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Dresdner Nachrichten : 30.09.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189009300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900930
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-09
- Tag 1890-09-30
-
Monat
1890-09
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.09.1890
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35. Jahrgang, «ufl. 5V,V0Ü Stück. VRütvtlkvI»« lVt«,I«Blüb,v»ttL b. I»I«b4,»«»N. , ^ — —kür Xvrveolftltle», Uluturmotli, r«tt«acl>t, I I I»d«t«i, Ulekt, Uotorloidsltläen. II Dresden 18^)0 Mvudettvll sümmklioli viiiMtrolkan. k!.Ml!-^.13l'6N!irUI8 V. MvlLlor, v kt ». o ^ rr.8 oITI_s k- 5 i.^Vetlinei' 8u.30l. Vapoton. «vnkl, kiUtlr^te ador I «rüsst« ^osvnlil, ^»il>lk«t« ador ss^t« I*iel»>o. ^ litt», 8«I»I«1« . § In» I»»»^«xz«e, Iövk<» jo. «,)»»<r -s»'»->r -«->t */< -» <'r SLllLUvkor Lusvvrkaul von karälvv». «. I». «I«D«. HH »i8>« k<-knl»> Ik » -7» I»i>t<« ^ln« i«»n» t8t»i»9,«« i> umt I*UI 1t« >I8i, !>a>t. ii. I. Ibtix. 'l'cüxläxm 1Ü82. M«» If.liioaos' Amerikanischer Zolltarif, Erlöschen des Sozialistengesetzes. Hosiiachrichien, vt» ^»r) Fpik^kt. lungen. TagrSgeschichte. „Ter Wvblthätigkcilskub". . Michaeliiinizug, Lnftschisssahrt, Deutsche Bin,ne" in Berlin. GcrichlSverhand- Diellstliii, rZO.Septbr. vtnrirtwoNNLn riedaNein kür Politische- o, »mii «>,rev in »n»bn> Mit der gewaltigen Mehrheit vo» 151 gegen 79 Stimmen trat ani Sonnabend das NicpräscntanlenhauS der Vereinigten Staaten den Mac Kinlev's Dknmcn tragenden Zolltarif angenommen. Die dochlchutzzöllnerilche Melirlieit ist also weit stattlicher ausgefallen, als man erwartet hatte. Aus obigem Zahlenverhältiiiß crgiebt sich, daß auch eine große Anzahl von Demokraten dem Werke der herr schenden rcpilblikanischeii Partei zugcslimmt hat. Ist dies der freie Ausdruck der Ueberzcilguiig, hat nicht etwa das landesübliche Mittel des Stimmcnkansrs nachgcholfcn. die Mehrheit zu vergrößern, so besagt die Mehrheit für die Mac Kinleh'schc» Zollgesetzc, daß die hochschutzzöllnerische, auf die Absperrung gegen ausländische Waarcn abziclcnde volkswirthschastliche Richtung sogar unter der demokratischen Partei zahlreiche Anhänger besitzt, obwohl die letz tere sonst gemäßigten Zöllen nnd den Grundsätzen von Verkehrs- crlclchtemngcn im Güteraustausch huldigt. Ter Gedanke, die Ber einigten Staaten als geschlossenen Handelsstadt einzurichten, ist dann offenbar auch unter den Demokraten verbreitet. Nur wenn bei den demnächstigen Wahlen die demokratische Partei der republi kanischen gründlich den Garaus machen sollte, besteht noch die Möglichkeit, daß die künftige Mehrheit die jetzt beschlossenen Mac Kinlcy'Ichen Zollgeietzc wieder beseitigt oder doch wesentlich ab schwächt. Eine solche Hoffnung hat aber nur den Werth des be kannten Strohhalmes. Es müßte eine gründliche Umstimmung im Bolle voran geben. Tie Vereinigten Staaten werden also, gleich viel welche politische Partei herrscht, dem Schutzzölle anhangen. WaS wäre auch gegen Zölle zu sagen, weiche die einheimische In dustrie schützen nnd fordern sollen ? Zu diesem Grundsatz bekennt sich ja Deutschland selbst. Aber unsere Schutz,ölle gehen verstündigeiwcise nur soweit, daß sie de» Unterschied zwischen den einheimischen Produk- tionSbcdingnngen und denen des Auslandes auSgicichen. Tie ameri kanische Hvchschntzzöllnerci bat es aber daraus abgesehen, die Jn- dustricwaaren des Auslandes womöglich gänzlich auszuschlicßcn und sie verwirklicht diese Absicht ohne jegliche Rücksicht. Obwohl die Erzeugung von Maaren der Eisen- nnd Tcxiilbranchc Nord amerikas in den meisten Zweigen so hoch entwickelt ist, daß sie sreindländischen Milbewerb nicht zu scheuen brauchte, obwohl die Vereinigten Staaten seit den letzte» Zeiten beinerkenswerlhe Ver suche machen, ihre Erzeugnisse dieser Art von Jiidustneen in Europa abzusetzcn, belegt der Mac Kinley'sche Zolltarif doch Textil- und Eiscnwaaren mit 50—lOOproz. Zvllerhöhung. Tie Amerikaner fühlen sich bei ihrem Vorgehen in einer sturmfreien Stellung: sie wissen, daß das aus ihie landwirlhichasilichen Er zeugnisse und ihr Petroleum angewiesene Europa ihnen nicht viel anhabcn kann. In ihrem Krastbcwnßtscin haben sie den Zollerhöhungen noch den Beschluß beigefügt: dem Auslände bis zum 1. Januar 1892 eine Frist zu gewähren, um bis dahin ein gegenseitiges Ueberein- kommen betreffs freier Einfuhr amerikanischer laudwirthschasllichcr Produkte abznjchliepen. Das ist eine offene Drohung. Gegen das jenige Ausland, das binnen Jahren die landwirlhlchaftlichcn Erzeugnisse Nordamerikas nicht zollfrei bei sich einläßt, sollen als dann Wiedervergcltungkzölle in Kraft gesetzt werde». Das heißt, alle Länder sollen sich der amerikanischen Zollpolitik auf Gnade und Ungnade ergeben. Dos einzige Zugeständniß, zu dem die sieg reichen Hochschutzzöllner sich herbeilicßen, war, daß sie die neuen Zollsätze nicht schon am 1- Oktober, sondern erst am 6. cinführcn. Das ändert aber nicht viel; selbst Schnelldampfer können bis dahin nicht mehr viel Maaren zu den alte» Zollsätzen nach Amerika bringen. Wie wird den Vereinigten Staaten ihre neue Zollpolitik bekomme» ? Sie gehe» unbekümmert um alle Vvlksivirthichafllichen Gesetze ihren Weg. Die europäischen Industriestaaten verspüren zunächst die schädlichen Wirkungen der amerikanischen Zollpolitik auf's Empfindlichste: sie haben keine andere Aussicht auf Besserung, als wenn die Amerikaner an ihrem eigenen Leibe empfinden, daß kein Staat, auch nicht der stärkste und reichste, ungestraft sich an den volkswirthschnstlichcn Gesetzen versündigen darf. Schon jetzt darf nran anssprechcn, daß der 1. Oktober, der Tag des Erlöschens des Sozialistengesetzes, ohne Störung der öffentlichen Ordnung vorilbergchen wird. Vielleicht verläuft er noch harmloser als der 1. Mai. Die Behörden treffen zwar ihre Vorbereitungen, aber mehr der Vorsicht halber, als aus wirklicher Besorgniß. Begreiflich ist cs, wenn die Sozialdemokraten anläßlich des Erlöschens des Sozialistengesetzes Kundgebungen veranstalten l aber es liegt in ihrem eigenen Interesse, wenn dieselben nicht pro- vocircnd aussallen. Lediglich aus diesem Grunde haben sie vor Aenßerungen des UcbermuthcS gewarnt. Ander? aber als betreffs der Dinge, die sich am 1. Oktober zutragcn, steht es betreffs solcher, die für die Zeit nach demselben vorbereitet sind. Es giebt Viele, die der späteren Entwickelung mit großer Besorgnis, entgegensetzen. Auf die leichte Achsel ist cS gewiß nicht zu nehmen, Ivenn demnächst die Agitation mittelst zahlreicher Zeitungen, durch Volksversamm lungen, Bearbeitung des Landvolkes und Anderes mehr, systema tisch und massenhaft in'S Werk geletzt wird. Auch der Umstand, daß die Partei-Zeitungen und Redner nicht den gewaltsamen Um sturz predigen werden, täuscht Niemanden über die wahre Natur und die Absichten jener Partei. Schon die Klugheit gebietet ihr ja eine weitgehende Vorsicht: sie wird nicht den Unverstand besitzen, der Welt den Beweis zu liefern, daß da» Sozialistengesetz eigent lich nothwendig war. Die sozialistische Presse wird daher nicht in den Fehler vor 12 Jahren zurückfallen. Alle» die» zugegeben, so wäre e» arundfalsch, wollten der Staat und die bürgerlichen Klaffen durch ihr Verhalten nach dem 1. Oktober etwa den, wenn schon irrigen Glauben erwecken, als fürchteten sie sich vor der Sozial demokratie. So liegen die Dinge denn doch nicht und die So zialdemokratie weiß es am beste», welche Widerstands- nnd Schlag- sähigkeit dem bürgerlichen Staate inncwohnt, über welche Kraft- und Machtmittel die Gesellschaft verfügt, nur ihre niedcrzuhalten. Ter Staat giebt gerade dadurch, daß er die Waffe des Ausnahmegesetzes aus dem Fechlbodcn nicderlegt, den Beweis, daß er die Sozialdemokratie nicht fürchtet, sondern überzeugt ist, mit ihr auf dem Bode» des allgemeinen Rechtes fertig zu werden. Eher kann man die Behauptung aufslcllen, daß bei den Sozial demokraten selbst die Besorgniß vor den Folgen der Aufhebung des Sozialistengesetzes stark verbreitet ist. Tie Führer besorgen daß die vorwärts drängende» Elemente, ledig der Fesseln, das wahre Wesen ihrer Partei zeigen, das Bürgerthum wie die beson nenen Arbeiter erschrecken, werden. Das Ausnahmegesetz hielt die Genossen mit eisernen Reifen zusammen, >o daß kein ernster Streit unter ihnen auskommen konnte; er verschaffte den Gcmaßrcgelten de» Hamburg. Für den Fall, daß der zu erbaneudc Cuxhaven er Haien für die Entladung von Fiicherfahr,engen cingcrichiet wird, ist hier eine große Fiicherei-Eommandit-GeleUschaft projcklirt, die etwa 10 große Fischdampser zu erbauen gedenkt. Wien. Ter Montags Revue zufolgeichwcbcnzwischen Deutsch land und Oesterreich Erörterungen über die Herstellung besserer Widersacher Verhältnisse in wirthichastticher Beziehung zwischen beiden Ländern. Die Angelegenheit soll in Robnstock besprochen worden sein. — In Korneubnrg verunglückten durch eine Benzin-Explosion 10 Per sonen, zwei davon wurden sofort gclödtct, mehrere davon sind lebensgefährlich verletzt. Wien. Pciu; Friedrich Leopold von Preußen ist nach Maria zell gereist. — Tie Vorbcrcitungcn anläßlich der Ankunft Kaiser Wilhelm's schreiten rüstig fort. Unter den bereits fertig gewordenen Dekorationen fallen diejenigen aus der Zollamtsbrücke, dem Emnitte in die eigentliche Stadt und diejenige bei der Mariahilfer Linie, dem Austritte aus der Stadt, aus. Auch die Vorbereitungen in den Vororts-Gemeinden Fünfhnus, Rudolfshain nnd Penzing ^ werden eifrig betrieben. Aut dem Wiener Gemeindcgebiete wurden ! 11 Tribünen errichtet. R o in. Das Gleichgewicht im Staatshaushalt 91/92 soll ins- ' besondere durch Ersparnisse im Betrage von 3>> Millionen in den Etats des Kriegs nnd veröffentliche» Arbeiten hergestellt werden. Wei- Glorienschein des MärchrerthumS. eS gab ...,-cschöpslichen Stofs zu ^ Klagen und Beschwerden und damit zu steigender Verbitterungder glänzenden Ernte übersteigen die Zölle nnd Steuer- September den Voranschlag cs hinderte nicht das Wachsthum der Partei, sondern schuf ihr eine ansg zeichnete Organisation und Disziplin. Das Alles fällt jetzt foit, der Stofs zur Aufreizung der Massen wird jetzt knapper werden, Märtyrer wird's künftig weniger geben und Wer sich von den So zialdemokraten gegen das gemeine Recht vergeht, kann seine Strafe nicht mehr einem Ausnahmezustand in die Schuhe schieben. Auch tritt die Nothwendigkeit heran, praktische Politik zu treiben und die Einrichtungen des vielgepriesenen Zukunstsstaates dem Volke zu beschreiben, ioiervvr graut es aber de» Sozialdemo kraten. Tenn sic wissen, daß derselbe nicht das Ideal von Völker- srciheit und Menschcnglück, sondern ein Zwangsstaat von einer bisher nnerlcbten Tyrannei sein muß, der zu einer allgemeinen Verarmung und Verelendung fuhrt. Die wirthschaftliche Abtöd- tung dcS Individuums zu Gunsten des Zwaugsstaates läßt sich ebensowenig wie die Eigenthnmsbcraubuiig des Einzelnen ohne die schwersten Eingriffe durchführen und wäre sie einen Augenvlick möglich, so sorgt die Natur des Menschen dafür, daß alsbald die frühere Ordnung der Dinge, welche eine langsame, stetige Aus gleichung der sozialen Gegensätze verbürgt, wieder hergestellt wird. Es wird eben immer Unterschied und Ungleichheiten geben. Man kann eine Pyramide nicht auf die Spitze stellen und brächte mau dies fertig, so würde sie gleich darauf Kraft des Schwergeivichts der Tinge sich wieder auf ihre natürliche Basis stellen. Bisher waren die Sozialdemokraten überall dabei, die Unvoll kommenheiten der bestehenden gesellschaftlichen Ordnung auf's Ge hässigste zu übertreiben; jetzt müsseii sie darleaen, wie tue Zustände aussehcii werde», die sie als angeblich Besseres an ihre Stelle setzen wollen, vorausgesetzt, daß das überhaupt ausführbar wäre. Daß die gesellschaftlichen Zustände ebenst' »iwollkoinmcn sind, ime die Menschen überhaupt, giebt Jedermann zu. Jedermann sollte aber auch die Bestrebungen, dieselbe» ans niedlichem Wege zu vervollkommnen, unterstütze». Die kaiserliche Sozialresorm wir! die Blöcke bauen, die feindlichen Klassen mit einander zu verbin den nnd den gestörten Frieden in der Gesellschaft wieder berzu- stellen. Bei der Entschlossenheit nnd Zähigkeit unseres Kaiser?, bei dem redlichen Streben der Gesetzgebung, bei dem guten Willen der begüiertcn Klassen wird dieses hohe Ziel sicher erreicht werden. Das Sozialistengesetz stillt, weil der Staat ansrichlig gewillt ist, an der Svziairelonii zu arbeiten und den arbeitenden Klassen zu helfen. Wer diele? Beginnen stört, der schreibe sich die Folgen solchen Thnns selbst zu. Aeruschrrib- nnd Fcrnsprcch-Vtrichle vo», 29 Sepien,der. Berlin. Ter „RcichSmiz." schreibt: lieber die künftige Or- aaiiisiriing des ostafrikanischcii Küstengebietes wird innerhalb der Rcichsvcrwaltiiiig das erforderliche Material vorbereitet, damit den, Reichstag sofort »ach seinem Zusammentritt ein vollständiger Plan in allen Einzelheiten vvrgclcgt werden kann. — Der kaiserliche Gouverneur in Kamerun. Freiherr v. Soden, hegiebt sich dieser Tage nach Ostasrika, um über die zukünftige Gestaltung der inneren Vcrwaltnnq und die Regelung der JiirftdictiouSverhällnisse an der Küste Ernnltelnngcu anznstellen nnd darüber zu berichten. — Ter „Post" zufolge hat Reichskanzler v. Eaprivi jüngst Gelegenheit ge nommen, zn versichern, daß wir setzt Dasjenige (an Kvlonieen), was wir besitzen, sesthalten würden »nd daß er Werth daraus lege, daß dies bekannt werde. — Geh. Rath Bormann, Vorsitzender der vom Erniordcten Kinzel gegründeten Witu-Gcicllschafl, hat die Vertretung der Interessen seiner Gesellschaft den Gebrüder» Tehnhardt über tragen. Gustav Tehnhardt und Leutnant v. Earnat sind nach Miln abgcaangen. Berlin. Die Nachricht von der Erncminng des früheren Ministers des Innern, v. Pnttkamcr, zum Oberprösidcitlen der Provinz Sachsen findet hier keinen Glauben. — Generalpostmeister v. Stephan ist an Stelle des verstorbenen Regierungspräsidenten v. Wucmb zum Domherrn von Merseburg ernannt worden. — Nach dem „Berl Tagcbl." hat der Probst v. Toninsky. Nesse dcS Gcneral-LandschastsdiiektorS Gras v Toninsky, beynnibetc Aussicht, Erzbischof von Posen zu werden. — Ter sächs. KricgSmiiiisler Graf v. Fabrice ist nach zweitägigem Ausentbalte nach Dresden zurück- gekehrt. — Der freisinnige Abgeordnete Witt in Eharlottenbiirg ist gestorben. Berlin. DaS Eonsortlum, mit dem die Rcichsregicrung wegen Uebernahme der nene» Anleihe verhandelt und dem die Neichsbank, die Sechaiidliingssazietät nnd die Mehrzahl der größten deutschen Banken und Bankfirmcn angchört. hat sich zur uebernahine vo» 170 Millionen Z-proz. ReichSniilelhc znin Eonrsc von 80.M Proz. mit der Verpflichtung erboten, diese Anleihe dem Publikum ini! 87 Proz. zur Bcisüguna zu stellen. Die Rctchsreaicruiig entscheidet morgen über die Offerte. Bereits Anfang n. I. soll eine weitere große Emission von Oproz. Reichsanleihe der jetzigen Begebung des obengenannten Betrages erfolge». — Nach der „Nat.-Ztg." ist ein Hinausgchcn dcS BundesratheS über die Vorschläge dcS Entwurfes der Gewerbeoidniliigönovelle in der Richtung der Be schlüsse der Reichstagskonnnission auSgeschlosse». — Das Berliner unterirdffche Telephonnetz, vas im vorigen Jahre in Angriff genom men wurde, ist jetzt vollendet worden. In die höhere» Stränge sind 6384 Leitungen, die iiisgesanimt eine Länge von 3665 Km. baden, eingezogen. z Eingänge der ersten 2 Dccaden des bereits nin mehrere Millionen. Paris. „Figaro" berichtet über eine Unterredung mitCrispi in Neapel. Danach äußerte Crispi: Kaisci Wilhelm wird Niemand den Krieg erklären. Wir rüsten Alle, uiid Europa dürste sich daran zn Grunde richten. Ich kann die Abrüstung nicht Vorschlägen, Sie müssen cmfaiigeii, denn Sic allein fürchtet mau in Europa". Bcr n. In das Blut des ermordeten StaatSrakhes Noisi haben iiltrauioiitaiie Teisincr Studenten ein weißes Tuch getaucht, dieses in ein herzförmiges sainnieliies Kissen eiugcuähl und an der VereinS- fahne befestigt. Die Fahne wurde auf Rmsi's Bahre gelegt, über welcher die Stndentcn den Racheichwnr leisteten. Bei ii. Eine Mittheilung des Bundcsroihes besagt, die Re gierung von Italien, überzeugt, daß die aus dem Boden der inter nationalen Konvention von Paris vom Jahre 1852 stehenden Be stimmungen. betreffend die sanitären Vorkehrungen in Egypten und der Türkei gegen die Invasion der Eholcra und anderer Epi demien! asiatischen Ursprunges den bcutigcii Anforderungen nicht eilliprecheii, hält, um eine gründliche Besserung zu schaffen, eine internationale Regelung für nothwcudig und schlägt zu diesem Be hüte sümmllicheu liilercssirteii Staaten Europas und Amerikas eine internationale Konferenz von Sachperständigeil und Delegirtcn vor. Der schwcizersichc BuudeSralh hat aus die Einladung der italienischen Regierung beschlossen, die vo» ihr angeregte Konferenz seinerseits zu beschicken. London. Der ehemalige Goupmieur von Helgoland, Barclay, ist gestorben. Petersburg. Der Kriegsminisler plant den Van einer Eisenbahn Kasaii-Kaliiiona-B>est zur Verbindung des Kasaner Mi litärbezirks und des nordöstlichen Hinterlandes nut den Westgrenzcn. Belgrad. Als König Alexander gestern Abend von einer Ausfahrt zurückkehrlc, cxplodirte unter den Räder» des zweiten Wagens, der dem König folgte und in dem ein Adjutant saß, eine Petarde. Es wurde Niemand beschädigt. Die Berliner Börse erösfnctr fest. Im weiteren Verlause, als die Offerte wegen Uebernahme einer 3-vroz. deutschen Rcichs- auieibe bekannt wurde, befestigte sich die Tendenz noch mehr. Banken setzten etwa '/» bis 1 Prozent höher ein und behaupteten diese Besserung auch später, als das Geschäft ans diesem Gebiete still wurde. Von der späteren Befestigung profiiirlcn in erster Linie dciltschc Bahnen, die prozentweiie sticaen Oeslerrcichüche Bahnen vermochten dagegen ihre höheren Aiimngsccmrsc nicht überall zu behaupten. Fremde Renten fest, Italiener bevorzugt, Russen steigend. Von Bergwerken waren besonders Kohtenwelthe lebhaft gefragt Im Käffanerkehre Banken »nd Bahnen fest, Koble»- werthe Höher, auch andere Jndnstriepapierc vorwiegend fest. Säch sische Stickmaichinen 2'/s Proz. schwächer. Ten siche Fonds abge schwächt, ebenso österreichische Bahnen. Prinatdiskvnt 4'» Proz. Nachbörse ziemlich fest. — Wetter: vorwiegend heiter, Westwind. » r a n k s II r « -. vi. INde,!««.» Ur»U 2ix.no. «laais». 22i,M. Iiooii,. IM.K». «olysirr —. Egrvicr!>7.0> I.'ior. Mm. M,A. Li-coioo 2M.8c>. Dre-dii. vk. >K5M. Laura ILti.ic). Zmlieucr —. g-csl. Varia. cSchiutz., i»cutc !»8,17. Saieiii« lc-ii.i.'i. Alaliriicr 95,42. «ta-I«. bod» 581,25. Lombard»» S5N.25, »«. BriorUälcn —. Spanier 78V-. kiiupicr 493,12. üeromauri, K5I.25 «»romvlk M,75. gc!l. « arI «. vrsdxlicu cSli>inI>.> «eizcn »cr Scpibr. M.R, »er Ianuar-April 25.40, behaupte«. Spiritus per September L5.75, per tzaiiiiar-'Npril 98,00, ruhig, jiiübäi prr September 75,0», prr Iauuar-April 06,00, Neigend. v u, ft « r » a I«. vrabttkieu csibiutz!. Welzen per November 219, per März 225. Loaiieu per Lctobcr 149. per März 145. L » n » 0 n (Probutten . Berich». Englischer Weizen ausgenommen, seinsicr I Sch., fremder träges« V, Sch. Laser trügest Sch., alles Wnchcn- rüägaim. Mais mir niedriger uerkänslich. Mehl ruhig, stklig. Gerste ruhig. Bahne» schwach, tvUUger. Erbse» ruhig. — Wetter: Bewölkt. verlltcheS und Sächsisches. — Beide Kgl. Majestäten wohnten nm Sonntcig Vormit tag dem Gottesdienste in der kalbolischen Hofkirche bei. Nachmit tags fand i» der Villa Strehlen Famiiicntafct statt, an weicher die Piinz Gcorg'schen Herrschaften und Ihre Kgl. Hoheit die Frau Großherrogin von Mcckieiiburg thciiiiahmen. Abends besuchten Ihre Majestäten der König nnd die Königin die Vorstellung im Neuslädter Hvflheaier. — Sc. Majestät der König nahm gestern »n Schloß die Vor träge der Herren StaatSmiinslcr. AbtheiluilgSdirektoren und des Gchciuirath Bär entgegen und erthciltc mehrere Audienzen an Eivil- uiid Militärperivnen. — Ihre Majestät die Königin reist heule Nachmittag nach Sigmariiigeii z» mehrtägigem Besuch ihrer fürstlichen Ver wandten daielbst ab. In der Begleitung Ihrer Majestät befinden sich Frciiu v.HNsttitz und Kauiinertielr v. Miuckwitz. — Der Stalioiisvvrstaiid 1. Klasse bei der Slnatseiseiibahnver- wnltuiig. Bahuhmsinspektor Waithcr Salz mann in Attenburg. erhielt den preußischen Kronciiorden 4. Klasse, sowie das Ritterkreuz 2. KI. des Heizonftch Sachseii-Eruestiiiischen HauSordeiik. — Unter den vier Terminen, nn welchen in Dresden der Woh' nungSwechscl stalisindct, ist erfahrungsgemäß der jetzige Michaeli- Terniin der stärkste, hauptsächlich deshalb, wcil eine große An zahl Neubauten im Früh ahr und Sommer zun. Beziehen fertig- grstkllt worden sind, die miii vom 1. Oktober an benfts Zmsen bringen solle». Das SchneUbaucn ist insbesondere in den letzten Jahren, nicht immer im Interesse der Solidität, Mode gewordcu. namciitlich bei denjenigen Baiispekiilaiitcii. die buupüächiich von Kredit bauen und schleunigst ein „gut empfohlenes Zinshaus" znm MMer Komm Geör. Mmd. DV" Butter täglich 3 Mal frisch. "DE
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