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1« ntrr. lark. »er >. Lig. l, 36 und 45 Ll' 15 u. 20 ül. lLMruv§. ieser vorzüglichen Schiff, unterhalb zum Verkauf, mischcstr. 22. Vrvsävv 188S. tito«, M»rte»Itr,te 1». —»terieltöhrltch >I,r« tüPsge, durch die Po» » Mark 7» Blae. Mumm. li> Vlge. «ufla^ 3700O gttr dleNückaadeetiiaesandtervka» «lUlrridl, mach, ftch die Aedaclio» nicht verdtudlich. Anno»»:» fUr un« »rinnen an! Die «unoncrn.PuleaUl v.Haaien- »lern,« ta Hamdur» Tagekkatt für Politik, AnterhaltiingMschäftsverkttir. Lörfenbericht, Fremdtliliste. »LSiLSS^L--k LSLSL- L-Sc- kiiNL l8tlrikIiM-<'Avisr direct aus den l'ivelwroiou, in 5rtu<I»« r, ur«uuküei»l8t r zv-uiro oniMolilt ü. L. un der ^rvuirkiielie 2. tlitu« ««>««« Ii« '1'I««Ou in pcrSaator ^Vunvuiii. Viv1vri»-8»1oii. ^ Hiss kictls llsmsjsnte, ; 80>viv <l08 LUu8tl6ri)6r8«nal8. V 27. ^LlirALvK. Inserate werde» MarienftraßeK d!» Nachm, s llt»r anaenomme» Sonntag« bi« Mittagsimihr. I, Neuliadi nur an Wochentage»: gr. dioNergatirNr. 5 bis!Nachm.3»>>r, - De ctnlpaltlge Pelll.^eiie kostet Id Pige. Eingesandt!tti Psge. Eine Garantie kür da» nächst» tägige Erscheinen der Inserat« wird nicht gegeben. tlurwärtige Annoncen» Austräge von unbekannten Personen inserire» wir nur gegen Piä»uu,e,«„»a- »atitungdurch Ariesnunken oder Poucinjavtung. Acht Luden koste, ib Vig. Inserate üir die MontogO Ittmmer oder nach einem FctliaM dt« Pettt^it« uu Ps. mit^ ?klftto^r^>iüs 8r. dog KaiKorL, eiujtfoitlo itlK dliZ ffnriEluiiuck- vdldtv ^d/ssjc!lnn '/ur I^njer dor ^Iivo80ttl>oit 8r. >»!,.jc8rllt iki 8>toIti,6ii, für Dlunolt 8»>vndl üls Usrrok» «m ^IuL c-der Kloid />i VosLttufr>8telltrn: Ilorrsk» X»i:keUe, 8oostr., ^vr«>u/., 1«'Iomiuut-'8«r. 0 mid ^ok»r«»I», Xuil8tl»andlunt5, ^ I«»derv rküuli rn UubaU. LIlrod kLosdüllvI, »iin-iAi-, II. Im Ilüliks« «U r I)rv8«l»vr Ituiik, )?r. irriitlvrxuE 4 »»»»,,» «mi»ti»Mll dvu urst-ou 'I'ruu-ipoit <-ruu- und gw^ßöluiMn Vrlitt» Tk»tkp»ilitti»-4kdvitti. km. < iu ii>r-IIilii«IIi»ix «in L 8kI«iWliiii L 8«Ii». ».«-mit-n im Ilnukiv der Dl<;^du«-l' linnli, rzi'. IkrlUlmk»!^«; 4 LRutstzt. ^»1« I-irunilltt«. L >»« «>. Rr. IS«. Mittening vom 12. Eept.: Barometer nach ctearVölolt. WaNsirasw I» (SlddZ. 7 II.> s 7!>L Mttl.. seit gestern:> Milk, gcsatte». Tvernioinctrogr. nach Reamnui. Temp. l7"W.. niedr. TemV. I2NW.. dlschstc Tcmv. !!«>« W. Liid cst.Aii d. Heiler. i Aussichten für dci» 13. September: Unbestimmt schwach, trübe, Gewitterneigung. Temperatur wenig verändert. Mittwoch, IS. Septbr. Brraniwarllichcr Medocicm für Pvlillschkö vr- Einil Bieres, in Trcodcn Aus dem Wäblen und dem Zählen kommen wir in Deutschland gar nicht mehr heraus. Die LLahlmüdigkcit ist eine moderne jlrank- heit, die sich aus der verhaltnißmähig grossen Gleichgiltigkeit des Deutschen gegen die Politik nur gar zu leicht entwickelt. Aber auch die ununterbrochenen Zählungen, welche die Statistik nach den ver schiedensten Richtungen hin anordnct, können zu einer reckten Er müdung führen. Während die Bearbeitung der lchtcn Lclküzablung im deutschen Reiche (ain 1. Dezember 1880) noch nicht beendet ist, und während man bei der in« laufenden Sommer vorgenommcncn Bcrussstatistit kaum erst ansängt, das Urmaterial zu sichten, heißt es schon wieder, sich zu neuer Arbeit auf diesem Gebiete zu rüsten : zu der für den Anfang des nächsten Jahres anberaumten Vich- zäblung. Warum man dieselbe nicht niit einer der beiden vorbcr- gcbcnden statistischen Ansnabmcn verbunden hat, ist eigentlich ziem lich unklar. Freilich ist, da in den verschiedenen Jahreszeiten die Anzahl einzelner Viehbestände überhaupt, z. B. der Schweine, vor und »ach Weihnachten sehr verschieden ist, auf diese Umstände bei der Wahl des Termins der Ausnahme Rücksicht zu nehmen, je nach dem man die eine ober die andere Art und Bcrthcilung des Vieh bestandes kennen zu lernen wünscht. Aber derartige Erwägungen scheinen auch seht bei der Wahl des Termins keine allzu große Rolle gespielt zu haben. Jedenfalls ist die Statistik des Vich- standcS der am längsten und am meisten entwickelte Thcil der landwirthschastlichcn Statistik. Viehzählungen sind im Laufe dieses Jahrhunderts auch in Deutschland (zulrht im Jahre 1873) in vielen Staaten zahlreich vorgenommen worden; hingegen sind die andern Zweige der landwirthschastlichcn Statistik bis in die neueste Zeit mit wenigen Ausnahmen in bedauernswerthcm Maße vernachlässigt und sind es zum Theil noch jeßt. Namentlich ist unsere Uenntmß über die Verthcilung des Grundcigenthums sowohl, als der bcwirth- schafteten Flächen noch in hohem Grade mangelhaft, und im deut schen Reiche sind die ersten umfassenden und befriedigenden Versuche zu einer gemeinsamen Anbau- und Ernte-Statistik überhaupt erst im Jahre 1878 gemacht worden. Daher soll im nächsten Jahre auf die Viehzählung eine Neuaufnahme der Aiibaustatistik folgen. Die Ergebnisse der Anbaustatistik für das deutsche Reich vom Jahre 1878 dienen als Grundlage für die gcsammle Erntestatistik-, denn die für die einzelnen Früchte ermittelten Erträge pro Hektar werden mit den bei der Bodcnaufnahmestatistik sestgcstelltcn bezüg lichen Anbauflächen multiplizirt, um den Betrag der gcsammtcn Ernte herzulciten. Aus diesem Grunde ist es nöthig, die Angaben über das Anbauvcrhältniß der einzelnen Früchte so zuverlässig als, möglich zu ermitteln. Dies kann aber nur durch eine i» nicht zu langen Zwischenräumen sich wiederholende Aufnahme der Flächen erreicht werden. Während die ersten Ermittelungen naturgemäß noch mangelhaft auSsallcn mußten, läßt sich nach einer Wiederholung nach Ablauf von 5 Jahren und nachdem die Resultate der ersten Aufnahme in den hcthciligtcn Kreisen inzwischen gründlich erörtert worden sind, eine erhebliche Verbesserung der ersten Angaben er warten. Wenn man aber einmal bei dem Anordnen von Statistiken überhaupt ist, so wäre eine Aufnahme über die Verschuldung des Grundbesibcs und die Zabl der Zwangsversteigerungen recht noth- ivcndig. Man würde damit in die Lage des großen, miMeren nud kleinen Grundbesitzes und zwar sowolil des städtischen, wie dcS plattländlichen, Einblicke thun daß diese Blicke aber nicht sehr er freulicher Natur sein würden, hält die Gesetzgeber vermntblich ab, diesem ernsten Gegenstände nahe zu treten. Dem Gcneralpostmcistcr, oder wie sein jetziger Titel lautet, dem Ilntcrstaatssckrctär I)r. Stepban untersteht bekanntlich nicht blos Post, Telegraphie und Telcp'wnic, sondern auch die für schweres Geld angetanste Reichsdruckcrci. In dem VerivaltungSbcrichtc, den jüngst vr. Stephan über AllcS, was in seinem weiten Reiche schreibt, bläst, druckt, blitzt, fährt und dampft, an den Kaiser erstattet hat, heißt cs u. A. auch: daß „Anlaß zu begründeten Beschwerden über etwaige Beeinträchtigung der Privatindustrie durch den Betrieb dcr Reichsdruckerei nach keiner Seite hin gegeben worden." Diese Be hauptung steht im Widerspruch mit der Tliatsachc, daß viele Auf träge, die früher den Privatdruckereien zugmgen, jetzt von der RcichS- druckcrei ausgeführt werden. Insbesondere klagen jene Buchdruckerei- bcsitzer, welche durch die Anfertigung von Formularen für die Ge richte, Staatübahncn, Regierungsbehörden rc. lohnenden Verdienst hatten, über die scharfe Eoncurrcnz der Rcichsdruckerci. Auch in buchhändlerischen Kreisen, die sich mit der Herausgabe von Cours büchern befassen, wird Klage darüber geführt, daß die Rcichspost- verwaltung durch Vertrieb des Reichscoursbuchs unter Benutzung des ihr zu Gebote stehenden zahlreichen Personals die Privat industrie schädige. Es ist daher leicht zu begreifen, daß das Vor gehen der ReichSpostverwaltung bei der nächsten Etatsberatliung im Reichstage zur Sprache gebracht wird, der dann sich wohl auch daran erinnern wird: 1) daß er seine Zustimmung zu dem Ankauf der v. Decker'schcn Ober-Hofbuckdruckerei für daS Reich und später zu der Verschmelzung der neuen Rcichsdruckerci mit der preußischen StaatSdruckerci nur unter der Voraussetzung gab, daß das staatliche, nicht auf seine Rentabilität bedachte Institut den Privatdruckereien keine Eoncurrcnz machen solle 2) daß vr. Stephan selbst vor einigen Jahren in der Budget-Kommisston des Reichstags bei Be- rathung einer Petition des Vorstandes des deutschen Buchdruckcr- VereinS die Erklärung abgegeben hat, es liege durchaus nicht in der Absicht, den GcschästSgcwinn der Rcichsdruckerci durch Ilcbernahme von Prioatarbcitcn zu erhöhen und Privatdruckereien in deren Er werb »u beeinträchtigen In ihren Depeschen über das Gefecht bei Kassassin müssen die Engländer die Tücktigkcit der cgyptischcn Truppen zugeben. Arabi hat sich zwar in seine Vcrschanzungen zurückgezogen, aber in so guter Ordnung, daß er jeden Tag seinen Angriff erneuern kann. Auch daS englische Heer ist. entgegen den ersten Meldungen, in seine früheren Siellungen bei Kassassin zunickgekehrt. Sonst pflegen dock siegreiche Heere das Schlachtfeld zu behaupten. Ter resignirlc Ton, in welchem die englischen Depeschen von dem „Siege" sprechen, läßt die Richtigkeit der Angabe bezweifeln, daß Arabi einige Geschütze eingebüßt bat. Der cgnptischc Feldherr befindet sich bis jetzt unan gefochten im Besitze des kunstvollen SchleuscnstzstcmS; er hat damit einen Apparat in der.Hand, jeden 'Augenblick den Nilfluß zu -Hilfe zu rufen, um seine Verschanzimgen zu verstärken und vor Flanken bewegungen sichcrzustellcn. Der Gang des Krieges hat sicherlich nicht dazu bcigetragcn, in den Augen der Orientalen den 'Nimbus der Engländer zu erhöben. Ihr militärisches Ansehen dürfte viel mehr einen tüchtigen Stoß erlitten haben. Die europäischen Mi litärs urthcilcn auch nicht sehr günstig über den „schneidigen" Ge neral Wolselc». Sein Vcrpflcgungssustcm war aus einen Krieg, wie der, der ihm bcvorstand, keineswegs berechnet. Mit Mühe ver sorgte er sich soviel Maulthiere und Lokomotiven, um seinen vor geschobenen Truppen das Nothdürstigstc an Proviant zuzusührcn. Die Bewegungen der englischen Truppen sind naturgemäß langsam, jede Armee „marschirt aus dem Bauche", wie ein englisches Sprich wort sagt, vor Allem eine frisch von der Themse weg verschickte Garde, van welcher jcoer verwöhnte Man» dem Lande jährlich aus 200 Psd. Sterl. zu stehen kommt. Die Ueberlegenlicit, welche euro päische Truppen nach allen Seiten hin über die Truppen un- oder halbcivilisirtcr Völker haben, wird durch die Schwierigkeiten, die das Einrichtcn geordneten Verpfiegungs- und Transportwesens mit sich bringt, in beträchtlichem Grade wieder ausgcbobcn. Mit der modernen Sceschlangc, der englisch-türkischen Militär- Konvention, haben wir unsere Leier möglichst wenig behelligtwir gedenken auch ferner daraus nur im äußersten Bedarfsfälle zurück- zukomme». Es liegt weder den Engländern, noch dm Türken daran, gemeinschaftlich in Egypten aufzutreten. England mißtraut den türkischen Truppen; es möchte ein Extra-Heer nach Egpten schicken, blos um die Soldaten des Sultans dort zu überwachen, daß sic nicht mit Arabi gemeinschaftliche Sache macken. Daher will es die türkischen Truppen höchstens an der egnptischcn Küste erscheinen lassen, sic aber nickt ausschinen. Tie Türken wollen sich aber zu dieser wenig ehrenvollen Rolle nicht hcrgcben, ohnebin bat der Sultan sein Ansebcn dadurch, daß er Arabi für einen Rebellen er klärte und den Zeitungen befahl, ilm nicht mehr „Pascha" zu nennen, in den Augen der Gläubigen nicht crböht. In allen Moscheen predigt man für den Sieg des „Rebellen". Bei solcher Lage zerren der englische Botschafter in Konstantinopel Lord Dusscrin und der türkische Premier Said Pascha an dieser Militär-Konvention hin »nd her, die Niemand abjchlicßen mag. Lassen wir sie zerren, zerren wir nicht mit. Ncncstt Trltgramriit der „Dresdner Nachr."vomi2 Septbr. Berlin. Der Kaiser wohnt morgen zum letzten Male dem Manöver bei Breslau bei. Ilcbermorgen Vormittag 00,, verläßt der Kaiser Breslau, um sich zur Beiwoimung der sächsische» Ma növer »ach Dresden zu begeben. Der Kronprinz wird den Karser nach Dresden begleiten, wübrcnd die Kronprinzessin nach Pots dam zmückkelnt. — Tic Mittbeilungen, wonach die deutschen Lssi- zicrc in Konstantinopcl aus Sehwicrigtcitcn, ja geradezu Ucbclwollen stoßen, wurden in einem Briese, den die „N. A. Z." von kompe tenter Seite aus Kcmstantiiiopel ertbeilt, als uuwnbr bezeichnet. Die dortige,, deutschen Ossizicrc seien biScr in türkischen Kreisen nur freundlichem Entgegenkommen begegnet. -- In Bezug aus den griechisch-türkischen Grcnzslrcit beginnt man liier an einem günsti gen Ersolg der diplomatischen Vcrbandlungcn zu zweifeln. Man ist hier mit der Haltung Griechenlands scbr unzufrieden. Berliner Börse. Aus dem Gebiete der internationalen Svcknlationspapicre übcrwog das Angebot, wäbrend sich Loknl- werthe ziemlich fest hielten. Die Conrse erfuhren vielfach, wenn auch nicht bedcntendc Rückgänge. Tie glänzende Mehrciliiinhme der österreichischen Stnatsbahn, Gerückte in Bezug ans Wieder aufnahme der Konvcrtirmig der Ungarischen Rente n. dcrgl. m., > blieben nnbczn wirkungslos. Kreditacticn 4, Lombarden 10e Mk. unter gestern schließend. Franzosen 20r,! Banken crösfnetcn! aus gestrigem Schlußnivcau, gingen aber batd zurück. Tisconto' schlossen 10r Proc. unter gestern. Ocstcrr. Bnbnen behaupteten fick zumeist. Bon deutschen Bahnen waren nur Marieuburgcr bei höhe rem Cours belebt. Lbcrschlcsische 10» Proc. matter. Bergwerke und Industrien erfuhren vielfach Abbröckelungen. Anlagewerthe still - und abgeschmackt. j jrranNur» a. M.. 12. Scvtbr., SlinnidS. Crcdti 27.V/,. LtnniSbalin 302>z>. Lom- dnrdcn >?->>'/,. Er Loose—. Lost. SUbcrrcnlc —. P»t»errc»te —. GnUzior 271--/,. Ocitrrr. violdromc —. ««/» Unn.Goldreuic —. 77cr vinlmi —. Er »innen —. ».Oricntontciln' —. Ncucltc Unnnr. ivotdontotNo —. n. Lrirntantcilic . Un» > aariscke P,»vcrrc»tc —. Tikconw —. EnNpirr nl-i,. GoMnndN. —. Lchwnch , Part», 12. L>-»tl». (Schl,iki.i »icntc »:!,io. Anlcthc Iw.i7. Itoltrncr »:>.»>.! StnntSbalm 721.25. Lombordcn M.7L. !>o. Prioritäten 2nN,vy. ENiotcr »12. ccltcrr. Vtoldrcnte S». LMl. LoklNrS und Sächsisches. — Geb. RegicrungSrntl, Amtsbauptmann Frhr. ».Hausen zu Glauchau crliielt den K. preuß. Kroncnorden 2. Klasse: Bankier! Emil Röder. Clies des Bankhauses Vetter u. Co. in Leipzig, das Ritterkreuz 2. Klaffe des Hcrzogl. Sachsen Ernestinisciien Hausordcns. — Die beabsichtigte Theilu i> g des Kaiser-Einzuges in zwei Abthcilungcn hat in der Bürgerschaft allgemeines Staunen liervoracrufcn. Ans eine solche Zweibrückcn» Theorie war wollt Niemand gefaßt. Die betreffende Hofbehörde, welche diesen Vorschlag macken zu sollen glaubte, kann iinmöglich die materiellen Folgen dieses Schrittes und seine Einwirkung aus die Feststimmung der Bürgerschaft in Betracht gezogen baden. Da cs noch Zeit ist. > einer so tief erkältende» Maßregel abznhclfcn, so beeilen wir uns, j den Anschauungen der Bürgerschaft Ausdruck zu verleiben. Bliebe cs bei dem Borbaben. so wäre das Nächste eine beträchtliche Ent- werthung der Fenster- und Tribünenplütze und eine grenzenlose Enttäuschung Aller, die sich schon Plätze für schweres Geld gesichert haben. Selbst aber, wenn die betr. Hofstelle ans die geschäftliche Schädigung vieler Einwohner keine Rücksicht nehmen zu sollen glaubt,! so wird sie sich der politischen Tragweite dieser Tlicitnng des Kaiser einzuges nicht zu verschließen vermögen. Es will dem Publikum > nicht in den Kops, daß der größte Tbcil der fremden Prinzen unc Fürsten auf einem Umweg in aller Stille sich zum Schlosse finden, daß namentlich der Anblick des Feldmarschall Grasen Mollle, der auch unsere Sachsenheere zu Ruhm und Sieg geführt hat, den vielen Zelmtausenden vvn Zuschauern entzogen werden und der „grvhe Schweiger" gleichsam hinten herum in sein Hauptguartier gelangen soll. Der feierliche Empfang gilt, wie man betonen muß, gewig in allererster Linie dem Kaiser selbst, aber dem Volle prätenlirt sich der Kaiser erst in seiner vollen Machtsülle, wenn das Oberhaupt der Ration von einer Anzahl von Rcichssürslen und Prinzen umgeben nuftritt. Diese machen erst den Kaiser. Die Kaiser Idee wird ge schädigt durch die Ablösung der Fürsten von seiner Versen. Auch den deutschen und auswärtigen Fürstlichkeiten zu Ehren hat sieh Dresden geschmückt. Man theilt uns nachträglich mit, daß es seitens einer Hosinstanz für unmöglich erklärt worden ist, gleichzeitig-IO Equipagen im Schlöffe nnterzubringen. Abgesehen davon, daß jede Equipage sofort abtahren kann, so verringert sich diese Fahl durch dnü Ausscheiden der 4—0 für den Kniicr und König bestimmten Equipagen nur unwesentlich; jedenfalls sollte man aus diesem Grunde der lonalen Bevölkerung Dresdens nicht das glänzende Schauwiel des Einzuges von 15 fremden Fürsten entziehen. Daß diese nicht gleichzeitig alle die Begrüßungsworte des Herrn Oberbügermcisters an den Kaiser vernehmen können, liegt in der Sache begründet, wird über von den hoben Fürsten gewiß nicht als Beeinträchtigung auf- gesaßt werden. Eber wäre dies bei der Zwcibrücken Eintheilrmg der , Fall. Der Herr Oberbürgermeister soll, so hören wir. sein Bestes thun, daß jene, die Feststimmung wahrlich nicht erbebende Maßregel, i wieder rückgängig gemacht wird. — Immer deutlicher treten die Grundrisse der v i a, t ri u m - ii> I> vlin hervor, durch welche der Einzug des Kaisers slattfinden soll. Allerorten zimmert man die Tribünen, die offiziellen, wie die . von Privatunternehmern; die Hauptallee bedeckt sieb mit Wappen schildern, leichten Falmenstangen und Festvns, auf den Brüekeu- : Pfeilern erbeben sich die als treffliche Dekorationsstücke wohlbekannten jFlaggenmast,?. Mit jedem Tage wächst aber auch die Ehren pforte heraus, die als würdigster und glänzendster Abschluß der Feststraßc vor dem Schlosse erbaut wird. Herr StadtbauratI, Friedrich. !dcm trübere Feste so viele reizende Dekorationen verdanken, scheint ! mit dieser Ebrenpforte etwas ganz Vorzügliches schassen zu wollen. Man gewahrt 4 prächtige korinthische Säulen, aus welchen graziös > in die Lust gehoben je eine Krone prangt. Zwischen den 4 Säulen i soll sich ein 14 Meter langes, 5 Nieter breites goldenes Netz aus- spannen, das mit etwa 5000 (künstlichen) Kornblumen gefüllt wird, die ihre Blüthen sämmtlich nach unten zeigen. Dicies stattliche Goldnetz ist hcivorgegangen aus der Treibgurtspiimerei des Herrn Scilenneister Fr. Walther. Einen ganz besonderen Schmuck der Ebrenpforte bilden zwei mächtige Tepviche, die zu beiden Seiten der Fahrbahn zwischen je zwei Säulen gespannt werden. Tie der Durchfahrt zngckchrtcn Flächen dieser Teppiche werden in stnlvoller ornamentaler Umrahmung schwellende Genien zeigen, deren einer den Ruhm, der andere die Liebe oarstellt. Der Ge nius des Ruhmes spendet dem einzicbciidcn Kaiser mit feierlicher Gebcrde und mit dem Ausdruck freudiger Begeisterung den Lorbeer, wäbrend der Genius der Liebe, individualisirt durch Eigenart deut schen Volksgeistcs, jubelnd die Fackel seitlicher Freude schwingend, jungfräulich einen Strauß Kornblumen dem geliebten Kaiser dar- ^ bietet, wäbrend seinem Schooßgewand Rosen entfallen, um den Pfad desselben zu bestreuen. Die Gedanken, welche beiden Dar stellungen zu Grunde liegen, finden in den bezüglichen Unter- ! schrillen Ausdruck: „Ruhm Dein Leben! Liebe Dein Lolin!" Die mit reichem ornamentalem Schmuck ausgeslatteten Rückseiten der Teppiche tragen in ibrcr Mitte je einen großen Reichsadler. Der figürliche Theil dieser Ausschmückung wurde zur AuSsülirung dem Historienmaler Herrn Emil Sachse in Plauen bei Dresden übertragen. j — Bezüglich der M i l i t ä rv e r c i n s p a ra d e auf dem Alnunplatzc sind nunmehr gleichfalls cudgilligc Bestimmungen ge troffen : Die Aufstellung ersolgt in 2 Tressen, mit der Front nach dem Biscbofsweg zu. Die Paradeabnahme beginnt puntt I llbr unter Anwesenheit Sr. Maj. dcS Königs Albert und der hohen ^Fürstlichkeiten. Die Sammelstellen befinden sich für den ersten Zug (die Amtshanptmannschasten Dresden-Alt- und Neustadt» im Lincke'schen Bade, kür den zweiten Zug (die vom Berliner und l Äölimischen Bahnhof und per Dampfschiff Ankommenden) im Stadt > park, sttr den dritten Zug (die mit der Leipziger und Schlesischen Balm Ankommenden» auf dem Kaiser Wilhelm-Platz. Die Kleidung ! besteht durchweg in schwarzem Anzug und womöglich hohem Hut. Die Ordensdekoratioucn sind sümmtlich ainulege». Beim Nahen Sr. Maj. des Kaisers wird Herr Bundespräsidcnt Tauner Seiner- Majestät den Frontrapport üherrcichen. Nach der Parade erfolgt der Abmarsch der Vereine nach dem Fcldschlößchcn. — Die hier in Dresden weilenden ,.P rinz - Adalbert - Gäste" beabsichtigen bei S. K. Hob. dem Prinzen Heinrich wäbrend dessen Anwcsenbeit in Dresden um eine 'Audienz nachzu- sucbcn und laden die in Sachsen lebenden Kameraden zur Bctbcili- gung an derselben ein. Anmeldungen liicrzu sind an Herrn Buch händler Arno Engel!,aupt, Pragerslraßc I hier, zu richten. — Aus Veranlassung der hiesigen Aufsichtsbehörden sind während der letzten Tage sorgfältige Untersuchungen der eisernen Geländer auf der Brühl'schcn Terrasse und auf der Nugustus- brücke bezüglich der Haltbarkeit von Sachverständigen vorgenommen und überall, wo eS irgend erforderlich erschien, Verstärkungen ange bracht worden. Denenmigcachtet ist von fachmännischer Seile betont worden, daß es räthlich erscheine, jedem gefahrdrobenden Andrängen des Publikums an die Geländer energisch entgegen zu trclen. Zur Vcrbütung von Unglücksfüllcn, deren Tragweite gar nicht ermessen werden kann, seien hiermit die betr. Schaulustigen zur größten Vor sicht gemalmt und vor Ausschreitungen gewarnt. —In den letzten Tagen ging durch die Presse die Mittbcilung daß im Buiidesrathsaussckiuffe für Handel und Verkelir ein Antrag cingcbracht werden würde, wonach e i n b c i t l i cb e P ostwert b- zeichen im Gebiet des Reiches cingesülirt und an Bauern und Würtcmberg. um diese Staaten für den Ausfall ibrcr Posteiukünftc zu cntsckiädigcn, jährlich angemessene Pnuselialiiimmen gezahlt werden sollen. Wie jedoch jetzt gescliriehen wird, ist in hundesräthlichen Kreisen darüber nicht das Mindeste bekannt, zumal nickt an jenen Stellen, von denen man die- Einbringung derariiger Anträge zu ge wärtigen Halen sollte. — Herr Staatsminister von Nostitz Wnllwil, beehrte vorigen Sonnabend Bad El st e r mit seinem Besuch, um sich von dem Fortschreiten der Arbeiten bezüglich des Anbaues an das jetzige Badchauö, in welches die 12 neuen Moorbndezcllen eingebaut werden sollen,sowie von derAnlnge der dicicrhalö iiotiiwrndig gewordenen neuen Brücke über die Elster zu überzeugen. Ebenso wurde der jetzt plaiiirte alte RittcrgutSplatz einer genauen Besichtigung unterworfen-, ans dcmsclbc» sollen anstatt eines neuen Moorbndeliauses bis au» Weiteres schöne Promenaden, Springbrunnen u. s. w. angelegt werden. Ni !! WI >2 - ? 'MI ' l -