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Elftes AB 0 NN EM E N T - 00 NC E ET im Saale des Gewandhauses zu Leipzig. Sonnabend, den 1. Januar 1870. Erster Tlieil. Suite Ddur) für Orchester von J; S. Bach. Recitativ und Arie aus „Der Tod Jesu“ von Granu, gesungen von Fräulein Therese Schneider. . Recitativ. Wer ist der Heilige, zum Muster uns verliehn, Und unter diesen Missethätern aufgehenket ? An seiner Tugend kennt ihr ihn. Schmach, Folter, Todesangst vergisst er, und bedenket, Maria, dein verlassnes Alter, und ertheilt Dem Freunde seines Busens diesen letzten Willen : O Jüngling! das ist deine Mutter! Dieser eilt, Ein Schüler Jesu, sein Vermächtniss zu erfüllen ; Und Jesus sieht es an, Und wird noch mehr entzückt, und fühlet keine Wunden, Weil er jetzt einen Strahl von Trost den trüben Stunden Noch eines reuerfüllten Sünders schenken kann. Er kehrt sein Antlitf hin zu dem an seiner Seite Gekreuzigten Verbrecher, ihm zu prophezei’n: Ich sage dir, du wirst noch heute • Mit mir im Paradiese sein! Arie. Singt dem göttlichen Propheten, Der den Trost vom Himmel bringet, Dass der Geist sich aufwärts schwinget; Erdensöhne, singt ihm Dank. Die du von dem Staube fliehest Und die rollenden Gestirne Unter deinen Füssen siehest, Nun geniesse deiner Tugend! Steig’ auf der Geschöpfe Leiter Bis zum Seraph, steige weiter! Seele, Gott sei dein Gesang!