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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.03.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050304024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905030402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905030402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-03
- Tag 1905-03-04
-
Monat
1905-03
-
Jahr
1905
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—* Die Ministerien de« Innern und der Onanien haben aanebmigt. daß Tragkörbe u«w. aus den Vorderperron« der Gtrabenoahnwagen Loschwitz — Pillnitz mitgesuhrt werden »ursen. Au die Gemcindebehorde von Blasewitz ist versiianng «gangen, daß auch im Blasewitzer Gebiet seit«» der Poliert, «rgane dir MitMruna von Dragkörbe» bei Lenntzuna der Straßenbahn geduldet wech«. »m wenigsten« die Befiwerung solcher Aörbe bi« an di« Gtadtgrenje zu ermöglichen. —* Die für den IS. März anbernumt gewesen« Sitzung de« Bundesvorstände« im Äettinschiitzenvund und der Wrtttn-JnoiläumSstistun^der ^-chützenvereine Tach- Kollisio» mit einer Sitzung de« Mittel- ln-Jubitä »in« mutzte wegen Kollision deutschen Schützcnbundes aus den 26. Mär ui d, orale »eibrricht. 8. März. D>e Krlminaladteklnng ftge Mitteilung, fall« eine am 30. v. M. gestohlene . , re verlegt loerden. Die Sitzung findet im selben Lokale, wie die sur de» 1V. März an» gesetzte, statt. —^ Poll bittet um sokoilige Mitteilung, fall« eine am tt _ . Tiegeldruckpresse, sogen Bvstonpirsse. irgendwo zum Kaule angeboren worden ist. — In der Fttediichftadt er bängte sich neuern vormittag ein 49 Jahre alter Gewerbetreibender. Der »Beweggrund hierzu ist unbckonnt. — Gestern abend glitt beim Leraustrcieir ans einem Hause der Frohngaslc ein Gcwerbsmelste, au« und zog sich einen Unters cd rntelbruch zu. Er fand Ausnahme km Friedrichttädter Krankenhanse. —* An einem Taxameter 2. Klasse, der gestern mittag von raste dir Straße abwärts. In der Biegung nach der Mord grundbrückr zu stürzte der Wagen um. Ter Kutscher wurde vom Bock« geschleudert, und daö Pserd blieo, au« mehreren Wunden blutend, liegen. Glücklicherweise erhielt der Knocher keine ernsten Verletzungen. Das Pferd wurde nach der Tier ärztlichen Hochschule gebracht. Auch der Wagen war stark beschädigt. —* Gestern abend wurde die Feuerwehr nach den Grund stücken Ltarkengasse 12 und Schilling st ratze 5 sVorstadt Löbtau) gerufen. In dem erslereu handelte es sich um «inen Gardinenbrand, der in einer Stube im vierten Stock durch Zunahekommen mit einer Lampe entstanden und durch den auch verschiedener Schaden an Gebäudeteilen angerichtet worden war. Di« Löschmannschaften konnten, da sie die Ge-ahr schon durch die Bewohner beseitigt fanden, bald wieder abrückcn. An der anderen Stelle sollte ein Sckwrnsieiribrand oorliegen, es konnte aber nur blinder Lärm jestgesteUt werden. — * Die sozialdemokratischen Mitglieder deS Deubener Gemeinderatö haben in der letzten Sitzung des Kollegiums die Gewährung von 1000 Mark als Unterstützung sür die Bergleute im Ruhrgeviete beantragt. Der Antrag wurde vom Gemeinderat mit 15 gegen 8 Stimmen abgelehnt: dabei wurde seitens des Kollegiums den Antragstellern aber anbeimgegeben, eine Samm lung in der Bevölkerung zu veranstalten, deren Genehmigung man bei der Vorgesetzten Behörde zu befürworten ru Aussicht stellte. —* Schwurgericht. Der 166l in Mühlberg tE'be) borene Schnkmacheimeister Fredrich Wl Helm 'Niese hat wegen b e t i ngr r i i <h e n Bankerott« z» verantworten Der Angeklagte betrieb b's Mitte des verginge»?» Jahres in Kresiiitz bei Rwsa ein Schnhwarenaelchäst »«d versicherte am 11. Juni Waren und Geschäftseinrichtung bet der „Thriiingia" ftir 5150 Mk Bereit« am 2. August brannte bas Lager ans zwar kam der Per- dacht der Brandstfttung ans N. doch konnte ilun nichts Bestimm tes nackigewieie» werden, worauf ihm auch die Bmichernngsgesell-' schalt eine Enischäb g»ng von 3015 Mk anszahlte. Niete zahlte davon 1515 Mk. an seine Frau als Errtichäaignng sür das ein- oevrachte Heirat-gut. deckte von dem Rest einige Schulden und behielt 780 Mk. übrig. Nun aber fwderte» drei Gläubiger, welche zusammen an 5000 Mk. zu beton,men halten. Bezahlung N. bot anfangs 10, dann 50 Prozent Al'icdlagszahliing. Tie Gläubiger waren aber damit nicht einverstniiben, sonder» stellten beim Amts gericht Riesa den Antrag, n>'er das Vermöge» des Niese den Konkurs zu eröffnen. Am 7. Oktober halte sich N. daraus vor dem Amtsgericht Niesa einer Befragung zu »»kerzielien und über tue Berweridimg der erhaltene» Vcrsicheningssilinmr ArrSknnst z» gebe». Er gab zu» 1515 Mk. an leche Fra» gezahlt zu haben d e 790 Mk. müsse er jedoch verloren haben Aut eine bezweckelnde Zwischensragc des protokollierenden GericktSbecinite» beguemte sich N. zu der Erttärnrig. daß die fehlende Snmirie sich möglicherweise doch »och in seiner Wohnung vorNode» könne. Eine an demielben Tage in der Wohnung des Angeklagten voraenoinmene Durch suchung förderte ans einer Kommode von dem Eigentum der Fra» des Angeklagten 1530 Mk und auch die fraglichen 700 Mk. zu Taae. Der Verteidiger. Rechtsanwalt Dr. Nenmann. plädiert inr Freisprechung, da eine Verheimlichung von Bernrögensstücke» nicht vorlrege, während Staatsanwalt Krotzsch die Arrtlaie rrrisiecktt- «rhält. Tie Geschworenen iotgen den Aossübrnrrge» deS Staats anwalts und erkenne» ans .Schuldig" unter Zubilligung niftdern- der Umstände. Da« Urteil lautet ans 0 Monate Gefängnis und 5 Jahre Ehrverlust: 3 Monate Gefängnis neben als verbüßt. — Amtsgericht. Der aus der Untersuchungshaft vor- geführte Handarbeiter Karl Willi Fleischer hatte sich am Weih nacht-Heiligabend auf den Rand des St. Georgbrunnens an der Sopbienkirche gesetzt und war dort emgeschlafeir. La er be trunken war, konnte sein Aufenthalt daselbst für ihn leicht ver hängnisvoll werden, weil sin Sturz in das Wasserbecken nicht ausgeschlossen war. Besucher der Christvesper nahmen an dem Vergalten Fleischer« Anstotz, worauf ein Gendarm den Schlafen den weckte, der darüber höchst ungehalten wurde und den Beamten Leschimvste. sowie ihm Widerstand leistete. Die Folge dieses Verhaltens sind 3 Monat« Gefängnis und 5 Tage Haft. — Der jetzige Fabrikarbeiter Franz Betzold befand sich bei einem hiesigen Bäckermeister in der Lehre und unterschlug nach und nach 58 Mk. Kundengekder, weshalb ihn sein Meitzer entließ. Die Mutter nahm wren Sohn in einer Weise in Schutz, die dm Meister veranlaßt«, die Angelegenheit zur Klärung der Po'izei zu über- Alexis Wehnert wurden in der Nacht zürn 7. Januar aus der Ovvellstratze von einem Gendarmen angehallen, weil sie verdächtia erschienen, die Nachtruhe durch schreien gestört zu Hasen. Der inschreitende Gendarm befand sich in Zivil, legitimierte sich aber weiteren Verlaute kam eS ort als Polizeibeamter ein soll, . zwischen ihm und den drei Angeklagten zu Tätlichkeiten, denn letztere griffen den Beamten an. warten ihn zu Boden und schlugen auf ihn ein. Wegen Widerstands werden vernricilt: Mühle zu 3 Monaten, Wehnert zu I Monat und Diener .zu 2 Wochen Gefängnis. — Der 29 Jahre alte Handarbeiter Max Moritz Friedrich Karl Ludwig fuhr bis zu seiner erfolgte» Ver haftung für einen Hanoelsgärtner Pflanzen aus und kassierte Anfang Januar 12 Mk.. die er für sich behielt. Am 9. v. M. hotte er abermals Pflanzen auszrttabren und vereinnahmte 18 Mk.: mit dieser Barschaft kehrte er in seine Stellung nicht wieder zurück. Den ihm anvertrauten Handwagen ließ er. ohne sich weiter um ihn zu kümmern, gus der Blochmannstratze stehen. LÄtwig erhält 6 Wochen Gefängnis und wird ferner zu 1 Mk. u/rrgoacy ysii >IU/ crnr „rrii'r >.'»» iiuinr» kommen lassen zum Schaben ihrer Dimtzhcrrichatz und der Mit ihr bediensteten Pcrsonen. L-re entwendete Schmucksacheu. Kleidungs- und Wäschestück- '"wie -? OM Rnvo-ld „nd dafür 8 Monate 1 Woche owie 2 Mk. Bargeld und erntet lefängnis. tiVnsierftnnt» de» Wtve »uv BrrvweiS Pr-a Pardubitz Mewik Lettin--«* Anwg Dresden r, 4-2 4-4» 4- SI 4-22 4- 2?> 4- 87 — 70 » 4-2 4- sS 4- sö 4- 2S -!- 22 4- «3 — 7« Tlrqesntschichte. Zur Lase in Rustland. Die Beunruhigung der Bevölkerung in Rostow a. Don nimmt zu. Gestern sind die Druckereiarbeiter in den Ausstand getreten. Es kam zu einigen Zusammenstößen mit Militär- Patrouillen, bei denen einige Personen verwundet wurden. Pn Bielostok sind die Arbeiter sämtlicher Fabriken, tätten und Druckereien, im ganzen nahezu 10 000, in den Wer?!! Au «st«-. - , D»e Schüler sämtlicher Lehranstalten den Besuch de« Unterricht» eingestellt. land getreten. den haben in Baku Deutsche« Netch. Zur Ankündigung der großen Finanz» und rsteuktresorm durch den r^rhrn. v. Stengel schreibt da« führend« ultromontane Blatt, die „Köln. Volkszig": ..Man Deckung«! rag, heranzugeyen, überhaupt etwas zu tun. um da« Reich au« der Finanznot beranSzubringem Möglicherweise fallen seine Vorschläge so au«, daß «an darüber weniger Befrie digung empsindel, aber der Erkenntnis, das, wir mit den Erträgen der Zölle und Steuern nicht auskommen und andere Einnahme- quellen eröffnet werden müssen, wenn die Einzelstaaten außer stand« sein sollten, höhere Matrikularumlogen zu übernehmen, kann man sich ja nickt verschließen. Der Nachweis, daß die Einzelstaaten an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit sür ReickS- zwecke angekommen sind, wird freilich noch in überzeugender Weise zu führen sein. Welchen Einfluß di« Steuerpläne deS Reichsschotzsekretärs aus die Stellungnahme deS Zentrums zu den M r l i t ä rv o r l a g e n haben werden, läßt sich natürlich heute auch noch nicht sagen. In einer Richtung erscheint diese Stellungnahme durch die Erklärungen früherer und gegenwärtiger Wortführer des Zentrums allerdings seftgelegt. Das Zentrum wird in neue Belastungen der breiten Molle der Bevölkerung infolge einer Erhöhung der Militärlatzen nicht willigen, sondern daraus bestehen, daß sie den stärkeren Schultern auferlegt wer den. So hat es das Zentrum auch bei dem jüngsten Flottenqesetz gehalten.^ Mit dieser Stellungnahme des Zentrums wird Frei herr v. Stengel unter allen Umständen zu rechnen haben." X, Aus Anlaß der Berliner Doiriseier äußerte sich angeblich ein hoher Staatsbeamter mit Bezug aus die Aoiichten des Kaisers, daß die Kathedrale den Mittelpunkt der protestanti schem Welt bilden solle, gegenüber dem Vertreter des Londoner „Standard" in der folgenden Wem: „Air fühlen, daß die Ber liner Kathedrale ein Vorrecht darauf hat. als Mutter kirche des I n t e r n a t i o n a l c u P r o t e sta n ! i s m u s be trachtet zu werden. Fürs erste, weil sie die Kathedrale der Metrcvole des Landes ist. in dem der Protestantismus geboren wurde; i»rS zweite, weil in ihr der grüßte protestantische Herr scher seine Andacht verrichtet. Wenn Weftminster oder St. Paul oder die Kathedrale ven Canierburg im Namen der anglikanischen Kirche uustren Ausnruch dskämpsen, dann erwidern wir, daß die deutsche evangelische Kirche frei ist von nationalen Vor urteilen, wie wir sie in der anglikanischen Kirche finden, und daß sie die Protestanten aller Bekenntnisse »nd aller Nationen sich gleichaestcllt betrachtet und brüderlich umschließt. Das ist der Grund, warum wir bei diesem Anlässe in Berlin die Ver treter der anglikanischen Kirche und der Protestanten von Amerika, Schweden, Norwegen. Dänemark. Holland und der Schweiz empfangen und willkommen geheißen baden. Der Bruderbund, der alle Protestanten umschließt, macht auch die neue Katbedralc zum Gemestigute aller." Hierzu bemerkt die „Magd. Ztg.": „Wer der Staatsmann ist. der sich erlaubt haben soll, diese Ansichten als Meinung des Kaisers hinnzstellen, bleibt völlig unersindlich. Wahrscheinlich ist das Ganze nur erdichtet, um der englischen Presse Gelegenheit zu Anglisten ans »ns zu bieten. Es fällt in Deutschland keinem Menschen ein, den Berliner Dom als Mittelpunkt des internationalen Prote stantismus anz»sehen. Wir sind schon froh, wenn er als Aus druck des deutlchen Protestantismus gelten kann. Wir wünschen moralische Eroberungen in Deutich'and zu machen und möchten aern den deutschen Protestantismus fester znsammenschließen. Das wird allerdings von selbst dazu beilragen, auch die Stellung des ProicstantismuS in der weiten Wett zu stärken. Aus schweifende Gedanken und Pläne aber liegen uns ganz fern." x Tie Vorstellungen des Wiener An-wäitigen Amte« bei der deutschen Negierung wegen der Aeußeinngen des F-eiherrn von Rbeinbaben über die Zustände inGalizien iche nen doch stärker verschnupft zu haben, als man bisher an- aenonimen batte. In einer Berliner Auslassung die ans offiziöse Quellen zmückgebt wiid kvnstatieit, daß der Zwischenfall zwar in ticniidschcistftcher Weile belgelegt winde daß aber doch eine kleine Verstimmung zinückgrblteben sei. Tann heißt rS weiter: „Eine gleiche Verstimmung war auch, wi- noch eiinnerlich ist zurückgeblieben, nachdem der ehemalige Ministerpräsident Gral Thnn sich in so scbrossrr Weise gegen innerpolitrsche Vcrsügilngkn der deutichen Reichsregerung geändert batte, und es ist allgemein bekannt, daß die Verstimmung in mancherlei Cischeiiiiingrn sich geäußert Halle, welche ans das B»»deSverlmlI»is zwischen beide» Staaten nicdt ohne Rückwiikung geblieben waren. Es ist übrigens in Berlin bekannt, daß die Intervention des Mstner Auswärttgen Amtes hlmichtftch der Aeußeinngen des preußi'cheii Finanz- mrnifters hauplsächftch ani Betreiben des österreichischen Mintste» vräüdenlen Freiherr» v. Gautich erfolgte dessen Beziehungen zum Polenklnb des Abgeordnetenhauses derart intime sind, daß er sich veranlaßt sehen muhte, der St'mmnng in diesem Klub »ach Tun lichkeit Rechnung ;n trage». Man will sogar wissen, daß das be sonder stenndrchaftlrche Neibnttii's des Mimste-präsidenten zu den Polen in leinen kiinstigen Maßnahmen in lebhafter Weise zum Ausdruck gelangen werde Nicht zum geringen Teil «ollen in d eser Beziehung wesentliche Beeinflussungen seitens des Grälen Golnchoivskt in Betracht kommen." Es war tchon lanae kem GeberinnlS. daß Gral ÄoliichowSki. der selbst geborener Pole ist. stärker in polnischen Sympathien macht, als mit dem bundesirrnnd licben Verhalten gegenüber Deutschland immer und überall ver träglich ist. X Oesterreich. Die „Neue Fr. Pr." meldet, es bestehe die Absicht, das Ministerium Gautsch unter Heranziehung von Vertretern der großen Parteien in ein Parlaments- risches Kabinett umznwandeln. In chm werde Freiherr v. Gautich den Vorsitz behalten. x Ungarn. Der König hat eine Reihe von polstischen Peitönltchteiien zu Audienzen de,»sen. um sie über ibre Melnnna hwsichtlich der Entwirrung der Lage zu befragen. Z» den Audienzen, dcrcn ritte morgen stailsrndet, sind brriric» von der liberalen Partei Emerich Hodvny. Ludwig Lang, Mra' Robert Zcelcnskn, Baron Ernst Daniel. Graf Allst» E'aln De. Max Falt. Nikolaus Tomasics von der vereinigten Opposition Gras Albert Avvoiiyi. Bcirv» Desider Banfty. der Präsident des Abgeordneienbaillks Jnlrus J»nb. deiie» Vizepräsident Steian RnlovSzl». Kolonial! Tbaltt. Gras Ferdinand Zichn. Ignatz Daran!,i, fer-'cr der keiner Partei angrhörige Abgeordnete Ära, Johann ZIchy. Vermischtes. ** Eine Einschränkung des Rauchens in den Speise wagen und den Abteilen der ersten Klasse bezweckt ein Erlas, deS vroußischen Ministers der össcnllichen Arbeiten. Die Nauch- abteile in Speisewagen mit kleinem Speiicrnmn sollen durchweg als Abteile sür Nichtraucher gekennzeichnet werden, so daß in diesen Wagen überhaupt nicht geraucht werden Kars. Mir Rück sicht auf eie Bestimmung der Cisenbahnverkebrsoronung, daß das Rauchen in der ersten Klasse nur mit Zustimmung aller Mitreisende» zulässig ist, sollen i rner die Eisenbadndirektiviren sorgfältig pristen, ob die Nauchaoteil» erster Klasse nicht noch cinznichränkcn sein möchten. Tic Einschränkung soll dann nach Möglichkeit durchgerührt werden. ** Das vor zwei Jahren mit einem Aufwands von einer Million ansgebante, durch seine architektonischen Schönheiten bekannte Schloß des Grafen Fürstenberg in Herdringen sNeg.-Bez. Arnsberg) steht in Flam r» e n. Der Tachstubl ist niedergebrannt. Alle Feuerwehren der umliegenden Ortschaften sind zur Hilfeleistung erschienen. ** In einem Londoner Fachblatt erklärt San tos T u m ont. daß er die Frage des verlängerten Aufenthaltes in den Lüsten gelöst habe. Ein Luftballon habe bisher höchstens 36 Stunden in den Lüsten verweilen können: Santos Dnmont versichert nun an der Hand von technischen Auszeichnungen, daß er über einen Monat irr dem Lustballon verbleiben könne. Man muß die Probe aus das Exempel abwarten. ** Jane Leland Stanford, eine- der reichsten F ra u e ir d e r W e l t, ist zu Honolulu an Gift gestorben. Sie befand sich dort aus einer Erholungsreise. Var dem Schlafen gehen nabm sie eine Dosis doppelt kohlensaures Natron aus einer Flasche, die sie noch in San Francisco gekauft hatte. Gegen 11 Nhr nacktS wurde sie sehr unwohl und erklärte, sie sei offenbar vergiftet. Ein Arzt kam, aber er konnte nichts mehr tun. und nach vierzig Minuten gräßlicher Qualen starb MrS. Stanford, dem letzten Atemzug stöhnte sie: „Es ist «in fürchterlicher Dagegen erinnert man sich, daß schon vor einiger Zeit em Ver« gislungsveriuch gegen Mrs. Sianlord genrachr wurde. T-amel« erkrankte sie in ihrem eigenen Hause, nachdem sie «in Glo» Limonade getrunken halte, und rrran 'and Strychninivuren in ihrem Glase. Ihre Gesundheit war seither schwer erlchüllerr. Damals ries sie entsetzt aus: „Mein Gott, ich habe nicht geglaubt, daß mir jemand «trvas Böse« tut: was würde das auch jemandem nützen!" Allerdings meinten damals die Teleftives. gcwine Dienstboten seien durch ihnen bekannt gewordene generöse Klausel» des Testaments von Mrs. Stansord dazu verleitet worden, ein Attentat gegen sie zu verüben. Ter größte Test des immen en Vermögens der Verstorbenen fällt der Leland Stansord-Uni- versität zu, welche der verblichene Gatte der Mrs. Stansord zum Andenken an ihre» vorzeitig verstorbenen einzigen Sohn er richtet kmt. Tie Witwe wandte der Universität im Lause der Seit Tolatione» von mehr als dreißig Millionen Dollars zu. Daneben entfaltete sie null, eine enorme Wohltätigkeit. Ihre Juwelen iiw berühmt, cS befinden sich unter denselben auch prachtvolle SO kc, die der Königin Jiabella und der Kaiserin Eugenie gehört Ix»' Hochzeit im Hause Rothschild. Eduard vor, Retlpchiid, der Sohn »nd Erbe des Barons Alphonsc von R?>! schild, des Chefs der französischen Familie Nothlchlld, verrna- ll> sich mit Fräulein Germanie Halphen. der Dochter ix.' gleicmc lc- „rccht begüterten" Herrn Emile Halphen in Parts. Am Soun tag nachmittag fand bei den Ettern der Äraul der übliche aroxe Empfang statt, und das Halphcnschc Palais in der Ruc Beanian beherbergte ein paar Stnnden lang die ganze tranzösrtche Finan;- arittokratie und einen beträchtlichen Teil der Gcburtsaristokrotr .. Unter den Hochzeitsgästen ist auch Lord Rosebery aus London eingetrossen. Um die Geschenke unterbringen zu können, hatte man im Hose eine besondere, sehr geräumige Halle gebaut, und der „Figaro" erklärt, daß „der Anblick dieses Saales blendend war" und daß „die kostbaren Geschenke, von denen mehrere einen unickiätzbaren Wert hatten", in geschlossenen Glaskästen ansgestclt! wurden. Tie Barone Alphonse und Eduard v. Rothschild hauen der jungen Braut einige „Kleinigkeiten" geschenkt, und zwar ein Diadem aus Diamanten und großen Perlen, ein Kollier ans >, b, große» Perlen, ein Kollier aus Rubine», ein Kollier aus Sans» reu, Nivicren ans Diamanten, Armbänder mit herrlichen Steine», eine Brosche mrt großem Smaragd, alte Spitzen und einen lehr großen Solrtaire-Diamanteii, eine wahre Sonne. Die Ba ronin Alphonie v. Rothschild hatte alle Spitzen, Pelze, ein Ne nezessaire, „nd eines der schönsten Gemälde von Frayonaro. „llcmno trllv ü lcr aolcnrrds", hinzugefügt. Es würde zu wett, führen, wenn inan erzählen wollte, was all die anderen lo zah! reichen Mitglieder des Hauses Rothschild, die Familien Halpl,?n und die Freunde der beiden Familien gesliste!. und es sei nur er wähnt, daß der Präsident des russischen Ministerkomitecs, Herr Witte, und seineGemahn» einen silbernenSamovar gc'cmdtbcuwu. Tie reich ausgesicttkctc junge Braut empfing in einem' row Cröpe de Chine-Kleide ibre Gäste an der Seite ihrer Fra» Mama. Der Gesamtwert aller dieser Gaben wird aus mehrere Millionen geschätzt. -- Die Trauung wurde unter gewaltigem Andrang gc. feiert. Zahlreiche Damen wurden infolge des Gedränges in der Synagoge ohnmächtig, und etwa tausend Personen mußten, da die Gebäude bereits gefüllt waren, auf der Straße bleiben. In der Synagoge sah man die Botschafter Deittschkands, England--. Italiens, der Vereinigten Staaten, die Gesandten Belgiens. Griechenlands. Schwedens und Norwegens und der Schweiz Wetter Lord Rosebern-London, Casimir Pöriers Gemahlin, den Ministerpräsidenten Rouvier, die Creme der französischen Aristo kratie^ die gesamte Hautesinanz, die Mitglieder der Akademie, des Senats, der Depittiertenkammer usw, Ter übliche Vorbei marsch der GratiilantLN vor dem Brautpaar und den Eltern währte zwei Stunden. Die Damen suchten einander natürlich durch fabelhafteste Eleganz zu überbieten, und selten waren so viele Juwelen unter eine-m Dache vereinigt. Schiffsbewcstnn^en. Norddeutscher Lloyd. IMitgeieili von 'Fr, Bcemeemann, 8encral>?lac»tur, Prager Siraße <g ) „Karlsruhe" t. Mcirz von Baltimore gbgeg, „Noon" 2. M-tr, in Bremeilraven cmgek. „Rbesir" 2, März in Luc, angek. „Neckar" 2. Mär, von Neavel abgeq. „Chemnitz" 2. März i» Balti more anaek. „Crefcld" 2. März von Fnnchal abaeg, „Halle" 2, Mürz von Lissabon abgcg, „Prinz-fr Irene" 2. März in Neavel angek, „Prinz Eitel Friedrich" 2. März m Neavel angek. „Heidelberg" 2. März in Bremer haven anaek. „Friedrich der Eiroke" t. März von Fremantle abaea „Aachen" 2. Mär» von Antwerpen abgeg. „Königin Luise" 2. März Azoren passiert. H a m b u r g - A m e r i k a - 2 > n I e. „Kartbago" 1. Mae, von Jara- q»a abaeg. „Georgia" 1. Mär, in Havana anaek. „Zitbonia", von Okt- aiicn, 1. März in Colombo anäet. „Nassovia", nach Ostancn, 2. Mürz in Linaovorc a»gek. »Prinz August Wilhelm", nach Havana und Mexiko, I. März in Cortina angek. „Pretoria", von Nswyork, 2. März von Dover »ach Hamburg abgeg. „Lardinia" 1. März in New-Orleanti angek „Dovcdale" 1. Mär, in New-Orleanv angek. „Arabia" 2. Mär» von Doko- hama abgeg. „Jibaka" und „Lcandia" 2. März in «Yokohama angek. „Nubia" >. März von Manila abgeg. „Mraecia" 1. März von Botlon nach Newyork abgeg. „C- Ferd. Laeiß", von Ostassen, t. März Cap La Sag»« nass. „Prinz Eitel Friedrich", nach Mittelbraiilien. 1. März in Lissabon angek. „Segovia". nach Ottassen, t. März von Euezabgeg. „Normawna". nah Weitindien, t. März Beacbo Lead pass. „Altenbürg", von Nen>- wrleans, 1. Mär, Prämie Pnint vass. l,Prinz OSkar" 28. Fcbr. von Neavel nach Newyork abgeg. „Serbia", nach Ottassen. 1. März Perim vass. Offene 8le>len. 8»LeIr<ri v- rvvllv LxLstvi»»! «M? IkiKlInnte« Hnxvl»ot. "WG Einem strebsame» Herrn, gleichviel welche» Beritte?, bietet sich günstigste Gelegenheit zur Gnindnng einer vorzügliche» Selb- stand gkeit mit groß Einkommen. Ersvrderliches Kapital 1000 Vit. Osiert. mit v. 7070 Expev. d. Bl. erbeten. Tüchtige Tischler siir dauernde Beschäftigung sofort verlangt vor: tvanftei!. ^>ür meine Kolvnialw -Hnnblg. siiche ich einen tücltt., siottep, Dg. Vermies'. Nur Bcilemptohlenc wolle» ibre 'chirsll Ly., womögl m.Zenaitis- ablclnttten. Plwtogr. ». GebaltS- anwiiichei, an Franz Flutschka, Bühlau, seiwen. (^niiSmdch. m. u. obne Kocht, zu 'Verist. Herrsch, sticht Stelle»», ,- nirttleii» Sch>amm,Maiieittt.15,2. vit>liei--likMl>. Unverheirateter Diener,nur sekir gut empfohlen, für l. 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