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Arsch tDal. M»r^ 7 «tzr. «erde» »t- Töexds 4, Gon«t«z- -t« Mittag- 1» Uhr a»ge»a«<- «e« t» dtt Lwe-Monr Marieastraßt 18. NV»»«-«»UU »1rtt»l h«i »«t»tgeld!15 Ga«< Durch sttzrlich r» «gr- «i«,elnr»»»- «sr» 1 Ngr. i Hagebkatt für MUerhMnq und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: LheodoB Drobisch. nr«. ss» Dienstag, den 13. September 1864^ Anzeige« t. dies. Blatte, da- jetzt i« 10,000 »remyl ei«t, finde« eine erfolgreiche Verbreit»««. 4 Dresden, den 13. September. — s. Am Sonntag fand eine Wiederholung der am Frei tag gegebenen Vorstellung im Sommertheater des königl Gr. Gar tens zu gleichem Zwecke statt, zu welcher der Zudrang des Pub likums allerdings, und zwar trotz des Sonntags und des schö nen Wetters, nicht so groß, aber immerhin ein bedeutender zu nennen war; den musikalischen Theil hatte diesmal die Theater- kapelle des Herrn Direktor NeSmüller übernommen, wofür die sem ein entsprechender Theil von der Einnahme überlasten wurde — Wir wohnten gestern einer Grundsteinlegung bei, welche zugleich das Gefühl ernster Regung, wie dankbarer Anerkenn ung erweckte. Bereits seit längerer Zeit schon steht der Herr Oberlehrer und Organist Gebauer einer Anstalt vor, wo Blöd sinnige die liebevollste Aufnahme und Pflrge fanden Diese, bisher auf der Baumstraße gelegene Anstalt, erwies sich mit der Zeit in ihren Räumen nicht mehr umfänglich und so wurde in Anerkennung der guten Sache Herrn Gebauer das Glück zu Theil. vom K. Finanzministerium in wohlwollender Weise einen Bauplatz mit waldigem Park, unweit des Waldschlößchens unter vortheilhaften Bedingungen zu acquiriren. Dort, in köstlicher Waldluft und Bergesfreiheit, wurde denn gestern der Grund stein zu dem neuen Gebäude gelegt, wobei sich Viele für die Sache Jnteressirende eingefunden hatten. Es erfolgten nach den gebräuchlichen Hammerschlägen weise und fromme Sprüche, bis dann der Herr Diakonus Riedel den Segen sprach. — In die Tageschronik des Felsenkellers im Plauenschen Grunde werden sich jedenfalls der nächstlommende Donnerstag und Freitag mit Hellen, feurigen Zügen eintragen. Der Felsen keller feiert an diesen Tagen ein Herbstfest, wo er so zu sagen, sich ganz gewaltig herausbeißen wird. Der Donnerstag nimmt ein großes Militair-Concert mit vsrstärcktem Orchester unter Leitung des Herrn Musikdirektors Pohle in Anspruch. Mit Einbruch des Abends wird sich eine glänzende Illumination aller Räume mit bengalischer Beleuchtung der Felsen gruppen entfalten. Noch größere Dinge verspricht aber der Frei tag mit einem großartigen Feuerwerk. Wir wollen durch aus nicht den Prasst lsritzen spielen, aber nach den Vorkn» rcitungen, die wir gesehen, wird Jedem ein Licht aufgeben, daß Barthold Schwarz dereinst das Pulver nicht nur für den ^Schießprügel erfunden hat. Wenn Rakete und Leuchtkugel die Nacht erhellt und die Sprühteufel nach allen Luftseiten ih e Mätzchen gemacht, dann beginnt die Erstürmung der Düppeler Schanzen und das Schiff „Rolf Kraale' wird unter 60 furcht bar dröhnenden Kanonenschägm in den Grund gebohrt. Die Masten brennen,, die Pulverkammer fliegt in die Luft und eS beginnt zum Schluß der große Siegeszug. Jedenfalls strömen, wie vor drei Jahren, wiederum Tausende von Menschen hin aus, um das Herbstfest auf dem Felsenkeller zu genießen. — -f Herr Advocat Fränzel ist aufgefordert worden, näch stens in einer Hauptverhandlung im Hrrzoglhum Altenburg zu verteidigen. Er hat hier um Erlaubniß angefragt. Jedenfalls dürste pe ihm gegeben werden. — Das sächsisch.hannoversche Manöver, welches, wir neu lich schon erwähnt, soll gegen den L0. d. M. in der Gegend von Barmstedt, Vramstedt bis Kellinghusen stattfinden. Jedoch würden nur Kavallerie und reitende Artillerie daran Theil nehmen. — Gestern Vormittag wurde am Stande eines Stettiner Bandhündlers ein vormaliger hissiger Restaurateur verhaftet, weil er dort eine Rolle seidenes Band verschwinden und in eine seiner Rocktaschen spazieren ließ, natürlich ohne vorher darum gehandelt oder dafür Zahlung geleistet zu haben. Der Manu schien aber der Polizei nicht unbekannt zu sein, denn ein Gen darm hatte ihn scharf aufs Korn genommen und seine Mani« pulation beobachtet, nach deren Erfolg beide den bekannten Weg hinter die Frauenkirche a>. traten. — Auf der Töpferqasir entstand vorgestern Nachmittag deshalb ein Zusammenlaus von Menschen, weil dort ein großer schwarzer Hund, der in ein HauS am Jüdenhof gehören sollte, ein kleines Mädchen gebissen hatte. Wie wir hörten, wurde sofort dahin Anordnung getroffen den Hund thierärztlich unter suchen zu lassen. — Vorgestern Abend gegen 10 Uhr stürzte vor dem goldenen Löwen auf der Bautzner-Straße ein Pferd, das einer Droschke vorgespannt war, und verendete auf der Stelle. Dasselbe wurde später vom Caviller in Empfang genommen. — Gestern Morgen gegen 7 Uhr stürzten circa 12 Ellen der Umfassungsmauer der städtischen Arbeirsansralt auf der Schützengaffe ganz Plötzlich ein, jedoch glücklicher Weise ohne irgend einen weiteren Schaden dadurch anzurichten. — Es wird uns mitgetheilt, daß in einer auf dm Trachenbergen wohnhaften Familie seit einigen Tagen ein un gefähr 4 Jahr altes Mädchen Aufnahme gefunden hat, das in dortiger Nähe angetroffen und zu dem die Eltern bisher nicht zu ermitteln gewesen sind. — 5. Der Leser erinnert sich vielleicht noch eines Referats in diesen Blättern über die Maskenanzüge von Papier und die sogenannten „belebten Blumen", die in der vergangenen Winter saison zu so rascher Beliebtheit gelangten. Referent fand kürz lich Gelegenheit, bei der Verfertigerin solcher Anzüge, (Kreuz- straße Nr. 6) eine ganze Quadrille arrangirt zu sehen, die in ihrer Erfindung wie Zusammenstellung von reicher Phantasie und seltenem Geschmack zeugt Genannte Quadrille stellt die vier Jahreszeiten vor, wobei jede derselben durch da- Thier- und Pflanzenreich charakteristisch vertreten ist, so der Frühling durch Maikäfer und Veilchen, der Sommer durch Schmetterling und Rose, der Herbst durch Puder und Rebe, der Winter durch Elster und Fichte, unter diesen sind eS vor züglich der Schmetterling, die Rose, die Rebe und die Fichte die sich durch ihre Schönheit und Originellität vor allen an deren auSzeichnen. — Ein Beweis von der Beliebtheit dieser An züge ist eS jedenfalls, daß in kurzer Zeit schon bedeutende Be stellungen selbst vom Au-lande her effeetuirt wurden. — Dar vorgestrige Fahnenweihfest der Turnvereins i« ^1 ' -MI ' MW