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Dresdner Nachrichten : 16.01.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190601165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-01
- Tag 1906-01-16
-
Monat
1906-01
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.01.1906
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»a«e« mit Einladungen ausgezeichnet worden: der österreichisch, ungarisch« Gesandte Baron v. Braun, der Präsident der ttzveüen Ständekammer Geb. HosrqZ Dr. Mehnert, General der Infanterie v. Redber, Generalleutnant und Kommandeur der tL. Division v. Rirchooch, Oberstollmeister p. Hauak. Präsident des Obervenpaltitnasgerichts Dr, Freiherr v. Berne- wid. AreiShauptmano Schmiedel. Geh Rat Professor Tr. Schilling. Generalmajor und Kommandeur der 4«> Insanterie- Brigade Freiherr v. Hausen, R-ammerherreii v. Arn:,»-PIairitz und v. Boxoerg, Geh. Kirehenrat I). Pank. Geh. Hosräle Pro,. rrofessoren Bracht und Dr- Bantzer, Bürgermeister Dr. Ä»- Mertzen und Wilisch-Annaberg. Sekretär der .Zivcire» Ständc- k<dnner Bürgermeister Ahnert-Zwenkau und Dr. med. Pautnnski. .. — Wie bereits gemeldet, trifft morgen vormittag 9 Uhr 48 Minuten P r»nz Ludwig von Bauern als Vertreter deS Prinz-Regenten zum Besuche am Königs. Hose hier ein. ZumEdrendienst sind Generalleutnant d'Elsa. Kommandeur der S4. Division, Oberst v. Kaufmann. Kommandeur des W2. In- «»terrr-RearmentS, und Hauptinann o. d. Foehr, Kompagnie- ches in deurselben Regiment, bcsehiigt worden. Es sindei großer Empfang statt. Eine Ehrenkompaguie des li>2. Iiisantcrre- Reaiments wird mit der Fahne, den Soielleuten des Bataillons und der Musik des Regiments aegenüber dem Ausgange vam Fürstenzimmer des Hauptbahnhoss aus den, Wiener Platz Aus stellung nehmen. Die Generale und StabSvffizicre der Fiarnison werden sich aus dem linken Flügel der Ehrenkompagnic, die memiteltbaren Vorgesetzten der Kompaanie a>is deren rechtem FKüoel aufftelle». Eine Eskadron des Garde-Reitcr-Regiments wird an der Erke des Wiener Platzes und der Carolasiraßc halten und darauf zur Halste vor, zur anderen Hälfte dinier dem Wagen des Prinzen Ludwig aus dem Wege zum Schlosse dem Wagen das Geleit geben. Im großen Schlosidosc nimm! eine Ehrenkompagnie des 13. Jäger-Bataillons Ausstellung. — Die von der „D TageSztg." und verichiedcncn anderen Blättern gebrachte Nachricht, das; als Nachfolger des Grasen Hohentbal als sächsischer Gesandter am Berliner Hose Herr Geh. Rath v. Salza zu erwarten sei, bestätigi sich nickt. An Stelle des Herrn Grasen Hohenthal in Berlin wird vielmehr GrafVitzthum von Eck st ädt. zur Beil Amtshauptmann iu Annaberg. treten. — ErDprrntz Clemens von M e I t e r n ! ch - Wrnneüurg «d Gemahlin trafen hier ein und stiegen im Hotel du Nord ab. -7- Gras Baptist v. Ballestrem aus Zirckwitz, Gras Ludwig Karl p. Ballestrem, Rcgierungsrat Freiherr v. Frrbcr mit Gemahlin, Baron Freiherr v W ö h r m a n n, sowie Haupt mann Freiherr G. v. Liter trafen hier ein und stiegen >m Hotel Bellevue ab. — Dem Stadt- und Sparkasscnkassierer N >' e 0 l a i in Nossen ist bei seinem Uebcrtritte in de» Ruhestand das Verdienst- kreuz verliehen worden. — König Friedrich August Hai folgende Personal. Veränderungen in der Armee ge»ehmigt: Im aktiven Heere 44 Molker«, Mai or und Bai.-Kommandeur t« tvS. Jns.-Reg., zur Dienstleiitung beim BezittSlommaiivo Letriig kvm- mandtert. — Dt« Haupil und Aonm.-ILbesS - 44 Haeier beim Kaoelicu korpS, in VaS 1VV. Int.-Reg., 44 v. Wihlede» »n Scbnbcn-Ncg, zum Ka- dettenkorvl. — verletzt, 44 Krolm im lliö. Jas. Reg., zum Aojm. der 48. Inf.-Brig. ernannt. 44 Starke, Hauptm. und Adjut. der «8. Jnl. Brig.. als Komv -Ches in das Dlützen-Neg., 44 Ruhlinann (llZalicrl, lllbecltnt tm 107. Ins -Reg., unter Beförderung zum Hauptm , vor!. olme Pat., als Komp.-Lhef in bas 10«. Jns.-Neg.. — verletzt. — Die LInta. : 44 Frbr. ». Hammerftein im Leib-Kren.-Reg., vom Kommando zur Dienstleistung deim ffeftunglgefüngniS «ntboben, 44 v. Koetze u„ 10b. Jm.-Neg., zur Dienstleistung beim FefiungsgcsängniS. 44 Sieglitz im ti8. Feldart.-Reg., alS AM. zur Urt.-BrüsungS-Kommlssion in Berlin, — konimnnoiert. — Dt« FäbnrtLe: 44 Frbr. v. Friesen-Millitz im Leib-'-Sren.-Neg., 44 Baum garten-ErusiuS im Gren.-Reg. Nr. lOl, 44 Fridertei im l03. Ins. Reg., -44 Schubert, 44 Berker im 10ü. Ins.-Reg-, 44 Lchiitte nn 10ü. Jal.-Nea,, 44 Schreyrr tm 107, Jns.-Neg., 44 Laue im 12V Jnl.-Ncg., 44 Stark im 1». Jns.-Reg-, 44 Görler tm 177. Jns.-Neg., 44 Wicke lm 178. Ins. Reg. 44 Leichmann im 181. Jns.-Reg., 44 v. Bovncburgk, 44 v. Bel.liwitz im Sarder.»Reg, 44 Goeble, 44 Strescmann iur >8. Ul.-Reg., 44 Determann tm 18. Feldart.-Reg., 44 Sidumann tm 78. Fcldart.-Nea, 44 ZukeOdtt »n 12. Fußart.-Reg.. — diele mit einem Pat. voui 1!>. Juli Ib'tt. 4«. v. Hai», channvv tm 181. Jns.-Reg., — zu Ltnts. brsördc». — Die llnlcrossiz. : 44 Schuster im 101. Ins-Reg., 44 Sebastian im Ist». Ins-Reg., 44 Härt-I tm 139. Jns.-Neg., 44 Höckner im 28. Feldart.-Reg., 44 Böstringer tin 12. Bton.-Bat., — zu Fäbnr. ernannt. — I,» Beurlaubten- ft an de. 44 Kramer, Oberltnt. der Landw-Jnf. 1. Aufgeb des Laimw.- Le». Leiptig, ,um Hauptm. befördert. 44 O'bmichc», Lmt der Nei. des 178. Jns.-Neg.. zu de» Offiz, der Nes. des 102. Jns.-Neg. versetzt. — Dt- Ltirfeldwebel bezw. Bizewachlmrisicr: 44 Halm des Lgndw. Bcz. itzlamkiau, »um Ltnt. der Res. des INI. Gren.-Neg., 44 Licneinon» des Landiv -Bez Glauchau, zuw Ltnt. derNcl. des 102 Jns.-Neg, 44 Naumann, 4t- Schaar schmidt des Landw.-Bez. Ebcmnitz, 44 Mubl des Landw.-Bez. Pirna. — zu Ltnt«. der Rel. deS lvt. Jns.-Neg.. 44 Jacobsibal des Landiv.-Bez. Stratzburg i. E., »um Ltut. der Nei. deS I0ä. Jns.-Neg., 44 Schöbe! des Landw.-Bez. Lbcmnitz, 44 Vulz des Landw.-Bez. Ztuau, 44 NeicbeU des Landw.-Bez. Glauchau, — zu Ltuls. der Nes. des tN7. Ins. N-g.. 44 Bütt ner des Landw.-Bez. Zwickau, zum Ltnt. der Nes. des Schütze» Neg., 44 voetzsch »eS Landntz-Bcz. Zwickau, 44 Scholze des Landw.-Bez. Wurzen, — zu Ltnt«. der Res. dr« 181. Ins. Reg., 44 Tbaler de« Landw. Bez. Ebimnt». zum Ltnt. der Res. des 18. Feldart.-Reg., 44 Laich des Landiv.- De» vtrna. zum Ltnt. der Nei. de« 61. Feldari.-Reg., 44 Sleiubach des Landw.-Bez. Lbrmnitz, 44 Hartmann deS Landw.-Bez. Zsttau, — zu LtntL. d« Landw.-Jns. 1. Ausgeb.. — befördert.! — Herr Landtagsabaeordneter Günther hat die freisinnige Rekchstogskandidatur inChemnitz angcilomiiien. Am Sonntag vormittag wurde er in der Generalversammlung des freisinnigen Volk-Verein- einstimmig als Kandidat ausgestellt. — Der König bestimmte, daß die aus der llnterossi- -ierschulc und u n t e r of s i z i e r v 0 r s ch u l e Mo ll iend erg als für dort ungeeignet entlassenen Schüler und Zöglinge, dl« als Freiwillige bei den sächsischen Truppen ein gestellt Verden, nicht vor dem 1. Lktober des Jahres, in welchem ihre ehemaligen Nassengenossen in die Armee übertreten, zu Unteroffizieren befördert werden dürfen. — ^ur Feier von Kaisers Geburtstag findet am 27. d. M.. nachmittags 2 Uhr, im Konzerlsaale des städtischen AusstellungspaIalies ein Feitmahl statt, zu dein Rat und Stadtverordnete zur Teilnahme iTafclkarte s Ml l eiuladen. — Bei den, hiesige» S ta d t k ra n k cn h a n sc F i i ed 1 ich- stadt ist infolge der Berufung des Herrn L bermedizinalratS Professors Dr. Schmorl an die Universität Frcidcrg i. B. die «Stelle des Prosektors vom 1. April an neu zu besetzen. Dem Piosektor liegt außer der Wahrnehmung des Scktionsdicnslcs die Leitung der an die pathologisch-anatomische Abteilung angc gliederten bakteriologischen Unteisiichnngsansiall ob. Kranken vehandluna ist ihm nicht gestattet. Bewerbungen um die mit 6000 Mk. Anfangsgehalt. drei Dienstaltciszi,lagen von je .',MMk. und Pensionsberechtigung aiisgeslattetc Stelle sind mit den er sorderlici,en sllachivcisen längstens bis znm 10. Februar schrisllich dem städtischen Kiaiikenpflegamtk, Landhausslraßc 7. ein zureichen. — In Tannenseld. wo er Heilung juchte, ist am 13. d. M. nn 54. Lebensjahre der König!. Lberstlentnant g. T. Herr Hugo Bauer gestorben. Die Beerdigung erfolgt am 17. d. M. nachmittags 3 Uhr. von der Pgrentationshallc des hiesigen Garnisonsriedöofcs aus. — In Leipzig ist am Sonnabend im 70. Lebenssahre der Neichsgerichtsrat a T. Karl Nein cke geslorbe». — 'Der Gesamtvorstand des Bcrdandes sä ch >' ii <i> er Industrieller hielt kürzlich -unter dem Vorsitze des Herrn Fabrikbesitzers Franz H 0 ff m a n n- Dresden im Sitzung?- zlmmer des Vcrlxindcs leine erste Sitzung im lautende» Geichästs- >ahre ab, zu der T! Borstaiidsinitglieder aus Aue, Chemnitz, Druden, Dresden, Leipzig, Lützichena. -Meitze». Mylau i. V., Nerchau, Plauen i. B„ Radebeul, Werdau und Zwickau er schienen waren. Herr- D- r. >Stres e in a n >i erstattete den Geschäftsbericht über die Tätigkeit des Verbandes seit der letzten Sitzung des Gescimworslandcs. Daraus ist zu erwähnen, das; igl Anschlmh an die Generalversammlung und die dabei eriolgte Stellungnahme des Verbandes zur Vertretung der Industrie in der Ersten Ständckamincr weitere Versammlungen der Ver bandsmitglieder in Plauen > V. in Werdau, in Waldheim. Hartha und Lengenscld i. V stattgefiinden baden, welche samt eich einmütig den von der Generalvei iannnliiiig angcnoiiiiucnen Standpunkt m diejer Frage bill'zilen. Außerdem aber haben sämtliche Mitglieder des GesmntvorständeS und die Vorstands- Mitglieder der Ortsgruppen der in bei Genrralversamuunng angenommenen Rejolniio» durch Nomeui-unterschrist ihrerseits zug-estlmmt. Die -Stellung des Verbandes ist in einer ausführ lich begründeten Eingabe auch der Eliten Ltandckauimer nach dem inzwiscl-cn bekannt gewordenen Wortlaute de» Rcgierungs» dekrels übermittelt worden. Außerdem hat ditr Verband in Ver folg der früher vom Gesamtvorstand gefaßten Beschlüsse Ein gaben ivegen Abschaffung der LohnzahliingSbücher für minder- jährige Fabrikarbeiter, sowie <M Bescinankiing der Gerichts- seriell an die zuständigen Stellen gelangcn lassen und ist ferner bei dem Königlichen Finonzministcrium wegen des nament- lich i» einigen sächsischen Bezirken ausgetretenen Längen mangels vorstellig geworden, woraus noch Mitteilung aus Mitglieder- kresten auch vorläufig Abhilfe in bezug ans Gc>tellung von Wagen erfolgte. An die texlilindustricllen Miigiieder des Verbandes ist eine Umfrage über die in Aussicht geiumnnene Kranken- versichcrungspslich» der i» der Teztilindustrie beschäftigten Haus gewerbetreibenden versandt ivorden: ein Rundschrciven über die Begründung einer Eittsckäoigungsgesellichast slir Arbeitgeber in Fällen von Arbeitseinstellungen wird in den nächsten Tage» zur Versendung gelangen. Den, Verbände sind seit der General- Versammlung 03 Milgliedssirmen neu beigetreten. Der Vor stand behandelte weiter in seiner Sitzung die Aus Übung des Nähruugsiiiiilelqesetzes in Sgchien und beschloß auf Anregung mehrerer Vorslandsmilgl.ieder, hierüber weiteres Material zu sammein. Einer mehrfachen Anregung aus den Kreisen seiner Mitglieder folgend, nahm der Vervand ferner Stellung zu den Bestrebungen aus Herstellung freundlicher Beziehungen zwischen England und Deutschland, indem er nnt Gcnuatnung die von englischen Kreisen ausgehenden Bestrebungen begrüßte, den auf einen Konflikt zwischen England und Deulschlaiid hin,sielenden Bestrebungen entgcgcnzntreien, m der Hoffnung, dal; diese Be wegung immer weitere Kreise des englischen Volkes ergreifen und die englische -Nation überzeugen möge, das; an' dem Gebiete deS wirlichofilichen WettkampieS Raum für beide Nationen ist und daß die selbstverständliche Zustimmung des deutschen Volkes zu dem von ihm siir notwendig erachteten Ausbau der nationalen Wehrkraft der Ausfluß der anerkannten Weltstellung des Deutschen Reiches ist, ohne daß bisher dadurch die vom Kai irr stets betonte und während mehrerer Jahrzehnte befolgte Politik »er Erhaltung des Weltfriedens, welche die Vorbedingung für eine segensreiche gcwerbliclze Weiterentwicklung beider Länder bedeutet, jemals verlassen morsen wäre. — In einer vertraulichen Sitzung der Handels- kan> me 1 Plauen wurde auch eingehend über die Bestre bungen gesprochen, s r e u md sch 0 § t l i cher « Beziehun gen zwiichen dem deutschen und englischen Volke betreffend. Die Kammer nahm folgende Resolution einstimmig au: „Die Handelskammer Plauen teilt die Be strebungen, die ani die Herstellung freundlicher Beziehungen zwischen dem deutschen und dem englischen Volke gerichtet sind, und spricht die Hoffnimg aus, daß die;e Bestrebungen bei aller Wahrung der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Eigen art beider Völker dauernde sein werden." — Der Rat zu Fr eiberg hat beschlossen, an den Reichstag eine Petition gegen die zur Beratung stehende Tabaksteuer zu richten, das Gesuch soll mit einer Anzahl oon Städten gemein- sam unter Führung Dresdens erfolgen. TaS SärdwerorLneten- Kollegium erklärte sich mit einer derartigen Petition einver standen. Freibcrg ist verhältnismäßig stark au der Tabaksteuer iiiterejsjLrl, da elma 1000 Zigarrenarbeiter in Frage kommen. Es wird befürchtet, daß. -wenn die Vorlage angenommen werden würde, die Fabrikation der 5- und O-Pscmiia-Zigarrc auch in Freibcrg nicht mehr möglich sein und eine Abwanderung ein- tretcn würde. Dieses wäre uni so empfindlicher, als schon durch das Abrn'ten de-:- -Bergbaues die Stadt geschädigt ist. — Der Vorstand des e v a n g c l i sch - l u t h e ri s ch e n Gotteslaste» S im Königreich Sachsen erläßt einen Ausruf. Annahme von Gaben für die schwerbcdrängtcn Lutheraner -Ruß lands betreffend. — Die -Nachfrage nach Billetts zur Rcichsarün- dungsseier im Korizerll-anse des Zoologischen. Gartens am 17. d. M., abends 8 Uhr. ist eine rege. Die Festreden Hallen, wie bereits erwähnt, Generalleutnant v. Liebert, Kaiserl. Gouverneur a. D., »nd Dr. Karl Peters, Kaisers. Reichs- kvmmissar a. L. - Eine, was Rüstigkeit. Frische und Lebhaftigkeit.anbctristt. in .hohem Maße bemcrlcnswcrte Jubilarin war innerer Verlagssirmn gestern vergönnt zu begrüßen: nnscrc älteste Z e i t n n as t r ä g e r i n Iran Techt, welche bereits länger als 80 Ianre die „Dresdner Nachrichten" in ihrem Bezirk lGrnnacr Straße, Kanlbach.Straße) iinnnlerbrochen trägt. Fra» Deckst selbst steht im Ost. Lebensiahre, erfreut sich aber der besten Gesund heit und ist in ihren Bewegungen von einer Geschmeidigkeit, welche in Stnuncn setzt. Ihre Mutter hat bis znm Jahre 1881 »nscr Blatt auch 22 Jahre ohne Unterbrechung ansgetrage». Tic Jubilarin, welche seitens innerer Firma gestern beglückwünscht und durch verschiedenartige Geschenke sichtlich erfreut wurde, stellte in Aussicht, noch eine lange Reihe von Jahren — so Gott will — ihre „lieben Nachrichten" weiter;n tragen. — Der heutigen Nummer dieses Blattes liegt für die Stadt- anslage ei» Prospekt der Illustrierten Chronik der Woche „B 0 n Land z u Mi,-, d" bei. Zu beziehen durch die Buchhandlung von E. A. Wappler, Iohamrstädter User 17. Erneute KriegSgerüchte und Marokko- Konferenz. Anläßlich der heutigen Eröffnung der Marokko-Konseren) in Algcciras erhält die „Köln. Volksztg." g»S dem Elsaß einen längeren „Di e K 1 i e gs g e r ü ch l e an der Grenze" über- schncbenen Bericht, woraus hcrvorgeht, daß man selbst in ernsten Kreise» angesichts der bevorstehenden Marokko-Konferenz von Krieg redet. Man nennt den nächsten Mittwoch als den Ent- scheidungtzlaa Seit einem Monat schwirren jenseits der Grenze die tollsten Gerüchte umher, ähnlich wie zn Boulaugeis Zeiten. Als aber letzter Tage die Franzosen selbst ans entfernteren Städte» begannen größere Wertsendungen durch die Metzer Banken nach England z» schicke», entstand eine allgemeine Panik. Die Leute stürmen die Banke» und Sparkassen. Die Unruhe ist hauptsächlich durch die französische Presse verursacht. Die „Voss. Ztg." bemerkt hierzu: „Wir branchen nicht hinznzuiügen, daß sich neuerdings nichts ereignet hat. was eine» vernünstigen Anlaß zu der Panik böte. Die KricgSgerüchte sind nichts als willkürliche Uebcrtrcihungen. Vermutlich wird der Mittwoch alles eher als ei» EnticheidnngSiag werde,'. Wir können vor jeder Kopflosigkeit nur aiigelegeiiklich warne» und halten an der Meinung fest, daß die Konscrcnz zu friedlicher Einigung führen werde." Ferner führt die „Köln. Ztg." bezüglich der Gernchlc von Rüstungen »nd einer KriegSgesahr angesichts der Konferenz in Algcciras n. a. folgendes aus' „Rach unserer Kenntnis der Lage ist eine solche Bciiiiruhignng nicht gerechtfertigt. Denlschlcmd geht zur Konse renz, nicht um eine» Bruch, sondern um auf Grund des Ab kommens vom 8. Juli UM eine Verständig»»« mit Frankreich herbeizMhren. Es wird daher in Algecims seine Interessen auf derselben Linie und in derselbe» Richtung vertreten wie bei den Verhandlungen mit der Republik nud wie es im Weißvmhe klar und deutlich dargclcgt wurde." Nachdem der Artikel diese bekannten Interesse» anfgezählt hat, fährt er fort: „Da die ganz besonderen französischen Interesse» deutscherseits anerkannt wurden, ist nicht abzmehen. weshalb eine Verständigung unmöglich sein sollte. Auch die Gestaltung der allgemeinen Lage, in welcher die Konse renz beginnt, gibt keinen Anlaß zu Besorgnissen. Man darf viel mehr annehmcn, daß die Festigkeit, mit welcher die deutsche Diplomatie aus den Zusamliienhang der marokkanischen Verwick lnng mit der internationalen Stellung Deutschlands hinwies, und die ernsten Worte Kaiser Wilhelms in der Thronrede dazu bei tragen werden, die Loge .;» klären und cuifznhellen Dieser Ge wi»n bleibt bestehen, auch wenn, was nicht wahrscheinlich ist, die Konferenz scheitern solltr. Eine Gefahr für den Frieden wäre nur dciii» zu finden, wenn dieser Znscinnncnhana der gegen wattigen Lage mit der allgemeinen Politik Dcntschlands nicht genügend gewürdigt und der Versuch, das deutsche Volk als fried liebend. de» Kaiser und die Negierung aber als Störenfriede lsinznstcllen. von der össcnllichen Meinung nicht nachdrücklich genug znrückgcwicscu werden würde. Die in der Schule der all gemeinen Wehrpflicht zum klaren Bewußtsein gereiste llnzcrtrenn lichkeit der Interessen der Fürsten und des Volkes Deutschlands ist auch in der gegenwäiligen Loge für die Welt eine sichere Fricdeiisbnrgschaft Möge sie überall gewürdigt und verstanden werden!" Auch die „Stampa" beschäftigt sich mit dem jetzige» LteL- lingsthema der italienischen Presse, dem „«wus kasctvris". Das Blatt lagt, dir Marokko Frage könne einen solchen Fall niemals schassen, kein Dreibundstaat sei gehalten, einem anderen beizu- springe». wen» dieser ivegen einer von der nationalen und voll tische» Integrität »»abhängigen Frage angegriffen werde Uebri- gens sei es TaOache, daß Italien bet der Erneu,rung des Dici- bu 11 dvertragcs mit Einwilligung Deutschlands dir sranzö fische Regierung verständigte, daß der Vertrag nichts Feindseliges gegen Fra»Ileich enthalte, sondern rein defensiver Natt» sei und daß Italien Deutschland nur dann unterstütze» müßte, wenn seine nationale Integrität in Gefahr sei. Nun ist klar, daß niemand anderes als Deutschland das marokkanische Wespennest ausrühtte. also ist es natürlich, daß Deutschland allein die Folgen tragen muß, falls diese (was niemnnd annimmt) ungünstige sein sollten Herr Amedsc Joses Paul Rev 0 il. Botschafter in Bern, ist der H a up t b e v 0 l l in ä ch t i g t e Frankreichs^ aus der Marokko Konferenz. Er hat bisher wenig mit der Schweiz und überhaupt mit der westliche» Diplomatie zu tun gehabt. Man hat nicht den Botschafter bei der schweizerischen Republik zum Bevollmächtigten Frcmkicichs aus der Marokko-Konferenz ernannt, sondern uinaekehrt: Man hat den Bevollmächtigten aus diesei internationalen Konferenz zum Botschafter ernannt, weil ei» Bot schaster Frankreich vertreten ninßtr, und dieser Botschafter mußte Herr Revoil sei», da er der gründlichste Kenner des afrikanischen Orients ist. Ten ersten Bolschafkerposlen. welcher sich frei machen ließ, erhielt Herr Revoil, und das wa> der Platz in Bern. Revoil ist ein noch verhältnismäßig junger Mann, er wird im Mai erst -ÜO Jahre alt. Seine Karriere begann er als Advokat am Pariser Appellbrsi -Aber nicht lange biieb er ini Anivaltsburegu. Ei trat 1880 in das Mauneministcrium als Kabinettsches ein, das heißt als Präsidialvorstaiid. Dann wurde er in der gleiche» bnrenuklatiiche» Eigenschaft ins Ackerbniiministccium berufen, wcl ches er 180!! verließ, uni in das Ministern»» des Aeußercn einzn treten. Bon da ab blieb er im auswärtigen Dienste, er warkr Generalkonsul und Gesandter in Rio de Iniieiw, ohne daß er diesen Posten jemals angctrete» hätte. Es keim ihm heute mir seinem Berner Botichaflerpostcn ebenso gehen. Anstatt nach Rio zu gehen, wurde Revoil der Residente in Tunis zngcteilt. Sei! j80'> war er in Tunis und eignete sich in dieser Stellung dle große Kenntnis des afrikanische» -Nordens an, welche ihn beute zur Vertretung Frankreichs auf der Konferenz befähigt erscheinen läßt. Wnldeck-Rouiieau berief Herrn Revoil ins Ministem»!! dcs Inncrn. welchem er ipeziell zugeicilt wurde, che Waldeck-stkoussecu: ihn zum Genelalgoiiverneur von Algier ernannte. Unter Leitung Walhcck-Nvilsicans wurde Revoil in die politilche Verwalt» g; eiiigesührl, die ihm fremd war und deren Kenntnisse für dm Gonvernenr der grötztcn Kolonie unerläßlich >chie.n. Unter Eouibes tra! Revoil von dem Posten eines Genereckgouvenicurs von Algin zurück. Combes war mit der Wahl, welche Revoil in betreO leiner Hilfskräfte getrosten hatte, nicht einverstanden Ein Ve, Wandler Revvils, der Zcirungseigentümer Baragnon, hatte scharst Angriffe gegen Combes erhoben und sogar die Geschichte von de- Bestechung der Regierung durch die KarlhäiiierMönche verbreite!. Als Revoil sich bei Combes zur Audienz meldete» empfing ihn der Ministerpräsident nicht. Revoil gab daraufhin seine Entlassung. -Nach dem Sturze des Herrn EombcS wurde Revoil von Dehciich ins Ministerium berufen, wo ihm das Referat über die afrikanische Politik übertragen wurde. Revoil hatte bereits als Gouvcrnei» von Algier und in Tunis Gelegenheit, die marokkanische Frage kenne» zu lernen und die Bedeutung zu ermessen, welche Mciroklc für Frankreich habe. Revoil ist während seiner Dienstzeit in Algier sehr gut mit dem Sultan von Maiokko und dem Maghzen gestanden, er war es, der die rein militärische Art deS Verkehrs der französischen Autoritäten mit Marokko durch den diplomatischen Verkehr ersetzte. Im Ministerium entwickelte Revoil bei den Ver handlungen mit dem Leulschen Delegierten Tr. Rosen eine sehr erfolgreiche Tätigkeit. Unter Milwirknng von Revoil kam die Vereinbarung der sranzösischeu Regierung mit deni Fürsten Rado- lin zu stände «von, 28. September 1005), mit welcher Frankreich die -»larvlko Konscrcnz anniinmt und in welcher das Programm der Koiffricn; nmichrieben wird. Diese Verhandlungen waren von einen, lehr vciwhnliche» Geiste getragen und cs ist zu hoffe», daß Herr Revoil denscideu Geist der Mäßigung vüf der Konfeieuz wird walten lassen. Tic russischen Delegierten zur Marokko-Konferenz sind «Lonittag voimittag iu Algcciras cingetroffen. Auch der cnglilche B 0 ts ch öfter Nicolstm ist von Gibraltar cingekom- men. Eine große Anzahl englischer, amerikanischer, französischer und deutscher I 0 u r n a l i st e n ist anwesend. Die Hotels sind übeisiillt. so daß einige von den Augekommeiien genötigt sind, in Gibraltar Wohnung zu nehmen. Tllgcslieschichte. Tcnts.hke Reich. Zur Frühstückstazel bei dem Kaiser- p a a r am Sonntag waren geladen der Kronprinz, Prinz Anglist Wilhelm. Prinz und Prinzessin Friedrich Wilhelm zu Lippc- Bstsierstld, Fürst zu Solms Barnth. Botschafter Graf W-olff- Meilernich. Kapitän z. S- a. T. v. Grumme, Geh. Koinmerzstn- rak v. Mendelslohn-Bnttboldp. Der K a I s e r läßt sich regelmäßig über das Befinden des er krankten StaatSsekrelärs Freiherr» v. Richtbofen durch seinen Leibarzt Bericht erstatten. Auch die übrigen Bundesfürsleu. die Prinzen des königlichen Hauses, die diplomatischen Vertreter und die leitenden Staat'-manuer befreundeter Staaten ziehen Erkun- digiingen darüber ein. Der Gr 0 ßherz 0 g von Baden hat an das Präsidium des Badischen Militärvereinsverbandes ciüf di? dem GroßherzogSpaare von seiten des Präsidiums anläßlich des Jahreswechsels dargebrachten Glückwünsche nachstehendes Tank schreibe» gerichtet: „Das Präsidium hat mit wertem Schreiben vom 31. v. M. der Großherzogin und mir ans Anlaß des Jahres wechsels wiederum seine Glückwünsche in warmen Worten dar- gebracht, und es ist mir ein Anliegen, hierfür unser beider recht herzlichen Dank zu sagen. Der Rückblick auf das abgelauffne Jahr legt auch inir die Erinnerung „ahc an die denkwürdigc Jubelfeier, die ich mit den alten Soldaten des Landes begehen durfte und die mir so viele Beweise der Liebe und treuen An Häuslichkeit geboten hat. für die ich stets in tiefem Herze» daut- bcir sein werde. Hoffen und vertrauen wir, daß dieses Verhältnis gegenseitiger Treue in unerschütterlicher, selbstloser Hingabe an die vaterländische Sache uns jederzeit erhalten bleibe l Mit Ge nngtuung ersehe ich aus dem Schreiben des Präsidiums, daß der Verband im letzten Jahre an Zahl der Vereine und der Mitglieder wieder bedeutend gewachsen ist. und daß eS dank den opst'rwlUigen Beiträgen von so vielen Seiten gelungen ist, das Nnterstütziiuas wesen des Verbandes reich ausziistalten, wodurch manche Rot armer Kameraden gelindert werden konnte Ich benütze diesen Anlaß, um allen denen, die dazu beigctragen haben, daß dies crrcicht werden konnte, meinen recht herzlichen uiid wannen Dank zu sagen. Die Wünsche des Verbandes erwidere ich mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß das n e n c I a h r auch für unsere Militärverciiissache und für alle Mitglieder der Vereinigung ein segensreiches werden möge. Karlsruhe, den 4. Januar 1906. Friedrich." In dem Beffnden des Staatssekretärs Freiherr» v. Rrcht- Hosen ist eine Besserung eiuaetrcten. Die b a n r i s ch e K a m m c r d c r A dg e 0 r d rr e t e» setzte die Beratung des M i I i t ä r-E t cr I s fort. — Kvregsmunster Freiherr v. Horn kommt aus die am Freitag vom Abgeordneten Geiger sZentr.j gestellte Arffragc zurück, od zu der Ernennung des Mültäraiuvicilts am banrffcherr Senat des Reichsmilitär' gerichts die .--Zustimmung des Kaisers notwendig sei. Mein Vor gänger im Amte hat sich geirrt, als er sagte, der Militänrnwalt werde vom Kaiser ernannt. Der tatsächliche Vorgang ist, daß etioa drei Monate vor jener Aeutzcruna ein Wechsel in der Perion des Militäranwalts eurgetreten ist. Wir haben das den, Obermuiläranwa'i aus Courtoisie mitaeteüt. Die Ernennung ist ohne Mitwirkung des Kaisers erfolgt. Ferner erklärt der KrieaSiinnisier gegenüber einer anderen Anträge, ob der Erlaß seines Vorgängers über den -Verkehr mit den Abgeordneten noch Gültigkeit nabe: er könne diesen Erlaß nicht aufrecht erhalten. Das Strafverfahren gegen den Reichstags 0 bgc 0 rdneten v Gcrlach, dessen Aussetzung soeben von, Reichstage beschlossen wurde, betrifft einen interessanten und sü> die Pressc wichtigen Fall einer rigorosen Auslegung bei Bestimmungen des neuen Uruebcrgesctzes. Es handelt sich darum, daß Herr n Gcrlach als Chefredakteur der ..Berl. Ztg." vor l> - Jahren eine» niit seiner Ebifsrr untcllcichneten Artikel üb--, das Vcrciirsrcchl geschrieben batte Dieser Artikel behandelt» eine Gerichtsentscheidung, über die da- .Verl Tagebl-' eiurn Beucht Dresdner Nachrichten. >tr. 14. Leite 3. MW DieiStaa. nr. Januar tvvtt
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