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Dresdner Nachrichten : 23.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188410230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841023
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-10
- Tag 1884-10-23
-
Monat
1884-10
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.10.1884
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Mschl-Toleammm am K- g», m «Itz, S2. vk«,»,r. »I, Gk>i'r«»"rs»m«l»u, »er Rr«t,,»iri »,r eti>>I>sid'n ttam«,arnf»tni,cr»I «»Hattll»» iöoldri-/ ik»rlimt,«c »i, «Ui»N. »rttielllk r,a>ar«e und »» ichl-N »>' ivciiliciluui von 4 «r»kcu» rlvi»,udk. ksNr »,n »u«lchrl»«»»r» ,md die wikdcruialil nblkPnknPkn äoiitcrald »Irl» »ourdk »örtlnn I» jikrli» arioitzil«. «IcrAuIII»»l>r<>iI,S> miinUcdrr lrsslt» i»r »ln» nlrder un» der Urirtnr der GrskUlchasi >ri»lr s,In- NNndia»», rin. Tageblatt fiir Politik, Knlkstallmig, HeMlsrnkchr, Mckiivcncht, Imdenlißk. 6sssrülläst >851. kllvtMSpIli«. K.lüü'.W. Vpedilen, HVa1«eiiI»ai»»»«tr. L4. Lledrlitcd prämiirt. Aoment«ufn»kmeo bei zeävr Mittorunx. Vvi «i üi-iei ansvi» «tc. «le. Livils I'rüll-o. ^ "/s--,--,-^-ssssÄ LS« Steller flln /liumor-Otrlrvintlon uml ditvl ^lüd«I, XusstvUuntz von Aliistor-Xilninoi'n oinücebon mul rviohoii (Ivnios kokst I'rakkvr8trL88v, I'/llloiro »uck oiütv kt»!?«. > »U Vo§e§ L Lädier. LLödelkadrik, I «i tt>»lai»U«ii a8«v 1», pni t. Violsaclien livlion I'üiweliv» onwpioclwnck, hnban vir nobon un^oror 1''ul>rj>civorlc8tutt tu>- le»n^tti^e>>leroi ein ><>l- Lliop« i < olitLi HIöI»« I leiliMdtollt unck b>-i^8vrvn Vorlmui^rLuiuon siliioirt. n- :I>st > ilionoi- ncnion ^Ii,listli,u«8tstl>uiix IVir Inclvn um» tto- Isierckurc-I> «n/p-lx-nnt ein. Hotel ltsineiliot' ni«! 8tL<It stieg omptiohtt 8oiuo oamtdrt.idlcr uu8M8t»ttstoll 8«I« mit com- plotor Ilül/non-Ieiniii-Irtun^ /.ur Ibliultun/?- vo» 8«II«-n, IIniIiL« I »n>NtLnaI»LttiIea ete. unter /»- «iolieru»^ oouInntvLter tteckienuolr LSiioig/ter Leaedtnuss, I»I«rltr O«NLl«r. WiIiMn iil kl.i»ßllßii ii. I. viuck nuuwol»- Lüiniutlie-Ii stioMtrotlstn und mavliv , _ untmoiiw rlr»inn>« nnck Mttiftsvi»- ^ ^ s-.nn/. t)08vu«Ivi8 ursime-ilc.-uiu. HV r, 15 Älliimrlrt 15. Ijit-tu uut rn uolitöll. Nk. 297. 29. Jahrgang. Auslage: 4<),<>oo Lrpl. ! Llusfickiten für den 23. Oct: Schwacher »nbeslimmter Wind, theils hcilercS, Iheils nebeliges, trockcncs. etwas kälteres Weiter. Dresden, 1884. Donnerstag, 23.OctSr. Beraniworlitchcr Redakteur für PtzltlifcheA vr. Emil Nterev ln DrcSdcn Ucbcr 1500 Unterschriften binnen ein, -wer Tagen bat der anti-sozialdemokratische Wablausrus der Leipziger Arbeiter gesunde». Tic Unterschriften sind, was die Hauptsache ist. freiwillig und gern gegeben worden. Eine Becinslnsjung der Arbeiter durch die Fabrikanten wurde ausdrücklich verboten. Was der gesunde! Sinn des Lölkes in Leipzig fertig gebracht bak, das konnte er auch i in Dresden leisten. Auch in der Landcsbauptitadt Sachsens bedeckt sich ein älsnlicher Wahl-Ausruf in Fabriken und Werk stätten rasch mit den Namen solcher Arbeiter, die schon lange die .Hohlbeit der Phrase», die Haltlosigkeit der Bcrwrechungen. das Arbeitcrwohl schädigende Verhalten der! Sozialdemokraten clkannt habe», denen der Druck der! Agenten der Umsturzxartci unerträglich geworden ist. Diese Arbeiter, die theils niemals der Sozialdemokratie angchört, theils! sich enttäuscht, unbcsriedigt und nach Besserem verlangend, aus dem Bannkreise der Sozialdemokratie losgesagt habe», stelle»! sich entschlossen aus den konservativen Bode» und empfehlen in kurzen Sähen und kernige» Worten die Wahl v, Einsiedel's. Wem der zröuig gerade dasjenige Amt anvcitraute, in welchen, die Pflege von Industrie und Handel als in der obersten Spihe zusammenlüust, wem der Uonig gerade die Einsührung der (besehe zum Schuhe der ^ Arbeiter überwies, der erscheint Tausenden von Arbeitern Dresdens IN als der geeignetste Mann, als Abgeordneter sich ihrer anzunchmen. Die hsiilschicdenheit, mit welcher ein so anjchnlichcr und hochachtbarer Tbeil der Dresdner Arbeiter Front macht gegen die Sozialdemokratie, ist einer der ettreulichsten Züge der diesmaligen Wablbewegung. Die bekannten Bersührungskünsle ziehen nicht mehr. Es wurde schon im'hrsach bemerkt, dass jeht die Sozialdemokratie in ihren Kund gebungen, in denen sie das Sozialistengesetz durchaus nickn behindert, es für angezcigt findet, einen gemähigtcren Ton anzuicl'Iagen. Ter auS der französischen Revolutionszeit entlehnte > Schlachtruf: „Krieg den Palästen!" ist diesmal unterblieben- Tic Ausreizungen zur Revolution sind, als durchaus unzeitgcmäh, jetzt weggelassen ward c». Damit hatten die Sozialdemokraten schlechte Eieschäste gemacht-, der gesunde Sinn des grössten Tbciles der Ar beiter widerstrebt an sich schon den Umsturzplänen, die Attentate, Dunamitexplvsionen und die anderen Schandthaten der Anarchisten haben deS Weiteren nusklärend gewirkt, indem sic zeigten, waü für l öse Früchte schlieslich die Zerstörung aller gesellschaftlichen Ord nungen zeitigt. Aus die besitzenden Lolksklassen aber hat das Drohen mit der Revolution erschreckend cingcwirlt. AuS all'diesen Enünden wurde das Spielen mit dem revolutionären Feuer für diesmal unterlassen. Auch das wahre und eigentliche sozialdemo- lcalijche Programm wurde sorglich einstweilen in die Tasche ge- slrell. Dieses Programm läuft bekanntlich aus eine Konfiskation alles private» Eigentlnims hinaus; die Auslösung der Ehe und smiülie ist eines seiner Besiandtheile: ein großes staatliches .hvangSarbeitshauS schwebt den Sozialdemokraten als Zielpunkt cor. Selbst die Möglichkeit eines solchen Zustandes einmal zu gegeben, so sagt sich dock, der einfachste gesunde Menschenverstand, daß derselbe nicht ohne gewaltsame Umwälzung und einen Bürgerkrieg zu erreichen ist und daß der Weg dahin durch Meere von Blut und Tbräucn, über das Trümmerfeld unzähliger zerstörter Existenzen und verwüsteter Wcitlw, über Leichen und durch Feucrgluthcn führt. Diese Seite des sozialdemokratische» Programms übergehen die Reden und Wahlaufrufe der Kandidaten dieser Partei völlig mit Stillschweigen. Dafür findet man eine Kritik der ganzen Sozialreform des Kaisers und deS Reichstags, sowie der Bestrebungen zu Verbesserungen der arbeitenden Klashn, die kein gutes Haar daran läßt. Absprccben und Verneinen ist die .Hauptsache. Einzelne Forderungen der So zialdemokraten sind ja vernünftig, sic decken sich mit den For derungen anderer Parteien. Normalarbeitstag, Entschädigung un schuldig Vcrurtbeiltcr, Wiedereinführung einer Berufungsinstanz, Aenderung der Zuckersteucr und Aebnliches — dies sind ja höchst zweckmäßige Verlangen. -Hierfür haben sich konservative wie liberale Kandidaten erklärt. In einem sozialdemokratischen Programm sigu- rircn solche Forderungen nur als Ausputz und zur Verdeckung der eigentlichen Strebeziele der Partei. Sie sollen gewisse Wählcr- kreise locken. Tie Wahl von Sozialdemokraten liegt nur im Interesse der Oberhäupter und Gänglcr dieser Partei selbst, zum allerwenigsten förderten die Arbeiter ihre Interessen damit. Schon der Umstand, daß sich die wenigen gewählten sozialdemokratischen Abgeordneten nur selten im Reichstage zeigten und sich an dcn Arl eilen der Volksvertretung nur in gewissen Ausvahme'ällen be- tbeiligtcn, dag sie sogar die Wahl in Kommissionen ausschlugcn, sollte von der Wahl von Genossen dieser Partei abbalten. In der braunschweigischen Frage liegt heute wenig Neues vor. DaS l cdeiitsamslc ist, daß der Herzog von Eambridge. vcr hinter dem -Herzog von Euinbcrland »ächstberecbtigtc Eibe des Braun- sclnveigers, zn den Traueneierlichkeilcn aus London ciuzutrenen und sodann sich im Aufträge seines Vetters Eumbcrland zum deut schen Kaiicr zu begeben Willens ist- An die eigne Ucbernahme der Regentschait denkt der (übrigens hocbbetagte und kinderlose) englische Prinz wohl nichtden Import englischer Prinzen aus deutsche Für- sienslü'ale (auch der Herzog von Edinburgh bat ein Auge aus das Herzogthmn Eobnrg-Kotha) würde Deutschland einmütbig zurück- weiien. Heute scheint es-, als ob man in Berlin dafür Vcrsländniß besäße, daß. wenn Eumberland aut die Thronfolge in Hannover verzichtet, ec dann ausbört, eine Bedrohung der inneren Ruhe Dentschlands zu sein. Das Melfenthum ohne König ist auf alle Fälle ungetährlich- Wer cs Anfangs glauben mochte. daß der Ausfall der Ge- meinderathswablen in Belgien den Sturz der klerikale» Minister zur Folge l,atzen würde, hat nicht mit der Zähigkeit der Ultramon- tauen gerechnet- Warum sollten sie denn auch zurückwcichen? In der Abgeordnetenkammer verfügen sie »achwievo^ über eine Mehr heit von 31. im Senate über eine solche von 16 Stimmen. Etwas Anderes wäre cs. wenn sieh der Köniri, infolge des letzten Wahl- aussalls, entschlösse, das klerikale Ministers»,» zu entlassen und Ncnwahicn anüziijchreibcn. DaS Attentat, das eine nervöse Iran am den Gourcrnenr von Rew-Bork, dem demokratischen Präsidentschaitskandioalen Elcveland ansgeübt, ist demselben gewiß höchlichst gelegen gekommen. Seine Anhänger werden ihn mit dem edlen Garficld in Parallele stellen und das Abenteuer gehörig z» seinen Ginnten nusbeuten. Seine rcvnblitnnischcn Gegner wieder dürsten keinen Augenblick zögern, daS ganze Elevciand-Attcntat entweder als kolossalen Wahlicknvin- del zu erklären, oder als eine gerechte Strafe kür die llnmcmchlich- keit Elevelands, dessen Ruchlosigkeit gegen das schöne Geschlecht schon einfach aus der Thatsnche hcrvorginge, daß er ln jedem Staate der Union mindestens eine verlassene Braut nebst vaterlosem Würm- -Se» sitzen habe. zn zwingen. — Dwgrannn nno Haunng oer Menenpanei i das Rc,ch in die Unmöglschkcst berscht, diesen Bestrebungen circhimednchen Punkt zu gewahren, wie ihn die Residenz eines veränen Parteimitgliedes in Vrau»schwe>g gebe» würde. Ta Rt»rsterrleftrMN»iedtr„TreSvnerNMr."vom22Oelohcr. Bcrljii. Ter Kaiser und der Kronprinz kehren morgen nach Berlin zurück. — TerBnndesratli beralhet morgen »Herden deutsch- griechischen .Handelsverlrag, sowie über die Ausdehnung der Uniall- »ernchernng ans Transportgewerbe »nd über die Tainpscrsnbveniion. Tie Bvrlagen werden voraiwsichtlich den beiressenden Ausschüssen übenviesen. Bor der Endabsliiinnung über die beiden letztgenannten Vorlage» werden dieselben noch von dem preußischen Staatsrath bcrathe». Die Grundzüge der Arbeiter-, Atters- und Jnbaliditäls- versichernng sind sertiggeslellt: sie bildeten den Gegenstand der nen- lichen Verhandlungen des Reichskanzlers »nt dem Staalsiekretär v. Bötticher nno den tMinntcnaldnetlor Bosse. ^ Tie offiziöse „Norddeutsche" sagt bezüglich der Braunschweigischen Thronfolge, die Frage habe iiisolac oer Bestrebungen der hamiöverschen Welsen j Partei anßcr der rechtlichen auch eine politische Seite. Eine von reschstemdlicheii Gesinnungen getragene Polilit eines Herzogs von Brannschwcig würde an sich noch keine Geiahren für den Bestand deS Reiches iiivolvircn. anders stelle es sich aber, wenn in den hannoverschen Landen 11 Wahlkreise unter 19, wclfiicbc Abgeordnete wällten, deren Programm, wie das des -Herr» Götz v. Obcnhusen lautet: „Ta Preußen dem Herzog von Eumberland nicht freiwillig den hanuöverichen Thron anbieten wird, so müssen Verwickelungen nach anßen benützt werden, um es zm Wiederherstellung f.Haniwvers zu zwingen." — Programm und Hallnng der Welienpartej haben einen eines ion- Tarnoch hätte Eumberland keine Aussicht. — Tic römische Enrie lolk sich lebhaft iür den Herzog von Emnberland inlereisiien. Tr. WindtlwM ist von Rom ans instniirt worden, in Gmunden versöhnlich zn wirken. Ter Kaiser von Rußland, der Prinz von Wales und der König von Griechenland solle» ihre nutzere» Ralhichläge zur Ans gleichnng und Anertennung des de,letzenden Rcchlsznslandes im dentschen Reiche ihrem Schwager gegenüber »cnerdings wiedectzolr haben. Ein Theil dcs hannöveriche» Adels soll Eumberland suchen ,L> veranlassen, unter Nnerlcnming der deutschen Rcichsveriassnng Frieden mit Preußen zn schließen nnter den Bedingungen, daß Enmbcrlaiid ans die 16 Mill, Thaler des Welicnsonds verzichte, hingegen ans den Landdrviteien Hannover. Lünetznrg, Hildcslieim und einigen andere» Landestbeilen ein neues Königreich Hannover erhalte und zugleich den herzoglichen Thron in Brannichweig besteige. Im Braiinichlveigischen Regenlichailsraltz i'oll die Ne>chsla»dsidee ventilirt worden sein. Tein Bernelnneii nach wird Prinz Georg von Sachsen den König A1be>r bei der Peiietzttiigsseier des ver storbenen Herzogs von Brannichweig verirelen. Berti ii. Der englische Bolschastsraltz Seott ist in Brann- schweig kingetrosse». um beim Regenlichastsrathc die Erbansprüche der englischen Dimastie anzninclden. S i tz >> l l e n v r t. Heute Mittag 1 Uhr fand die Einsegnung der Leiche des.Herzogs im Schlvßvestilnil. wo der von Kerzen um gebenc Sarg ansgcsletl! war, statt. Hosmarichalt Bernewitz, der Kannnerpräsidcnt Hantelmann, der Hofstaat, sowie die Adinlanten, Schloßheamte und Deputationen der in Oets garnisonirenden Dra goner und Jäger waren versammelt. Probst Thiele aus Braun- ichwcig hielt eine kurze Ansprache und an das Gebet und die Ein segnung der Leiche schlvß sich 1'/« Uhr diclAbsahrl des sechsspännigen Leichenwagens, begleitet von der gesammten Trauerveriammlung und unter großer Bethciluiig der umwohnenden Bevölkerung nach dem Bahnhof. W i e u. Tie „Politische Korrespondenz" meldet, daß der Erz herzog Franz Ferdinand Elte nach Brannichweig gehe, nm das öster reichische Kaife.haus bei der Leichenfeier des Herzogs zn vertreten: ebenso entsendet das 7. Dragoncrregiment, dessen Inhaber der Herzog war. eine Otfiziersdeputatio». Berliner Börse. Trotz fester Notirungen von festen Plätzen dominirte das Angebot. Echt gegen Schluß trat wieder Befestigung ein. Spekulative Banken matt. lustlvS: Courseinbuße» indcß nicht bedeutend. Teutsche Bahnen vorwiegend fest, Ostpreußen schwächer. Lestcrrcichischc Bahnen meist matter mit Ausnahme von Elbethal- vahn. Spekulative Bergwerke angeboten, niedriger. Fremde Renten nicht behauptet. Aus dem Kasfamarktc aing cs wieder still zu. Bergwerke schwächer, sviistige Industrien ziemlich fest. AranNur» a. M., 2». lfciobkr. «rrdil 2<I. «caaiidaon 2i2tz,. Lomdardc» 12«--,. «Ser Looie —. cesikir. Kilbcrrrnte —. Vapnrrrntk —. »olizirr 227>/,. Oelierr. ipoidccnle —. «"/« U»ci. Doldrcnte 77»/,. 77cr Russen —. ßücr Ruffeu —. 2. Oricnlaiilcil» —. Meucsie Ungar. VoidanleNie —. 2. Lrtenlanleilie —. Unaar. Paptcrr. —. Dlkconio W7.b8. Eanvier 82.IS. GottbardS. —, Serbe» —. — geil. rsten, 22. cclaber. «5redit 288,70. Siaaiibaiin MI.70. Lombarden >18.80. Nordliilib. 178.70. Marknaie» S8 8L. Ilug. Soldr. 288.28. Elb tbal —. GilnsNg. -Pari», 22. OcU'bcr. «Schlub.» Meine 78.27. Anleihe >8S.2d. Italiener SS.« >. Slaatbbal,» 827.d0. Lombaldcn 2I7.iv. da. VriarUSIen —. -»qc/pier 8lL.VV. ve». Soidrenie —. «-panier M.IS. Ollowaiie» b78,c-0. radak-A<Iic»-. Feil. I I vando», 22. Ociober, vorm. II Uhr 18 Min. yonsois I8I'f„, 1878er Russe» 81' ,. gialiencr woLombarden 1-2'/,. Türken 7" .,. 4innd.Amerikaner 12M>. > Ungar, vlaldlenic 77>.,. Leßerr. Galdrentc d.'>. Pre«Wchc Coniaic- 182'-.. e-g»l»r, e-I>-.,. cuamanbank I2"/„. Suez r'lctic» 7ü. — Siimmniig: Ruhig. — LLetler: 'prachnwll. Brchla». 22. Lriobrr. Rgchm. iGrtrcideuiarkt.f Sviriitt» Nr. 188 Liier 18. Vrac. »r. Lciober 11,78, Pr. Lciober-Novembkl 1I„!8, p>. rlpril-Mai 18.18. Weilen Pr. Ociober 182.88. Roggen Pr. Lctobcr >88.88, Pe. Novemdcr-Dccember I'-Ihdü, Pr. S/Pril-Mai 1N1,e>8. Rubüi Pr. Leiober 88.8-1, Pr. Lctobcr-RovlMücr A8.88, ÜIPril-Mai 8l,88. — Fest. — Wetter: Vci-audkrNih. London. -22. Lei. Svenen ruhig, gan-, gcschiiflolr--. Mehl »rage. Hgscr fest, Geiste, Mai» ruhig nciig. Mal.cgcrslc gesch/isiloo. - Prachlwettcr. — Selten hat man einer Wahlversammlung mit größerer Span ung entgegen gesehen als der, welche für vorgestern Abend der koniervative Verein und der Rcichsverein »achMeinhold'S Sälen einbcrnien balle, selten auch ist eine Versammln»» be geisterter und bciricoigcndcr anseinnnder gegangen. Der Anorang war ein geradezu immenser. .Hunderte von Wähler», die es versäumt batten, sich Karten ui verichassen, mußten, da die Säle nur etwa liiiiif Personen fasse» tonnten, znrückgewicien werden. Selbst vielen Inhabern von Einlaßkarten geläinz es mir mit Mühe, sich ein leidliches Stehplatz,chcn zn erobern. So mußte sich beispiels weise Se. Erc. .Herr Staatsniiiiister v. Nostiz-Wnllwitz mit einem Stehplatz an der Saalihür vegnügen. Nachdem Herr Tr. Friedrich die Versammlung, welche sich ans Wählern aller Be ruisklassen. ans Beamten und Kauslenlen, Handwerkern und Ar beitern zinannnenietzle. ivilttommen geheißen und betont hatte, daß die beiden politischen Vereine einig wären, alles Trennende bei Seite zn lassen und nur das zu suchen, was sie eine, nm dm Alt städten Wahlkreis den Oidnuiigsvnrleien zu erhalten, stellte er der Versammlung den Kandidaten iür Trcsden-Altstadt, Herrn Ge ll e i m e n Rath v. Einiicdcl, vor. Herr v. Einsiedel ist eine stattliche Erscheinung mit liebenswürdigen, gewincnden Manieren. Man erkennt in ihm einen Mann von biederem Sinn, der mit Thatkrait und Energie zn handeln weiß , der sich aber bei allen scinen Handlungen von Wohlwollen leiten lassen wird. Ten Stempel dieses seines Charakters trug auch seine von vielen und anhaltenden Bciiallsvezmgnnge» unterbrochene Vrogrammiede. Sie war in ihrer markigen Kürze und scharien Poinlirung ein Spiegelbild seines resolute» Charakters, entbehrte aber zugleich nicht einer gewisse» Jovialität und de-s dem -Herrn Redner eigenen licveiisivindigcn Humors. -Herr v. Einsiedel dankte aufrichtig iür die Einigung der Parteien. Dieser Dank gelte in Sonderheit der nativnallibcralm Partei, die ihm die Annahme der Wahl ermöglicht habe, nachdem er sich ihr gegenüber als konservativ bekannt habe. In einer anderen Stadt als in Tresdcn würde er ein Mandat nicht angenommen baben. Toch der Trcsdncr Kreis sei der erste des Landes, sei die Residenz des Königs, und Jeder blicke aui de», der ihn vertrete. Ta dürfe kein guter Sachie eine Kandidatur av- lehncn, wo es aus dcm Sviele stehe, daß am einen Sozialdemotralcn, durch deren Treiben Dresden schon viel aesilten habe, die Wahl fallen könne. Man frage mit Recht, vb Sachsen io sehr von der Ilmsturzvartei zersetzt sei. daß nicht einmal Trcsden sich ihrer er wehren könne. Vor Kurzem eist habe man e-s erlebt, daß dic Führer der Sozialdemokratie, die im Landtage nn> die Verfassung den Eid abgelegt, sich in dcmietben Landtage zu Revolutionären bekannt i hätten. Tie Redefreiheit im Parlament schütze sie vor dem Strai- > lichter, nicht aber vor der öffentlichen Meinung. Leider hielten ! Conderiiilcresseii die Parteien im Kampie gegen die Sozialdemo- ! tratie getrennt. Redner schätze die Kandidaten der anderen Parteien l hoch und erkläre sie für makellos. Er legt sodann dar, weshalb i ein Znsamnengehen mit den anderen Parteien nicht möglich ge wesen. Mit der deutsch-freisinnigen Partei habe man sich nicht vereinigen können, da sie nicht mehr die alte Fortschrittspartei Sachsens sei, sondern die ansgeiprochenc Tendenz verfolge, dcr Rcichsrcgicrnng und dem Kanzler stete Opposition zu bereiten. Tie Reformier kenne Redner nicht näher. Man habe ihm nur gesagt, sie imteiicheiden sich von den Koniervatiben durch prononcirt anti semitischen Ausdruck. Eine Partei im Reichstage seien sie nicht und ans diesem Grunde könnten die Kompromißparteien nicht zurücktrcten. denn man müsse daraus brdaclu sein, dem Kanzler eine Partei zn bilde», ans die er sich stützen könne. TieS aber vermöchten allein die Konservativen und die Nationalliberalen. Hieraus erwähnte der .HerrKandidntEinigesübericincPerson und Ttzäiigkcit. SeitüöIahren sei er im Staatsdienste thatig und Ai Ialire habe er öffentlichen Vcr- walsiingsänitern selbstständig vorgcslanden. Stets sei er bestrebt gewcien, Land und Leute kennen zu lernen und die Bedürfnisse des Landes näher zn erforschen. Als Krcishanptmann habe er die Selbstständigkeit der Gemeinden stets hoch gehalten und nie hätten ihn in seiner amtlichen Thätigteit politische Tendenzen geleitet. Ferner sei er Reichstags- und Landtagsabgeordneter gewesen. Nicht könne er nach Art der Gladiatoren über diese seine Thätigteit Wunden answeifen, er sei aber auch kein Klopffechter und bekenne einfach, daß er nichts gcthan habe, als seine Pflicht. Wie Herr v. Einsiedel den Kompromißansprüchcn zu gcnüacn gedenke, ent wickelte er in dcni bereits gestcm msigcthciltcn Programm, welches in der Veri'ammlnng zur Bertheiluiig gelangte. .Hieraus begegnete Redner in treffender, lhcilS sarkastischer Weise dcnEnnvürsen, daß er als Staatsdiener zu Hause zu bleiben habe, daß er als solcher nicht uiiabhängig sei und Alles vom grünen Tische aus bcurtheile. Ter erste Esinvurf sei eher die Ansicht eines Piahlbürgerthums als cincr Großstadt würdig. Er sei ein echter Sachse und ein ganz netter Partikularist. Der sanle Partikularismus aber, der schleife sich schon im Reichstage ab. Ferner sei er iinabtfnngig wie jeder Andere, Er wisse, daß es die Pflicht eines jeden Slaatsdiencrs sei, zu gehorchen, und er habe stets gehorcht, aber ans Ucbcr.zcngnng.denn er wisse auch, daß die Regierung eine weise, wohlwollende sei. Sollte aber einmal ein gänzlicher Nmichwung m der Regierung cintreten, nun, dann würde er gehen und sei iinahhängig wie vorher. Nicht vom grünen Toch komme er in den Reichstag, sondern von dem Markte des Lebens, wo er die Bedürfnisse des Volkes vielleicht besser kennen gelernt habe, als mancher Andere. Ritt der.Hoffnung, für die gute Sache zu siegen, wolle er am 28. Oktober der Wahl entgegen sehen, selbst wenn er imterlicac, mache er Niemande» einen Vorwurf daraus, sondern danke für das Vertrauen, das ihm cntgegengebracht worden fei. Tc» ohne die leiseste Störung beendeten Vorkrage belohnte lauter Bestall »nd Tank der aistiiiertsamcii Zuhörerschaft. Eine Debatte fand nicht statt. ! — In einer außerordentlichen Hauptversammlung der Dresdner i Innunasmeisler wird Herr Geheimer Ralb von Einsiedel ! Iicntc Abend in Mcinlwld'ü Sälen einen Vortrag halten über: Die Innungen und ' — lieber den > Handwcrkerirage. in Pulsnitz am'v vergangenen Sonnabend in den lokales und Liichiischcv. — Jener portugiesische Orden, welche» Sc. Kos. Hoheit Prinz Friedrich Angnst dieser Tage empsing. trägt den Namen: „Vereinigter Orden des heiligen Beneditt von Aviz und des Ehristusordcns. -- Factor LouiS Schinkel in Obcrgnrig , bei den vereinig ten Bauvner Papiersabriken, empfing das Ritterkreuz 2. Klasse vom All'rectstSordcn. Postvackmeister a. D. KicßIing in Dresden das Allgemeine Ehrcnzeichcw Nachmillagsstnnden in Folge BluIslnrzeS verstorbenen Kammerhcrm. Rittmeister^. T., Klostcrvvigt des Klosters Maricnstcrn. Hans Eint Elnistoph Ernst von Poscrn, Herr ans Pulsnitz, iei noch mst- aeiheilt: Ter Venchiedcnc stand bis zu 'einem Rücktritt von der Aktivität lam 19. März 1871/ beim ersten Reiterregiment, machte die Feldzüge 1866 und 1876 71 mit und war Ritter I. Kl. des Albrerhts- ordens mit der Kricgsdckoralion und Inhaber des rstcrnen KienzeS 2. Kl , tral »ach Bemch des Kadelteilbarstes in die Armee ei» 1863, wa>d am 26. Februar 1861 Leutnant, am 12. Dezember 1869 Premicrleutnant und bei seinem Rücktritte in daS Tisvcmibilitäts- verhällnif; Rittmeister. Herr von Pwern gehörte einer allen lach- sstchen Adelsiamilie an. welche früher andere Güter, feit 1797 aber Pulsnitz, das cmziac icknistsäisige Rittergut der Obcrlansitz, besitzt, aui den, überdies die Qualität des Klostervoigtcircchts ruht. Im beste» Manncsalter, m Milte der vierziger Jahre stehend, wurde dei Kavalier ans dem Krestc der Scinen gerissen. Seine Gemahlin, die tramrnde Wittwc. welcher jo unerwartet die schmerzliche Pflicht
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