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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.02.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050210016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905021001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905021001
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-02
- Tag 1905-02-10
-
Monat
1905-02
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.02.1905
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wörtliches nnv Sächsisches. — Die gestrige össenttiche Sitzung der Stadt verordneten eröffnet- '/»8 Uhr der Vorstelzer, Herr Iustiz- rat Dr. Stöckel, mit einem warmen Nachrufe für die mit dem Tode abgeganaenen Stadtverordneten Herrn Kaufmann Scheibe und Herrn Buchdruckereibesitzer Clausen, deren Andenken die Versammlung durch Erheben von den Sitzen ehrte. — Bon der Schutz gemein >chaft für Baulieferanten in Dresden ist die Berjammlung angegangen morden, beim Rate die Bekückfichtigung >der von chr ausgcarbeiteten Bor- fchläge »ur Befeitigung der Mißstäude un Spekulations- bannisen bei der Ausstellung der neuen Bauordnung sür die Stadt Dresden zu empfehlen. Dieser Bitte schlicken sich die Dachdecker-, Stuckateur-, Töpfer-, Schmiede-, Tischler-, Tape- ziere», Schlosser-, Sporer-, Winden-, Großuh» und Büchsen- mache», Klempner-, Fuhrherren-, Steinmetzen- und Steinsetzer- Innung au. Das Kollegium beschlicht, das Gesuch an den Rat abzugeben. Ein Schreiben des Bezirksvereins für die Iohann- stadt, ia welchem er für die Erbauung einer Elbbrücke im fuge der verlängerten Fürstenslraß- vorstellig wird, wird aus Vorschlag des Vorsitzenden unter großer Heiterkeit auf zwei Jahre zurückgekegt. — Derselbe Bezirksverein bittet, die von Herrn Uhrmachermeister Brückner vor seinem Geschäftsräume, Striesener Straße 33, angebrachte Uhr aus städtische kosten -u beleuchten. Herr St.-Ä. Müller I befürwortet dqs Geiuch, unter Ausdehnung aus Wiederbeleuchtung sämtlicher, fett dem 1. Januar d. I. unbeleuchtet gelassenen Uhren. Diesem Anträge tritt das Kollegium in der erweiterten Fassung bei. — Nach Erledigung einiger Rechnungen, deren Richtiasprechung ohne Debatte erfolgst schreitet die Versammlung zur Wahl eines Schriftführers an Stelle des verstorbenen Herrn Seminarober- lehrers Dr. Netich. Der Wahlausschuß katie die -Herren Sl.-V. Fabrikbesitzer Kunath, Miinsterial-Sberiekreiär Schu bert I und Lftlchbinder-Obermelstcr Un rasch vorgeichlagen. Herr St.^8. Schumann bringt unter Hinweis daran», daß die Besetzung dieser Stelle seit Jahren zum Besitzstand der Gruppe der Hausbesitzer gehöre, Herrn St.-V. 2 ch ü in i ch c n in Voc- chlaa, Herr Lvl.-V. Köhler jedoch Herrn G l ö ß. Beim ersten Wablgange erhielten die Herren St.-V. G l ö ß 32. S ch ü m > ch e n 32, Kunoth 4 und U uro sch 2 Stimmen. Zwischen beiden erstgenannten Herren war Stichwahl notwendig, in welcher Herr St.-V. Glöß 37, Herr St.-V. S ch st in ichen 33 Stimmen er hielt. Ersterer ist somit znm Schriftführer gewählt. — Dem Gutachten des Rechts,ausschusscs, die Mitvollziekiung einer Schittv- nrkund« über ein Darlchn betreffend, ivelches die Kirchengr- meinde Dresden-Striesen beim Landiuirtichastlichen Krediwereule zum Kirchen- und Gcmcindchansbau nuszunehinen bcnbstchligi. iritt die Versammlung einstimmig bei. Wie eS scheint, will das Landes-Konsistorinm an dem PatronatSrechte sesrhalten. wenigstens sind die vom Rate unternommenen Schritte, duS Patronatsrecht übertrage» zu erhallen, erfolglos geblieben. — Aus den Berich! des St.-V. Herrn Eiiciilialn! Sekretärs BIuIh- ner erteilt das Kollegium, der Raisvorlage gemäß, sciue Zu- itlmmung für die Begründung der ständigen Stelle einer Turn lehrerin mit dem Anfangs: elmlt von jährlich 1700 Mark bei der Neustädter höheren Töchterschule. Ebenso wird die Be gründung von zwei Lehrerinncn-Stcllen für die Altstüdter höhere Töchterschule, und zwar: einer etatmäßigen Stelle für eine nichtständige Turnlehrerin mit dem Iahresgehcilt von 1560 Mark, und einer etatmäßigen Stelle kür eine nichtständige sprachlehrerin mit gleichem IahreSgehali bewilligt. — Zum Ankauf von Ehrenpreisen für die vom 17. bis 20. Februar statksindende 10. Deutsch-nationale Geflügel-Aus stellung werden 4M Mark bewilligt. Schluß der öffentlichen Sitzung W4O Uhr. Ihr folgte eine geheime -Sitzung. — In pietätvollem Gedenken an den Geburtstag Franz .kaoer Gabelsberger, der vor nunmehr 110 Jahren, am 9. Februar l78ll, zu München geboren wurde, veranstalteten die im Orts- nerband Dresden, Sv st ein Gabelsbcrgcr ver einigten stenographischen Körperschaften am Mittwoch im „Tivoli", WctlinerStraße, eine G a b e l s b e r g e r - F c > e r. Der schön dekorierte Saal, in dessen Hiniergrunde man die Büste des Meisters inmitten eines grünen Hains erblickte, war biS uüf den letzten Platz von einer festlich gestimmten Menge ge füllt. Unter anderem waren erschienen fast sämtliche Mitglieder des Königl. Stenographischen Instituts mit Herrn Regierungs- rat Professor Dr. Clemens an der Spitze uno Herr «eminar- oberlchrer Böhme als Vorstandsmitglied deS Deutschen Steno- graphen-Bundes Gabelsbcrger. Das Konzert führte die Kapelle des 12. Artillerie-Regiments unter BaumS Leitung in treff licher Weise aus. Die Festrede wurde von Herrn Professor Tr. Fröstliger, Mitglied des König!. Stenographischen Instituts, über das Thema: „Die Beziehungen der Fürsten zur Steno graphie vom Altertums bis zur Gegenwart" gehalten. Der geschätzte Redner führte u. a. folgendes anL: In der Fach literatur finden sich Sammlungen von glänzenden Zeugnisten der Anerkennung und Wertsckzäkuna der Stenographie von den hervorragendsten Männern aus allen Gebieten des Lebens. Vchenig bekannt ist das Verhältnis der Fürsten und fürstlichen Familien zur Stenographie. Redner gab zunächst einen Ueber- ,stick über das Mtertnm; insbesondere mögen die römiickwn Kaiser mit der Stenographie in Beziehung getreten sein. Vom 9. Jahrhundert ab verschwinden diese Beziehungen und treten erst wieder rm Zeitalter der Reformation aus. Die nächsten liervorrageudsten Namen fürstlicher Personen, die die Stenographie gefördert oder auch ausqcübt haben, sind die Königin Elisabeth öon England, Friedrich der Große und Napoleon I. Tie Be stehungen zur Etenonraphie von Fürsten aus neuerer Zeit be- >ressen mit wenig Ausnahmen das Gabelsbergersche System. Aus dem bayrischen Köittgsl-ause sind namentlich zu nennen König Max II., der unglückliche König Ludwig II., derIetzige Prinzregent und der künftige König von Bayern. Von Sachsen wissen wir, daß König Johann der Stenographie Interesse ent- »egenstrachte, und König Georg die Wertschätzung derselben da durch zum Ausdruck brockte, daß er 1900 das Prolektorat über den Dresdner Stenogralchentaq übernahm. ES ist bekannt, daß Kaiser Wilhelm seine Pläne, Gedanken und Empfindungen bei allen festlichen Gelegenheiten öffentlich zum Ausdruck bringt und sich hierbei in den meisten Fällen von einem Stenographen be gleiten läßt. Hierin liegt offenbar ein Zeugnis für die Wert schätzung der Kurzschrift, die mehr besagt als anerkennende Worte. Ehe es aber zu einer solchen Anerkennung der Stenographie bei vielen in- und ausländischen Fürstlichkeiten kam, hat eS vieler Arbeit bedurft. Jetzt pflegen gegen 2009 Stenographen- vereine mit 79 OM Mitgliedern die Kunst Gabelsbcrsers und im letzten Jahre sind über 111 000 Personen neu in die Kunst eingeiührt worden. Sie wird in 30 deutschsprachigen Parla menten und staatlichen VcrlretungSkorpern angewandt; es ein- stieren 18 Uedertrngungcn aus fremde Sprachen. Das sind Er rungenschaften, mit denen sich kein anderes System messen kann. Wir tollten uns darüber freuen, aber auch dazu beitragen. daß die Erkenntnis von dem Werte der Stenographie, im besonderen deS Gabelsbergerschcn Systems, in immer weitere Kreise dringe. Die Ausführungen des Redners wurden sehr beifällig ausge nommen. Mit einem animierten Ball fand die wohlgelungenc Festlichkeit ihren Abschluß. — Ter Vorstand der Dresdner Ko 11 s mo n n s ck a s t trat am Mittwoch un Saale des InnungSgrundstücks, Lftra- Allee 9, unter dem Vorsitz des Herrn Kommerzienrats Spitz zu einer Sitzung des GelanuvorstandcS zusammen. Aus der Tagesordnung ist bernorzubeben die Ausnahme von 65 neuen Mitgliedern; die Neuwahl der Mitglieder des Schiedsgerichts der Dresdner Kaufmannschaft für Elb>chmalirts-Sachen auf die Periode 1905/1907: die WM der Mitglieder tür die von ehemaligen Schülern der LeftentUcheri Handclslehransialt zum Feste des 50jährigen Bestehens derselben errichteten Benier-Stis- lung. Ferner erfolgten Mitteilungen über die Anstellung vou drei Lehrern für die Hände Sleyransio.it, Verseilung von Unter- ftütznngrn aus deu von der Innung verwalteten Uittersiiftnings- 5/nsen, sowie über Aufdeckung und Bestrafung von Schisisdieb- itählen. Gegen die in der letzte» Zeit wieder in den Vordergrund getretene Ei,Führung von Schissgbrlsabgnbcn lvnrde bcstblosstn, sich mil einer Eingabe an die zuständige Behörde zu wenden. — Der Brunn ebrmnligcr Einjährig-Freiwilliger „ Alle mann la" veranstaltet am 23. d. M. »n Knnzkrisaale des Zoolo gischen Gartens ei» Kostümfest, dem eine .Boomblut-Pailie" nick vielen Ueberialchungen zu gründe gelegt wird. Mit dem Feste ist ein« Äabenlottert« verbunden. — Herr Seiseusabrilant Gustav Adols Gabler, der gestern jein SOjährigeö Bürgerjubiläum jeicrte, wurde mittags durch eine au« Herrn Bürgermeister Hetjck>et und den Herren Sladträten Kammerrat Schröer und Privatmann Wokurka, sowie den Herren Stadtverordneten-Vorsteher Iustizral Dr. Stöckel, Kaufmann Anger, Fabrikbesitzer Krauße und Privat- mann Schulze bestehende Abordnung der beiden städtstcven Kollegien unter Ueberreichung eines JubelbürgerscheinS herzlich beglückwünscht. — Aus der von dem vormaligen Stadt-Chiruraus Johann Michael Eltz im Jahre 1820 letzttvillig errichteten Stiftung lind ooin städtischen Stistsamte zwei Stipendien in Hölze non je 160 Mk. jährlich sür Chirurgie Studierende der Universität Leipzig anderweit zu vergeben, wobei Mlglieder aus der Familie des Stifters von männlicher öder weiblicher Abkunft zunächst zu berücksichtigen sind. — Gestern stink» bier nach jahrelangem schweren Leiden im Alter von 80 Iahten Herr I G. Müller. Der Verstvrbrue, der über 50 Juche Dresdner Bürger war. bewirtschaftete tn den 50er Jahren das Restaurant .Aum Bayerischen Brauhaus" in der Schäserstraße und water das Rettanrnnt .Kanzlethvs" in der Spoieiguffe. das ihm eigentümlich gehörte. Zu den bekannten Persönlichkeiten des älteren T>eSde,is zätstend. mar er inwlae widriger Beihältnijje »m sein Besitztum gekommen zu einer Zeit, wo andere in gleicher Lage von der Arbeit ausznruben pflegen. — Dienstag, den 14. Februar, abends 8 Uhr. wird der ausgezeichnete ForschungLreisende Alfred Bertrand aus Gens auch in der Annengemeinde seinen durch Lichtbilder illustrierten interessanten Vortrag: „Ein Blick ins Innere von Afrika" im Gemeindesaal lAnncnslraße. 40j halten. Herr Pastor Lie. Wuttig wird ihn aus dem Französischen ins Deutsche übersetzen. Der Eintritt ist frei. — Von Herrn -Hugo Schübel erhalten wir in der An gelegenheit des H ü t t ig - P r 0 z e i s c s iolgende Zuschrift: „In icdem Uneingeweihten muß es den Anschein erwecken, als ob ich an den Manipulationen Hntftgs leügcnoiiiinen hätte, und erkläre hiermit ausdrücklich, daß dies nicht der Fall ist. Ich habe seiner zeit nur die Veruntreiiunnen entdeckt und de» Delegierten des Auftichtsrates angezeig». Ebenso ist univahr, daß mir sür Fest stellung der Unregelmäßigkeiten 100 Mk. geboten und gezahlt worden fticn. Meine diesbezüglichen Entgegnungen lm Lause der Verhandlung fehlen teilweise in den Berichten." -- Ai» Mittwoch vormittag spielten ain Loschwitzer Elbuscr Kinder au' den beim Eisgang auf daS User geschobenen Eisschollen. Dabei siel ein Mädclwn inS Wasser, wurde aber durch eine» hinzueilcnden Arbeiter vor dem Tode des Ertrinkens gerettet. — Im Bürger-Casino. Große Brüdergnffe 25. wird noch bis 20. Februar großes Bock bienest gefeiert, das sich „Ein biilorischeS Winterfest im Parke zu Alt-Reisewiß" nennt. Tie Konzerte finden ununterbrochen von mittags 12 bis nachts 11 Uhr statt. — Sonntag, den 19. Februar, vormittags '/eil Ubr findet in Deubcn , im obeie» Gailhöfe, die VeisnminUiiig der Bundes-- Vertreter des SlrnoznaphciigaubundeS Stotze-Schrel) im Kölftgieich Sachten statt. — .Rieia. 8. Februar. Die hiesigen städtischen Kollegien beschlossen die Lliifiioüme einer Anleihe von :130M> Mark bei der Loiidesneu",chern„gsa»stalt ..Königreich Snchien" zu 4> - Prozent. Die Alifiiahme einer Anleihe machte sich wsotge der beschlossene,, Eirichiung eines Schulgebäudes für dos Realprogym- naiium, dos mit 250«60 Mark veranschlagt ist. nötig. Fü, den .KinnkenhaiiSban bereits bewilligte 55 750 Mark solle» mit ans die »ene Anleihe übernommen werden, ebenso wettere MOOOMark. die geilem für die Errichtung eines JtolierhauieS sür ansteckende Krankheiten bewilligt wnrden. — In Mittweida Kat eine 26 Jahre alte Häklerin heimlich ein Mädchen geboren und dnS Kind in die Grube des von ihr mit bewohnten Ha»ies geworfen. Bei einer durch die Polizei vorge- iwminencn Räumung der Grube wurde der kleine Leichnam ge funden. Die Mutter deS Kindes wurde nach dem Kranlenhause überführt. — Ter geisteskranke Schlosser Resch in Chemnitz, der Anfang Januar seine beiden Kinder zu töten versuchte, indem er ihnen die .Kehlen durästchnitt, wurde vorgestern von zwei Schirlknaben an einem Gartenzann mil durchschnittener Kehle tot aufgesunden. — Beim Spielen fielen in Arnsdorf die beiden 4 und 7 Jahre alten Kinder eines Bahnärbeiters in die hochangeschwol- lene kleine Röder, von der sie sofort fortgerissen wurden und ertranken. Eins der Kinder wurde aus Ärnsdorser Flur iot aus dem Wasser gezogen, während daS andere von der Strö mung bis nach Kleinwolmsdorf getrieben worden war. — Zwickau, 8. Februar. Der Bürgermeister- Konflikt unserer Stadt will nicht zur Ruhe kommen und ist wieder in ein neues Stadium getreten. Nachdem Ende vorigen Monats die KreiK.-a npnnann schaft die Wahl des Bürgermeisters Münch bestätigt hat, 'lzaben die Gegner Münchs in der heute ab- gehaltenen Versammlung gegen den Beschluß der Kreishaupt- maiiiischaft einen Antrag eingebracht, der durch die bejahende Entscheidung des Vorsitzenden, da 14 gegen 14 Stimmen standen, auch angenommen wurde. Dieser Antrag lautet: „Das Stadt verordn eten-Kollegi um hält die Wahl de« Herrn Münch vom 30. November 1904 nach wie vor sür ungültig, jeden falls durch den StadtveeorSnetenbeschluß vom 26. Dezember 1904 für zurückgenaminen und beschließt, gegen die Entscheidung der Kreislfauptmannichatt vom 27. Januar 1905, sowie gegen jede spätere abfällige Entscheidung der nächsten Instanz die zuläs sigen Rechtsmittel, außerdem gegen die vom Kreishauptinonn ausgesprochene Bestätigung bei der Aufsichtsbehörde Be schwerde einzulcgen und den Stadwerordnetenvorstcher um Ausführung ofties Beschlusses zu ersuchen. Der Rat wird um Beitritt zu dunem Beschlüsse ersucht." — Adork, 8. Februar. Von Grenzauffehern festgenom- men wurde in der Nacht zum Montag einE1 nbreche r. ivelcher der unweit Ebmath gelegenen „Grenzschänke" einen nächtlichen Besuch abgcstaiiet hatte »nd oie DiebeSbeute — Wein. Zigarren und Schnaps — ein'cliinuggeln wollte. Der Dieb und Schmuggler, Albin Schettler aus Adon, war im Besitze neuen Eiubrccherwerkzeuges. — Militärgericht. Das Kriegsgericht der 23. Division »erhandelt gegen den 1881 zu Erfurt geborenen, wiederholt vor- bestraften Soldaten Gotttticv Frieörich Hesse von der 3. Kom pagnie deS 177. Infanterie-Regiments wegen unerlaubter Ent- scrnung von der Truppe, Ungehorsams und Rücksallbctrugs in einer größeren 'Anzahl von Fällen. Ter Angeklagte ist »kelinach wegen eigenmächrigen Verla'scns der Truppe bestraft worden, weswegen ihm am 9. Sktober, nachdem er sich abermals einer Urlaubsübersch'.'eitnng schuldig gemacht batte, besohlen worden war. die Kaserne nicht zu verlassen und sich stündlich beim Unter- vssizier ^zu meiden. Dftseiiiüigeachtet lief er am Abend wieder sori, besuchte mit mehrere» Bekannien verschiedene Wirtschaften und reiste am folgenden Morgen, nachdem er die 'Nacht außer halb der Ka'erne zuaebracht hatte, nach Chemnitz zuM Besuch von Verwandten. Bon hier wandie er sich über Gera uacb Erftin. Ivo er seine Mutter besuchte, der er oorresetc, aus Urlaub zu sein. Hier blieb er svn' Tage, dann irrte er in der Gegend von Leipzig und Halle planlos umher. Seinen Lebensunterhalt verschaffte er 'ich durch äußerst raffiniert ausgcführte Schwindeleien. So besuchte er in beiden Städten eine Anzahl von Günncreie.!. gab sich als Bursche eines höheren Offiziers auS, in dessen angeblichem Auslraae er bedeutende Bestellungen für eine am nächsten Tage zu einem Familienfeste zu liefernde Blumen- und Pffanzendckorauon ausgab. Der Sendung, pi be merkte der gewandt und sicher anstrctende Schwindler, der von Beruf selbst Gärtner ist, solle die quittierte Rechnung bcigenigt werden,' doch wolle man ja nicht daS Prädikat „Exzellenz" ver gessen, sonst bekomme er von seinem Herrn, der in dieser Hin sicht sehr libelnebmcri'ch sei, einen „Anschnauzer". Natürlich hat es der 'Angeklagte, der mit den tstevilogeicheiten im Gärtnrr- vernfe ganz genau Bescheid weiß, am die Trinkgelder abpessken. die er in kalt allen Fällen erhielt. Erst, hinterher vemerüen die Geschäftsleute, daß sie hcreingesalleu waren, denn in Wirtlich- kei! existierte ein General mit dem angegebenen Namen gar nicht. D m Gemeindevorstand in Wittschoua 'chwind.ite der An- gekiagte vor, er bähe seinen Nrlaiibr-.paß und 'ein Portemonnaie mft 25 Mk. Iicha.r verloren, müise aber am nächsten läge wieder bei seinen! Regiment cintreffen, da er sich als Frei williger nach Südwcslasrika gcme'dct habe. Auch in diesem Falle gelang eS. eine» aroßeren Geldbetrag als Rciscnuterstützuiig z» echaltcn. 'Schließlich erfolgte in Zeithain die Festnahme des Ausreißers, der ständig Umform getragen Hot. Seit 23. Oktober befindet er sich in Untersuchungshast. Unter Zubilligung Mildern der Umstände Ivird der in der Hauptsache geständige Angeklagte zu 1 Jahr 9 Monaten Gechnguis und zur Verjei.'niig in d.e zweite Klasse des Soldatcnstaitt'eS vermiest'. Dre Unleriuchung» Haft kommt mit 3 Monaten in Anrechnung. — Landgericht. Des einstichei, und schweren Dieb stahls angeklaat erscheint die 1884 in Pulsnitz geborene Johanna Paula Kunow vor der 4. Strafkammer. Im Oktober 1903 stand die Angeklagte als Kindermädchen bei einem hiesigen Kauft man» in Diensten und stahl ihrer Herein ;10 Mk. in Gold uns ein Paar Handschuhe. In einer anderen Stellung bei einem Möbelsabrikaitten öffnet" sie im Mai 1901 mittels iolsrni- Tchlüisels ein Schrcibpult und ennoenretc nach und nach 50 Pik. Der GerichlShos diktiert ihr 5 Monate Gefängnis zu. — Dil mehriach vorbestrafte, 1881 in Großcotta geborene T-ien'ipcewn Johanna Christiane Kümmel diente bei einem hiesigen Flei'che». und erbeutete durch einen Griff in die Ladeickasse eine Rolle Fünizigvsennigilücke im Betrage von 10 Mk. Bei einer anderen Ge'egeuheii eignete sie sich ein Zehnmarkstück und einige .Kleidungsstücke an. Die rückfällige Diebin hat inst 10 Monaten Gefängnis und 5 Jahren Ehrverlust zu bützen. — Als e.ne d lebst me Arbeiterin erwies sich ancy die D-ieustper'on Ida Theresia Kost-er. Sie erleichterte die Kaffe ihres Herrn, eines hiesigen Fuhrwerksbasttzers, nach und naa> um 71 Mk. Ta d.' Ängeklagie vor nicht langer Zeit vom Schwurgericht Schwcrdnff. wegen Brandstiftung zu 3 Jahren Zuchthaus uno eniimechenden Neuensrraien verurteilt werden ist, erkennt das Gericht aus ein- Zusatzstrair von 3 Monaten Zuchibauv. — Aus dem Wege zwischen Zschieschen und Mülbitz hielt der 17jährige Ehkvdrener Ernst Al'red Zschoche aus Zschieschen am Abend des I. Dezcw- der eine junge Fabrikarbeiterin an und benahm 'ich ihr gegenüber in schamloser Wette. Nur dem energischen Widerstande per Angesallenen i» es zu verdanken, daß der Buftche das beabl.chftat - Berbrecken nicht aussiihrle. Das nach geheime, Beweftai.ft,a>'n e gefällte Urteil lautet aus 5 Monaie Gefängnis. — Kaum ans dem Zuchihaiiie entlassen, stahl der 1874 In rkungkwip ge.^ cne Arbeiter Paul Bruno Zill am 4. Januar 2. I öci einer Ge legenheitsarbeit auf dem Gülerbahnboie in Nicdcr'edtty ein Sack Kleie und brachte ihn seiner Logiswirlin. der Scrohhi:: ziebersehefrou Anna Lina Künzel geh. Köhler, als Zahlung Or rückständige Miele. Die K. soll sich durch die Annahme der .ftffste der Hehlerei jchulvig geniochk haben, ivird jedoch sreigeß'rvmen. Zill dagegen wegen wiederhollen Rücksallkttebiiahls zu l Z 3 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt: Polizei-Aussicht ist zulässig. — In angelriinkenem Zustande der Fabrikschlosscr Theodor Otto Thieme ans lHroßenhain a n 28. November 1904 in Z'cheila über eine Mauer in einen Obft- aarteii, sing dort zwei (Ruße »nd nahm dann, die Gäitte rnner den Armen tragend, »ui der Mauer Platz, ließ sich auch nftx stören, als mehrere Personen die Verfolgung aittnnhiiien Er Hw sich heute wegen schweren Diebstahls zu veronttnorien. wird ade- ffeigesprochen, da eS sich offenbar um einen Scherz handelt, e v allerdings leicht hätte schlimm anSsallen können. — Der in einer lnestgcn F-nbrik beschäftigt gewesene Schuhmacher Karl Wer,»"- aus Wernftadt fälschte eintge Lohnzeltel und erlangte dadur. innerhalb 6 Wochen widerrechtlich einen Mehrbetrag oon 30 Mo Das ft nett lautet auf 1 Monat Gc'anan is. — Oesfentlickie Verkletgerunaen in denKöni».'. A m t S g e r > cd I e n. Sonnabend, den II. Fed mir. Banden : x Bä-le, meitler Friedrich Ernst I>ui"la Lnuagrundiliick <1.0 Art daftliis«, .s-crinad' stratze!>. >7 000 M Tiesden: Autt«I>-r Karl stusian Heimes '.'i'-otindniid mit Schuppen, Otarien und Privatwcg, sowie Wald nnd W'cie <70,1?lri i» Iaichindori, <050 M., scrner Feld <0,8 '->10 nni gern besleßt. 3aa M. Dresden: Bauineisier Karl Oinilap zidalob Höckels Hckbangeüe <8 ! Art in Dresden, Gruna. .Zeeriulceinahe, Ecke B.iislra«-, 2>i i'!>a M. (kdenmip: 'iinputlc r'aura Lrsix acb. M-d»e,z Schankwirkichaftgarand'Uick <2.1 Ari da- ielk«, Brücken«,atze PS, 63 Stk M.. wovon 3016 M. an! das Inventar enr. fallen. DklSnib ^ Banu^ le>nebm-r Ferdinand Hermann Kelbig« zro i Krundtiücke. je ein »> vvslondc.'ec Dohnhansneukau <ie 3,1 Ar» d n'elbü, iseorgsir. 11300 be,. Miiiivcida : i^uliav Alsred Müllers Biickerei- grnndftiick <1,8 ?Ir) dawlbtz, Kaidbeimer Strobe K. II kuo M Leipzig : Fleffcker Friedrich Franz SchlenhingS und Genossen AttdznaSkiaus, Wohn- ba.iS, Wa'chbanS »nd Garten <12,2 Aft in rttndcnlbal, vanpviroße KL und Babnlioniraszc I, 32 220 M. kleriietaernna zwecks Auihebung der ikcniein- ichait. Leipzig: 8>mmerpolier Adoli Lermann Gänb' »nd Zimincrinann Johann Gvtllieb Aler' EckwobnbanS <K.'2 Ar) in Böblib-Ekrenderg, Wel- irner Straße 40. 32 560 M. Leipzig : Karoline Emilie verebel. Bener ged. Schmedichen - Wobn- und Hintergebäude (6,2 Ar) in L -GohtiS. Werder- Maße 15. «6 800 M. Börsen- und Hanvelstett. S. Februar, vorm. N Uhr LO Mtn. Detter: Bewöltt. Aon«. 8!»'„jirKer Monop. — ^rürrett 88'vo»ltSLiU« 141^ ^ DtffDe.R.aLnl. 8s)'/, Italiener 104 L>t'l',nanbank 18», ^ors. Lom. Htz. Japaner 80«>, ^han^red l'-b^Pe:iEyuera 'in.eHe -fturee- üS^/. « <d^erö 17',g Snql.Konlolr: . 108' ^ s«/t,eon, l03> , 8' . ruror. Werte: § » 86»,^ 1»/. A oring. 87 Ntv Tinto vlir^,N»»eri1anrr: k»/„ Chin.Anl. — j8ft Nufien 4*/, ,Balt. and L)ht0 Ärflemmter: « 95 2. »,i. 90 -au.idoBae. 137^ LObajr.Psiner: 81erÄrtech.An>. 49«/< Sranier 3!-'''»'7bir.*Milw. 180»e, senden»: Stetig, wrchenübersicht der SletthAbaur vom 7. ^cdru^r »kttva. MetalldLÜand M- L V72 894 NOV <tug. ». 4130 0cv V-üand an kNeikln'taNenIchetnen . . . ^ , 1256 000 Bestand an Noten anderer Banken . . » 1°» 3-tO 000 Hug. - 8 948 ltOO Bestand an iMeäileln , 686 9»2LK"»V Adg. - 44'>5 000 Bestand an <!o,„bardsorde7ungen 49 2"8 00v ?ldg. _ 6 814 000 Bestand an Sssetten , 79 70« lX« 2dg. , LI 846 000 Bei,and an «onsttgen Lkttveu . . . . , 95 f.70 lX>0 2tdg. .. 8«.! LOS Passlva. Grundkapital ILOOOOlX^l« Unverandei. Neien'e^ond- ...» 64 814 Ola» Unreraneer.. Betrag der umlauienden Noten ...» Lin 1-201,0 Abg. ^ 43 640 00o EonOtge tkigl. »ült. rverblndttchketten. . _ 488 086 000 9ibg. 24 3«>7ovi- LonOlge Pa's'va 45 454000 Mg. 150 OOO Nolterungen derProduttenbörse,u ^heu:n», a:n 8. kcdruar 1V05, mtttogtz »/4I Uhr. Witterung: Ernste. Teitdeitt: LUU. — Getreide- i.-, 10<00 Kilo netto. Weizen, fremder 1"5,—203 M.. do. sächsischer 1.5 l78 M. Nogg ,:. hiesiger 14««-1->2 M.. do. niederländisch - «ctchOsMkr uno prenblschrr 145 L".. vo. fremder 15::—lö3 M. Gerste, Brau»vare. ^renrde 175-210 M.. do. B.Luu.'ür.. sächsische 170 190 M.. do. y'ahl- uno ^urrc-rware 130—134 M Haicr. rirlaüdiiche. 147 1--.0 M., do. aulrsiiudl^cr —M Mais, mixed 132—136 M.. r-o. gvosikoriaF 132 —134 M., do. <5ttic>nantine 172-18" M. lsrbsen. Nochwa.e 1«o—19 » M-. de. Mahi- und Zutterwarc > 5 -170 M. RoggenHe,z NO—112 M.. Weizeurieie. 109 11, M. Leinsaat, setnsie besatzkreic. ru.,. 220M.. seine, rusi'. 2««3- 213 M.. do. mirll re —.- N.. do. Vo«nvav 203 M. do Laplala 160-18.'» M. Hev-: — M. Mehl. (Pro IVO No. netto.) Kaiser-«»^. 31.25 32.25 M.. Weizenmehl 00 27.50—28.54, M-, do. 0 26.00 27 00 M.. Roggen,nehl 0 21.25 21.50 M.. do. I 19 25-19.50 M. «ertt» U Februar. GelretvederiLt. Wetzen: per Mar 178,25, per Juli I8o,5v, l er Leptbr. 177 50. ruyig. kloggen: per Mar 148. per Null I4ti.50, per S.ptdr. —, iiiaucr. Laser: per Mai 139.25. per Juli 138,5v. rupig. Mais lamerika». nitx.): per Mar ttk.pcc Juli 115,25, nibig. Nüböl: per Mai 45,20, per Otto der 46,30. itill. Lv'rttus 70«r loco —. Umia«: —. Hamdur«, 0 ffebrunr. Mold rn Barren pr Mlogr. 2700 Br. 2784 <?. Ltlber in Barren vr. Ktloar. 81.25 Br. 83,75 K. vamdur«, 8. Februar, < G e > re r o e m ar kt.» Wetzen rubig, Mecklenburg, und l7'iyoliiciner 175—177. Koggen rubig Mecklenbmge^ u..Alt«>«irker '45—147, rusi. eil. 0 Pud >0 15 109. ltzeet!« jc'i, ntdruss. eis. 96.50. Vater ieü, Hoiliemcr II»2 Llecklenb. I46-I5L. Mais runia, Anrciik. mired cif. 95,5". La Plaia rff 102,00. Aüböl ic'i, verzollt 46,50, Lplrtms rubig, per Februar 26,75 G-, ver Februar - März 26,75 v). per Mürz - April 26,75 G. liassee loco ruhig, llnl'ap 2500 Sack. Petro leum stetig. Standard wliile low 5.80. — Weiter: Nebel. Bremen, 9. Februar. BaumivoUe 40.—. Nupig. , Maavedurg, 9. Fcbr. (Juckermarkt.) Nabzucker t Prob. !rant»o irci an Bord vamburg. Tendenz: Flau. Per Februar :ti>,50 0). 30,75 B. —bz.. per Marz 30,50 ltz. 30.60 B. -.— bz., per Avril 30,60 l>). 30,70B. bz.. per Mai 30,70 G. 30.75 B. bz. per Augim 30,85 S. 30,95 B. —bz., per Oktober-Dezember 22,55 >6. 22,60 B — Wetter: Natt, beiter, «nrinuaer 889« o L.: I5.l«t-l5,20. Flau. Nach- nroi ukw- 75 , o. L.: 12.80-13,00. Brvt-Rasßnade o. F.: 25.95. Ge- ichüiisios. KitltaU-chicke» m. S.: 26,00 -Uosnnade m. S.: 25.70 bis 25 95. <?«». Melk« Ni. S.'! 25,20-25.45. Stimmung. Geschüstslos. Wochenunnatz: — Zentner. Kiipsermarki. London. 8. Februar. (Schluß.) eh,li. Kupier 87',, ver 3 Monat 67' .. Auing. Liverpool. 8. Februar. «Nachm. 4 Uhr 10 M.) Baumwolle.. Umsatz 8 kiobcr November 1,21. Ncw-Aork. 8. Februar (Warenbcricht.) Baumwolle in Ncwftort 7,00, do. Liftemiig ver Apnl 7,55, per Juni 7,62. do. New - Orleans 7°,. .)V.Ern atvam 7,15, do. Rohr. L BrotbcrS 7.,-». Mai« V ?' ' ^ '" I ÖO'-- vcr Sepicmbcr —. Roter WlNiermcizen loro ^ ^ VC Juli ,04-« per Crcdilansiati tür Industrie und' Handel i» Dresdcn in Ltau, dation. Die bekannte Klage des Herrn Nc^tStinwaliÄ Tr. Böhme in Sachen der letzten Generalversammsima-- belchlliffc ist gestern vom KSntgl. Landgrricht.abrrmalS vertagt worden, um Dresdner? N er ch dichten. rr. Seite r». Freitag. Z«. Februar
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