Concert (Fmoll) für das Pianoforte von F. Chopin, vorgetragen von Fräulein Erika Lie aus Christiania. Lieder mit Pianoforte, gesungen von Herrn Staegenun)». a) Von ewiger Liebe, von Johannes Brahms. Dunkel, wie dunkel in Wald und Feld! Abend schon ist es, nun schweiget die Welt. Nirgend noch Licht und nirgend noch Rauch, Ja, und die Lerche sie schweiget nun auch. Kommt aus dem Dorfe der Bursche heraus, Gibt das Geleit’ der Geliebten nach Haus, Führt sie am Weidengebüscbe vorbei, Redet so viel und so mancherlei: „Leidest du Schmach und betrübest du dich, Leidest du Schmach von Andern um mich, Werde die Liebe getrennt so geschwind, Schnell wie wir früher vereiniget sind. Scheide mit Regen und scheide mit Wind, Schnell wie wir früher vereiniget sind.“ Spricht das Mägdelein, Mägdelein spricht: ,,Unsere Liebe, sie trennet sich nicht! Fest ist der Stahl und das Eisen gar sehr, Unsere Liebe ist fester noch mehr. Eisen und Stahl, man schmiedet sie um, Unsere Liebe, wer wandelt sie um ? Eisen und Stahl, sie können vergeh’n, Unsere Liebe muss ewig bestehn!“ Nach dem Wendischen von Jos. Wentzig. b, Frühlingsfahrt, Es zogen zwei rüst’ge Gesellen Zum erstenmal von Haus, So jubelnd recht in die hellen, Klingenden, singenden Wellen Des vollen Frühlings hinaus. Die strebten nach hohen Dingen, Die wollten, trotz Lust und Schmerz, Was Rechts in der Welt vollbringen, Und Wem sie vorüber gingen, Dem lachten Sinnen und Herz. — Der Erste, der fand ein Liebchen, Die Schwieger - kauft’ Hof und Haus; Der wiegte gar bald ein Bübchen, Und sah aus heimlichem Stübchen Behaglich in’s Feld hinaus. von Robert Schumann. Dem Zweiten sangen und logen Die tausend Stimmen im Grund, Verlockend’ Sirenen, und zogen Ihn in die buhlenden Wogen, In der Wogen farbigen Schlund. Und wie er auftaucht’ vom Schlunde, Da war er müde und alt, Sein Schifflein das lag im Grunde, So still war’s rings in die Runde, Und über die Wasser weht’s kalt. Es singen und klingen die Wellen Des Frühlings wohl über mir; Und seh’ ich so kecke Gesellen, Die Thränen im Auge mir schwellen — Ach Gott, führ’ uns liebreich zu Dir J. von Eichendorff.