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Dresdner Nachrichten : 18.01.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188201182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820118
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820118
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-01
- Tag 1882-01-18
-
Monat
1882-01
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.01.1882
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r »8 — Vrvselovr Sk»oUrt«I»t«»» StzKo S — -Uttvoek, ckaa L8. §»aa»r 1832 nirten Geistliche« stehenden Vereine onSkalse zu Milt- , ung .. . ausgehobenen Bezirksgerichts geleisteten Beihilfe (Res. Seiler) ge nehmigte die Kammer, analog mit den, Beschlüsse der 2. Kammer, ">- Negierung zu ermächtige», der Stadt Mittweiba eine Entscha lung von 30,6 ' "" der im Dienste der Inneren Mission . unter (zwischen dem Kultusminister»»» und dem Landeskonsistorium) näher zu vereinbarenden Beding ungen die Mitgliedschaft bei dem geistlichen Emeritiruim-fond-uin> bei der allgemeinen Prediger Wittwen- und WaisenpensionSka gewähren. Bezüglich der Petition der städtische» Kollegien zu meida um Wiedererstattung eines Tdeilcs der von der daslgen Stadtgemeind« zuni Zwecke der Errichtung des nackmal- wieder die , . - digung"von D.000 M. zu "gewähren. — Gewerbevrreins-Hauptvcrsammluna den 16. Januar. Die bereits in gestriger Nummer dies. Bl. erwähnte vor gestrige Feuerprobe im Hose des Altstädter RathhaukeS gab Herrn Kommissar Schütze, welcher der Probe beigewoknt hatte, Veranlas sung, über dieselbe zu berichten und da er verschiedene der iinpräg- nirten Gaze-, Seide- und Leinwandstosse mitgebracht hatte, konnte er auch ml o> »los demonstriren. Die Flamme hatte auf die im- vrägnirten Stojse keinen anderen Einstich, als daß sie deren lang same Bergliiumung bewirkte. Da daS schwcfelsaure Ammoniak sehr billig und die Fnivragnirung ungemein einfach ist, so empfiehlt sie sich auch für den Privatgebrauch, für Vorhänge. Ballkleider io. und zwar umsouieln alo dem Stosse weder die Farbe »och die Weichheit oder überhaupt lein Eharakter genommen wird. Ein Kilo schwcfel- saure-Z Ammoniak kostet 50 Pfg., das wird in 4 Liter Master aus gelost und dahinein wird der zu imprägnirende Gegenstand getaucht, dann einfach auSgespannt und getrocknet und die ganze, in ihren Folgen vielleicht unberechenbar segensreiche -Handlung ist gemacht. Das; daS Aminoniak seine Wirkung lange in den Stoisen behält, zeigte ei» Stück von einem bereits im Jahre 1868 imprägnirten Vorhang, der gleichfalls nur ankohlle. Lb getränkte Kleiderstoffe re. nachher gestärkt und geplättet werden dürfe», darüber scheint man sich noch nicht orientirt zu haben. Jedenfalls ist soviel positiv kon- skatirt, das; durch die-Z Verfahren ein Schutz gegeben ist gegen daS rasche Feuerfangen auch der dünnsten, sonst wie Zunder brennenden Stoffe. Der Fall aus vorigem Jahre, daß eine Dame, die mit ü-rem Ballkleid eine Flamme streifte, im Augenblick über und über im Feuer stand und elend umkommen mußte, ist mit imprägnirten Kleidungsstücken incbt möglich; daS glimmende Gewand kann in wlchcm Falle mit aller Ruhe ausgedrückl werden. Unverbrennbar werden die Stone freilich nickt, tu bereits glühender Temperatur werden sie von großer Flamme eben auch verzehrt, aber die Hanpt- 'acke, das Beginnen von Feuer, bcz. sein rasches Weitergreisen ist ganz bedeutend eingeschränkt. Es wurde auch versucht, imprägnirteü Hol; durch Hallen m eine ziemlich starke Spirirusflammc in Brand zu bringen, dock — ganz erfolglos. In der -Handlung von Flach zAllitädter Rathhaus» kann man schonimvrägnirteLeinwandlainen. — Den Hanplvortrag hielt Herr Pastor l)r. Sülze, der von dem last überreichen Auditorium gleich bei seinem Erscheinen mit "Bei fall begrünt wurde; sein Thema war: „Die Bedeutung der Künste für dar Leben', Der frei gehaltene Vortrag gestaltete sich durch tröstliche Gedanken und begeisterten Redeschwung zu einein förm lichen Hmnnns auf die Künste, natürlich nur der edlen, sich ihrer hoben Ausgabe für die "Menschheit vollbeivußtei,. nicht jener, die durch rhre Bracht nur den Sinnen schmeicheln wollen. DaS Erhabene, was in die Menschheit niedergelegt ist, was in ihr lebt, ihre großen Vbalen, ihre hoben Ideen — die Künste fangen sie aus in goldenen Schalen und sammeln so den höchsten Inhalt deS menschlichen Le bens zum bleibenden Amchauc». Sie sind auch ein Zeiger aus der Ubr. die uns anzeigt, ob in dem nationalen Leben eines Volkes Alles gesund ist; denn wo die Kunst ganz fehlt, oder wo sie nur mangelhaft auizutreten vermag, da liegen Mängel im Volksleben. Nur bei ganz gesunder Seele eines Volkes kann sich die wahre Kunst: die Dssenbarung des Ideals enthalten. Ter Redner gab ein gehende Betrachtungen über die einzelnen Künste, ihr Verhältnis; zu einander und zu den verschiedenen Religionen ,'e., die in hohem Grade tenelnd wirrten und erntete stürmischen Beifall. Seiten der städtischen Gemeinderätbe zu Alteuberg und Gei sing. sowie von der Direktion der altenburger Zwitterstocks-Gewerk- schciti lind den Kammern zwei auf die Sekundärbahnlinie Hain-S- b> erg - Sch m i e d e b e r g - K i p S d o r f b czüglichc Petitionen ;u- gegangcn, welche beide um Fortsetzung der Lmie im Weißeritzthal weiter auswärts bis aus das Hochplateau von Allenberg petircn. Die mit der Berichterstattung beauftragte Finanzdeputation erkannte nun die regierungsseitig vorgeichlagene Verlängerung der Linie bis Kipsdorf als einen nützlichen Ausbau von Hainsberg-Schmiedeberg einstimmig an, erbat sich jedoch, ehe sie schlüssig wurde, über d;e genannten Petitionen, deren Angaben über die Lage der Bevölkc- nmg ie;der als wahre bekannt sind, die Meinung der Kgl. Staats- regiernng. Die Herren Kommissare wiesen aber daran; lnn. daß schon ri. Fort'uhrnng bis mm Bärcnbnrger Gastlich nur nül einer Steigung reu l : 60 m ermöglichen sein würde und ein Erreichen des Altenberger Hochplakegus. wenn auch nicht zu den technischen itumögiichke.len, so doch zur Anordnung von ganz auherordentlichen Betri.bSeinrichlungen und damit ganz unverhältnißmäßig Hobe» Kosten fuhren müßte. Dieser Auskunft mußten diejenigen Deputa tions-Mitglieder, welche mit den Terraiiwerbältnissen bekannt such, M'ichlichkcn und konnte daher die Deputation lediglich beantragen, dw Regierung zur Herstellung der L trecke Schmicdeberg Kipsdorf in ermächtigen, dagegen die Petitionen der Regierung einfach zur Kenntnisnahme zu überreichen. — In der legten Sitzung des conc.§ ä ch sisch e n Schisser ve r e i n s brachte der Vorsitzende zur Kenntnis;, daß mit der Wane-baudireelion Vereinbarungen wegen deS Signa.ldicnsteS bei E-zeahr stattgeNmden haben. Nebelhornsignale sollen nur in Kcmgstein abgegeben werden. Besondere Diskussion veranlaßt;' die Frage der Winterhäfen im Königreich Sachsen. In Außig sind !«7. :u Rosawitz l!<6 Schisse (ohne ^trombaufa.lirzcugc, unter aeb rächt, während im ganzen Königreiche nur 06 Kähne Unterlinut fanden. Verschiedene Ladungen seien in Wittenberg und Mühlberg zurück geblieben, weil die Schmer nicht riskiren konnten, nach Sachsen weiter zu ''amen, woselbst sie bei eintretender Eisgesalir völlig schütz-' los ie:.".,. Der Verein hat dirserbalb an die Stände eine Petition gerichtet, von der man eine Vermehrung der Winterhäfen ließt. Se ann winde eine einheitliche Vermessung der Elbsabrzeuge em- ','so. len. Auch wünschte man den Entwurf der neuen Dresdner Ilferorkn'mg in einer den Interessen des Handels- und Schisser- nane.m entst':eckenden Wei'e abgeändert zu sehen. Die Fa "re so er- samn 'nn - des Vereins wird am 27. Januar staitnnden. Aui deutschen Esssnbalmen wurden im 'November vor. I. 52 Personen 'darunter 1 Reisender) beim Betriebe getödtck, während 167 Personen (darunter 8 Reisende) verletzt wurden. Außerdem ließen sieh 2t Selbstmörder überfahren, wovon 26 getödtck wurden. Auf den > ä ch > i' ch e n s t a a t s b a h n e n kamen, ab gesehen von einem Selbstmörder, zwei Personen um's Leben, drei wurden verletzt. — Vor einiger Zeit ist ein liier wohnhafter prenß. Major a. D. mit der Beböroe dcK'alö in Konflikt gekommen, weil er einen jungen Mann in den zwanziger Fahren in eine Restauration der inneren Stadt mitgenommen, ihn dort mit Speisen und Getränken rcgali'.' nachdem aber .b,n »nt in 'eine Wohnung -wlen? nnc> dort Har langen von ihm verlangt hak, die »ach dem S rasge'ietzhnchc mil Freiheitsstrafen belegt werden. Ter alle Herr ist ve:Heirathel und bat die augenblickliche "Abwesenheit seiner Frau zu dieser strafbaren Handlung benutzt, Z ie nächste ö > f c n t! i ch e B e z: r k s a u s s ck, u ß i i tz n n g der König!. Aintsliauptmannschatt Dresden-Neustadt findet Fieitag den 20. d M. Vorm, 0 Uhr statt. Fm ..Kaufmännischen Verein Urania" wird morgen Don nerstag Herr l>r. Abendrot!' einen Vortrag über „Dw Stern- dcuterei im Alterthum und Mittelalter" halten, wobei ein „Horo'iop" gestellt werden wird. — Seit »origem Zonnarend sind aus einer Familie in 2 tric- i e n 2 Kinder von 6 und st Fahren spurlos ve-r'chwunden. Ter Mutter derselben, einer Willsrau, fehlt jeder Anhalt übcr den Ver bleib ihrer Kinder. Dame di» GlaSs»H1ter in- Gesich Bremser die Schrotladung dicht Teil »lrd den Schuß wohl noch zu — Poli»cibericht. cht getrieben wurden. Einem t am Kopse vorüber. Der Talmi- zu bereuen liaden. »ctbericht. Ander erstatteter Anzeige zufolge ist einer hier wohnhaften Dame ein Hundertmarkschein abhanden gekommen. Derselbe soll die Nummer IHOll.lvO oder 1,228,216 tragen. — Von dem Bestand der weißen Hirsch«, welche da- Rittergut Heb men birgt, haben bereit- vier Stück getödtet werden müssen, weil sie durch bissige Hunde schwer verletzt worben sind. — Von den Badeanstalten und allen städtischen Gebäuden von Tepliv wehen Flaggen und Falnien. Der Bevölkerung des Kur orte- bat sich eine freudige 'Aufregung bemächtigt, die seit jenem Tage des Fahre- 187l), wo die Urguelle nach lange», bangen 20 Tagen wieder gesunden, nickst wieder empfunden wurde, Heute jubelt jeder einzelne unterer Bewohner, denn die Teuiungsarbriten »n Urouellensckiackste sind durch ein außerordentlich glückliches Er- «igniß in ein Stadium getreten, welches dem altberUlmitrn Kurorte verjüngte Kraft und seinen alten Ruhm wiedcrgiebt. Die Tepsungs- orbeiten im Urguelieisschachte ivuzde» bekanntlich in der Weise eitrigst fortgesetzt, daß die Quellenliaupsspalte durch Schlitzung des Gesteins verfolgt wurde. Tag und Nacht waren bi- jetzt Arbeiter beschäf tigt. diese Arbeit zu vollenden. Gegen 4 Ubr Morgens des 15. Ja», ereignete eS sich» daß die 'Arbeiter in den, in einer Leehülic von 153 Meter, demnach 4 Meter unter dem Niveau der Einbrucho stelle de- DoUingrr-Schaclstes aetriedcnen Lluerslollcn die Quellen hauptsparte anbauten mW glücklich erreichten. Dieselbe hatte ursvrüng- lich eine Größe von 5 Etm. Breite und lO Ctm. Länge. DaS Wasser ergoß sich sofort, einem Strome gleich, in den Onerslollen, durch diesen den Quellenschacht überflnthend. Die Arbeiter vermochten kaum ihre Werkzeuge zu ergreifen und sich sodann aus dem Schachte zu stückten. Die Letzten von ihnen standen bereits bis zum Kopf vnter Wasser und konnten sich nur mit Lebensgefahr retten. Der Magistrat publicirt dieses glückliche Ereigniß durch Assichen an den Straßmecken, woselbst sich die Menschenmengen anstanen. Die Temperatur, welche bisher zwischen 32 und 34 Grad li. geschwankt hatte, stieg auf 37 Grad K. Durch die Eröffnung der Hauptspaite ist jede weitere Teusunu unnötkig gemacht und darf nunmehr de» gegründeten Hoffnung Raum gegeben werden, daß cs nach Durch- führuiig der endlich gesicherten Verdämmung der Einbruchslelle im Döltingerschackste gelinge» werde, die Urguelle im Stadlbadc auf dieselbe Höbe zu bringen, die sie vor Eintritt der Katastrophe gehabt batte. Für die Stadt Tevlitz bedeutet der heutige Tag eine Er lösung ans zweijährigem Hangen und Bangen zwischen Furcht und Hofjnung. — In Radeberg feiern den 22. d. MtS. die Hennig 'schm Eheleute ihre goldene Hochzeit. Ihr langer Lcbensp'ad war trotz allen Fleißes sorgenvoll, und leben dieselben schwach und gobrech- lich in den dürftigsten Verbältnissen. Der Bräutigam ist 77, d e Braut 71 Jahre. — In dem Dorfe Köhra bei Naundorf hätten vor ca. vier zehn Tagen 6 Schnltnabeii im'Alter von !0—12 Jahre» das gewiss unschuldige Vergnügen des Schlilsschuhlautcns beinahe mit dem Leben büßen müssen. Fn Gesellschaft der dortigen Dorfjugci'.d. welche fick tummelnd aut dem Eite des zum fürstlichen Riltergule daselbst gehörigen sogenannten Pfarrteiches herumlricöm, ballen lick 6 JungcnS au» einer in Folge des eingetrctenm Dbauivelterü schwach gewordenen Stelle in der übermütbigsle» Laune versammelt, brache» aber ploblick bis an dm Hals in Las Wasser ein und wären dem Tode des Ertrinkens sicher nickt entgangen, hätte nicht ein in Lei Nähe wolmmder junger Mann den in eorpore angcstimmlen Hille ruf der Kinder gebärt. Derselbe eilte denn auch sofort zur Un glücksstätte und entriß die Knaben, welche sich bereits in der Todes angst fest n,»klammert Hallen, dein nassen Elemente. Dieselben kamen sämmtlich mit den, Schrecken und vielleicht nachträglich mit einigen wärmenden Hieben seitens der Angehörigen davon. Dem entschlossenen jungen Manne gebührt gewiß auch in de» weitesten Kreisen für das Weit wahrer Men'chmliebc allgemeine Anerkennung — Der in G r o ß rö l> rs d o rf bedienst-sse Weichrnwärtei Knnalli (verheiratbet und Vater von 3 Kindern) wars sich am Sonntag Mittag vor die Lokomotive eines Güterzuges. Er ward gräßlich verstümmelt und starb erst nach einiger Zeit. -- "Am Sonntag wurde in Glanbitz das mit vielen Streb- und Holzvorräthen gefüllte Schmnmgebäude deS Schmiedemeisters Münzinger und in T r e u g e b ö b l n bei Großenhain das Wohn Haus des Hausbesitzers Straßburger eingeäschcrl. — In L i ck l e n st e i n beging am Sonnabend unter allgemei »er Tberlnalnnc Herr Bürgermeister Fröhlich 'ein 25jäliriges Dimst- iubiläum. Von Sr. Mas. dem König ward ihm das Rilterkren- I. Kl. des AlbrechtSordeiis übersandt. — 21m Sonntag gestaltete sich die Jahresversammlung der Weberiimung in Stollberg nel mbei zu einer seltenen Feierlich keil, indem die 3 Fnnnngsnntglic'de'r F. Lang e, Fr. Fantbäncl uni W. Korb ihr 50iährigeo Meisterjubiläum begingen. Die Fubiiare mußten auf belränzten Stühlen vor einem mil 5» Lichtern besetzten Tablel Platz nehmen, wurden von der Innung beschenkt und em pfingen Ebrendiplome mil Gratnlalion seitens des Bürgermeisters. — In Gteiwitz bat sich am Dienstag am Zaune des neuen Simultankirchhoke's ein Barbier, der von Dresden -ngeieiü kam, erhängt. Der Lebensmüde, der sich vollständig neu bekleidet hatte und Lackstictel 0> trug, batte sich an einem seidenen Halstuche, an das er sein Ta'chentl ck gebunden, anfgekiiüpst. Fn der Be kleidung des Entseelten wurde ein Poltcmeiinnie mit etwa 60 Mk. vorgesunden, welcher Betrag nach einem vorhandenen Zettel die Begräbnißkosten decken toll. Der Barbier war aus Glciwitz gebürtig und hatte da'eibst sein Handwerk erlernt. — Am Menlag Morgen hat sich in Zwickau der erst 2! Jahre alte Zahntechniker Louis Bischof ..ns Fenastädt, nachdem er am Sonntag Abend noch in einem Veignügungsiokale gewesen, mittelst Revolvers erschossen. — Der Leichnam eines anscheinend neugeborenen Kindes, dock; schon so von Raubvögeln zerhackt, daß nur einzelne KörpertlieiU noch ersichtlich waren, ist di >.r Tage aus G > o ß ; ö s > e n e r Flur au> gesunden worden. Die Sour der »»natürlichen Mutter wird gesucht. — Im „Gotdnen Stern" in Pirna hat sich am Montag ein seit Sonnabend kort logireiider un ekannter junger Mann erschossen. Derselbe halt-' »eit seiner Ankuii'l Lew Zimmer nicht verla' en. — Am Freitag lehrte im Erlgerickt zu Laut e r b a ch, b. Stol- ven ein unbekanntes Frauenzimmer ein und nah-» ziemlich unbeachtet in einer Ecke Platz. Einem Gaste war eie Fremde aber doch aus gefallen. "Nach längerer Beo! acbtung war er seiner Sache gewiß: die Fremde war kein Frauenzimmer, sondern - ein Mann. Daran» hin ward die 'Verballung der unheimlichen Person bewirkt, in deren Kleidern übrigens ein Pistol gesunden ward. — Versteigcruligc n in den Amtsgerichten: am 19. Januar: Wolkemtei»: Aug. Leberecht Schneider s Gniiio'lück da»., 47,80 Ast. Borna; Souliie Panline Funke Grundstück in.HeuerSdors. 1940 M. Ebeisback: Earl Friedrich .HoHrichter'o Gr ndstnck in Aiteibau, II, 76«> M.; E .rl Göttlich. B-ila c, Gmu - uck in Neu-Ebersbach, .600 M. Glaucha»: Louis Haul- Ms Grundstück das-, 14,475 Bk. — 'Am 20, Januar; Meerane: Fobann Ernst Fötzich' Grundstück k>a>'., 4.9>X) M Dresden: Fobann Krauie'S Grundstück da'., ii4,>'«'«> Nt. Grimma: Karl Hinke's Grunr-itück in Brundis, 2570 M. larin. S ch wnrgcrich t. Wegen Verbrechens im "Amte erschien der vormalige Poftgelnlfe Karl 'August Ratze ai:S En.ncivalde vor den Geschworenen. Fn derielben Sitnalion befand sich der >".» 61 Tkremier >8-'r8 geborene 2l' el'agtc vor ca. 2 Monate:', denn es erfolgte am 26. 'November >'- F. weg-'» eine« ganz liluilicl,.'» kannten Strafe, auf 4 Jahre Zuchthau und 10 Jahre Ehrenrechtsverlust. — Der Lei... August Miltrach aus O^pach hette sich weg,« ornahme unzüchtiger Handlungen vor dem " ' lelen Haust- antworten. Die strasharen Vorgänge svteb Angeklagte monatlich je einmal kam, um mit Le und fand die Berlfandlimg unter Ausschluß der ve..,..^^,. Dem Wadrlvruch gen,ä» wurde Mitttach zu 1 Jck S z Gefängiiiß und o Jahren Ehrenrechtöveriust verurthettt. — Verhandlung gegen den Kaufmann Theodor Albinu« Ml Dresden wegen Meineid- und in gewinnst ' begangener Unterschlagung. Staatsanwalt und Per war ve,» den Herren Vicariatsrath Luit und RechlsaU Fränzet vertreten. Die Vergangenheit de« am 12. December 1 zu Wollenstem geborenen Angeklagten ist leider nicht ungetrübt, dem» Mener, der eigentliche Besitzer de- Hause« Wazsenhqu-ftrahe Nr. 2b) und frülkrcr Restaurateur in den, darin vesindlichen Eta blissement LocwtS, sowie ehemals Elies de- nicht gerade besonder- gut accrcditirt gewesenen Bankhauses Silbermann u. MeyerDerlÜt bereit» Vorbestrafungen wegen falscher Wnarenbezeichnung, Bcgün- sliaung »c. und Unterschlagung. Sein einstiger Buchhalu» Beiger galt als Fälscher l. Ranges und erjolgt» dessen Verhqstung am 1^. August 1878. Zu einer Verurtheilung dieses berüchtigten Wecksel- sabrikanten kam eü jedoch nicht, denn B. starb noch wahrend seiner Untersuchungshaft an» 8. März 1879. Die Behauptung des heutigen Angeklagten, er habe durch seinen MufterductMhrcr mindesten- 60,000 M. verloren und sei deshalb den Halsabschneidern in die Atine gefallen, klingt ziemlich abenteuerlich; dagegen erscheint die Bemerkung des Hern: Präsidenten: „'Nun, das (nämlich .Hals abschneider vulgo Wucherer) waren Sie wyl'l eigcnllich selbst!" sehr zutressend. Am 2l. Januar 1880 fand vor der III. Straf kammer eine Verhandlung gegen den Zeugen Heinrich Kortlnmer statt und wurde derselbe für schuldig befunden, «inen Wechsel über 600 Ni., wissend, daß derselbe gefälscht sei, verausgabt zu haben, infolge dessen eine Gefängnißstrafe von 4 Monaten gegen K. ge fällt wurde. Der damalige Angeklagte beries sich zu seiner Ent lastung aus den heutigen Angeklagten Meyer, indem er behauptete, der Wechsel rühre von M. her re., während dieser di« Behauptungen Kortliauer'o eidlich als Zeuge widerlegte und im Wesentlichen Fol gendes aussaale; Er habe den Weckstel weder besessen, »och dem Angeklagte» K. gegeben, in Folge dessen auch ferne Blenderungen an dem Papier vorgenommen; ferner habe er dem K. niemals Ge fälligkeit-- Aeeepte gegeben, noch von diesem solche erhalten und wörtlich hatte f. Z. Mener zu Protokoll erklärt, er könne sich durch aus nickst hestimcn, Kortlinuer'n jemals ein Gira gegeben zu haben. Der sachverständige Sck>riste»vergleicher Hen' Levy Gnth spricht sich mit an Bestimmtheit grenzender Wahrscheinlichkeit dal,in aus, daß nie Fälschung auf dem Wechsel von Meyer bewiest worden sc«. Mener wurde schließlich wegen Meineids und Urkundenfälschung unter mildernden Umständen zu 1 Jahr 1 Monat Zuchthaus und 7, Fahre,! EhrenrechiSverliist vcrurthcilt. — Oefse »tlick, e Sitzuirg der Stadtverordneten heute "Abend ' e8 Ulw. Tagesordnung: Bericht des Finanz-AuSschusscü über die Anstellung eines juristisch-gebildete» Hilfsarbeiters; über esse Gewährung freier Kost an die 4 Aufseherinnen der städtischen Arbeilsanstall; über die Hnusbaltplünc für das Materni-, Bartho lomen , BrückcnamtS- und Bürger!,ojpital, sowie die Hübel-, Gillc- -ind Gleirberg Stiftung. — Bericht deS RechtS-AuSschnsseS über die Ftisiung des Herrn Postmeister a. D. Johann David Eleine». Gebeiine Sitzung." "R e g i s! e r der Dessenü. Gerichtsverliandllurgen inDreSden. r I- c r l -i » d c r ü c p i e, t 18. Namiar. « t,i Pe»i»lki<,,iclachkN de» aic,»i'- uer? gNedria, Litte»,i» Üo.''.'»!!, t» Teedse,, und ««,i»fst» «c„en »-ontrlcd Pnulier !>iic,i'„ u-e.-c» Bei«!»,,,«»,'! i-'I, eil PeivatkUiae'!i>ch«>i des TlN»'j,»'«ime>stil« Fra»» u> L.'ivü - Ncaic» verchel. B«t deiteN-tl wegen «cleldigun.,: w gegen tz.u, ,e .u !,, i-, cc',>ei„n l>. -losen »egen »e„>erdes,«utrl,>>,l«rü,li!u,g: e„l>c,- 'ra.,e.„de-iter«e-r;„«»«««-SekwenkeI»«eick.fz-,t-rjt!>rl>.Adolp,,Winkleroole!l-st .Indien-Lie IN e Pg„n,4 poN.monn au» Dresden wegen groben Unkugs: II g-M» deuStm. ">..nn ct-.inl ^-oi en - ans L'iaiewig wegen uudciugle» rilaiuilie-eii-lidniiks: ll-1, gegen ei Teüuei Soii..:c'. .!„>,e ,n Ple.gw-c wegen riideftSrende» Läeneen«: >2 »egen den ui S,»a:>» ee'iliicnn riebee in Haneu wegen Nebeeieelung: 12-,, gegen den Sohnbecn- . er -'..eil Haess-i, >„ Bcrgn>ej>.i,>idel wegen Lleiierkinleegielmn.e. -i'berlandesgerichl. den 17. (zannar. Sot-en Sch.iicr, »ran,er ». «tzen. veeelici. »pennich - Z-.^cur . ^zi^lriff 7. 7 k Ir rciirdc .'c i'.'iiF ". Grö'.'»' ler. '.n.'l'.man >i:r . vcvc:c: . lb'r. ! -'öl ' . difi. »tir'.'lcr ' r.' -k ii eri : >.t Tcn l'N I-.' »lnar: g-:; 7- e l>i » >ir '.'N-.' i't'Ze» r.cd'tahlS; L'lj-n-.-bc '-..cr n;c cn ^ c:iun^. 2 o i: d c r i -.) k. i2 inilirMritN ^cn 17. 's'c'.'ri'cl) l. (s.ci zl'.wi'.'cc '«i-ilcc. cuud ' . ^c'c'f ^icl'vcis Be'.Ilk :'.rcit. vcr w. ' (2t.".'.'. Ul e- !. BA . Tln'.rmcr -'. ^ v>ciu>< ist. ,'ilü !r::.'G.l'.r'!!I! 'R >s>ci> >n U;:> '.Gl. .ü ' . -o.ilicbl l l. Gcu.. t'-'bici I' nll) n. Heu, 1.' Sf.NN H a >: > clHtu Verman», Nnincrt veeckicl. campte /. bceeiwl. Rickiier. :>,.. vr. Pnusirr 17. Januar: Nenger /. geretzcl. K-eichc, icr '/. !tzc>u.!>arS', Triiuknee e-erw. . Haneke. Lonittag Barge», Saldi, i. e'i-rnnntzer ravekeinadrik, tzniitze'S uuer.imlield. Rö-'l-elrn '/.Gos>e. Hlii-ner erleide, Uniee 7. Lein »Ild es-nonen. ,Iil»i,cr Giesuie:, 7 Lsschkc, die rriillnci . Maucluiic. »Nike /. Kökiiee. .'linke ui nee r. iüeiännani, »ud Slranji 2. -» l inder tz'ach. i-!e2:-I 7. geieinINi. Inder S'eeldsid II. e!o.. liiii,»!» 7. a..-«ja, Lteniüi. L<!,arft «. Com». . Rotz-e p .'mo . Maic>,i»e»'.ilinl'.-in.-,i i irg .. Lettriq. SchneiderSiUge,!,. «ersecheriiiigs- -nkür 'ce- ginl- 17 Irandporie. Den ln. Januar: Lehman» 'I. Schade. N'u.-cr - --«iar'iii Äciic» 7'eanerei Piauen'chcr sagerleiier Petri. Schleim 6- Lohe, e»,!v,I,e - »eider. Schneider 77 Lodan. S'Ia'tc u. Sieldncr tz. Echdne, Sicke,» --eiott - eloui'».. Ranwaii«' 7. FIck>ii«sch, M-ini Schmidt. INI, -e > >, <ne S!rar>a-Hcn. Ten l.-i. Januar gegen il-ach, Rhhlch. Sang, eil Geeieü. ei-.-e,do-f. pa-'!« und tzi.noste», Äüdlcr, esaweri--!, Haucke nnd ti,c- ne-ien, L-a!i .-c-iuigrr. -'Ike.l. . >!.,»> nii'ne ' . eaen.i Vretcorologtstire türobaettiungeu Lei Leu cn Ht'uenlrsF.ett, -föt!. vdUt . l'tLL'.'.U . . rii.littrg . 'icmel . . vurlS . . . v. Kirnen. -erlm . . rvik'Z . . . . . n Ncif. U e 0 c r,« riclf.it!» itci li lit-cr dz C'G ;i'.'Pu>.ltz."r!. u t,4en Gt > «tu». 8 Nicht Nrb-l XV Nicht dcdeckl ! 7.^7 ä? 8>V mtilii» woikeunz ! 7". ? vv " Iclte'r ga« wi-ik«»io» Niler gug S>cc--l j 7dl i»2i,>, »wlke'llNt ' 7^1 80 lci.I-k N-bcl^ 7-1 Ls Nilcr;',!>« vict-el') 7>«! 3 Z 80 lcucr nna „Ul lnolkenloS 7r.-"j S0 letchl Ardel«) I --ff ' ? — « — r 4-2 — b — Ü — :r — 6 — Ü -- V,' All I UI l !lcl.t i lie 2r!ctrct1.'..-.,: l>at siui szüt oesfe.rl Im AU« Bci ullqewoi»n!i(l, Iwl,cm und vcrt'.»cl!tcm . (.'cntrulcuroua dar «ttUz. lieilr'ie. irvck.'NL, jcdZch im A?cs:eil bicucr fort. Nur ,n -.'-cinct licqt die 5euUMbtUur noch etwa!» Uc. I-.45 Lnfutt'i^i'.num irlicil l la.rszs'Ul '.'ordwcstwun4 fort« :c-. de) ,-.rosr..>cl:cv: u.U.rschcinltch wird. , i: lcbun ff. E'rdtiülik ir: Trrsden. 17.Januar,Mittags-, 160Eent.unter0. urkräftig zertrümmert wurde. Zum Glück ist N.. nand ve»letzt woröen. — Es giebt dock wirklich recht geiähriiche Lo::nla.,o,7iger! Da vlatzt am Montag Nachmittag in der Nähe des Dorws Ditters bach solch' ein Hauptschütze ans einen Hafen los. >:,,»! den natür lich nicht, aber dafür ein Coupe-esenster des vorüber missenden PersonenzugeS, wodurch einer an dem Fenster gesessenen jungen winde er in di; StraHnstalt Waldh'im einge'iie'Icrt. Die ssna»;ielicn 2-crl,ält»isie' dcS ungetreuen Bcninteil ivaren bereits günelich zer rüttet, a'S si tir'clbe zu den solgcn'chiveren Handlung n lssurcie-.-n ließ, nicht nur G.'ldcr, die er am Postschnltcr vereinnahmt lmlie, zu rmler'chlage», sondern im Zusammenhänge damit auch das Pog- annahnnbuch -u säl'chen bez. unrichtig zu führen. Handelte es 'ich bei seiner früheren Verurtheilung um eine Summe von 60o M., übcr welche er widerrechtlich verfügt halte so kamen di-ömai Be träge von Ml, 125 und 100 M. in Frage, dock, ist der beschädigte Pvilsit ns rum grssten Tl .von dritter Seite entschädigt worden. Rätze war bis zum 5. September beim Schalterdienst am Kaiseil. Postamte V. l-eschSsligt. Anklage unv Vertlrcivigung waren von den Herren Staatsanwalt W-ucker uns Rechtsanwalt l>>. Tssürmer (in Vertretung ree, Herrn Justizratl, l)r. Stein, vertreten. Der GerichlShos erkannte, dem Wahrivruch der Geichworencn gemäß und unter Wegfall der dem Angeklagten am 26. November o. I. zuer- TaqrSs/schichtc. Deutsche- ?kcieti. Dem „Standard" geben von seinem "Berliner Korrcsvondentcn interessante M'.sthe'lungen über di« S ! el! un >g e es Kronprinzen in Bezug auf die L.a»des-An- gelegeniieilcii zu. ES wird von den, Thronerben gejagt, daß er - ine gro e Vorliebe tür die liberale Versasiung hege oder gehegt habe. Zuuchmcnoc Erfahrung I,ä!!e ,l,n jedoch mehr und mehr über-eu,t, daß tie politischen llnterfchiidc nvi'che» England und Teut'chiand rmgehenrc sind, unter denen der Abstand obenan stellt, welcher zwischen der mächtigen und zahlreichen Klasse der Aristo- stalic in England, welche sich im Besitze fast dcü gcsammlen Grund- eige'nthnms be'ssndet und durch ihren activen 'Anilüssl an dem össenl- lichei, Le! en ein "Bolli'.'crt gegen radikale AuSschrciliinaen bildet, i-n 'Vergleich zu dem meistens minder begüterten Adelsstände in D-'nksc-stand bestellt. Außerdem erscheine ihm ganz Deutschland im "Allgemeinen mehr demotralisch und seihst mehr radikal als Eng land. indem in elfterem sozusagen nur die Krone die wirklich fon- servati'."' Macht bilde, wogegen der Deutsche Kaiser und der König von Preup 'n in Wirtlichkeit wie auch traditionell mehr wirtliche Mack» besitzen, als irgend ein englischer Monarch. Alle diese Von.'.hie ungeschmälert zu erhalten, sei der natürliche Wunsch des Kaiterv und seines Kanzlers und der Kronprinz denke selhstvmtänSlich eh-.'nfallü so. Fn Bezug auf den sogenann ten „Kultur!,-,was" huldige der Kronprinz gemäßigten protestan- ti-chen Ansichten; alte die kirchlichen Angelegenheiten betreffenden Mahcegeln seien von dem Wunsche der Herstellung des Friedens innerhalb der Grenzen des Reiches eingegeven. die Rechte der katlw- li'ss'eu Untertham'!'. tollten nicht verkürzt werden. In Betreff her 'vitalen Fragen verfolge der Kronprinz des Fürsten Bismarck'« Pläne mit dem allerlct l,ältesten Interesse und habe mehr als ein mal seinen Wunsch ausgesprochen, daß cs dem Kanzler gelingen möge, diese ,-;rage .rsolgreich zu lösen und ans diesem Geist« seien die zwischen dem Kronprinzen unv dem Fürsten Bismarck stattge- habten Konferenzen hervorgegangrn.
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