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Dresdner Nachrichten : 07.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188601071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860107
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-07
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.01.1886
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«n«»L «dt «in« Dresden. ur->n«c>-W , am d«r Dnvat- mn. Sine Pa antik ... aala« «rtckemen d«r rd »irül a^ktz«. SuL/ lsrlians «mlrLae ar-tni ocamuna durch Vriesl oneiiiraatuiia Jnlerait üich« renomm.,rleAo lwnen a» Pur Rim- Manyirrwle «me «er-f bindllchicrt. Tageötatt für 'Zkolilik, WervattMl». KeslSMsverkehr. MenöcE KmdenüHe. SlLLZIockSL std«r vkrsa, kixnr«» «de. I krsisconrsnt xrnti» nnä kirnco. 14'ieckorvsrlcllizlor I ork-ütvo Kadatt. KI^LLrvn > kür LnuriwäarkMsr ^rt. Wöer-LillmtiMug ia zeäsr ^.u8tiUlrun8. I». MüIIor, ! it 7 (loorgplntr 7. Lira««« ^a«v«»I»I Il«Me»iit«e8 in knpier-üonseküon I«S«at« I>«»rltaan>«t>, 8rIvN»o««a «att La»v«rt». »1U«t «I« Lorr««,»«i,«I«av« sie. 4k. SssDUv« Sidlnn«, vr«sA«n, VU»Lr»ü'er»tr. Lid ». 8opl,l«n»tr. « «m ko«tpl«tr. Lr«t« aaü «rü««tv l»oa»I»a« in varrü^Iielivr Lu^vskl kür Herren uns Damen Max öavodj, Auftrün» »att, ««„vUrt» nirrk»»,» pr-rnrpt rffectrrirt. äor Nros'lnvl Osmitlän-OalorLs, roproäueirL iLvietinunx-sn v. 5itietiDn in I »dinvt-Format ktüek ld ?f.. 12 LtüDlc inol. olo^anws L1»npo 1 .'i!. 7ü 1'k äusledtev voo I»r^»4ei» un4 ker KcUivelr, A ^«LVMVLUUUV^, ,2 ino, , 2 K ^ustiilulicda Mustrirto ?rvlffli8tou voräon «rLti« LdxvLvbvn uaä vscti LliL- vLrt« krauen von-auilt. Ai 8»r«an -ittlin«, Orescken, U i M 8opllivll«tr. 6 n. VrilnNrorkerntr. 21d. «m kostpl^lr. ^ unhvcrrenrto Haltbarkeit, kann je clvn vlirmston wimmern 6ad re Irnx „ W , EM» , - , «« «» »» « « unvelzremrto ualrnarkeir, kann in clen «ärmsten Llmmom v an re laar; NollLvk 8 NlLlLvxtrLvt-kosullüdvitsbLvr, Nr. 7. 31. IjlhrM-. Alillstße: 42,000 erpl. w>tteruna«a»«Ichte» tiir »en 7. Januar: «rwölknua, " unter Rull. für drn 7. Januarr Westwiud bei dnrchsaiutttltiP starrer >— ^^ ^ ^ ^ .. .. ^»» mit zeit- und fiellcnwetsen Niederschlage«. Temperatur Nachts ! 1881). E wlndft»r«ezritvcileftlirmllch. UharaNer »rr«ltteruu» »echselnd. 100a. Neurfte Telear.mme der..DresvnerR.chr." vom S.Januar. Berlin. Die Einsebung des deutsche» Protektorates über die Marichallinseln bat. wie aus einem Briefe des Hamburger Korrespondenten aus Jaluit auf den Marschallinseln hervoraeht, in der Zeit vom 13. bis 31. Oktober statlgcsundcn. in welcher ans ollen Inseln von Bedeutung die ReichSflaggc gehißt worden ist. Am 13. Oktober lies der „Nautilus" im Hasen von Jaluit ein. Kabua, König der Ralik-Kctte, mit welchem bereits 1870 ei» Freund- schastSvertrag geschlossen war. befand sich gerade in Jaluid und begab sich am Morgen des 14. Oktober mit allen seinen Häupt lingen in Begleitung des Konsnlatsverwesers, Franz Hernsbeim. an Bord, wo am folgenden Tage in feierlicher Versammlung ein in der Marschallsprachc abgesagter Vertrag verlesen und unterzeichnet und dann Kalma und seinen Häuptlmgeu Taschennbren und andere Geschenke überreicht wurden. Aber dann ging es an's Land nach dem weit über die Kokospalmen ragenden Flaagcnslvcke. Hier er klärte Kapitän Rötger aus Beiebl und im Namen des Kaisers: Sämmtliche Inseln der Marschallgrnpvc und die zur Ralik-Kette gehörenden Truppen der Brown- und Providence-Jnieln inbegriffen als deutsches Schutzgebiet, untersagte vorläufig neue» Landcrwerb und ließ die deutiche Kriegsflagge hissen. — Hartmann (koni.) brachte m der Kommission sür EiMchädlgnng unschuldig Berurtheilter einen neuen Gesetzentwurf ein. Derselbe bestimmt, daß einem An geklagten, welcher zu Freiheitsstrasc» vcrurtbeilt wurde, dieselben ganz oder theilweise verbüßt hat. wenn er im Wege der Wieder aufnahme des Verfahrens wegen dieser Handlung freigespracben wurde, auf seinen Antrag für die durch den Strafvollzug in Be ziehung aus seine Vrrmögensverhältnisse. seinen Erwerb oder sein Fortkommen erlittenen Nacbiheile. Entschädigung aus öffentlichen Mitteln zu gewähren iff. falls aus Freisprechung erkannt wurde, weil die That, wegen deren die Vcruitheilung erfolgt war. über haupt nicht oder nicht von den Vcrurtbeillcn begangen oder weil die sämmtlichen Beweise, aus welche die Verurtheilung sich gründete, beseitigt worden sind. Diele Bestimmung soll eine entipremendc Anwendung finden, wenn die Wiederaufnahme zur Anwendung eines milderen Strafgesetzes oder bei einer Gesammtstrafe zu einer tbeilweisen Freisprechung geführt hat und die nunmehr erkannte Strafe geringer ist. als die bereits vollstreikte. Paris. Freycinet wird erst heute im Stande sein, dem Prä sidenten die Ministerliste vorznlegen, deren offizielle Veröffentlichung morgen erwartet wird. In Paris hatte man allgemein geglaubt. Frehcinet werde die Neubildung des Kadinets rasch und leicht ge lingen. was sich indcß als trügerisch erwies. Der Zcitimgskalnpf zwilchen Opportunisten und Radikalen dauert fort. London. Bradlanght wird diesmal die Äblcanng des Eides nicht verwehrt werden, da nach Gutachten von Autoritäten der Beschluß des letzten Unterhauses, welches ihm die Eidesleistung unterlagte, nicht mehr gültig ist. London. Aus Äbri wird gemeldet, die geiammte englische T nippen macht werde heute in nördlicher Richtung zurückgchcn. Die Berliner Börse cröffncte rcscrvirt. Tie Kourie waren meist nl>geschwächt, aber auch lein erhebliches Angebot war bemerkbar Die türkische Angelegenheit und die Gerüchte von den griechischen Rüstnngen bilden den Grund der Reserve. Später schwächte sich die Haltung weiter ab, gegen Schluß trat indeß aus bessere Pariser No- tirungen eine kleine Befestigung ein. iiameiillich für fremde Renten und Russen. Schwere Bahnen blieben andauernd schwach. Im Kassa- pcrkehre warm deutsche Bahnen schwächer. österreichische erholt. Banken still und wenig verändert, Bergwerke behauptet, Industrien belebt und mehrfach höher, österreichische Prioritäten fest. Privat- diskont 2''/x Proz. str « nrItlkt Iaiuiar. Srkdtt ÜM/,. SI»al»tabn LiL'.,. vom- tar»n> >««»,. «,li,Itr 177« ,. S,inner Kt.M. «»roc. N»,»r. «»ldrentc 8»,!>a. «»ildardbali» —. TiScrnl» MS,Oy. Tarmsiätzier —. stes». « arI - . Ja»»»r. Schlich. Men« Mi,S2. rinieide »»,<»». Iiaiieuir S8,l2. Ltanittaini Lombarden 280,na. »o. Vrloeiiaien . Sbanier LV/,. crft. «olbrenic —. <»ayb,er L2t,«a. Liiomaurn 185,00. strft. L » » » » n. 0. Aanuar, ivorm. n Uhr IN Min. vonsoll« SS- «87Zer Siichen S5>AtaUcner 91' ,. Lonibarbeu N. «»»». Itirke« N!" „. Ibror. innbirie Amerikaner >2.','/,. Ibror. Unaar. «olbreme 7»V>- Lekerr. wold- rruie 8S.V0. »rrn». Sonsole >020«. tkanbikr SS"Lllomanbank Sü' ,. Sur«, «rilrn «S>/,. PlabbtSconi — SNmmuna: Siubia. Wetter: Lchncearftobcr. V r e 1 l » v . 0. Aanuar, Siachni. i»e er eibemark». Sbiritn« »r. 100 L««r >00 Proc. pr. Januar-stebruar .17,00, »r. SIbrII-Mai 0S.20. Pr. Mai-.zuni 10,50. Roaqen br. Aan.-stcbr. 128,00, Pr. «bril-Mai >:!2,.,0. br. Mat-Auni 191,5». Nütell loco br. Januar 1'>,50, br. April Mai 10,00. Zink —, keil, reeieis. sb'knlattonbmarse» —. Wetter: VrrSnderlich. Stettin. 8. Jan . Rach«. I Mer. «Netreibeuiark». Wetze» beiianbtrt, loe, »«-15.1. »r. »bril-Ma» I!>t.«0. »r. Mai Juni I5i!,00. Roage» «ft. ioe« US-l2l. »r. Jaiiuar Akbrnar >90.00. br. »bril-Mai >919«. «i»»»l matt, loco br. Zannar - strbruar 1.1,70, pr. April.Mai U„50. Sbiriiu« icft. lor» 98,10, pr. Ianuar-stebrnar 10,70, pr. Abrll-Mai 11.7», per g»ni- Ioli 12,10. Beiroienm loro »eriiener« Usance !'>, Proe. Lara 12,Nee. 2 on » o » . i>. Zanuar. Anackommcner Weizen ruINa. Hascr qesrai«, °, Sch. bohrr grbaleen. Nebriqr Arliiel «rigrsi. — Wetter: Schneeaeftbder. »rewnor». 5. Januar. Mebi ü.ao. ziolleci Wmieiwc>:en si»i«. ver Januar ^ Man ^ so",, per Jcbniar sr'/-. vcr ' 09. Mai» iStewi as. gnaLI e'/». Dresden, den 7. Januar. — Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie 2e. Kgl. Hoheit der Erbprinz von Hohen rollern wohnten gestern früh dem Gottesdienste in der katholischen HoikirHe bei: nach Beendigung desselben ertheilte Se. Majestät im schlosse Audienzen und begab sich sodann nach Strehlen zurück. — Vor dcr Abreise ans Berlin hatte Sc. Majestät der König noch der Galaaufführung im Opcrnhause beigewodnt. Sc. Majestät nahm dabei in blauer Dragonenmisorm an der Seite dcS Kaiiers in der Kal. Loge Play. — Das Befinden Sr. Kal. Hoheit des Prinzen Gcor g neigt sich von Tag zu Tag zur Besserung. Ter hohe Patient kvnntc bereits das Bett verlassen. Als die Krankheit vor einigen Tagen einen emstcren Anschein hatte, war auch Pros. Wagner aus Leipzig zur Konsultation herbeigeriiscn worden, wie dies häufig bei Erlran- kungSiältcn in dcr königlichen Familie der Fall ist. — Der neue Reichsgerichtsrath Friedrich Rintelcn. der den lettenen Uebcrgana aus dem landwirthschaltlichm Ministerium Preußen- in den höchste» deutschen Gerichtshof gemacht hat, ent stammt dcr bekannte» westfälischen Jurisicniamilic, welcher auch dcr nltramontane Reichstags- und Landtagsabgcordncte Geh. Odcr- justizrath Viktor Rintelcn angchört- — An Stelle des ans den, akademischen Lehrkörper der Uni versität Leipzig ausscheidenden ordentlichen Professors dcr Mathe matik Klein, vcr bekanntlich einem Ruse nach Göllinge» folgt, ist der bekannte schwedische Mathematiker Lie in Upsala an die Universität berufen worden. In Fachkreisen hat diese Beniiung großes Aiisscheii erregt: Herr Lie gilt als eine Kapazität in >eii,rin Fache. — Die im Jahre 1866 geborenen militärpflichtigen Mannschaften, sowie dieienigeir. tvelchc in frühere» Muste rungen »mÄckaestellt worden such, haben sich auf den betreffenden Gcmcindrämtern (in -Dresden, vom 8. bis 25. Januar d. I.. Kreuz- straßc 13d. im Gewandhaus) behufs Eintrags in die Militär- slammrollm amumeldrn. Für die zeitweilig Abwesenden ist diese Anmeldung von dm Eltern, Vormündern. Lehrmeistern oder Bwd- herre» zu bewirken. Die Nichtbeachtung dieser gesetzlichen Vor schrift zieht empfindliche Strafen nach sich. — Am bevorstehenden l6. Februar sind 100 Jahre verflossen, seit in einem Pfarrhause bei Dippoldiswalde Justus Bloch- mann geboren wurde, dem es dcschiedm war, als verdienst voller Leiter einer Lehr- und Erziehungsanstalt viel zum Ruhme Dresdens, namentlich zum Ruhme dessen Schulwesens bcizu- tragen und der insbesondere siir das hiesige Pestalozzistist nicht blos atü eifriger Gönner und Förderer, sondern auch als diesjähriger Vorstand desselben unvergeßlich ist. Es wird daher mit Recht be absichtigt, bcn 100jährigen Geburtstag Blochmann'ö durch eine würdige öffentliche Feier zu bezeichnen. — Vor 50 Jahren nannte man den großen Gebäudekomplez' aus der großen Plaumschm Straße, gegenüber dem Josephinenstiit. kurzweg „das Blochmann'sche Institut . I. Blochmann, dcr Theologie studirt hatte, begab sich dann, von einem inneren Drange getrieben, zu dem weltberühmten Pestalozzi, dcr damals aus dem Zenith seines Ruhmes siand, nach Bverdü» (Jffertin) in der Schweiz, wo er einige Jahre blieb. Von des großen Meisters Ideen begeistert, beschloß er, sich dem Schul- tache zu widmen. Er amtirte einige Zeit in dcr städtischen Frirdrich- August-Schulc, die vom Rathe zu Dresden zu Ehren der glücklichen Rückkehr des Königs 1815 gegründet worden war, ober später als öffentliche Schule wieder cinging, hauptsächlich ans dem Grunde, weil man damals in den leitenden Kreisen noch kein Versiändniß daiür batte, daß das öffentliche Schulwesen Subvention ans kommun- lichen Mitteln erheischt (aus dieser Schule ging später die Böttcher'schc Privatschulc hervor). Blochmann hatte bei Begründung seiner Privat- schulc nebst Pensionat das Glück, daß ihm die gräflich Vitzthlini'schc Stislung aiivcrtraut wnrde; diese gewährt 12 Knaben adeliger Abtünit nebst 6 Gciponsen aus bürgerlichem Stande vollständig freie Erziehung incl. Unterricht. Blochmann verstand cs, durch seine vorzügliche Lehrgabc. sein Tirektoralgcschick und seine ge winnende Persönlichkeit sich in weiteren Kreisen geltend zu mache». AnS allen Tlieilep Deutschlands wurden seinem Institute Zöglinge zugesübrt, nicht selten auch aus fürstlichen Hänieni. So trat der unlängst verstorbene Großlrerzog von Mecklenburg - Schwerin als 18jähriger Prinz unmittelbar nach seinem Austritte aus de». In stitute die Regierung an. Seiner Verdienste wegen wurde Bloch- mann erst zum Professor, später z»m lisch. Schulrath ernannt und von mehreren Fürsten dckvrirt. Als 1846 dcr 100jährige Gclmnslag Pcstalozzi'S in verschiedenen Orten Deutschlands und der Schweiz festlich begangen wurde, fand in Dresden ans Veranlassung des pädag. Vereins eine große Feier im Stadtverordnelensualc statt, welche auch von den drei Prinzen Albert, Ernst und Georg besucht ward und bei welcher Dr. BlochmanN die Festrede hielt. Am anderen Tage wurde das Erziehungshaus des pädag. Vereins (vor dem Löbtancr Schlage) im feierlichen Akms „Pestalozzistiit" ge nannt. Blochmani, übergab in ibäteren Lebensjahren seine Anstalt seinem Schwiegersöhne Dr. Bvzzenberger, der nach 10 Jahren die selbe den Administratoren des v. Vibthum'schen GynmasinmS übergab bcz. an dieselben verlauste. Hlochmann starb aus einer Reiic in die Schweiz und liegt auch dort begraben. Am hiesigen Pestalozzististe (Jägerstraße) befindet sich das von, pädagogischen Verein errichtete Denkmal. Zwei Brüder Blockmann s stehen cdensalls >m wohlverdienten Andenken der Dresdner Bürger: Buchdruckcreibesltzcr Blockmann sc», «der das Haus zum Gillenberg an dcr Krcnzkirche baute) und Kominissionsrath Blochmann sen., der die Gasbeleuchtung und die steinerne Wasserleitung (anstatt der hölzernen) in Dresden einiührte. durch welche. ehe mir die jetzige vervollkommnet« halten, das Wcißeritzivasscr durch die Stadt ge leitet wurde. Der jetzige Superintendent sin Pirna ist ein Sohn Blochmann's. — Im Atonal Dezember wurde das Amt sin obdachlose Frauen am der Roscnstraße von 892 Personen: 495 Frauen, 2.51 Mädchen, 146 Kindern, darunter 15 Säuglinge, benutzt. Gcbadci haben 9l Personen. Gesammtsreguenz im verflossenen Jahre 11,076 Personen. — Eine eigentbümliche Witlerungserschrinung leitete den gestri gen Feiertag cm In vcr 7. Morgenstunde war der Himincl voll ständig klar, dock war diese Helle nur von kurzer Dauer. Gegen 8 Uhr erhob sich ein mit nicht unbedeutendem Schncesall begleiteter Sturm, dcr die dicken Schneeflocken mit Macht durch die Strassen wirbelte. In wenigen Minuten waren Straßen und Plätze mit Schnee bedeckt, der sich jedoch auch nur einer kurzen Dauer erfreute. — Als Beitrag zur Wetter-Prognose wird gemeldet, daß die wilden Gänse sich bereits aus dem Rückwege vom Süden j »ach dem Norden befinden. Rach der Behauptung von Ornitho logen vollzieht sich die Rückkehr dcr wilden Gänse zwar oit so früh, aber doch immer i» sehr milde» Winter». — Die Adminisiratoren dcr Stiftungen für unvermögende Kranke ans besseren Stünden des Königreichs Sachsen, welche des Gebrauchs dcr Heilanellen von Fmnzensbad oder Teplitz bedürfen, unlerslützcn a»ch dieses Jahr eine Anzahl von Leidenden. Die selben haben sich mitlclst schristlichcr Gesuche unter dcr Adresse: „An die Sachsenstistungen zu JranzenSbad und Teplitz. dem Sekre tär der Stillung, Pros. Dr. Eonrad Hermann zu Leipzig" bis spä testens zum 31. März d. I. bei dcr Stiftung portofrei zu melden und ihrem Gesuche nicht allein eine ihre Dürftigkeit. Staatsange hörigkeit in dem Königreiche Sachsen mrd übrigen persönlichen Ver hältnisse, namentlich Stand und Alter beglaubigendes Zcngniß ihrer Ortsobrigkeit heizulegcii. sondern auch ein bezirksärztlichcS Zcngniß, daß sin Gesundheitszustand den Gebrauch der Quellen entweder von Flanzeiisbcid oder von Teplitz wesentlich erheische. Eö können jedoch unheilbare oder mit ekelhaften Ausschlägen behaftete oder dergestalt gelähmte Kranke, daß sic sich ohne Begleitung oder sremdcn Beistand dcr Kur nicht bedienen können, ebenso wenig als Kinder unter 11 Jahren, Pcrioncn, die über 60 Jahre alt sind und Almoicnpercipientcn zu dem Genüsse der Stiftung zuaclassen werden. Die Stiftung ftir Franzensbad hat vergangenes Jahr 18 Kranke verpflegt und besitzt ein Verinöacn von etwa 45,000 Mark, die Stiftung für Teplitz hat 25 Kranke verpflegt und besitzt cm Vermögen von etwa 57,000 Mark. — I» dcr Nackt vom 3. zum 1. Januar hat sich in dcr Schützcnkascrne der Schütze Geißler der 10. Kompagnie des SchiitzenregimentS erschossen. Furcht vor bevorstehender Strarc wird als Motiv vcrmnthct. — Man bezeichnet cs als nicht gerade sehr walnicbeinlich, daß das Königreich Sachse» mit dcr Eininhniiia des Bräunt wcinmonvpvls vrinzivicll einverstanden ist. Als >», Jahre 1869 sich eine vom Bundcsiatlie cingeietztc Enäuetc-Koiiiiiiission nach Vcr nchmnng von Sachverständigen ans allen Thcilen des nvrddeiil'chen Bundes einstimmig dahin ausgesprochen hatte, daß dic Maischlamn- strncr als Regel veizubehalten, jedoch jedem Brenncrribcsitzer die Annahme der Fadrikatsteucr fteizustellcn sei, wenn er sich dabc> besser zu stehe» glaube und die von dcr Steuerbehörde zu stellenden Bedingungen accrptire. trat die kgl. sächi. Regierung rm Bundes rathe entschieden ftir die obligatorische Fabrikatsteuer ein. indem sic geltend machte, daß das sakultcitive System, zumal wenn man den Stcnersatz für die Fabrikatstcucr gegenüber der Maischrauinstcucr auf Grund der Annahme einer zu niedrigen Durchschnittsausbcnte zu hoch ansetze und diese Fabrikatstcucr mit allen Kontrolen der Maischraumstcuer umgebe, einen nur geringen Werth habe, daß aber die obligatorische Fabrikatsteuer schon an und für sich die Einnahmen erheblich vermehren und durch die Möglichkeit, dem Exporteur eine der gezahlten Srcucr gleiche Rückvergütung ge währen zu können, eine bedeutende Erhöhung der Produktion bcrbeisükiren würde. Sachsen war cs auch. welches im Bundes- rathe am entschiedensten gegen das Tabaksmonopol austrat, und zwar „im Hinblick aus die schweren volkSwirthschastllchen und sozialen Bedenken dagegen." Es sei noch erwähnt, daß Bkecklcn- burg-Schwerin ftir Einführung dcr Branntweinsabrikatstencr ist. — Im Jahre 1881 desertirte aus Laufs gk dcr Husar Korn, weil er eine Freiheitsstrafe wegen eines Diebstahls verbüßen sollte. Man konnte ihn aber nicht wieder einsangen. Korn flo» nach Bayern >md hier, in Kailsbeuern, bekam er als Schlosser in einer Fabrik Arbeit. In Kauibcuem war aber der Polizeisoldat Wurman» angcstcllt mrd dieser hatte auch i» Lausigk gedient. Vor einiger Zeit hatte dieser einen Irren nach Sachsen zu bringen; er benutzte diese Gelegenheit, seine ehemaligen Regimentskameraden zu be suche». und hier klagte ihm ein Wachlmeister, daß er eine Strafe zu erleiden hatte, weil ihn, vor einigen Jahren ein Mann, Nameirs Korn, aus dem Arrest entwichen sei. Wumrann begab sich nun sofort aus die Kanzlei des Regiments miv hatte, nachdem er das Nationale diirchgeleien, sofort die Gewißheit, dag der Gesuchte der daheim in Arbeit stehende Schlossergcselle Korn ist. Es wurde sofort nach Kauibeucm bcrichtel, und jetzt sitzt der Deserteur hinter Schloß und Riegel. — Die „Gartenlaube" soll schon wieder in andere Hände übergehen. Man erzählt sich nämlich, das hauptsächlich auS israeli tischen Gcldleuten bestehende Konsortium, welches die „Deutsche Jllustrirtc Zeitung" in Berlin gegründet und mit derselben brs jetzt enorme Summen verpulvert hat, habe dre Absicht, die „Garten laube" zu kauten. Bekanntlich ging dieselbe vor ein paar Jahren von de» Keil'iclwn Erben um die runde Summe von 900,000 Mark in den Besitz des Stuttgarter Verlegers A. Kröner über, welcher nameiillich die lypogravhiichc und künstlerische Ausstattung des weitläufigen Blattes sehr verbesserte und die Abonnentcnzahl gleich im ersten .Halbjahr stark vermehrt haben soll. — Den M i l i tärp crs onen ist der Besuch der Restauration von Karl Moritz Lange. Hechtstraße Nr. 21 durch Beicht der Kgl. Kommandantur verboten worden. - Tie vorgestrige Versammlung dcr Wollindustriellen in Leipzig war von einigen Hundert Interessenten aus allen Theilen Deutschlands besucht. Die Versammlung beschloß ein stimmig. in Erwägung, das; die deutsche Landivirkhschast im Stande lei. dcr Wollindustrie ein Quantum von 2.100.000 Centnern Wolle zn liesern. daß aber die Wollindustrie durch den Zoll in ihrer Weitercntwickclung ansgebalten, ihre Konkurrenz im Jnlande in Frage gestellt und ihre Exportsähigkcit vernichtet werden würde, gegen die Emsiihrung des Wvllzollcs zu Protests«» und diesbezüg liche Petitionen an den Reichstag und Bundesrath zu richten. — Leipzig. 4. Januar. Seit Neuiahr ist bis aul Weiteres eine Anzahl von Gemälden des städtischen Museums in der zu diesem Zweck giftigst überlassenen 1/.Etage des Grundstücks des Geh. LcgationSrathS Dr. Keil am Löhr'S Platz an dcr Promenade zur öffentlichen Ausstellung gebracht und an allen Sonntagen uird Wochentagen die Besichtigung derselben unentgeltlich ^gestattet. Seit denr Erwcftenmgs- und Umgcstaltungsbau des Museums- gcbändes ist die Sammlung unzugänglich gewesen. Jetzt werden wenigstens die in den letzten 10 Jahren anackaii'ten oder geschenkten Gemälde wieder zugänglich. Nach der Versichcruiig. welche der Oberbürgermeister Dr. Georgi bei der gestrigen Einführung der Stadtverordnete» gab, steht zu hoffen, daß dcr Kunstverein nächste Ostern wieder in das Museum cinzichcn und die Wiedereröffnung desselben im Monat Mai criolarn kann. Nach dcr ursprünglichen Berechnung sollte dcr Ban im Oktober 1885 fertig werden: derselbe hat allerdings durch die Verlegung der.Haupttreppe, die Entdeckung von Schivainmbildiingen und die Veränderung der Terrasse eine Erweiterung erfahren. Durch die große Ncuiahrsrede des Ober bürgermeisters erfuhr inan offiziell, daß sich dcr Rath gegen die Ablülzuug dcr beiden Hauptmessen erklärt und der proiektirten Plagwitz-Leipzigcr Eöenbahn zwar keine prinzipiellen Schwierig keiten wegen »w'crcr Wälder cntacgenstellt, aber doch das Finanz Ministerium gebeten bat, eine andere Trace. südlich von Connewitz zu wählen, damit nickt das zwischen liier und Connewitz gelegene Bautenain zerschnitten und unier südlicher Bebauungsplan, sowie derjenige von Evnnewitz beeinträchtigt werde; das; ferner der resor- mirtcn Gemeinde rin Bauplatz für ihre neue Kirche unentgeltlich überlassen und ksiustig für die Konzcinonirung von Gastwirthichai- tcn lind Schanlslättcn. deren es hier 1N5 im Jahre 1685 gab, dcr Bedüriilißnachwcis gefordert werden soll, lieber die Einführung indirekter Steuern und der Einverlcibnng der Vorstadtdöricr sprach sich dagegen dcr Oberbürgermeister weniger klar und bestimmt aus. Der Berathnna über die Einführung indirekter Steuern durch eine gemischte Deputation habe sich der Rath nicht verschließen wollen lind deshalb 6 seiner Mitglieder dazu dcputirt. ohne indes; schon ani das Materielle der Sache cmaeganacn zn sein und eine dcr wich tigsten Ausgaben siir die Zukunft sei zwar die Frage, ob und m welchem Umfange die Vorstadtdöricr mit dcr Stadt zu vereinigen seien, dieselbe ser aber nicht eher :» lösen, als bis eine wesentliche Umgestaltung dcr städtischen Verwalmng und Geschäftsführung voränsgcgangen sei. In dcr nculichc» Versammlung des Vereins Leipziger Gastwirtin', welche beschlossen hat, beim Rathe gegen die Eiiislihrnng einer -Steuer au» Bier, einheimisches wie auswärtiges, vorstellig z» werden, wurde vccsichert, daß die Biersteucr bei den Stadtverordneten nicht durchgehen werde, obgleich von deren Finanz ansschnß die Anregung auSgcgangcn. Im Rath soll sic noch weniger Fürsprcckwr habe» und namentlich an dem Oberbürgermeister einen solchen nicht. Nächstens wird — nach dem Vorbilde von Dresden — der erste amtliche Bericht über die Verwaltung dcr Stadt Leipzig im Jahre 1885 erscheinen. An die Stadtverordneten ist dcr Entwurf des HciushaltplancS für 1886 b>S setzt noch nicht gelangt. Zu deren Vorsteher ist Herr Dr. Schill, ohne alle Ovpo schon, wikdcrgcwählt worden und ebenso zn Vizevorstchern die Herren Ncchtsanwalt Dr. Zenker und Buchhändler Geibcl. — Durch die Sammlung zur Weihnachtsbeicherimg inr die Kinder würdiger ! Armen waren — außer zahlreiche» Naturalien im Wcrthc vön nn- i gc'ähr l'-iio M. — io,166 M. Baargcld zii'aii»ncn gekommen, so l daß 260 Familien mit 932 Kindern „reichlich" beschert worden ist. I — Die in dcr Westvorstadt veranstaltete Sammlung zur Aus- snarix aap aoannsSsS Äl M ossiiLopnag sssoaZ gz .,x isq ran oLopapsix puv lMlgg
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