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Dresdner Nachrichten : 18.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188611184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-11
- Tag 1886-11-18
-
Monat
1886-11
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.11.1886
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U Vst.. Litt Neust.. Dresden. Vltrieiiäbckl« W.I«. Lol, Pi. -.7». - gnlrrat« u 1»« No-ionin s Udr. IO» bift is M»ü In dieusiadt: Ma buuran itpocheiNaaen dis .ul Naaon. Die IN>aItIj>eH!ktit. ..le icu. s viilv»» is P,».. kur Mo„- ni» oder lwch IkMcillt» W Pt,, lulerm Stroii iliiooeioudt» Keile «o j!l>. Rcllaoikj, au! der Luvaj. e»e Zeile so Pi, »ine PLimUt« ür daft nochlilüiiiae imcheincn der tznierale wird >»MI aegedsii. Au»' wornar tz>oertions Ausiraoc aeoen !Lran»i»cnmdou>iiluno duun Brles- maite» od. Ponlnuladluna. Iulcrate mbnicu iomoululie rkiw»n»,rt«Hii< nonciu llivcdllioue» ft». stur Nock- iad« ein»?». Pionnleiivle «in« L!cr> duidlichkeit. Tageblatt für UolitiK, KnIilMiiN. HesWs»Mhr. BSrsmkrW, Wmielilile. K ««Dl«» I>et«>I-v«»vIiüN»i»^uII<iiftun»r nnd davor Z skekendon vmr»ac>3 unaorss d'adi ikakion«- und Lukros- gvseliöftvs in oixvna I.oealittttav. K Zttartmaim L 8ruun, 8<;IUo88-8tiEv 17. A A?««U«WWSr!E»«S««8«« kinrlgsnioiein« s-r.-riseke^— "Loei>«rl>oi,-/A^M^UaDD^voeriig>icd« 7«ug 6°nr a.f,otui'»n er,kevkiem,n >usrub,«stu>,n. rs.s., >«.'.«! 8eni»iov»»opi»«i», Mormal-Ächlas-«»- Reist-Veikeli ß A » »»' s, I« /r, 18, Mit., vmpksklt ^ « 0sv. Iivdiuiuw, MMaße A. ß Ils llRH H^ksrt Ms bska-M äis kswstsn unä dsstsü vbsr- 7strt ^IliiALLL lit uvä ML^sIIlß Lemäsn, IIrs.§sL^üLä LLLLLeLetten. 8«I»r«LKVv»NL»«8S 1. an. sonvn imlttungan^ Minna vLrliwK. kür -Mtllcollfeclionell ^ ASKelarveiten. 8p«el»tttLt in üloder- und 8vkklrrvu jeder Lrt. IV HV»N>,ti »88v IV, II. OouckLsl: HV»II»tr«>«8e s>». » A I»i »I. I»r ^ütrvr » ^ - GHLHLN » . - ,, a ^ . WMentt,gSa«-Nrdte» f«r tzrn 18. ^rovemi Nr. 322. 31. rahrg. Auslage: 43,ii00 Lrpl. WtNerunqftaiftNNiie« «kr »rn 18. November. Weslwiud von mlulrrer Stärke lUinr wciriiiltchrNtebersililane. UäUrr. «» Laulk »k« r-ar» urchselnd. Dresden. 1886. Donnerstag,18. Novbr. Hkiaiitwottüchn Redakteur sür Politisches vr. Emil Btrrev In Dntdtn. In der gestrigen AusMlung populärer Ztriegsbroschüren wurde die niilitär-politische Studie eines Herrn p. .Oättschau .Der nächste dciiljchmaiiiös'lsche Krieg" als besonders lcscnswerth hervorgehoben. Dicie Schrift zeichnet sich nicht blos vor den französische» Bro schüren, denen sie entgegentreten soll, sondern auch innerhalb der deutsche» Kriegsbroschl'ircn durch ihre vornchmruhige Sachlichkeit E. Herr v. Köttschau ist Oberstleutnant a. D.: er gehörte vorher dein Äcneralstabc an, seine Waffe war die Artillerie. DaS Nrtheil eines solchen Mannes verdient allemal Beachtung. Daß v. Költschau nur in seinem Namen spricht, daß er nicht als Sprachrohr des äcldmarschallsMoltke dient, versteht sich beiden im deutschen Heere wollenden tskn»dsähen von selbst. Man hat cs nur mit der Privat- l usiernng eines pcnsivnirtcn Offiziers, eines vortrefflichen Patrioten, enies kcnntnißreichcn Fachmannes zu thun. Daß seine Schrift nichl von oben emgegcbcn ist, erhellt u. A. auch aus seinen Än- N>l'>cn. die er mit großer Schärfe gegen einzelne Erscheinungen »n deui'chen Heer richtet, z. B- die Sucht nach Wohlleben, die Geld- l cuoihen, lue lippigc Ausstattung der Offiziers-Casinos. Hören wir > u». Ivos Herr v. Költschau sagt und voranssagt! Er ist immer iulcressonl. auch da, wo man ihm nicht folgen kann, wenn man ihm cuöchiedcn widersprechen, ja logische Fehler Nachweisen muß. Auch .iiöll'chau gehl von der Annahme ans, daß ein Krieg zwischen Frankreich und Deutschland unvermeidlich ist. Schon daS ist eine Behanplung. die nicht unangefochten bleiben kann, wiewohl sie die Dcuiwco'e großer Kreise beherrscht. Ter Verfasser führt zum Be- weöe seiner Ansicht bei aller Welt geläufige Gründe vor. die Re- vaucl,einst, den Deutschenhaß, die Patriotenliga. Er fügt aber einen neuen Grund hinzu. Der französische Nationalstolz sei im letzten .'snegc an, das Schweifte verletzt worben. »Die Kapitulation ganzer Hccre, die Thaliache, daß nur «in einziges größeres Gefecht von len lran-vsnchen Truppen gewonnen wurde, hat in empfindlichster Wei'e den berechtigte» militärischen Stolz getroffen. Das franzö- , ulie Aolk schätzt trotz seiner hohen Kultur nichts höher. als Wasfeu- evolze: es hat sich a» den Gedanken gewohnt, daß seine siegreichen Adler in allen Wclltheilen dm Ruhm Frankreichs verkünden. Die Geschichte seines.Heeres ist eine Reihe großer Triumphe: Nieder lagen werden übergangen, oder durch besondere Unglückssälle, Ver nich :e. erklärt. Der Krieg von 1870—71 war der erste, welcher auch der kühnsten Schönfärberei keine größeren Erfolge zu schildern gestattete. Cm Volk, dessen einzelne Stämme oft besiegt worden waren, denen Gebiet man einst weithin unterjocht hatte, und welches d '..> keineswegs hochgeachtet wurde, hatte allem die große Nation in mwchvrter Wciie »iedergewvrjen. Dieser Stachel mnn durch den nenen Kamp, beseitigt werden", meint v. Köttichan. Er hält den.'tueg >ogar »ür nvttnvendig und fährt bezüglich des Generals Voutange, sort: ..Fm Interesse unseres Vaterlandes können wir n»> ivüuühen. daß die Maßreaeln des jetzigen französischen KricgS- n; uoiew- zabbeich nnd tiefgreifend sein mögen. Wir werden dann tun a tüchtiges Heer zu bekämpfen haben, als cs daS des kaiser- luten Frankreich» war, aber freilich ein bei Weitem zahlreicheres. Cmwedei nur »vtgen Miseren Feinden aus dem Wege einer weiteren Clhöhuiig des Heeres — sie muß dann sofort eintreten und sehr bedeutend »ein — oder wir warten die Bildung des Riesenhcercs und umen Angrirs nicht erst ab. sondern zertrümmern cs vor voll- eiiiwwr Crganüavon. Der letztere Weg führt rascher zum Ziel nnd 'vtdeu weniger Lv'er. Wer aber nicht gern Blut sieht, wer schwere iüe'cha'ie gern aui seine Nachkomme» alischiebt, schlage dm anderen Weg cm, abcr rechtzeitig! Wir bedürfen eines neuen denschsranzö- mchen Kiieges. Der gegenwärtige Zustand ist beider Völker un würdig; er bietet das Bild zweier starker, bissiger Thirre. von denen das eine das andere wüthmv anbellt und die Gelegenheit an» Packen erspäht. Das größere verhält sich ruhiger, aber es dreht a»ch den Kops und fleischt die langen Zähne, so oft dos andere heiannaht. Ich frage jeden gebildeten Franzosen, jeden ge- t itdetc» Tcnbchcn: Ist der Vergleich nicht zutreffend? Und wenn cr znlriiik, ist das Verhalten dieser hochstehenden Nationen gegen einander cm ritterliches oder auch nur ein anständiges, oder auch nur ein nnt den ciniachslen Regeln der anten Sitte übereinstimmen des ? In ee- mcht eine Ausgabe, wie sie Höher und edler nicht gedacht w-rdcn kan», dieses unwürdige und die Interessen beider Völker ichwei schädigende Vcrhäliniß zu ändern?" Tieier letzte Satz ist zutreffend, aber man braucht nicht daraus zu -algern, daß cs eben kein anderes Mittel gebe als einen Krieg, »in bessere Pcrhättnisse zwischen beiden Pändern herbeizusührm. v. Mücha» denkt sich diesen Krieg ziemlich leicht, er saht ihn als eine Art utlerltches Duell auf, daS nach einem oder höchstens zwei Waiicng,inge» beendet sein wird. Um Vvransiagungm ist eS eme »ehr wp bche Sache. Gegenüber der Köttschamchm Prophe zeiung. dag der nächste Krieg nur ein sehr kurzer und nach dm > Men Fcldichlacblc» zu Ende sein werde, geht eine starke Meinung dahin, das;, wenn es z»m Kriege kommen sollte, dieser ein Kampf ln- au» § Melier würde. Früher, so bemerkt Költschau, dachten die Tcubihen mcht daran, den Kriegsschauplatz jenseits ihrer Grenzen zu legen, am ihren Ebenen schlug man die Schlachten. Nach dem Cnreib von Ebai; und Lothringen besitzt Deutfchland die Schlüssel ieincs >?auic«. Zwei Kriegsfälle kommen in Betracht: Krieg mit Frankreich allein, oder nul diesem und einer Koalilion (die fran zösischen Mäkler übersetzen schlankweg niit Rußland). Bricht der Krieg Mit Frankreich allem aus. so werden, wie uns Herr v. Kött- ickan belehr», di? crfle» Kanonenschüsse in Frankreich stillen; andcrn- >alls wird Denl'chland zeitweise ans den, iür die dcfcnsibc Armee nunmehr geeigneten westlichen Kriegsschauplatz dm Gegner nnflansen lassen, bis die Verhältnisse aus dem anderen Kriegstheater gestalten, Eisenbahnen gebnnt. Die erste Linie ist auf eine Länge van 83 Meilen thatjächlich mit Kanonen gespickt, die zweite zahlt Sperr- s orts nnd bnestigte Lager, die dritte uinsaßt die ungeheuren befestigten Lagrr von Lhvn, Pan» und Lille. Paris sei nicht mehr van deut schen Belagerungsgeschützen zu erreichen; uni es z» »mioannen. müßte man einen Kreis von 18 deutschen Meilen aussiiüei, lim lcktm Kriege waren es nur II). Nach Ansicht der Franzosen macht sich die Sache nun so, daß die eindringenden deutsche» Heere die erste, vielleicht auch die zweite Verlhcivigungslinie durchbrechen, dann aber allerhand Ueberraschungen finden und von den in der Flanke aus großen befestigte» Lagern vorbrechendm Franzosen ge iaht werden. Daß sich die de»tschm Heere nicht von den Frcmzvwn ihren Feldzngsplan vorichreibm lassen, wirb hierbei völlig über sehen. Auch wird der Seekrieg bei diesen Prophezeihungen ganz außer Acht gelassen. Man kann diesen Theil der Köttschamchm Schrot auf sich beruhen lasse». Wichtiger ist, was sie über die Nothwcnbigkeit besagt, die Leistnngsiähigkeit unserer Eisenbahnen bezüglich der Ein- und Aus'chifsung der Truppen wcicntlich zu steigern. Deutschland kann mit seiner militärische» Lage zufrieden sein, das Volk nach wie vor guten Mnths der Tüchtigkeit. Wachsamkeit nnd Energie seiner Heeresverwaltung vertrauen Das französische Heerwesen leidet hingegen, wie Költschau hervorhcbt, seit langer Zeit an einer zu grogm Cmtraliiation. und die daraus folgenden ucbclstände werden durch jede Vergrößerung des Heeres gesteigert. Ein modernes Heer ist ein außerordentlich complicirtcr. riesiger Körper. Seine Nerven müssen an einer Stelle Zusammentreffen, abcr diese muß von allem Detail möglichst entlastet werden. Tie Fäden ver wirren sich sonst und der Wahnsinn ist da. Diese Entlastung der Ecntrastlellc ist in Frankreich noch nickt genügend durchaciührt. Tentschland trachtet nicht nach einem neue» Kriege, aber wenn er uns amgenöthiat werden sollte, so fürchten wir ihn auch nicht. ,,ür unvermeidlich halten alle Franzosen den Krieg wohl selbst nicht. Nach der neuesten Friedcnsreoe des KncgSmmisters Bon- langer ist im Gegen llieil wohl möglich daß sie sich mit Deutschland ans guten Fuß stellen wollen. Es wäre für beide Kultur völker das Vernünftigste, sich zu vertragen, anstatt sich zu schlage». Für die ganze Welt würde dies von de» segensreichsten Folgen be reitet sein. Trotz de« Köttlchauscden Werkes scheint uns der „nächste JiaUiner Nil.'-', S»ii»irr ivaris. 17. «,vdr. BNlluS- >»ru>c!Ü,W. «nlrNir r»S,L7. Staat-dalin ISti.üs. LombxrLr» '-",'1,25 do. ivrioritiiten —. Sa»l»«r ;«». citoilmnr» !M. »Iruc «nlcihc —. «chwaili. «»»»UN, 17. iNuvrmbrr, Ivirmitl. N Mir 10 !VII». CiasoW IlMcr Ruiic» 27-/,. giralicncr Lom-ardr» «-»». Türken II'/,«. Iprll,. smidirlc «nierikaiicr INI',., »vroc. Nnaar. «Soldrenie »1'/,. Lrilrrr. Gvlr- re„,c ft». Prcnft. Vousol« 1«i>. «knüliter 7»'/«. »Irue kknypirr ftii'/,. Garant. ck«y»tcr SU'ONomandan» I0>'/„. Snez-Aciiro m. Svanicr W'/«. — EN»» m«i«: Niihtg. — Wrtlrr: «eränr>rr»q. S « et«in, 17. Nnvrniber, Nach»«. 1 Mir. slSelreldeniarkN. Wri/zr» fcst. loro NU-155. vr. Navemlier-Drc Ikfti.vii, »r. Ar>rtl-Mai I6IM. Ro>,acn irft. loro 120—125, vr. Novcvlftcr'Drccnibrr 125.50, vr. iUpril'ÜlIat 1iiiüval srst, »r.ftiovcmbrr 15.00, vr. iUpril-Mai 15.00. Evtrilus uiiveräudcrl, loco :>5,il». pr. Novrindkr-rerrmber W.00, pr. Dcceml>rr-Jau»ar »5,7o, vr. Avril-Mat 57.7". ivrlralkum loco vrrftcuert Ulauc« 1 Proc. Tara ll.10. « r e ft l a u , 17. -iovrmbcr, OlaLni. 'Gelretvemarkn. SVIrilnS vr. 100 LNcr 100 Proc. vr. Novdr.-Decvr. ;e>.00. vr. Avril-Mai R.50. Oiogocn vr. Novdr - Drcbr. 1111.00. vr. Avril-Mal IM.OO. 5iüb0l loco vr. ftiovrmbcr 15,00, vr. Aprii- M-t 11.00. Zink: sqlrslsqc BcrrlnSlliarrc 13,70 M. vr».. 2S. bz. 11,10 M. br>. — wettrr: Trüvc. « m st c r v a m, 17. November. Vroduktrn iSchlußi. Wrt<en v«r NovVc. —. per Mai !!>1, brtzanvtet. Nogorn prr Mär» 125. ver Mai —, bcdauvlcl. London. 17. November. Probuktrn iSüiIuhi. Weizen rnhio, stcNa, «nnekommcne Lavnngen scft. Mehl tlienrer. Stavtmebl, sremdeft Mehl 21—.11 Haler zu Gunsten »er «»User. Nebrigeft ruhi,, stetlft. — Weiter: Hksttoci Frühreorn. veulich-sranzösische Krieg gar ine Willlichkeit. recht ferne zu fein, er wird hoHentlich Reuksterklearammc ver..DresvuerRackr."vom 17.Novbr. Berlin. Der Kaiser, dessen Heiserkeit sich gebessert, empfing Mittags Vorträge Prrponchers und Wilmowöki'S. Berlin Die Abendblätter koinmmtirrn die Vorgänge bcS Dresdner Bnlow-Konzcttcs vorwiegend in einem Bülow ungünsti ge» Sinne. Die „Voss. Ztg." sagt: Wir sind entkernt, dm Auftritt schön zu finden, aber wir finden ihn nötbia, so lehr wir bedauern, daß Bülow ihn nöthig gemacht hat. Bülow hat durch sein Aus- trcien aui dem Prager Banket die öffentliche Meinung hcransgc- sordert. Indem er unmittelbar daraus der gerechten Entrüstung eines deutschen Publikums entgegen trat, hat er die Herausforderung öffentlich wiedcrlivlt. Ter Dresdner Skandal ist die öffentliche Lokales und Sächsisches. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg spendete für die Abge brannten in Adori 100 Mk. 2 — Buchhändler Dr. Heinrich Eduard Brock Haus in Leipzig ^ erhielt von Sr. Kgl. Hoheit vem Großherzvg von Baden das Ritter- Z kreuz 1. Kl. des Ordens vom Zähnugcr Löwen. ? — Ter ^bergkstütswärter Stichler beim Landgcstüt zu -- Moritzbnrg erhielt das allgemeine Ehrenzeichen. ^ — Mit Rücksicht ans die am 25. d. M. bevorstehende Eröfs- Z nung des Reichstages sind die Geistlichen des Landes von — der obersten Kärchenbehörde angewielen worden, an dem der Eröfs- 8 nung vorangehenden Sonntag, dem Todtenseste, dieser Tyatiachc im allgemeinen Kirchengebetc zu gedenken und zwar in der Weise, daß « nach den Worten: „Segne Kaiser und Reick" die Worte cinge- e»» schattet tverden: „insbesondere auch die Arbeiten des im Lause x dieser Woche sich versammelnden Reichstages". — Am 26. d. findet alio die diesjährige Stadtverord neten - E ra ä n z u n aswa h l statt und hat die Wahl von 15 ansässigen nnd l2 unansässigen Stadtverordneten zu erfolgen. In der Zeit von Vormittags 9 - -- -- ----- - dachten Taaes haben sich alle lokal ihres Wahlbezirks (an egeben) persönlich einzu . .. ^tiiiiniberechtigt sind nur — x-' Staatsangehörigkeil besitzen und in der pq ^ am 6. d. M. abaeichlossenen Wahlliste aufgeilihrt sind. Ans den Z° 8 «« iorai mres Wanivezirrs (an allen Piaiaiiauie stadträthlicher Bekanntmachung gcuan an,wg finden und ihre Stimmzettel ahzugebe». Sti Bürger, welche die sächsische StaatSangehörig über die französischen Grenzen zu tragen, ilinhe beiden Encntnalitäten entgrgcniehcn. mich hier den Krieg Tenlichland kann mit - In beiden Fälle» aber wird die französisch-deutsche Grenze dieselbe Nelle im Krieg spielen und die Verwendung der Eisenbahnen findet noch denselben Grundsätzen statt. Ter Fcldzngsplan der Franzosen ist, wie V. Kötffcha» schreibt, in einer Lapidarschiist von Stein und Eisen niederaclegt; jedes Auge c ' k ihn sofort. wenn es einen Blick ans oie Landkai^e Fronkrc 'wirst Wir heben daraus nur Folgendes hervor. Frank reich b ch drei Vertheidiaungslmitn miltklst Festungen und dlutwort. Es ist nicht zu dulden, daß Jemand seinem Vatcrlande in's Gesicht schlägt, dann herkvmmt und verlangt, wir sollen in ihm einen großen Mnsikrr bewundern. Wenn sich solche Skandale in der nächsten Zell wiederholen sollten, io trifft die Schuld nur Bülow. Die gerechteste und würdigste Strafe für Bülow wäre freilich die, wenn sich daS deutsche Publikum von seinen Künstlet stungen fernhiclte. Nur das „Berl. Tngcbl." urtheilt in gewohnter anssnlliger Manier über daS Dresdner Publikum: In einem Kon zeitsaal öffentlichen Skandal hrrnnsbeschwören, sei in jeder Hinsicht verdnmmknswerlh. Es sei das jranzüsiichc Manier und französische Rohl>rit. die wir nach Deutschland nicht importirt zu feben wünschen. Der Vorgang, der sich gotern in Dresden abgespielt hat, sei nicht nur eine Schande für die durch ihren Kunstsinn weit und breit be rühmte sächsiiche Residenz, derselbe sei auch eine Schmach stir den deutschen Namen überhaupt. Derartige Vorgänge sprächen allem Am standSgrfiihlk Hohn. Von diesem Standpunkte aus würde man. davon ist daS „Bert Tgbl." fest überzeugt, in ganz Deutschland den gestrigen Exceß im Konzertsaale zu Dresden benrtheilcn." Diese Ueberzen- gung ist, wie die vorstehende Auffassung der „Voss. Ztg." zeigt, eben falsch. — Bei den heutigen Stadtverordneten-Effaßwahlen wurden die 5 freisinnigen Kandidaten gewählt. In dem früher ovn Löwe vertretenen Bezirke fehlten den Konservativen nur wenige Stimmen zum Sieg. — Dem früheren Hoiprediger des Fürsten Alexander von Bulgarien wnrde von dem Großhcrrog von Hessen die erste Psarrstellc zu Pfungstadt übertragen. — An der hiesigen Börse war das Gerücht verbreitet, daß der russische Botschafter Graf Schuwalow sich nach Fricdrichsruh begeben hat. Köln. Heute Nachmittag stürzte in der Neustadt ein vier stöckiger Nohbau ein, worin, soweit bis jetzt bekannt, sich sieben Personen befanden, welche verschüttet wurden. Hiervon ist eine Person todt, zwei sind schwer und eine ist leicht verletzt hcrvorgeholt worden. Das Schicksal der Anderen ist ungewiß. Die Feuerwehr nnd die Dcutzer Kürassiere sind mit der Ausräumung beschäftigt. Der Einsturz soll durch schlechtes Baumaterial Herbeigesührl wor den sein. London. Die Polizei wird die Kundgebungen der Sozia listen nächsten Sonntag weder verbleien, noch denselben hindernd entgegentreten, aber umfassende Vorsichtsmaßregeln treffen, um Ruhestörungen vorzubeugen. Die Arlingtonslraßc. wo Salisbury wvlint, wird abarspcrrt. Salisbury bleibt in Hatficld und wird die Deputation der Arbeitslosen nicht empfangen. Athe n. In der gestrigen Kamnicrsitzung verlangten mehrere Tcvntirte der OvpositionSparlci eine Vorlage der Korrespondenz be treffs der Vorgänge an der Grenze während der über Griechenland verhängten Vlvkaoe. Triknpis verweigerte die Vorlage und stellte die Kabinctslrage. Die Opposition verließ die Sitzung. Die Ab stimmung ward vertagt. Berliner Börse. Anfangs machte sich eine Rcalffations- lust beinerkbar, welche die Kurie druckte, nur Montanwrrtbe machten eine Ausnahme, später schwächte sich die Haltung weiter ab. ohne daß sich das Geschäft lebhafter gestaltete. Von Bergwerken zogen nainent- tich Dortmunder nnd Laura an. desgleichen Bvchmner bei bedeuten den Umsätzen. Bahnen waren lehr still. - Bon fremden Renten waren russische P'lindanlcihcn angcboten. gegen Schluß wurden auch Montanwerthe gedrückt. Im Kassaverkchr waren Bergwerke nnd Industrien fest und belebt. In. klebrigen herrichtc wenig Ver kehr. Privatdiskont 3 Pro;. Die Nachbörse war fest. lfraukturt ». M„ 17. Nodemter. Nredlt 222,10, ei«»t1d»h»I»7,25. L,m« »olde« —. Galizier 160,75. Gaovtrr 76.25. 1pr»e. Unaar. Galtrenle 86,10. rifteont, 211,10. Mer Nüssen -. MriNenbnrgrr — Wie». 17. November. grebN 281,00. Staat»»,»« »11,00. Lambarden 101,75. N»»»me ft», »»,7s. Malt»»««» «1M> gr,»>« »ft», «»wanl«»». tm. Werden mehr oder weniger Namen als ertvrderlich Stimmzettel gefunden, so wird hierdurch zwar die Gütig sind ungillia aus einem E keit desselben nickt anigehoben, cs sind aber die letzten ans dein Stimmzettel überzählig enthaltenen Namen als nicht l>eigcfügt zu betrachten. Druckexemplarc der Stadtverordneten-Wahlliste nebst dem obcngedachten Verzeichnisse »verdrn. soweit der Vorrath reicht, während der nächsten acut Tage Vormittags von 9 bis 1 Uhr und Nachmittags van 4 bis 7 Uhr »m Altstädter Nachhause I. Obergc schoß. Zimmer Nr. II. an Stimmberechtigte unentgeltlich vcrab folgt. Die Namen der mrSschcidcndcn ansässigen Stadtverordneten sind folgende: Oberschulralh Bcrlhclt, Hofiath Damm. Getreide Händler Eckelmann, Täichncrobermeister Gotlichall, Vürstenmachn meistcr Mieklich, Dekorationsmaler Möller, Fabrikant Rätzich, Hand- schuhfabrikant Seeling, Hosllempner Türcke rmd Hoflieferant Wo- kurka. Diese sind sämmtlich wieder wählbar, während Dr. nied. Latze, Kaufmann Schaal, Rechtsanwalt Christ. Schmidt, weil die selben als unbesoldete Rnthe in'S Rathskollegiiim gewählt wurden, nicht wieder wählbar sind, ebenso wie Bildhauer Andrejcn. der von Dresden weggczogen, und Kauiniann Moritz Schmidt, der im Lanie dieses Jahres gestorben ist. Die folgenden cnisscheidende» Nnan lässigen sind sännntlich wieder wählbar: Bensch, Kaufmann, Vier fing. Lederiabrikant, Damme, Schlvssernicifler, Franz, Apothclci. Gabriel. Kausinann. Grass, Hofiach, Hertel, Kaufniann, Krieg, Rc Wahlkreis. Herr Rittergutsbesitzer" v. ^ . daß " gco . Carlowitz auf Prvschwitz, hat erklärt, daß ihn verschiedene Gründe, meist periönlichcr Natui. zwingen, von der Wiedcrannahme eines RcichStagsmaiidats definitiv abzniehcn. Wie man hört, will man Herrn Geb. Rath von Em siedel das Mandat ankragen. »eben ihn nennt man Herrn Stadt rath und Großkauimann Knrtz als kvnicrvative Kandidaten. — Die Austritte in dem Bülowa-K vnzcrtc bildelc» estcrn beglrislicherweisr den Gesvrächsstvss. Es kann nicht fehlen, aß vom rein künstleriichen Standpunkt aus die sich in dem Kon zcrtsaale erhebende Opposition getadelt wird. Aber der nnfreund liehe Empfang galt nicht dem Künstler, sondern einzig dem Politike». Ganz verfehlt war daber der Ruf eines Mnsikns: „Musil und nicht Politik!" Gerade Harnisch v. Büloiva ist cö gewesen, der zu erst die Politik in den Konzertiaal getragen hat. In Prag säte ec Wind, wie soll es Wunder nehmen, wenn er in Dresden Sturm erntete? Manche Leute haben überhaupt von dem Verhältnis; wischen Kunst und Politik ziemlich verschwommene Ansichten den- Reinhold Becker, der fiir seine jedes deutsche Herz crguickendc Komposition „Mahnruf an die Deutschen in Oesterreich" jüngst in Prag von den Drillichen hochgeicicrt wurde (auch beim nculichcii Schiüvereins-KommklS hier fand sie stürmischen Applaus), war in dem Bülowa-Konzcrte trotzdem einer der Eifrigsten, die für de» Czcchensrcund cintratcn. Wohl ist die Kunst, wenn nicht intcr national, so doch kosmopolitisch: aber der Künstler soll nie vei qesscn, daß er seiner ganzen Natur nach in dem Volke wurzelt, ans dem er hervorgeaangen ist und am alleiwenigsten dark cr den Glanz seine-? Namens den Feinden scines Volkes leihen. Mehrere Musiker riesen: „Respekt vor der Kunst, vor Beethoven!" Sehr wahr' Aber die Herren mögen auch nicht vergessen: Achtung vor dem Vatcrlande. Wenn man übrigens glauben sollte, daß Herrn Hannich k. Büloiva schweres Unrecht gerade in seiner Vaterstadt Dresden aeicheben sei. io ist daran zu erinnern, daß seine ganze Künstler lansbahn von Konzerfflandalen wimmelt. Ein Augen- nnd Obren zeuge theilt uns folgenden Vorgang mit. AlS vor einer Reihe von Jahren Liszt's Prometheus zum I. Male in einem Konzerte im Kgl.Hnstheater hier ausacführt wurde, hielten dies einige Zuhörer nicht »ür Musik, und am Schluffe wurden einige Zöchlaute hörbar
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