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Dresdner Nachrichten : 25.02.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188102252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-02
- Tag 1881-02-25
-
Monat
1881-02
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.02.1881
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^E ^>*ictnc Numm. k«i di«r»Uick,»dk ein> l»Icrchr« «ochl sich «Nanti-i m«. «t« «ktarttou nichl iierdmoNch. N«er»iki,-Ännal,me »«,I»I,ft»«,I «I. »»«,«, ,n P««. >n.r«. «crN». Miin.N,>,,ip.B>i,n, «-»!»>,. giaiNmrtiM - «u». M»t>« in «er»,,. üeikji», enik«, Hauiduia, gmiiNiüt I> M Mlin- qkn - D«. inHinnksint « iSiiiraurd. .,x«v»Nl>,n. »««t'. «NIU». I »litt», tinIUer L <». in Poiii>. Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenderichsichremdkiilistc. «». ö»krz»Lr. üdk«, ö Uyr ^iinitsL-t-'»vrntLg»LrMr. tz, Wockentazen t'- ^ > o,ic r Fa t^e 71 r. 5 o l Z 7,' achm. 4 U or Dcl- sl > .i>, cinss cinspaUi-k^ ZZll^it' ko kl t s- I fge.gre.pk o»e ^ttle ^ Pig' t*t.>k ÄL»at»r.e tur L(zS NLchik- tag,q? Erscheinen d?> ^5s?>rte wi(b mchl «c tzk'-kn. 7lu'.'.v2»ltAk AtU'.'Mk'' riultr';-'' ^ l>.efkck!1ttUN'l'cklNkN 1 e.'r'iten IN ciirr.i n.1 Lran»,mc»att-o ZaNl"ngl.57» r-o.» i-p 1 ! 'i. 'Zcht >^»lUcn sollen 1^» P'gs- ei«uc l. r -in 'Noulaft ' '.'.i.^mf.l 00^ »UtchciM'itt >la,/.' .r ' cii - -' j L!.,'. Berlin. Das sächsische Königöpaar ^ tll »eute p'lbcnd ' -9Uhr mittelst Emazugco > »irr angckomincn und von dein Kaiierpaar, dcmKronprinzcnpaar, a lcm Prinzen Wilhelm unt lamnttlicheu Prinzen »cs kaiserlich« ( vaules unt »cm Anvalt« 2stidnhoie enipiangcn worben, woselbst !> au>» eine Edrenkonipagnic tcö 2. tnrenabierrcaiinculs mii Fahne im» Musik »uliiesteilt war. Bclm Verlass« des Zuges inronictc!j Ne Minlk »ic Sachsenhumne und das zahlreich vcriammellcPu- z dllkiim bearüffte tcn König von Lachte» mit lcbha>tcuHock.'rwc». !> DaS Kaiserpaar geleitete hieraus das Könlgspaar nacl, »c>u ^ Schloff. Rach cerAnkunst »al'in das Kaiierpaar mit lammtlicbc» Prinzen u.Pr>nze>si»»cn bcn2vcc beidemsächi. Königspairecin. >»Iin». IligiiS Slilitkli», Parti-. Senat. Broglie lntcrpcnirlc üvcr die »A.Zaffcn- licierung an Griechenland. Ferrv erlnncrtc a» »ieRotc Dccazeg. luzvelivx, Lullt unlt Lilbveiti-dviivt-. üstru Kllev 2 ^ «'«ui'tülll»'ill-jrvi/.uuckon t-itnwna luinwlc I« »>«1-8»-«, >h Vl«-Ilt,-I», I,t-»»-: tlnmeiisrugv, Monogramme, ^linron. ssse- » «imile, uis örosot»!», cravstteinmileln, Soulons »ml Uoiiier ^ uu lruiivu. duni,- uucli uls Vtiiv.nn'uu» lür^Idum» ».Visiten- ^ ksrtentilslMalivn »l». tu suu>i>;r>l»r ruslulwiiim. weiche cc» w,wnch,m geslallel. Lo lauac »er Äriea nicht erklärt sei > tcicii »ic mit den Berkäuien »cauitrantc» VlrliUerlc- eircctorc» o»nc icte politische Pocmciniiiiä «rech, tjch von »cm alttnMaleri.il »eircicn zu kenne». 2US »ic «Ilegierltt»! in liläcm kvslaellr-VIivLter. j^l I roilair >lou »a. t > »rum I^l »!> sl e. I >I»I» -Vltllit >>l I> l il Ilt m: i! «, 1) 1>'ram.'»-l'.i»um chotie,». chl.i2 ,-iüli- blitluxvti-eu. gi lsi :>t liuridulili. >i I »rä- l iitiulor ia-s » li »ioiu tadv». D >>»t: . tia l i l io» >n»i« >, Iirriiniu. f >! tiu»»««/. i»r Hon» ^»t>: ^»t I'«t>,»ion. "> ^tugenbltäe.chennlnili von Lennlchaftcnvcrka»« cichalten. unterlagie lie »ie ä't»i»u»r »oUsläneiä vluch nicht eine Patrone «cl aut-- neill»rt. «ro sei kein tvrun» vorl aute», vo» einer ncdcimc» «tc- aicrnnä in rede». Die eiinachcMiäct'oldinina ivnrtc anäcnrmmc». «r. »«. , MlUeninz vom er. Jeiiniar: varowklki Iioid vtlar I^vwid.waunrase ix.i'iivo?. e ii.i l I <«ir Mill., int gcs»>n I MiU.,^la»n>. reciluomcloi». n. Mcaum.: : » !!>!., lücdi. > Temp. n " . Iioil»»: rcn»>. >>/, " es ^ uo Oii-Win^. .^ciici. > ','lnyslchtcn «ür »cn 2». /vedruar: '.Umächst noch wcnlzl Äcntcrung. Freitag, ÄS. Februar. LLiaiUwoiMchcr Rcdaucur >ltr PotttlschkS l». Emir Aicrcll I» Dic.INu «schon wunderte man sich, daß -i x 24 (stunden vorüber- gingeii, ohne daß mair aus Berlin von dem Sturze eines neuen Mi msterü was erfuhr: diese ungewohnte Pause in dem Mnislerpurzeln wirkte beinahe beunruhigend. Doch jcüt bereits meldet man glaubhaft, Laß sich in aller Stille zwischen dem Ministerpräsidenten FürstenBis umck und seinein Stellvertreter, Grasen StoUberg, eine Spannring velbcreite.LeytererhatzwarinlGesainnitministeriumgegeirCulenburg und sur Bismarck gestimmt. Gr hat ferner dre vier anderen Minister, die der ('Insicht GulenburgP waren: die Herren v. dtamecke, v. Putt lamcr, >«e Fricdbcrg und lie. chueius 4lrieg, diultus, Instir und ^andwirthschaft, bewogen, ihre Absicht, gleichfalls die Entlassung :u nehmen, wieder auszugebeir. Aber Graf Ltollberg ivar es auch, -er daraus bestand, dag Aurst Bismarck unbedingt eine Art GrUa ru»g im Herrenhause abzugeben habe; auch billigte er nicht das chismarckische Bersahrcn gegen Gulenburg. Gras Stotlberg, der reichste Magnat Preußens, hat nur auf besonderen Brunsch des Kaisers die Stellvertretung Bismarcks im Reichskanzler und Mi nislcrprasidentenamle ubernoinmen und sehnt sich aus den Reibun gen dieser Posten in die ruhigere Stellung seines unabhängigen Privatlebens zurück. Bielleicht bleibt er; vielleicht auch nicht. Pu nächst hat er noch den preußischen Landtag geschlossen. Natürlich ist eS nicht zu einer Lerftändigung zwischen beiden Hausern über das Zuständigkeitsgesetz gekommen. Dasselbe scheiterte vielmehr an dcm K, welcher da-Z Bestätigungsrecht der Regierung auf die Wahl des Bürgermeisters und seines Stellvertreters beschränken sollte. Gnc ähnliche Bestimmung besteht zwar in Sachsen ohne öffentlichen Schaden; ja, der srühereStädteordnungs-Gntmurf des ersten Grasen Eulenburg enthielt sie selbst; nachträglich fand man aber heraus, daß die freie Wahl auch solcher Stadträthe, die sich nicht mit der Polizei, sondern mit milden Stiftungen, Wasserleitung und dcrgl. Dingen von Amtswegcn zu befassen haben werden, eine Gefahr für die Sicherheit des Staats in sich schließt. Regierung und Herren Haus fordern Bestätigung aller gewählten städtischen Beamten und da das Abg.-Haus auf seiner freieren Auffassung bcharrt, stürzt das Zustandüffeitsgesetz unerledigt zusammen. Da nun ein früher be schlossenes BehordenorganisalionSgesetz am k. April in Kraft treten soll, dazu jedoch die Abänderung einiger Vorschriften über die Zu- siändigieit dieser Behörden eine unerläßliche Voraussetzung ist, so schwebt ein Theil der Behörden vollständig in der Luft; Störungen, Lücken und Wirrnisse in der Verwaltung sind unvermeidlich. Daiiüt nicht genug. Die ganze für Preußen unbedingt noth- wendige Reform seiner Verwaltung ist damit in'S Stocken gerathen. Zwei Gulenburge haben ihre Portefeuilles über diese Vcrwnluings «form verloren, ohne welche Preußen nicht im Stande ist, den Gr sorderitissen der Reichsgesetze zu entsprechen. Alan erwartet nun wehr, daß die ganze Verwaltung nach rückwärts so revidirt werde, oaß die Selbstständigkeit der Gemeinden einem dem französischen nachgebildeten Präsektursysteme weicht. Durch das Scheitern des Zusläirdigkeitsgesetzes ist der Thätigteit des preußischen Landtags oer Charakter einer trostlosen Lede aufgedrückt worden. Die beiden Gesetzentwürfe über die Gisenbahngarantien sind gar nicht zur zweiten Verhandlung gekommen, obwohl man ihnen schon in der vorhergehenden Session eine ganz besondere Wichtigkeit beilegen wollte; das Verwendungsgesetz ist in der Kommission unter den sei lensten Erscheinungen gescheitert. Zu Stande gekommen sind außer dein Budget mit seinem zweideutigen Steuererlaß, einige Sekundär- bahncn, das Pfandleihgesctz, das Gesetz über gemeinschaftliche Holz ung«, das Aussührungsgesetz zum Viehscuchengesetz, einige kleine Vorlagen von provinziellem Charakter. Und dafiir eine Session voll von namenlosen Anstrengungen für die Regierungsvertrctcr, wie für »ie Abgeordneten. DaS Bckanntiverden der griechischen Waffenverkäuse in Frank reich verursacht den Republikanern von der Sorte Gambctta denn doch mehr Kopfschmerz«, als sie zugeben. Die Sache verhält sich so: Am 17. Februar kamen 26 Waggons mit 25 Millionen Pa tronen, als Handelsgut bezeichnet von Paris im Bahnhof zu Havre an. Ter Adressat erklärte auf die Aufforderung, die Lieferung zu übernehmen, er sei nicht in der Lage, dies zu thun, da die Schisse, deren Hauptladung die Patronen bilden sollten, noch nicht ange kommen seien. Man wandte sich an den Oberst der Artillerie, der ßch weigerte, die gefährliche Ladung in die Depots aufzunehmcn. Das Ende war, daß dis Handelskammer von Havre in Bewegung gerieth und die Waggons auf einer benachbarten noch nicht beendeten Linie ausladen ließ. Nachträglich ergab sich, daß die Firma Hcil- bronner iu Paris (Slamme-genoffen Gambetta's) diese 25 Mill. Patron« von der Artillerie-Direktion in Vincenneü ausgehandigt erhielt, die sic mehreren Forts von Paris entnehmen ließ und daß ein eigener Erlaubnißschcin des Präfekten vonParis den Transport dieser Patronen mit der Bestimmung „für Griechenland" nach Havre birigirte. Man wählte absichtlich ein« Hafen im Ztancil und nicht dm naturgemäßeren von Marseille, um die heimliche Unterstützung der Griechen mit französischein Kriegsmaterial nicht zu verrathen. Dohlgemerkt: all' DaS that Gambetta mit Hilfe des gefälligen Kriegsministers Farre, ohne daß die Regierung von diesem Schmuggel Kenntniß hatte. Sofort aber, als die Sache ruchbar wurde, schritt die Regierung loyal ein. Sie verhinderte die Einschiffung dieses Kriegsmaterials, so daß nicht eine Patrone nach Griechenland kam. Cbmso hat die Regierung den Verkauf von 50,000 Gewehren lSystem Gras) auS den Vorräthen des Staates, ebenfalls an die Griechen, sofort verhindert und die Waggons damit angehalten, als sic von diesem eigenthünrlichcn Geschäfte im Kriegsminifteriuin er ßlbr. Es ist das eine recht saubere Wirthsckiast. Gambetta verfügt lsint» dem Rücken der Regierung über Kriegsmaterial, um aus ei,«« Hand auswärtige Politik zu treiben! Man sucht die Sache so zu drehen, als sei nur überflüssiges oder aus'.anglrtes Kriegs material verlaust worden und das sei in alle Weise erlaubt. Obige wahrheitsgetreue Darstellung beweist das Fadeincheinige dieser Aus rede. Die Doppelzüngigleit des nach äußeren Verwickelungen d»r stcndeii Gambetta ist durch diese Vorgänge außer allen Zweisei ge stellt worden. Unter den Führe« der irländischen Bewegung ist heftiger Zwist ausgebrochen. Parnell hat sich durch seine Verbrüderung mit Rvchesort u»o der sranzösischcnRevolutionspartei seinenLands- leulen arg verdächtig gemacht. Der Grzbffchos von Dublm wendet sich gleichfalls von ihm ab. Da Parnell Protestant ist, sah ihn von jeher die lalholisckic Geistlichkeit mit mißtrauischen Augen an; sie haßt in ihm den Konlurrurten in der Gängelung der Vü'-ismassen. Fetzt verwiiirschl der Erzbischof von Dublin ihn »nt feierlichen Worten. Auch der zweitpopulare Frtander, Shaw, lehrt sich gegen Parnell. Er verurlheilt die in Frland wachgcrusene Bewegung mit ihrem anarchischen und terroristischenTreiben ganz und gar und bezeichnet dre Aguatoren als eine gewissenlose Bande von Vollsver führern, die bei dem ersten Zeichen der Gefahr sich davonschleichcn und urSicherheit bringen und das von ihnen mißleitete Voll in den Händen einer entrüsteten Klaffe und der strafenden Regierung lassen. Air. Shaw verzweifelt daran, daß Irland diesmal die noll,wendigen Reformen erhalten werde, weil die Agitatoren die Nutzlosigteil von Coneessioncn erwiesen hätten. Reneste Telraramme vcr „TreSduer Rachr." v. 2t.Febr. Reick)Stag. Daö Hauö Iit Elnrack) beictzi. Staats sekretär Sck) olz eröffnet »ic erste Lenins »cS Etats mit einem Rückblick au« tie Ictzle» Etatojavrc. Wäbren» »ad Fahr U-Gx?'.» mit einem Deficit von 1i> Millionen absevio«!. beträgt »er Ucber- schuß !87i>8<« 2:« Mlllloncu. welcher I» »cn Venne»«« Eiu- natzincn »urch tie neuen Jolle seine Ursache hat. Von diesem lledcrichuü stc»cn aber nur «>N Millionen Mark zur Vcr- sügung, ta über »ie übrige Summe schon zur Deckung »er Ve- »nnnisse »cs laus«»« Favrco Beringung getroffen ist. Für tas lausende Iabr läßt sich auch nur ein aiuiäbernt gleiches Resultat nicht erwarten. Von »cn Zöllen und »er Tabasslcncr ii« ein Uevcrschuff für dav Reich nicht möglich. SluSlällc ergeben sic» bet »«Branntweinsteuer un» voraussichtlich auch in »o»em Maße bei Vcr Riibcnznckersteucr, Mebreiniiaffmeii bei »er Salzncucr, Pos», Telcgrapbie »n» »cn Eiieiibabncii. Bc! »er Armceverwa! t,i»g sichre» die böbercn Roggciipceiie u.A. zu Neberichrcitungcn. Es bleibe eine unerwünschte Tbatsache, taff bas Reich DaS, was cs »cnEinzelsiaate» aus »«Erträgnisse» »er Zölle un» inbircetcii Abgabe» giebt, chn« wieter in gleichem Maffe »urch Erhöhung »er Matrieiilarbeiträge abnelmicn muff. Es sei dies eine neue Mahnung, »er weiteren Entwickelung »er Fiiianzrciorm ziiziisilm. mcn. Der nächste Redner ist natürlich i I'I chi'> '<,>R m»i>R ic» ter Hagen: DaS prakliicheResultal »er neu« Zölle war glcic» <>: es be trägt IN- Mill., ».i. IP«. proRclciwdfflgcr. Der Staatssekretär empsehlc »»»: weitere Steuer». Fm Nögeorönctenbanö »al »ic Regierung erklärt, »aff »ie Erträge »er neu in Alidiicht g«om mene» Reichöste»ern nur venvenket werde» soll«, um »cn Ei»zeii«aalen finanziell ai»zu»c»«. Der Reichskanzler erklärte neulich, »aff »er Friede» am lange Zeit Hinang gesichert sei. Er wolle teiue Schwächung »crWcbrtralt »csReiches; aber »ieielbc könne man iliibeichaket gewisser Ersparnisse «Bäpnge aktive Dienst zeit« erhalten. Der neue Etat zeige eine Melwvclastimg von 92 Millionen Mark, wovon ',<> Million« »cn Einzelstaai« zu- slicffe», wäl'rcn» 42 Millionen dem Reiche verbleibe». Von die sen 42 Millionen verlange» Militär und Marine allein;«:«Mill. Der Reichskanzler sagt, er babe nichtS versprochen ; aber inan wir» sic» »er verlockenden Biiter erinnern, »ic s. Z. »er Reichskanzler ent warn Fetzt, wo es sich um Sttlicrbclasmng »andle, möge »erKanzicr auch so warm »en armen Mann vertrete», wie bei dem Stcnererlaff. Die Preise ans »em Weltmarkt seien allgemein gestiegen, so für amerik. Schmalz, Petroleum .>c. Rur Rindfieisch mache eine Ausnahme. Die Löhne seien nicht gestiegen, sondern zurück gegangen. Auch im Gewerbe seien heute »ie Preise vielfach niedriger als vor t« Zöllen. Des Reichskanzlers Prestige habe durch »aS neue Svticin ein bcdeutcntcs Fiasko erlitten. Er ver suche cs seht am »ei» Gebiete »er Groffintustrie. diese Scharte nuSzu- web«. Aber man sage sich: Wan»» verspricht er immer, che noch die alten Versprechungen erfüllt sin». Die Brausten« be törte« tcn Branntweingciiuff, »Ie Stempelsteuer sei »nwlrtb- schattNch; wenn »ie Webrsteucr möglich, dann sei auch eine Relck'ö- eliikommcnslcu« möglich. Man wolle auS den ReichScinnahin« «ür »ie Betttrmisie »er Koii»»l»ic sorgen. «Fürst Bismarck tritt ein.) Durch tieses Verfahren müsse tas Reich In alle Kommun« «»grellen und inan komme unweigerlich mm Eini'eitoslaate. Bet llcbcrnahme teS Handelsministeriums habe der Reichskanzler geäußert, er «volle das Reich erobern. Eine einheitliche Regelung »es Versicherungswesens wünsche er, aber eine Rcichsvcrstcherungsanttalt sei doch etwas ganz Anderes. Der Kanzler bekümmere sich gar nicht um die Beschlüße »es Reichstages betreffs »er Taba'Sstcucr, »er Besteuerung der Dienstwohnungen:c. Windthorit wünscht eine Organisation »er Regierung; «ras nütze eine solche Organisation ohne «clbit- stänetge Personeu k Der Reichskanzler könne die Gegeiiständc gar nicht alle beherrschen, die er übernommen. So entstehe eise ruckweise Verwaltung und schliefflich eine Verwirrung. Die Industrie, der Handel und Verkehr kämen nicht zur Rüde. DaS Relchöcisenbahnprojckt schwebe noch In der Luft; das iMouopol «schüttete die Tabaköiiidustrle re. Gehen wir ans diesem Wege fort, so rulnircn wir uns, ruinirl sich »er Kanzler selbst. Fürst B i S m a r ck: Richter habe sic» säst aus schließlich mit einer Kritik seiner sdes RedncrSs Person beschSi- tigt. Er könne sich, wolle er seine Pflicht thun. nicht in dem Maße schonen, wie eö der Füisorge Richter's wünschenswert» erscheint. Wenn bei uns „eine hriliose Verwirrung" herrsche, wie sehe cs denn dann In anderen Ländern aub k Man sehe sich doch um. Er sei nicht so schlimm, wie ihn Richter schildere. Die Rcick'Svcrfassung kenne keine andere Verantwort lichkeit als die deS Reichskanzlers. Er müsse aber, um verant wortlich zu sein, freie Entschließung innerbalb seines RatzonS haben. Er habe die Beschlüsse deS BundcSrathö auszulühren; «renn er seine Unterschrift, well mit seiner Verant wortlichkeit nicht vereinbar, verweigere, so werde abzuwarten sein, ob »er Bundcsrath vom Kaiser einen neuen Kanzler ver langen, der die gelaffi« Beschlüsse anSlüvrt. KvmmlssionSdc- «chlüssc tcö Reichstags sei« »och lclnc PlenarvcsckMe: daraus hin könne er nicht eingcbrachte Gesetze aulgeben. Wenn er mit stncm Minister nicht lern« zusammen arbeiten könne. io «ei er immer bereit gewesen, Ue Zusammengehörigkeit zu lksev. Kein Minister liebe an «einem Pi-ncn: cö bctnric keiner beson deren Mittel, einen Minister mm Geben m veranla»«. Das Amt sei ein schwieriges: zudem vemchc in parlamenlarischen Versammln».;«, ci» Ton gegenüber »cn Vertretern »ec Regier« nna. »cr ö eni nickt entspricht, welcher st »st in »er guten Geicsticba c .-Ule ist. Er strebe »nr nach Beteiligung »es naistnR«, Baues: eie Frage, ob liberal oder coistervativ. siebe >»!ii cui in goeilcr Linie. Ma» innsic zu gewissen Zeiten liberal, zu gcw'incn st,eilen coincreativ rc.sterc». Blau werte ihm nie »achwciic» kennen, taff cr jemals »aö >ia«ioiia!c Ziel aus teu Aua« gclastc» iBravo » v. M iunigciobc «ritt den AuS- «übruugcn stticlltcc s entgegen. Die guten Wirkungen »ecSchutz zölle zeigten sich in ter Steinkehlcntörteruug, in ter Textil industric u. st w. Dabei bicivc das Gel» tm Laube, wo es lebha't rouiirc. und znt cni habe «ich »cr lSrport nickst vermlnders, iontern sogar secr vcbculcnd vermehrt. Er freue «Ich, »aff ec und seine Freunde i» »cr Lage sein werden, auch tu »>c!« Lei ste» »cn Reichskanzler zu unterst»»«. «Bravo.> v. Bcnda be dauert, taff fick' wieter inr Militär-, Marine, Pott- ». st w. Zwecke eine v'lnleihc nothig mache, »achtem snr »lese Angele genheiten schon eine Schuld von zwclhundcrkmnzig Million« bestehe. Betreffs »cs laute»»« Iahrcö habe »cr StaatSstcrctär »öffentlich zu schwarz acicbcn: »astclbe lanc eine» anscbnlichcn Ucbcrickuff erwarten. Daraui wir» tie Verhandlung vertagt. Dem B,iiircsralll wurde ci» Antrag Prcuffeuo aus Zollanschluff von WanbSbcck vorgclegt. Berti». Die „Böriciizeitung" schreibt: Der Rücktritt Eulenburg'ö ist »ennitiv: wegen des Rachlolgcrs schweben Ver handlungen mit »em Oderpräsident von Schleswig, Stcinmann. London. Als Gladstone gestern Abend vor seiner Woh nung den Wagen verlieh, glitt er aut dem Trottoir auS. fiel mit »cm Kops gegen den Wagentritt und zog sich hierdurch eine ziemlich ticic Wunde zu. Gladstone hütet das Bett, der Wagen- verkehr in Downingslrect ist verboten. Fici ec ist nicht vordan- tcn. doch ist einige Tage absolute Ruhe «ür Gladstone nothwcndig. Berliner Börse. Tie Haltung war beute unentschieden. Ungünstige Einst»,','e lagen nicht vor, ab« die in letzter Zeit io stark gestiegenen Eonric mahn« zur Vorsicht. DaS Geschärt bewegte sich i» bescheidenen Grenzen. Lck'luß iester. Kredit > 2 Mark schlechter, Franzos« :r. Lombarden 1 > 2 Mark besser. Deutsche Bahnen ganz leblos, österreichische Bahnen seit, zum Thcil etwas bester. Ocsterrelchtsche Prioritäten erfuhren dagegen mehrfach Abschwüchungen. Deutsche Fonds lest, gut gefragt; für tremde Überweg das Angebot. Banken ohne Leben; Dresdner Bank wurde etwas niedriger gehandelt. Berg werke gedrückt, namentlich die spekulative». Laura und Dvst- miinder je I Proe. niedrig«. Auch für Industriell war wMg Kauflust »emertvar. Etwas nächste»« mufften Sachs. GuffsWt und Stickmaschine». L'olales und Sächsisches. — Mittelst Ertrazugs sind gestern Abend ' .6 Ulr beide königliche M a j-c st ä r c n zur Theiinabmc an den Hochzcitü- ieierlichkeitcii »ach Berlin stiödcraii mit grohcm Gefolge ad- gereist. Se. Majestät litt noch erheblich an einer starken Grippe. Zur Ver.ibschickiing an, dem Bal'iihoic — die Slbwcicnheit der Hcrrschaslcn dauert beinahe eine bolle Woche — hatten sich unter Andere» »er Stadtkommandant Gcnerallicuteiiant v. Funke, Pohzcsprästkcut Schwauff und Obcrhürgcrmcistcr Or. Slüliel cingefundcn. - 2tuc. »er östcnllichcu S tadtverortnctensitzung vom 2:i. »s., Versitzcnter Vicevorstchcr Emil Lehman». Bei der schon gestern gemeldeten Wiederwahl deS Stadtrathcö Böltgcr neicn auch je eine Stimme aus den Stadtbauraw Friedrich, Hoirath LIckcrinann, Fuhrhcrrn Berge und Hosrath Damm, sowie zwei am den Stadtschreiber Wielisch; 7 Statt- bcrortucte enthielten sich der Abstimmung. Der Rath zeigt an, taff am 22. März, dem Geburtstage Sr. Majestät dcb Kaiser», wieder Festtafel und Abends Beleuchtung der öffentlichen Plätze stattnnt« soll. DaS Kollegium sprach die Genehmigung auS zur Erbauung und znm Betriebe der Pi«tcbab»ii»lcn Albert» platz-Wattichlöffche», Albertplatz-Mcdiiiger LagerkcU«. Heinrich- straffe Kaiser Wi,hc»nplatz-Lcipzigerstraffe biö zur Stadtgrenzc nnt Ba»tznerstraffe-Klir'ürttcnstraffc.2iibertbrückc-Eiiadstraffe: da bei wirb der Rath an« Einträge deS St.-V. Kaiser und Liebe u. Ge», ersucht, die Wickerausnahme ter Strecke Feldschlöffch«- Plaucnschcr Platz und eine Linie vom Pottplatz »ach dem könlgl. Seminar bei der P'crdcbahngcieUschasr anzuregen. Es entspann sich bei dieser Gelegenheit eine nmsängliche Diskussion, im Lame deren wiederum mannigfache Bedenklichkeiten und Wünsche aus» tauchten und von der Gesellschatt die weitreichendsten Garantien und geradezu Opi« verlangt wurden. wie z. B. die Errichtung ter erwähnten Linie nach »em kgl. Seminar, von der der An tragsteller selbst tagt, sic würde kür jetzt kaum rcntabel sein. Allerdings ist eö richtig, was St.-V. Kaiser bervorhob. daff mit Genehmigung der Linie über tie Augustusbrücke der Gesell schaft eine Rente verschafft wurde, deren Höbe tüc die Zukunft nicht annähernd abzuichatzen ist und das, schon basür die Gesell schaft ihrerseits auch alles Mögliche thun kann, um den Interessen der Stadt nach allen Seiten zu dienen. Herr Stadtraih Hendel machte dagegen geltend, kaff mau dock, bei aller Hochhaltung der Interest« des hiesigen Verkehrs u. nicht vergesse» dürfe, taff die Unternehmer auch verdien« wolle» und müssen, daff sie uns tie Bahnen nicht auS Groffmuth hierher bauen, bloS »m baS Vergnügen zu haben, hier fahren zu bürten, sondern um ein rentables Geschäft zu machen. waS ihnen auch nicht beneldct werde» dürie, sie müssen verdienen. um unS dienen zu können: man solle cS den Leute», die so große Sniniucn setzt tür die Er bauung der verschiedenen neue» Linie» auiwenden, nicht gar lo schwer machen. Von vielen Seiten warb »cm Herrn Staktratb für seine überzeugende klare Rede lautes Bravo zugensten. Da eine Eingabe des Kommandos der freiwilligen Turncrscuerwchr, / betreffend die Beibehaltung des Glockensignals bei Bränden, auf der Tagesordnung sigurirte» 10 waren die Tribünen zahlreich von Turncricuerwehrleuten besetzt. Die kurze Debatte brachte indessen nur trüber schon inehr'ack, in dieser Angelegenheit und in diesem Saale Gesagtes zu Gehör unt das Kollegium kam zu dem vor ter Hand einzig möglichen Beschluß': den Stadtrath ln Ansehung der Dringlichkeit des Gegenstandes um schleunige Mitchellung seiner Ansicht darüber zu ersuchen, au« welche Weile er cö für möglich hakte, t« Stadt tie Mitwirkung der Turner, scuerwehr bei der Bekämpfung von <veuerSgc>ahr zu erhalten. - Der Generalkonsul für die Republik Argentinien und Uruguab. der geh. K"miiicrzlenratb v. Mensch, ist gestern im 84. Lebensjahre aestord«. - Wie verlautet, sollen aus den sächsischen Secundärbahn- hölen nicht nur die LtationSgkocken, sondern aixh dieStati 0 n «- uhren in Mecstall kommen. V.
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