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1« - ISS - man von einem so vornehmen Manne annehmen sollte. Scheint S doch, als habe e« wirklich dre AdsickK. di« reizend« Ellen Ihrem Bruder, dem Dichter Rolhensrl», wea- acichnappen. Pardon," unterbrach sie sich, al» sie Dietrichs Stirn sich verfinstern jah, .dieser Name 'checiil ans Sie zu »virken, wie die Runenzeichen aus FaustS Pudel. Also lassen wir die kleine Hilter bei Seite und spreck-en wir von eurem Ihnen lieberen Gegen- 'lande, Ihrer Lphinr. die Sir morgen reiten tverden. Rassepferde haben ja auch wohl 'hre Geschichte und ihre Ahnen." Das Thenia war glücklich gewählt: jede Wolke verschwand von Dietrichs Antlitz, dre Lippe t'loh chm über, und säst mit dichterischem Schwünge beschrieb er die Schönheit einer Sphin;. „Man könnte beinahe eiseriüchtig werden." meinte die Randals, ihm einen feurigen Mick zuwersend. „Wie man'S nehmen will! DaS Pferd wenigftens ist mein ausschließliches Eigentum." Sie lachte hell aus, daß ihre weiße» Zähne sichtbar wurden Fürst Loebrn fragte Dietrich uiit einem Augenwink, ob eS Zeit fei, Champagner ,u bestellen Er nickte. Bald flogen die Pfropfen »n die Höhe, der Sekt perlte in den Gläsern, das Lachen wurde lauter, die Unterhaltung lebhafter, „»seine Scham und kein Gram," flüsterte Gras Holm in das Ohr seiner Nachbarin, mit den Augen nach dem nicht zu weit entfernten Tische deutend.. „Ich meine, wir täten besser, uns auS dieser chokierendcn Nähe ein wenig zu entfernen und im Garten zu promenierert." Ellen summte zu. Gras Holm wiederholte den Vorschlag jetzt laut. „Promenieren« ur diesem Gedränge?" meinte Kommerzienrat Winter und blickte seine Frau fragend an. „Warum nickt? Aber der Platz muß besetzt bleiben, sonst wird er uns genommen, und wir finden io leicht keinen anderen." „So bleibe ich hier," erklärte der Geanalch Willst Du die Führung meiner Frau übernehmen?" n>a»dle er sich zu dem neben ihm -.tzenden AmiSgerichlsrat Arnold, der mit beobachtenden Augen dem ihn umgebenden eueren Treiben zuschaute. „Ganz zu Befehl. Vielleicht finden wir unterwegs auch nufere einickuvurrdeuen freunde wieder, Monsieur und Madame Duplessis?" „Sie ^ben Bekannte ans Paris geicben und scheinen dort festgehalleu zu werden." meinte me Kommerzieurätin, einen Blick auf das schwirrende Gewoge und die rings umher ätzende» wertend. Graf Holm hatte sich schon erhoben. „Darf ich Sie führen?" fragte er, sich zu Ellen neigend. Sie schob schweigend ihre Hand in seinen Arm. Er cvagie einen leben Truck, sie zog sie nicht zurück. Arnold mit der Kvmmerzicnrälin nullte dem voran- 'streuenden Paare auf dem Fuße folge». „Nickt so irastig." wehrte ihm seine Begleiterin. Ich bleibe sonst mit meinem Kleide wieder hängen." „Bciler ein Kleid opfern, als .nne Pflicht versäumen." „Immer noch diese Furcht. lieber Arnold? Der Gras weiß >a. daß Ellen gebunden ist." „Gleichviel! Sie ist noch nicht verheiratet, und selbst das gewahrt zeuizuiage nickt immer genügeirden Sch»k." „Reden Sie dvch nickt so leickst- >erng. WaS würde Ihre Iran dazu sagen!" ..Meine Iran? Beste Cousine, ihr ist nichts Meii'cklicheS fremd." „Sie können dock nie ernst sei». Und doch, wenn ich Sie nun eifersüchtig machen wollte? Daß Bruno für Ihre Iran eine wahre Anbetung hegt, das ist doch nickst zu leugnen." „Gewiß nicht, denn er bat einen guten Geschmack." Tasjel'be kann man vom Grafen »nd Ellen sagen." „Glauben Sie das wirklich ? Nun, ah wünsche nur. daß Ihr Glaube Sie nickt täusche: bock vergessen wir beim Plaudern Acht unseres Amtes. Sehen Sie noch unser junges Paar? Pardon, das „jung" paßt sreüich nur aus Ellen: der Gras dage.ren wird sich wohl meinem Alter nähern Doch addiert man die Summe von den Jahren Beider zusammen, so stehen sie fraglos rn der Blüte ihres Lebens." Die Kommerzionrätin blickte sich suchend um. „Ick kann sie wirklich nicht mehr -:nden." „Dann schlage ich vor. wir kehren -ruf unseren Platz zurück. Denn nun sehen vir sie aller Wahr'cheinlichkeit nach nicht eher wieder, als bis cs ihnen beliebt, dem von ebnen jedenfalls gesuchten Alicm'ein ein Ende zu bereiten und zu uns Alten frei- willig zurückzukchrcn." „Sie sind ein Pessimist, lieber Arnold." wicder'prach die ."kommerzienrälin. „mir vorwärts. Sie werden Ihr übernommenes Führeramt nicht so Tickt wieder los." Er seufzte, fügte sich aber in sein Schicksal. Doch sollte er Reckt geholten. Trotz eifrigen Durchiuchens aller Alleen des Kurgariens, selbst der enl- 'crniesten. toaren die Verschwundenen nirgends zu finden. Der Rückweg mußte endlich .ungeschlagen werden, doch müden sie. wie Arnold es im Voraus wußte, den Kvinmerzien- ! at noch immer allein an seinem Tische. „Na, das muß ich sagen," grollte er, „Ihr seid arge ausgeblieben: wo aber ist Ellen und der Gras?" „Ja, sind sie denn noch nicht wieder hier?" entgegnet- die Gattin envas kleinlaut, doch setzte sie gleich wieder de- rühmend hinzu. „Sie werden den Duplessis begegnet sein uud kehren wahrscheinlich mit ihnen zusammen zurück." Und diesmal erwies fick ihre Voraussetzung als begründet. Eine halbe Stunde uvar verging noch, dann aber kehrten die Gesuchten wirklich mit dem Ehepaare Duplessis iurück. und z:vcrr führte der Graf setzt die zierlich neben ihm beririppelnde Schwester des Kommerzienrates, eine kleine, blonde Dame, an der alles nach der neuesten, französischen Mod« war. Ein Uebermaß von Schmuck glänzte auf der schillernd» Seide ihre« an, Halse geschlossenen KleideS. Sie war durchaus nicht hübsch, «»der sehr lebhaft und beweglich, und in diesem Augenblick strahlte ihr Gesicht ordentlich, wie sie es zu dem böslich sie unterhallenden Grasen emporhob. Ellen folgt« am Arm« de- ebensalls kleinen, beleibten, wie seine Gemahlin nach neuester Mode gekleideten Pariser - Bankiers. Sie sah sehr erhitzt auS, und der mißtrauisch sie beobachteiUK Arnold glaubte einen Wechsel von Blicken beim Niedersitzen zwischen ihr und dem Grafen zu bemerken, der ihm Bedenken erregte. Seine Unrrstr« teilte sich jetzt auch der Kommerzienrätin mit, und sie uial>nt« »um Aufbruch. Alle erhoben sich. Holm erbat sich die Erlaubnis, die Herrschaften nach Hause begleiten zu dürfen. ,«vaS natürlich nicht adgelchnt Weid«» konnte. Mich >oar es nicht zu bindern, daß der Gras an EUenS Seite ging und. als n>äre eS lelbstverständlich, ihr wieder seinen Arm reichte. Sie blieben die letzten, da , Madame Duplessis mit ihrem Bruder und ihrer Schwägerin ein äußerst schnelle- Tempo einlcklug, dem sich der Geinohl, der sich an Arnolds Leite geheftet hatte, gehorsam an» schloß. Bei einer Kreuzung des WegeS n>ar daS junge Paar den Augen der Voran» schreitenden plötzlich entschwunden. Die Kdmmerzienrätin, die zuerst aufmerksam wurde, blieb »«artend stehen. "Der Schall heftig ansgestoßener Worte drang an ihr Ohr, «i» weiblicher Aufschrei folgte. Beflügelten Schritte- eilten jetzt alle zurück. Aus einer der Seitenalleen flog eine laut schluchzende Frauengeftalt der Kom merzienrats» in die Arme. „Ellen! Was ist geschehen?" stieß diese erschreckt hervor. Das geängstigte Mädchen war keines Wortes mächtig. I-r» "Dunkel der Bäum« er kannte man nun die schattenhaften Umrisse eines Herrn und zweier Damen. Zwei andere Herren staiiden einige Schritte entfernt. „"Ikehnien Sie Ihr Wort zurück, Baron von Nothenfkls." klang die vor Erregung heisere Stimme des Grafen Holm durch die Stille der Nackt. „Nickt eine Silbe. Gras Holm," war die schneidend gegebene Er- widerung. „Sie hätten sich vorsehen sollen. Wer den Tuyendwächter spielen will, darf nicht selbst von verbotenen Früchten naschen und im Schatten der Nacht die Braut eine- anderen küssen. Revanche Grat, uickis als Revanche." Ein lauteS Lachen ertönte, in das sich das einer Franensumme mischte. Gras Holm schäumte vor Wut. Mit geballter Faust ging er auf den, hochge- hobenen .Hauptes vor ihm stehenden Angreifer los: „Sie »vagen es, Baron Rothan sels?" "Fürst Loedcn wollte sich ichützend an Dietrichs Seite stellen, Reser aber schob ihn zurück Obgleich der in Falle genossene Elxnnvaqner in seinen "Adecm prickelte, verlor er dock keinen Augenblick die Haltung. „Lallen Sie. lieber Fürst. Graf Holm scheint anaenblicklich von Liebe trunken, nicht zurechnungsfähig zu sein. "Dock hoffe ich. er wird sich darauf besinnen, »sie ma» nnier Edelleuten euren Streit zu schlichten pflegt. Ich siehe Ihnen zur Disposition, Graf Holm, sobald ich morgen meiner Verpflichtung ans dem Rennplatz genügt haben werde." Er drehte sich um. noch vernabin man ein Gew,'iwr unter den Zuriickslehende», dann war alles still und wie von der Nackt wieder verschlungen. Armold preßte heftig der neben ihm stehende» Kommerzicnrätin Arm. „Da haben Sied. der noble Herr Gras." grollte er. Gras Hvlm aller trat ziemlich sickeren Schrilles aus di« noch liinner fassungslos Dastehende» zu. „Ein unliebsamer Zufall," sagte er mit einer Stimme, in der die vorhergegnngene Erregung noch zitierte, „zwingt mich nn diesem migeeignelcn Erle schon zu einer Erklärung, die ich morgen in aller Form vor Ihnen cbzugebcn gedachte. Ich habe mich nämlich mit Fräulein Ellen jveben verlobt." Der Kommerzienrat fuhr sichtlich zusammen, und auch seine "Frau konnte sich eine- heftigen Erschreckens nicht erwehre». "Rur Madame Duplessis schien keineswegs über rascht Und in der Tal n>ar sie die Beschützerin dieses neuen Bündnifles gewesen. „Du Glückliche," lispelte sie mit ihrem lallen Stiiiiincben Ellen ins Qhr. Nock hatte keiner den Mut gesunden, an das Nächstliegende zu erinnern, daß Ellen nicht mehr das Neckt labe, frei über sich zu verfügen, daß sie gebunden sei. Mil zürnendem Auge ließ Arnold seine Blicke von ein ein zum andern schweifen. Der Name „Bruno Nothcnsels" kam anllageiid über seine Lippen. Alle sahen sich an, als wenn damit ein Gespenst herauf- beichworen wäre. Ellen, die vorher ihren Kopf an der Brust der Scksivester geborgen Halle, lehnte sich jetzt mit zärtlicher Hingabe an den Grasen. ,,Ich liebe ihn nicht mchr!" bauchte sie io leise, daß mir die er es hören konnte. „Ein so mnges Herz kennt sich noch selbst nickt." warf Madame Dnplcjsis als Verteidigerin der Liebenden ein. „Unser lieber Gras hat das Kind erst gelehrt, nms Liede ist." Graf Holm biß sich ans die Lippen. Diele lächerliche "Anbeterin seiner Grafe», kröne war ihm im höchsten Grade zuwider. "Aber Madame Duplessis hatte ihm un» leugbare Dienste bei seiner Werbung geleistet, und so mußte er gute Miene zum böse» Spiel machen. (Fortsetzung folgt.) kelr-INäniel billiger! ?Lle1o1r. — Lolero. Lspes. — Jacketts. AlAKLLLIIL LNir» 2. KesittikMel. Blütchen. ".Nöte, Ttl.Sichlag, Mitesser hat sich a n;, glich oe- wählt die unschädlich wuliimc amerikanische kni-cns»n, iU- -verstärkt' !,20 Mark Alleinverk'aiu und Veu-icd dtulom,>«>>,- k»». Dresden-A.. 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