Volltext Seite (XML)
44 Allerlei für die Frauenwelt. De« liebe Gott bringt's an Tao! .Van M- Doberenz- Eberl«»«. lzorÄetzung.) Winkel hatte den» Buben gelehrt, Me» Äbeito bei» Herr gott zu bitten, er möge de» lieben Vater be- inrten urrd bald wiederkehren lassen. Later t«» verreist erklärte sie chm ans sein unermüdliches Grapen, und damit gab sich das Kind schließlich zuirieden. ..Schlaf' ruhig, mein Mäuschen, Dein Later ist un schuldig!" murmelten die welken Lippen und die knochigen Finger schlangen sich seit ineinander. „Unser Herrgott bringt v schon an den Tay!" flüsterte sie zuversichtlich. Im Nebenzimmer, dessen Tür halb offen war, stand Lueie immer noch am Tenslcr. Zwöft Glockenschläge durchzitterten die Luft, ernst und schwer. AuS dem unteren Stockwerk klang lustiges Gläsertlinge» heraus^ dort sererte eine sröhkiche (tzensil- schalt Silvester und begrüßte das Neujahr mit Hochrufen und Jubel. Aus der Straße tvurde es laut: Prositruse hauten hin und her. Scherzwort« flogen herüber und hin über. Sämtliche Kirchenglocken der Siadt erhoben ihre ehernen Stimmen: feierlich erklang das Neujahrsgeläutc. Lucie stand aufrecht, sie lauschte der frommen Sprache, di« die Glocken redeten, sie hoffte wieder, glaubte an Gerechtigkeit. Der Triebe. den die vollen, tvarmen Töne predigten, erfüllte ihr armes, wundes Herz, gab ihr Trost und machte sie stark. Sie halte das Fenster ge öffnet. Ein Lustzug streifte ihr Vaupt. die Tür war gegangen. Lucie wandte sich um, sie stieß einen schrei aus! — Otto stand vor ihr und breitete ihr die Arme entgegen. Sie taumelte und sank an seine BLust. er bielt sie fest umschlungen, ,-^ch bi» frei. Lucie. der Mörder Nt gesunden!" Sie fragte nicht, sie weinte nur still, er ließ ne gewähren., bog dann jami das lchmale Ge sicht zu sich empor und küßte den teuren Mund, der nur Worte der Liebe für ihn kannte. Als sie rubiger geworden war. bc- richtet« er ihr. daß man ihn beute ganz plötzlich zum Inspektor gerufen, daß dieser ihm mit warmen Karlen gratulierte i»id mitteilte, seine Unschuld iei erwiesen, und .zwar lrabe der reckte Mörder die Tat frei willig gestanden. Lucie fuhr empor: „Wer tat cs. wer ließ Dich unschuldig leiden?" „Heinrich, der Diener des armen Spiers!" „Der elende Schuft!" Ehristel stieß es zor nig hervor: sic stand, von beiden unbemerl r. in der Tür. die nach dem Nebenzimmer führt«, und sah mit nassen Auge» aus die glücklich Vereinten. Lueies Aufschrei bei Ottos Anblick hatte sie Herbeigerusen: setzt zog sie sich leise zurück. „Warum hat er es getan, warum, um Gottes willen?" Die junge Irau iah erregt zu ihrem Ggttc» am. „Er hat erzählt, daß er den .Herrn um ein Darlehen gebeten, weil er bei raten wollte und seiner Braut als einfacher Diener nicht paßte: ße wollte einen Geschäftsmann habe». Da sich ein solcher als Bewerber gesunden, sei er eifersüchtig geworden und ängstlich, sie werde jenen vorziehen. Mit dem Darlehen r Geschäft anzufange« uitd da- >en Nebenbuhler zu siegen. Der ihm seine Bitte rund ab. stürz dachte er ei» GAi durch über den N Onkel schlug ihm , . daraus, gerade am Silvestermorgen, schrieb ihm seine Braut, sie könne nicht länger aus ihn matten und gebe chm sein Bersprechen zurück. Das machte ihn rasend. Gleich da nach kam ich: er erlauschte, was ich vom Onkel wollte und daß der sonst so geizige Mann in seltsam weicher Stimmung ichott die ÖOl») Mark l^rgab!" „Das tot er?" „Ja, Lucie, er gab zum erstenmal smart niid ohne bittere Worte. Ja, er entschuldigte sogar nieinen Leichtsinn und drängle mich, schnell mit dem Bankbuch zum Bankier zu labren. um die 5000 Mack zu erheben und daS Mündelgeld zu ersetzen. Dankerfüllt cilie ich fori. Heinrich beobachtete alles; er jaale, er sei seiner Sinne kaum mächtig gewejen. Eine teuflische Stimme habe ihm zugeraunt: „Schafte den Greis aus der Welt! Er kann so wie so nicht mehr lange leben: nimm Dir dos Geld, das er Dir oerweigert. dann heiratet Dich Else, und Du wirst glücklich!" Sein PerhärrgniS wollte es. daß. als er meinen lldberzieher, den ich auf einen Stuhl geworfen hatte, aushangen wollte, mein Revolver auS der Brnsttasche glitt, in der er noch von der tags zuvor stattgefundenen Schießübung steckte, und ihm lockend entgegengrinste: „Nimm mich aus, ich helfe Dir! — Ein kurzer Kampf — er buckle sich, steckte bic Waste zu sich, und — die Tat tvar geschehen!" Lueie iching die Hände erschaudernd vorS Gesicht. Otto zog fein Weib berichtigend in die Arme. „Während Du mit dankerfüll tem Herzen zuni Bankier eiltest, mordete der Diener feinen Herrn!" klagte Lucie. Er nickte ernst: „Um — nichts! AiS die Tat geschehen tvar. packte den Elenden ein Grausen, seinen zitternoen Tinger» entfielen die Geldschranlschlüssel. er verstand sie nicht zu gebrauchen und rannte davon ans Angst, entdeckt zu weiden. Daß er den Verdacht auf mich gelenkt, loeißt Du!" Die junge Tran bebte: „O. dieser . . . „Still, Lieb- ling! Er har schwer bereut. Das Gewissen »tarierte ihn: leine Braut, um die er alles getan, heiratete den anderen, mich wußte er pi Ende ging- legte er ein um lassendes Gc- NäNdnis ab! „Wann >var Las?" ..Heute morgen, Lueie: säst zur selben Stunde, m der er am Silvester vorigen Jahres die tödliche Angel ans seinen Herrn abseuerte, ries ihn ein Höherer vor winen Richter- siuhl. lSchluß folgt.) Hononym. Was haben im Keller Die Tlaschen all? Was "herrscht bei Hofe Bei Tafel und 'Ball? StktnMe itilue !^«> A > Dienstag, den »<Z. Januar. Erscheint tSgttch 11-ttv Der Gönner. Erzählung von H. v. Hcssig. (7. Sortsttzung.) tSIachdruck «erboten» Wenn sie dann abends bei Iran von Kallden saß und Hardp ins Zimmer trat, streiften ihre Augen ihn mit einem scheuen, forschenden, beinahe surchtsamen Blick. Wunie er nun schon von des Vaters kindischen Ideen? Machte er sich im gcbeimen lustig über sie und über den lächerlichen Alten, dem er Aufmerksamkeit«», erwies, wie man einen amüsanten Sport ausübt? — Trau von Kallden in ihrer gemütlichen Indolenz merkte nichts von dem gezwungenen Tone zwischen ihrem Hard» und Hanna Albrecht. Sie war zufrieden, das; seine ansänglichc Abneigung gegen das liebe Mädchen vergessen schien, ließ sich behaglich von Hannas zarter -Sorgsiimkeii verwöhnen und wäre wnh! scheinlich nie durch einen Gedanken an die Zukunft beunruhigt worden, Patte sich nicht in Harbys Wesen eine störende Nervosität bemerkbar gemacht. Das Stadtleben schien ihm nicht mehr zu Passen, er machte wieder Pläne, er reiste, und wenn er heimkam. war er jo übler Laune, daß die Mutter nicht zu fragen wagte, zu welchem Zeitpunkte sie denn nun den Packer bestellen sollte. Aber wie er cs für gut fand, der einzige Junge! Sir war schon im voraus völlig eiuversiandcu mit allen seine» Arrangements, wenn ihr auch der Gedanke, ihr lauschiges Wohnzimmer und die Abende mit Hanna ausgcbcn zu müssen, nicht recht in Len Kops wollte. Hardy meinte in der Tot selbst, daß er ..pflastermüde" geworden sei. Alles in diesem „Nest" schien ihm plötzlich unerträglich. Er mußte hinaus, es mußte anders wer- de». Andere Umgebung wollte er, andere Mensche». Er stürzte sich in Unterhandlungen nach verschiedenen Seiten hin, wurde sich nicht klar über das Sollen und Nicktlollen und verlangte nach jemand, mit dem er vernünftig und lachgemäß alles besprechen konnte, der persönliches Interesse an der Sache besaß, ihm vcrsiändnisooll zuhörte. Aber bei leibe nicht der Mama! Die hatte nie eine eigene Meinung, er hörte immer nur dos Echo der seinen von ihr. Ja, wenn das Mädchen, diese .Hanno Albrecht, nicht so unzu gänglich gewesen wäre! Die mit ihrem klaren, ruhigen Urteil, ihrer sanften Entschie denheit zinn vienndc und Kameraden haben, wie Mußte das sein! Er malte sich ein solches ideales Verhältnis aus — wie er zlr ihr gehe» und sie bitten könnte: ckäun, sagen Sie mir, Träulcin Hanna, was denken Sie'? Würden Sie cs tun? Nun, raten, heften Sie mir! Verschiedene Mole batte er auch wirklich einen Anlauf dazu genommen. Hastig, unvermittelt hatte er angetangen, zu ihr von seinen Interessen zu sprechen. Sie ging nur soweit daraus ei», w'e die Höflichkeit eine Erwiderung nötig machte. Er tat?als merke er die Ablehnung nicht, und erzählte ihr von seinen Plänen, erzählte ganz ein- gehend und betonte immer oins neue, wie dringend erwünscht ihm ein verständiger Me,- nungsauslausch wäre. Er batte aber wabrhastig keinen einzigen Menschen dazu! Sie schwieg — mit einem ganz leichten, mißbilligenden Kopsschütteln, wenn er recht gesehen hatte — und nach einer kleinen Anslandspause besann sie von den Katalogen der Berliner Konservenfabrik zu sprechen, die beute mit der Post gekommen waren, und in denen sie Trau von Kallden orientieren sollte. Natürlich, da waren sie ja wieder, die „gleichgül tigen Dinge", über welche es keine ernste Meinungsverschiedenheit gab! Ach Gott. ja. sie vergaß nichts! lieber di« Preise der Schoten und Bohnen, da konnte man wirklich nicht Ereilen! Harüys kräftige, hübsche Hand schlug plötzlich aus Len Tisch, daß die Teetasien klirrten. Fräulein Hanna, wenn Sic meine Mutter mit so vielem Interesse in allen häus lichen zrchererc'en unterstützen könne», warum nicht mich bei etwas wahrhaft Wichtigem? Erscheint es Ihnen denn so undenkbar. Daß wir uns freundschaftlich, kameradschaftlich miteinander stellen könnten, wie sich's doch eigentlich nur gehört im täglichen Verkehr?" Und eine tiefe Röte im Gesicht, die Augen schimmerrld vor Erregung, streckte er ihr im pulsiv die Rechte entgegen. „Alto, ich bitte Sie um Ihre Treundschast! Lassen Sie uns Kameraden sein, treue, ansrichüge Kameraden!" „Herr von Kallden!" Jählings sich verfärbend, war Hanna aufgesprungen. ,Isch. kann nur annehme», daß Sie scherzen. Wie wäre ein« Treundschast möglich zwischen Menschen, deren Anschauungen so weit wie die unsrigen auseinondergehen!" »Aber, wenn ick uni Ihre Hilfe bitte, Träulcur Hanna! Ihr Urteil ist mir wert! — Sehen Sie. meine Mutter — ich will's rasch sogen, eb« sie wieder hier ist — meine Mutter zählt nicht mit, sobald cS sich um irgendwelche Entscheidung handelt. So verwähut Sie mick Uobsflöökmsji'. veorzplstr IS — IVsireadsnsstrssse 4V. IVIsin ciissjäkk'ißssn am 1. I^SbfUÄi'. Die sprioknörllioke villitzkeit meiner Inventnrpreise nnrä auek <iem äiosMriZen Inventur-Verkauf 6en Ku5 unerreieliter Billigkeit erkalten. 8s»vLiri1-I'i-el8li8t„ vom ritt. 3->nusr .i1> auf ^ un8v1i pastkrok. ^ KL«i»«1kvii- In. Ausführung, v 11 Ml. oer t»^->«e, de» es gibt, enorme Hcizkrast. garantiert vollstän dig geruchlos, sehr sparsam brennend. lOOir v Anette»,,n»g. ISisl« I>v„, T>oinpeie>tli,iße 8. Gebr.Kramm BautznerStr.24. Vollbps- Wasihm ß jede» Herd iß d.Besie. 75 7- Ersp. Zeit. Arbt n. Koste» I tTprbw' Lief«, srei Teriispr 8. Alleinvrk f.DreSb.N AbbruchSacgenftande all Art. lürsv uvä?6N8tsr, 10!> Isde Meter schönes eisernes . .... KsilsngsiSnlisp. IM W bis W Ättt M und Pfviten, eis. Treppen. Oese», i» ganzen od kleine» Visite» v. Wittterfenster ». a m . aebr., am vünktl. zahlend. Abnehmer, billigsten bei v. IHi> 11« r, sof. od. kp. gei. Oft. erb. u. v. SV > Aosenktr. IS, Zsernivr. 9344. a. Ann.-Ewed. Sachsen-Alle« 10. D'o- Larrk Lsrvkzrä, ?LNL gebreibt: kb'n- l.en'brwr! kelr bin sellr pluelclicb, Ihnen kür Ilire bsvulläomsverten radrilcala cianken ru Iconveu. leb «ercie micb ntemal« mvlir ancleror Ibsaterparliimorjei, bedienen „»cl lknvv reu I'arn- meine Xuktrage übermitteln. Lsrnb Lernksrä. Diees al-in/encke Tiierliennnnp jxt ein -rre^or Ariumiil, clor 1-eIadnvrsodeo null Kr kniinkai«. — veseuckero smpkeble: Ivi11invr« V«11ptit1«?i, I.eitIlUr i'8 Uvrin»llui>uilvr, I.vltliuoi'8 ^ptlpinitU'ii'r. «juck vorrüplicbe 6e8jebt8>»isler rum ttixliolisn Oebraueb Mn sö bt niekt. ckan-. man xcapmlort ist, riolmekr erliSIt öns 6esiebt.jene jiiteres-innt« 8ckö»I>°it, ckia olle IVslt i>s»»n<iert. — ttebors.II ru babev. aber v»r in verschlossenen Vasen, blau verlange stets ttuickttttti. Iz. lzsioiwor, ^i^b^er. Lsrlw, LMtrövstr. 31. AbbruchsgcgenstitndeallAli. , lürsu uuä I'övstsr, lOO laus. Meter schönes elrm.SiuM-SMt«!'. Tore und Pforten» eis. Wendeltreppen, Dauerbrandöfen, Heide. Türschließer. Schau fenster. Winterfcnfter u. a. m . gebr. am billigsten Kleine Plauensche (Sasse SS b IV. »Inn«!. Jernspr. Nr.6743. Geldsehvank, ^ je ei» mittlerer n. gröberer, ga>z billig z« verkaufe«, «dr. ne > t . Sv lagernd Posta«t L erd.