Chor. Bis der Holzstoss wird errichtet, Bis das göttergleiche Weib Auf das Leben kühn verzichtet, Opfernd ihren süssen Leib. Erste und zweite Bajadere. Seele des Gatten, Dir nahet Erlösung, Schwächen des Alters Streifest du ab; Schwebst in der Jugend Blühender Schöne, Wie ein Bräut’gam entgegen der Braut. Chor. Lasst uns Brama, Brahma loben, Unsern hehren starken Geist. Solo. Ist das Irdische verzehrt, Leben durch den Tod verklärt, Schwinget sich der Geist nach oben, Von dem Feuer unversehrt. Chor. Lasstuns Brahma, Brahma loben u. s. w. Heut waffne dich mit Ernst und mit Entsagung, Du sollst zum ersten Mal in’s Leben treten. Nadori. Was sagst du ? in das Leben! Dandau. Gestorben ist der Rajah. Ihm folgend, muss nach altem Brauche Die Gattin sich in’s Grab der Flamme stürzen; Geh denn zu ihr, Tod kündend. Doch zuvor Vernimm der Warnung Stimme. Nadori. Ich lernte früh schon zu gehorchen. Soll ewig wie des Donners Hallen, Sein Herrscherwort in’s Ohr mir dringen? Duett. Recitativ. Dandau. Nadori! Du hast dem Opfer dich entzogen. Dandau. Aus dieses Tempels heil’gen Mauern, O Jüngling, ruft dich heut die Pflicht. Nadori. Nadori. Still lag ich an des Seees Fluthen, Den ihr den heil’gen nennt, und las im Veda. Viel schwere Pflichten übet der Bramin, Die schwersten aber ruhen auf der Secte, Zu der ich selbst gehöre, Gezwungen nur, ach, nicht durch meine Wahl. Sie ruft! ich seh’ in Freudenschauern Den Strahl, der hell durch Wolken bricht. Dandau. Du musst an grünen Lebensauen Gesenkten Blick’s vor übergehn. Nadori. Dandau. Entrückt den irdischen Genüssen, Vernahmst du früh der Geister Gruss. Des Lebens Tand, der Frauen eitle So darf ich nicht die Blüthen schauen, Die glänzend mir enlgegenwehn? Beide. Wer Brahma’s Dienste sich ergeben, Bekämpf den Feind in eigner Brust! Es stirbt der Leib, der Geist wird leben Nach Erdenschmerz in Himmelslust. Schöne Lag fern von jener Welt, Die dich umfing in stillen Tempel hallen.