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Einigung über öen Der Worilauk -es Antrags und -er Verlauf -er Verhandlungen. (Draht Meldung unsrcr Berliner Schriftleilung.i Berlin, ll. Febr. Tic drei R : g i e r u n g s v a i ( e i c n haben sich über die Fassung des Vertranensvotums »nniiielir geeinigt. Ter Antrag ist gestellt von den Ab» Marx und Fraktion (Zentr.), Tr. Petersen und Fraktion (Dem i und M ü l > e r - F r a n l c n und Fraktion iLoz.j. (Lr lautet: „Der «elchslag wolle beschlletzen: Der «eichs- tag billlgl öle Erklärung -er «elchsregierung." Das Wort „Vertrauen" ist in diesem Antrag' nicht ent halten und ebenso wird cS den Abstimmende» überlassen, welche Erklärungen der Neichsregi-erung sic billige» wollen. Ed war ein schweres Stück Arbeit, diese Fällung zustande zu bringen, bandelt cs sich doch darum, dem Vertrauenünotnm eine Fassung zu geben, die es der Bolkspaitei und den Unabhängigen gestattet, entweder danir zu stimincn, oder doch sich der Stimme zu enthalten Es ist gestern die Frage erörtert worden, ob dieser Ber- trauensantrag nicht auf die auswärtige Politik des Kabinetts erweitert werden soll. Es wurde deshalb etwa folgende Fassung erwogen: ..Angesichts der außenpolitischen Lage und unbeschadet der Verschiedenheit der Anssassungcn der Parteien billigt der Reichstag die Erklärvng der Reichs- regierung und spricht ihr das Vertrauen aus." Die Leitung der Z e n t r u m s s r a k t i o n hat eine Aufforderung an die Mitglieder erlassen, an der morgigen Abstimmung sich vollzählig zu beteiligen. Tic neue Fassung des Vertrauensvotums ist natürlich im Einverständnis mit dem Reichskanzler beschlossen worden. Gestern mittag waren die sozialdemo kratischen Abgeordneten M ti l l e r und WelS zum .Kanzler geladen, der im Lause des Tages auch noch mit anderen führenden Politikern Fühlung nahm. Uever die Besprechun gen wird mitg>ctcilt: Ter Kanzler habe leinen Zweifel dar über gelassen, dasi er Klarheit wuniche und deshalb eine Verschleierung des Vertrauensvotums nicht zulaiscn werde. Auch werde er es nblehnen, die Regierung zu be halten. wen» sie nur eine Mehrheit von wenigen Ltimme» erhalten sollte. Wie bisher die Tinge liegen, in aber nnr aus eine schwache Mehrheit zn rechnen. Tie parttdamttiche Banrische Botksvartei-Korpes-vondenz hatte erklär!, die Bäurische VollSpartei habe sich bei der Abstimmung Mer daS Steuertompromiß davon leiten lassen, dasi aus ausicnvol tischen (Münden ein Kanzlenvechkel zurzeit nicht im Interesse Tcutschlands liege. Mit der Einnahme dieses Standpunktes würde aber keineswegs eim Vertrauensvoll«!» für alle außenpolitischen Handlungen des Kabinetts Wirth ausgesprochen. Anderseits dürfe aber die Stellungnahme zur Perlon und Pottiit des Reichskanzlers sie Partei nicht verleiten, eine Kataltrovhcnpolitit' zu trei ben. die einen allgemeinen politischen Katzentammer nach sich ziehen könnte. Ans diesen Tarlegungeii des offizielle» Organs der Bäurischen VvltSpartei wird gesthlosfeii. dasi Sie Partei noch einmal im Reichstage für den Reichs kanzler e i » t r e t e ii werde. Ob sie das aber geschlossen :un wird, ist fraglich. Bon den zwanzig Mitgliedern der Fraktion scheint eine bestimmte Gruppe, und zwar die um Sen Abgcoidncicn Tr. Bcnerlc. sich für das Vertrauens votum ausiprecheu zu wollen. Tic gesamte Fraktion wird sich indes wohl launi dem Vertrauensvotum anschließen. Was die Haliung der Deutschen Boltsparlci an ,'angt so wird erklärt, dasi die zweite Rede des Kanzlers es gewesen lei. die die Partei zur Eiubringung ihres Miß-- rrauensvotilms veraniasit habe, da diese zweite Rode einen Umsall des Kanzlers, ein Abwcichen von seiner Haltung, wie sie in seiner erben Erklärung zum Ansdruck gekommen ist. enthielt. Zugloch wird versichert, es sei nicht der sogen. Stinnes-,Flügel gewesen, der das Mißtrauensvotum wün'chte. Tie Sozialisti'che Korrespondenz appelliert an die Un abhängigen. die drohende. Katastrophe zu verhindern. Derlrauensanlrag. Ei» neues Kabinett ans Tcmot'raien. Zentrum und Sozial demokratie oune Tr. Wirih. was das nächste Ziel der Deutschen Vvltsp.irtei sei. bedeute für die Sozialdemokratie schleichende Krise >.nü sür späier ichmei Iiche Eu iänschuiigen. lieber die bisherigen Verhandlungen wird noch iirii- geteilt. dasi die Demokraten eine rückhaltlose Erklärung der Mehrheitssozialinen in dem Sinne verlangte», dasi auch diele der Wahrung der Siaatsaiilvriiät znstimmten. Tie Temokratcn glanbteu. einer Politik der MehrheitSsoziai- demotratie nicht zilsltmme» zu töunen. die ein Abschwcnken dieser Fraktion nach links bedeuten würde. Besprechungen mit -em Reichskanzler. (D r a h t m e l d n ii g unsrer Berliner L ch r i f 11 c t l » n g.t Bert tu. 1t. Febr. Ter Reichskanzler haue beute vormittag eine mehrstündige Besprechung mit den Führern der drei Koalitionsparteicn. sowie dem Führer der Deutschen Volkspartci. Tas Er gebnis der Besprechung wird strengstens vertraulich be handelt. In Zentrumskreisen rechnet man mit einer knappen Mehrheit sür Wtrtb. bezweifelt aber, ob diese Mehr heit es werde ermöglichen lasien, die Geschäfte des Reichs kanzlers jortzusühren. Das Zentrum sowohl wie die Demo kraten erstreben nach Abschluß ber Krise die Herstellung der großen Koalition. Es ist jetzt von einer abermaligen Abänderung des Wortlauts des Vertrauens votums die Rede. Tie Abänderung solle aber nach d-n Wünschen von demokratischer Leite, nicht der Außenpolitik gelten, sondern den Richtlinien der Disziplinierung der am Eijcnbahncrstreik beteiligt gewesenca Beamten. Sine InlerpeUaiton über die auswSriige Pvttlik? Berlin, ll. Febr. Es ivird angenommen, daß nach der morgigen Abstimmung im Reichstage und nachdem das Ne'.chstob'nclt ein« wenn auch nur geringe Mehrheit er hallt» hat. von den Regierungsparteien eine Fntcrpellativn über die auswärtige Politik etngebracht werden wird, an deren Schluß dann ein z w c i t c r V c r l r a u e n s a » t r a g ein,gebracht werden soll, in dem der Reichöregiernng die Billigung des Reichstages für ihre answävüge Politik aus gesprochen wird. Tie Mehrheit, die sich für den Antra« er gebe. würde dann dem Kabinett jene Autor iät gegenüber dem Anslande geben, deren cs besonders für die Konferenz llon Genua bedarf. Geschmacklosigkeiten des „Temps" zur deutschen Kabinettskrise. >k > g ii e r Drahtbericht der „D r e s d n. A a ch r t ch t e u".> Paris, ll. Febr. Ter „Tcmps" schreibt in s:tnem Leitartikel unter dem Titel: „Die Schlacht des Herrn Wirth" folgendes: Das Schicksal des Kabinetts Wirth wird sich am Mittwoch im Reichstage entscheiden. Wenn »>an die Armee, die in glanzender, mit Gold bedeckter Rüstung im Sturm gegen das Kabinett Wirth anläust, betrachtet, io kann man sich als n»h:teiligter Zeuge nickt vertagen, die indiskiete Frage zu stellen, woher dieses Gold komme. Was die Kommunisten anbelange, so stellt der „Tcmps" drei Vermutungen ans: Sic erhalten das Gold aus Moskau oder sie verwenden die im Auslände sür die Hungerlcidendcn in Rußland gesammelten Gelder oder sie werden von den Monarchisten unterstützt. Was die Hilis- gilelten der Reckte» anvelangc, so habe man sich altgewohnt, zn sagen, „Hugo Slinncs bezahlt alleS!" Ter Kamps gegen das Kabinett Wirrh sei nicht et» Kamns ver schiedener Parteien geaencinander, sondern der »erichieöcncn Systeme. Das eine Snftein bestehe darin, in Deutschland mit der Meinung der Mitte, daS andere mit der Minderheit kommnnislischer oder reaktionärer Art zu regieren. Indem gleichzeitig im Auslande Einfluß und GBd gesucht würde, glaube man sich in der Macht zu halten. Bel diesem Kampfe sei Frankreich nur Zeuge. Ter ..Tenrvs" spricht di: Hoff nung ans, daß, wenn, wie von gewisser Lette behauptet wird, die Gegner des Kabinetts Wirth tu Amerika und Enaland UnterstM-i'na fänden, die englische und amerika nische Regierung sagen werden: „llancki- oll!" Annahme -er Sachverflündigen-Konferenz üurch Frankreich. Paris, 14. Fcbr. Die srauzösische Negierung hat gestern dem englischen Anowärtigcu Amt mitteilcn lassen, daß sie den Vorschlag annchmc, eine L a ch v c r st ä n d i g e »- konferenz für die Konferenz von Genua baldigst zu- sammenlrctcu zn lasten. Sie schlage ferner vor. die tech nischen Sachverständige» der Tlchecko-Llowakei, Rumäniens. Polens und Litdslawicno an den Beratungen teilnehmen zn lasten. tW. T.B.) Paria, ii. Fedr. Wie der „Oeuvre" mitteilt» Hai Poincar das eugliiche Auswärtige Amt misten lasten, daß di« Forderung, die Konferenz »an Genna um drei Monate zu verschieben, das Höchstmaß dessen darstellc. was er als Vorbereitnngszcit verlangt habe. Daraus dürfe man schlief«:«, daß ein Kompromiß instande komme und daß die Eröffnung der Konferenz von Genua bis Mitte April verschoben werden würde. tW. T. B i Dr. Benesch zur Konferenz von Genua. Paris, 14. F-ebr. Nach dem .Petit Barisisn" soll der Ministerpräsident der Tichecho - Slowakei Dr. Benesch in einer Unterredung mit Poincars erklärt haben, cs sei, wenn man Ueberraschitngcn vermeiden wolle, unerläßlich, daß sich die a llitcrlen Regierungen, im voraus über die wich» t tg lt e n P u n l t c e i n i g te n. die tn Genna beraten wer- den sollten. lW. T. B.i Präsiden» Sar-ing» Lattung. Paris. 14. Febr. „Ehicago Tribüne" schreibt Die tn gaivisscn europäischen Hauptstädten gehegte Hoffnung, dasi Vr« »» denf Harding es ablehnen werde, die Konscrenz von Genna zu beschicken, weil die Bolschewisten dazu cin- geladen würden, sei unbegründet. iW. T B.i Europas vankrott durch Frankreichs Schuld. (cktgncr D r a ll t l> e r i ch t der „D r e ü d n. A n >I> r l ch t e II".> Rom, 14. Febr. Ein Leitartikel der „Ltampa" weist ans Poincarps unausgesetzte Saboiagever suche gegen die Genueser Konferenz hin, und richtet erliste Ermahnungen an die Popnlaripartci, die Demokraten und die Sozialisten, enrrgtsch und in konkreter Form für die Genueser Konferenz einzutretc», die auch von der natio nalistischen Partei Italiens bekämpft wird. Italien müsse schleunigst an Englands Seite treten, sonst stehe durch Frankreichs Schuld Europa vor dem Bankrott. Wucheranklage gegen -ie Aeichs- getrei-eitette. Berlin, 11. Febr. Wie die Blätier ans Halle melden, Hai der Landbnnd der Provinz Lachsen gegen die Reicks-- getreidestelle Strasanzeige wegen Wuchers er stattet. In der Anzeige wird behaupt i, dasi die Getrcide- stcllc Kleie vertreibe, die sic für -'7',0 Mk. für den Toppel- zcniner gekauft habe, und jetzt mit !I20 Mk. verkaufe. Sic nehme also säst 1000 Prozent sür sich in Anspruch. Erzbergers Mörder in Dudapesi? Berlip. 44. Febr. Die „Bost. Ztg." veröffentlicht eine ihr zugegangenc Meldung, nach der dl« beide» Mörder Eiz- bergcrS, Schulz und Tillcsse», tn Budapest elngelrosscn seien. Ihre Anwesenheit lei ei» ollenes Geheimnis. Das Blatt fügt hinzu: Es habe keinen Grund, an der Zu- ncrläisiakeit der Nachricht z» zweifeln. Genua, Moskau - und wir. (Bon unserem Mitarbeiter für Ost frag« n.Z In Moskau haben allrussischer Komniunisrenkongresi und Rätciviiarcsi getagt. „Der Not gehorchend, nicht dem eigenen Trieb", hat Lenin dem „neuen K urse" neue An hänger geuwiben. ö'ie Opposition, wenn sie ernstlich wirklich bestand, imi Ja und Amen gesagt, lim so eher, als Lenin wir großer Offenheit versicherte, alles geschehe nur weil man zurzeit «ich, anders könne, weil man ohne das Ausland nicht aus dem Elend herauskäme. aber ans Kündigung, „nicht auf immer". Tic Wcltrcvolution im Westen werde Ruß land wieder Xe Möglichkeit geben, zum roten. Paradies« zurückzukehrcn. Daß diese Rechnung Lenins irrig ist. dafür spricht vieles: Trügt nickt alles, io führt auch der neue Kurs zur Katastrophe des Bolschewis in u s. denn die Geister, die Lenin mit '.hin ins Land rnst, das ausländische Kapital und die ausländischen Unternehmer mit den vielen Tausen den von Helfern, der dann mächtig einscßende Strom der europäischen Einwanderer werden eine Wiederherstellung des heute bankrotten Wirtschastsspsiems niemals mehr ge statten. Tas russische Volk aber, nbcht nur der Bauer, dem in Moskau soeben starke Zugeständnisse gemach: worden sind, das ovn den „Fremden" rasch lernen wird, daß nur die Privatwirtschaft es aus dem Sumpf retten kann, wird auch dem Nonsens einer Proletarier-Herrschaft über ein immer mehr zu anlikommunistischer Art zurückkehrendes Laad über kurz oder lang ein Ende machen. Je umfassender und 'inensiver d'e Beziehungen aller Art zwischen den ..tapiiatistiichen" Demokratien und Rußland sich gestalten, desto nichr werden sie auch dem politischen Bolsckzewis- inuö den Boden abgraben. Lenin selbst glandt an eine solche Entwicklung allerdings nicht, aber er ist stets, trotz allen diplomatischen Raffinements, ck.n sanatischer Ideolog gewesen, der schließlich glaubt, was er wünscht. Das bildet ia auch die Grundlage seines Einslnsies im roten Rußland, wo das Gros der Führer sehr zu beanstandende Personen sind. Er kann aber auch große Erfolge für sich buchen, die '.n ihm die Hvssnung stärken, er werde doch tckiließltch sein Werk dnrchrctten. Tie Einladung nach Genua, wenn auch an Bedingungen geknüpft, ist doch ein Triumph! Be. kräftigt wird er dadurch daß er vom „kapitalistischen" Weicn die abstoßendsten Lc'.tcii, den Mangel jeden Idealis mus'. das gegenseitige Mißtrauen, die skrupelloie Kon kurrenz sicht und icin Respekt vor der „Einigkeit" des Geg ners daher lein übermäßig großer ist. To ist er, in dem er d'.e immer mehr i» die Augen springende Nottvendigkeit der Wiedercinfügung des großen agraren und Roiistosse liefern den Rußlands in den Weltmarkt überaus geschickt ausnutzte, von Sieg zu Sieg geschritten. In einem sehr heachiens- werten 'Artikel der russischen Kadcttenzeitnng „Ritts" ist uni die Jahreswende diele Einn.'icklniig geschilder! worden. E-> wird hier aber vom na t i o n a l r n s l i sch c n Standpniill daraus hingewicsen, dast der „neue Kurs" Lenins darauf hiiianslailsc. Rußland ivirischasilicd dem west- l > ch e n K avi 1 al' s m ns z n versklaven. — nur um dem Bolschewismus die politische Macht zu erhalten. Man dark an diesen Acnsierungen der russischen Ewigrantenkreiie nicht leichte» Herzens mit dem Bemerken vvrübcrgclicn, sie repräsentieren gar teine reale Macht. So Kegen die Tinge nicht: die russischen Emigranten, die ihre Zeniren in Berlin und Paris, neuerdings in Prag und Belgrad, aber auch in London. Soi'ia und lonst wo haben, werden bei dem Wiederaufbau Rußlands nach dem allmählichen Ver schwinden des Bolschewismus, dessen erbitterte Gegner sie alle sind, eine große Rolle spielen: sie bilde» die Intelligenz und das Kapital, das sie ans der Hölle, die einst 'ihre Heimat war. in den Westen gerettet haben, und ohne die eine Erneuerung Rußlands undenkbar ist. Es ist nun äußerst bcinerlensivert mit welcher Erbitterung sich alle diese Kreise gegen England und Frankreich, als Xe brutalen Ausbeuter des heute darniederlisgendcu Rußlands, wenden, wie sie sic bezichtigen. Rußlands politische Wiedergeburt zn hintertre den. mell ihnen das die BorbedZiigung sür ihre rücksichtslose Iniercsscnpvlitik i» Rußland sei: „Tie polttiscki« Ohnmachi und die natürlichen Neichlümer Rußlands locken die Kabinette. Wie dicsePläne im einzelnen ansgcsührt werden sollen, ist noch unhekannt, nnr das ist klar, daß aus Kosten Rußlands das Loch gestopft werden soll, das der Versailler Friede ins Wirtschaftsleben Europas, ja der ganzen Welt gerissen hat." „Aber," fährt der „Nulj" weiter fort, „das Geschick Rußlands hängt letzten Endes nicht von Paris, London und Berlin ab. Tie russische Krisis wird fraglos in Rußland selbst ent schieden werden." Tas national: Rußland werde cs aber nie vergessen, daß die Weltmächte durch ibre zynische und egoistische Ostpolitik den Prozeß der Liauidicrung des Bolschewismus hinansgeschoben hätten. Noch schärfer tsi die Sprache -es russischen Monarchistznblattcs „Wöchent licher Bote", das erklärt, die Wcstmächtc seien daran, Nuß land nach dem Muster asiatischer und afrikanischer Faktoreien In abgegrenztc Interessensphären nnfzutetlen. und Lenin solle sich aus einem Kommunisten tn den Präsidenten einer kapitalistischen Republik umwandcln. Tas Ausland würde sich aber dabei einer russischen Einheitsfront aller Parteien gegenübeischeii. So wenig die Monarchisten sich dem verschlössen, daß zum Wiederaufbau Rußlands die Hilfe der Fremden notwendig sei, so sehr lehnten sic die Mitwirkung von Räubern und Ausbeutern ab. denen die derzeitigen roten Machtliabcr das Reich über antworten wollten. „Es wird eine Zeit kommen, wo die Sklavenhändler des 20. Jahrhunderts unter dem Truck einer elementaren Bewegung ans Rußland hinnnsgefegt werden würden." 'Bis ans einen hcftiaen Ausfall des extrem dcmo kratischen russischen Großindustriellen Riabuschinski aus dem kürzlich tn Paris versammelt gewesenen Kongreß der russischen Großindustriellen, an dem auch der frühere Premier und Finanzminister Graf Kokowzew teilnahm, gegen die d;utsche Mitarbeit am Wiederaufbau Rußlands, kommt gerade ihr gegenüber cingroßeSMaßvonGer- trauen zum Ausdruck. ES ist neben dem „Null" ein soeben tn Berlin anSgeacbcnes Wochenblatt „Ruskaia Ssila" („Rußlands Kraft't, das unter der Ueberschrift .Hand tn Hand" die tcittschc Beihilfe mit großer Wärme begrittzt «ich