Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 23.07.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188707236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-07
- Tag 1887-07-23
-
Monat
1887-07
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.07.1887
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
lZ lZ U l°i U N lZ avrik <<hemttßv c'siLS. ?k. 3-20. U- 4.-. !k. 1.50. u 5^- rl 5.50 tt. 6."^ и. 6- 6L0. ^k- ' itk. 7.^- к. 85^. 2k. 1".50. U. 14.50. lsitiniM Nacht-Telegramme. iNnr in cinci» rlikile der Aidlaae) Paris. 22. Juli- Die Kammern wurden beute ge schlossen. — Der Mvbilmach- ungsoermch eines 'Arineecorps im Westen sott um 8. Sep tember beginnen. P etc > s b urg, 22. Juli. Ei» kaiserlicher Uias gestattet! dm siele Pscrdcaussnhr. EO« ^» ^ " «», Hi I*I»u«»i»z« li«2 8tra»«»,«2 28. Neueste Vörsen-Telegramme. Vrk«l-Ii, 22. Juli, Nachm. <Gclrrtdci»arri>. Spiritus Pr. I66L. >»>"/.. I»u-eiua»n 61,»6, «ua.-8r»i. 61.66, erpHir.-Okldr. 61,76. Nognr» Jnli-«»n. 116,66. Sept.-Lkt. 126,18). Olidr.-N-pbr. 122,56, Nuböl loco prr Juli 18,66. Srpl.-Okiodrr 16,56. Z'»r: uuprrän». scsi. Witter: Schön. Stettin. 22. Juli, Nachm, 1,6. lÄetreidrmark». Wrizc» bclianplet. I«co172—182,Juli-Aun.I7I,>8t,Scp>.- OrIsbcr 162,56. Stuaaeu bchauplrt, loco 117-126, Juli-.'luautt 118,56. keptbr.-Lkli». N6.56 Niidöl ruliia. Juii16,N6,Sepi..Lri.t^>.6l>. Spiriiuü sc», loco 61.56, Jul,.o,uault 61.56, Aua.-Tcptemlicr «tt.66. Sc,».-Olt. 66.66. Petroleum loco 16,35. n Iitor ! in oinfmkor ui.ä Uoppoltor KnllNnlrvnnzH. unä . (ilor'vrj'pondenr orUmilt uuk tir»m«l ^r»rctil'nrvv ^rk-Uirun^ ! ,u lou til. fu!,8liel»ttl uitll volmoll ^um ^ivlo Mlltniulor il» «lnu Xaol»- j lluttu^k- >viu /Vdvn6ktuntloil — im Oirliul oäor Lolu — kür Norron unä Dumon ^ «somann knignon, i. I?.: «ovmsnn öi-üsjnvl- L Lo. ^ ^ jjnruriu Knufmltnuikollv» l in.orot,»sn M'Io!opkonan8odlu88 132«. ^ViI«l!ru1TirT8lt. 2ü, I» ^oIopl»onankekIu8S 1329. A Lt«8lL r FI » I V Loiuitritloi' 1'üt' llkrion ^msIi6N8ieA88k 26,1. fern8peeeli8l6lls 1412. K I UjLi r lii- u»«I nunIüneU««!»« r kit«»N»r. ^ kloltel« I», ---. > -toll«!«- I l«e. tz N«» «nt»re»«tr i Lsisor Mllislm-Uotel L illalv,I«6l trealuiUUier «lviu Ittilililinellni» ItlrI>»Ii<»f, iuit xrosavin »elilittisrnu Oirrtvu. Llo^inito Ammer von 2 klli. aukivilrtn inel. I-ielib und 8srvi». Ik. 8«; > «I«. I»a» «üoliut« Ilntvl »in »»Irnlinl. ^W8 vrvsÄenor VoraivkolunKS-LirstM von Otto SüUner, I'rlllrvii^l-. 1—3. :i2.Jnhrg. I w-""u-wö>n7abcNrockem^^^^^^ ^ Dresden» 1887. ElMNlilieNtI, 23. ^ull. Politisches. Struschnrg, dnS ulte dcnlschc Strukburn, das, seitdcni cs se»> deutschen Mutterlande Ivicderucueben, seine aesuniinte histo rische 2'eruunnenheit verlenuncnd, sich bisher nur durch ^runzoscn- ttcunde im deutschen Reichstag Hut bcrtrctcn lassen, Hut znin ersten Mule einen dcnlichdenkendcii Mann in'S Purlument entsendet, Hut endlich das versprechen cingeloft, welches es unluschich des Kaiser- bcniihcs durch de» Enthnslusmus seiner Biimerschust negehen: und ihre Zösslinue auch im Olinsnchc» so weit gesördcrt, das; sie ahne Schwleriuknt „li uunren sli'eich Benvendunu finden kannten. Aber sie besihcn deutsche Bildunci, und die iall im hentiucn Oluhiund nicht iliehr Vvrkonnnen. Tc,i tijvlksichnlen ist dasselbe Schicksal rnaedacht Warden. Tie Kinder sollen ibre Ä>cntteriprache, das Lettische und Eslhnische. nicht mehr m den Schulen hären. In den lutherischen Schulen lall nicht mehr der cvanaelische Geistliche die Aussicht sichren, svndern der Pape, ES ist überhaupt immer iestzn halten, das; alle jesugen Neslrebnnpen znrEiniillnnna der russischen Unterrichtssprache nur 'Mittel zu eine!» anderen Zweck sind: ^o»,icl> loi» -» innilo» ! „orl,c,ilo,,o tcc,„ll,». »irn.! zur Pernichlnna der lutherischen Kirche. Man hasst, wenn erst der ^kocl rclwch n»l zu irvNcn. verhauene ( rcllcn cer Prl-^^>^^^ ix-stjou. die Kinder bald zur riMlschen Kirche Icilter, die diesmal nicht den Mnlh sandcn, mit einem c,neuen z„ -winnen. Zn diesem Zweck ist kein Mittel zu schlecht. Sa ist Kandidaten hervarzntreteil und sich mit der Abnabc van lveiken n A. den Slädtcn die Snbventiviiunnn der städtischen Kirchen anS Zetteln bennünten, kann die Zreudc lucht beeinträchtincn, mit welcher ^ Üädtachcu PKlicla berbatei', sa hat inan die an Grund und Aaden c,i>,^cc No. aa.ia c^„ajc.. j hastenden Lcistnnncn tnr die cbannclitche Kirche verbaten, talls der na», ^ciidchland den Uu.'iall der Strahbnracr — all! lenuiht. <;u„iwt>esiher zur vrthadvren Kirche Übertritt; Verbrecher, welche 'Acnn ilir Praleslicen stets sa Platanpcher Otatnr bleibt, wird eS ^ übertmten. wurden sreiaelassen :c. Ten lnthcrijchcn Spnaden ist der Niedcrnelvinnnnn der Pcichslande für daS Deutschlhum wcnin belobten, die Themata ihrer Bcrathnnncn, die Parlränc vam Gau baidcrlid, sein. Bedauerlich bliebe höchstens, das; sich die beiden > vernenr beslälinen zu lassen; die Bervssentlichnnn ihrer PrvtalvUe -M"U M—«M..«» Ei». ^ LSM;?r«^K.'S. L'L lSK-WS! Wimen, das; particnlarc Interessen den Nativ,lalilätsacdanke» haben ^ sj„d u„ler die Anklage acstellt. Bcrbrechcn aepen den Glauben und wic'cluna kommen sein. Lhne Zwcüel hat der 2lnSsall der Straschnraer Wahl j zu Helen; dlesetben würden zu wissenschastlich crzvnen. sie qezeiftt, das; der in den letzten Monaten bau der Regieruntt cinne brauchten auch nicht ine ir Bildnna als die,Popen, damit sie dein schlagcne Wen der einzig richtige war, die politisch wieder zngc- Iwriacn Pravinzcii nun auch sprachlich und gesellschaftlich dein Mutterlande wicderzngcivinncn. Das unter dem verstorbenen Statt halter bau Mantcnssel helicbtc System, den elsas;-lvthri»gischen '.h'atabctn zn schmeicheln »nd sie mit Güte und Nachsicht zur Sctbsicilcnnlnis; zu bringen, ist cm vollständig verfehltes gewesen, wie der Ausfall der Reichstagswahlen vam 21. Zebcuar dargelhan hat. Wa iiian aber mit Güte nichts ansrichtcn kann, wird inan mir durch Strenge znm Ziele gelangen. Dieser Erkenntnis; und den ans derselben hervargegangenen energischen Masmahmen der Regierung ist der vorgestrige Wahlansfall allein zu danken. Der selbe wird die Regierung crmnthigcn. auf dem nunmehr betretenen Wege ohne Zögern weiter zu gehen. Die Früchte dieses Vorgehens werden nicht aushleibcn und vielleicht schon in :> Jahren bei den »achucn ReichStanswahlen geerntet werden. Als eine der ueuclten Matznahmen der Regierung, welche die Entwickelung des Deiiüchümms antzermdenllich zu fördern im Stande sein wird, ist namcultich die beabsichtigte Neuorganisation des deutschen Unter richts m den reichsländischcn Volksschulen zu bezeichnen, die in >!ucn Huupistigen bereits milgctheilt wurde. Schon längste hätte mau r-nc derartige Matzregel erwarten sollen, und cs ist wohl aus- > Iches.üch den, allzu rücksichtsvollen Vorgehen der Manteuffel'schen Rcegcumg znznschreibcn, das; ein großer Thcil der rcichsländischen äugend ausgewachsen ist, ohne mehr als eine Idee von der Kennt ms; der deutschen Sprache zu haben. Das wild in Zukunft anders sein. .u Inst öfters das Vorgehen der russischen Negierung, unter weichem gegenwärtig die deutsche Bevölkerung der russischen Ostsee- Provinzen io schwer zu leiden hat, mit dem Verhalten Deutschlands gegen Ehap Lvtbringe» und Polen in Parallele gestellt. Der Per gleich ist völlig himällig. In den Lstsceprvvinzen handelt cs sich mcht ui» Abwehr vvn Gcsahren für den Staat; im Gcgcnthcil, dies sind die lvyalslen Pwvinzen des großen Reiches vvn jeher gcwi'en: ihnen verdankt Rußland die gewissenhaftesten Beamten, die tiichügsten Gelehrten; hier herrschen nicht die Mißstände, unter denen das ganze sonstige Reich krankt. Ferner ist nicht zu ver gesse». daß die Rechtsordnung der Provinzen ans feierlich beschwore nen Vern.igcn beruht, daß die einseitige Aushebung dieser Ordnung nur durch Eidbrnch gcichchc» kann. Freilich ist schon Vieles zwangs- wciie peunchict oder verändert worden. Aber so rasch, wie die cbmivinöwchcn Heißsporne wollen, geht die Sache doch nicht. Die Eiiümmmg der neuen Jnslizgcsctzc verzögert sich immer wieder, ol «hon cur Termin »ach dem andere» in sichere Aussicht gestellt wird. Ja, eS dürften — nach einer Korrespondenz des „RcichSbo- len" — noch Jahre vergehen, bevor die Durchführung möglich wird. Tic Vcchällnisse erweisen sich eben kräftiger als alle Wünsche. Am ichncllslcn schreitet man ans dem Gebiet der Schule vor. Nachdem die Krcisschulen tMitlclschnlcn) brutal russificirt oder geschlossen iverdcn sind, Hut sich der Eifer auf die Gymnasien geworfen. Es hisst sich nicht abmesscn, wieviel an BildungSclcmciiten Rußland gcmde diesen Schulen verdankt, aber das wird gar nicht in Betracht gezogen, Ter Kurator des Torpatcr Lehrbezirks. Gchcimrath Raviislm, balle trotz früherer Versprechungen beim Minister die st,Wahrung der russischen Unterrichtssprache in den vier Kronghm- »asien zu Mita», Riga, Dorpat und Reval beantragt. Das Mini- slerkvinitec beschloß jedoch über den Kopf des Kurators und Mini sters hinweg, daß vom 1. August an in allen mittleren Lehran stalten die Unterrichtssprache die russische sein solle. Der Beschluß ist praktisch, wenigstens siir's erste, nicht dirrchzusühren. Die Lehrer sind gar nicht im Stande, russisch zu unterrichten, selbst wenn sie wollten, und die Schüler unfähig, einem solchen Unterrichte zu folgen. In den übrigen Gouvernements herrscht selber Lehrerman gel. Außerdem sind die Städte und die Ritterschaft keineswegs gewillt, der Rnssisiciru»» zuzustimmcn ; sie werden eher ihre blühen- dcn Gymnasien zu Privalschulcn ohne Rechte erniedrigen oder sic ganz »ushcbcn. Man »ruß ans die Weitercntwickcluirg gespannt sein; es handelt sich NM die Existenz von ca. 200 Lehrern. Und zu welchen Klagen habe» die bisherigen Gymnasien Anlaß gegeben? Zn leinen. Sie haben allen Anforderungen des Staates genügt Volke nahe ständen und mit ihm fühlen könnlen. Man möchte »alnrlich die geistige Ueberlegenheit der evangelischen Kirche ans- hcben. Interessant zu sehen ist es. ans welchem Niveau sich die ortho- dvxcn Kircheir-lVvlks-iiLchnlen befinden. Laut dem letzten offi ziellen Nachweis hatte iGer die Hälfte der an diesen Schulen be- ichästigleii Lehrer übcrhanvt keine Qnalisicalion znm Lehramt. Ist das das Ideal russischer Volksbildung? Für die Letten hat man schon i» Aussicht gestellt, daß ihnen ihre jetzige Schritt verboten werden soll; statt dessen soll ihnen das russische Alphabet antge- zivnngcn werden. Alle diese Vergewaltigungen haben aber das Gute, daß sie den inneren, zum grössten Theile künstlich genährten Hader in den Provinzen stillen und alle Bevölkerniigsschichten cin- ander nähern. Selbst die jnngleltische Presse ist so dcntschsrcnnd- lich oder wenigstens friedlich wie noch nie. Bei den Eslhen haben noch immer gewisse zweifelhafte oder besser »irzwcstfelhafle Existenzen nianchen Einfluß, aber bittere Erfahrungen kühlen immer mehr ab. Auch für die Universität Dorpat sieht es trübe aus. ES ist kein Geheimnis;, daß von höchster Steile die 'Aushebung oder Rnssifiei- rniig der Universität gewünscht wird. Ter Kurator Kapustin hat nun in Petersburg vvrgcschlagen, die juristische Faknlläl aniznhcben und nach Petersburg zu verlegen, wo schon zwei Lehrstühle tür baltsichcs Privalrcchl gegründet sind; die evangelische Faknlläl soll nach Pleskan in Gestalt eines Seminars kommcn, damit sie allein geistigen deutschen Einfluß entrückt sei; »r ihr sieht man das Hanpt- hindermß inr die ..Verschmelzung mit der großen russischen Familie". Die übrigen Fakujläleii sollen in Dorpat bleiben und baldigst russi sicurt werden. So lann eS dahin kommen, daß diese Hochschule, welche sonst der Stolz Rußlands war. bald zerstört ist. Freilich wer weiß, was kommcn wird. Wenn nicht alle Vorzeichen täusche», so geht Rußland Wagnissen und Katastrophen entgegen, die viei stolze Wünsche und Hoffnungen zu Schanden machen dürsten. London. Ter'Meldung van dem Tode Stanley's wird in maßgebenden Krciien kein Glauben beigcmesscn. In Beanlwortung einer an den König von Belgien gerichteten telegraphischen 'Anfrage, ließ derselbe durch General Strauch telegraphiren: Wir haben keine schlechten Nachrichten vvn Stanley's Expedition. Stanley verließ Aronscntz am tt. Juni, um sich nach Wadell zu begeben. Die Berliner Börse crössncle lest, doch folgte bald eine Abschwächniig ans Auslassungen des „Standard" über die politische Lage. In der zweiten Halite der Börse wurde die .Haltung wieder fest, namentlich für russische Fonds, spekulative Banken und Berg werke, doch waren die Umiätze im Ganzen engbegrenzt, nur Berg werke erstellten sich lebhafter Frage. Inr Kassaverkchrc waren deutsche Bahnen bevorzugt. Bergwerke und Industrien vorwiegend besser, Bunkeir ruhig. Fiie österreichische Prioritäten bestand >m Allgemeinen wenig Interesse. Pribcildiskont IM Prozent. grank» url a. M.. 22. J»U. Uredtl 226,66. ElaalSöaim 186,25. «IM- , bardr» 68,56. Galizier 171,66. Gauptcr 71,75. Ivroc. linear. Goidrcnie 81,16. > Diecoitto >61,66 . 86cr Nulle» —. Laura —. schweizer Noriiosi Still. Wie», 22. Jnii. ilredil 282,16. Staaisdaim —. Lomdaroe» —. Nordweflb. —. Marknolc» —. Un». Servil —. Un». Gald 166,87. Umsatzlos. ivar > S. 22. Juli. - Schlaft. > Nenlc 81.15. Anicide 166,22. Italiener 86.87. StaaiSbaiiu 175,66. Lombarden 175,66, do. Prioritäten —. Svanier 66,61. ! >kn»vter 175,66. citomane» 162. diene Anleilic —. Türken —. !>I»liil>. London. 22. Juli. Norm. II Mir I» Min. vonIolS 161>>/,s. 1873er Nüssen 63>/„. Jlaliener 66. Lombarden 6"/,.,. Nion.i. Türken 1!'>. Iproc. sundirlc Slmcrikancr ilt^z,. Itzroc. linear. Goldrcnte 76',. Ocfterr. Gold» icnlc .86'/,. Prcnh. 0o»soIS inl. Eaftvier 71'/,. Nene EeüVter 67>/„ Garant. Genbler I6l'/„ Oilomanbank 6-,',. Sncz-Ailicn 78'/,. Spanier 65'/,. — Siim- muna: Siuijig. — Wcttcr: Hcih. Ai» ftcrba »>. 22. Juli. Produkte» <Schl»h>. Weizen per November 262. Actzanpict. Nonnen per Oktober lil. Wrilftend. Par,« «Prodiiklkili. 22. Juli. iSchluii.» Weizen per Juli 24.25. per Novbr Jeörnar 23.00. ,'eft. Spiritus per Juli 41.66. per Janiiar Avril 41.00. scsi. Niil'öl per Juli 54.75. per Jmmar-Avril —, mail. London. 22. Jnii. 'Produkten) Schluss. Weizen trügest, Käuscr zurück- lioltcnd. weichende Tendenz. Mcftl »»» Mnlzgcrftc trüge. Ncbrigc Slrlikcl stetig. — Wetter: Bewölkt. Prurstc Tclkkrammr ücr ..Dresdner Nachr." vom 22. JuU Berlin. Der Kaiser crrreul sich Gaslcincr Berichten zufolge des besten Wohlseins.^ Seitdem der Kaiser Berlin verlassen hat, hat sich seine Gestindhm zusehends gebessert. — Am dem diesigen Opcrnvlatzc vor dein Kaiier-Palais wurde heule die ONclallvase a»s- geslellt. welche die Kaiserin denr Kaiser zu dessen ttO. Geburtstage geschenkt hat. Das Postament trägt die Inschrift: „Zur Erinne rung an den 22. März 1817". — Der Rmsische Bvischatter um hiesigen Hose, Gras Paul Schuwaloff, >il nach kurzem Ansenlhatte hicrselbst nach Remplm znrückgekehrt. Er soll den hiesigen Banguiers be- ruvigendc Erklärungen über die russische Finanzpolitik gegeben baben. Gleichzeitig hatte er Unterredungen nut seinem Bruder Grasen Peter Schuwaloff. der darauf nach Petersburg abreisle. — Die „Krenzzeitling" inlerprctirt heute ihre Auslassungen über die russische Finanzlage dahin, sie habe nur den Verschlntz dc'Sdenlschen Markleö gegen rnssiiche Geldansprüche, nicht den Ausschluß der russischen Werthe gefordert. — Ter Knltnsministcr ersucht durch Eirknlar- schrcihe» die lnndwirthschastliche» Vereine, Pläne und Anschläge, womöglich auch Modelle, für ländliche Arbeiterwvhnungcii dem im Anschluß an die Hygicneansstellung liier errichteten «.lygienemusenni zuzmühren. Gleichzcilia werden die Oberpräsidenlen ersucht, für Beschaffung voll Darstellungen von Schlachthäusern für mittlere und kleine Städte, von Krankenhäusern für cinsache Verhältnisse, Schnl- hänsern ic. behilflich zu sei». — Das Gerücht, die Königin Natalie von Serbien werde mit dem Thronfolger zu längerem Auscitthaltc nach Stuttgart gehen, wird dcmcntirl. — Der „Tcmps" erzählt: Fürst BiSmarck hätte über die Wahl des Eol'nrgcr znm Fürsten von Bulgarien zu einer hochgestellten Persönlichkeit geäußert: diese Kandidatur sei eine tvdtgeborene. — In der heutigen Ausschußsitz' ung der Rcichsbank winden nur innere Angelegenheiten behandelt. Tie Frage bcz. der Aeiiderung der bestehenden Beleihnngsmodali- tätcn der aiisländischcn. speziell russischen Fonds, wurde Vvn keiner Seite berührt. Wien. Belgrader Nachrichten zufolge hat der französische Ge sandte Milet am 11. Juli diein'sGcsandlschastSyotcl geladenenMilitär- Akadennkcr,durch Reden republikanischer Tendenz amgcrcizt, den ser bischen Regierungswechsel als eine Annäherung an das Ausland be zeichnet und sich gerühmt, zur Berufung Ristic's viel beigctragen zu naben. Das radikalelJournal Vidclo legt wegen derartiger politischer Agitationen gegen Deutschland Bcrwabrmig ein. Die cliässcr Frage könne nicht in Serbien, sondern müsse am Rheine gelöst werde», j Wenn Frankreich den Elsaß haben wolle, so möge eS sich denselben holen. — Der Kronprinz Rudolf wird demnächst zum Fcldzeug- meister ernannt. Paris. Die aus Clerniont gerichteten Briese über angebliche an Bonlanger von der Rechten gemachte SlaalSstreichanliäge sollen unter Boulanger'S Diktat von dem 'Abgeordneten Lame gestrichen worden sein. Sie erregen wachsende Entrüstung gegen Bonlangcr,' daß man fragt, warum der ehemalige Kriegsministcr nicht sofort der! Regierung vom solchen hochvcrräthcrischen Anträgen Kunde gegeben' habe. Cassagnac erklärt Namens der Rechten, daß Bonlangcr ein ! fach lüge. Gleichzcitig fordert er die Abietznng Bonlangcr'S im Interesse der Ebrc und Würde Frankreichs und der Armee. Lokales nnv Sächsisches. — Se. Majestät der K vnig kam gestern Vormittag nach dem Rcsidenzschlvsse und nahm die üblichen Vorträge der Herren Staats- minisler und Tevartementschess, sonne auch einige Civilandienzen entgegen. Vor 2 Uhr erfolgte die Rückkehr nach Pillnitz. ' — Se. Majestät der K ö n i g beehrte gestern^ '/«2 Uhr in Bc- gleiliing des Flngcladintantcn .Herrn Major b. Schimpff die Aus stellung von «chulerarbesten der S. Simo n ivn' s ch e n A k a- d e m i e siir Zcichneii und Malen mil scineni Besuche. Sc. Maje stät hielt sich daselbst über eine halbe Stunde auf und sprach Jemen Beifall über die dargcbotcnen Leistungen aus. — Ihre Majeslüt-die K önigin beehrte gestern Bormittag 11 Uhr die im hiesigen StadtkrankenhauS stationirten Alberünerrnnen »nt ihrem Besuche und verweilte daselbst über eine Stunde. — Ihre Majestät die K önrgrn beehrte gestern die Glashand lung von Gebrüder Liebert. Kgl. Hoflieferanten, Bankstraße 11, mit ihrem Besuche, um daselbst mehrere Einkäufe zu bewirken. - Der z. Z. hier aufhältliche Kgl. sücks. Gesandte am öster reichische» .Hose >n Wien, Herr v. H clldorß ward gestern Nach mittag 1 Uhr in Pillnitz zur kgl. Hostafel befohlen. — Se. Kgl. Hoheit der G r o ß h e rz o g v o n Toskana besuchte gestern mit semer Familie, sowie in Begleitung der Prinzen Johann Georg und Mm mehrere hiesige königliche Museen, darauf die Prunksäle im Kgl. Schlosse, worauf ein Spaziergang über die Brühl'sche Terrasse erfolgte. — Ter pensionirle RcchnungSführer Geißler in Dörnthal erhielt das allgemeine Ehrenzeichen. — Nur wenig Wochen noch und die Landtagswahlen stehen vor der Thür. Denn da nach unserer Landesverfassung die Wahlperiode jedes Mitgliedes der 2. Kammer sechs Jahre dauert und aller 2 Jahre der :!. Theil der Abgeordneten ausschcidct, und da ferner durch Todesfälle oder Krankheit ab und zu auch noch außerordcntllshe Lücken werden, so sieht in mehr als 25 Bezirken die Wahl »ist all' ihren austegendcn Beiwerken m der ersten Hälfte des September bevor. Schon rüstet man sich in den verschiede nen Heerlagern zum Kampfe, schon werden die Waffen geschliffen und BnndeSgenoffcn geworben. Und doch handelt es sich um des Vaterlandes Wohl, und da, sollte man meinen, könnte für den einzelnen Wähler die Entscheidung nicht so schwer sein. Wer vom Vaterlandc nichts wissen will; wer die Existenzberechtigung der Fa milie, als des Fundamentes des Staates, nicht anerkennt, wer Zucht »nd gute Sitte, wer Religion und Kirche verleugnet, wer das Bc- sitzlhnm aus materiellem und ethischem Gebiete durch zersetzende Elemente untergrübt, der ist nicht befähigt und würdig, in die Landesvcrtrctnng gewtthll zu werden und wenn seine Partei noch so sehr wühlt, noch so glcißnerischc Versprechungen macht. Und wer, als Deutschland in Gefahr war, in einen neuen Krieg gestürzt zu werden, starr bei der Verneinung der von der Reichsrcgicrung verlangten Vertheidigungsmittcl blieb, weil diese Verneinung in die Schablone der betreffenden politischen Partei und ihrer Führer paßte, auch cm Solcher gehört nicht in den Landtag. denn mag er auch sonst in 'Amt und Leben ein ehrenwcrther Mann icin, — ihm fehlt der freie Blick und der unabhängige Sinn. Und nun gicbt cs Männer, welche sich an Ehrenämter hcrandrängc». sei cs in der Kommune, sei cs im Staate, wcnigcr um der Allgemeinheit zu nützen, als um ihre eigenen Interessen zu fordern, Männer, die das öffentliche Amt als cnien schützenden Mantel für ihre Selbstsucht oder für einen prunkenden 'Ansputz ihrer Eitelkeit betrachten. An dergleichen Landlagskandidatcn fehlt cS bei keiner Wahl; sie lassen es sich unter Umständen auch Etwas kosten und sind, wenn ihre Mittel es ihnen erlauben, nach rechts und links spendabel; aber cs ist ihnen nur um die Würde, weniger »m die Bürde des Ehren amtes zu thun. Die Eitelkeit guckt ihnen ordentlich ans den Manschetten und Halskragcn hervor und den edlen Ehrgeiz jedes wahren Volkstribimen kennen sie nicht, der um des Guten und nicht nm des Lohnes willen strebt und arbeitet. Wer sich im Landtage bewährt hat; wer dem Grundsätze gefolgt ist: „Prüfet Alles und das Beste behaltet"; wer das allgemeine Wohl zu fordern bereit ist und nicht blos KirchlhnrmS- und Jntcresscnpolilik treibt; wer auch in seinen bürgerlichen und amtlichen Verhältnissen bewiesen hat, daß es ihm ein Ernst ist um Rechtschaffenheit und Biederkeit, wie um Patriotismus und Königstrcue, den wähle man, wo cS sich je nm eine Neuwahl handelt, wieder zum Abgeordneten. Vor allem aber hüte man sich vor den falschen Propheten, auch wenn sic in Schafskleidern cinhcrgchcn. — 'Angesichts des soeben von der französischen Tepittirten kammcr und dem Senat mit großer Majorität angenommenen Planes' MipmjugvzousZia tti2iov.cc2g.iui a'sgiui.rnz gasay-osdz »nirzq«) ! o — PL LI S8^ir»»«ic»S»kiiL 'ölsoqsais v qaiapsiiz
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite