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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.02.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050210016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905021001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905021001
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-02
- Tag 1905-02-10
-
Monat
1905-02
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.02.1905
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L ».7 s . L s r» ^ ^ kV Ü >» L - « « 4st r» . 5>r »5 8 ftrsten. a» di« Spitze« der deutschen de» ans 14 Herren beuchenden Deuts Landeskirchen-Ausschuß, an Admiralität, an den Reichskanzler, die . ^en, an -Evangelischen ie Generalität und ^ - , - ^.... . , Minister, die Staats sekretäre und Unterstaalssekretäre. an die Vorstände der evange- lischen MissionSaesellschasten, an sämtliche KonsistorialprSsiden- ten und Generalsuperintendenten der preußischen Monarchie, an den Zentnalvorstanb der Gustav-Hldols-Vercinc, an die Präsidenten der Preußischen Generalsvnode und der Provinzial- vezw. Per- liner Siodtslinode. an daß Konsistorium zu Berlin, an die Rektoren der Universität und der anderen Hochschulen zu Berlin und Cbarloltenburg, an di« Mitglieder der evangelisch-theoloai- schen Fakultät diesiger Universität, an die Akademien der Künste und Wissenschaften, an die Silpcrintendenten Berlins u, a. m Ein Ausschuß, der sich in Weimar bildete, beschloß di« Errichtung eines Landesdenkmals für die verstorbene Troß Herzogin Karat ine auf der Wartburg. Die Urteile über da» verflossene Wirtschaftsjahr, wie sie bereit» in einer Reib« von Berichten der Handelskammern und ähnlicher Koiporationen vorllege». erbalten eine beachtens werte Ergänzung durch die Uebeisicht des Reichsarbeitsblattes über den A r b e > t»i» a r k t im Jabre I!XU Auch hier wird kon statiert. daß das letzte Jahr, wenn eS auch keil» völlig eindeiilicheS Gepräge trägt, doch im großen und ganzen ein Jabr der Erholung und Konsolidation aeweie,« ist. ES beißt bau» weiter: „Charak- reristiich für da» Jahr 1901 ist iedenfalls die starke Konzen- trotionsbewegung in der deutsche» Industrie, die sich einerseits in der zahlreiche» Nengrünbung von Syndikaten und der Verlängerung alter Stmdikaie und Kastelle sowie in den häufigen Fusionen großer Weste äußerte, die uiidcreiscits auch in dem Zusammenschluß der deutschen Arbeitgeber ,n großen natio nalen Arbeitgeberverbänden, welche ein Äcgengewichi gegen die Organisattvncn der Arbeiterschast bilden wallen, sich gellend machte. Tie Festigung des deutiche» WirtichastsledenS traf auch bann zu Tage, daß der Krieg in Ostasirn. abacicben van vorüber gehenden Stärlingen a» de» Bölirn, eine »eniienswerle Erschütte rung der deutschen BolkSwistichast i» seinen tliiickivirkiiiigeii nicht auszuüben vermochte. Der deutsche Anßendaiidel hat im Jahie 1904 seinen Umfang behauptet, ja sogar die Zistern des Jahres IM sowohl in AnSsuhr wie in der Einiudr nbestrosfen. Tic Pestckrseiniiabmen der deutschen Eisenbahnen auS dem Güterver kehr stiegen erheblich und üdestiasen die Einnahmen von I90J nm 67.0 Millionen, und ebenso hat die Steuweistener !ni Jahre I!>«U wesentlich höhere Beilage eibiacht als im Jahre 19r>0. alles An zeichen eine» stärkeren PulSichlagcs des iviitichastlichen Lehens Tie verhältnismäßig günstige Lage des deutschen ArbeitsmarkieS trat besonders in die Erscheinung bei einem Vergleich mit dem AuSlande. insbesondere mit England und Frankreich, von dem rn- mal daS elftere unter einer iiiigüiistiaen Gestaltung der Beschästi- gung der nationalen Industrie zu leide» hakte. Zu etwa der gleichen Beustcilung sichren die Zister» der Krankenkassen und Arbeitsnachweise sowie die Beobachtung der Zistern der Arbeits losigkeit in deutschen Jactiveibänden " Gegenüber dteiem recht günstigen Bilde düsten indessen die Schattenseiten nicht vergesse» weiden, wie sie in der KapitalSkonzenlraiion sich für das gelauste WistschastSleben immer stärker bemerkbar machen Tie sozialdemokratische Reiclcstagsftaktion beschloß, zum Etat des Reicliskairzlers eine Reioiulion einzn- brincen. ivorin dieser ersucht wird, dem Rcicnsia.ze baldigst einen Gesetzentwurf über die Sicherheits-Verhältnisse der Aus länder im Deutschen Reiche oorznlegen. Frankreich. Eine Abordnung der parlamentarischen i n t e r - n a i i o n a l e n S ch i ed S g e r i ch l S g r u v v e übeireichte gestern dem Minister Delcasss eine Rote, in welcher cs heißt, dnß der Abichinß neuer Handelsverträge durch Deutschland höchstwahrscheinlich die Folge haben werde. Frankreich in eine Reihe in!er»cikion.stcr Vcihandlnnacir zu verwickeln. Tie SchiedS- geiictstsgruppe halte es daher sür ihre Pflicht, die Auimerkiamleic der Regierung ans die neue in den meisten neuen deutschen Handelsverträgen enthaltene Klauie! zu lenken, wonach alle sich aus der Anwendung der Bcstiäge ergebenden Ttrriligkeilcii dem Haager Schiedsgericht nnterbicitet weiden sollen, falls eine irenndschaslliche Regelung nicht zu erreichen sei. Tic Grnvve erinnert daran, daß sie im Jahre >902 einen Wunsch zu grinsten der Verallgemeinerung dieser Klan'el geäußert habe, und blkkrt Trleassd. gegebenen Falle? dielen Wunsch :n berücksichtigen. Tie Rote lenkt seiner die Anfmestiamkeit deS Ministers ans die Ans- nahinemaßrcgcln, welche unter dem Vorwände sanitärer. hygie- nischer und anderer Maßnahnien die HandelSverliäge für be stimmte Artikel illusorisch machlen und zu zahlreichen Slreiiig- keiten führten. Es wäre für de» Handel der ganzen Weil von Interesse, diese Streitigkeiten zu regeln und sie !» verhindern. Man könnte zu diesem Zwecke eine international!; lliitestlichriiigS- kominiisivn beim Haager SchiedSgerichtshof cinsetzen. Die Regie rungen müßten l'ch daher ins Einvernebinen letzen, damit >edr einzelne von ihnen ständige Mitglieder >nr diese Kommission er nenne. nnd daß die letzlcre strls nur zusanimcnzntreken drouchr. wenn sich eine Veranlassung dazu böte. Tie Abordnung bestand darauf, daß es notwendig sei. ein allgemeines Mittel zu finden, »m die loyale AuSinhiiing der HandrlSvesträge sicher zu stellen. Te 1 cas»e erwiderte, daß er die Fraar sehr gern prü'eu wolle. Tue Sozialisten und Radikalen wollen einen Ge setzentwurf über die Abschaffung dev Ehrenlegion und aller anderen O rdenscniszeichnunaen einbringen. Angeblich >oll die Mehrheit der Kammer für den Entwurf sein. s.Mgd. Z."j Ter RakionalanSschnß der S o z i a l i st e n v a r i e i hat aus Jaures Antrag beschlossen, daß die sozialistische Giuvve der Kammer nicht mehr au der Delegation der Gruppen der Linken leilnelnnen soll Italien. Die Regierung ist entschlossen, einem etwaigen E i s e n b o h n e r a u ssta n d, für dessen Durchführung bis setzt 500 000 Lire gstcunmelt sind, aus slrasgesetziichem Wege eist, gegenzulrercn, außerdem das gesamte wehrpflichtige Bahnpersonal cinzuberusen. Schweden. J-m Amtsblatt wurden die Protokolle über die Verhandlungen verönentliclst, die »wischen dem schwedischen und dem noriveguchen Minister bezüglich der Trennung des aemeinsamen Konsulwescns stastgesiinden haben. Aus diesen Protokollen ergibt sich, daß der norwegische Minister dem ihm vom schwedischen Minister gemachten Vorschlag, betr. alcrcl-e Gesetze für die Regelung der Beziehungen zwilchen dem Minister des Auswärtigen und den tRsandtschaften einer seits und zwischen der Konstilardirektion »nd dem Konsul ande rerseits nicht amiehmen wollte. Dieser Beschluß war gleich zeitig rm schwedischen und im norwegischen Staatsrate gefaßt worden, uni» der König traf folgende Verfügung: „Ich finde, daß ich unter den gegenwärtigen Umständen keine andere Ent- fcheidring treffen kann, als dem Vorschläge des Ministers des Aeußeren beizustimmen: ich kann mich aber nicht enthalten, ineinen beiden Völkern meinen warmen Dank und ivarmen Wunsch cnlszujvrechen. daß die beiden, seit einem Jahrhundert vereinigten Königreiche niemals zulassen, daß irgend welche Meinungsverschiedenheiten der Union selbst schaden: denn diese ist der sicherst« Schutz der Unabhängigkeit, der Sicherheit und der Wohlfahrt der ikandincrvischen Halbinsel." Die norwegische Ab teilung des StaatsratZ hat dem hinzugestigt, sie habe sich er- loubt. dem Könige von dieier Verfügung abzuratcn. Rußland. Wie gemeldet, ist in Petersburg ein ange sehener d e u t i ch e r Kaufmann namens Friedrich Hoch an scheinend ans politischen Gründen verhaftet worden. Es mag in Petersburg vielleicht mehrere.Herren dieses Ramens geben Rach der näheren Bezeichnung des Verbasteien als e nes sehr bekannten Geschäftsmannes dürste cs sich mabricheiiilikb um eine» Herrn .Hoch bandeln, der über 50 Jahre alt »nd seit mehr als Jahren mit der Vertretung großer deutscher Weltstrmen. u. a. auch einer bedeutenden Schistsbangeiellichgsl. betraut ist. Wie von wohlunterrichteter Seite mitgeteilt wird, erstellt sich dirier Herr des größten Ansehens bei seinen Landsleuten in Petersburg, und da es mehr als unwnbrscheinlich ist. daß ein Mann in serner Stellung sich in die politischen Angelegenheiten eine- fremden Reiches mischen würde, darr man der weiteren Entwicklung Vieser Ange legenheit mit Spannung eistgegeniehr». Bezüglich de« Mordeö an dem livländlichen SenatSproknrator Job ns Ion melden die Blätter nach, daß Hohental in JohnS- ionS Zimmer alle sieben Patronen ieineS Browiiig-Rcvolver« ab- geichossrn hatte, hieraus öffnete der im Voizimmcr in Livree gekleidete Geheimpolizist die Tür und schoß ins Zimmer hinein. Hohental ichlug die Tür zu und lud, während er sich gegen die Tür stemml«. seinen Revolver von neuem mit sieben Patroncn. Jetzt kam der Soh» vo» JolwSion durch eine andere Tür i»s Zinnner und schoß aus Hohristal. der in tnS Vorzimmer ließ wo der Kamps mit dem Geheimpolizisten begann. Dieser gab sieben, der Sohn JohnSsoo» sechs und Hohental noch süns Schüsse ab. Letzterer wurde a» der Hand vrnvunvet «nd lieb de» Revolver satte». Da er jedoch lad. daß der PotiM wieder tu», veriuchte er leinen Säbel zu ziehen. stUlz», jedoch ohnmächtig nieder nad wurde durch dtnzukvmniend« Personen überwältigt, dl« ihm «r noch etae« Dolch abnahmen. Bulgarien. Von dem russischen Kaiser telrgraphisch von der Ernennung de» Prinzen Boris von Bulgarien »um Leutnant des Minsksche» Jnsanterie-RegimentS benachrichtigt, richtete F ü r st Ferdinand von Bulgarien an Kaiser Nikolaus nachstehende» Telegramm: »Die huldvoll« Aufmerksamkeit Eurer Majestät für mein HauS und die Zuteilung meines Sohne» zu den, meinen Namen führenden Minskschen Regiment« hat uns alle aufrichtig gefreut. Dieser neue Bcivei» de» aller- höchsten Wohlwollens Eurer Majestät festigt die bestehenden Bande, welche untrennbar zwei brüderliche, stammverwandt« Völker einen. Der Fürst von Tirnoioo wird daS Wohlwollen seine» hoben TansvaterS nach Gebühr schätzen und mit Würde und Stolz die Uniform des ruhmreichen Regiment» tragen. Ich bitte Eure Majestät, den Ausdruck meines herzlichen Dankes und meiner unveränderlichen Ergebenheit eiitaegeiizunehmcn." iKronprinz Boris, der den Titel „Fürst von Tirnowo" führt, ist am 18. Januar diese» Jahre» 11 Jahre alt geworden.! Knust und Wissenschaft. f Im Königlichen Opernhause findet heute da» ö. Sin fonie - K o n z e r t der K ö n i g l r ch e n K a p e l l e, Serie /I. statt. Zur Ausführung gelangen: Sinfonie sRr. 1, L-äur> von R. Schumann: zum ersten Male: „Olafs Hochzeitsreisen", sinfonischer Vstilzer, von A. Ritter: Sinfonie sO-maUs von Mozart. — Die Generalprobe zu diesem Konzert findet vormittags shl l Uhr statt. V Im König!. Schauspielhaus- wird heute sl/HN Uhr! „Der Kaufmann von Ncnedi g" gegeben. s' Im Residenztheater geht beute als Abonnements- Vorstellung der 2. Opcretlcn-Serie Suppc-s Operette „D onna Juanita" in Szene. Sonnabend und Sonntag abend wird KadelbnrgH Lustspiel „T e r F a m i I i e n I a g" wiederholt: Sonn- tag nachmittag wird zu ermäßigten Preisen die Operette «Der lustige Krieg" gegeben. 7 Das Residenztheater bereitet für den Monat April eine Reihe interessanter Ga stspiele vor: es werden nacheinander austnten Dr. Tyrolt, Girardi und Kainz. Jeder der drei Künstler, von denen nur Dr. Tyrolt ganz neu für 'Dresden ist, wird lO Abende spielen und sich — natürlich! — in seine» besten Rollen sehen lassen. Dr. Tvrolt wird in dem Volksstück „Das grobe Hemd", in dem einst Schweia'hofer eine» großen darstellerischen Triumph als Eharakterspieler feierte, Girardi im „Verschwender" und Minz in der „Jüdin von Toledo" sein Gastspiel beginnen. v Zu dem heute abend halb 8 Uhr im Verc inshause stattsiiideiidcn Konzert zu g u n st e n der König Albert- I u b i l ä u m s - S t i f t u n g sächsisci>er Staatsbeamten wird >se. Majestät der König — um seinem lebhaiten Interesse für die Bestrebungen zu grinsten notleidender Glieder sächsischer Staatsbeamten Ausdruck zu verleihen — einen Vertreter ent senden. t I» dein morgen Sonnabend slottsmdenden S i nfonie-Konzert der G e w c rb r li au 4 k a vcl I e kommcn zur 'Zlussübnma : 1. Ouvertüre z. Ov. ..Pdädra" von I. Masicnei: 2. Romanze für vnne. Violine. Viola und läelio vo» 2 Kcinvtcr. E'erren R. Zitnmeck. Kavetbneisier Will« Osten. A. Watiber unv Kvbler.Z: :i. Siensrie»s Äbcmsabrl ans deni Musik drama ..itzöilersännnenma" von Rickar» Wagner: 4. Sintonie. O-kiae, von Franz Schubert: 5. Beclboven-OuverNtie von E. Lallen; 6. Große Polonaste in gs-ctur r>n. ya von Fr. irhovin. s- D re od en e r M » !i k-S chu l e. Das Arvciramm der 1. öffent lichen P rnsnnas A n sf ü d ru n ir, Sonnadens Len >1. Februar 7 Ubr in MeinkoldH Zalcn, wtrv cniballen: Sune >n kl-riue von I. S. Bat> tBearbcimng von 2. Bachrichf und Serenade m tt-,n«>I von Elgar für StreichortZkiier. Beelkoven« Trio in kt-ciur, Werk 97. Bachs Dovoclkonzert snr zwei Bioiinen, v-nioll, Dovolers ungarisch« FantaHe s»r Flöte. Klavier- lost von Ckopin und Mendelssohn und Gesänge von Schuberl. Schumann nnd Roi-cri Franz. 7 Ferdinand Wittenbauer, dessen Novität ^.D e r P r i v a t d o z e n t" morgen obend im König!. Hosschau- spiel ihre Uraufführung erleben soll, ist ew. Sohn der grünen Steiermark: er wurde am 16. Februar 1857 zu Mar burg in Steiermark als Sohn eines Regimentsarztes geboren, um schon in früher Kindheit nach Graz überzusiedeln, wo er auch seine ersten Studien absolvierte. Nachdem er das Gym nasium hinier sich hatte, wandte er sich dem Studium der Technik zu und wählte theoretische Mechanik als sein Spezialgebiet. Rach Abwivierung der Universität habilitierte sichWittenbaueran der Grazer Hochschule, ging dann für einige Zeit auf 'Deutsch lands hohe Schulen" und wurde, noch Graz zurückgekehrl. bald außerordentlicher und im Jahre 1891 ordentlicl^r Professor für theoretische und technische Meelxmik. Dieic Professur bekleidet Wittenbauer noch l-eute. obwohl er sich nebenbei außerordentlich vielseitig literarisch betätigt. Vo-n seinen bisher veröffentlichten Dichtungen sollen hier erwähnt sein: „Der Narr von Nürnberg", ein Lied aus deutschem Mittelalter. „Jung Unnutz", Schelmen- lieder, „Das Gisvele", eine Liebesmär aus der Odenwälder Sturnizeit. „Schnabelwetze", ein Zeitmärchen, und eine Dichtung „Die Hübicherin und ihr Gärtlern". In all die'en Dichtungen hält Wittenbauer, soweit man das nach den Textproben des Verlagskatalogs von Earl Konegen-Wien beurteilen kann, so ungefähr die Mitte .zwilchen Tlamnboch und Wolfs, nur daß seine Lyrik den neuromanlischcn Einschlag ausweist, der bei den zeit genössischen österreichischen Dichtern ja nicht selten ist. Dra matisch hat sich Wittenbauer bis jetzt nur einmal versucht, in einem — Studentenstück „Filia hospitaliS'' dessen Aufführung am Leipziger Schauspielbcnrse bevorsteht. Sein zweites drama tisches Werk ist „Der Privatdozent", der morgen hier seine cheairaliiche Feuertaufe erleben wird. b Der Rektor der hiesigen Technischen Hochschule, Geh. Hof rat Prof. Dr. Gurlitt, erläßt im „Dr. I." aus Anlaß einer Aus- einandersehunq des Jugendschriftstellers Earl May über die Führung deS Dokiortitels eine Erklärung, nach der sich das Königliche Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts außer stände gesunden hat, die von Herrn Mau nach- geinchte Genehmigung des ihm von der „deutschen Universität in Chicago" verliehenen Titels eines Doktors zu gcnehmigcii. Die Erklindignngen Rektor Prof. Dr. Gurlitts bei Kennern der wissciiscRrltlichen Jnsiilnte in Chicago haben ergeben, daß diesen eine .dentsche Unwcrsiiät in Chicago" nicht bekannt ist. Auch in der betreffenden Fachliteratur wird ein Institut dieses Namens nicht erwähnt. — Es gibt allerdings an einer der beiden Universitäten in Chicago, an der Northwestern University zu Cvanston-Cbicago ein ^merionr, Institute ok Oormanias, aber dieses ist erst 1904 gegründet worden. t S n s i s ch e r K u n It v e r « i n. Die lrtzig« ff » 4 ft « I l u n a wird Freiing, drn Iv. Februar, nachmittags « Nbr, geschlossen. Wegen Reiignstiellu-g derSonderaustietlilna der M ii » ch e n e r S a <I> s e » muh vom N. Februar ad die An»tle1Iung ans «trüge Doge geschloffen dleib-n. Der Tag der Wiedereröffnung wird noch dekanni gnnnchi. Im Laute vieler Wock« find S Zeichnungen von F. Lzobron und zwei Oelgemäld« von M. Klette vertäust mocven. t Dir Stgatsg»w.iltschgst i» Leipzig hat die tzeiilsche Neber- setzttiig von Balzacs „Conton ärolgtigus-," mit Be schlag belegt, die vor kurzem im Wiener Verlag erschienen ist. Balzacs 'Buch ist als ein Mrfflcnveik der Sp»achk»»st bekannt und enthält in seinen Erzählungen zwar manche Probe vantaqme- lischr» Humors, aber doch nichts, woran reife Meirichen Anstoß nehmen können. 7 Po» der Neinffard-Stlstung ln Leig,lg, dl« dem Andenken de« berülimtcn Oberholorcdiger« v. Volkmar Reinhard gewidmet ist. sind snc da« Jade lügt von ll eingeggngene» Predigten ausgezeichnet worden die de« SM», ideal. Martin Liffke m Leimig mit der» l. Prelle von l«o M . die des PredrgiamiSkandrdgien Otto Sitenichmidi in Grimma mir dem 2. Preise vo» >M M. und die des Kandidaien d«r DH»o- logie Ludlvig v e > t m a » n in Blalemitz n»i deni 3. Preise von ao M. Für lWL wird zur Bcarbeiiring ausgeschrieben als Ter! 2. Kor. 2. t7. Jur Bewerbung sino zugclaffcn ave inUinvilchen Kandidaten und Studierenden der Tkieoloale. Die Predigten find nnicrden dei PreiSbewerbniwen üblichen Normen bis I. Rugusi d«. I. an Geb Kirche,rrat Pros. v. Rudols Lot- nraim in Leipzig vdn« Ran,en«nennu»g «inzulenden. s I» dem neuen Streit um den „Roland von Berlin", der. wie berichtet, zwischen MaScagnt und Leoncavallo tobt, hat nunmehr Gras Höchberg daS Wort ergriffen. Nachdem nämlich MaScagnt seine Behanptung wiederholt hatte, Graf Hochberg nnd der verstorbene Gebrimrat Pierivn hätten ihm zuerst die Komvosition des .Roland von Berlin" an- gebolen. wandte sich Leoncavallo direkt an den Grast», der ibm, w>e Rugaero Leoncavallo ielbst auS Brissago telegra- vbiert, auf dem Drahtweae folgend« Mitteilung nigeden ließ: .Weder ick uock Pierson haben Mascaanl je «in Woit über den lbuch übergeben. DK logt« «rosHockber,/ irater mußte au« Mangel „Roland" gesagt, noch «hm ein Textbuch legenhett ist ganz unglaublich. G> it Das Aachener Stadlthee,. ^ . an Besuchern schließen. Aachen hat lüO.ovU Einwoßner »nd außer vem geuannten kein Theater von Bedeutung. ck Da« erst« el saß-l oth rtna isckr Mujikfest lall in üstrapdurg am 20.. 2t. und 32. Mai vor sich geh«»- Zu Jestdingenten sind die Herren Eharpentier. Mahler. Stock. Hausen, Strauß ausersehen. Da» Programm enthält u. a. Frank» ^Seligpreisungen", Mahler» ,5. Sinfonie", Strauß' „Domesttea", Beethoven» „Neunte". f Nach dem Borbrkde des Münchener Drinz-Meaenkeu- Theaters will der Pariser Gei»eind«rat rm lyrtsche* BolkStheater bauen. Es soll aus einem Terrai» von 4000 Quadratmeter gerade da errichtet werde», wo einst der berüchtigte „Temple" stand. Das Theater, dessrn Zuschauerraum wie der des genannten in amphichealralischer Form gebaut wird, soll 4000 Sitzplätze erhalten, deren Preise zwischen SO Centimes und 2 Franken liegen. s Der diesiithrlge International« Preß ton greßt» Lüttich beginnt am 29. Juli und da»e,t eine Woche. Eln An trag Wilhelm Singers, dir Frage de» ZeuantSzwange« und ves RedaktionsgrheimiitsseS aufdte Tagesordnung zu sehen, wurde von drn Deutiche» Schweitzer und Osterttelh iowie dem Franzosen Taunny auf das lebbasteste »iitrrstützt. Einstimmig iviirde beschlossen: Ueberzenat, daß die Wahrung de» Redaktion»? grhrinttiisseS von der böchstrii Wichttatei« iü, die Presst sei, setzt da» Komitee diese A»gelcgk»hrit auf das Programm des Lütticher Kon gresse». Weitere Programmi'unkte de» Kongresses sind: Konsttt»ie,u>>- vrr Internationalen Standrsgertchte. Identitätskarte. Tele- graphrutaiis. Positarff, llleraitiche-Eigeriluiil der Zeichner und der Presst, Kü»dig»»aSf>ist. HeranSgebkivkrtrag. Ko»rrspoud«»telr- duiknU'Aiigelegcirlieit. Postdebitriiizlrhung, Regel»»g der Mlt» aibeikeisckait der soariiaiwlen Volontäre rc. DaS Komitee beauf tragte schließlich den Präsidenten, ave» Peisönlichketten und Be- liöide» des Slaairs sowie der Stadt Wien nochmal« den herz lichste» Dank sür den »iweigrglichen Empfang anSzudtückeu. den der Preßkougreß in W i e n wir im Reiche gesunden. st Der bei der Newuvrker Oper engagiert« Tenorist Fritz Tosch aus Köln am Rhein machte wählend einer Vorstellung von (ii<re»iiäit" bintrr den Coulisse» durch Erhängen seinem Leben ein Ende. Tosch halte geglaubt, es aui der Bühne zu etwas Großem bringe» zu köriueu. Diese Hoffnung blieb unrr- stillt, da leine Stimme ihn nicht sür Einzelrvlle» geeignet eriLrinen ließ. Ter Selbstmord ries aui der Bühne großen Schrecken hervor. Während des Druckes erngegangeu« Neueste Trahtmel-ungeu. Florenz. sPriv.-Tel.s Justizrat Dr. Körner ist seit drei Tagen in Florenz, um sich über Differenzen zwischen der Gräfin Moirtignoso und der Pflegerin der kleinen Prinzessin Anna zu unterrichten. Diese ist an Spitzpocken er krankt. Das durch Justizrat Tr. Körner veranlaßt« Gut achten eines Arztes vom Kinderjpital stellt Genesung innerhalb zehn Tagen in Aussicht. Gewiß hat Dr. Körner von dem Per- kehr der Gräfin Kenntnis erhalten und dürfte ein Einschreiten des sächsische» Hofes zu erwarten sein, lieber Wünsche, welche die Gräfin Montignoso während ihres Aufenthaltes in Dresden und später jchrrsUick geäußert hat, schweben Unterhandlungen. Sie erwartet ihren Rechtsbeistand Dr. Zehme auS Leipzig. Berlin. Der deutsche evangelische KirchenauSschuß hat eine Denkschrift gegen den Toleranzantrag des Zentrums herausgegebcn. Essen. In den für heute nachmittag in Essen und Um gebung anberaumten Bergarbeiterversammlungen wurde mit überwiegender Majorität beschlossen, dem Be schluß der Delegicrten-Ä'onserenz der Bergarbeiter, die Arbeit wieder aufzunehmen, nicht beizutreten, sondern im Au« st and zu verharren. Esse n. Bei den heute nachmittag stattgehabten Versamm lungen der Berga rbeid-er, welche, wie gemeldet, die Fortsetzung des Ausstandes beschlossen haben, kam es fast überall zu t u m u l t ua r i i ch e n Szenen. Gegen die Siebenerkom Mission wurden heftige Vorwürfe erhoben und deren Mitglieder als Verräter, die bestochen seien, bezeichnet. Aus Gelsen- kirche», Herne und Dortmund liegen ähnliche Meldungen vor. Auch -dort sprachen sich die Bergarbeiter mit großer Mehrheit sür Fortsetzung des Aus standes aus. Essen. Heber die. wie bereits gemeldet, in Bochum heute stattgehabte Bergarbeiterversammlung wird der „Rheinisch-Westfälischen Zeitung" berichtet: Der Rerchs- tagsob geordnete Sachse legte die Grunde dar. die zu dem Beschluß der Kommission führten, und erwähnte, er sei heute in Essen nach Schluß der Rcvierkonferenz beschimpft und be sudelt worden, wie in keiner Stunde seines Lebens. Man habe ihm auf der Straße .Fstrräter", „Verleumder" nachgernscn und gegen chn Vorwürfe erhoben, als wenn er und die übrige» Mitglieder der Siebencrkommission vom Bergbauverein li«- stochen worden seien. Sachse sprach die Hoffnung auS, daß die in Aussicht gestellte Gesetzvorlage mich von -den Parlamenten angenommen werden würde. Die Organisationen hätten keine finanziellen Mittel mehr, um den Streik ^uch nur eine Woche noch sortsetzen zu können. Nach der Diskussion, wobei eS zu stürmischen Szenen kam, gelang es den beiden Mitgliedern der Siebenerkommission in der Versammlung, die Zustimmung zu der heute morgen angenommene» Resolution durchzufetzen. B o ch u m. Die „Westfälische Volkszeitung" meldet: Eine von ungefähr 8 0 00 Bergleuten besuchte Versammlung des Bochnmer Reviers erklärte sich nach dem Referat des Ab- geordneten Sachse und des Vorsitzenden des GcwerkvereinS christlicher Bergarbeiter einstimmig sür sofortige Wieder aufnahme der Arbeit. Ruhrort. Die BclegschastSversammlung der Zeche N euinuhl beschloß, die Arbeit wieder aufzunehmen. Milwaukee (Iowas. 3 Wagen eines Schnell- zuges nach Milwaukee stürzten von einer Hänge brücke, als der Zug die Geschwindigkeit von 70 Meilen in der Stunde halte. 4 Pcistouen sind getötet, 24 verwundet. Die Ursache war Schienenbruch. Ivitierderiev» oes Kgl. «Säctst. Meieoroiog. Jnttttitt« in Edemnltz vom 9. Februar 8 Ubr mvigen« (Temperatur nach Cetsin»). Wetterlage <» Enrvva nm 9 Februar 8 Ubr früh: Gin zentrales Hockibrucsgediet erstreikt sick über Deuisidland und Oester- r.'Icb Ilngxrn mit einem Mi-ximum von 779,4 vtm. über Pöbmen. Im Necdweiien des Erbteil« «rar sich ein« neue Tevresfion. Infolge der zen tralen Lage des L-o«r> nci4 ist beute überall schwacher Frost eingetreten nnd bat Rusbeiieriina Nattaes,inden. Es steht z» erwarten, daff das Druekmari- nrum ostwärts sottstl re>i 1. so daff da« bester«, trockne Frostwetter vorläufig anbäii. P r o a n o i e für den ttl. Februar. Wetter: -etter und trocken. Temperatur: Normal. Windursprung: Osten. Barometer: Hoch. Witterung t» Snchien am 8. Februar. Liali»» See- remi». I ^ «teüen Le«. recnp. 1ÜH, u, z s «In» h»he n» dr««»«n >i» »8 l o dltV 4^r7 Hrelberg ächneebrrg kt » 44 >'-ic>»I« .Pclmerab k«? 220 2 0 4.0 -0 8 07 ^ 2 2« >Vr§N 2 8 0 »o» »» -o.« o « -> « 0 re 4 » 7., »r 4'auye«. ao -O.t , N.l ?likenberq Xettzenhat» 7°I -20 -82 »c r LstFWNtl 2L8 k,.a or VV 2 0 9 7„ a.7 i-».z » rr »10 so -0.4 „80 »l . icAte'tero -r.t l-».o nv 4 ganzen Land« »der Westen «ach Am S. Februar drehte der Wlnd int , Norden. Die unmtiteldare Folge war ein Stückgang de» Demperattrr. lich ieooch nur etwa bi« auf den Normalwert erstreckte. Niederschlag benscht« nur am Abend de» 7. »nd am Morgen de« ». Februar. Lte Schneedecke ist nur noch im Gcbl-ae tS Stationen) voibanden. Meldimg vom Fichielderg : U«rg nebrtsrei, Nebel ln drn Tälern, aut« Schlittenbahn, stacker Nets, Bäume stark mit Nanhsroft behängen, glänzender Lonn«- unterggnz. Scbneeilcse rik> Kenitmeier. Dresden, n Februar. Barometer von Optiker Eduard wteggnd (»orm. Oskar BK old), Wallffralie 2. Abends S Ubr: 7« MUldnete«, tinve,ändert. Therinomeiroarapd nach Lelffu«. Tein errat»,: hhchst, H,»O» Wärme, niedrtaft» t.b Sr. Wärm«, -etter. Sädwtn».
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