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Diese« «lati wird den Leiern von Dredden und Umgeduug a« Lage vorher bereits alt Ubena-Mrgabe »»gestellt, während et die Post-Abonnenten am Morgen in eurer Gesamlausgobc erhalte». 53. Jahrgang. S3. «ez»g«ge»Lhr >M>»t«S»»t M «r^< du bet I«,l>» P»e>- m»lc»«Autl-iu>i,,m, S»m>. »I>t> Pk-nt-ae» our etnmoll r b» Mk.. dur>» »u«wärtt,e »om- Ninnonare S,b0 Mt. s,»i einm.ttger »»- tleOii», durch dt« Pott SM.lobnevesletlgeldt et» den Leiern d»n Dre«»»« u. Um,«Lun, am r-,e o-rher ,u- aesiellie» »dend-«u»- gaben erhalten di« au«- warliaen Be,t«her mit der borgen-tilgstade mlammen zu»eftellt. Nachdruck mir mit deute lud« Quellenangabe Heid. Rachr.-» zu lässig. — Unverlangt« Mnutkrnn, werde» nicht auibewohll. Toimavend, 3. April 1WY. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von kiepsch 6c Rcichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: INarienstrasre 58/10. Fernsprecher: ii . 2nr>« . Anzeigen-Tarif Annahme von Ankütts dtgungen bis nachm :< Ilhr. Sonntags nur Mariemtrape 38 von N bis ' ,1 tthr L,r einspaltige 0)rund,ri>- ,ca. 8 Silben, j i , »>atutlie«- ..ii aus Dresden 20 >i», . ttes6)astS^Anteigen o») der Privatst,u ^ct! 30 Ps.; die »weiistultiq -. .^erleaTextscitedO^, — In Nummern ,.oo» Soilu u ^eiertagiu die eillipaUigc (8>und- z^ile 30Ps . aus Privat srne ^O Ps., Familicil- Nachrichten a.Trk-dr i die Gl undzelle 2H Ps — Auswärtige Slullrage nur gegen Borausdei Zahlung. — ^zebes He- tegblan kostet 10 Pj. nur 1 1. r.: Lun Snoscksn OlinnIriS« K0IHLN8 :: lisllsr» :: :: ALLv erticzo -Lelov. Der bisherige Wohlsahrtsoderkommisiar Melchior ist zum Polizeihaupt mann in Leipzig ernannt worden. Der Reichstag nahm heute u. a. den Gesamt-Etat nebst Etatgesetz in dritter Lesung an und vertagte sich dann auf den 2l). April. Das Rcichsluftschisf ist vormittags tili Uhr von Dingolfing zur Fahrt nach München aufgestiegcn und landete 1?4 Uhr aus dem Oberwiesenfeld bei München. Auf einen Obcrbriefträger wurde in Berlin ein Raub anfall oerübt. Einer Meldung der „Franks. Zig." aus Madrid zufolge sollKönigEduardin Biarritz einen leichten SchlagansaU er litten haben. Die englische Regierung plant eine neue Flotten - enIeihe von 25 Millionen Pfund Sterling. Die russische Reichsduina beschäftigte sich gestern mit der russischen auswärtigen Politik. Neueste Drahtmeldungen vom 2. April. DaS ReichS-Lustschiff wieder ansgestiegen. München. Graf Zeppelin äußerte einem hiesi gen Berichterstatter gegenüber, der dem Fluge des Ballons per Bahn gefolgt mar, »ach der Landung höchstes Lob dar über, wie sich der Lustkrcuzcr in dem gestrigen Sturm be wahrt habe. Die Steuer, die Motore, alle im letzten Winter angebrachten Verbesserungen haben sich ebenso glänzend be währt mie die Mannschaft. Wenn der schwere Sturm auch wie gestern überraschend kommt, ist cs möglich, ihm mit dem Luftschiff recht gut zu begegnen. Ter Graf glaubt, einen groben Fortschritt an den Einrichtungen des Ballons gegen seither konstatieren zu können. Er ist voller Zuversicht und überzeugt, da» bei einigermabe» günstigem Wetter die Rückfahrt in die Reichsballvnhalle nach Bia »zell sich glatt vollziehen werde. München. tPriv.-Tel.) In der 'Rächt laa dasLnst - schiff faft bowegungSlos da. Zn der rückwärtigen Gondel lmtten sich Gras Zeppelin» die Offiziere und die Besatznngs- leute nach -Ldöglichkett ein Nachtlager zurcchtgcmachi. Tas Wetter hatte sich an der Landiingsstclle im Lause des Vor mittags soweit aufgeklärt, da» die Abfahrt aus 12,80 Uhr fe st gefetzt wurde. Tie Rückfahrt soll über M ü n - chcn gehen, wo unter Umständen znr Nachsüllung noch mals gelandet wird. Dingolfing. Das Luftschiff „Zeppelin I" ist vormittags 1N4 Uhr zur Fahrt nach München a u fg cstie - gen. Ter Wind hat etwas nachgelassen. Fm Lause öes Bormittags ist der Ballon mit neuem Gas gefüllt worden. München. Als um IN- Uhr bekannt wurde, das; das R e i ch s l u s t s ch i s s die -Fahrt »ach München ange treten habe, strömten sofort dichte Scharen nach dem Ober- miesenseld. Dort fanden sich auch gegen t2N, Ulir der Priiiz- rcgent sowie mehrere Prinzen und Prinzessinnen ein. Mi litär sperrte den für die Landung bestimmten Bezirk ab. iDie Lnftschisferabteilnng nahm Bcreitichaftsstcllunz. Tie Erwartung iticg immer höher, bis man ans der Richtung von Schwabing das majestätische Lnstschili näherkommen sah. Zn der Stadt, wo eine Anzahl Häuser geflaggt hatte, waren die Dächer mit Menschen besetzt. Zn den nördlichen Stadtteile», die das Schiss Ubcrslog, jubctte» aus den Stra- s;en grobe Zuschanermengcn dem Grase» zu. Tie Hoch rufe pftanzten sich aus der ganze» Strecke bis zum Over wiese nie ld fort, wo das Lu st sch ist um 1'ü Uhr glatt landete. Deutscher Reichstag. Berlin. lPriv.-Tel.) Ter Reichstag hielt heute seine letzten Sivungcn vor den Osterferien ab. Es waren deren zwei, da die erste wegen Ncschlusiulifähigkeit ein vor zeitiges Ende fand. Tic dritte Lesung des Etats wurde zu Ende geführt. Beim Militäretat erklärt Abg. non Eiern lkoinZ: Mit Rücksicht aus die Geschäftslage ver zichten wir darauf, aus das Thema des aggregierte» Fonds etiizugehcn. Wir werde» beim Gesetz über die Qssizicrs- besoldiingen daraus zurückkommen. — Abg. Gras Oriola iiiatl.s schliefst sich dieser Erklärung an. — Abg. Pauli- Potsdam skvns.s äubert sich beim Artillerie- und Waise n- wcscn über die Arbeitsverhältnisse i» den Ssmndauer Mili- tärwcrkstättcn. Beim Marincetat ersucht Abg. Spcth - mann Ureis. Vp.s den Unterstaalssetretär, ebenso wie das in der Nordiee geschehen, auch in der Ostsee dem Fischcreiraubbau entgegcnzutretcn. Es bedürfe dort unbe dingt einer verschärften Aussicht. — Staatssekretär von Tirpitz: Ta die Marincverwaitunq ein grobes Zntercsic an der Erhaltung der Fischerei auch in der Ostsee hat, so werde ich bemüht sein, den Wünschen des Vorredners zu entsprechen. — Beim K o l o n i a l e > a t. und zwar beim Etat für Ostafrika, wird eine vom Abg. Tr. Arendt und Mitgliedern fast aller bürgerlichen Parteien beantragte Resolution angenommen, die dahin geht, das Sanatorium Wngiri solle auch lür Entbindungen eingerichtet werden und das aanze Zahr geöffnet bleibe». — Beim Samoa- Etat verlangt Abg. Erzberger sZentr.s genauere Mit teilungen über den gegenwärtigen Stand des Aufruhrs in Samoa. - Abg. Tr. v. Arning lnatl.t: Bei der zweiten Lesung hat der Staatssekretär geäußert, die Samoancr seien von scher zu gut behandelt worden. Tas zeige sich ja auch jetzt beim Aussiande. Ter Staatssekretär solle sich ein mal übrlege», ob er die Koineauenzen davon sür die ande ren Kolonien ziehe» wolle. — Staatssekretär Ternbnrg: Es handelt sich in Samoa nur um Streitigkeiten zwilchen zwei Parteien Eingeborener. Gegen die Weihen ist dort nie eine Bewegung gewesen, wenigstens nicht unter deut scher .Herrschaft. Solxild die Nachrichten über die Unruhen nach Auckland kamen, sind drei Schisse nach Samoa beordert worden. Zch glaube, cs wird kein Schuß dort fallen, »och auch irgendwelche Schwierigkeiten entstehen. Zch habe zum Gouverneur Sols daö Vertrauen, dab alles geschehen wird was zum Schutze der Weihen nötig ist. Tah die Samoancr zu gut behandelt worden seien, habe ich nicht gesagt, sondern nur, da» die Engländer »nd Amerikaner iciiicrzcit sich die Zähne an de» Samooncrn ansgcbrvchen haben. Zctzt aber sind die Samoancr überzeugt, da» sie Schutzbefohlene Deutschlands sind. Mit Schwäche wollen ivir die Einge borenen nicht bclnnidcln, aber mit Gerechtigkeit. — Abg. Erz berge r lZentr.l hält seine Befürchtungen aufrecht, daf, es in Samoa auch zu Bewegungen gegen die Weihen kommen könne. Zedcnsalls bedürfe es, um das zu verhin dern, einer Machtcntsaltniig, die den Samoaneru zeige, dah sie nicht mehr Herren des unter deutscher Hoheit stehen. Znselrciches sind, sondern Abg. Tr. v. Arni u a lnatl.t halt seine Angaben aufrecht, dab der Staatssekretär sich am >0. Zanuar in der Kommission so, wie er behaupiei, geäugen habe. — Abg. Tr. Arendt lT. Reichs».« ertian. Erzbcrgcr in vielem beiktimmen zu müssen. Es sei geradezu befremdlich, wie der Staatssekretär seine Mitteilungen über Samoa gemacht habe. Wenn die deutsche Regierung es nicht einmal wage, Waffen an unsere Kolonisten zu ihrem per sönliche» Schutze auszuhäuüigcii, sollte mau lieber die Kolvuie ausgebcn. ZcdcnsaUs müüc die Aiiiveienheft der drei dcittichcn Zlricgsichissc vor Samoa benutzt werden, um unsere dortige Herrschaft aus einer Papierhcrrschaft zu einer wirklichen Herrschaft zu machen. — Staatsickreiäi Dcrnbnrg: Tie Samoancr selbst haben keinerlei Äricgs masseu, da sic iviori entwaffnet worden sind. Tah wir nicht immer ioiort Schisse dorthin schicken tonnen, das wissen doch auch unsere dortigen Ansiedler. Verlangen Sie denn etwa sür die Znsel Samoa eine Schutztruppe'? Zch möchte wohl wissen, mos die Herren hier sagen würden, wenn ich mit einer wichen Forderung an Sie hcranträte, und mangels einer Schutztrnppc haben wir uns eben einziirichton. Wenn Sic eine Politik treiben, die nicht mit den Eingeborenen paktiert, io müssen Sic eine Politik einichlagen, die viel mehr Rosten macht. Was soll damit erreicht werden, wenn Sie eine allerdings vielleicht den Privatiiftcrcsscn besser entsprechende Politik eiiischlagcn? Zch frage nochmals, was würden Sic sagen, wenn ich hier die Mittel sür eine Schutztrnppc forderte? Zch glaube. Sie würden sic fest ablchnen. — Abg. Sem- l c r lnt.t: Zch tann nur wünschen, das; die Schisse so lange dort bleiben, als cs nötig ist, aber ich hafte das sür selbst verständlich. Ter Gouverneur wird sic gar nicht eher weglasscn. Zch glaube, das; Sols, der nun schon seit zehn Zähren dort ist, durchaus geeignet ist, die Lage zu über schauen, und dah er weih, was nötia ist. Ohne wettere Debatte werden die übrigen Einzel-EtatS erledigt und dann der Gesamt-Etat nebst Etatgesetz an genommen. Es'ist nvch über einige Resolutionen zum Eiat abzustimmcn, io über die Zcntrumsresolution betreffend Abänderung des Pvstgescycs zum Zwecke deS Verbots der Abollilcnten-Bersicherllngcn von Zeitungen. Eine Resolution Basicrmann beschränkt sich demgegenüber nur aut das Verlangen »ach einer Denkschrift über Um sang und Mihstände der Abonnentcn-Versicherung. Die Abstimmung über die Zentrumsresolution bleibt zweifcl- bast. Tic Auszählung ergibt 112 mit Za, 78 mit Nein. Es sind also nur l85 Abgeordnete anwesend, so dah das H ansb e i ch l u h n n s ä h i g ist. lHcitcrkeitZ — Präsident Gras Stolbcrg beraumt 1l Uhr 15 Min. die nächste Sitzung an ans l2 Uhr 15 Min. mit der Tagesordnung: Abstimmung über Etatsresolutionc». Zn der zweite» Sitzung wird die Zentrums rcsolution betrcisend Verbot der Abonnenten Versicherung von Zeitungen angenommen, womit die Resolution Vassermann erledigt ist. Tann wird die von der Budgettvmiiiission beantragte Resolution betreffend Einführung von Feldwcbclleiitnants abgelchnn dagegen stimmen Konservative, Nationalliberalc und Sozialdemokraten: gegen Konservative und Nativnallibe rate wird dagegen eine weitere Zentrumsresolution betr. Beseitig» n g der geheimen K o n d u i t c n l i st e n angenommen. — Präsident Graf Stolbcrg setzt die nächst e Sitzung aus Dienstag, den 20 April, 2 Uhr mit der Tagesordnung „Petitionen" fest und wünscht den Ab geordneten Kraft, Frische und Gesundheit um so mehr, als er überzeugt sei, da» es auch nach Ostern nicht an Arbeit fehlen werde. lHeiterkeit.l — Schluss 12 Uhr 88 Min. '-"Z. Kunst uns LZjsstttsliriiit. r* Restdcnzthcatcr. Schwanke in der Art der „Reiter- <ittacke" non Heinrich Stobitzer nnd Fritz Fried- mann-Frcdrich sinid undiskutierbar, wollte man sic als Väihneiiwerke ernst nehmen. Sic sind lediglich banale, oberflächliche Unterhaltungsware, für die sich ein Publikum ftndet, das ein paar t'lücxdstnndci, im Theater totseölageu will. Wenn „Husareinieber" goutiert wird, worum nicht auch „Reiterattacke"?, man ist nur nachträglich geneigt, vor dem verstorbenen Gustcrv o. Moser ein Kompliment zu inachen, der konnte es wenigstens. Tic Verwicklung in dieser Schwonlnovität besteht darin, das; der mftii-irseinü- liäi-c Fabrikant Monte die Offiziere eines Ulanenregimeiits für verkleidete Reiseonkels hält — inan kann nicht umhin, diese gloriose Fdee sür reichlich blSd zu halten. Die Ver fasser scheinen sich sonst in dem edlen Wettstreit befunden zu haben, »m keinen Preis etwas Originelles, von der -Schablone Abweichendes zu bieten. Alle dicie Figuren haben schon in .zahllosen Schwänken und Lustspielen ge wirkt und sind dem Publikum als geschätzte Bekannte so vertraut, das; es sie immer gern wieder beqrüsit. Daher wohl auch die behagliche Stimmung, -die sich bei einem große» Teil -der Zuhörer konstatiere» ließ. Zu einem Familienfest wurde die Ausführung dieser Lchivanknovftät durch das gleichzeitig stattfindcnkie Benefiz kür Ea r l Friese. Nicht nötig, zu sagen, nms Friese dem Dresdner Publikum ist. An vielen, vielen Abenden des ZahrcS ver breitet er Lustigkeit »nd gute Laune, svbcild er -die Bühne betritt — und gute Laune ist das beste, das man bei schlech ten Zeiten ii-abeii kann. Nach dem zweiten Akt ging cs zu. wie es be-i einem echten Benefiz zugehen must, schleisrn- geschmücktc Lordeerwogcn rüder. Blumen in Körben, Sträußen, Töpfen und unter Blume» Materielleres — vermutlich Schinken, Zigarren und kleine runde Würste, tsabcn von Verehrern, die von Kalcknis. de,» Lbcrpriester in der ,-Schönen Helena", wissen, daß „Blumen, nix als Blumen" nvch keinen Benefizianten erfreuten. Auch ganz: Vogelbauer mit exotischem Getier wurden ans die Bühne gereicht. Ter Gescierte nnd das Publikum können mit dem Eton des Abends zusriodcn sein. Von den Mitwirkcnden mären die Herren O p e I, Ba u e r, H e l lw ig und Suk - s-üll, ferner di« Damen Hartmann, Eonraü, Breuer, Wolschkc, Witzani und Kattner zu nennen. Herr Direktor Witt hatte die Novität an sprechend inszeniert und für flottes Znsammenspiel ge sorgt. bg. Sechster Streichquartett-Abend des Petri-Quartctts. Mit einem glänzeird verlaufenen Beethoven-Abend ver- Mchiedetc sich gestern im Saale des Palmengartcns das P c t r i - Qu a r t e t t für diese Spielzeit. Am Pulte der zweiten Violine nahm diesmal Herr Warwas Platz, der nach längerer, schwerer Erkrankung zum ersten Mau: wieder dort erschien. Mit einem duftenden Blumengrüße hieß ihn die Tochter des Primarius willkommen. Tas Programm war prächtig zusammengestellt: aus das lieblich idnlliiche, fast bukolisch angehauchte erste F-T»r-Qnartett folgte das F-Moll-O»artett, das Kennern ebenso ans Herz gewachten ist, wie es Quartcttisten fürchten. Steht es doch bekanntlich tu dem Rufe, daß es schwerer als andere Quar tette des späteren Beethoven „zum Klingen" zu bringen sei, was ja bi» zu einem gewissen Grade seine Richtigkeit haben mag. Ten Beschluß bildete das große Eis-Mvll- Quartett. Dem prächtigen Programm entsprach die präch tige Aufführung. Das Petri-Quartetl schien gestern einen ganz besonders guten Tag gehabt zu haben. Tie technische Vollendung »nd geistige Durchdringung vereinten sich zu wahrhast vollkommenen Äunstleistungcn: diese kritisch in Einzelheiten zerpflücke» zu wollen, wäre ebenso undank bar als unkünstlcrisch. Nur ein paar besonders auffallende Vorzüge mögen hier kurz gestreift werden, so vor allem die minutiöse Genauigkeit im Znsammenspiel, die be rückende Tongebung im leisesten Pianissimo und die in einem Zuge sich lückenlos steigernden Crescendi. Selbst wenn man an das Dutzend Streichqnarteft-Veretnignngen von Weltruf denkt, so wird man darunter teinc finden, die in den genannten Vorzügen das hiesige Quartett ganz er reicht, geschweige denn cs ihm darin zuvvrtnt. Die Koda des Schlußsatzes vom F-Moll- oder das große Scherzo des Cis-Moll-Quarrcttö wird man anderswo kaum so vollendet wieder hören können wie gestern beim Petri-Quartetl. Ucbcrhauot war die Wiedergabe des Cis-Moll-Quartetts eine geradezu einziggcartctc Kunstleistung. Dieser Adel der Äuffassung, dieses Temperament der Gestaltung, dieser ziclbewußtc Aufbau und diese plastisch heraustretcndc For mung des Ganzen! Und alles umflossen von dem nirgends getrübten Strome unendlichen Wohllauts! Tas Publikum, das den Saal in dichten Scharen besetzt hatte, war denn auch am Schlüsse in Helle Begeisterung versetzt und jubelte den vier Künstlern herzlichsten Beifall zu. 8. D. Zn der Königl. Knustgewerbe-Bibliothek, Elias straße 31, 1. Etage, gelangten znr Ausstellung: Zm Bor- raum: Altägnotische nnd asinrischc Skulpturen, darunter namentlich Porträtstatucn und Reliefs von Fürsten,Götter bilder, Zagd- und Kricgsszcnen. ferner Kostümfiguren und Götterfiguren aus Tanagra lQriginalc in Ton modelliert und farbig bemalt). Zusammen 200 Abbildungen. Z m A u S st c 11 u n g s saa l: Skulpturen aus Griechenland und Rom, geordnet nach de» einzelnen Künstlern isoweit diese bekannt sind). Die unbekannten Werke sind nach dem Gegenstände geordnet, so Porträts von Fürsten und Feld Herren lFtgnrc», Büsten), weiter von Gelehrten, Künstlern usw. und Frauen, ferner miftvologft'che Figuren, solche von einzelnen Berufen nnd Frauen, Figurengruppcn, Tier- figurcn, Reliefs von Monumenten. Tempeln. Säulen nsw nnd solche von Grabmälcr», darunter z. B. vom Tempel in Acgina und vom Parthenon, Zeus-Altar in Pergamon usw. ltnSgcsamt über 000 Abbildungen). Im Lesesaal: Landschafts- und Städtcbilder, Naturaufnahmen in Drei farbendruck aus dem Werke: „Die Welt in Farben" ll20 Tafeln). Die Ausstellungen sind unentgeltlich zu besich tigen Son». und Festtags von 11—1 Uhr und wochentags von 8 -N Uhr. s* Matkowsky als Wagnersänger — eine üiberraschend neu« Seite! Es war gegen Ende der Mer Jahre, als Ada! bert MarkawSky eben sein Engagement am König!. Schau- sprelhaufe in Berlin angetreten hatte. Zn jenen Tagen