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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.11.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261116026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926111602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926111602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-16
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
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" II. November 1-2V vreobnrr Nachrichken" Nr. SZS Seile Z ' Leipziger Kriminalbeamte als Aebesverbündele. Die ersten Srörternnie« einzelner Slrastaten. A»she»«>> »er Mchftfch«» Pret»prvi«us»st»Ur«. gm letzten Lanäta« Hatzen die Denttchnattonalen «trder. holt die Aufhebung der PreisprüfungSftellen gefordert, dt« schon längst jede Dasetn-berechttguna verloren hatten und nur noch aufrechterhalten wurden. well auch sie seinerzeit zur ttnterbrtngung so»ialls»tlcher Parteifunktionäre benutzt wer den konnten. Jetzt hat da» sächsisch« Mrtfchafttzmtntsterium endlich mit sofortiger Wirkung di« örtlichen Pretsprüsung». stellen aiifgehoben. die BeztrkspreiSprüfungsstellen mit Wir. kung ab 1. Dezember. Die LanbeSpreiSprüsungsftelle führt, wie schon kur» mitgetetlt, künftla den Namen Sächsische Kartellüber- ivachilngdstelle, und bat dir Aufgabe, Syndikate, Kartelle, Kon ventionen und ähnliche Abmachungen von Gewerbetreibende» nach Maßgabe der NetchSverordnung gegen Mißbrauch wirt schaftlicher Machtstellungen zu ttberivachen. Sie wird dem Statistischen LandrSamt eingesügt. Gewerdeverein. In der letzten GewerbevereinSversammlung wurde von dem Vorsitzenden Dr. vhtl. Llemen mttgcteilt. daß dem Kom- merztenrat Dr. h. c. Ernemaun. den man i»solge seiner große» Verdienste nm de» Verein bereits »um Ehrenmitglied ernannt hat. anläßlich seiner KOIährige» Mitgliedschaft die höchste Auszeichnung deS Vereins, die Krohne-Ehrentafel Über- reicht worben ist. ES lagen wieder fünf Nenanmeldungen vor. Nach einigen wetteren geschäftlichen Mitteilungen bot der Vorstand der Aluminlnmberatnngöstellc Berlin. Krall, einen sehr interessanten Vortrag über die Erzeug««« nnd Verwendung des Aluminiums. Im nächsten Jahre wird el» Jahrhundert verflossen sein, »aß eS einem Deutschen namens Wühler gelang, zum ersten Male metallisches Aluminium zu erzeugen. Aluminium ist eine der am häusigsten vorkommrnde» Metallverbindunge» der Erdkruste. Die Schwierigkeit liegt auch setzt noch darin. eS auS dieser Verbindung zu trenne». Wir können stolz daraus sein, daß eö et» Deutscher war. der diese» Problem zuerst in seiner Studierstube gelöst hat. Später hat sich die sranzüstfche Regierung dieser Frage angenommen. Aus der Pariser Weltausstellung im Jahre IM konnte zum ersten Male ein Kilogramm Aluminium der staunenden Meli gezeigt werden. Der Preis betrug allerdings damals noch 2400 Mark. Eine Knidcrtassc für de» Prinzen Lulu ist wohl das erste Fertigsabrtkat gewesen. Erst nach Verwendung des billigeren Natriums bet der Erzeugung an Stelle des Kaliums gelang es, den Preis sttr ein Kilogramm aus 240 Mark herabznsetzen. Durch weitere Verbesserungen sank der Preis bis zum Jahre 1880 aus 40 Mark. Als die von dem deutschen Gelehrten Bunscn erfundene Herstellung des AdumiuiumS ans elektro- liittschem Wege von Franzosen und Amerikanern in die Praxis cingesührt wurde, setzte rin schneller, enormer Auf schwung ein. Die gesamte Jahresproduktion In Deutschland stieg von 1000 bis 1010 von 40 000 auf ION 000 Tonne». Sie sank während des Weltkrieges, hat aber im Jahre 1024 den Stand voK-1010 schon wieder überschritten. Die deutschen Alumtniumhtitten erzeugen nach tteberwindung der Kinder krankheiten ein Metall, da» in seiner Güte in jeder Hinsicht mit dem Ausland konkurrieren kann. Die volkSwirtschastliche Bedeutung des Aluminiums ist sür Deutschland außrrordeut- lich grob. Deutschland ist arm an Metall, auch an Bauxit, das sür die Verstellung des Aluminium» verwendet wird. Nur am BogelSberg in Hessen kommt er vor. ist aber so minderwertig, baß sich der Abbau nicht lohnt. Die deutschen Hütten beziehen ihren Bauxit hauptsächlich aus Italien und Ungarn. Würden wir wieder einmal vom AuSlande ab- geschnitten werden, so besteht jedoch die Möglichkeit, die deutsche Tonerde auf Aluminium »mzuarbcite». Der Bauxitpreis macht nur sieben Prozent der Gesamtkosten aus. Man kann beim Aluminium also mit Fug und Recht von einem deutschen Fabrikat sprechen. Der Werdegang des A'",nIni»mS ist der folgende: AuS dem Bauxit wird reine Touerde, das Alumiiiiumoxn-, gewonnen, und durch elektrischen Strom wird die Tonerde in Sauerstoss und reines Aluminium zerlegt. Da» klingt sehr einfach, in Wirklichkeit ist das Verfahren außerordentlich kompliziert. Durch den sehr klaren Vortrag des Redners und die Filmvorführungen konnte sich aber auch der Laie eine ungefähre Vorstellung von dem Produktions prozeß mache». Die Vorteile deS Aluminiums Nnd die große Leichtigkeit, die gute Wärmelettunassähtgkeit, die große Be ständigkeit gegenüber zahlreichen Ehemikalien und das gute elektrische Leitvermögen. Durch Ansatz von anderen Metallen wird die Festigkeit außerordentlich erhöht. Der Redner nannte hier die unter dem Namen Duralumin und Lautal IdieseS bergestcllt von de» Lauta-Werke» bei Hoyerswerdas bekannten Edellegicriingen. Aluminium wird heutzutage ans sehr vielen Gebieten verwendet, in der Industrie, in der Milchwirtschaft, in der Küche, vor allem aber auch im Verkehrswesen bei der Herstellung von Hochspannungsleitungen. Lnstschiffcn, Flug zeugen. Motorbooten, Krastwageu nsw., wobei die Legierungen eine große Rolle spielen. — Der Bortrag und die Filmvor- sichruuge» sandcn die verdiente Anerkennung. —* Vorübergehend« Ltraßeabahuumleitnng. In der Nacht iwm 18. zum 10. November von 1 bis k Uhr früh werden wegen Gleisbauarbeiten am Fretberg«r Platz die Linie» 7 nnd 20 zwischen Tbarandter Straße und Postplatz über r»btaiier Straße nnd Wcttinerstraße nnd umgekehrt umgcleitet. Leipzig, 1«. Nov. Der 4. VerhandlunaStag im Roiioel-Prozeß bringt bei un-' vermindertem Interesse der Oessentiichkrit die ersten Er örterungen einzelner Straftaten, an denen die Angeklagte» beteiligt sind. Bor Eintritt i» die Verhandlung hatte -er An- geklagte Amster einige Ausführungen mache» dürfe». Er erklärt, daß »ach dem was er gehört habe. Srcbniek der schlimmste gewesen sei. Seiner Erkenntnis »ach seien etwa 80 bis 80 Festgenommeue vom Präsidium fretgekvmmen. weil sic Geld bezahlte». Dir Beamten Tchäsler, Grandte und Kiihic hätten ihm gesagt, die Kolonne Klein bedürse gar nicht mehr der Deckung, da die Diehe sowieso sret kämen. Er habe sich offen mit den Herren »nterhaltr», aber es habe sich dabei immer um die Frage gedreht, wie mau die Taschen- dicbe von Leipzig sortbekommen könne. Der Vorsitzende fragt nach de» Raine» der Beamten, die dir Freilassung der Fest- genommenen auf dem Präsidium bewirkt haben. Amster will zunächst nicht mit der Sprache heraus, erklärt dann aber, er habe oft de» Name» des KriminalratS Fischer gehört, der andere sei selbstverständlich Ronvel gewesen. Als erster Einzelsall wird der Fall 0»s Derlagsbuchhtt«-lers Beek aus Leipzig besprochen. Nach der Anklage ist Beck abends gegen ^«>l Uhr mit dem V-Zug »ach München gefahren. Ans dem Leipziger Haiiptbahnhvs umdrängtc» ihn beim Einsleinen drei junge Leute, von denen einer ihm die Brieftasche z» entwende» ver suchte. ES gelang Beck, die Hand des Täters zu sauen und ihn jcstznhalteil. Der gefaßte Taschendieb wnrde i» den Fahr- dicnstleiterranni auf dem Bahnsteig gebracht. Ronvel soll nun erschienen sein »nd sich der Sache angcnomnicn habe». Er habe sich den Anschein gegeben, als wolle er sie ordnungs gemäß erledige», verließ aber den Dienst, ohne Anzeige z» er statten, nachdem Beck abgefahren war. Als Zeuge hierzu ist Beck selbst geladen. Er schildert de» Vorgang, erkennt aber in keinem der Angeklagte» den Dieb wieder. Ronvcl will er scdoch mit Sicherheit ivtcdercrkennc». Der Dieb soll ein großer Mann von jüdischem AnSsehe» »nd sehr eleganter Kleidung gewesen sein. Auch die Leute, die ihn bedrängt haben, kann der Zeuge i» de» Angeklagte» nicht wieder finden. Ronvel erklärt hierzu, er habe Beck niemals gesehen oder gesprochen. SS müsse Nch »in einen Irrtum des Zeugen handeln. Trotz dem hält Beck seine Behauptung aufrecht. Als zweiter Fall wird ei» Diebstahl im Warenhaus Allhvst in Leipzig behandelt. Dort ist der Maschinist Lehmann bestohlen morden. Nach der Anklage geschah die Tat am 14. Dezember, wobei Lchäster die Kolonne Bekermeister-Eisekowiez gedeckt habe. Außerdem soll sich der Taschendieb Herschlikowitz in Amerika bei der Kolonne befunden haben. Bei dem Versuch, dem Maschinenmeister in dem künstlich verursachten Gedränge die Brieftasche zu entwenden, wnrde der Dieb von Lehmann fest- gehalten. Schalter griss ein, brachte Herschlikowitz zur Polizei wache und entließ ihn dort, ohne Anzeige zu erstatte». Einige Tage daraus erschien Lehmann ans dem Polizeipräsidium, um sich nach dem Stande der Dinge zu erkundige». Ronvel, der keine Anzeige vorfand, jedoch den Zusammenhang kannte, nahm eine neue Anzeige ans nnd erfuhr aus Befrage» von Schäftcr den wahren Sachverhalt. Ronvel bearbeitet« die Sache so weiter, daß Schäster gedeckt war. AlS erster wird hierzu der Angeklagte Schäster vernommen. Er will den ihm von Ansehen bekannte» Bekcrmcister auf der Straße getroffen haben und von ihm begleitet worden sein. Im Kaufhaus Alt hofs trennte man sich. Nach etwa 20 Minuten trat ein Mann a» Schäftcr heran nnd sagte: Kümmern Sic sich mal darum, den Alte» haben sic scstgcnommen. Schäster will entgegnet haben: DaS geht mich doch nichts an, worauf der andere sagte: WaS willst du da machen, du bist doch platt. Schäster hat dann notgedrungen die Angelegenheit sür Herschlikowitz günstig er ledigt und hat sich darüber mit Ronvel ins Benehmen gesetzt. Während der Untersuchungshaft hat Schäster eine Eingabe ge macht, nach der auch Kühle, Rvuvcl und Grnndke an diesen Tagen mit Taschendieben unterwegs gewesen sind. DaS Schriftstück beginnt mit den Worten: Von tiefer N e n e e r g r t f f e n, will ich mein Herz entlasten. Es folgen dann Lelbstanschiildigiingeil und Beschuldig»» gen seiner Mitangeklagten. Jetzt behauptet Schäftcr. daß er das alles in einem Zustande tiefster seelischer Depression ge schrieben habe. Er schildert in aufgeregter Welse seine Be handlung während der Untersuchungshaft. Er sei ständig ge drängt und beeinflußt worden. Der Staatsanwalt erklärt hierzu, Schäster habe damals dem Untersuchungs richter ein glattes GeständniSabgelegt. Ronvel will die Angelegenheit Althois in korrekter Weise dienstlich behandelt »nd an Schäster weitergegeben haben. Er habe später nichts wieder davon gehört. Das Gericht beschließt, den Unter suchungsrichter Dr. Richter als Zeugen zu vernehmen. Er hat die ganze Voruntersuchung geleitet. Schäster wird aus« gefordert, dir Vorwürfe zu wiederhole», dir er kurz zuvor gegen seine Behandlung durch den Untersuchungsrichter er hoben hatte. Der Uiiterjuchungsrichter schildert hierauf den Verlaus der Untersuchung in Sachen Althoss. Lehmann hat tu Bekerinristrr den Dieb erkannt. Schütter wurde geholt und stritt ab, betetltgl zu sein. Ter Untersuchungsrichter gibt ,u, daß er die Vernehmung sehr energisch «»fuhrt habe. Gerade Schäster habe sich dabei als eines Beamten wenig würdig benommen. Er habe ständig gestänkert und andere angeschmärzl. Rubin hatte einen Antrag ans Haftentlassung gegen Stellung einer Kaution gestellt, ans den keine Antwort erfolgte. Bei der Behandlung dieser Frage spricht Rubin im Berhand« lnngSsaal laut ans den Vorsitzenden ein. Dieser herrscht ihn an: Herr Rubin, halten Sie den Mund, sonst muß ich Sie abführe» lassen. Erst ans Einwirkung seines Verteidigers gibt sich Rubi» zufrieden, und der Uniersuchiingsrlchtcr er klärt, daß die Entlassung Rubins auch gegen ein« Kaution nicht habe erfolgen können, weil der Mann dann nie wieder zn fassen gewesen sein würde. Kurz nach der Einlieserung will der Untersuchiittgörichicr bemerkt lgrbcii, daß etwas nicht i» Ordnung sei. ES stellte sich dann heraus, daß Grimm seinen Kollegen Ronvel im Gefängnis ohne Wissen der Staats anwaltschaft besucht und für ihn einiges erledigt hatte, um un günstige Unter,uchuugsergebnisse zn verhindern. Rechtsanwalt Graf soll nach einer Aussage NvuvelS diesem einmal gesagt haben, er solle schweigen. Ter NechiSanioalt stellt diese Aus sage Rvnvels dahin richtig, daß er dem Beamte» erklärt habe: Ehe Sie hier die Unwahrheit siigen, sagen Sie lieber gar nichts. Dies« Lesart wird von Ronvel bestätigt. Hierauf wird der Zeuge Lehmann , selbst vernommen. Er schildert sehr lebhaft, wie der Diebstahl vor sich gegangen ist. Vor ihm sei ein Herr in einem Pelz mantel hergegangen, nnd »eben ihm habe sich ein großer Herr mit einer braunen Aktentasche befunden. Er habe plötzlich bemerkt, daß seine Weste ossengestande» habe, und im selben Moment habe er auch schon eine Hand gepackt, die ihm etwas aus der Westentasche ziehen wollte. Als der Herr im Geh pelz, der vor ihm herging, sah, daß der Dieb gefaßt worden mar, stellte er sich sehr empört »nd behauptete, auch gedrängt worden z» sein. Dabei ermöglichte er dem Diebe die Flucht durch einen Notausgang. Bei Ronvel wurde im Verlaufedcr Vorunter suchung ein Zettel gesunden, aus dem Leh mann seine» Namen und seine Adresse ver merkt hatte. Hekdurch kam es zur Aufklärung des Falles, den Ronoel zur Bearbeitung aber niedergeschlagen hatte. Der Zeuge Leh mann bemerkt noch, daß Schäster erst etwa eine Stunde nach dem Diebstahl im Warenhaus erschienen sei und den Dieb, als er nach dessen P-apierrn fragte, angelächclt habe. In Eise- kowtcz will der Zeuge einen der Leute crkenn-cn, die ihn bedrängt habe». Der Zeuge entsinnt sich, daß dieser Mann goldene Zähne gelxibt hat, und tatsächlich wird festgestellt, baß Eisekowicz goldene Zähne besitzt. In diesem Falle hat Ronvel in it g r o ß e r Be st i m m t h c i t den Schäster gedeckt. Ter dritte zur Verhandlung kommende Fall ereignete sich in einer Leipziger Papierhandlung. Die Kolonne A m st e r — E i se k o w t c z arbeite hier zusammen mit dem Amerikaner Herschlikowitz. Einem Herrn, der sich in dem Geschäft befand, kam ein Paket mit Formularen abhanden. Der Herr beschuldigt« Eisekowicz der Tat und übergab ihn Kühl«, der sich als Kriminalbeamter vorstellte und wahrscheinlich -ie Kolonne bei dem Diebstahl gedeckt hat. Auf dem Wege zum Haupt bahn Hof, wohin Kühle Amster und Eise- komicz mitnahm. ließ der Beamte die beiden lausen, ohne An zeige zn erstatten. tFortseftnna siede nächste Lette.) Ten zeehklen Einwohnern von Dres-en-Aeufia-k r»r I»sl Krnntnti, »nß Ich «« D»»ner»1»i d»n IS. N»»r«Srr WM Alaunslrehe 11 »In» gni«lr «»In»» D„,«»-F»»N»I»,D »»rssnr. «»sie ««,». »ivlift, Vr»y« «nd d«st, »»bienuno sichre« Ich zn. Ich »Ul» »» fr»,,»!. UnIeeNItzn», «»tn», 1l,t»r»«h«rn». Drogen hau» Franz Schaal, Annenskr. 21. 1U- Filiale «Immfkrag, 11. WM" ÜI»I»r,»I g„UIch»r nn» gtwUsch»» »^»e»r«. -Mch Kunft und Wissenschaft. f* Mitteilungen der Sächsische« StaatstHcater. Opern haus: Donnerstag, am >8. November, AnrcchtSrcthe 8, PuccinlS ,ToSc a" mit Eva Plaschke-v. d. Osten ln der Titel rolle, Max Htrzcl, Friedrich Plaschke. Musikalische Leitung: Kurt Striegler. Spielleitung: Georg Toller. Anfang 7 Uhr. Die Opern-Anrechtskarten anSgabr für den »weiten Teil der Spielzeit 1026 27 lie sechs Vorstellungen der Reihe und 8> erfolgt nur noch bis mit Donnerstag, den 18. November, a» der AnrcchtSkasi« tm Opernhaus iBcsttbül ltnkSi von vvrmtttaaS 10 bt» nachmittags 4 Uhr. Schauspielhaus: Donnerstag, den 18. No- minder sAußer Anrechts, Wiederholung der romantischen Tragödie «Die Jungfrau von Orleans- von Schiller. Spielleitung: Georg Ktekau. Anfang Uhr. Freitag, den kO. Noncmber tAnrechtSreihe 8s werden die drei lustigen Einakter „DictoteTanteun dandere Beg e b c n h e t t e n" von Enrt Goch gegeben. Spielleitung: Georg Kirsau. Anfang 148 Uhr. f* Ulbert-Identer. Morgen, Mittwoch, de» 17., und Sonntag, tun 21. November finden Wiederholungen von „Käthchen von Seilbronn" mit Gertrud Mein» In der Titelrolle und Theodor Heller al» Graf von Ltrehl statt. Donnerstag, den 18. November, ..FlachSmann alS Erzieher- mit Hann» Fischer al» Alach»- «ONII. f» Missa salemai». Di« Solisten der morgen, Bußtag, 17. No vember, >48 Uhr in dir DreiköntgSkirche siattstndendrn Aussührung Missa lolcinnls von Beethoven find: Rose Walter, Eifriede Haber- körn, Anton loplv, Willi Bader. Dirigent ist Generalmusikdirektor Eduard Mürlk«. Ehvr: Dresdner Singakademie, verstärkt von Herren de« Dresdner i'ehrergesangverein». Orgel: Dr. Schnorr von Earol». leld. — Karten heute bei F. Nie». Sceltraße 21, morgen, am Bußtag, von 12 bi» t und ab « lthr abends in der Kirchciikaiizlct, An der TreikSiiigSkirchc S. s* Auto« Rohden, einer der bedeutendsten Künstler unter den jüngeren Pianisten, spielt am 22. November in der Dresdner Kauf- Mannschaft Werke von: Mozart. Reger. Niemann. Schumann. Karten tn der Konzcrtdlrektlon Rönlkch. WatlenhauSktraß« 24. f* Manboliaenkanzert dar Shariosllaz-Kstadlana Mittwoch, den 17. Nooembrr lBußtagt, Uhr Im Westendschlüßchen lEhemnttze» Straß«,, veramtaltet von Braun-W«tß-Rot. e.v. f* Beethoven-Abend. Zwei heimllche Kunstkräkte, die Pianistin Lotte Sauer «nd der Geiger Adrian Rappol dt, haben sich zu einem Zusammempirl von beacht lichen Qualitäten vereinigt. Davon überzeugte der im Palmcngarteu gegebene Aße,,-. der drei Sonaten von Beet hoven bracht«. An erster Stelle öle in D-Dur (12, 1) mit den schlicht-herzlichen Variationen im »weiten Satz« und dem freubcgiicllendeu Rondo. Sodann das unter der Bezeichnung „Frühlings-Sonate" bekannte Werk in F-Dur l24s und am Schlüsse die „Krc,itzcr"-Sonate i47, A-Durt. Nappvldi Hai Ruf als gediegener Vertreter seines Faches, ivaS Technik und Musikalität betrifft. Er verivaltet das Erbgut seines berühmten Vaters. Lotte Lauer versügt über sorgfältig ge förderte Fertigkeiten. Als Kammerspielerin fehlt ihr noch die notwendige Ein- und Unterordnung. Sie tritt z-u sclbil- l^rrlich ans. Die Art ihres überreichen Pedatgcbrauches zer stört so manche seine Klangwirkung. I» der Frühlings- Sonate herrschte im Ucbermaße die Passage ans Kosten der HcrzrnSsprache. die dem Geiger im Adagio recht gut gelang, der auch den Humor im Scherzo mit rhythmischer Geivalt zügelte. Mit Spannung erwartete mau die Nachdichtung des hoch tm Werte stehenden KlangdramaS in A-Dur. Auch hier vermißte man die seelische Einheitlichkeit der beiden Vor tragende». Den Prüfstein geben immer die Aiidantr- Bariationen ab. die an Gedankenfülle ebenso reich sind wie an technischen Schwierigkeiten. An AnSfeiluitg der Einzcl- hctten kann hierbei nicht genug getan iverden. Und da blieb doch so mancher Wunsch. Die den Saal ziemlich g»t füllende Hörerschaft ehrte den Tatwillen der Konzertgcbcr durch herz lichen Beifall. 8. p. s* Ehrung der Enkelin Karl Maria o. Webers. Die Ein nahmen der Webcr-Aufsühruiigeu vom 8. Juni sollen auf Be schluß der im Deutschen Bulmeiiverein zusammengeschlossene» Operiibühneu einer in Dresden lebenden Enkelin Karl Maria v. Webers als Ehrengabe znsließeu — eine dem Sinne der Festveranstaltung würdige Verwendung. 1"» Der Physiker Pros. Dr. Franz. Exner ist im Alter vo» 77 Jahren tn Wien gestorben. f» Berliner Musikleben. Einen R e sp lg h i - A b e » d veranstaltete die Gesellschaft der Musikfreunde, deren Dirigent Hrlnj Ungcr ja stets ans der Suche nach Neuem ist. Freilich, rin .zibcndsüllendcr" Antor ist dieser Maestro leider ganz nnd gar nicht. Der heute noch nicht Fünfzigjährige hat eine inter nationale Bildung lBerlin, Paris, Petersburg) genossen und ist dadurch, wie leider manch' andere nicht allzu stark« Schvpfer- natur, ein Eklektiker geworden, an dem nur daS südliche Feuer seiner Instrumentation und das spezifisch italische Melos seine italische Svnnenhrimat verrät. Merkwürdiger weise hat nun aber das tonmalerüchc Element, da- in seinen bekanntesten Werken, den sinfonischen Dichtungen: „Die Brunnen Roms" am Platze ist, sich bet Rcspighi etwas zur Manier ausgebtldct. Auch in dem Klavierkonzert tn mixo- lndlscher Tonart, das der Komponist «der nicht eben ein glänzender Planist tst>, selbst spielte, stören wir mir allzu oft jene silbergNtzernden Glissandi, und gar dir lyrische Ehor- dichtmig „Der Frühling", deren erster Teil sin der übrigens ausgezeichnet freien deutschen Nebcrtragniig ist. St. HofmannSt unter Mitwirkung guter Solisten zn Gehör gelangte, bleibt chorisch und instrumental doch recht sehr in rein äußerlicher tonmaicrischer Uebertragiing der Dichtung stecken, und nur stellenweise scheint dom Tondichter der tiefere, symbolische Ge halt der Dichtung gedämmert zu lmben. Daß dem Komponisten trotzdem ein starker, äußerer Beifall zuteil wurde, dafür möge er sich bei den AnSsührcnden. zumat bei dem braven Phil harmonischen Orchester und dessen Dirigenten Heinz Ungcr, bedanken, der auch seinen trefflich gc'chnltcn Eäcilienchor iorg- sältigst gezügelt hatte. vr. F. Xsr. Opernaufführung In Dessau. Im Friedrich- Theater ni Dessau erlebte die vierakttge komische Oper „Mar ns" von Henri Ra band ihre Uraufführung in Deutschland, zu der sich auch einige auswärtige Intendanten und Kritiker eingcfnnden hatten. Das Hauö war voll beseht. Borwca wollen wir feststcllcn, daß die Aufführung ein großer, persönlicher Erfolg der genialen Regieknnst des Intendanten Dr. Hartman n war. Das Märchen aus „Tausend und eine Nacht", vom Schuhflicker Mains, das der Handlung zu grunde liegt, nnd das orientalüchc Milieu, in dem sie sich ab- ipielt, boten der Regie Gelegenheit, den glänzenden Prunk der Feste des Morgenlandes zu entfalten. Vom Schuster zum Hochstapler entwickelt, findet der sonst harmlose Geselle am Hofe deS Sultans von Khaita» freundliche Ausnahme und auch gleich dessen wunderschöne Tochter, die einen reichen Erben sucht. Gelegentlich der Verinähtimgsseier wirst Marns große Mengen Gold — Gold, das dem Sultan gehört» unter das Volk. Die Haremsdamen bewegen sich in zeremoniellen Tänzen,' Gaukler zeigen der gläuzcndcii 'Versammlung ihre Künste. Schließlich a„s Furcht vor der Entdeckung seiner Schwindeleien flieht Marns mit seiner Schönen und wirb durch Auffindung eines Zauberschatzes beim Sultan rehabilitiert. Auch dir vorgespiegclte große Karawane erscheint zum Schluß am Horizont. Die Musik, die Henri Ra baut» hierzu ge- schrieben hat. ist farbenreich mit ganz orientalischem Einschlag un- gedämptter Melodik: sie erbebt sich aber nie zu beson derer Bedeutung. Sprechmustk im modernen Klangzauber, gonre -kossenct. modernisiert. Interessant sind die Kolo raturen der Singstimmeii, die ganz dem Gepräge der orientali- 'chen Ornamentik und den verhaltenen Klängen der mohammedanischen Sakralgesänge abgelauscht sind, die leise verwehen, gleichsam aufgeiogen von der brennenden Lust Arabiens. Die Interpretation verdiente vollste Anerkennung, besonders der Marns des Herrn Jung, die Fattumah der Frl. SicvcrS, der Sultan des Herrn Paulus. Für de» Entwurf der Orient sprühenden Bilder zeichnete Dr. LvftIrr,
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