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S6. Jahrgang. » zz» Freilvg, 21. Juli 1«2 Segründek 18S9 Dra-i-sichr«: Bvchsstch«»» S»r»I»i«h«r. Sammelmmw»»» SSSkckl Mur für «,chl,»IprLch«r SO011. Bezugs-Gebühr Die I Ipalliae Z2 nuo dreüe Z M.».-. »der durch di» stlnroicron-M^aik» änseiimi, ?üü«iä»n uüttr Slell«?und iW°>!nunas^kEE^Eg«'el». Anzeigen-grelle. ^u,. L> «Älall. Dorrugsvli!-» laut r-ch, AmnoSNt^Auvri >»ia Dachlatz- Dvrzugspll Dorauedezädlung. «uzilnummrr ' --- S°«iU«- A«. und Der- r,—, s»»nr<>g»«»«tz»d« vchrchteMi-l, und M«rie»flr»2» Sck/ckS. Druck u. Herl«, v»v Aqrsch ck Strich»rdt tu >>Wd» P«lycheck»N«nlo 10SS Lr«d«», » Unchdruck nur «il deuUicher Soellemingad« «.Dridner Dachr.-) zuUitft^ — Ilnoerta»»«« SchriftNüch» wert»« »tchl -mldewadrt. Käst Du Augengläser nötig, gehe zu Gebrüder Roettig Dresden-A. Prager Straste 23 Die Forderungen -es Garanliekomilees. Die Aeichsregierung stimm! -er Konlrvll- matznahme zu. Berti«, 29. Juli. In Verfolg des Notenwechsels «om März. April uud Mai des lausenden .Val,res zwischen der Rcparationskommissio» »nd der deutschen Negierung hat sich das G a r a n t i c k o m > t c e am 29. Juni zu Be ratungen mit der deutschen Negierung zum Studium der fragen, die sich aus die Nachprüfung des And» aets Ukinnahmen und Ausgabe»!, auf die Bekämpfung der Kapitalflucht und ans die Statistik beziehen, »ach Berlin begebe«. Für diese Beratung«», wurden vier Unteraus schüsse gebildet, uud zwar je einer für Einnahmen. für Aus gabe», für Kapitalflucht und für Statistik. Die Mitglieder des Zentralkomitees «erhandelten mit de« deutschen Vertretern in zahlreichen Sitzungen. In den Ausschüssen siir Eiunahmcu und Ausgaben erteilte» die deutscheu Vertreter Ausknust über das Verfahren bei der Veranlagung und der Erl»ebung der verschiedcueu Steuer«, über die Ausstellung des Budgets und das Berrechuungs- weseu, sowie über die Maßnahmen der Negierung zur Be aufsichtigung der Steucrverwaltuug und zur Verhütung von Etatüberschreituugcu. Sie erläuterten hierbei auch die im Haushaltplau vorgesehenen Ausgaben. Mau verständigte sich darüber, das, die Vertreter des Garantiekomlteea durch das Reichöfinauzmiuistcriwm nach näherer Bereiubaruug regelmäßige Informationen über Eiu -> «ahm eu uud Ausgaben erhalte» und detz ihueu die Müglichkeit gegeben werbe, sich über die ei»schlägige« Be stimmungen «nd ihre Anwendung fortlaufend zu unter richten. Das ReichSsiua»z«t«rsterlu» richtete ciue« zentrale« beweglichen «ontrolldienstein »nd wird dam Garautiekomitec die Möglichkeit geben, sich vou Veit z» Zeit von der Wirksamkeit dieses deutschen Sontrvu dien lies zu überzeugen. In dem Unterausschuß für Kapitalflucht und ihre Bekämpfung wurden zunächst die bestehcudc« Be stimmungen dargelegt. Im Verlaufe der Erörterungen wurde« die Grundsätze siir weitere Maßnahmen zur Be sprechung gebracht, um die Kapitalflucht in den verschiedenen Formen, die sie avnehmcn kann, z» treffe». Das Garantie komitee hat die Ergebnisse dieser Arbeite« in einen, Me- »orandnm zusammengesetzt, das in der Schlußsitzung vom 18. Juli der deutschen Negierung übermittelt wurde. Da Ueüereinstimmuug darüber sestgestrllt worden war. datz keius der iu dem Memorandum oorgcseheue» Maßnahme», die Souveränität des Reich?,, entastet und der, geordneten Gang der deutschen Verwaltung stört oder das Geheimnis der deutschen Steuerpflichtigen verletzen dürste, Uetz die deutsche Regierung vorbehaltlich einer schriftlichen Beantwortung mittcilen. saß sie dev, Inhalt dieses Memorandums bcitritt. lW. T. L.) Die Aole -er AeparalionsKommWon. Paris, 29. Juli. Die Reparativ nskvmmisston veröffentlicht folgende Note: „Iu Ausführung deö Lstaudates, das ihm von der Reparationskommission und auf der Gr.udlage der zwischen ihr und der deutschen Regierung vom i. März. 9. Mat und AI. Mai aiiögetanschten Schreiben übertragen wurde, bat der Garautieg»s i chnß sich an, 17. Juni nach Berlin begeben, um in Verbindung mit den zuständigen dent'chen Behörden die Organisation der über die Einnahmen, Aus gaben und die schwebenden Schulden auszusübrenden Kontroll e zu prüfen, außerdem Vorkehrungen gegen die Kapitalflucht zu treffen, sowie die Frage hinsichtlich der Ver öffentlichung der Statistik zu regeln. Diese verschiedenen Fragen sind vom Garantteausschuß und den Sonderkom- missionen. die der Ge-antieausschuß zu diesem Zwecke ge bildet hatte, bearbeitet und die Ergebnisse der Verhand lungen in einer Reihe von Dokumenten nicdergelcgt worden, die der Garantteausschuß in einer Sitzung des Finanz ministeriums am 18. Juli der deutschen Regierung über geben hat. Der K i n a n zm in i st e r bat im Namen der deutschen Regierung erklärt, daß er mit den in den Doku menten enthaltenen Bestimmungen einverstanden sei. Die in aller Form abgefaßte schriftliche Antwort werde dem Garanticauoschuß unverzüglich zngehen, um der Rcva- rativnskommission seinen Bericht zu übergeben." Wie der „Temps" meldet, wird der Bericht des G a r a n ti c a uss chuss es wahrscheinlich vor nächsten Mittwoch nicht fertig sei,,. Jedoch glaubt daS ..Journal des D' batS". daß schon heute im Laufe des Nachmittags ein mündlicher Bericht seitens der Mitglieder des Garanttc- ausschusieS vor der Reparationskommissiou erstattet werde. kW. T. R.t Paris, 20. Juli. Ministerpräsident Poincar« hat heute vormittag den Präsidenten des Garantieausichusscs Mauclerc und den Fiuanzminister de Lasteyrie empfangen. Aussichten aus eine Verständigung? London, 29. Juli. Henke fand unter Lloyd Georges Vorsitz cirre Kabinettsfitzu ng statt. „Poll Mall Gazette" zufolge wurde dar,» die Reparationsfrage erörtert. Das Blatt schreib«, die Aussichten auf eine Berstäudi - gung zwischen deu Alliierte« und Deutschland besserten sich täglich. Ungeachtet der gegenteiligen «eußernngen der srau- zöflschen Presse erkenne Frankreich an. daß Deutschland ent weder ein Moratorium oder eine Anleihe erhalte» müsse. l'W. T. B.j Ein mindestens zweijähriges Moratorium? Berlin. AI. Juli. Wie die Dem» berichtet, ist das Garautickomitee der Ansicht, datz Deutschland ei» mindestens zweijähriges Moratorium gewährt werden müsse, wen» eine Gesundung der finanziellen Verhältnisse eintrctcu solle. Das Garantiekomitec wird seine» Bericht in Paris iu diesem Sinne erstatten, hat jedoch gleichzeitig der deutsche» Regierung die Bedingmigeu mitgeteilt, unter denen nach seiner Ansicht das Versuchs Moratorium wie ein zweijähriges Moratorium bewilligt werde» tonnten. Sein versuchsweises Moratorium. Paris, 20. Juli. Wie die Havas-Agentur meldet, wird non der Neparationskommtsston die Nachricht der „Chicago Tribüne", Deutschland sei mit Zustimmung Frank reichs versuchsweise ein Moratorium von drei bis sechs Monaten für seine Barzahlungen bewilligt worden, für unrichtig erklärt. >W. T. B.s Die Auswirkung der Schutzbestimmungen. Der Kampf gegen Fürsten- un- Kriegs- biiüer. Hamburg, 2V. Juli. Tic Hamburger Oberschulbehoröe gibt folgenden Beschluß ans: Alle Bildwerke von Am gehörigen der ehemaligen deutschen Fürstenhäuser sind aus den Räumen der Schulgebäude zu entfernen, sofern sie Personen darstcllen, die noch noch 1879 gelebt haben, ebenso alle Bildwerke, die Kriegshelden aus der gleichen Epoche darsteüen, sowie sämtliche Sch l a ch t e n b i l d e r. Die Schulleiter haben diese Verordnung bis zum 24. August durchzuführen. An Stelle dieser Bildwerke sollen zum Schmucke der Schulen Bildwerke zur Veranschaulichung des deutschen Geistes und .Kulturlebens oder Landschaftsbilder verwendet werden. Weimar, 29. Juli. Das thüringische Staats ministerium hat angcvrdnet, daß an den öffentlichen Dienstgebäudcu des Landes bis längstens 1. September die Wahrzeichen des monarchischen Systems soweit ausnahmslos zu beseitigen sind, soweit in diesen Wahr zeichen die Bezciämungen großherzoglich, herzoglich oder fürstlich enthalten sind. Aus den Dieusträumen sind etwa mich vorhandene Bilder von Angehörigen regierender Familien aus den letzten Generationen zu entfernen, ebenso Bildnisse oder Büsten non gegcnrepublikanisch gesinnten Personen aus der neueren Zeit. Ksuvsuchung bei Dr. Stadler. Berlin. 29. Juli. Bei dem politischen Schriftsteller Dr. Eduard Stadler, dem Herausgeber des vor einigen Lagen verbotenen „Gewissens", wurde am Mittwoch eine -Haussuchung vorgcnommeu. da Dr. Stadler verdächtigt worden war, mit gcbcimeii Organisationen in Verbindung gestanden zu habe». Einige an ihn gerichtete Briefe und non ihm hergcstelltc Briesentwürfc wurden beschlagnahmt. Eine Verbindung mit geheimen Organisationen war aber aus diesem Briefwechsel nicht zu ersehen. Dr. Stadler ist vor allem durch seine Kritik der Wirthschen Erfüllungs- Politik hervorgetrete». Die Kullusminister -er L8n-er uv- -er Schuh -er Republik. Berlin. 29. Juli. Auf Einladung dcS Reichsministertums aeS Innern an die Unterrichtaminister der Län der fand am l9. Juli eine Besprechung über die Maß- »rahmen statt, die zum Schutze und zur inneren Festigung der Republik, von den Uuterrichtoiierwaltungeu der Länder zu treffen sind. Die Richtlinien, die vom Reichsministerimn des Innern uorgelegt wurden, fanden mit geringfügigen Abänderungen die Z u st imn> ung der .Konferenz. Sie be ziehen sich einerseits auf die Ausgestaltung des staatsbürger lichen Unterrichts, die Umgestaltung der Lehrpläne und die Ausbildung und Fortbildung der Lehrer aller Schulgattun- gen, anderseits auf die Maßnahmen zur Schulordnung uud Disziplin. Die Veröffentlichung dieser Richtlinien erfolgt demnächst. sW. T. B.) Annahme der Schnhgesehe im Reichsrat. tLrahtmeldungunsrerverlinerSchrtitlettnng.I Berlin, 29. Juli. Der Reichs rat stimmte heute den vom Reichstag beschlossenen Steuervorlagen und den mit dem Schutze der Republik zusammen hängenden Gesetzen zm Der Vertreter Banerns er klärte. Bayern halte seinen Einspruch gegen das Gesetz zum Schutze der Republik, das Reichskriminalgeseh, das Amnestiegesetz und das Gesetz über die Pflichten der Beamten zum Schutze der Republik auch nach den vom Reichstage beschlossenen Aenderungcn ausrecht. Bon Ver tretern anderer Länder wurde dieser Einspruch nicht unter stützt. Die Gesetze sind also rechtsgültig geworden. Erholungsurlaub des Reichskanzlers. Berlin, 29. Juli. Reichskanzler Dr. Wirth wird sich nach Beendigung der Verhandlungen im Auswärtigen Aus schuß zu einem längeren Erholungsurlaub nach Süddeutsch land begeben. «Da.! Keine Ueberwachung des Kronprinzen Rupprecht. Berlin, 29. Juli. Das Reichswehrministertum teilt mit: Der „Vorwärts" vom 29. Juli vormittags bringt unter „Bayrische .Krisenstimmung" die Meldung, daß ein Posten der republikanischen Reichswehr die Landsitze von Kahr und deS Kronprinzen Rupprecht bei Berchtes gaden bewache. Die Nachricht ist unzutreffend. sW.T. B.s Kein Abbruch der llebungen bayrischer Reichswehr- Truppen. München» 29. Juli. Nach den „Mttnchm Neuest. Nachr." ist die Meldung von der telegraphischen Rückberusu« bayrischer Retchswehrkontingeute unzutreffeni Es handelt sich darum, daß ein Teil die Hebungen beendet habe und auf dem Rückwege,nach den Standorten sei,- ein anderer Teil habe seine llebungen noch zu Ende zu führen. Kür eine Aenderung der Uebungspläuc sei keinerlei Grund gegeben. tW.T.BI Freun-e in -er No!. Während in der inneren Politik entscheidende Wandlun gen teils cingctreten teils aus später vertagt sind, dauert der gefährliche und immer miertraglichcr werdende Schwebe zusiand der äußeren Pvlilit fort. Wie lange noch und wie er enden wird — wer vermag es zn iage»? Sicher ist daß Deutschland die ihm anserlegt e n V e r - pflichtungen nicht c r s ü l l e >, lau n. Diese Talsache ist nunmehr den Kabnirtten i» London. Pari.', »Brüssel und R"M amtlich notisizicrt. Anderseits liefen' auch die neuesten Reden der jranzösischcn Staatsmänner, die -Onltnng de» Presse und die Anordnungen der Repainliontioinmisiion trotz allen schönen Redewendungen, aus denen gewisse deutsche Pvlititer und Publizisten bereits einen sich anbahnendcn Um schwung der französischen Ansfasiung und Lattil hcrauslesen. den deutlichen Beweis, daß Frankreich noch nicht daran denkt, in eine Revision des Versailler Vertrages einzutreten, sondern au diesem slil<hwü>'diaen Follcrwcrt zeug mit jener herrischen Gewalttätigkeit fest hält, die ihm seine Stellung als stärkste Militärmacht erlaubt. So sehr ist die französische Regierung bereits gewohnt, der deutsche» Befehle zu erteilen, daß sie ihre Forderungen stellt, ohne nach der Möglichteit der Zivectmäßigtcit und Durchsührhai- kcit auch nuc zu fragen. So ist der Reichsregierung au, gegeben worden. Maßnahmen zn treffen, n», den Banknoten umlauf zu begrenzen. Der sinanzpolilische Ausschuß des ReichswirtschaftSrates bat einstimmig die llnmöglichteit einer solchen Maßnahme in einer Zeit sprunghastcr Mail stürze bekundet und es abgetelntt, Vorschläge zu machen, weil sie durch dir Macht der Tatsachen, denen gegenüber Deutschland völlig wehrlos ist. sehr schnell ,,»schänden werden könnten. Die Hoffnung ist also gering, daß etwa der bevor stehende Besuch Poincarls in London einen neuen, die Ve Zeichnung Friede verdienenden Abschnitt der Nachkriegszeit einleitet, daß wir in absehbarer Zeit von dem Bleigewicht der Milliarden und der Ne?'aralio>lslaite.n befreit weiden Trotzdem wollen und müssen mir unser in iähem Sturz ntedergemorfencs Vaterland, unser »all, heldenmütigster Geggnwehr der Front und der Heimat zusammcngcbrvchcnes Voll wieder aufrichtcv. Davon ist seit vier Vahren hie Rede, aber erreicht ist bisher recht wenig und was erreicht wurde, ist durch innere Zersleiichung, äußere Bedrohung und Pedrückung, Volutaclend und TeueruugsralasOvvl'.en immer wieder zuschanden geworden. An alledem wird sich so batd nichts ändern, selbst wenn Tcntschtaud ein mehrjühr-ges Moratorium und unter erträglichen Bedingungen eine lang fristigc Anleihe erlangt. Darum ist es uwhl ein schöner, hoher Gedanke, o us c i g e u e r K r a s i die deutsche Wirtschaft wiederauszubauetl. die uns schon einmal den Ausstieg zur Großmacht ermöglicht hat und solchen Aufstieg allein er möglichen kann. Aber nur ein in allen großen Fragen des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Ltrebens einiges Volk, nur ein von dem Erfolg überzeugtes und von Zu verficht begeistertes Volk kann ans sich heraus die nötige Kraft ausbcingcn, um einen solchen Gedanke» zn verwirt lichen. Davon sind wir noch weit entfernt, ja. wenn die Zeichen der Zeit nicht trügen, in der das Svstem der Block Kartenhäuser die allgemeine Unsicherheit »nd Unentschlossen heit verrät, vielleicht ebenso wei, wie in den Ansängen der StaatSnmwälzu'.ig, die tcinesivegs beendet, vielmehr in ein neues Stadium getreten ist. Das Ziel uirsercr Arbeit sielst nnocrrliclhar und lwsseiit- lich unverlierbar fest. Der wirlschgsllichc Wiederaufbau - nach Zerschlagung unserer äußeren Machtmittel und an gesichts unserer innere» 'Nöte und Zerwürfnisse — ist die ein zige Klammer, die die widerstrebenden Elemente zusammen halten, den Zerfall des Reiches verhindern und die Freude am Reich, der das Bancrnnolk bereits glaubt cntraten zu können, wieder zum Gemeingut der Nation machen kann Dazu sind positive Ergebnisse notwendig, dir uns Schritt vor Schritt vorwärtsbringen und uns zunächst einmal den Weg erkennen lassen, der wieder aufwärts führt. Ein erster Anfang ist gemacht. Auf der Geiiua-Konserenz haben Deutschland und Sowjet-Rußland den Ver such der alliierten Mächte, Deutschland z» ignorieren und Rußland zu isolieren, um beide desto besser -uisbcnlen zn können, mit dem Rapallo-Abkommen beantwortet. lieber den Wert des Abkommens gehen auch in Deutschland die Ansichten wett auseinander, und erst die Zutunst kann zeigen, inwieweit seine Bestimmungen dev beiderseitigen Interessen entsprechen. Aber das ist, vor der Hand wenig stens, mich nicht das Wichtigste an dem Abkommen. Die Hauptsache ist, daß eine Verbindung mit Rußland, dem natürlichen Bestimmungs- und Bezugsland für die deutsche Wirtschaft, wiederhergcstellt ist und daß beide Länder über- etngekommen sind, den Kriegszustand endgültig zn beenden und die Bahn frei zu machen für die Tätigtest und die Aus gaben, die nach dem namenlosen Unglück des Krieges ver nünftigerweise von allen europäischen Völkern in Angriff genommen werden sollten. Dieser Gedanke war mit Recht in Deutschland ausschlaggebend für die Beurteilung dc> Abkommens. Alle Parteien hatten ihm zugestimmi, weil jede als Erlösung empfand, daß mit ihm in die Einheits front der Gegner Bresche gelegt ward, daß sich endlich ein Lichtblick zeigte in der vor aller Welt vollzogenen Fest stellung, datz Deutschland noch immer etwas zn bieten hat und von einem großen Volke, dem das deutsche Schwerr schwer« Wunden geschlagen hatte, wieder auf dem Fuße voller Gleichberechtigung behandelt wird. Jedem ist zum Bewußtsein gebracht, daß Deutschland nicht mehr alletusteht Jeder sieht mit Genugtuung, daß gegenüber den schweren, vielfach unersetzlichen Verlusten, die die deutsche WirtschaÜ