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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.11.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19091111024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909111102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909111102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-11
- Tag 1909-11-11
-
Monat
1909-11
-
Jahr
1909
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Dresdner Nachrichten. Donnerstag, 1L Nvvcrnbcr l.»«V »» 6l». tlt Vogel im« großer Majorität seststehe. und er »rag« den Ge wählten, ob er die Funktion des Präsidenten annehme. Abg. Tr. Vvgel imil von tieieni Empfinden durch- drutrgener Stimme. von «einem Avgeordiietenutze uns«: „Zch jage allen denen, die mir durch Abgabe ilirer Ltimnie bei der Präsidentenwahl ilrr Vertrauen cni»ge>prochen. ineuie» herzlichsten und lieisten Tank Kch bin ur«r der vollen Verantwortung und der schwierigen 'Lage ganz de «vußi. in der ich .zur Leitilna der «üeschajte. die bisher in den >'a»den eines so eriachrenen und persönlich liebens «vürdigen Mannes gelegen bat. berufen iverde .ich werde mein -zan.zes Bestreben dalnn richten, die Wurde und die Ehre dieies Hain es gegen iedermaun zu ivaliren, strenge Uiivartellichkeit bei der Leitung der töeschäfte uialien zu > ab ei, und die «'lrbeiten dieses -Hauses, soweit es in meinen «rasten stellt, zu fordern und, io hoffe und wünsche ich, zu einem guten Ende zu sührem Dazu bedarf ich aber .ilirer aller freundlichen Unterstützung und gütigen Nachsicht. Darum bitte ich Sie alle und nehme damit die tztzalil als Präsident an." lBravornie lints.s ««leg- Opitz: Damit nt ineine Kiiiltlivii als Vorsitzender der Einweiiungsloin mftston erledigt, und ich übergebe das Präsidium Herr» Dr Vogel. P r a s i d e u k T r. V v g e l nimmt hierauf den 'Prasidciltenstuhl ein und schreitet zur Wahl des ersten Vizepräüdentei. Abg. Tr. So i es, Pirna: «Hamens meiner volitftchen Krennde bitte ich Die. zum erfreu Vizepräsidenten Herrn «'lim Oo>v zu ivahle». 'Abg. H e t t >' e i : Mil Rücksicht darauf, das, beide Parteien gleich üarl sind, schliere ich mich diesem Anträge an. Von n>« Zetteln lautete» 83 aus Opitz, 1 aus Tr. Spieß, l aus Tr. Hahnel, 2 ans K-räßdors, >oahre»d drei nnbe»chr«eben ivare». 'Adg. Opitz: ,iü> danke sür das mir geschenkte Vertrauen und nehme die Wo bl an. i'Vravo rufe rechts und in der Püttes — Es svl-gl die Wahl des «weiten Vizepräsidenten. Abg. Heituer: Meine freunde ünd au sich der Au- licht, das, die Stelle eines zweiten Vizepräsidenten der dritt- stärt sten Kraktivn zulommeu sollte. Mil der Ileberuahme nies Prasidialamles und aber alle non der Verfassung. der Vandkagsordnung und der Ge'chästsordnnng vorgeschriebe- i'eu formen zu erfüllen: zu diesen Verpflichtungen geliört insbesondere auch die nach 8 117 der Verfassung sich er gebende Verpflichtung, an der seierlichen Eröstiinng des 'ckandiages leilzuuehmeu. Die Herren haben nun erklärt, das, sie diese wesentliche« Verpflichtungen nicht erfüllen wollen, darauf bin ich nicht in der Lage, einen der »ihre» >»> den zweiten Vizeprasiüeuteiiposien vvrzuschlageu. 'Wir haben deshalb einen der Herren K-r e i«i n n i g e n in Vorschlag zu bringen, und ich emofehle Klnien, dem A bg. Var ,ibre Stimme zu geben. — Abg. Sindermann iSoz.i: Wir haben bei der Wahl des erben Vizepraiiden- ren mir den beiden anderen bartnen Parteien geslimml. Wenn wir als Srinstärlste Krattion den zw eile» Vizepräsi denten fordern, so ist das nur ein Akt der Billigkeit. .sch betone, das, wir alle gesetzlichen Bedingungen erfüllen werden, darüber hinaus aber nichts. Es in im Wahl- l.nnpse »ns enigegetlgekiallen loorüen. das, wir keine prak- rische Politik leisteten: wir werden aber vrakrftche Tätigkeit ausliben, und deshalb ersuche ich Die, ,ibre stimmen dem Abg. Kräßdor« zu geben. — AH,. Ei ü n k h e r - Planen lireis.s: Wir sind auch der Meinung, daß die Sozialdemo- kralie ein Anrecht uns den zweiten VizevranSclileiivoilen har. Wir verlangen keine Ileberuahme der höft-che» Piftä>- leu oo,l der Sozialdemokrarie, wir verlangen von ibr nur, das, üe bereit in. dlesenigeil Bedingungen zu ersullen, die sich klipp und klar ans der 'Verfassung und der Lanötags- ordnnng ergeben. Wir Huben deshalb davon abgesehen, einen eigenen .Kandidaten zu benennen. Wenn Die .ihre Trimmen dem Abg. Var geben, so würden wir die Vize- prasidcilleililelle übernehmen, aber nur der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe. Von de» 00 Stimmzetteln waren 1"« niibeslhr.ftbeu. Tie übrigen 72 verteilten sich mit 37 aus den Abg. Bar, 27 aus den Abg. Kräßdor«, 5 aus den Abg. Niethammer 2 ans Sen Aba. Spieß, ie 1 aus die Abg. Günther, Roch lsreii.s und Kleißner- Abg. B a r hat also l Stimme mehr, als die absolute «Mehrheit betragt. Er n i m mt Si e W ahl d a n - kend a n. «'lbg. Sinder m a n n «37. landl. W. Glauchau, soz.l: Ta man bei der Abstimmung über den zweiten 'Vizepräsi denten n ichi j m g leich e n «M a s; e S a s 'V e r t r a u e n erwidert hat, das wir .ihnen entgegengebrachl, iü sür uns die Situation eine g a n z a n dere ge w vrde n. tztzir werden uns demzufolge erst über die Besetzung der Schriftiüht'-ervvsteu ichlning .zu machen haben und ich bitte deshalb, die Sitzung an» 17 Minuten zu unter brechen. Tie-., geschieht. Nach Wiedercröisnnng d«r Tiiinng wird in die Wahl der Sekretäre cingetreten. — Abg. Tr. Spieß «konsck schlägt Sie Wahl ee.r 'Abgg. Dr. TcHin.z lkvns.s und 'Anders snatl.s vor: «llbg. >'s ü n r h e r empfiehlt die AH,g. Kleißner isoz.) und «Anders «nall.i. Die 'Wahl der G'iden Sekretäre erfolgt nach der VanStagSordnung in einem tzöahlgange. — Abg- Sinder- inanii: Wir haben unsere Bereitwilligkeit, die Geschäfte des Hauies .zu fordern, zu erkennen gegeben. Zie haben gHr uns gegenüber einen Va r t ra u e n s b r u ch begangen. Nachdem sich die Ziniakioii so geändert hat, erkläre ich, das; wir es f ü r u n io ü rdig halten, erneu .zlaudidaten sür den Tchrmsührerpoüe» zu stellen. — Abg. G ü „ t h e r lsreii.s üellt diesen Ausführungen gegenüber seit, das, die Tozia! demvkraten es ausdrücklich abgelehnt haben, das? ein cven uieUer sozialdemokratischer «!?izepräsideilt an der Erds>- i iings- und Tchlnpsibnng des Landtags teiluehmc. Wohl Iiatte» die Loztaldemokraten ursprünglich erklärt, alle Per oülchiuiige». üt» «ich aus der Hcrudtags und Gejchäsi»ord- »ung ergebe», zu erfüllen, und hier handle es ftch um folchr. nicht aber, wie der Vorredner der Leffentlüchkeit ge,«en- tU»er vvrgebe. nin höfische Äkerpflichtungen. Lpater aber halten die sozialdemokratische» Abgeordneten auf das be stimmteste erklärt, die sich aus Grund des 8 >>7 der Ver lass» »g ergebenden Vervllkchtnnge» nicht übernehmen zu uwllen. Es sei deshalb ungerecht, wenn der Abg. Sinder« lnann einen Vorwurf erhebe, den er sachlich nicht begrün den Könne. Cs liege die unibLllreitbar« Tatsache vor, das, die Sozialdemokraten ihre zuerst gegebene Erklärung später wieder zurückgezogen hätten, die volle Schuld an der Nicht- irahl eines Vizepräsidenten liege also an der sozialdemo kratische» Fraktion selbst, i Lehr richtig! rechts und in der Pütte s — Abg La n g ha m in er- Cheinnih inatl.s: Auch die Nationalliveralen habe der Abg. Sindermann linker diejenigen gerechnet, die einen Vertrauensbrnch be gangen hätten. Er stelle fest, dafi seine Partei mit den Herren links in aller Dnenbeit verlmndelt und eine Er- tlärnng darüber verlangt habe, vb sie die nach 8 117 der 's«e,'Msitt»g verlangten Verpflichtungen erfüllen wollte». «Man Hube sich also ans natioiiallweraler Seite nicht hinter den Besliiiimnngeii der Verfassung und Eiojchäslsordiiniig „verkrvctrenN noch diese Bestimmungen irrig oder persön lich ansgeleat. — AH«. Sn n d e r m a » n: Er würde sich nicht wundern, wenn die streben gehörten Ausführungen von der rechten Seite des Tranies gemacht worden wären. Man iverde es im Lande draus,en nicht verstehen, wie man die drutstärksie Fraktion >n dieser Welse irn Tirellvrium un möglich mache. Auf die Art »nicht man uns sed« posi tive Arbeit unmöglich. — AH,. Hettiter: Wir baden ohne wotleres der sozialdemokratischen .Traktion di" Möglichkeit enigeränmt. im Präsidium die Stellung einzu- o.ehmen, die ihr ihrer Stellung nach znkommi. Aber wir. eine Partei, die daraus hält, dah die Versassuug dnrchge- sührt wird, musnen daran« H'stehen, da«, diese versassiings- mäftigcn Verpslichtilnaen von den Herren, die in das Prä sidium einkrcken, erfüllt werden. Tas inibeii die Herren präzis abgelehnr. Tamil ivar sür uns diese Krage erledigt, und wenn die Sozialdemokraten nun nicht mntreken sind, so liegt cs doch nur an ihnen selbst- Es werden 8ü Stimmzettel abgegeben, davon sind 2o niibeschrreben: es verbleiben t>l: einer dieser Zettel ent hält nur einen Namen, einer enthalt zwar zwei, doch ist einer davon nngliltig. ES entfallen aus: Abg. A nders öll, Klei f, n e r 35, Tr. Schanz 2!>, Tr. Niethammer lv, Sobe l und .xileinliempel l. AH,. «Anders erklärt sich zur An nahme des «Amtes bereit. «AH,. K l e i k n e r : Zch bin leider »ich! in der Lage, die gleiche Erklärung abzngeben, und zwar ans den von meinem Kreunde Lindermann schon dargelegten Grunde». - 'Abg. H e t t n e r : Kch bedauere diese Erklärung. Ich bitte nunmehr, den AH,. Tr. Schanz zu wählen, und zwar per Akklamation. Abg. Tr. Schanz wird einstimmig zum Schriftführer gewählt und nimmt a». — Hiera>i> folgt die Wahl der stellvertretenden Lchristiührer «'lbg. Hetlner schlägt dafür die Abgg. Tr. Noll« «frei«.« und Hartman n intl.s, Abg. Tr. Lvieß die 'Abgg. Wittig (tons.s und .N l e i n h c m v e l intl.s vor. «AH,egeben iverdcn 8ü Zeriel. davon sind 26 nilbeschrieben, bleiben 63 gültige Zettel: die absolute «Mehrheit beträgt 3l H Stimme. Gewählt werden Tr. Noth mit 3ö. Hart man n mit :«> Stimmen. Weiter entfalle» aus Wittig 28, Zleinhemvel 27 und Tr. Niethammer l Stimme. 'Abg. H e l t n c r eröffnet eine Geschästsvrdiin»gsdebatte darüber, wer von den beiden ersten Schriftführern als mit den meisten Stimmen gewählt zu gelten habe. Er nennt als solchen den 'Abg. «Anders. Äbg. Horn den 'Abg. Tr. Schanz. Ter Präsident erklärt, da» Abg. «Anders als erster Schriftführer, Tr. Schanz als zweiter zu gelten habe. Zm übrigen sei diese Krage belanglos, da einen Tag der eine, am nächsten Tage der andere Schriftführer amtiere. Hieraus folgten «Mitteilungen betreffend den Zusam mentritt der Ersten .klammer, die feierliche Eröffnung des Landtages, den vorhergehenden Gottesdienst »iw. Schlns, der Sitzung !D2 lbhr. 'Nächste Sitzung: Don nerstag, den II. November, vormittags G12 Uhr Erste Präliminarsitznng der Ersten »lamme». Heute mittag 1 Uhr fanden sich auch die «Mitglieder der Erneu Kammer zn ihrer ersten Sitzung ein, der die StaatSminister Grai Vitzthum v. Eckslädt und Tr. Beck bei wohnten. Oberstmarschall Graf Vibthum v. E ck st ä d t aus Lichtenwaldc cröfsncte die Sitzung mit folgender An sprache: „Kch eröisne die erste öftentliche Praluninarsitznug und heiße alS Vorsitzender der Einweisungskommissipii Sie alle, meine Herren, herzlich willkommen zur ersten «Arbeit. Seit wir anseinandergingen, hat der Tod einen lieben Zoll,'gen, in den besten Mannesjahren stehend, uns ent risse». Wie wir Herrn Xiammerherrn o. «Arnim durch 'Niederlegung eines Kranzes am Sarge geehrt, so lassen Sie uns jevt das Andenken des Entschlafenen ehren, in dem wir uns von unseren Platzen erheben. sLümtlichc Herren erheben sich.) Auch die .ktönigl. Staatsregiernng und das Land haben einen schweren Verlust erlitten. Ter Tod des Grasen Hohenthal Hot in weiten Kreisen „usrichüge Trauer hcrvorgcrlifen. Ter wärmen Teil nahme der Stände des Landes hoben die Präsidien beider H.inicr durch ein gemeinsames Schreiben an die Hinter- lftseuen und durch eine Blumenwende Ausdruck verliehen. Gras Hohenthal erkrankte und starb in den Sielen, ein treuer Tiencr seines Königs und »eines Vaterlandes. Er ivar redlich bemüht, während ienie» allznkurzen Amts dauer eine Saat des KriedenS zu säen Möge es unserem Vaterlande trotz mancher Ltürme der vergangenen Woche» beschiede» sein, die Krüchte dieser KriedenSsaat zu ernte». Müge das neue liberale Wah! rech« nun auch wirk lich dazu beitragen, bei allen unseren Mitbürgern das Znter- esse, das VerantivortlichkeitSgefühl. und. ivie es in der Thronrede hieß, die Kreude an den staatlichen Einrichtun gen zu festigen ,,„d unserem Vaterlandc zum dauernden Legen gereichen. Ten Nachfolger des Grasen Hohenthal, der heute zum erste» «Male in unserem Hause erschienen ist. begrüben wir mit den herzlichsten Wünschen zu einer erfolgreichen «MinisterlausLah». Zch habe- noch dreier «Mitglieder unseres Hauses zu gedenken, die zu unserem Leidwesen sich gezwungen gesehen haben, ans eine weitere parlamentarische Tätigkeit zu verzichten. Wir iverden den liebenswürdigen Kollegen, Grasen Solms-Wftdensels, Geh. Rat IX Hof mann und Geh. 'Rat Tr Z e n ck e, immer das beste 'Andenken bewahren. Endlich habe ich noch zu gedenken des glanzenden Vcr laus» -er ,'>«x»jäheigen INbelseier unserer .Xlma muten- I.ft^ionsis. Wie in jenen Tagen die ganze zivilisierte Welt unserer LanheSuniversität ihre Huldigung darbrachte, sv inse» auch wir heute vvn -leier Stelle aus der Jubilarin ein Vivnl, klar,nt! aus vollem Herzen zu. lBravo- ruse.j Oberbürgermeister K ä u b l c r - Bautzen verliest hieraus verschiedene, an die Eiiliveisilngskommlssivli gelangte Schreiben der «Ministeriell und anderer Behörden. Kn dem einen wird mitgetcill, dast an Stelle der Herren Kam merherrn v. «Arnim und Geh. «llcu Dr. Kencke Se. «Ma jestät die Herren Wirkl. Gel«. Nat T». Mehncrt und Kvmmerzleniat Tr. :A eine ck e r in die Erste Kammer berusen habe. Ein anderes Schreiben enthält die Mit leUnng über die E r » c n n u n g des Obcrstmarschalls Grasen 'Vitzthum v. Eckstädt aus Lichtenwaldc zum Präsidenten. Vor Verlesung des Protokolls brachte der Präsident ein begeistert anfgcnvmmeneS Hoch ans den König aus. 'Nächste Sitzung: Donnerstag vormittag ilX, Uhr. Tggesvrdnnng: Verpflichtung der «Mitglieder, Wahl des 'Vizepräsidenten und der Sekretäre. vettllcder un<! Zäcdrircker. TreSveii. 10 Novembe« —Se. Majestät der König begab sich heute früh '-2 Uhr nach Libnllenvrt und wird abends 16 Uhr 2l Mi», hierher zurückkehren. - Morgen mittag I Uhr ftndet durch Se. «Majestät den König die feierliche Eröfsnung d e s La n d tage s im «liesiöcnzichlosie statt, und um 6 Uhr ist Königliche Tafel mit den «Mitgliedern der Ltändevcr- sammlniig. —* Zhre König!. Hoheiten P rinz u n d P rinz e s - sion K o h a u u Georg besuchten am «tziontag die Kunst ansstellnng Emil «Nicht er, Prager Strobe, und besich tigten eingehend die ansgestellten Werke von Paul Schön «eld, Kaih. Kniiker Streit, Eli«. Tresnrth nsiv. Besonderes Z nie reise saiiden die reizvollen Agnarelle ans Kapan und die Kinderbilönftse in Pastell von Iran Kalh. Kniller Streit. —" Tie Sozialdemokraten und die Hosfcstlichkeite» Um sesrznstellen, wer vvn den 'Abgeordneten der beiden Kammern den Wnnich hegt, zu den Hoffestlichk-citen eilige laden ,zn werden, ist im Landtage eine Liste ausgelegt ivor den, um die Wünjche in üicier stiichlniig nieüer.zuichreiben. Sämtliche svziatdemvkraliiche 'Abgeordnete haben daraufhin ein ..'Nein" in die Liste eingetragen. Tic bürgerlichen Ab geordneten schriebe» ein „Za" hinein: nur der Abgeordnete «Merkel Hut ebenfalls nicht den Wunsch, eingeladcn zu werden. —* Zn dem am Kreitag statttindcndcii Nachmittags Tee zum Besten der tuberkulös gefährdeten Kindcvlveli hat an vor Khrer König!. Hoheit der Krau Prinzessin Kvhaiili Georg auch Ihre Kviiigl. Hoheit die Prinzessin Mathilde ihr Ericheinen ziigesagt. Tie Aussührungeu be giiliien präzis l Uhr mit den Variationen Es-Moll, Op. 2, sür zwei Klaviere von Ehr. Sin ding, vorgerragen von K-ran Baronin v. «Arnim »nd Herrn Kammervirtuos Walther Bachmann. Um dem Publikum ans allen Plätzen die «Mög lichkeU zu sicher», die Darbietungen aus der Bühne gut z» sehen, werden die Damen gebeten, die Hüte während der Vorträge abznsetzen. Ein sächsisches Komitee snr die erste Jntennaüo- nale I a g ü a u s st e l l n ng 1616 in Wien ist in den letzten Tagen in Tresden gebildet worden. In das Komitee, das eine Unterabteilung des deutschen Komitees in Berlin bildet, wurden mit dem Rechte der Ergänzung durch Zn mahl folgende Herren gewühlt: Spinnereibesitzer Lanö- tagsabgevrdneter Ernst Stephan E l a n sz Klöha, Richard G l o e ck - Leipzig, Kommerzienrat «M ä d l c r - Leipzig, Tr. Kohannes Ai ürz - Dresden, Kommerzienrat M i l l i n g o n H e r r m a n n Treecdrn, Konsul M ü hlberg - Tres den, Tr. P s n i! d - Dresden, «lieichslagsabgeordiieter Tr. Strese n» a n n, Kommerzienrat T h v r e r --Leipzig. Das Komitee wird demnächst zn einer Sitzung zusammentreien, um über Maßnahmen zur Entlastung einer umsangreiche» Werbetätigkeit zu beraten. Anfragen »iw. sind zu richten an das geichäftssührendc Kvmiteemitglied, Herr» Tr. Koha»»es März-Trcsden-A. 3. —Der Waiierstand der Elbe ist fortgesetzt ein sein «! n b e f r , c d i g e n d e r. Ter hiesige Pegel zeigt iei: einiger Zeit ungefähr «86 Zentimeter unter Null a», das ist aber ein Tiefstand, bei welchem die Schiftahrt ernstlich Gefahr läuft, ihre K-ahrken fast ganz entstellen zn müssen. 7-- Tie Kejer der Tentschen Schillerstistiing zur Er innerung au Schillers l-76. Geburtstag nahm einen würdi ge» 'Verlauf- De» K-estvvrtrag hielt Herr P r o s. Oska r .«. 'Walzet. Er nftes eftiaangs ani de» .Kamps hin, den Tchiller mit den materiell-.'!, Ansvrde,nngen des Lehens ..n bestehen gehabt hat und an« die Kraft, die di-' Per-önlich- «eit des Tichters dabei anszeichnete. Es sei »ich, am Platze, >>ei einer io imponierenden Kstlle von Spannkraft des Willens an einem Ke-ltage, der dem Ge'eierteu gelte, daran, „sziigeheii. nzeichliche «Nührung «necken zu «vollen. Schillers ln e! st «olle die ftlegenivar« beeinflussen. Deshalb ivrach «er Vortragende von den Erben Schillericher Kunst. 'Nicht >on den Erben «einer Korm, den >oge». Schillerdrania- ntcrn, die das -deutsche Drama abmär«.', geiübri und dem Hamen des Tichters geichadet haben, ivndern von den Erben des Schillerichen Geistes, als deren« bedenle'nd s,en er Goethe bezeichncte Tieier ivnßte selbst. . nd hat es auch aiisgeiprochen, daß er nicht bloß Schiller gegeb-en, ivndern öbeifto reichlich vvn -ihm cmp- -a»gei> hat. Er nmr eS, der Schiller über die strenge Ge ietzmäßigkeii belehrte, die in der Nani« waltet und somit >in« den Ziihalt des Schillerichen Nainrö.'grisses um-bildend «inwirkte, wahrend er als »Kegengeichenk die Korm des- >elben übernahm. Turch Schiller wurde er auch dahin ge- vrachl. >e«n eigenes Tcnten zum Gegen-staud seiner Beob achtungen zu machen Er wurde durch ihn in .Kant einge- -uhrl und a-ns das „Senftmentaliiche" animerk'ain -«emacht. das von Anfang an -in seiner eigenen Natur gelegen baitc. ohne daß es ihm bewußt geworden war. Tie Umbildung, welche die Gestalt des „Kaust" im Lauft der Dichtung er leidet. die ichrittiveftc Wandlung vom Realisten zum Kdea listen, ist Schillers Eiiftlnf; zuznschreibcn. K» ähnlicher Weise führte Pro». Watzel auch an den Wa.hlverwandl- «chaften und am Pandora-K-raglnent den 'Nachweis, daß der -größte Erbe Schillers ftin Krennd Goethe sei und ließ ieinen 'Vortrag ansklinacn in einigen Terzinen aus der Betrachtung von Schillers Schädel. Leise gingen die. letz ten Worte über in den Pianiftiino-Aniang eines BenediktuS von Reger, sin ergreisender Effekt, der die Erinnerung an das Tahm'che Wort wachrief: „Ein Gottesdienst ist auch b.'r Dienst der Knust!" Kein Hänöeklakschc», weder nach dem Vortrag, noch nach den Gesängen, zerstörte den tiefen Ein druck der Keier, um deren musikalische Ausgestaltung sich Kran Zober, Herr Sfttarö und der Lehrergesangvcrein ver dient machten. —vr. k* Das Alter der Gnstcl von Blascwitz. Es ist Bühnc»- tradition, die Marketenderin, die Schiller im fünften Aus tritt non „Wallensteins Lager" als Gnstel von Blasewitz eiiisührt, als ältere komische Ehargo,rolle allizufassen. Man iann sich dabei aus den Vorgang der Goethe-Schillerichen Thealcrdirekt.vii in Weimar berufen. Tenn bei der Erst- auftührung des Voripieleö am 12. Oktober 1768 ivar die Gnstel der 'Vertreterin der bürgerlichen Mutter. Madame Beck, anvertrant worden. Diese hatte in Weimar am 2',. April l79> als Oberiörsierin in .Inlands „Zögern" de bülierl und wurde ans Michaelis 182'! in den Ruhestand versetzt. Es mag nun sein, daß Kran Beck, obgleich sie nicht mehr zu den Züngstcu gehörte, sich sür die «Nolle besonders gut eignete, und man rühmte ihr wirklich nach, daß sic die «linle «Marleienderft, «ehr gut gespielt habe: es mag auch «ein, das; die Besetzung ein Notbehelf ivar, «veil gerade keine passende jüngere Kraft sür di« Gnstel verfügbar war. Zedcn- ialls -ist es aber erlaubt, von -dem Dramaturgen Schiller a» den Dichter Schiller zn appelliere». Wie alt habe» wir uns etwa ans Gi-niid der Dichtung seine Gnstel von Blaiewitz vi-rziistelleii? Bewegt genug ist ja das Lebe», das sie hinter sich bat. Sie war dabei, als -Walleiistein den «Vianssclder nach Ungarn ner«vlgt-k. ivar bei der Belageruna Stralsunds, dann in Ob-crftalie», in den Niederlanden. Das zuerst ge nannte Ereignis fällt in das Kahr 1627. und da solche Sol- dalenmeiber ihre Laus-bahn zeitig beginnen, kann sie 1634 in ivelchem Zahr „Wallensteins Lager" spielt, noch sehr wohl in den Zwanzigern gewesen sein. Tein widerspricht der Um stand, daß sie bereits einen — etwa achtjährigen — Zungen Hrt. der zur Schule geht, keineswegs. Auch die Nichte ,gus dem Reich", die sie bei sich hat lnach der An,»ahme der Er klärer übrigens nur eine oorg-ebl-ichej, schadet nichts. La ja Gu-stels Schrvc-ster, deren Kind die Dirne sein soll, älter ge wesen sein kann, als Gnstel selbst. Vermutei man übrigens, daß Gnstel auch die Mutter dieses «Mädchens ist, sv brauch« sie darum trotzdem die Dreißiger noch nicht allzu lange über schritten zn haben. Tas Urbild der Gnstel ist bekanntlich Ko hau ne Zuitiiie Segedin, das Töclfterchc» -der Besitzerin des sogenannten .Scheulg»ts" in Blasewitz, wohin Schiller non Tresden ans nicht selten law. Das heitere «Mädchen lebte doch wohl in jugendlicher Gestalt in des Tichters Er «nnernng fort, und dies ist ein weiterer Grund, warum wir uns die Gnstel vvn Blasewitz in „'Walle»steiiis Lager" nicht alö zu alt denke» dürfen. Demgemäß wird die «Nolle ans der Bühne am besten einer degagierlen Soubrette zu geteilt, die keck zu charakterisieren weiß und Humor genug besitzt, in ihrer Erscheinung zum Ausdruck zn bringen, welche Lebensstürme bereits über das junge Weib hin gebraust sind. Niemals aber darf ste das Gebaren einer komischen Alien haben. s-:- Ueber ei» »cnes Lustspiel, „Ter dunkle Punkt" vvn Rudolf Prcsber und Gustav Kode Iburg, dessen erfolgreiche Erstansführniig im Berliner Lustspiel- Hause stattfand, lesen wir in der „Berl. Bürs.-Ztg.": Eine neue bühneulitcrarische Kirma hat sich i» Berlin ansgetan, die Kirma Kaöelb u rg P r e S b e r. Sic debütierte vorgestern abend im Lnstspielhause mit dem dreiakkigen Lustspiel „Ter dunkle Punkt". Ein recht glückliches Debüt, denn diofts erste Bühncnsabrikat der neue» Kirma ist, wen» man von einigen Längen absicht, eine ganz »nterhaltende Lache und hat namentlich den Vorzug einer launig und geichickt geiührte» Handlung. Ter dunkle Punkt, um Veit die 'Verfasser ihr Lustspiel hcrnmgeichrieben haben, ist ein — Neger, der Newyorker Advokat Wovdleigh, der dort aus sehr romantische Weise der Mann einer exzentrische» Baronesse geworden ist. Einige andere Blätter, namentlich die „Deutsche Tagcsztg.", gehen mit den Autoren schärfer ins Gericht und verurteilen namentlich, daß di« „Rassen- sragc" in leichtfertiger Manier behandelt wird. 7* Björnstjerue Björnson kam schwcrkraul in Papis an und muhte ein Krankenhaus aufjuchetft
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