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Dresdner Nachrichten : 26.06.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187506266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-06
- Tag 1875-06-26
-
Monat
1875-06
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.06.1875
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krIH-'0 ui> 1 Uh> i>i der Ejprdilion U!ar>rn»>»kk >k. Abon- «>»»e»l»P>c>» vlkrtrUiiur- Nch iMnrk - Pfge.,durch dlr P°!l 2 20.ick .<0 P^,ic. vtu.rcs.Nuu,iuP, ,r. «ukloir: L70Ü0§r»I ÜUr dir RttSnirdk »ittgk- saudlrr Manujluplr «ack» !>ch dir NrdacUo» «licht vkrblndUch. Ins,roten Annahme ou»> «Hirt«: Uua»v»'t«i» »»» Vo,I«e in Hamburg, S'er «in, r0le», LetpNg. Solrl vrirlau, tzroulsu-t a M. — kuck. EU ^crltn, Leiptio, Wie». Homl ui>>, j)ra,itsurt a. M.. Mu»> chcn — l)»ud» t (.«. i» tzrar/surt a. M. — >«. V»i,r in Ldemnih — II»- »»».l<»att«. I!u»i«, t «.», in Pari«. Tageblatt für Politik, Nnterhaliung u. Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch 4c Nejchardt in Dresden. Jn>«rot, nierdin M»«W>- <?>rok- IU an-e»°m»»i, di» «>>. L Ut,r. Sonnt,,« di» L.itlos» l'-i Ukr- 2» Nruliadl. »rode iNoller »oiie L dt» Nachm. 4 Udr Dir Raum einer ein ipaiiiaen Pctitjelle toi'O I» Pfqe. Lingeiandl :-> ,-jeiie itu Pi^e Sine «araniie i»r nach iltiigi«e Sna >r- ,,n der Inserate w.r» nicht gegeben. «»rwdriige ilnnonien« Unstrdge von UN» rinde« laiMtlii ssirmen und Per« ioncn inscrircn wir iiur aegenPriinumerando» Za klun» durch Briel- marlen oder Posirinzah» lun» Neun Siiben kosten lä Pigc. Inserate rar die Mouiag» Nummer »der nach cmcui Jestiag» die Piiitjeiie 20 Psge. Sir. 177. Zwanzigster Jahrgang. FNr MItredacteur: das Feuilleton: vr. LiuII I-riÄvIgk Dresden, Sonnabend, 26. Juni 1875. A i> o » ne in ent. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" brtten wir, das Abonnement sür daü drillte Quartal 1875 baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern lünnen. Sämmtliche Postanstalten des deutschen Reichs und ganz Oesterreichs nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. In Dresden abonnirt man (incl. Bringerlohn) vierteljährlich mit 2 Mark 25 Psg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mark 50 Pfg. Vrpedilion der Dresdner Nachrichten. Dresden, Maricnstr. LS. Die sich lands haben beiden Mächten bei den Asiaten geschadet. Selbst jetzt noch sieht England, trotz aller Gegenversicherungen der Diplo maten, russische Truppenbewegungen am alten Lxusflusse unter der Maske sogenannter wissenschaftlicher Expeditionen. Die eine wissenschaftliche Excursion wird vom General Lomakin mit 1000 Mann und 10 Geschützen begleitet. Da liegt doch die Befürchtung wirklich nahe, daß Rußland sich mehr und mehr an dem Eingänge zu Persien und Indien einnistct und es dort sich so bequem macht, wie Mac Mahon auf dem Präsidentenstuhl Frankreichs mit seinem sicgessrohcn: „Da bin ich und da bleibe ich'." Politisches. ,,1'zk »ui» ob j'zc rok-ts!" „Da bin ich und da bleibe ich", ist der Wahlspruch des Präsidenten der französischen Republik, des Marschall Mac Mahon. So äußerte sich wenigstens über denselben der General du Temple in der Sitzung der Nationalversammlung zu Versailles am 22. Juni. An diesen Wahlspruch aller Ehrgeizigen, denen es gelungen ist eine Stellung an sich zu reißen, knüpfte du Temple weitere beleidigende Ausfälle gegen den Marschall-Prä- sidentcn, welche er trotz aller Unterbrechungen und Ordnungsrufe schonungslos zu Ende führte. Wenn auch in der Nationalver sammlung selbst und auch in der Presse die Heftigkeit des hitzigen Mitgliedes der Rechten allseitig mißbilligt wurde, in dem fran zösischen Volk wirken folgende Worte du Temple'S sicher nach: „Bayard, der echte Bayard, fand inmitten seiner besiegten Soldaten den Tod. Ich erachte, daß wenn bei Sedan der Souverän schuldig war, der General, welcher die Armee befehligte, es nicht minder ge wesen ist." Aber nicht blos die äußerste Rechte bekämpft das Mini sterium Buffet, welches von den am 25. Februar wegen der Befug nisse der öffentlichen Gewalten getroffenen Vereinbarungen kein Jota ablassen will, auch die Linke will sich bei den Beschlüssen von damals nicht beruhigen und möchte aus einer bloßen provisorischen Republik eine wirkliche, dauernde erstehen sehen. Darin muß man aber dem Minister Buffet doch Recht geben, daß die amerikanische Republik der französischen nie als Muster dienen könne. Die Befugnisse des Präsidenten der Vereinigten Staaten sind viel weittragender als die des Präsidenten von Frankreich, trotzdem scheint die von Mac Mahon und seinen Ministern geübte Regierungsgcwalt den Franzosen zu monarchisch. Immer und immer behalt diese Regierung den Cha- ^ rakter des Provisorischen und scheint nur ein Nothbehelf zu sein, bis sich die Parteiverhältnisse klarer gestalten. Die Aufrichtung der Monarchie ist nicht durchzusetzen geivesen, der Bonapartismus ist zu discreditirt und die Republik, auf wahrhaft demokratischer Grund lage, steht in zu grellem Widerspruch mit dem durch die Geistlichkeit beförderten geistigen Rückschritt. So bleibt denn trotz allen Wüh len» der Parteien die jetzig« provisorische, konservative Republik das einzig Mögliche in Frankreich. Ist auch die Verfassung eine andere als in Amerika, ist auch das Volksleben und das Parteitrciben ein anderes, die Präsidenten haben doch etwas Aehnliches. Beiden scheint ihre Stellung viel zu angenehm, als daß sie dieselbe irgend einer Ueberzeugung willen je aufopsern würden. General Grant bliebe sehr gern zum dritten Mal am Ruder, wenn er nur die ge ringsten Chancen hätte und Marschall Mac Mahon sind Republik, Monarchie und Kaiserreich höchst gleichgiltige Dinge. Einst hat man ihn zum König von Irland machen wollen, da daraus Nichts wurde, fitzt sich eS auf dem Präsidentenstuhl Frankreichs gerade auch nicht schlecht. „Da bin ich und da bleib' ich!" Der General du Temple ist nicht der einzige greise Heißsporn. Die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Ruß land und dem Vatikan durch den russischen Geschäftsträger v. Kapnist erinnert an einen andern hitzigen Greis, der sich am 29. December 1865 zu einem sehr heftigen Zornausbruch Hinreißen ließ, dessen Folgen 10 Jahre nachgewirkt haben. Damals machte von Meyendorf im Namen des Kaisers von Rußland dem Papste ernste Vorstellungen über die Betheiligung der katholischen Geist lichkeit an dem Ausstande in Polen. Das versetzte den Papst in solche Wuth, daß er dem russischen Kammerherrn ein zorniges „Usute!" (Hinaus!) zudonnerte. Rußland hat damals alle Be Ziehungen zum Vatikan eingestellt und erst auf dringende Bitten durch Herrn von Kapnist, vor 2 Jahren wieder anbahnen lassen. Eine sehr ungeschickte Einmischung des Papste» in die Angelegenheit der unirten Diöcese Chelm wurde von Herrn v. Kapnist im vorigen Jahr der Grund erneuter Vorstellungen. Der Letztere wartete aber ein päpstliches „Hinaus!" nicht ab und verließ sofort Rom bei der erstehenden Gewitterschwüle im Vatikan. Das brachte denn die Curie zur Besinnung, wie nachtheilige Folgen ein abermaliger Bruch für die russischen Katholiken haben könne. Man zog gelindere Saiten auf und erbat in Petersburg die Rückkehr des russischen Geschäfts trägers nach Nom. Kapnist wurde am 14. d. M. von Sr. Heilig keit in der auszeichnendsten und liebenswürdigsten Weise empfangen. Eine andere diplomatische Mission im fernen Osten hat, wie die englischen Zeitungen melden, ebenfalls ihre Aufgabe glücklich gelöst. Sir Douglas Forsyth hat vom König von Birma das Zugcständniß erlangt, daß das streitige Terrain von West-Karenni vollständig unabhängig bleiben solle und daß man den feindselig gesinnten Chinesen keinen Vorschub leisten werde. Welche Garan tien der verschlagene orientalische Fürst dafür dem englischen Ge sandten bot, darüber verlautet noch Nichts. Die Chinesen scheinen, seit Kaiser Napoleon und sein Marschall Palikao in Paris nicht mehr dominiren, allen Respect vor Europa verloren zu haben. Auch der General-Gouverneur von Ostsibirien, welcher die chinesische Amurgrenzc bereist, hat nach Petersburg warnende Berichte über bekämpfenden Interessen Rußlands und Eng-,Mendelssohn Barthold,) und Ferd. Adam wurden überraschend prä- ^ ' eis und verständnißinnig vorgetragen, namentlich ward das Terzett aus dem „Elias": „Hebe deine Augen ans zu den Bergen" von drei Mädchen schön gesungen. Eine Festlalcchisation, gehalten von Herrn Lehrer I. Eh. Nitzsche, dehnte sich, gegenüber der festlichen Stunde, ivohl etwas zu lang aus, zeigte aber vielfach, wie bibelfest die blinden Schüler und Schülerinnen sind. Am Nachmittag fand für die Anstaltszöglinge mit Kuchen, Spiel und Tanz re. die leib liche Festesfcier statt. — Von Dresden sind dem Magistrate zu Detmold 200 M. zugesandt worden, um Namens der Stadt Dresden die Ausschmück ung der Stadt bei der Enthüllung des H errmann - Dcnkmals würdig mit Herstellen zu helfen. Das Geschenk wird der Bestimm ung gemäß verwandt und eine als patriotische Gabe von Dresden bezeichnete Decoration an einem noch naher festzustellenden Punkte angebracht werden. — Von der hiesigen Kunstgenossenschaft wurde be kanntlich bereits vor mehreren Jahren ein Plan zu Erbauung eines, alle Vereinslocalitäten, Ausstellungssäle und Ateliers, sogar eines Restaurants umfassenden, zugleich aber auch monumentalen Hauses entworfen und aiigenommen. Auch hatte der verewigte König Johann hierzu einen passenden Platz zwischen Bellevue und der Packhofstraße angewiesen. Leider gelang es aber nicht, ein ent sprechendes Kapital aufzubringen, und so ist denn vor Kurzem der Beschluß gefaßt worden, einen einfacheren Bau herzustellen und einen hiesigen Architecten mit Ausarbeitung eines Planes zu beauf tragen. — Am 24. d. M. hat ein ehrwürdiges, in Dresden wohn haftes Ehepaar, der pcnsionirtc Herr Assessor Schubart aus Borna niit seiner Ehegattin, das seltene Fest der goldenen Hochzeit gefeiert. — Wegen Beleidigung des Kaisers Wilhelm, des Reichskanz lers, des preußischen Justizministers und überhaupt des ganzen preu ßischen Richterstandes ist der frühere Redacteur des „Dresdner Volksboten", Petz old, vom Schöffengericht in eine Gefängnißstrase von 18 Monaten, Max Kaiser aber wegen Beihilfe in eine solche von 3 Monaten 2 Wochen verurthcilt worden. — Der in der Elbe bcimPferdeschwemmen verunglückte Knecht, dessen hinterlassene Kinder übrigens theils schon erwachsen sind, war nicht bei einem Lohnkutscher, sondern bei Herrn Jllig, früher Fleischermeister und Oeconom, jetzt Privatus, in Diensten. — Vielfach wird bitter geklagt über den gegenwärtigen Zu stand des Pflasters auf der Marienbrücke, in welchem sich Löcher be finden, die fast täglich Unfälle der die Brücke passirenden Geschirre herbeiführen. Abhilfe thut hier noth! — Von der Blasewitzer Chaussee, just wo die Pferdebahnstation „Am Lämmchen" liegt, ist der Eisenbahn bau zur Vogel wiese im vollen Gange. Die fertigen Schienen reichen schon bis ins Birkicht. — In der vorvorigen Nacht ist auf der Brühl'schen Terrasse eine der das Belvedere mit Wasser versorgenden Röhren geplatzt und hat sich das Wasser über die Umgebung ergossen. Man hat jedoch den Unfall bald wahrgenommcn und durch Schließung dcS die Röhre speisenden Hahns eine weitere Ausströmung verhindert. — Auf der Festung .Königstein wird morgen das zweite ries- jährige Sommer-Conccrt gegeben. Wir baden seit Jabren lebon viele rankende baiiptiäcl'lich dadurch znm Besuche dieser Oonecrtc anlmirt, daß wir auf die wunderbar reizende Lage und Umgebung des Plateaus aufmerksam machten, wo dieselben crecutilt werden. Von diesen Tausciideii werten aber gewiß nur Wenige geahnt haben, daß sie mit dein zu entrichtenden EiiM'lttoscherslciki zu gleich die Zwecke unseres Albertberclnö fördern halsen, jenes Vereins edler Frauen, dessen Mitglieder zwar still wie die Engel, aber überall Frieden und Segen spendend, die Hünen der NAH und detz Elends aussuchcn, um Hilfe zu bringen den trauten und Verlassenen. Wünschen wir daher von Herzen, daß ein heiterer Tag auch diesmal wieder recht viele Tausende der alten Bergveue zuführe. An freundlicher Ausnahme und guter Bewirthung har cö nie gefehlt. Die FeÜungS Restauration, besonders die Nestau ratlo» beim Herr» FcstliiigSsicischcr Büchel, deren Garten schat tige Plätzehen zur Erholung bietet, sowie die an verschiedenen andern Punkten eingerichteten Verkaufsstellen bieten Altes, was zn dcö Leibeö Nahrung nnd Nothbunt gehört. Von morgen, den 27. Juni an, und dann sofort jeden Sonntag und Mittwoch, Nachmirrago bald 2 Nbr. wird aus der B e r 11n-D re ö d n e r B a b » ein E.r t r a z u g nach Große n Hain resp. Cossebaude abacöcii und nach allen dazwischen liegende» «tationcn Personen in I., 2. unk Wagcnklasle befördern ,s. Inserats. - Das k. Postamt schreibt UNS: „Gelegentlich des bundcrl- jäbrigen Bestehens teS GastholS zum wilden Mann wird in der gestrigen Nummer der Dresdner Nachrichten eines Post-Omiiibuö gedacht, welcher an diesem Gastbvic vorübersäbit. Dieser Perso nenwagen ist kein Postwagen, sondern cö gehört derselbe einem Radclurger Lohnkutscher, der neben Personen auch gegen eine Vergütung anö der Postkaffe die Vosticiidungcii zwischen Dres den. Moritzburg nnd Radcburg befördert. Die Ausnahme und Beförderung von Personen erfolgt lediglich sür Rechnung vieles Lohnkutscherö und deshalb trägt der Fübrer deö Wagens auch keine Posiiiniform." — Man sollte meinen, Jedermann, oder doch jeder Mann müsse wissen, waö zur Ordnung gehört — nchnilich <eö ist ein dclicatcr Punkt!), an welchen Orten man nach dem Genuß von Flüssigkeiten bem natürlichen Drange folgen und wo dies nicht geschehen darf. In der Gewerdeaiiöstellung sind hinter der Restauration außer vielen ankeren praktiichcn Dingen auch solche „Anstalten" in solider Eiieiicoiisirnction und mit fließen» dem Rcinlgungswasser versehen, ausgestellt, wie sic in manchen Städten, Bahnhöicn u. s. w. i»i Gebrauch sind. „Die Reib' ist lang", nnd Platz genug. Trotzdem gicbt eS batäglich eine sonderbare Verwechselung, die das Auisichtö personal curiren möge. Nämlich vw-ä-vi» der gedachten Anstal ten sind als weitere Ansstellungöobiccte ebenfalls in neuer solider Construction Waschbecken ausgestellt, wie sic auf keinem Babn- "ofe fehlen sollte». - Ist es zu glauben, daß die Dummheit oder Locales und Sächsisches. — II. MM. der König und die Königin haben gestern Abend mit dem 6 Uhr 10 Minuten von hier abgegangeuen Leipziger Schnellzuge die beabsichtigte Reise nach Süddeutschland angetreten, übernachteten in Leipzig und fuhren heute früh nach Frankfurt wei ter. In der Begleitung II. MM. befanden sich die Herren: Lber- stallmcister Senfft von Pilsach, Oberst v. Welch Major v. Minckwitz. Zur Verabschiedung waren die Herren Minister v. Nostitz-Wallwitz, v. Fabrice, vr. o. Gerber, Generalintendant Graf Platcn, Stadt- Commandant v. Haussen, Kreishauptmann v. Einsiedel, Polizei- Tirector Schwauß und Geh. Hofrath Or. Bähr am Bahnhofe an wesend. — Sc. Maj. König Albert wird dem Vernehmen nach inkog nito unter dein Namen eines Grasen zu Plauen reisen. — Der Bergrath a. D. Dr. Theodor Scheercr zu Dresden hat das brasilianische Ossizierkreuz vom Rosenorden erhalten. — Im Anschluß an unsere Notiz über die Einweihung des neuen Annenfriedhofes auf Löbtauer Flur theilen wir noch Folgendes mit: Der von 1712—1848 im allgemeinen Gebrauch gewesene Kirchhof an der Josephinengasse wurde seiner Zeit mit 840 Thlr. erworben und enthielt 12 Scheffel Areal, jetzt mußten zu dem neuen Löbtauer Gottesacker für 42 Scheffel Land ca. 43,000 Thlr. bezahlt werden (Momente, die für die Leichcnverbrennungs- frage schwer ins Gewicht fallen, von der großen Entfernung gar nicht zu reden). Inclusive der Kosten für die nächstens in Bau zu nehmende großartige Leichenhalle, welcher als Muster der practische und elegante Bau auf dem Münchner Friedhof dienen soll, erwächst der Annengemeinde eine Schuld von ungefähr 200,000 Thlr. Die Kosten der Herstellung einer Umfassungsmauer, die bei dem erst genannten Kirchhof seiner Zeit 1600 Thlr. betrugen, hat man jetzt gar nicht zu übernehmen gewagt und den Begräbnißplatz nur mit einem Steckenzaun und einer auf Hoffnung gepflanzten, lebendigen Hecke umgeben. Als der Friedhof an der Chemnitzer Straße (1848) angekauft wurde, erhoben ebenso wie bei dem An kauf des Gottesackers auf Löbtauer Flur die anwohnenden Privat personen und Gemeinden verschiedene Proteste und Beschwerden, während unser Nachbardorf Plauen ebenfalls lebhaft vorher gegen die abermalige Hinzunahme des Nachbargrundstücks protestirt hatte. Nachträglich möge noch erwähnt sein, daß bei der Eröffnungsfeier des neuen Friedhofs die Geistlichkeit der Kreuzparochie durch ihre Abwesenheit glänzte, während alle anderen Kirchengemeinden unserer Stadt, auch die englische und reformirte, vertreten waren. Das ausgedehnte Terrain des Kirchhofes gestattet ungefähr die Begräbnisse von 38,000 Personen und hat man gleichzeitig Rücksicht genommen, bestimmte Quarre's für gelöste Stellen und umgekehrt anzulegen. Selbstverständlich werden nach dem Erwerb des lheucrn Areals auch höhere Preise als bisher anzuschlagcn sein. Die Einfassungen des Friedhofes werden durchgängig zu Errichtung von Erbbegräbnissen bestimmt. Der Plan zu der Leichenhalle ist von dem hiesigen Baumeister Wimmer entworfen worden. Der Bau wird im Mittelpunkt des Eingangs eine geräumige Parentationshalle aufnehmen, welche durch eine imposante Kuppel bedeckt wird. Nach beiden Flügeln schließen sich, durch reichgeschmückte Arkaden unterbrochen, die zur provisorischen Ausnahme der Verstorbenen bestimmten Zimmer an, welche nur je für eine einzelne Person angelegt sind und an den inneren Wandflächen mit Blech ausgeschlagen werden. DieArcaden sind zur Aufnahme von überbauten Prachtgrüften bestimmt, von denen sich an jedem Flügel 11 befinden. Der Erwerbspreis einer derartigen Gruft beträgt 4500 M. und wird natürlich vollständig aufgemauert, resp. zur Aufnahme fertig gestellt. Analog dem Friedhof in München wird man auch hier darauf bedacht sein, die anzubringenden Monumente und Denkmäler einem geschmackvollen Arrangement zu unterwerfen Das sanft ansteigende Terrain vor der Leichenhalle wird durch die Anlage von terrassenförmigen Grüf ten ebenfalls in architektonischer Beziehung dem großen Ganzen würdig angereiht werden. Die für die Angehörigen der Verstorbe nen pietätvolle Einrichtung der Herstellung von nur für eine Person bestimmten Todtenzimmern wird nicht verfehlen, nach und nach die langdauernden Begräbnißzüge nach dem Friedhofe Wegfällen zu lassen. Wiederum, wie seit 36 Jahren an jedem 25. Juni ward gestern Vormittag in der königl. Blindenanstalt, hier, das von Olsufieff'sche Stiftungsfest in dankbarer Erinnerung an den edlen Wohlthäter der Blinden gefeiert. Im großen Bctsaal, in wel chem eine Orgel aufgestellt worden ist, die, wenn wir nicht irren, vor'm Jahre noch nicht da war, hatte sich eine große Anzahl Einge ladener eingefunden, unter denen wir Herrn Landcsconsistorialpräsi- dent wirkl. Geh.-Rath von Könneritz und den geh. Kirchenrath 1)r. Zapf bemerkten. Auch der russische Pope war anwesend. Nach Absingung eines Chorals und Chorgesanges vonJac. Gallus wandte sich Herr Oberinspektor A. Büttner an dieZöglinge und dieGäste, vv». "V".-- ^ zu glauben, daß ^ ! ihnen die Bedeutung des Tage- für die Anstalt und das Andenken Flegelei so groß ist, daß allstündlicb Leute kiese Waschbecken z» einen zu erwartenden Einfall der Chinesen emgesendct. Die Tusche ^ des edlen von Olsusieff zu Gemüthe führend. Ein blindes Mädchen,! s^E^dachtem Bedürfnis! mißbraucl'en ( Man gebe bin, sehe nnd können wir entbehren, aber der Thee würde uns doch bald recht i Jda Meuersbcrgcr, sprach ein von dem Zögling F. E. Uhrlaß ver-^' —Für die Freunde der'Natur, insbesondere iiir die Botaniker kehlen, wenn Ckina e» mit Rußland und England »»gleich verdürbe.! faßtes Festgedicht und mehrere Gesänge von Volkmar Schurig^ „nb Diejenigen. wel«be idvllilche Rnbe lieben, ist einer der anae-
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