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UiitrrtzLltinia. »«fchStttvntedr. vortendntti. »nmd«nlttl«. «IiLbrll« «r^o. l M 2.78 »NNLultU »lüiü»äu»ar» Man ' — - ' >onnlaa» l»t » Uür. . -r Atosier«.«, mir an 1 >« s Udr. Die rwalW lin,kMr sSINiciv I ,«« oder »ach yrmaac» nlerm Strich >Emaeia»dl> tta. «nkündtaunaen a»t der Privat ste 8nlc Sl> P>«. lriiie Äuralwatt ür sie »achlilaaiae A»t»at,inc der Äiijeiac» wird iiicht «carbczi. Ans- würiiae Sliitiiiidiaiiiiaoaiitiiriae »eaen ttjvruerbewliliiiia dunh Bnetmanen oder Poilttttzamun«. stur Rä-taade ciiiaeiaiidter Samt« tiuikc keine !!!erl>mdl>chketl. klnküiidiauiiiieii iieliiiie» »iiiiiiitltcht uamliauc Permitikli»nMel>ei, an. SenitvmlureN« Nr. N. 35. Jahrgang. Aufl. 48,500 Stück. kwl« Mil rrÜKte UM««- «nil IImteiMtltzr«!»« M«» tn vorrüjrl. kür Usrrsv aock 7)»w«n. Xak- »LQ uLk« u»eli »usvkrl» VwrävQ prompt sUvetuitt. OOv» Dresden, 1800. in ^usiralrl «mickeklt «lollnnn I'Iot86lt, 8ekut>u>»tl>srwoi»tor, nur Zät«ttin«e»trs»8« 15. kc'ueli sluxtor 8i't>ul>a r un 81E, üu iailarn t'ontum «»>1 ?.ujc-uar lllräcküribo ni>n8»-n<I, tümiin 2t 8tu»- «Idii s'-rtix. 21u8rr.1rt>M -lutlränv vor>I-r> 2'azz>ui L>ttj,«?Ni!un^' rem äkrvuar- scliulr«» nabriall iruii- pi-ttlkrt. —Mk 26i.>Ve11irt6i' 8tr.26i. Dr. HLänsr's LLNLtorinw I)lät6ti86ll6 Lur-^N8lltIt ^ tür I»lad«I« in, stellt, Ivlteruolit. IV«-, vvnletilea Ullirstlcur). iriutaiiuutli, »iltcilctll-rlctclcii all. ösZtssIisok-u.^r- irisokunFs^slk'ünk, «rprodt I»vl Uu«ten, U»l8ltr»ult- dvlt»'», Binzen- u. Uln'ieu^nt»rr1i. In OI«»od0t»I-pucds1oln d. t<ar>»d5ck. LdristoLe-Sostvvkv, rvoltbolcrmnt «aliclaull« I'iil>>jl(!it 7.» I''nl>rili,iioini!n. MiWlW LM. Rod. SvLuruw, Ae - 0, -Uatol. Mn lüni»at>s' Thronrede und Sozialistengesetz, Prinz v. Earolatb, i'lrbeitSeinstcllungen. Hvsnachnchtcn, Kaiser? «'Zebiirtstag, Landtags- vl». emO» . verhandlimgen, Wahlpcrsaminlmigcn, Tagcsgcschichte, t^erichisverli-indlimac». .2)lei>!nck Pori.cllmi " eH»0» d'Lscomple der koeioki 6» mdtnu^ und der Lor-o clo knri8 wcaen LcraniwortNchrr Redakteur Mr PvlttislÜeö v'. Smti Biereli u> DreLdni. Ein vollstiindigercr Genensah als zwischen der Schlnh sihung des NelchStoacS und der Thronrede des Kaisers läht sich kaum denken. Am Vormittage siüriuische Berathiingen, heslige aegenlcitige Anklagen, am Abend feierliche Worte uird herzliche Danksagungen. Hoch über dem Streite der Parteien in der Volks Vertretung thront die kaiserliche Majestät: sie steigt nicht hinab in das Kanipigewühl: im Gefühl ihrer Würde, im Äesihe der Macht wahrt sie sich rin ruhiges, unbciangenes Urlhcil. Weih doch der Träger der kaiserlichen Gewalt, das; sein Herz erfüllt ist von den edelsten Boisähen und dem lautersten Streben; mag daher in der Volksvertretung die Meinung, wie die sozialen Reformen ans dem Wege friedlicher und geschmähiger Ordnungen durchznsühren und Staat und Gesellschaft vor schweren Erschütterungen zu bewahren sind, anöe'nandcrgehcn — der Kaiser steht hoch über dcm Partei treiben. Tabcr in der Thronrede eine Ruhe und gesttgkeit, die gegen die ansrcgcmdkn Auftritte der RelchStagssihnnn bemcrlenSwrrth abslicht. Deidcn. der Schluhsihnng des Reichstages wie seiner feierlichen Einlassung durch den Kaiser, blieb eine Perlon fern, die wohl ein Jeder dort erwartet hatte: der Reichskaiulcr Fürst Bismarck. Es wird Leute geben, welche aus dem Wegblciben des Kanzlers den Schluss ziehen, daß er eine Bezugnahme ans das Scheitern des Sozialislcngcschcs in der Thronrede gern gesehen hätte, daß aber der Kaiser davon Absland nahm. Wie Dem auch sei, jedenfalls hatte es Fürst Bismarck in der.Hand, ob das Sozialistengesetz zur Annahme oder zum Scheiter» kam. Auch in Ncaieriingskrciscn hat eS nicht an der Neigung gefehlt, das Sozialistengesetz in der in 2. Lesung beschlossenen Weise, d. h. ohne die Ausweiiungsbefttgniß, zur Annahme zu bringen. Die Conier- vativcn hatten ausdrücklich ihre Abiliinmung von einer Erklärung der Ncichsirgieriina abhängig gemacht, daß sie auch ohne die AuS- weisunüsbefligniß noch genug Machtmittel in den Händen zu haben glaube, um den genieingesährlichen Bestrebungen der Sozialdemokraten und Anarchisten mit Erfolg cnkgcgentreten zu können. Eine solche Erklärung blieb aber aus. Ter Minister Herrsurlh überging in seiner Rede gerade diesen wichtigen Punkt. Keine Erklärung der Art'abzugcbcn, daS hatte der preußische Kronrath beschlossen, dessen anderthalbstündige Länge allein schon ans das Vorhandensein ividcrslrcitkiidcr Sttvinungen schließen läßt. Außerdem hatte Bismarck vor dem Kronrath noch dein Kaiser einen halbstündigen Vortrag gehalten. TaS Ergcbniß von dem Allen war. daß mangels eines auiklärcndcn Wortes der Rcicksregicrung die Conscrvativcn daS Sozialistengeictz im Verein mit dessen gmndiätzlichcn Gegnern zu Fall brachten. Die Frage erhebt sich: war dieser Ausgang »ölhig? Einst weilen ist nur die Ungewißheit über das Sozialistengesetz verlän gert worden. Das in der Schwebebleiben des Sozialistengesetzes hätte man ober recht gut ebenso haben können, wenn Bismarck nicht auf einer zweiten und dritten Lesung des Entwurfes bestanden hätte. Dann wäre der Reichstag nach Verabschiedung des HauS- halics auseinander gegangen. Statt dessen haben wir einige scharfe Sieden der Häupter der Sozialdemokratie zu höre» n»d einen Gegen satz zwischen den beiden Flügeln dcrKartcllparteicn zu sehen bekomme». Schon insofern ist die erhabene Unbefangenheit, mit welcher der Träger der Kaiscrgewalt über daS große Tagcscrcigniß urthciltc, tür alle treuen NeichSbürgcr ein wahrer Trost und ein starker Rück halt. Es wäre dcm Kaiser ein Leichtes gewesen, in seiner Thron rede mit einem einzigen Worte das Scheitern des Sozialistengesetzes zu streifen. Absichtlich enthielt sich der Kaiser sider Anspielung. Die einzige Bezugnahme auf die sozialen Fragen der Gegenwart findet sich in der trefflichen Mahnung: „den arbeitenden Klassen die Gewißheit zu verschossen, daß die gesetzgebenden Gewalten für ihre berechtigten Interessen und Wünsche ein warmes Herz haben, und daß eine befuedigcnde Gestaltung ihrer Lage nur ans dem Wege friedlicher und gesetzmäßiger Ordnung zu erreichen ist". Das ilt ei» Wort, daS von allen Seiten rrnsllichslc Beherzigung ver dient ! Ans dcm Stillschweigen der Thronrede aber über daS Schei tern des Sozialistengesetz lesen wir zunächst heraus, daß die Regierung nicht wünscht, daß diele Frage zu einem Gegenstände des Wahl- slrcitcs unter den sic bisher stützenden Parteien gemacht werde. Jmvicsern es möglich sein wird, Tas innezuhnltcn, wird die nächste Zukunft lehren. Die erwartete Wahlparole ist ausgebliebcn. Tic gegnerischen Parteien hatten angckiindigk, der Kanzler werde das rothe Gespenst über die Bühne schieiten lassen, um die bürger lichen Klassen einzu schüchtern. DaS ist nicht geschehen. Auch die Thronrede vermeidet dies sorgfältig. Sie wendet sich, um einen glücklichen Ausdruck des leitenden Berliner nationallibcralen Blattes zu wiederhole», „an die ruhige Ucbcrlcgnng und an das politische Urthcil des Lande-, nicht an die Furcht oder an die Leidenschaft". Freisinn und Sozialdemokratie hatte» ein soziales Kriegsmnnisest ongeliindigt nnd es stellte sich eine Friedcnsbol- schast ein. ES ist richtig, daß die Sitzung dcS Reichstages mit cinrni Mißtonc schloß, aber die Thronrede wirkt versöhnend. Cie dünkt dem Reichstage für seine Mitwirkung an der Sicherung des kiiropäIschen Friedens, sie versichert den Arbeitern die lebendige Thellnahmc dcS Kaisers an der Fürsorge iür ihr Wohl, sie ruft den m» ihr Dasein ringenden Handwerkern rin elNiillhigciideS Wvrt zu, sic bestätigt dle Erklärungen des Staatssekretärs von Bötticher, daß die unteren und mittleren Reichsbcamtcn einer Gehaltserhöhung thcilhastig werden solle», durch die feierliche Zusage deS Kaisers selbst. DaS sind sehr dankenSwerthc Stellen der Thronrede. Daß sie im Uebrigen mehrere Lücken onswcist und sich z. B über die Kolvnialpvlitik des Reiches und die neuen Pvsidampscr ausscbwcigt. gehört zu den mannichsachen Absonderlichkeiten der gegenwärtigen Lage. ES wird im Lause der nächsten Wochen noch oft Anlaß sein, ans den Inhalt der in der letzten Sitzung gehaltenen Reden über die Stcebcziele der Sozialdemokratie zu reden zu kommen. Tie bedeutsamste Rede hielt der trciconscrvative Abg. Prinz von Earo- lath. Er erklärte sich bereit, der Regierung Vollmachten zur Be kämpfung der genieingesährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie (denn nur um solche. nicht uni die svzialdenivkratlschcn Bestre bungen überhaupt handelt es sich) zu gewähren, aber er verlangte als sein gutes Recht, in der Auswahl der dabei airgcwciidclcn Mittel auch anderer Ansicht sein zu dürfen, als die Negierung. Für dieses offene Wort kann dcm prinzlichen Abgeordneten jeder VaterlandSfrennd nur dankbar sein. In der Bekämpfung der Sozialdemokratie hat die Negierung ja selbst wiederholt ihren Standpunkt gewechselt. Warum soll nicht ein Volksvertreter das Verlangen nach der Aukweisungs-Vollmacht für zu weit gehend, für schädlich erklären? Auch was Prinz Earolath über das sich oft breilniacbende Streberthnm und den Mangel an Idealismus sagte, hatte Hand nnd Fuß. Selbst die Sozial demokratie mußte zugebcii, daß der hochgestellte Redner sich von hohem Idealismus erfüllt zeigte. Prinz Earolath ist schlesischer tandeshcrr, Rittmeister der Reserve und König!, prcnß. Landrath. Leider knndidirt der Prinz nicht wieder. Seine Rede aber crmnthigt alle Wohlgesinnten, in dem Streben fortznfahrcn, die Freiheit mit der Ordnung zu versöhnen. Während des Wahlkampfes, in den wir jetzt cingetretcn sind, wird keine der größeren Arbeitseinstellungen, die längst und offen angekündigt und großen Theils in der Vorbereitung begriffen sind, vor sich gehen. Eine im Uebrigen auch nur schwach besuchte Ver sammlung der wcstsälischen Bergleute in Bochum beschloß am Sonntag, zunächst die Wahlen vorübcrgehcn zu lassen und vor läufig nicht zu streiken ; erst am 1. März will inan daS jetzt Unter lassene nachholen. DaS ließ sich erwarten. Auch die sozialdemo kratischen Rcichstagsabgeordneten haben den Bergleuten einen ähn lichen Wink znkommen lassen. Tas bctr. Berliner soz.-dem. Blatt sagt zwar nicht offen heraus, daß die Zcchenbesitzcr einen neuen Streik ihrer Bergleute haben möchten; das hieße den offenen That- sachen ins Gesicht schlagen. Aber mit berechneter Zweideutigkeit wird auf sic der Verdacht zu werfen versucht, als begünstigten sie einen neuen Streik. In Wahrheit haben aber die etwaigen Ctrcik- drohnngeu ihre Ursache in der soz.-dem. Agitation. Der bekannte Bergmann Schröder, der sich gern der „Kaller - Teviitiric" nennen läßt, hat die Maske nbgcworfcn. er bekennt sich offen zur Sozial demokratie; oberer sieht auch ein, welch'gefährliches Spiel die Berg leute trieben, wenn sie jetzt ans uneriiillbaren Focheruugcn bestünden. Eine Verknüpfung der Wahlagttation mit der Streikbewegung könnte beide gefährden. Darum werden die Bergleute ermahnt, jetzt das Streiken sein zu lassen und iozialdemokratiich zu wählen. Würden jetzt, wo die Wahlbewegung in Fluß kommt, die Berg leute streiken und damit alle anderen Jndnstrlccn schädigen, würde» die Heizer nnd Kohlcillchleppcr die Hamburger Dampfer von ihre» Fahrten abhaltcn, würde ui anderen Gewerken die Arbeit nieder- gelegt, dann bliebe der für die Sozialdemokratie ungünstige Rück schlag der öffentlichen Meinung nicht aus. Laßt nur erst die Wahlen vorüber sein, mit ihren tiefgehenden Auslegungen, dann wird » an Massenstreiks nicht fehlen. Gründung des KnpserringeS. London Ter bekannte Führer der Dockarbcitcr Tommann ist heute wegen Betriebsvcrhmderung und Anregung zur Unruhe berhnslet worden. A,iisterda m. Das englische Schiss „Lochmoidart" ist bei Eallantfood gestrandet. 30 Matrosen ertranken. Berliner Börse. Im Anschluß an den günstige» Wochenansweis der Rcichsliank. Hohe auswärtige Notiiungcn nnd den anhaltende» flüssigen Gcldstand eröffnete, die Börse zu mein höheren Nvtiinngen bei lebhaftem Geschäft. Namcntlich waren Banken und Bergwerke belebt nnd höher, während Eisenbahnen mellt schwächer waren. Für Bergwerke lagen namentlich anfangs größere Kaniordrcs ans der Provinz vor, infolge deren die Kurie cmzogcn. Fremde Renten nieist bisher. Im Kassabcrkehr waren Banken scsi, Dresdner 1 ,A"> höher, Eisenbahnen vorwiegend schwächer. Bergwerke erholt, Endullricen gut beharivtet. österreichische Priori täten ziemlich lest. PrwatdiSkont 3'/, Prozent. Nachbörsc lest. — Wetter: Vormittngs Wind n»d Regen, Nachmittags aufgeklärt, kühler, Westwind. ra „ lf » rt M. iNbcndii.» Vred» :>,«.»>. eraoisb. >88,«I». 117,7',. ,8aU,ier —. ik,üraer gl.77>. «»rar. Nu». «oi!>r. 8!>,:>a. «UScont» 217,Nil. Dreövn. Bk. 187,M. ra»ra —. <i>cisc»1ir<1,ci> —. ifcst. »vir« ,7Ibc»dS., Hrc»i« «iaai-lial,» r!I7,i>i>. 1M.75, Nordircst iviarrnetc» S7,7a. Iln«. grcd» :!'8»,c>o. gest. Pari«. «e»t-87,82. »lnicivr IM.8L. Nlallener 9.I.7». ktaal». tnll» E,c,a. vowdardr« Mao«, da. PrtortlStcn —. Lvaniir 72V„ iksartkr 17:1,1'-'. «at.vo. lfscomiilr W.y». Träqr. Barl«. Vraduliin <s»l»i>.> wclzc» »er April ei l», »er Mal-Aua»ft 21.3« rubiq Spiriiii« vcr iltpttl :n.52>, »kr Mai-7I»g»s» 37,2«, matt, vitipül »er Avril 81,73. per Ä!a> Aa«»st M.23, mal». »I m tl e r » a I». vropntie» iSchliifti. Weile» per März A3, per Mal 2«s. weiche»». Noalie» per März 111, per Mat I1Ü. weichend. London »Produkte» - Berich». Weizen träges». RnilNchrr, Indischer " viertel, haldr» Wochenriickaanq. Melil träge. Hasrr kaum l-riianptrt. Mai« « williger. Gerste stetig. Bolmcn schwach, («rbscu stetiger. Stadtmcpl 2ä Pi« M :i:o/„ srcmdci» 19—— Weiter: Schon. ktz Fernschreib- und Fernsprech-Berichte vom 27. Januar. Berlin. Der König von Sachsen traf heute Vormittag lO Uhr mit dem sabrolanmäßigen Zuge aus dcm Anhalte: Bahnhof hier ein, woselbst Prinz Friedrich Leopold sich znm Einmalige ein- gcsnnden batte. Auch eine Deputation der hierher kommandiiteii König!, iachs. Offiziere war znm Empfange anwesend. Der König begrüßte den Prinzen mit Handdruck und reichte auch den übrigen Herten die Hand zur Begrüßung. Trotz des starken Regens balle sch eine zablreiche Menschenmenge am Bahnhase cingcsnnden, welche den König mit Huriahrnfen rmvsing. Bald nach seinem Einlicsscii stattete der König dem Kaiser seinen Besuch ab und brachte seine Glückwüiischc znm Geburtstage bar. Hieraus begrüßte der König die Kaiserin und die anderen Mitglieder der König!. Familie. Soweit bis jetzt bekannt, gedenkt Kimm Albert henic Abend gegen tt) Ubr mit seiner Begleitung nach Dresden znrnck- zttkchrcii. — Dem Kaiser ist zu seinem heutigen Geburtstage durch General v. Minckwitz ein Geschenk dcS König!, iächs. Armeekorps überreicht worden, bestellend in dein ans!t großen Blättern hcr- gestclllen Eriiincrnnaswerk an das Armcefest. Berlin. A» seinem heutigen Gedmtstage empfing der Kaiser zunächst früh den Kvminandantcn nnd die Oisizicre seines Haupt- gnaitiers zur Entgegennahme der Glückwünsche. Um ll',» Ubr nahm der Kaiser die Beglückwünschungen des gesaminlcn Staaks- niiNislcminiS entgegen, an dessen Spitze der Reichskanzler Fürst Bismarck erschienen war. Um 1 Uhr Mittags fand zur Feier des Tages bei der Kaiserin Friedrich eine Flühstuckstaici statt. Abends war im Schloß große Jnmiiienlcllel, an welcher auch der König von Sachsen thciiiiahm. Beim Reichskanzler fand zu Ehren von Kaisers Geburtstag cm Diner statt, zu welchem die Bvischaslcr und Gcüindicu geladen waren. Auch der iächs. Gesandte Gras Hohcuthal nahm daran Theil. — Der Kaiser hat dem früdereil ReichStag-präsidenten. Mmillcr des Kvuigl. HauscS, v. Wedell- Piesdvcs, den rothe» Adleividen I. Klasse verliehen. — Ter Waiden- biirgcr Knapvcnverein hat an den Kaiser zu dessen Geburtstag ein Glückwunschschreiben gerichtet, in welchem um die Bcgnadignng der am vorigen Jahre verurthciltcn Beigiente gebeten ivtrd. B crli n. Anläßlich des GebmtStagcö oeö Kaisers hatten alle öffentlichen und sehr zahlreiche Privatgevändc festlich geflaggt. Die Schaulädcn ivaren mit Kaiicrbüsten und anderem Schmucke ge ziert; in den Schulen fanden Festakte statt. Abends ward eine glänzende Illumination veranstaltet. Wien. Die angeblich offiziöse MontngSrcviie bezeichnet de» Rücktritt DiSzaS und dessen Ersitzung durch den Haiwclsmiiiislec Baroöz als beschlossene Lache. Paris. Wie verkantet, beschloß die SlaatSanwaltichast die strafrechtliche Verfolgung von 7 Verwaltungsräthen des Comvtvir TertlichcS nnd SnchsischcS. — Se. Maß der König begab sich gestern früh 7 Uhr ^ mittelst Eziraznges von Strehlen ans nach Berlin, um Kaller 2 Wilhelm penöniich ;n giatnliren. Irr der Begleitung Sr. Majestät L. befanden sich Generaladjntant General v. Earlowitz, Exc.. und ^ Generalmajor z. D. v. Minckwitz. ^ — Ihre Majestäten der König nnd die Königin, sowie g- die vnnzlichcn Herrschaften haben ihr Erscheinen ans dem am 10. s- Fcbruar im Kömgl. Belvedere statlsiiidenden Ball de» Elisa-R beth - Vcreins in Aussicht gestellt. Der Ball wird bekannt- ^ sich znm Besten der Armen abgehalten- — Am 30. d. M. findet die letzte königl. Hofjagd ans Z. Birckwitzer (Revier statt. » — Stiller und ernster als in früheren Jahren wurde gestern r« Kaisers Geburtstag begangen, verbot doch die Trauer um ^ den Tod derKaiscrm Angnsla jede laute Knndgcbiina. Die öffcnt- liehen Gebäude batten ohne Ansnahiiic geflaggt, das Rathhans xr- balle seinen bekannten Feslschinnck angelegt. Auch zahlreiche A Prwatgcbäude trugen Flaggenschmuck, doch ließ sich nrcht vcr- Z kennen, daß das stürmische, regnerische Wetter die festliche ' Schinücknng der Stadt etwas becinträchttgt halte. Lustig flatterten jedoch trotz des RegenS die Fähnchen von den Dächern der über füllte» Picrdebahnwagcn, deren Fähnchenschmuck diesmal auch die Pnmd'ichr» Milchwagm nachgeahmt hatten. Wachen nnd Posten Irri gen Paradeanzirg, das übrige Militär Helnllchnmck: auch die Postillone rnradrrten in Galannzug. Mittags erschien in dcrWohinniq des Kömgl. Prcnß. Gelandten Graten v. Dönhoff, Exc., der Herr Stadt kommandant Generalleutnant 6 Bmn, um im Namen der Garni son die Glückwünsche sür Se. Majestät darziibringen. Tie für Mittag in Bcrdindilng mit der Wachtparade angesctzte große Parolc- ansgade ans dem Tveaterpiatz konnte ivcgcn der Ungunst der Witterung nicht abgehalten werden. VU Uhr gab die anr rechten Elbnsir iinkeihalb des Blockhauses ausgestellic Batterie des 1. Feld Artillerie-Regimentes Nr. 12 101 Salittschüllc ab, die trotz Sturms und Regens weithin dröhnten. Zahlreiches Publikum verfolgte vom Alt- nnd Ncilllädter Uier, von der Brücke re. das artilleristische Schanipicl. Nachmittags versammelten sich die O'stzierSkorps ni ihren Kasinos znm festlichen Mahl. Bereits Tage vorher hatten die Offiziere des Reiervestandes den Geburtstag des obersten Kriegs herrn durch ein Festmahl aus dem Königl. Belvedere geieiert. In der Harmonie wird ein offizielles Festmahl statt, an welchem die Stützen der Behörden und angesehene Vertreter der Bürgerschaft theilnahmcn. Ferner hielten aus dcm Belvedere gegen 60 vcnsio rillte prenspschc Offiziere llin größeres Diner ab. Daselbst vor einigic» sich auch die hier weilenden preußischen Offiziere, ungefähr 30 an der Zahl, zu einem Festmahle. Abends sandcn sich gegen 80 Mitglieder der 2. Kammer ein, nm bei einem Souper den Ge burtstag des Kaisers z» feiern. Auch in den Schulen wurde der Tag durch Festakte begangen. Im Königl. Ghmnasinm. welches »ach einer achttäaigcn Unterbrechung mit einem Schülcrbcstand von 475, (bei einem Gcsammlbestand von 575) den Unterncht gestern wieder eröffnete, wurde eine Morgcnandacht in der mit der Lchullahne geschmückten Aula abgehalten. Hierbei hielt der zweite NeligivnSsihrer Dr. Frcntcl die Ansprache, indem er die Frage beantwortete: „Wie feiern wir Kariers Geburtstag im Ausblick zum Herrn aller Welten?" Gesang und Gebet rahmten die ein fache Feier ein. Auch im Vitzthumichen Ghmnasinm wurde der sittliche Tag bei der Morgenandacht in Gebet und musikalischer Aufführung gefeiert. In dcm FestakluS der Bereinigte» Handcls- akadcmic und Höheren FvrlbilbungSichule (Schlvßsiraße 22> hielt der Oberlehrer Dr. Löschhoni die Festrede. Zum Schlüsse brachte der Direktor ein Hoch aus ans den „Hüter des Frsidrus im Reiche und nach außen." In »nscrcn städtischen Volksschulen wurde Kaisers Geburtstag während der Vornntlagsstnuden durch eine kurze Ansprache gcseiert, in welcher ans die Beoentung des Tages hingcwiesen wurde. — Landtag. Die zweite Kammer nahm in ihrer gestrigen Abcndsitzung zwei Postnlale des außerordentlichen Etats in Schlnßbcratbung, betreffend die Erweiterung und den Umbau des BahiihoieS Wräkenstein und di>> Beschaffung von Ladeplätze» und Gleisen ans Haltestelle Limmritz. Hierzu lag eine Petition der Stadtgcmeinde Wollenstem vor nm Herstellung eines neuen Fußweges ovn und nach Babnhos Wollenstem neben der jetzt be stehende» Etseiibahublückc über den Zichovauslnß im Anschluß an die fiskalische Annal>e>g-Wvllcnstemer Straße. Da jedoch die Kosten hierfür etwa 30M> Mk. betragen würden und ein solcher Aulwand zu den sich ergebende» Vortheiicn Vieles Weges in keinem nngemeffenen Verhültiiitz steht, kam die Deputation ,n dem An klage. diele Petition ans sich beruhen Zn lassen. Im Uebrigen be antragt die Tepntatian, sür welche Abg. Werner-Zschopau Bericht erstattet, die Bewillig,mg der eingestellten Forderungen von 150,009 Z DL «7^ cl«r <r> «3» -- ^»» - O 8 O kkr rs. W M