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Dresdner Nachrichten : 16.01.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190601165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-01
- Tag 1906-01-16
-
Monat
1906-01
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.01.1906
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^leckenpselV-^llienniilctiZelke ro«ixe», juK«n<1krl»cli«» v«lL« «Lwmotveloii« tt»»4 uns blenclsnck »eckitznea R ä Ltücll S0 pl. Überall ru liabea. vaudtagsverhandlunge«. «»« »»»U«»», er verhandelte in ihrer gestrigen Satzung über :lla t i o n Günther und Bär: „.hat di.« atsrogieriuia chre Vertreter im Bundesrar« an- Zweit« Sa«»er. . Die Kammer verhandelte tz« Lnterpellation < »onrkluh« «stzaatSromenma g«mie>en. gegen big Eimührnng vvn SchissahrtS- ooga.be» aus den natürlichen Bimienschmcchrtsitraßen «, strmuial-- Herr Finanzmimsler Dr. Rugcr er- Kart sich zur sofortigen Beantwortung der Inter- pellatiml bereit. Das Wort zu deren Begründung erhält Äogeordneter Günther lireis. Bolksp.j. Seine Interpellation bezioeae daSielbe wie die Bei»Übungen des Reichstags zu dem selben Gegeustande. nämlich Älarhert über das Verhallen der ÄumdesregKrungen gegenüber «der Reichsoerscissuna zu erlangen. Rediter geh' - die Entwicklung der Schiffahrt ein. Die Elbe würde «ne ganz andere Bedeutung gewonnen haben, wenn aus chr die Abgavensroiheit gewahrt geblieben wäre. Das Bestreben des leitenden Staates. Handels- mcd Abgabensrciheit ans den deutsche» Strömen einzuführen, sei an deni maßlosen Wouveremtätsdünkel deutscher Mittelstaaten gescheitert, short! Hört.ff DaS tvar ja damals ! (Heiterkeit,! «Lin« künstliche Ver tiefung oder Erweiterung einer Wasserstraße mache aus einer natürlichen Wasserstraße noch keine künstliche. «Tie preußische Regierung sei nun bestrebt, die Bestimmungen in Z 54, Abs. 4 d«r ReichSversassuna durch irgendwelche Mußnahmen illusorisch zu machen. Man habe früher angenommen, baß Bayern sich . ... . nnn<chu . . . . , der SchifsahrtSabgaden. Am sympathischsten habe ihn in der " " ^ ... - An ' merkwüri man nich . . , . dem BerordniingSwege einffikiren wollle, jo würde daö gegen die klaren Bestimmungen der Reichsversassuug und gegen die Ab- machrmgen mit Oesterreich und Holland verstoßen. Gerade für Sachsen habe die Schiffahrt eine a»ßcrorden,t!ich hohe siledeuliuig, die Elbschiffahrt biete Ta-usenden vvn Mensche» Brot. Sachen besitze den größten Schiffs-Umschlagsverkehr in Deutschland, der nicht nur sür die Elbanwohner, sonder» auch für das sich stetig erweiternd« Elbgrcnz- gebiet. das bis Thüringen reiche, von größtem Segen sei. «Zäckchen, das so weit von der Meeresküste entiernt liege, vor- danke di« Hebung seiner Industrie vor allem den billigen Schiff.-s- krachten. Bei Einführung der Schsissahrlsahgaben und ange- sichts der Erhöhung der Zölle werde die sächsische Industrie großen Schaden erleiden. Es sei darum Pflicht der Negierung, zu rechter Zeit alles zu tun, um eine weitere Belastung d:r Industrie unmöglich zu machen. (Sehr richtig!> Aber nicht nur die IiÄnistrie, sondern auch die Landwirtschaft würde in Mitleidenschaft gezogen werden tSehr richtig!j, ebenso der Konsument, denn cch»fsahrtsadgaben seien nichts anderes als Binnenzölle. Die Lebenshaltung der breiten Schichten der Be völkerung dürfe aber nicht weiter' benachteiligt werden. Eine Stellungnahme, wie sie di« preußische Regierung gegenüber den Schissahrtsabgaben einnehme, sei tatsächlich die beste Agitation sijjr Li« weiter« Verstärkung, der «Sozialdemokratie. (Sehr wahr!! Gegen die Bestrebungen deL preußischen Junkertums, das der deutschen Einigkeit mit seinem Eintreten für die Schissahrtsabgaben einen Stoß versetzen wolle, wie noch nie seit dem Bestehen des Reiches, müsse energisch Front gemacht werden. Er hoffe und wüwche, daß die sächsische Ne gierung die Interessen des ihr o»vertrauten Landes so wahr- nehme, daß es zum B>' ausfalle. (Bravo!) Erklärung des Munsters di« Angabe berührt, daß sich dce Ne gierung nicht von fiskalischen Rück i ich t en werde leiten lassen. Wenn der Minister auf diplomatische Rücksichten ver wiesen habe, io sei ihm nicht erklärlich, warum nicht bei den anderen Ministern, die bereits durch Erklärungen chre Stellung nahme zu den Schissahrtsabgaben bekannt gegeben hätten, die gleichen Rücksichten obgewaltet hätten, die dce sächsische Regir lich im Interesse von Handel und Verkehr. Die Frage Schiffahrlsabgaben habe für die Anlage neuer Unternehmungen eine große Bedeutung, unü zwar nicht bloß für die Schiffahrt, sondern auch für, weite Kreise fernab von der Elbe. Diese Kreise ständen seit vielen Jahren in einer großen Ungewiß- heit. Der Herr Atu: ist er habe des tvciteren hingewiesen aus die juristischen und volksnrrtschchllichen Bedenken. Bekamt* sei, daß cs wohl kaum ein Ding gebe, über das die Irrristen nicht zweierlei Meinung seien. Eine große Reche anszeichneter Juristen — ec erinnere nur an Wittmar — ständen aus dem Standpunkte, daß Schissahrtsabgaben nicht zuläffig seien, und viele andere Juristen hätten sich inzwischen zu dicier Anschauung bekehrt. Bon vornherein wolle er es abgelehnt wissen, daß die SchiffahrtSabaaben ein .ff o m p e u s a t i o n S o b j e k t gegenüber preußischen Wünschen dilsen möchten, tote ans oer Erklärung der Negierung herausgeiiungcn habe. Außer den Schiffahrts- Inlcrcsten seien so «ruße andere Interessen tm Spiele, daß irgend eine Kompensation mit Preußen gar nicht denkbar sei. Preußen befinde sich in einer zweifellos schwierigen Lage, da cs eine» Beschluß gefaßt habe, der der NeichSiiiitiattve , derung darüber aus. daß die Regierung nicht früher schon die beute gegebene Antwort bade erteilen können. Dir preußische Regierung und die Junker seren unbedingt interessiert an de' Einführung non Schffsahrtöabgabcu zum Schaden der Indmtr und der arbeitenden Bevölkerung. Preußen scheine daraus c verzichten, sich nach Len Bestimmungen der Reichsver'al'un c zu richten. Der Regierung müßte ein« ganz bestimmte March, route gegeüen werden, in welchem Sinns ne i» Bundes-cm: ihre Summe abzuaeberr habe. Vizepräsident Spitz-Treuen (konsts soricht sich gleichsall, gegen «SchiffcchrtSübgaben aus. Er Wke, baß es der Regierung gelingen möge, das oro'tzcnbe Uedel von Sachse» wb„u«'.>end'".', Vielfach sei behauptet worden, der Eiuffihrun^ von S-tüffe:)'..' öesr-eir des engeren und weiteren Vaterlands im BimdeSrate auch noch keine Weisungen darüber znkommen lassen können, in welchem Sinne sie ihre -Stimme» abzngcben hätten. Für die Frage, ob und wie weit in dem zurzeit in Geltung stehenden Rechte die Möglichkeit vorliege, ans den natür lichen Wasserstraßen überhaupt und der Elbe insbesondere Schiffahrtsabgaben zu erbeben, seien die Neichsverfassung und der Inhalt de« niit AuSlandstaaten abgeschlossenen Ver träge maßgebend, lieber die Bedeutung und rechtliche Tragweite dieser VenassnnySbestinunungen und Verträge gingen im Deut schen Reiche die Meinungen noch auseinander. Es werde vor- allssichtlich noch eine geraume Zeit vergeben, che eine Klärung über diese wichtigen Punkte eintrele. Daß die sächsische Negie rung nicht«« dcn Frennden der Schissahrts» abgabe» gehöre, sei bekannt. jBiravolt Bei einer wirtschaft lich und politisch so wichtigen Frage sei der fiskalische Gesichts- pntrkt bedeutungslos. Der preußische Staat habe sich Leu Freun den der S-chiffahrtÄrbgobsn zugcscllt: daraus Hab« sich für Preu ße» die Notwendigkeit ergeben, mit der Mehrzahl der deutschen Burchessl-aaten '.liegen gemeinschaftlicher Regelung der Angelegen» oeit in Verhandlungen zu treten. Rock) ur letzter Zeit hätten Besprechungen 'darüber statt-gesunden. Es ffi chm aber versagt, lsäyere Aufschlüsse über den Inhalt dieser Besprechungen, sowie scher die Haltung, die die 'sächsische Regierung dabei eingenom men habe, zu geben, nicht bloß deshalb, weil es sich um einen ganz vertraulichen Meinungsaustausch gehandelt habe, sondern auch, west hier Bezishmi-gen zu crußerdeiuichen Staaten in Betracht kämen, deren Erörterung sich jetzt nicht für die Oeffentlichkeit eigne. Die sächsische Regierung werde'aber die Interessen des Lande» stets wahren. Sobald der Stand der Bcrhandlinijst'ii es erlaube, werde sie dem Landtage eingehend« Mitteilungen über di« Angelegenheit machen. (Bravol! Abg. Bär- Zwickau (sreii.t beantragt Besprechungdcr Interpellation. Sein Antrag findet ausreichende Unter- ltützung. — Abg. GruNtbt- Loscliwitz ikoni.j gibt ei» Bild über die Entwicklung des Schiffs- und Handelsverkehrs ans der Elbe. Nur 'dadurch, daß der sächsischen Industrie, besonders der Holz industrie. dir billigen Elbs rächten zu Gebote ständen, sei es ihr möglich, mit dem Auslande und den an der Meeresküste liegenden Staaten zu konkurrieren. Sollten die Schiffahrtsabgaben ein- g-ffichrt werden. io lväre es nicht unmöglich, daß die setzt am Oberlause der Elbe etablierten Industrien ihren Sitz nach dem Unterlaufe verlegten; und das wurde einen bedeutenden Schaden für Sachsen bedeuten. Durch die mit der Einführung der Schiff- sahrtsabaaben bedingten Revisionen werde ein Zeitverlust kür die Schiffahrt entstehen, den er in seiner Gewilltheit aus wenig- stens 636 tM Mark berechnen müsse, wobei er nur 15 OM Ne- Visionen sähr,ich und für jedes Schiss vier Mann uni 3 Mark pro Tag Arbeitslohn ansetze. Es werde durch die Schiffahrts- abgaben nichts als Arbeit entstehen, aber kein Gewinn übrig- blobcn. Di« Einführung der Abgaben hänge auch von der Zustimmung Oesterreichs ab. und da sei cs erfreulich, daß die österreichische Negierung erklärt habe, nickst in die Aufhebung der ictzigen Abgaoenlsrciheit für die Elbschissahrt einzuwilligeii. Die ganze Frage der Schiffahrtsaogaben gewinne aber eine andere Beleuchtung, wenn man sie onsehe als eine Etappe aus dem Wege der V e r st o a t l i ch n n g d e r ge s a in t e n S ch i s s - fahrt. Gegen ein solches Unternehmen müsse aus das ent- schiedenste Stellung genommen werden. Welche enormen Ein nahmen batten der Staat und die Gemeinden jetzt von der Schiff fahrt! Der Staat sei verpflichtet, auch scrnerhin für abgaben freie Wasserstraßen zu sorgen. Das Chaussecgeld sei seinerzeit aufgehoben worden, und hier wolle man dasselbe in einer anderen Form wieder einführen. Eine kluge Benutzung der vorhandenen Wasserkräfte zeuge von der hohen Kultur eines Volkes. Wenn die Zöllner heme damit umgingen, uns den Wasserweg zu ver teuern. so würde das eine Sünde sein, wie sie größer gar nicht asdacht werden könne. (Heisall.> Abg. Schulze-Dresden snat.-Irb.l: Eine bestimmte Stcl» luitg zu der Erklärung der Regierung werde schwer gemacht, man könne in die Worte des Ministers alles hineinlegen. Ihn habe die Erklärung nickst befriedigt: sie sei zu unklar gewesen, recht matt. Wenn die sächistchr Regicruna erklärt habe, sie sei rem Freund der Schissahrtsab^iben, so sei dieser Standpunkt bekannt und zu ektvarten gewesen. Daß die Negierung nicht zu den Freunden der SchtssahrLsadgaben gehöre, besage gar nichts. Er habe aber geglaubt, baß sie doch schmi eine bo- slrmmte Stellung gefaßt und denlentsprechcnd ihren Gesandten »ff'" '"lllunert Vor kurzem sei die Notwendigkeit ru» Wtchttgkcff der sächsischen Gesandlschastcn in Berlin und wenn es linde, daß die Vorbedingung sür Len MuleUandNt'ana! nicht durchführbar sei. Redner crörierc dann die voranssicht- licbe EtclliingnalMe der deutsche» Bundesstaaten und führt weiter aus, welche Bedeutung die Fraze der billigen F r a ch t für Las gesamt« Gewerbe, sür die Lanowirtschail und nickst zum wenigsten sür die ganze Volkswirtschaft habe. Die Uever- tcgcnheit Amerikas basiere nicht zum geringsten Teile ans leiueui billigen Frachpystem; während dort Guter bis zu 0,4 P'g. Frachi- airtcil pro Einheit oesördert würden, steile sich dieser Satz bei ans bis aus 1,t. Billige Frachtsätze innerhalb des einheitjichr» Eisenbahnen ivescurlich« Artikel durch die -L-chisscchrlsabgaocn entstehe, und betont dabet, daß viele Güter von Hamburg über haupt nicht mehr aus dem Wasserwege nach dem Westen Sach sens bezw. in oiese Industriegebiete befördert werden würden, sondern lediglich mit der Eisenbahn, und zwar -der preußischen. Von allergrößter Wichtigkeit sei aber, daß dann dein Lande der einzige freie Weg nach der See verloren gehe. (Sehr richtig!! Unsere ElbeschinahriSgeseltschaslen hätten, um Len iächsi- scheu Eisenbahnen und der Schiffahrt die Eurer zu sichern, dieselben Frachtsätze von Hamburg nach Riesa erhoben, wie sür Lee Strecke Hamburg—Torgau. ocmwhl erstere doch ganz bedeutend länger sei. Nickst unbeachtet getanen Werder: dürfe auch der in Aussicht stehende F r a ch l b r i esst e m » e l, der allem genommen zwar nickst so hoch, mit den Schiffahrtsabgaoen zusammen aber eine starke Belastung von Handel und Industrie darsielle. Eine weitere erhebliche Gefahr drohe der Schiffahrt auch durch die Verord nung über die Sonntagsruhe im Sch isj^ah ris st ew erbe. Er gönn« den Schiffsmann schaffen die csonniags- rnhe, aber deren rei» mechanische Ausdehnung ans di« Schiff fahrt, die doch von ganz anderen Umständen als andere Ge werbe cchhänge. sei eine E^ffsahr sür die Schiffahrt. Die Ge fahr, schloß Redner die Sachsens Volkswirtschaft durch die fahre, die es Preußen möglich mache, die Säzissahrtsobgaben sich zu sichern. (Beifall.! Abg. Dr. Spieß- Pirna (kow.j betont zunächst die Inter essen seines Wahlkreises und weist aus die hock) entwickelte Sandstein-Industrie hin, woraus er bemerkt, cs würde zu großer Beruhigung gedient haben, wenn die Regierung eine bestimmtere Erklärung abgegeben hätte. Tie größte Gefahr in der vorliegen, den Frage beruhe darin, daß seitens Preußens dem 8 54, Ab- satz 4 der Reichsversassung eine willkürliche Auffassung gegeben werde. Daß Preußen die gedachte Bestimmung zu seinen gnnslen auslege, gehe schon daraus hervor, daß eS in seinem Wasscr- slraßenaesetz die 'Schissahrtsabgaben vorsebc. Die Frage sei esyrochen worden sei. daß korrigierte Wasserstraßen keine küsst- licken seien. Tie in den Motiven zu dein 1886er Reichsgesetz gezogene Schlutzsolgerung müsse auch für Preußen maßgebend sein. — Abg. Günther beschäftigt sich zunächst ebenfalls mit dem Gesetz von 1886 und beleuchtet dann die Erklärung deS Finanzministers. die eine ganz ungenügende Antwort aus die Interpellation sei. Es scheine, als ob Sachsen sich aus Württem berg, vieles sich aus Lach'en. beide sich vielleicht aus Baden »stv. verließen: wenn daS so weiter gebe, könne Preußen zum Ziele gelangen. Tie sächsische Regierung hätte tatkräftig die Füh rung übernehmen sollen: wenn eS seine Stellung gegen die Schiffalmsabgabe» unzweisclhast zu erkennen gebe, so werde sehr bald auch in den anderen Bundesstaaten Klarheit ge schaffen werden. Zum Schluß spricht Redner die Erwartung aus. daß Preuße», auch wenn Sachsen sich gegen die Einführung von Schiffahrtsabgabeir crtlären sollte, von Vergelrungsmaß. regeln abiehen werde. — Abg. Z i m m e r ma n n - Dresden 'Rff.s: Tie Einführung von Schiffahrlöabgaben würde einen schweren Schlag sür Sachgen bedeuten. iScbr richtig!l Wenn man sich die preußische Ei s e n ba Ja v al i t i k ansehe, so glaube er. daß nach Einführung der cochiffahrtsabgabcii neue industrielle Ansicdlungcn in Sachsen äußerst selten iein würden. stände eintrele. Es gehöre zu den unerfreulichsten Erscheinungen der Jetztzeit, oaß dis Gesetze, auch die Verwaltungsgesetze, von den Juristen nickst nur ansgclegt, sondern auch unteraelcgt wür de». Wir müssten entschieden Protest entlegen gegen die Ver suche Preußens, die Reichsversassung in dem preußischen Sinne auszulegen. Aber selbst wenn es Preußen gelinge, die BnndeS- slaatsn, die setzt gegen die Schissahrtsabgaben Stellung ge nommen batten, umzustimmen, so bleibe dach noch der andere Fakcor übrig, der Reichstag, der ebenfalls gefragt werden müsse. In der Regierungserklärung vermisse er die Stellungnahme hierzu. Nach der gewundenen Erklärung des Ministers werde sich die U nz u f ri ed e nbe i t im Lande noch steigern. Der Abgeordnete Günther habe die vorstehende Frage, dazu benutzt, die Zollpolitik zu bekämpfen. Durch die Schutz. Zollpolitik habe aber die Lebenshaltung der breiten Abasien sich wesentlich gebessert. sLehr richtig!) Mgeordneter Günther habe sich Weiler nerpslichlet gesuhlt, gegen das preußsiche Junker tum die schwersten Angriffe zu rickitcu. Gewiß hätten dm''? Junker sich im Jahre 1806 nicht mit Ruhm bedeckt, aber das Jahr 1813 habe das Junkertum in glänzendstem sticht« gezeigt: er erinnere nur an den Frcihcrrn von Stein und andere. Auch der größte deutsche Staatsmann, Fürst Bismarck, sei aus dem Junkertum bervorgegangei.. Zum Schluß gab Aba. Zimmer mann der Erwartnna Ausdruck. daß,dff heutige Debatte der iäckis' die gäbe wo,»!,Jemen Landwirt, der chre Anffwoung wüwche der preußische Junker sei nickst der treibende Teil. Werst. nicht allein, vielmehr dürste» ffskali'che Gründe für Preußens Absichten maßgebend sein. Warnen möchte er davor, aus ' Regierung ei»«: allzu großen Truck ausznüb.:,'.. wen» man >-a. von ihr erwarten könne, daß st« die I.--,errffen des stanoe«, n». , jeder Richtung hin 'wahrnehme. — Abg. Se er.c n.Würze > skons.l tveist als Vertreter Rieses am die .',eitgeh«nlsan Nack,. teile hin, die dieser größte uns wictz.yistc wchirff durch eine enoaige E.ffuhruwz von -Schffs.'chr!oal>g leiden haben würde. W.nn Sie ' nn:er auch nur toenig erhöbt würben, wirro-ii irorve: ! ^a'cnpmi,: .reu zu er alb Ri viele 'ffi nur bis ^ oraau gehen und aus dies ' BW-'e der ächsi' eiscnbcmi, große Nachteile erwaff. Präsiden! Tr. M e u uerl ce>.: mit, »«'ß ein A n trag p ..' S ch i u ß der De batte eiiigeglinger, sei/ Zu», Worte raff. - sich noch gemeydet, die ffldag. tßreuiic'.'-rzröbg Hoamann-^'t- i, Audrä-Braunsdors. Günther-Pioucn und 'Bahncr-HeLn,.-' . — Abg. Bär-Zwickau (»reffst di:Nk. angesiciffs Ser Wist:' ' deS Be'.arungch''egenstandcs d-a Antrag aui Schluß der T. R abzuiehuen; dieser wiiff jedockt.mit ff'7 gegen i'ck Summe!; c.u genommen. — Rach einigen p-.'rsl ntich.'U 'Vein-trkungcn der A!-g.-. Z.intmerinann, Andrä. Giinther und 'doid',' :» roird die S.u> 4 Lll>r nachmittags ««'chloffeu. — Rächst« Sitzung beute vvr..iff. - 10 Uhr. — Iaaeeordnun» der Ersten Kamme« für dir ro. llsienUHo Sitzung am !t>. I-umnr, vorniiilags tl Utz'- : Lonrag aus der R«gAra.-,b>.' nnv Beicülüste am die Einaaagr; — Antrc-gr za .Nag. 7:, 7S, -ff, 7v. 81. 8«. sä »ad 86 »es 07»rn!i'<ben Eials. 'Verwaltung der Stoatssckntbe,' i Kroster Karten, Bergakademie zu Freitzerg. vanv-,' LandestiUinr- .u,> Älierc L!e»»end«l»k. AlbrecktSbum in Pk-uhen. «Ugrinerae tecbmiÄe S,>-,,a . verfchjcbene veuliLe Zwecke, rra»l;«ck>e Nrneioigung vrr ttaaiticbcn KetcLi- iame. so»«!« nickt vaiür -!u«,gaben bei anderen Kapitrln «orgeleben «in». .» ail-«meine «»»gaben im Kffckästsc-creich« dro F,r.a>«m:n'st»riuma bet.-e-irn: — Tagrsoronung der Zw « , re » K a rn mer tür die LS. Psten.'llü e Sitzung an, !v. tzanuar, vurmütagS IS N!>r: ffiue.p-Il-iuon der Aigrerc «eien Güm-rr, Bär und Roch, Las polizeilich-: Berber erner vom Liberatzu Berern in Lrcoden uns Umgegend angeineldeteu bhen-liche» Bcrlamu lang betreffend: - Schluht>?ratung über Kap. 64 und 06 des owentllch. ., Etats, Ansiicht über (bewerbe- und Damoskessekankaaen, Ober-Eichung toumnsiion ' ' über eines belrcffeich. ..iv. r>>n>iaii u-er r>,wcroe- unv anii?sU'NL--:n.aa,n, r.w?r c::wung.. mvisiicm und Staats-ichämter beirenrna; — ÄUgemen-e Borbenuu.g er de» Antrag e>cs Abgeordneten Tr. Sptetz vnd Kenoffen, tLorlegü!'.'; >es ttrictzentmurss wegen Dejleuermig der Großbetrieb-- im Lteinhande. jchsilchen Reaiervna das Rückgrat stärken werde, sich, aeaen ,ie Versuche Preußens aus Beseitigung der Abgnbenlreihci! aus den deutschen Strömen ans das äußerst« zu wehren. lBravoli — Abs- Goldstein. .-stwickau i'Ldzst spricht seine Bcrwun- Lertliches mr- Sächsisches. — Dein Verbände Sächsischer Verkehrsver eine ist die Gemeinde Rochwitz — Bezirk Dresden — als Mitglied beigetrelen. — Eine Protestbewegung der deutschen Konsumvereine gegen die Finonzreform des Reiches wurde beim Vorstand des Zentraliverbanocs deutscher Lbonium- vereine von de» Zonsumvereinen von Peuig. Glauchau und Nt eerane angeregt. Es wird in der schristlia;«» Eingabe an den Vorstand daraus hingewirsen. daß das Dm'chMe» der Steuervorlagen eine immens schwere Belastung der !don- smnenten. ja der Vereine selbst enthält und daß eine große Anzahl ffonsnmLenosscnschaffeir in ihrer Existenz geradezu de- droht sind. — Die Eintrittskarte für dei, am 2. Febrnar statrsindenden S nb s k r i p t i o n s b a l l in der Forni eines „Dienstboten-- Halles" wird eine bewndecs originelle Gestalt erba'.ten, närnlich diejenige eines Dienstbuches, das in den üblichen blauen Umschlag gebunden ist. Auf der ersten Seite befinden sich der Raine, sowie die Personalbeschreibung des FestteitnehmecS. dann kvlgcn die ..Vcrhalningsmaßregetii" und die ..Tanzordnnng". sowie zum Schluffe die Tabellen sür die Zeugnisse übe. die geleistete!! Dienste. In der ersten Rubrik ste'-en die Tänze verzeichnet und in der zweiten Rubrik kan» die Tänzerin ihre»! Tänzer ein Zeug nis darüber ansstellen. wie er getanzt hat. Sicherlich wird diese originelle Anordnung der Tainkarte." die gleichzeitig mit der Ein trittskarte verbunden ist, viel Spaß bereiten und zu manchem heiteren Scherze Anlaß geben, ceelbstverständlich sind auch dst. Tänzer berechtigt, ihren Partnerinnen zu bescheinigen, daß si schön getanzt haben. Der Verkauf der Eintrittskarten dcaiin.r Mitte nächster Woche. Der Eintrittspreis beträgt 5 Mark pro Person. — Alarmierungen der Feuerwehr erfolgten am Sonntag abend gegen «s«8 (Ihr und kurz nach 8 Uhr nach den Grilndstücken Flemmingstraße 8 und Zwickancr Straße 44 und am Montag früh gegen >,'r8 Uhr nach Dürer-Straße 47. In dem ersten Falle handelte es sich um einen durch eine herabgesallcne Küchentampe in einer Schic kanimer entstandenen Brand, der von den Bewohnern unterdrückt werden konnte und mir unerheblichen Schndcn verursacht hatte. Größeren Schade» richtete ein in dem zweiten Grundstück, in einer Wohnstube im 1. Stock durch einen in Brand geraten;:: Eliristbaum entstandenes Feuer an. Dieses zerstörte die Gardinen mit Zubehör von drei Fenstern, verschiedene Möbel, Bilder. Ge bäudeteile u. a. m.. tonnte aber gleichfalls in der Hanxffache von den Bewohnern gelöscht werden. Hierbei hatte sich die Mieterin Braiidwiiiiden a» einer Hand zngezogen, die ihr von dein Sama riter der Feuerwehr verbunden Hunden. Der letzte Alarm betraf einen Küchenbrand, der durch unvorsichtigen Umgang mit einem brennenden stichle entstanden war und durch den einige stüchrn - gerät« und Wäschestücke zerstört wurden. Auch in diesem Felo konnten die stoschniamischnsten. da sie die Gefahr schon beseitigt fanden, bald wieder abrücken. — P o I l z c i ü e r i ch t. 15. Januar. Ein PrivLrbeamter im Alter von E Ichren, der wegen umlinaßlicher Nerven krankheit seine Stellung aufgeoe-r mußte, bedrohte Herst' morgen einen hiesigen Großindustriellen «im der Zcllesch.» St'ron" mit einem geladenen Revolver, um «us diese Weise eine «mder-z. Airstelluug zu emwingen. Durch das «chnelle H-nzuspruszco vorübergehender Personen nnv des Rutschers des Bedrohten -ff der Tärer glücklicherweise noch ergriffen tvords«, bevor er seine Waffe in Anwendung bringen konnte. Der Täter >st sesiaenor>- men worden. — Gestern vormittag ist ein unbetannier Mann, anschcinen-d Arbeiter, 30-25 Jahre all. inst Ronden Haare,- und blondem Schnurrbart, bekleidet mit grauem Icrckelt. dunkler Hose mW schwarzem, «weichem Filzhute, von der MariepörüLe in die Eibe gesprungen und im Wasser vcrsckuoan-dsi!. — Heute ist ein wiederövlt poroestraffer junge,.' Manu lest- «« belebende Mar idcjs« nur darum zu tun. sich rn den Besitz von Legituna.ioaspgpiereu der Stettesnchende» zu s«tzen. - Am Freitag sie! m der Nähe des Wetti» - Obeliskra ein plötzlich von Unwohlsein befallene, . 58 Jahrs alter Prioatus von hier zn Boden und bffell be wußtlos -ff'geo. Er wurde mittels Unfallwagens in das Friedrichstäd:. r >irar.kenhaus übergeisthrt. — Am Fretlaa brachte l'-cy e,n Osensctzerlesclüig im Flur des HairseS Große Zünnger. stroße Aff. 7 mrt einem Taschcnu'.es'cr am Unken Unterarme ui 1 c! bstm o r d e r r c cb c r Asucht eine -war stark blutend.-, aber nicht pelä r'-ckre Schnrttwunde bei, woraus er sich zu dem aus den> Geov. latze desindüchen Gendarmerieposteu boc,eb uno diesem d>c AnzeHe erstattete, das; er ans Unlust zur Arbeit uns weil er sich deshalb mit seinem Lcbrgcrru und seinen Eltern ent zwei! habe, u d.m Entschlüsse gekommen sei. sich das Lebe» zr. nehmen. Der stehrting wurde noch Anlegung eines Notver- bxcndes in der HilssMioa aus der Marichollsttaßr Leinen Evern Rr. 14. Leite S. »L2 Dienstag, 1^;. Januar IvirE
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