. M. ge meldet wird, nimmt die Pest einen ernsten Charakter an. Seit einigen Tagen starben täglich mehr als 30 Personen an der Seuche London. Die .TimeS" melden aus Buenos Aires unterm 28. d. M.: Bisher ist der hiesigen, wie auch der brasilianischen Regierung und der von Uruguav keine amtliche Mitthcilung der Vereinigten Staaten über die Abänderungen des vereinbarten Programms für den panamerikanischen Kongreß i» Mexrko zugegangen. Sollten die Bereinigten Staaten, wie Cbile wünscht, aus eine Beschränkung der Berathungen bestehen, und die Erörterung der SchiedSgerichtsfrage ausichalten. io gilt es für sicher, daß Brasilien, Uruguav. Rolivia, Paraguap, Peru und Argentinien dem Kongreß fern bleibe» Berlin. lPriv.-Tel.) Die I, evtl ge Börse verkelirte von Anfang an in schwacher Haltung: vorübergehend trat etwas Deckunasbcgehr hervor, er war zedoch nicht kräftig genug, die matte Krundlende»; zu beseitigen. Bersiinimend wirkte zunächst die Meldung, daß in China neue Berwickelungen drohen, so daß die Zurückziehung der Trnvpcn aus Peking eine Verzögerung er fahren dürste. Auch die Meldung, das; die Engländer in Südafrika eine entschiedene Schlappe erhalte» habe», wurde in nugünstigem Sinne erörtert. Ferner wurde auf die schlechteren Berichte vom belgischen Enenmarkle verwiese» Cs wurde namentlich an, Banken- und Montanaktienniarkte mit empfindliche» Realisationen vvrgegangcn. In der zweiten Stunde trat eine leichte Erholung ein, bald aber verstimmten matte Meldungen aus Wien »nd starke Abgabe» in Dortmundern auf's Nene. Bon Bankaktien waren Kreditaktien »nd Kvminanditantheile stark angebote» und niedriger. Deutsche Bank und Dresdner Bank ziemlich behauptet. Der Markt für Ciseiibalinnltien bleibt still. Schweizerische Nordosibahn an ziehend, heimische Bahnen gut hchansstet, Dortmund-Gronauer etwas höher. Ter Monlanaktieninark! lag ausgesprochen matt. Hütten und Kohlenwerlhe steigend. Als niedriger sind zu nennen: Dorlinundcr Union. 2' r Prozent, »nd Laurahütie. Renten im Ganzen behauptet. Chinesen »nd Spanier etwas niedriger. Heimische Fonds belnrnpiel. Der Schluß der Börse war schwach. Privatsdiskont 3'/« Prozent. — Getreide- Markt. Die Nach richten über den Saatenstand in Deutschland lauten immer un- ersrenlicher. Für den Osten muß inan sich für Brot- und Futter getrcidc ans eine Mißernte gesagt machen. Die Sommersaaten, die ebenfalls stark mitgenommen sind, können »nr zum kleinen Theil den Ausfall an Wintcrgetreide decken. Nicht minder un günstig lauten die Nachrichten aus Mittcldeulicbland. wo ver schiedene Distrikte, die sonst Weizen abzugeben ini Stande waren, höchstwahrscheinlich leibst werden rmporliren müssen. Auf die vielen ungünstigen Meldungen hin verkehrte sowohl die heutige Frühbörse wie der Mittagsmarkt in ausgesprochen fester Haltung. Die Preise konnten für Brotgetreide um 1 bis l ' 2 Mk. anzichen. Wen» die Unternehmungslust sich heute noch ziemlich zurückhält. so ist da» zms das trockene Wetter rurückzrrsührrn. das die Bimrcn schifffahrierschweien »nd höhere Frachtsätze bringe» dürfte. Ans der Provinz lagen verschiedene Kairfaiisträge für Weizen, der für baldige Lieferung um reichlich l> - Mk. anzog. sowie für Roggen vor. der seinen Preis uni gut I Mk. bessern konnte. Hervorzubebc» ist die feste Haltung fiir Juttergecste, die in voriger Woche kaum zu verkaufen war. gestern und heule aber zu kräftig anziehende» Preisen stark begehrt war. Hafer gut behauptet. Mais zu Futtcr- zwecken begehrt. Rüböl für spätere Sichten fest. Spiritus ruhig, 70er Loco >1 Mk. -- Wetter schwül: Südwestwind. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 20. Mai. * Se König! Hoheit Prinz Georg besuchte heute Bormittag die Kimslausslelliuich -* Bon einem noch glücklich abgelanscnen Znjaiimrensloß mit einem Krastsahrzeng wurde am zweiten Feiertag der Wagen Sr Königi. Hohen des Prinzen Georg, in welcher der Prinz mit der Prinzess» Mathilde Platz genommen hatte, in Hostcrwitz betioffen. Die hohen Herrschaften waren im Begriff, eine Wagemut,rt nach dem Bahnhof Pirna, von wo eine R'ciic mit dem Mittags Schnellzug in der Richtung nach Bodenbach ge plant war. anzukreten, als m deni Augenblick des Berlasiens des Schloßhofes und des Cmbiegens in die Straße ein Selbstfahrer an daS prinzliche Gesährt anprallle Durch den Zusammenstoß wurden die rechtsseitigen Kollistügcl des vnnzlichen Wagens eingedrückt. Als ein großes Glück muß es bezeichnet werden.- daß bei dem Vorfall die Pserdc ruhig blieben und das; der SelbsOahrer nicht in diese bineingeiahren ist, da sonst für die hohen Herrschaften eine große Gefahr heranfbeickworen worden wäre. Die Schuld an dem Znsamnienstvß trifft, wie der „Pirn. Anz." mitthellt, lediglich den Führer des Automobils, welcher aus der linken Straßenseite suhr. Dem Kutscher des vnnz lichen Wagens wurde von dem Prinzen »nd der Prinzessin für bewiesene Umsicht Lob gewendet. —* Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg sind heute srük von Sibyllenort hier wieder eingetroffen —* König Christian v 0 nDäne in ark ist mit seinen; Bruder dem Prinzen Hans von Schleswig-Holstein vorgestern Nachmittag aus Ballenstedt in Leipzig eingetroffcn. —' Ter Präsident des evangelisch-lutherischen Landes Konsistoriums. Herr v. Z ahn, wohnte am erste» Feiertag dem Gottesdienst in der Kirche zu Lenden bei. Nach dem Gottesdienst besichtigte Herr v. Zahn das neue schinncke Gotteshaus und sprach sich über Anlage und Ausstattung höchst anerkennend ans. —* Aus dem Iohannissriedhosc in Tolkewitz wurde gestern Nachmittag der im 77. Jahre verstorbene Superintendent a. D. Kirchcnrath Gustav Landmann zur letzten Ruhe gebettet. Den Trost der Kirche spendete Herr Pastor Blanckincistcr. Namens der Cvhoric und Kirche Plauens i V. legte Herr Superintendent Lieschkc einen Lorbeerkranz nieder. Herr Sladtrath Flvßncr aus Planen widmete dem Enttchlgfencn als Ehrenbürgci Plauens einen ehrenvollen, dankenden Nachrns und legte gleichfalls einen Ehren kran; der Stadt Plauen nieder, desgleichen Herr FahMresitzci Uehei-Plnnen, der in dem Entschlafenen einen getreuen Förderer und Vorstand des Zweigvereins des Evangelischen Bundes feierte Ter Heimgcgciiigcne hat in den Jahren 1873 bis 1802 als Superintendent in Planen nnd der Ephvric Planen gewirkt. E> wurde >. Z. in die hessische Kammer, ipciter in den Reichstag gewählt. —* Zur Frage der „Ab schassnng derS fr e > prüsnnge n an unseren Schulen" erhalten ivir van einem hiesigen städtischen Lehrer als Entgegnung zu dem sistigst an dieser Stelle abaedrucktcn Artikel der „Leipziger Lehrerzeitnng" folgende Znschrist: „Wenn an einer Schule die Lsterprüsungen in rechter, d. >. vorschriftsmäßiger Weise gehandhgbt werden, so sind sie ganz gewiß geeignet, dem Etteriihans zu zeigen, wie der Lehrer mit fernen Schülern verkehrt, wie ein lliikerrichlsgegenstand behandelt wird und wie das eigene Kind in Bezug ans seine geistige Regsamkeit, seine Leistungen nnd Fortschritte den Vergleich mit seinen Mitschülern besteht. Damit der letztere Zweck, wohl der Hauptzweck unserer mündlichen Examina, möglichst vollkommen erfüllt werde. r,t icder Lehrer angewiesen, die Prüslrngc stets streng nach der Reihe zu fragen. Wenn dieser Hauptzweck beim Examen trotzdem hier und da »ichl ganz erreicht wird, so liegt dieS n»; daran, daß die Zeit sin die einzelne Prüf ling oft ni knapp bemessen ist nnd — noch dazu bei großer Schülerzahl — zu einer ausreichenden Prüfung des einzelnen Schülers nicht aiisrcicht. «Das ist aber auch der einzige liebe! stand, den man »nieien Schuipriffuiigcii nckchsagcn kann: er findet sich mir und erklärt sich auch bei Schulen mit einer sehr hohen Zahl bon Klaffen, die zu Ostern in wenigen Tage» geprüft werden müssen. Ihm ist aber auch bei einigermaßen gutem Wille» leicht cibzuhclfcn, indem man cinsgch den Schulprüfungcn mehr Tage einräumt. Tic Prüfungen deswegen ohne Weiteres abzuichafien. hieße, das Kind mit dem Bade nuSichütten Alle andere» Mängel, die der Verfasser des genannten Artikels zu iehcn vermeint, sind in Wirklichkeit nicht vorlianden Einsender dreier Zeilen hat an einfacher Landschule, an hiesiger Bezirks- und hiesiger Bürgerschule lange Jahre unterrichtet, aber noch nie geiunden. daß z. B- durch die Oitcrprüftrng ..der Gesall- und Putzsuclil Vorschub geleistet nnd durch die Eraincnkleidmig die sozialen Unterschiede in rech! schroffer Weise hervorgekchr! würden". Selbst auf höhere Mädchenschulen. kann dies kaum zuweilen, da doch dort eben auch nur Kinder von annähernd gleich sittrirteu Familien verkehren. Und wenn es wäre, so ließe sich hierin durch Belehrung der Eltern seitens der Sclml leiter auch Wandel schassen. Einen ickuveren Borwiin mackst der Verfasser der Lehrerschaft, wenn er das Eramen eine bloße „Scbcm stellung" nennt, die „keine Gewähr für Treue und Walirhastigkei! dessen biete, was Ehemalige und Eltemobr 'eben nnd bören, ans die das ganze Jahr über losgcnrbcitct werde, die nur aus äußeren glänzenden Erfolg ziele, deshalb nur vom Nichtkenner angeslaiml und bewundert werde» könne nnd aus allen dreien Grunde» non, sittlichen und pädagogischen Standpunkte aus zu bekämpfen sei Schande über die Lehranstalt, wo solche Zustände herrschen sollten' Glücklicher Weise sind jedoch diciclben in iimereni Vatcrlande durch das Gesetz zur Unmöglichkeit gemacht. Jeder Schulleiter ist an gewiesen. die Themen für das Emmen — abgesehen von Gelang und Turnen — allein und ohne sede Mitwirkuna des Lehrers zu bestimmen d. h. eines von den unendlich vielen Themen lieraus- Mauru. Oper in 3 Akten von I. I. PadcrrwSki. Dichtung von Alfred N 0 ssig Zu der heutigen Erstaufführung im Königlichen Hofopcm Hause. Gang der Handlung. 1. Akt. Auf einer Dorfiviefe im Tatraaebirge treffen Landmädchen Vorbereitungen zum Erntefeste. In ihr fröhliches Treibe» mischt nch die Klage der alten Hedwig, welche mit schmerzen an ihre Tochter denkt. Ulana. einst das fchönste Mädchen im Dorfe, ist vom Zigeuner Manru entführt worden, kl. Scene.) Während die heiteren Lieder von Neuem ertönen, erscheint plötzlich Urok, der bucklige Dorszauberer. eine halb komische, halb dämonische Gestalt. Er ist der Einzige, welcher, einer geheimen Neigung für Ulana folgend, ihr und Manru, die von Allen gemieden werden, in ihrer ein sinnen Behausung tief im Wolde manchmal Gesellschaft leistet. Er versucht eS. das Herz Hedwig's z» rühren, indem er Ulana's Elend schildert. Hedwig, von Haß gegen Manru erfüllt, weigert sich, Ulana beizustehen, so lange sic die Frau des Zigeuners ist. <2 Scene > Hedwig tritt in's Innere ihrer Hütte: der Mädchen- chvr verspottet Urok als Liebhaber Ulana's. (3. Scene.) Da er- icheint die Verstoßene selbst, um eine Aussöhnung mit ihrer Mutter ,u versuchen. Das bleiche, unglückliche Weib erregt das Mitleid einiger Jnaendaenossinnrn; die übrigen Mädchen aber verhöhnen ne. rndem sic ihr dir baldige Untreue Manru'S Voraussagen. Er grimmt treibt Urok die Mädchen auseinander, ll. Scene.) Mit Ulana allein, erzählt er ihr. daß er ihre Mutter unversöhnlich gefunden, und räth ihr. sich lieber an seine Freundschaft zu wenden. Aber Ulana vertrant auf'S Mutterherz und klvpft an die Thür der Hütte. <5. Scene.) Hedwig tritt heraus: der Anblick »nd die Klage ihrer Tochter rühren sie: sie ist bereit, ihr r» ver zeihe». aber nur. wenn sie sich von Manru trennt. AIS Ulana. die an Manru mit ganzer Seele hängt, sich weigert, verstößt Heb wig sie ans inimer. <0. Scene). Vernichtet sinkt Ulana zusammen. Wieder naht sich ihr Urok. Er wamt sie davor, sich an den Ztgxuner zu ketten, der sie verlassen wurde, sobald seine Stammes- gcnossen vorüberrögen. .Wieder trägt er^ihr seinen Schub an. ' Aber Ulana denkt nur au Eines: sich Manrn's Liebe zu sichern. Sic bittet Urok. den Hexenmeister, ihr einen Liebestrank zn brauen, i Der eiiersüchtige Urok schlägt es ab, gielst aber schließlich nach. ;7. Scene.) Das Gespräch der Beiden wird durch die Dorssugend ^ ilistcrbrochen, die ans dem Wicsenplan erscheint, um mit Tanz und Gesang das Erntefest zu feiern. Ballet mit Ehorgcsang. Zum Schluffe umringen die Tanzenden Ulana. Tie Burschen fordern sie zum Tanze aus: vergebens will Ulana sich ihnen entwinden l8. Scene.) Da bemerkt man am Waldcsrand de» Zigeuner Manru. Der Grimm der Torfburschen gegen den Eindringling erwacht, und als er Ulana aus ihren Händen befreien will, stürzen sie sich auf ihn. >9. Scene.) Dem Handgemenge macht die Er scheinung Hedwig s ein Ende: sic rettet Manru und Ulana das Lebe», aber für immer sollen Beide geächtet sein. Während die Liebenden sich fest umschlingen, ziehen sich Alle scheu von ihnen zurück. 2 A k t. Im Gedöste Manru'S sieht man den Zigeuner an seiner Schmiede Aus dem Inneren der Hütte ertönt oer Gesang Ulana's. die ihr Kind in den Schlaf wiegt. Ulana'S sanfte Mutterliebe reizt den leidenschaftlichen Zigeuner: in wilder Klage gesteht er. daß es ihn reut, seine Brüder verlassen und sich hier festgekettcl zu haben. Als min Ulana ans der Hütte tritt und Manru in seiner Niedergeschlagenheit trösten will, antwortet dieser nur mit bitteren Ausbrüchen, Seine Gereiztheit weckt Ulana's Besorgnis;, daß er ihrer überdrüssig sei »nd sie verlasse» wolle. Dies bringt Manru noch mehr aus nnd zornig erhebt er die Hand gegen Ulana. kl. Scene.) Urok, der sich herangeschlichen, fällt ihm in den Ami Boshaft spielt er auf die Leidenschaften an, die Manru heimlich quälen: er prophezeit, daß sie bald zum Ausbruck kommen »nd Ulana s Gluck völlig vernichten werden. Und wie eme Bestätigung seiner Prophezeiung ertönt aus dem Walde die Geige eines Zigeuners. Die schmelzende Weise weckt Manru'S Sehnsucht nach seinen Stammesbrüdern und, obwohl ihn Ulana nnd Urok znrück- halten wollten, stürmt er in den Wald, um den Geiger auizuiuchen. <2. Scene.) Die Verzweiflung Ulana's mildert Urok, indem er ibr den versprochenen Liebestrank übergielst. l3. Scene.) Da kommt Manru mit dem Geiger aus dem Walde zurück. W ist Jag», ein alter Zigeuner. In einem Gespräch. daS Urok behorcht, stellt Iaau Manru die Verzeihung seines Stammes, dcn er verlassen, in Aussicht, ja. er verspricht ihm die Würde eines Fübrers, wenn er das weiße Weib verlassen und znni Lager zmückkebren wolle. Manru, der die weinende Ulana vor sich sieht, weist ilm :unick Da gebraucht Iagu das stärkste Lockmittel: er bringt '.Nauru A'a in Erinnerung, die früher als halbwüchsiges Mädchen inst leiden schaftlicher Liebe an ihm gehangen »nd nun zum reizenden Weib herangcieift ist. Wen» Manru scrnbliebe, würde Asci die Beute des Stammessürsten Oros werde». Scho» wankt Manru, aber wieder bringt ihm Ulana's Anblick seine Pflicht in Erinnerung und er schickt Jag» fort. (4. Scene.) Auf lllana's angstvolle Fragen, was der Alte von ihm wollte, gievt Manru ausweichende Antworten. Um so deutlicher lagt es Urok heraus: Manru wolle wieder in s Weite Von Ulana gedrängt, ov er wirklich das Wanderleben von Neuem ausiiehmcu wolle, vernicht Mauru in einem poetischen Lied den Wandertrieb der Zigeuner zn erklären Doch Urok gicbt sich damil nicht zusrieden: nichl blvs um's Wandern sei es Manru zn lhun. er wolle wieder unter Zigeunern leben, eine Zigcunerbande sei schon in der Nahe „nd eine junge, schwarzäugige Schönheit zöge ihn bin. Wittbend vertreibt Manru das boshafte Geschöpf aus seinem Gehöft. >3. Seeue. Ulana. die nahende Gefahr erkennend, rafft sich mm zum Versuche ans. Manrn's Liebe auf's Nene zn entfachen nnd ihn an sich zu binden. Ihre Verzweiflung bemeisiernd. besänftigt sie den Toben ^ den dnrch schmeichelnde Worte »nd bietet ihm Wein an. in den sie § den Liebestrank getha» Bald beginnt Manrn die Wirkung der Zauberkräuter zn cnipffnden. Sem Zorn, seine Sei,»nicht nach dem Wanderleben und nach A'a lösen sich, in seiner Icidenschast licken Natur entbrennt er von neuer Glnth für Ulana. Beglück! und doch zweifefnd. giebt sich Ulana 'einen Liebkosungen hi». Im Zwieaesang sprechen nun die Liebenden, die sich wiedergesunden. ihr Gluck aus und Manru schwört Ulana ewige Treue. So bricht die Nacht heran. <6. Secne ) 3. Akt. Kaum einige Stunden sind seit der Erneuerung des Liebes- bundcs vergangen Da wantt Manru. schlaftrunken und fiebernd, in tiefer Nacht in s Freie. Wir ichen ihn am Ufer eines Sees, hinter welchem mächtige Beige sich thürmen. Durch den Zauber- trank erhitzt, will Manru unter freien, Himmel schlafen. Ein un- ruhiger Traum unfäiigt ih»: die Musik schildert ec-, ivic die Erinnerung an Ulana in ihm mit der Schnjucht nach dem Laaer»
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