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Dresdner Nachrichten : 19.03.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187503198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-03
- Tag 1875-03-19
-
Monat
1875-03
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.03.1875
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«»etM ?«»» » U»r in l>er »lveditioi» Vticieitliratc IS- At>»iv Mn»ent»»rei» »ierteilülir. lich rMail Z» Pige.,durch »Ir »oft L Mart »0 Pj,r. Nummern IVPtgr. ««st-,«. 26V0Ü «rvi. hlir die Rllckgade «mg«» iandler Manuscriple «och» sich die Redaclio» »Ich» verbindlich. Anseraten-Xnnabm« «»,- »vär:»i ÜNAZrarieiM UI» V-,I«r »n Hamburg. Ser- ls», Wien, Lcivjlg. Vasei, Breslau, Kranlnir« M. - »ach »l«E In Berlin. Letbzla, Wien, Hamburg, Nranlfurtlvl. Miln, chen — Sa»»» « 0». in srauiluri a. M. — ?». ruiut in ildemnitz.— S»- /»», Leltt«. g»IIi», » c», in U-ri». Tageblatt für Politik, Unterhaltung «.Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepfch L Nktchardt in Dresden. Jnlerale werben MaNen- -iirabe I» angenommen di» Ad. » wir. Sonnt»» bi» Mittag»»» Mir. In «euiiad«: gro»e Moltee gaüe L di» Nachm, » Uhr. Drr Raum einer e,n- »Liiiaen Peiiijkil« kostet iü Psq». itinaelandt di« Zeile »U Pige. »ine Garantie sllr dal «achsttdgige «rschet- >en der Jnlerat« wir» nicht gegeben. — «uiwlrtige Annoncen« Auliräge von UN» unbe» kannien Jirmen und Pc» Ionen inlrriren wir nur gegen Prbnumera nb o» Zahlung durch «ries- marlen ober Polieingah» lung. Neun SUden losten tü Pige. Initiale stir die Montag» - Nummer »der iiach einem Festiag» die Pc>ii«eiie M P!,e. Rr. 58. Zwanzigster Jahrgang. Mttrebacteur: vr. Lnitl Für das Feuilleton: L.aÄv», «w»ti>»»ww. Abonnement. Di« geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" bitten wir, das Abonnement für das zweite Quartal 1875 baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Sämmtliche Postanstalten de« deutschen Reichs und ganz Oesterreichs nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. In Dresden abonnirt man Hincl. Brinaerlohn) vierteljährlich mit 2 Mark 25 Pfg., bei den sächsischen Postanstalten mit 2 Mark bOPfg. Expedition der Dresdner Nachrichten, . Dresden» Marieuftr. LS. Politisches. Fürstl «besuche sind jetzt an der Tagesordnung ; alle Monarchen »asten die Koffer packen. Der Oesterreichcr, der Italiener, der Schwede, der Russe und der Deutsche begeben sich auf Reisen und selbst der Serbe, von der Wanderlust ergriffen, läßt in Berlin an- fragen, ob er dort willkommen sei. Daß Rußlands Kaiser beim all- >ährigen Gebrauche der Emser Wasser auch Berlin berührt, ist nichts Auffälliges. Interessanter sind die italienischen Reisen der Kaiser Oesterreichs und Deutschlands. Venedig und Mailand sind ihre Reiseziele; Oberitalien füllt sich im April und Mai mit ungewohnter Kaiserpracht. Kein Wunder, daß Italien stolz darauf ist, daß seinen König zwei Kaiser besuchen. Was wir neulich andeuteten, daß Italien in den Mittelpunkt der europäischen Politik rückt, findet hierdurch rasche Bestätigung. Die Kirchenpolitik Italiens, sein Ver- hältniß gegenüber dem Papste zu beeinflussen, das darf man wohl, ohne Äesorgniß, durch die Ereignisse widerlegt zu werden, als den Beweggrund beider Kaiserreisen ansehen, zu denen die Erwiderung des Besuches des italienischen Königs den willkommenen Anlaß bietet. Oesterreichs Kaiser, ein frommer Katholik, vom Papste viel fach gesegnet, kann kein anderes Ziel verfolgen, als Victor Emanuel zu bitten, gegen den Papst nicht weiter zu gehen, als bis jetzt ge schehen, dem Papste seine schützeirden Privilegien nicht weiter zu be schränken, das Garantiegesetz unverändert zu erhalten. Deutsch lands Kaiser, ein vom Papste auf's Heftigste befeindeter Protestant, hat umgekehrt das Interesse, von Victor Emanuel zu verlangen, daß die Stellung des Papstes nicht länger völkerrechtlich haltbar bleibt/ Jungfrau Jtalia findet sich so auf einmal umworben von zwei Freiern. Welcher Stimme sie Gehör schenken wird? Italiens bis heriges Verhalten bei dem Streite zwischen Frankreich und Deutsch land läßt vermuthen, daß eS auch fernerhin eine Karte gegen die andere ausspielen läßt, um dabei persönlich alle Vortheile einzu streichen. Wenn eine Nation so wenig durch eigene Kraft eine Welt stellung erreicht, wie Italien, sondern durch die Siege der Franzosen über die Oesterreicher, durch die Siege der Deutschen über die Fran zosen, wenn selbst Niederlagen, wie die zu Custozza und Lissa, Italien Vortheile bringen, dann begreift sich der Egoismus der Italiener, denen eben Alles Nutzen schafft, leicht. Deutschland wird sich von den FreundschaftsbAhruerWnM» «der italinmschen Staats männer nicht berücken lassen dürfen. Bis auf die interessante Episode deS unvermutheten Erscheinens BiSma«k's im preußischen Abgeordnetenhaus« boten die kirchen politischen Debatten rvemg Neuest Das Publikum wird nachgerade müde dieser Phrasen und Tiraden, die von beiden Seiten ausge kramt werden. Diokletianische Kirchenverfolgung, Abwehr römischer Ucbergriffe, das sind die hundertmal gehörten Schlager. Auch das rednerische Talent des Peter Reichenfperger bot nichts Hervorragen des und die anecdotengewürzte Rede Sybel's erhielt nur durch Bis marck's L-propos-Eintritt ein eigenthümlicheä Relief. Wichtig hin gegen ist der Protest des preußischen Episkopates gegen das Zustande kommen des Gesetzes über die Vermögensverwaltung katholischer Kirchengemeinden. Als Folge dieses natürlich unwirksamen Pro testes ergiebt sich, daß der Staat die Verwaltung des gesammten Pfarr- und localen Kirchenvermögens commiffarisch in die Hand nehmen muß. DaS ist ein abermaliger Schritt zu der Trennung von Kirche und Staat, folgenschwerer als die Gehaltssperre infolge des Brotkorbhöherhängegesetzcs. Als Entschädigung für manche Niederlage verzeichnen es die Republikaner Frankreichs, daß es ihnen gelang, den Deputaten Du- clere auf den Vice-Präsidentenstuhl der National-Versamwlung zu erheben. Verschiebung aller irgendwie störenden inneren Fragen bleibt noch immer das -Hauptmotiv der Mac Mahon'sche» Politik. Der Marschall hat an den Präsidenten der Versammlung, den Herzog von Pasquier-Audiffrct, ein Schreiben gerichtet, dazu be stimmt, den Herzog zu versöhnen, der über die Rolle mit Recht em pfindlich ist, die man ihn bei der Bildung des Ministeriums Mac Mahon hat spielen lassen. „Ich bin, soll es in diesem Briefe Mac Mahon's wörtlich heißen, nur ein Soldat und mit den parlamentarischen Hebungen nicht sehr vertraut. Zwischen mir und Ihnen, dessen un eigennützige Hingebung für die öffentliche Sache so bekannt ist, wird kein Mißverständnis; aufkommen können." Eigmthümlich ist das Verlangen des englischen Unterhausmit gliedes Eochrane, daß England sich von den international gütigen Verträgen lossagen solle, die es bezüglich des Seerechtes eingegangen ist. Nur der unverschämteste Egoismus der Beefsteakeffer jenseits des Canals kann auf den Einfall kommen, sich von den hiermit über nommenen Verpflichtungen loszusagen. Wenn England bezüglich der Landkriege keine neuen Verpflichtungen eingehen will und sich von dem Militär-Congreffe zu Petersburg fernhält, so läßt sich das hören und hat seine guten Gründe. Aber eine Errungenschaft der Eultur, wie den Seerechtsvertrag, der die Piraterie im Kriege aus- schließt, zu zerstören, das ist eine Barbarei, die nur in dem Krämer geiste der Engländer eine Erklärung findet, daß sie die erste Flotte der Welt haben und es am liebsten sehen, wem» sich andere Nationen zerfleischen, damit siegst durch Waffeüschmuggrl und Zufuhr von i Kriegsmaterial reiche Profite machen. Hoffentlich besitzt das con- servatioe Ministerium Englands so viel Scham, den Antrag abzu weisen, wortbrüchig zu werden. Um so anerkennender registriren wir einen anderen Vorfall aus England. Eine Tochter der Königin von England, die Prin zessin Louise, Gemahlin des Marquis of Lorne, ist dieser Tage in die Zeichnenschule des Kensington Museums als Schülerin cingc- treten, arbeitet dort mit den übrigen Schülerinnen und besucht die öffentlichen Vorlesungen der Anstalt. Dergleichen war früher in England von einer königlichen Prinzessin »roch nie geschehen und mag als Zeichen der Zeit dem öffentlichen Gymuasialbesuche der jungen preußischen Prinzen in Kassel an die Seite gestellt werden. Eigentlich sollte man davon, daß Königs- und Prinzcnliudcr öffent liche Schulen besuchen, nicht so viel Rühmens machen. Es ist ja nur zum eigenen Vortheile derselben, wenn sie aus der künstlichen Abgeschlossenheit, in welche sie ein Separat oder Familien-Unter- richt bringt, befreit und sie das Leben mit eigenen Augen zu sehen von jung an gewöhnt werden. Leider passirt aber so mancher Miß griff in Bezug auf Prinzcn-Erziehung, daß man jedes Beispiel von» Besuche einer öffentlichen Schule durch einen Prinzen oder eine Prinzessin als etwas NachahmenSwerthes erst besonders em pfehlen muß. Locales und Sächsisches. — In dem Consistorium, in welchem der Papst neulich 5 Kar dinale ernannte und auch dem ErzbischofLedochowski denKardinals- hut ins Gefängniß zuOstrowo sendete, hat er auch eine Beförderung vorgenommen, welche sich allgemeiner Zustimmung zu erfreuen haben wird. Es ist nämlich, wie man uns aus zuverlässiger Quelle ver sichert, der Präses des hiesigen katholischen Eonsistoriums, Bernert, zum Bischof in Sachsen ernannt worden. Mit der auf den ebenso als Gelehrten wie als Menschen ausgezeichneten Priester gefallenen Wahl ist sowohl den Anträgen des Kultusministeriums, als gewiß auch den Wünschen der königlichen Familie uns deä überwiegenden Theils unserer sächsischen katholischen Mitbürger entsprochen worden und die Hoffnung ist begründet, daß der Friede unter den Eonsessionen nach wie vor im Lande erhalten bleibt. — Die erst projectirt gewesene Reise unseres Königspaares nach Berlin zum Geburtstage des deutschen Kaisers unterbleibt Heuer; dafür findet am 22. März die bereits erwähnte Galatafel am königlichen Hofe statt. — Herrn Hof-Pianoforte-Fabrikanten Kap S in Dresden ist vorgestern im Aufträge Sr. Maj. des Königs Albert „in Ancrten nung seiner hervorragenden industriellen Thätigkeit" durch Herrn Oberbürgermeister Psotenhauer das Ritterkreuz des Albrechtsordcns überreicht worden. Wohl gebührt mit Recht Herrn KapL diese Aus zeichnung. da er es verstanden hat, mit verhältnißmäßig bescheidenen Mitteln beginnend, durch unermüdliches Streben, durch weite Rei scn und Anknüpfung von Geschäftsverbindungen in aller Herren Länder seiner Fabrik und damit seiner Vaterstadt Dresden in der Piano-Branche ein Renommo zu erwerben und dauernd zu erhal ten, da« ihm und »mserer Residenz stets zur Ehre gereichen wird. — Die Zuführung des Wassers auS der neuen städtischen Leitung nimmt ihren regelmäßigen und glücklichen Fortgang. Vor gestern Morgen ist durch den einen großen Röhrenstrang, der über die alte Brücke führt, das Wasser aus dem Hochrescrvoir auf das linke Elbufcr geleitet worden, um zunächst die Fricdrichstadt zu ver sorgen. Sobald dies geschehen, werden die Häuser der Pirnaischen Vorstadt mit Wasser versorgt werden, dann kommt die Wilsdrnffer- und See-Vorstadt daran, die innere Stadt bildet den Schluß. Die Zeitdauer dieser Versorgung der linlselbischen Stadtlhcile hängt wesentlich von der Fertigstellung sämnitlicher Maschinen ab. — Herr Ober-Ingenieur Saalbach hat den Auftrag erhalten, auch die Stadt München mit Wasser zu versorgen. Er hat sich zu einer vorläufigen Besprechung dahin begeben. — Zur Schonung des neuen Mausergewehres LI, 71 ist be fohlen worden, bei Friedensübungen das Aufpflanzen des Seiten gewehres zu Unterlasten; jedoch soll es bei größeren Paraden den in spicirenden Vorgesetzten überlassen bleiben, während der Paradeaus stellung und des Parademarsches das Seitengewehr aufpslanzen zu lassen oder nicht. Im Wachdienste sollen alle Posten stets oder zu gewissen Tageszeiten das Seitengewehr aufpslanzen. Das Gewehr soll auf einer Schulter, wenn das Seitengewehr nicht aufgepflanzt ist, auch unter dem Anne getragen werden. Nur im Schilderhause wird das Gewehr abgenommen. — Bei Herstellung des Weges und Legung von Trottoirs ent lang der neuen Ouaimauer unterhalb der Terrasse, womit demnächst begonnen werden wird, entsteht für die Uneingeweihten die Frage, ob man das Brückcngeldeinnahmehäuschen auf seinem jetzigen Flecke 'tehen lasten wird oder nicht. Nach unserem Dafürhalten wäre das Erstere ein Fehler, denn es würde dem Verkehre geradezu im Wege 'tehen. Stelle man es doch, wie auf der Neustädter Seite, in einen der Brückenrundtheile, dort wird es für den Verkehr nicht !)emmend sein. — Gestern früh ist die Hartwig und Vogel'sche Chocoladcn- und Confecturen-Fabrik, Rosenweg 64, nirdergcbrannt. Das Feuer oll im Erdgeschosse ausgekommen sein und schon sehr langcgebrannt jaden, ehe die Sturmglocke erscholl. Dies geschah i ..7 Uhr. In dem ganz isolirt liegenden Fabrikgebäude haben sich" grade große Mengen fertiger Zuckerwaaren befunden, welche sämmtlich ein Raub der Flammen geworden sind. — Vorgestern Vormittag stach der Führer eines leeren Last wagens in der Pillnitzcrstraße einen vor ihm herfahrendcn Wagen aus, eckte jedoch aus Unvorsichtigkeit beim Vorüberfahrcn an den selben an und gab dadurch Veranlassung, daß die Deichsel seine- eigenen Wagens zur Seite in das Schaufenster eines Geschästslocals geschleudert wurde. Der durch Zertrümmerung der Scheibe ent standene Schaden soll sich auf 30 Thlr. belaufm. Dresden, Freitag, IS; Mär; 1875. — Je nach ihrer Intelligenz und den äußerlichen, mehr oder minder glücklichen Umständen vermehren die Menschen ihr Geld. 'Nun giebt cs aber Leute, die das Arbeiten rc. zu unglücklich finden und aus einfachstem Wege ein Geldstück verdoppeln. Solche Genies haben jetzt preußische Einsilbergroschcnstücke in Umlauf gebracht, die, menn sie mit dem Kopfe nach oben dalicgen, durch ihre Größe täuschend wie Zweiundeinhalbgroschenstücke aus- sehen und diese ihre nominelle Vermehrung um 150 Procent dem einfachsten Manöver von der Welt verdanken. Sie sind nämlich unter eine Walze oder dergleichen gelegt worden und haben so zu genommen an Umfang und Aussehen, wenn auch freilich nicht an Gebalt. Man sehe sich also die Zweiundeinhalbgroschenstücke etwas genauer an; soll man ja doch so wie so jedes Geldstück umdrehen, ehe man eS ausgiebt, nun drehe man es auch um, wenn man es bei ommt. Durch das Walzen oder Breitdrücken hat überdies die Prägung nur sehr wenig verloren, weshalb man scharf Obacht geben muß. — Durch jdas erfreuliche Anwachsen der Sträucher auf der Bürgcrwiese sind die dortigen Gebüschgruppen theils dem Ersticken ausgesetzt, sperren auch an einigen Stellen die Passage. Es werden nunmehr die geeigneten Exemplare ausgehobcn und dem neuen Albcrtsplatzc cinvcrleibt, für den die Stadt mithin die Kosten neuer Gewächse fast ganz erspart. — Am Mittwoch Nachmittag fuhr der Führer eines zwei- spännigcn leeren Kastenwagens in so schnellem Tempo von der Weißeritzstraße nach der Friedrichsbrücke zu, daß ein mit einem Schubkarren ans dem Wege sich befindender Mann nicht schnell genug ausweichcu tonnte und deshalb umgerissen wurde, jedoch zum Glück ohne Schaden zu nehmen. Hoffentlich wird das kein Grund sein, den Geschinsichrer vor den lllachtheilen seiner gegen Verkehrs polizeiliche Bestimmungen verstoßende Handlungsweise zu bewahren. — Einer der Elephanten im Myers'schen Circus, — es wird' derselbe sein, welcher schon einige Male auf eigene Faust Promena den gemacht Hut, — bekam gestern Vormittag zwischen I I und 12 Uhr Lust, sich die Stadt anzusehen. Er trabte aus dem Circus bei Gelegenheit der Probe heraus, lies durch dieIosephinenstraße, kleine Plauenschcgassc, über den Dippoldiswaldaerplatz, durch die Marien- slraße, uno lehrte durch die Annenslraße wieder nach seinem Stall? im Circus zurück, ohne nach den uns zugegangenen Mittheilungen unterwegs Schaden angerichtct zu haben. - - Gestern Vormittag wurde die während des Winters im Pieschener Hafen liegende Tampsstihre durch die Brücken nach ihrem Sommerstalionsplatze geschafft. — Endlich rückt die Durchlegung der Halbengaffe in volle? Breite von 36 Ellen ihrer Verwirklichung näher. Die Laubank hat sich mit allen Adjaccnten geeinigt, nur an Zweien soll die Perfectio- nirung annoch hapern, und einer dieser Herren wird uns als vi- ckovant Stadtrath bezeichnet. Mögen sie schließlich ihre persönliche Abneigung dem Gemeinwohl unterordnen. Tenn der Verkehr vom Vietoriahotcl -- Seestraße zur Bürgerwiese, Parkstraße — Streh len wird durch die verbreiterte Halbcgasse wesentlich gefördert und zwei schlimme Ecken unserer Stadt, die gegenüber dem East- franqais und die am Fabriceschen Hause, werden durch die neue Verkehrsader bedeutend entlastet. — O e f l e II t l i ch e Sitzung der Stadtverordnete», am 17. März, An den Rathstischen baden sich die Herren Stadt- cäthc Hertel. Stüdcl. Kunze, Bäniich und pendci eingciundeu. Bezüglich der Verlegung einer Filiale der künftigen Rcichobain nach hier hat derLtactrath dimi diesseitigen Wunsche gemäß beim Miliisicriüin des Innern dessen daran, bezügliche Verwendung bei der. preußischen Regierung erdeten. Am kommenden Dienstag und Mittwoch werden die Herren Stadtverordneten, einer Ein- ladung des ctadtratho folgend, das Wasserwerk dcsichtigcn. Da das Collegium hinsichtlich seiner vor längerer Zeit gestellten An träge wegen Maßnahmen gegen die Cholera nichts mehr gehört hat, so dcschließt man. dein Ltattrath die Angelegenheit durch Erinnern in'o Gedächtnis: zu rillen. Der erste Punkt der deutigcn Tagesordnung bleibt auch der einzige Punkt, welcher deralhen wird, odschon die Sitzung von U Uhr bis gegen '/ I > Uhr währte. Diese für die Stadt und ihre Bürger wichtige Vcrathung betrifft die Emission einer neuen städtischen Anleihe. Irrthüiniich sprach die heutige gedruckte Tagesordnung, wie die gestern in diesem Blatte bcrössentlichte, von einer 4Nproic»tiacn Anleihe, doch ist der Vcrzinsungspunkt »och nicht in Beralbiuig gezogen worden. Viceboru. Jordan legt dem Eollegium Namens des Verwal- tuvgSauöichusses einen ruillänqlichcn Bericht wegen dieser neuen Anleihe vor. DreStcn hat bis dato überhaupt drei Anleihen con- trabirk und zwar 1837 eine llprocentige von IckißUUO Tdaleriu lA»:z eine ckproccntige von I,5t»»,«M> 2ha!er» und 1871 eine bprocentiae von :i,700Mu Thalern und ist daraus dermalen noch 81>,00t> Tblr. a conto d-.r llproc. Aiueihc, IMAWCTHIr.nconto der ckproc. und die vollen :i,700,000 Tolr. der öproc. schuldig. Diese Summen sind bereits völli' aillgcbrauck't oder doch zu be stimmte», unter Heiken städtischen Colicgicn vereinbarten Zwecken tisponirt. ohne i.aß damit alte ticlcnigcn Prcicitc verwirklicht werden konnten, 'ür welche die Anleihc scineneit bestimmt war. Die Alisiübriing dringender, wichtiger Unternehmen, namentlich der seit langer Zeit schon projectirt- Ban einer dritten Brücke, macht die Herbeischattung neuer Geldmittel unabweisbar. Wie dringend diese Hcrbeischallung ist, ergebt man daraus, daß fol gende Postulate für die neue Anleihe anacineldet wurden: 700,uoo Tvir. zur Erbauung einer dritten Elbbrückc «hierbei sei zugleich bemerkt, daß die Kosten dieser Brücke sich noch weit Hölzer be tauten werden, da nach einem inmitteist bearbeiteten bestimmten Prosect sammt Kostenanschlägen schon 8A,,ooo Tblr. berechnet sind»; 300,000 Tblr. zur Ergänzuna dcö Lchlcußenihstems durch Erbauung von Sanimelschleußcn längs der Elbiller und in den zwischen der schlesischen Eisenbahn und Vorstadt Neudort gelege nen Stadttheilc»; 02,000 Thlr. antbeilige Kosten zur Herstellung der liier- und Straßenbautcn zwischen Elbbcrg und Hotewicse; 200,OM Thlr. Expropriationen bcblllo Anlegung neuer Straßen und Verbreiterung pon Straßen: 44ö,ooo Tblr. iür die Neu bauten in der Breitcnslraßc; I,oM.tX»o Tblr. für Schulbauten; 300,OM Tblr. für ein »cncö Arbeitshaus: 170,000 Tblr. für ein neues Versorghaus; 10,mo Thlr. tür Einrichtung des kcimaligen Ashlö für Sieche in eine Ptleganstalt; 270.000 Thlr. zum Neu» bau eines AsvlS für Sieche; 2ÜO.OOO Tblr. lürBauten im Stabt» krankcnpansc; >.000.000 Tblr. zur Erweiterung der GaLiabriken; 80,000 Thlr. für Umbau des Bauhofes am See zu Feuerwehr-
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