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Macht-Telegramm. Mm I» einem rinile der «»N«e4 «»»»,»» » ». »<u>r»,. «. Ami. »er »r»»i« V»r<ril», »er N»<«»>«« «»»weftteiüschl,»»«. »el. »er »»« »»er t»« Vcrl„en »esxch, «>». »netz» »>» »n» »I-deri«», O»tch«>»et«»«r,r»n ic« viickll» mit 8,e« Nncktllck «ns »le v,rk»m«. ntff« »-r Onllismi, »e« Reta»»,«« e»»st»rt. Hler«»I »leli IXIquel. ft»r«Nch »«»rübt. ,I»e Itn,e-e «»», I»er »l» „c,k»w»e»>,k ernfte «»»> Mi» «nrde rerlellie I,«Ue»>>>>, «I» Keich«i«a-r>»i»tdal prollamirl. Aer»f»re«-Dt»ll»« tt «Ust., «Utt Reust.DrrSdm. Tageblatt für Politik, Mite,««!,. tzcslSäslr«crkstr. BSrlcnkriAl. Irm»c»lille. oder m Slnid >( ieue' 6e:le Eu,i' «äiäiüie nir da- ,iä-i>:uü^,ai SMitiacu der gnieraie wiro nichl a«,ei>c». NuS' Msiiae eyci. Lm»»m«a>ido«aj>lunü durch Brie, nia.lcn od. Püüeüitaliluua. zrniera«' t.chmcu idnimUickc rc»omm>r!k ^1»- >:»cc» Erprdlttane» a». i>ur Rua- c-u cmoei. Ma»uicni>ie kein« ver» vuwlichltit. IV. 8rrlm, Hramr- iu,d xrii«e-A»lIall. j ' Sparlal-k'adril: k^prUxtor anrl ^nmmirtvr Kiveol-, ^aelL0t-Vor«cklu«- »nä ; ! idcltulrmarkvn, I Plauen b. 0>-.. Naitrersto. 17. Uvnulmik local: veeeden, «aelenete. 8. ! L»r u>,k. NoiwiUun^ »ira^a an»v»I>I von 8iuntr-8cI>»I>ln»v« In Link. » «»INS ! unä Kupfvr, «c,v>» ull», Nnttnn»«» <I«rnI»fart»Nr»»prl unck K<rn»»>»i- . ! gzppnratc, u»a lai>i «U>> e>» x»,nn>->m- von VIeovtv-Arbeil»»« z^äor Lrt >>v»lo»» ompwiiien. s» Li» " vrosllen, 8ee«tra88v 80, I. LernspreNMeU» tll». 1. 4«voneeu-I?»pp6llIon Mr alle ^oitimeva. N. Vlllat-Verkauf Nlr öia l)e«^'lnor Ikoa^ar. NI. kispelen-1 urilritl» untor Onranli«. IV. i:utt»etiu» öer NLeU». I.»«üe»lvtterle. .-»«» »<««r-X-«««««« I2n»t« „»«> «rüuuto ! Idneeiliea» in vorrägl. ^nsvnlil für liorr« n und Damen I>art. und ernte ktttstn. ? Auftrliac n»«ll nnoivlirto >»orr>c>, proinpt effrrtnirt. ««««««« ^«8«.»««« Lvbortkrru», de8l^rlil(k von Ilexer, LIii^tiliiii^LKl. üositPtlitzlrH vi «8«Io>i. Lm6««i Ztziitkoi'. Nr 81 32.Jc,hrg.Jc,lirtS-Attfl.43,N0VCxpl. WUI»rm>»»«»-I>ch««» Me »n> !». I in,»r. S»dweftwl»» « »n mNIIeeer Stärte. rdctl»etle »ei«»»l. atee irncken. reme<e<»»r i-exl, »rr-»»rrt. V»«»el«,,: 0erllt»e «»» <r>iwels» «edelkll» »»,. Dresden. l887. Moiltllg,31.JalHl1lr. relegramme der „Dresdner Nachrichten". Breme». Die Rcttili'üeslnliv» Prerow telearuvt-irt: Am 29. Januar »an dein deutschen DaiM'ser ..Jjrauziska . Kaviliin Kreukieldt, qesliandet bei Drasser-Ort. 9 Penonen acrrttet durch das NeliunaSboot „Graf Bedr-Negcndank" der Station Prerow. Sturm >VK>V. Pari s. Am Svnuabend fand bei dem Minister des Aus- wiirliac», Flourens. ein Diner statt, zu welchem alle Botschaiter und Gesandte» Giulnduuiten erlinlten batten: auch der deutsche Botschafter <>stas Münster, der aus Cannes zurncknckehrt ist. nabm dam» Tlieil. An das Diner schloß sich ein allnizeuder Empsaua. — Der Pinsjdcut Grevv cnipfiiiü ain Sonnabend die madagassischen Llbgeiandten. Sofi a. Die Arruierung bat dem französischen Cw ul. der die Vertretutig der rmsischen Uiiterlhanen in Ostrumelirn fiikrt, davon Kcnntnm gegeben, daß der russische Untcrtban Nabokofs, Urheber der antsländischcn Bewegung in Bnraas. zum Tode ver- urlbcilt ist; der Couiul wird ersucht, diese Nachricht an die russische Regierung zu übermitteln. Krankt»»«. 24, ganuar, tSonntaaS-Verkklir.l llredlt LIS.7S. Staatsdabu 184^1. Lomdard«» 7L"/>. Eidetdal irs.s?. Di-conto igo.oo. Svanier sr.so. Matt. er»»'»,,«, rs.d.a». Mn.is.ss. Noilier Wiiiterivetzensr>/,. verSan. sr'/«> ver Nebruar StV., ver Mai ssV». Mais >Mw» ss. ftraidi «. Lokale- und LächsischeS. — Jbre.tzobcilrn, die hier am Bchthuiu'schen Gymnasium ihren St»d>c» obliegenden umzöge Friedrich Williclni und dldvls friedlich von Mccklenburg - es cdwerin, begaben sich am Freitag Vor mittag über Berlin »ach Schwerin, um ihrer Mutter, der ver- witlweten Großherzogin Marie, zum Geburtstag ihre Glückwünsche darzubrnigen. — Die Wahllisten z» den bevorstehenden ReichstagS- wahlen liege» für die Bezirke rechts der Elbe »n Neustüdter Rath hause, 2. Obergeschoß, (Leihhaus) und für die Bezirke links der Elbe in, Altstäater Nalhhauie, t. Obergeschoß. Zimnier Nr. 10. nur noch bis 1. Februar, Vormittags von 9—1 Uhr und Nachmittags von 4—7 Ubr auS. Möge ja jeder rcichStreue Wühler sich ver gewissern. daß iem Name in den Wahllisten vorhanden ist. — Zwei belaunte geachtete Mitglieder deS hiesigen Ka»sman»s- standcs, speziell der Rolontalivaarenbranche, sind in den letzten Togen schnell hintereinander m'S Jenseits abgcrusen worden. Am Freitag starb Herr Kaufmann Albert Herr mann. Brüder- aasse, und gestern in den ersten Morgenstunden Herr Ilauimaiin Blctor Ncul> e rt, Ecke an der Krruzkirche und Weißegasse. — In der am Sonnabend nach der Ccntralhalle von dem sozialdemo statische» Wahlkoniitec einberufenen Volksversamm lung sprach als Referent der Tuchler Stelzer über die Anslösung des Reichstags. Der Redner folgte ausschließlich de» schon zur Genüge gehörten Ausführungen seiner politischen Gesinnungsge nossen. namentlich des trüberen Abg. Kapier, indem er au» die von der Regierung angeblich beabsichtigte Abschaffung des allgemeinen Wahlrechtes und die Verwirklichung gewisser Sleuerprvjekte hirnvicS. Sodann rruterzog er die bisherige öffentliche Thätigkeit der Ccmdidaten der hiesigen Ordunngsparteien einer Kritik, bei welcher deren Verdienste natürlich möglichst »egüt wurden. Namentlich suchte er an dem Candidaten Baumeister Hartwig unter dem Beifall der Menge sei» Mülhchen zu kühlen. Redner schloß mit einer Verherrlicht»»« des Candidaten seiner Partei. Hiermit meldete sich der frühere sozialdemokratische Abg. Paul Singer ans Berlin zur» Wort, doch gab der überwachende Polizeikommissar hierzu nicht seine Einwilligung. — Es wurde neulich an dieser Stelle erwähnt, das daS Stadt- vermessungsaml de» Eisnberznng der Elbe vom Elbberg ab nach dem lemeltigen U»er trefflich zu benützen wußte zu Messungen für den Vau der vierten B rii cke. Als Resultat dieser Mesfun- gen hat sich die definitive Feststellung der Are für die Brücke er geben, die ninnnehr in den bereits vorhandene», von der König!. Wasserbaudireklion s. Z. bearbeiteten Plan eingezeichnet worden ist. — Uebermorgcn findet in Braun's Hotel der landwirth- fchastliche Ball statt. Musikalische Vorträge, ein besonders opulent aiisgestalteter Cvtillon und reizende Abwechselungen sind vom Komitee bereits sestgestellt, so daß der Ball wieder ein äußerst genußreicher werden wird. — In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ist aus der Eisenbahustrecke der Marienbrücke ein Schuhmacher aus Mobfchatz, welcher anstatt auf der Fußbad» der Marienbrücke vom Leipziger Bahnhöfe aus direkt auf dem Bahngicise sortgegangen ist, von einer Lokomotive erfaßt und zur Seite geworfen worden, wobei ihm eine starke Verletzung am Kopfe zugefügt wurde. Der Man» soll betrunken gewesen sein. — Am Sonnabend Nachmittag zwischen 3 und 4 Uhr ist in einer» Hotel nächst dem Leipziger Bahnhof ein frecher Ein bruchsdiebstahl verübt worden, indem drei Schlasräume de- Dienstpersonals erbrochen und in diesen wiederum verschiedene Be hälter gewaltsam geöffnet wurden, wobei dem Spitzbuben 46 M. baarcs Geld (einer Kellnerin gehörig), ein Anzug und verschiedene Kleider in die Hände fielrn. Die Kleidungsstücke hat man übrigens späker im Keller versteckt wieder voigesunden. — Die diesjährige Hundesteuer 1s» bis zum 1. Februar zu entrichten. Vom Dienstag an hält der Caviller seine ominösen Rundgäuge, aus denen cs allen Hunde» a» den Kragen geht, die ohne Steuermarke betroffen werden. Mögen Alle, denen ihre Hündchen lieb sind, diesen Hinweis beherzigen. — Ein äußerst lustiges Völkchen sind die den bekannten Bicycle-Club bildenden „Wanderer", die vorgestern Abend in Meinhold's festlich erleuchteten Sälen im Vereine mit Depntirten der meisten hiesigen Sportvereine in einer Stärke von 400 Mann zu einem Herrenabend versammelt waren. Mit einem schwungvoll - Herr Kapellmeister Kramer dir hervorragender Drr-dner Musiker gtrr Sänger die frischen forschen Klänge des Bichclc-Marsches von Schwarz die Feststnnmung zu erhöhen verstanden. Das reichhaltige Festprogramm bot im schönsten Wechsel: Musik, Gesang, Deklamation und Theater. Die Herren Sänger und Helmerding vom Residcnztheater trugen viel zum Ge linge» des Abends bei und fanden gleich den anderen mttwirkendrn Künstlern und Dilettanten vollste Anerkennung. Den Glanzpunkt und Schluß des offiziellen TherleS bildete eine fürchterlich-tchauer- lich-wildromantischr LiebeSkomödie „Judith und Holofernes", deren Darsteller in männlichen wie weiblichen Rollen durch ihr munteres Spiel, Gesang wie Darstellung, stürmischen Beifall ernteten. — Toisebaude und Lirbenrcke sollen durch eine Seilhab» mit hydraulischem Betrieb« verbunden werden. Die Bor- zu Gute komme». Karl Rci» m< Herr Civilingenieur Köhler und Herr Fabrikant Rcinick hier beabsichtigen nun, längs des vom Rehu'schen Hause an der Thalrestauration bestehende» privaten Fußweges, der i» einer ziemlich geraden Linie und in einer mittleren Steigung von l: 6.7 — 16 Prozent gelegen ist, eine nus drei Schienc»- ! strängen bestehende zweigeleisige Schuratspurbnhn von 0,6M. Spur weite mittels Drahtseil- und Wasserbetriebcs niizulcgeii. die ihre» Ansang ca. >000 Schritte vom Äahnslationögebäude cutscrnt hat. 25 M. höher als selbige liegt und n» dem Lvreur'schen Hause ca. 20 M. vor Liebenecke endigt. Aut dem Sattel zwischen der Restau ration Liebrnecke und dem Osterberge wird ein von einem hohen Gerüst getragenes Windrad antgestellt. dessen cnifgeiangeiie Wind- kraft zinn Heben von Wasser aus dem Wudbache aut der südliche» Seite dient. Zur Fortlührung der Wüidradkratt »ach dem autzu- stellenden Saug- und Drnckvumvwerkc diene» zwei endlose Seile und eine aus eine Säule gestützte Seilicheibe. Hiermit gelangt ei» pro Woche erforderliches Wasjerguanti»» von 80 bis 120 Kubik meter in ei» Reservoir aus der Sattclböhe, aus welchem dassclvc mittelst Fallrohrlcitung an den oberen Endpunkt der Seilbahn ab läuft uno zur Ausgleichung der Gewichte des aut- und des nieder wärts gebenden Personenwagens dient. Jeder Personenwagen hat 6 Sitzplätze kür Erwachsene und 4 für Kinder. — Die Königl. Krcishauptinannschaft Zwickan hat ans Gnnid der 88 11 und 12 des Gesetzes gegen die gcmeingcfäkr- lichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 das in Druck und Verlag von Wöilein u. Eo. in Nürnberg er schienene Flugblatt d. d. Berlin, 14. Januar 1887 mit der Ucber- schriit „An daS deutsche Volk" verboten. - Für die Dresdner Abonnenten liegt der heutigen Nummer eine Empfehlung „Kladnocr Steinkohle" der Firma F. M. v. Rohischeidt bei — Nachdem AuSspruche Wettcrkundiger soll noch ein scharfer Winter zu erwarte» sein. — Aus der Leimiger Kochkunstausstellung erhielte» u. A. die goldene Medaille: Hugo Roesnrr, (Snlomomsapotheke), Dr. L Naumann, König!. Hast . Hartwig u. Vogel: die silberne Medaille: Robert Stüwe. sänimtlich in Dresden. Tie goldene Medaille erhielt Robert Bebll in Freiberg. den höchsten Ehrenpreis erhielten Grüner u. Co. in Siegmar. : — Die Speisung der Mannichasten zweier Bataillone Inka» terie in der Kochkunst - AuSstellung in Leipzig bot ein Bild von ganz eigenartigem Reiz. Die tapferen Baterlandsvcrtheidiger wurden mit Sauerkraut, Erbten. Pökelfleisch, Rinderbraten und Frah- Beiitos-Ziiiigen der Liebia-Extrakt-Conipanh bewirtket. Die Mann schaften. welche sich ans iämmtlichen drei Jnsanterieregimeiitern zu- sammenseytrn. marschirten in vollständig seldniäßiger Ausrüstung, nur ohne Gewehre, unter dem Kommando ihrer Offiziere im Hin teren Parterresaal des Etablissements ans und ließen sich dann an mächtig langen Taieln nieder, um die für sie bestimmten kulina rischen Genüsse z» erwarten. Mit überraschender Schnelligkeit waren die Speisen durch die ausgestellten Dampsküchcn und Damps- kochavvarate znbereitct worden. Die Soldaten ließen sich die sehr schmackhmten kralligen Gerichte, denen pro Mann ei» Paar Glas Lagerbier beigegeben wurden, sichtlich ausgezeichnet munde». Beim Erscheinen Sr. Mas des Königs erhoben sie sich wie mit einem Schlag, der König gab aber sofort mit einer freundliche» Hand- bewegung Befehl zum Niedersetzen. Ans die MnssenspeHung, über deren exakte Dnrchnlbrung sich Se. Majestät in sehr anerkennender Weise nusgespwcht-n, erfolgte um halb 2 Uhr Nachmittags ein Schnellkochen und die Speisung einer Kompagnie Militär im Garten des Krhftallpalastes. — Ai» schwarze» Bret der Universität zu Halle ist seit vor gestern ein mit dem Siegel der Universität versehener ?! »schlag be festigt: Commilitonen! Der deutsche Student toll nur eine Politik treiben. „Mit Gott für Kaiser nnd Reich!" Es gilt das ;» bethätigen. Jeder, der wahlberechtigt ist, wähle! Ter ccka- dcmiiche Wähler wird von selbst wissen, wen er zu wählen hat. — Das ueu zu errichtende Jägcrbataillon kommt, die Ge nehmigung der Militärvorlage vorniisaesetzt. nach Wurzen in Goruiwu. Dem dortigen Stadtrath ist dies vom Königl. Kriegs- ininisterium offiziell inirgcilmlt worden. Da vorerst Bürger- aiiorticre in Aussicht genommen sind, io fordert der Stadtrath von Wurzen zur Anbietung von Massenguartieren aut'. Bis jetzt sind etwas über 200 Mau» in bestimmte Masseuquartierc nach der Kopfzahl unlergcbracht. da aber das Baiaillo» eine angenommene Friedensstärke von ca. 500 Mann baden dürste, so sind noch für MO Mann Quartier zu schassen. Das Servis beträgt »ach 3. Klasse, in welcher Wurzen rangirt, für de» Kopk vro Jahr 24 Mark, erhöht sich aber aus 36 M.. wenn auch die Ausstattungs möbel, Schränke. Schemmel, Bettstelle» rc. gestellt werden. — Bekanntlich äußerte der vormalige Stadtkaisirer Rothe zu Hartha gelegentlich «einer Verlirtbeilliiig, daß der dortige Bürger meister Scherf lO Jalirc lang keine Steuern entrichtet habe. Aus Grund gehaltener Nachforschungen erklären der Vicebürgeimeister und sämmtliche Stndtvcrordiiete im neuesten „Harthaer Ccntrai- anzeiger", daß diese Anschuldignug auf Unwahrheit beruht — In LeiS » ig wurde in der Nacht zum 28. ds. MtS. ini Königl. AmtSgrrichlsgebäude ein Einbruch verübt. Tie Thüre zum Dienstzimmer des Gerichtsvollziehers war vollständig zer splittert, jedoch hat der Dieb nicht zum Ziele gelangen könne», son dern hat wahrscheinlich infolge irgend eures ungünstigen Zwischen falles die Flucht ergriffen, — Ans dem Rittcrgute Sachsendorf bei Wurzen trank am 27. dS. MtS. ein daselbst dienender Knecht so viel Branntwein, daß er sofort nach dem Genuß schwer erkrankte Am 29. Vormittags ist derselbe an den Folgen dieser unsinnigen Böllerei gestorben. — Bisher existirten nur äußere Ansichten von dem altdenkwür- dmen Schloß Moriyburg. Infolge der mühcvvllcn nnd schwierigen Ausgabe, eine genaue und anschauliche Darstellung der Prachtsäle, welche die weltberühmte H>rlchgeweihtammlu»g, sowie viele andere Sehenswürdigkeiten enthalten, hcrzustellen, unterzog sich Nie mand dieser Arbeit. Selbst de» PbotogravhiewürderSuiiüvclwindliche Schwierigkeiten bieten, etwas Derartige» zur Anschauung z» bringen. Nunmehr ist indeß das an große» historischen Schätzen reiche Schloß aus Grund von daselbst vorgenonimenrn genauen und wohl aeliingc- nen 8 Zeichnungen erschlossen morden. Die Zeichnungen sind t» Licht druck vrrvielfältiat und da» G ' stellt worden. Die Anschliff»» freunde, Kunst- und historische Verkauf haben die HoskilnsthaiiLlung von E. Arnold. Schloßstraßc, Kunsthandlung von E. Richter, Pragerstraße 8, übernommen. Auch fft daS Werk, dem eine Vcichrribuiig und eine äußere Ansicht dcS Schlosses bestiegt, vom Verleger. Hern, Paul Schulze, Ro enstraße bl. 2. Stage, direkt zu beziehen. — Landgericht. Strafkammer 4. Welch' süßer Zauber liegt in dem erhabene» Gesübl der reinste» Mutterliebe! Man muß sic sehen, die glucksiche Mutter, wie sic ihr heißgeliebtes Kind mit den treudestrahlenderi Augen betrachtet, wie ihre ganze Em pfindung i» dem Gedanken ansgeht, daS Pfand der Liebe zu liegen und zu pflegen. Kein Wunder, daß sich angesichts jener Raben mutter, die gestern wegen lebensgefährlicher Mißhandlung ihres Kindes vor den Schranke» des Strakrichters erichien. unwillkürlich die Faust ballic! Johanne Scholze, eine am 9. Juli 1861 zu KunnerSdors bei Böhmisch - Kamintz geborene Dienstmagd. gnb am 8. Jan. 1885 einem Kiude das Leben, das in seiner Entwickelung wegen uiiaenügendcr Ernährung sehr zuriickblieb und im Scpt. v. I. an den Maser» und der Mundfäule erkrankte. Die Angeklagte übertrug de» Haß gegen den treulose» Vater des Kindes aus letzteres selbst und zwar i» einer Foini, wie sie roher und herzloser kaum denkbar ist. Sie hatte das Glück, mit inmnit ihrem Kinde Ausnahme i» einer hiesigen Familie zu finden, die bereits mit lüns Kinder» gesegnet war. und dort schlug sie wiederholt daS hilflose Wesen, „wert es vom Svpha hemulergesalleu war" mit einem fingerdicken Nohistock dermaßen aus den eniblößtc» Rücke», daß der Stock zerbrach und die zahlreichen Schwielen am Körper des Kindes ausspruiigen. Bei einer solchen Gelegenheit entriß ihr die dazu- springende Dienstherr,» den Stock und ein andermal nahm ver Zeuge Kühne! wahr, wie das »nmen'chliche Frauenzimmer ihr Kind mit dem Köpfchen aui eine Tischplatte a»'schlng. Wegen der em pörende» Mißhandlungen zur Rede geietzt, war die Scholze noch trcch genug, zu erklären, es ginge Niemand etwas an. sie könne mit ihrem Kinde machen, was sie wolle. Herr Medizinairath Dr. Lehmann koiistatirte bei seiner Vernehmung als ärztlicher Sachver ständiger, daß die Behandlung des Kindes zweifellos eine lebens gefährliche gewesen und der zum Schlagen benutzte Stock als ein gefährliches Instrument im Sinne deS Gesetzes zu betrachten lei. Temgemäß beantragte Herr Assessor Dr. Thieme als Vertreter der Königl. Staatsanwaltschaft die Verurtheilung der Angeklagten und erkannte der Gerichlshoi aus 3 Monate Getängniß. Wieder holt stehle und lammerte die Angeklagte um vorläufige Freilassung, ja sie nahm iogar, als sich dre Herren Richter zur Berolhung »urückzogen, eine» Anlaut, dcnsrtbeu zu folgen, und ichrie bei ihrer Abführung iörmiich — allein umsonst — sie mußte zurück in tnr 0j-!ängniMklle wandern- Voraussichtlich würde auch die Änqekiagte die ihr gewälzte Freiheit alsbald benutzt haben, in ihre böhmische Heimath zu entweichen. — Am 2. Wrihnnchtsseieriage besuchte der 32 Jahre alte Hausbesitzer und Böttchermeister Karl August Clemens Woli m Geising seine Schwester und inkeressirte er sich dabei für mehrere goldene Schmuckiachen in, Werlhe von 140 Mk.. die theils der Schwester, theils deren Sohn, seinem Nefsen gehörten. In der daraus folgenden Nacht verichritt nun der biedere Bruder dazu, seinen Wunsch. Besitzer deS Schmuckes zu werden, zu verwirklichen und drückte W. zu diesem Bebuie eine Fensterscheibe ein, woran» er in das ortrefseiide Zimmer eiustieg. Die Gelegenheit zum Stehlen war dem Langfinger »ehr günstig, denn keine Schwester schties in dem oberen Stockwerke ihres Hauses, wahrend der Neffe einem Vergnügen beiwohnte und ebenfalls abwesend war. Der noch unbestrafte Angeklagte wurde unter 'Annahme mildernder Um stände z» 5 Monate» Gesänginß venirtheilt. — Karl Adolf Schräder, rin i» der Mühle zu Gröba beschäftigt gewesener Müller- geielle, erhielt kurz nach Weihnachten v. I. gekündigt. In der nächstwlgeiide» Nacht erbrach »un der damals noch nicht 18 Jahre alte Bnriche in dein gemeinschastlich benutzte», zur Ausbeivahrung* vo» Sachen bestimmten Raum i» der ersten Etage einen seinem Mitgeiellen gehörigen Lederkofscr. in welchen, letzterer seine ersparte Baarichait im Betrage von 60 Mk. aufbewahrtc. Er nahm das verschlossene Holzkästchcn Mit saniint de», Gelbe weg und versteckte cs iwrläusiq unter einem Holzbauten im Hose des Mühlengrund- stückes Am Tage seines Wegganges, den 9. Januar, nahm der Dieb das Kästchen an sich, öffnete es im benuchbartcn Done mit einem falschen Schlüssel und warf es dann weg. Das gestohlene Geld verwendete Schräder zum Ankauf von Garderobe und einer Ubr rc. Weacn schweren Diebstahl wurde er unter Annahme mil dernder Umstände zu 6 Monate» Gesänginß venirtheilt. - Dieselbe Strafe verwirkte der schon einmal wegen Brandstiftung mit 7 Jabren Zuchthaus bestrafte Cigarrenarbeiter Ernst Hillig. der am ersten Weihnachtsfeicrtage aus dem Gedöst seine? 'Arbeitgebers nach er folgtem Eulsteigcii 250 Stück Cigarren gestohlen hatte, um damit seinen Bruder sür eine Schuld von 4 Mk. bezahlt zu machen. — Schöffengericht. Einen Sack Korn, welcher ihm zur Ablieferung alwertrant wurde, unlerlchlug der Dienstknecht Hermann Grübler, 1865 geboren, i» Rbänitz seinem Auftraggeber und verkaufte das Getreide sur 11 Mk. 50 Pf. Diese Unredlichkeit muß der An geklagte mit 8 Wochen Gcsängniß verbüßen. — Der Kellner Georg Curl Keller, 1869 zu Bautzen geboren, lieh sich von einem Schneidermeister hier einen grauen Uebcrzieher, um bei seine» An träge» nach Dieiislbcschä'tiaung anständig anftrcten zu können. Dieses ihm aiivertrantc Klcidniigsstiick, welches auf 25 Mk. taxirt ss«. verletzte Keller und verkaufte noch den Pfaiidichein. Diese Unterschlagung dringt dem fimcndlichen Burschen eine Gesängniß- strase in der Dauer von 8 Wochen ein. — Bisher vermochte der Mcchanikergehilsc Bernhard Eduard LouiS Genee auf eine makel lose Vergangenheit zu blicke». Während er jedoch bei dem Optiker Kollark sich in Sielluna befand, entwendete er seinem Arbeitgeber mehrere optische Gegenstände. Gelegentlich eines bei Kollark statt- gesundencn Einbruchs ward bei Genee eine Haussuchung vorge- nommen und die kittiiche» Gegenstände wurden in seiner Wohnung entdeckt. Ter Angeklagte machte die unglaublichslcn Ausreden, ivelche jeder Wahrheit entbehren und wird wegen Diebstahls in 4 Fällen zu 3 Wochen Gesängniß venirtheilt -- Als Milchmarder entpuppte sich der bisher unbestrafte Milch- und Produktenhändler JuliuS Gustav Friedrich Schlesier, 1845 bei Lanba» geboren, und mußte sich deshalb gestern vor dem Schöffengericht verantworten. Am 'Abend des 20. November v. I. stahl er ca. 40 Liter Milch auS blechernen Krügen, welche der Firma Gebrüder Ps»»d zugehörig waren und sich aus dein Perron des Schlei. Balnihvirs beiande». Der Milchdieb wird zu einer Woche Getängniß verurlheilt. — Erst kürzlich wurde dem Dienstknecht Friedrich Hermann Techert, 1860 zu Plagwitz geboren, zu einer Straie vom Landgericht ein Zu satz von 7 Wochen Getängniß zudiktirt, mittlerweile stellten sich aber »och andere Betrügereien heraus, Ivelche er »i der Umgegend von P>rna bei Gutsbesitzern verübte, indem er sich zu drei verschie denen Malen Draiisgelder geben ließ, ohne den Dienst anzutreten. Aul eine weitere Zu>atzitr»te von 2 Wochen Gelang»»» lautete das Uitheil. — Der Restaurateur Adoli Uvluit beleidigte am 18. Scpt. den in seiner Gastivirthichait als Gast anwesenden Maschinenbauer Hermann Schreiber und muß sich deshalb zu einer Geldstrafe von 15 Mk. event. 3 Tagen Hall beauenren. — Die bisher unbestrafte. 1867 geborene Camilla Franziska Jrntt'chlrr, welche bisher alsVer- tauserm in dem Stcinemann'scheii Bazar thätig war,,machte sich da selbst in einzelnen Fällen der Unredlichkeit schukdig, indem sie wider- D 8