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ABONNEMENT-CONCERT im Saale des Gewandhauses zu Leipzig. Donnerstag, den 22. Februar 1866. Beethoven und Zeitgenossen. Ei’sastex* Tlieil. Kyrie für Chor und Orchester aus der Messe (Esdur) von Franz Schubert (1797—1828) (Zum ersten Male). Kyrie eleison — Christe eleison. Ouvertüre, Introduction und Duett aus „Jessonda“ von Louis Spohr. (1784—1859). Die Soli gesungen von Fräulein Julie Suvanny, Frau Mathilde Marchesi- Graumann, Herrn Rebling und Herrn Salvatore Marchesi. Chor der Braminen und Bajaderen. Kalt und starr, doch majestätisch Auf der Bahre liegt der Rajah, Und die Augen, fest geschlossen, Und das Schweigen seines Mundes Geben kund, Dass der Sohn von India Seiner Tage letzten sah. Chor der Bajaderen. Nach dem Sonnenbrand erfrischend Holde Quellen lieblich tönen, Doch sein Ohr vernimmt sie nicht. Frühling geht mit seinen Rosen, Herbst mit seiner Pracht vorüber, Doch sein Auge sieht sie nicht. Dand au. Brama nahm ihn von der Erde, Doch sein Geist, gehüllt in Nacht, Irret an dem Saum der Himmel Unstät trauernd Hin und her. Chor. Pforten des Lichtes Verschlossen für ihn! Thäler der Erde Verblühet für ihn. Solo. Von den Engeln, Von den Menschen Gleich geschieden, Weint er in Qualen der Einsamkeit, Findet nimmer, nimmer Ruh.