Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 10.07.1919
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190710028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919071002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919071002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-07
- Tag 1919-07-10
-
Monat
1919-07
-
Jahr
1919
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»r«»«er »„«richte« llk.188 Bayer« fi«»»yo>Ws«r «eie 1» tg » kr Drahtberilht der „D r » » b n. N, chrich München, 9. Juli. Bayern ist durch -tc Entwicklung »er politischen Lage während der letzten sieben Monate in «ine Situation geraten, die in ihrer Bedrängnis kaum mehr überholt werden kann. Die tu, Verlaufe des Kriege» so hoffnungsvoll eingeleilet« Jndustrialtiielung de» La« des und die dadurch angebahnte wirtschaftliche Neubesrrrch- rung sind dahin. Die Landeshauptstadt München, ein mal eine -er ausblühendsten Städte des Striches, steht in einem Stadium erschrecklichen Niederganges und muh die Abu«anderung ftrnerkrllftiger Einwvhner- schichten erleben. Nicht zuletzt aber sind es die von der Nationalversammlung beschlossenen Eingriffe in die staats rechtliche Selbständigkeit Bayerns, die seine bisherige Struktur aufs tiefste erschüttern, finanzpolitisch geht diese Erschütterung soweit, daß cs durchaus nicht über- trieben ist, zu sagen. istanern sieht sich vor die Existenzfrage gestellt. Sv ist -um Beispiel durch die Aufhebung -es bayrischen Sonderrechts -er Bterbcstcuerung, bis lang bekanntlich der ergiebigsten Einnalimegnelle des Lan des. ein so starker Rückgang des Erträgnisses veranlaht. dass eS nicht einmal möglich ist. ans diesem Erträgnis die an das Reich zu zahlenden Ausgleichsbeträge abzusühren, und der bayrische finanzminister zu dem Geständnis gedrängt wird, daß Bayern in finanzieller Beziehung jede Sclbstä». digkeit verlieren wird. Der Abschluh des Jahres 19l9 wird ein trostloses Bild bieten. Es errechnet sich ein fehl betrag von 5 2 7ck» Millionen Mark. Und die Deckung dieser für einen Staat von der Größe Bayerns exorbitante» Summe? Zu ihrer Bewerkstelligung mühte das sechsfache der direkten Steuern erhoben werden. Neben den geivaltigen An forderungen, die aber auch das Reich und die Gemeinden an die Steuerzahler stellen, ist jedoch ein solcher Steuer- mvdns unmögtich durchführbar. Immerhin will man schon in diesem Jahre bei der Stenerbelastniig an die äuherste Grenze des Möglichen gehen. Es soll das drei- bis vierfache der bisherigen Steuern erhoben werden. Der ungedeckt bleibende Fehlbetrag soll dann einer demnächst dem Landtag zngehcnden Steucrvorlage überantwortet werden. Gegenwärtig hilft sich der Staat mil der Inanspruchnahme kurzfristigen Kredits. Zurzeit bat der Staat eine schwebende Schuld von rund 321 Mill. Mark und zwar 170 Mill. Mk. Darlehen von der ReichSdar- leheuskasse und 200 Mill. Mk. begebene Schatzanwcisungen. Dieser Schuldenstnuo wird in den kommenden Monaten noch eine beträchtliche Steigerung erfahren. Berlin. 9. Juli. Auch für das Etatviertelfahr April—Juni schlicht der R ei ch s h a u S h a l t s - E t a t mir einem abermaligen Zuschuhvon rund550Milli- onen Mg r k ab. Ei«fich1 i« «rmmschwot,. tvo« »ns,,«« «onserdeelchterft-ctterF Brannschwetg. v. Juli. Sine gestern abend hier abge» halte»»« Eisenbaynerversamtylung. di« von Beamten un- anderen besonnene« Eiiendahuern zahlreich besucht war, brachte ihren Villen fast einstimmig gegen den von den linksradikalen Wrrkftätienarbeilrr» geforderten Eisen bahn« r st r e ik zum Ausdruck, falls es zu einem Eise» dahnerftreik in den nächste» Tagen in Braunschiveig ko»»men sollte, wird dieser wilde Sireik lediglich vom radikal gebildeten Tel! -er Eisenbahner betrieben. Da««»«» werde« dt« von der Vernunft beherrschten Beamte» und sonstigen Eisenbahner mit allen Kräften im falle eines Streikes der paricipolitisch-verhetzten Werkstättenarbetter ihren Dienst »vetter versehen und den Personen- und Güterverkehr fort setzen. In her gestrigen Eisenbahnerl»crsmnmlting trat als Redner auch der neue bürgerliche Volksbeauftragte Rdnneburg auf. -er eindrucksvoll die verheerenden Wir- kungen der politischen EtsenbahnerftreikS und sonstigen un- finnigen ÄuSstänöe vor Augen führte und lediglich Arbeit, Ruhe und Vernunft als die Parole bezeichnet«, welche Braunschiveig und das übrige Deutschland im allgemeinen zu einein Ausstiege verhelfen könnten. LaS Neichsnotopfer. Stnttgart. 8. Juli. >E»g. Drahtmelö.) Die grobe Ber- mägensabgave wird den Namen Reichsnot vpser tragen und sieht Steuerprogressionen vor bis zu 7 5 v. H.. die ganz grohe Vermögen über 100 Millionen betreffe» sollen. Es soll in »veiterem Umfange auf die kinderreichen fainilien Rücksicht genommen werden, ebenso auf die Steuerzahler mit kleinem Einkommen dadurch, dah eine zinsfreie Gestundung der Abgabe gewährt wird. — Der Münchner Korrespondent der ..Voss. Ztg." erführt aus authentischer Quelle, dah das Erzbergersche Projekt eine durchschnittliche Vermögensabgabe von 50 v. H. an das Reich Vorsicht. Die Abgabe ivird voraussichtlich schon bei den Vermögen von 20 000 Mk. mit 10 o. H. ctnsetzen und dann schnell bei den höheren Kapitalien und Vermögen staffelweise mit höherem Prozentsatz steigen. Mine ReichSeisenbah»bgatz«. Weimar, 8. Juli. iEig. Drahtmeld.» Wie „B. T." hört, besindet sich unter den auSstehcndcn Finanzreformprosekten außer der bereits mitgctciltcn Erhöhung der Post- und Telegraphengebühren auch eine Erhöhung -er Eisen- vahntarife sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr. Diese Tariferhöhung dürfte, solange die Reichseisenbahnidee, wie sic in der Verfassung festgelegt ist, noch nicht verwirklicht ist. in der form einer Neichsabgabe erhoben werden. Ne SchSde» des Slseubahuerftrelk. (Eigner Drahtbericht -er „DrcSdn. Nachrichten."» Berlin, S. Juli. Nach einer vorläufigen Schätzung i» prenßischen Eisenbahnministcrium hat der Eisen bahnerstreik der letzten 11 Tage i« vrensti« scheu Staatöbahnbetriebe Schäden von rnnd :1V Millionen Mark verursacht. Die Lohnaus» iälle bürsten diese Lirkc bedeutend überschreiten. Hamburg, 0. Juli. Tie Vertretcrversammlung des Deut- scheu EisenbahncrverbandeS nahm gestern eine Ent- schliehung an, in der sie den im Ansstande befindlichen Eisenbahnern dringend empfiehlt, umgehend die Arbeit wieder aufzunehmen, und verlangt, daß der Hauptvorstand unverzüglich die Verhandlungen mit dem Ministerium auf- nimmt. Die Kctriebswerkstätten von Ohlsdorf un- die Betriebswerkstatt Hamburg haben heute die Arbeit nicdergelegt. Bet der Urabstimmung wurden ins gesamt 11 780 Stimmen abgegeben, davon 0033 für und 4423 gegen den Streik,' 105 Stiminen »varen ungültig, 61» hatten sich der Stimme enthalten. Zur Herbeiführung brr Arbeits niederlegung bedarf cs einer Dreiviertelmehrheit. Fortdauer de< Berliner Berkel, „«streik«. Klerliu, S. Juli. Der Straßenbahnerstrcik geht weiter. In vier Versammlungen beschlossen gestern di« Straßenbahner und ebenso auch di« Hochbahner den A u S- stand fvrtzusetzcn bis zur Erringung des Sieges. Bene kommunistische Hetze. 1Ei«ner Drahtbertcht »er .DreSdn. N a ch r t ch t e n".j Berlin, 9. Juli. Unter den streikenden Angestellte» der Berliner BcrkehrSanstallen sind gestern Flugblätter verteilt worden, die den allgemeinen Eisenbahnerstreik im Reiche in Verbindung mir einer allgemeinen Ar beitseinstellung der deutschen Industrie für die e r s» e A ugustwochc aiikündiarn. Brrhastung de« Bankbeamten Marx. Berlin, 8. Juli. Wie der Bankbeamtenverein mitteilt. § wurde nach einer Versammlung der Bankbeamten Groß- Berlins das Mitglied dcS Vollzugsrates und Geschäfts führer des Bankbeamt enverrinS Marx ver haftet. Senlichu und Sächsischer. UevvluttsnrMmmung in Statte«. Bern, 8. Juli. Tie Verordnung über die Herab setzung der Leben-mittelpreise haben in I '! i e n entgegen früheren Meldniigra de», ewa irrten Erfolg nicht gebracht. Nach kurzen Zeitungs berichten wiederholten sich die Ereignisse der letzten Tage a» vielen Orten. Ruhe verricht nur in den Städten mit genügend starken Besatzungen. An vielen Orten wurde aufs neue der Generalstreik erklärt. Die Unruhen führen überall zu ausgedehnten Plündcrimgen und Zu sammenstößen mit der beioassneten Macht. In Genua stürmte die Menge ein Polizcigebäud«. wobei eine Person getötet und 30 verwundet wurden. In Neapel ruht der Hafenbetrieb. Hier wie in Eatania. Bari und Tarent wurden viele Geschäfte geplündert und Schisse am Ausfahren gehindert. In Rom kam es zu vereinzel ten Tumulten. Die Polizei will in Rom ein a n a r ch i st i - sches Komplott entdeckt haben, das die Beschaffung von Waffen und Munition für einen Handstreich auf öffentliche Gebäude bezweckte. Die Znsammenstöfte in Fiume. Bern, 8. Juli. Nach einem Berich» des „Eorricre della Sera" wurden am Sonntag abend bei den Zusammen stößen in fiume sieben franzosen auf offener Straße nach heftiger Gegenwehr n i e d e r g e m a ch t. Eine Anzahl französischer Kolonial soldaten wurde von den Italienern gefangen abgeführt. Die italienischen Blätter enthalten sich vorläufig noch eigener Kommentare, geben aber französische Bläkterstimmen wieder, dt« für General Gavv Partei nehmen und alle Schuld ans die Italiener schieben. * Deutschland und der iuternatiouale Gewerkschaft«- Bund. Bern, 8. Juli. Im Generalrat deS allgemeinen Ge- wcrkschasiSbundeS wurde gestern vom Vorsitzenden mitge- teilt, daß sich -er Verband «egen den Ausschluß der feind lichen Vertreter erklärte und daß sich Vertreter von der Washingtoner Gewerkschaftökonferenz ins Mittel legten und an die Verbände in Frankreich, England und der Schweiz mit dem Anträge wandten, bei den Verbandsregierungen die Zulassung der Feinde zu errvirken und anderenfalls die Konferenz zu boykottieren. Frankreich und die Schweiz erklärten sich mit Italiens Standpunkte ein verstanden. Die englischen Gewerkschaften aber wollten bei ihrer Regierung vorstellig werben, falls diese auch noch nach dem FriedenSichluff« gegen Sie Zu lassung der deutschen Gewerkschaften auftreten sollte. Der international» Proteststreik. Amfterda«, 8. Juli. Wie bas „Allg. Handelsblad" mel det, teilte das niederländische nationale Ar- beitersekrrtartat mit, daß die ihm angeschloffene» Arbeiterorganisationen beschlossen haben, für den 21. Juli die Anweisung zu einem 24stündigen Sympathiestreik zur Unterstützung -er an diesem Tage von den französischen, englischen, italienischen und belgischen Arbeitern unter nommenen internationalen Kundgebungen gegen das Ein greifen der Entente in Rußland und Ungarn auszugeben. Dr«»»e«» Sol». Der Streik im GaftwirtSzewerbe. Aus den Verhandlungen im Rathaus« ist noch «ttza> teilen, daß die Angestellten als Uebergaug vis -uni l5. August einen Lohnzuschlag von 50 Prozent für gekernt, Arbeiter und l»0 Prozent für das Hilfspersonal unser Del. behaltung des Trinkgeldes gefordert batten. An» 18. Annnk solle «in endgültiger Vertrag auf der Grundlage der festrii Entlohnung unter Abschaffung des Trinkgeldes in Kraft treten. Diese Forderungen wurden von den Ardriigrbern abgelehnt. So ist es zum Streik gekommen. ltzegen sd Gastwirte haben heute. Mittwoch, vormittag mit den GaftwirtSang» stellten eine» vorläufigen Sondervertrag abge- schlossen. Oberkellner erhalten 150 Mark wüchentktch und Prozent vom Umsatz, Kellner IW Mark und - Prozent vom Umsatz. Für Kvft und Wohnung könne» wöchentlich 20 Mark in Abzug gebracht werden. Portiers erhallen geiche Latze wie Oberkellner, außerdem bis 60 Zimmer Prozent vom Loglsuinsotz. über 60 Zimmer ^ Prozent. Diese Lokale sind geöffnet und durch einen entsprechende« Anschlag kenntlich gemacht. — Der geplant« geschlossene Um- zug mußte unterbleiben, da er behördlicherseits nicht «e. nehmigt ivorde» war. Um 10 Uhr fand im überfüllten Gaal« -eS VolkshauseS ein« Bcrsammluug ber Gastwirtsangeftellte» statt. Der BerhandlungSletter Ublmann erklärte, daß bei Streik den Gastwirtsangestellten aufgezwungen worden orderte aber zur Ruhe und Besonnenheit auf. Der Bor- itzenbe der Arbeitsgemeinschaft -er Gastwirt-angestellten Schwarz berichtete über die Verhandlungen mtt de» Ar- beitgebern. Die Arbeitsgemeinschaft sei den Arbeitgebern weiter cntgegengekommen. als sie eigentlich den Angestellte« gegenüber vcrantwörten könne. Trotzdem seien dt« Forde- rungen abgelehnt worden, so daß der Streik unvermeidlich geworden sei. 9.5 Prozent der Betriebe seien geschloffen. Die Arbeitgeber hätten es auf den Kampf aukommen lassen »vollen, weil sie die Angestellten-Organtsation für zu schrvach hielten. Die Wirte verdienten an einzelnen Artikeln «ehr. als sie früher überhaupt gekostet haben. Die Ursache des Abbruchs der Verhandlungen im Rathause Hab« bet den Ar- beitgebern gelegen. Die Angestellten hätten alles oersnchi. um eine gütliche Vereinbarung zu erreichen. Die >:d«Ü- aeber bestünden darauf, daß -er „Trinkgeldbettel" bei behalten werde, weniger aus materiellen Gründen, sou- dein hauptsächlich deshalb, um die Uneinigkeit unter de« Angestellien zu schüren. In vielen deutschen Großstädte« sei bas Trinkgeld bereit- endgültig abgeschafft. Zum Schluß forderce der Redner dazu auf. nach wie vor g«. schlossen für die gemeinsamen Interessen einzukreten Küchenchef Schneider sprach über Verpflegung und Wohnung des Personals. Er griff zunächst Stadtrat ArraS an, ber bei den Verhandlungen im Rathause auf der Seite der Unternehmer gestanden habe. Tie Kollegen, die sich nicht selbst beköstigten, würden im Bolkshause ver pflegt. Es treffe nicht allenthalben zu, daß die Arbeitgeber den arbeitswilligen Angestellten 4-50 Mk. täglich für Be- köstigung zahlen, vielmehr seien Fälle bekannt geworben, in denen nur 75 Pf. gewährt worden seien. Da in einzel nen »Fällen auch die Wohnung verwetgert worden sei, wür ben die Betroffenen von der Organisation untergebcacht werden. Es werde die ortsübliche Streikunterstützung ge- währt, bei den qualifizierten Angestellten »ach Ablauf der Karenzzeit. Der Redner forderte ebenfalls zur restlosen Solidarität auf und appellierte an die Einivvhnerschafl. dein Kampfe der Gastwirtsangestellten nun ihre Menschen rechte Verständnis cntgegenzubringen und das Trinkgeld zu verweigern. Nach einer längeren Aussprache wurde folgende Svlschlicßung angenommen. Die am !>. Juli im Dresdner Volkshause tagende vssentltch« Versammlung aller GastivtriSangeslellten stellt fest, datz die Unter- nehmerorganllationen durch Verschleppungstaktik versnchea, dt« feste Entlohnung hinaliSzuschieben. Die Angestellten erklären, an der Forderung der festen Entlohnung, unter Abschaffung das rrtnkgeldeS. sowie de» Achtstundentage» sestzuhaltan un- hterfLr iedeS Opfer zu bringen Ferner wird vom Rat zu Dresden -t« schnellste Einführung de» paritätischen Arbeitsnachweise» für das GaftwtrtSgrwerbe auf Kosten der Stadt verlangt. Haushalt und Wirtschaft. Größere Mengen Salzhering« für Sachse». T-aS Reich hat in Schweden und Norwegen 75000k! Faß Salzheringe anfgekauft, deren Ankunft demnächst er- wartet wirb. Welche Mengen davon im einzelnen au! Sachsen entfallen, läßt sich heute ziffernmäßig noch nicht angeben. Das sächsische Wirtschaft-Ministerium rechnet aber »nit einem solchen Quantum, datz in jedem der nächsten vier Monate, der Juli schon mit inbegriffen, eine Verteilung von Salzheringen erfolgen kann. Kunsthonig-Verteilung in der Amtshaupitnannschafi Dresden-Renftadt. In der Amts Hauptmannschaft Dresden- Neustadt einschl. der Stadt Radeberg werde« Ab- schnitt 22 der weißen Brotausstrichkarte mit 280 Gramm Kunsthonig. Abschnitt 22 der rosaen Brotausstrichkart« mit 125 Gramm Kunsthonig beliefert. Die neue Saatantvernrdnnna. Durch Verordnung vom 20. Juni ISIS hat -er Reichs- ernäbrungsminister Bestimmungen über den Saatgutverkshr mtt Brotgetreide und Gerste erlassen. Während nach -er neuen ReichSgctreideordnung von einer Regelung des Du- Kunst Md Mffeufch-st. 1* „Die Kran ohne Schatten", die neue drrtakttge Over von Richard Strauß, soll ihre Uraufführung Anfang Oktober im Wiener Operntheater erleben und wird von Max Reinhardt inszeniert werden. Die erste reichs- deutsche Aufführung ist für den Oktober in Dresden in Aussicht genommen, dann folgen Berlin» München und Frankfurt a. M. Im Frankfurter Opern» nnd Schauspielhaus sind für die Spielzeit 1918/20 folgende Uraufführungen vorgesehen: Schauspielhaus: Paul Ernst: „Der heilige Crispin",' Herbert Eulenbcrg: „Da» Geheimrntttel"; Han- Fr a n ck : „Gobiva": Reinh. Goertng: „Der Zweite": Georg Kaiser: „Europa": Aug. Strtndberg: „GlückSpcter": Otto Zoff: „Schneesturm": Arnold Zweig: „Die Sendung SemaelS". — Opernhaus: Schrekker: „Der Schatzgräber": DeltnS: „Aenne- mare und Gerda": Stephan: „Die ersten Menschen". F* Di« Tagung für Denkmalspflege in Berlin be handelte in der zweiten Sitzung die Trennung von Kirche «nd Staat in ihrer Rückwirkung auf die ktrch» liehen Denkmäler. Nach Berichten von Dr. Schmidt, Proviuztalkouservator in Marienburg, «nd Sehetmrat Stutz jBerlin) kam eine Entschließung zur Annahme, wort« es heißt: „Die kirchliche Denkmalspflege» als da» weitaus bedeutungsvollst« Gebiet der Denkmal»sürsor> darf -nrch die Trennung von Ktrch« und Staat -inträchttgt werden. Die Sorge für die kirchlichen mäler wird auch fernerhin in erster Linie den Kirche« ob liegen. Sie bildet vom Standpunkt der Kirche und ihrer Glieder an» «ine Forderung de» Gottesdienstes und der kirchlichen Traditionen." — Wettere Verhandlungen de zogen sich auf di« Gefahren und Schädigungen der Kunst durch die ««»Wanderung de, Kunstwerk». G» wurde folgende Entschließung darüber gefaßt: „Mtt großer B-1ara»i» steht her erweiterte SuSstbn» he» Laars Ln Denkmalspflege, baß nach wie vor keine rechtliche Hand- abe besteht, die Auswanderung deutschen Knnftbefltzes in >as Ausland zu verhindern. Angesichts ber wachsenden Mißstände und Gefahren auf diesem Gebiete begrüßt ber Tag für Denkmalspflege den Beschluß d«S BersaffungSaus- schusse» in Artikel 147 Nr. 2 de» Entwurfes einer Ber- faflung de» Deutschen Reiches. Sr bittet bi« Retchsregte- rung, nunmehr ungesäumt die erforderlichen Sicherung». Maßnahmen zu treffen." 1 Di« Notlage des akademisch«» Nachwuchses. In der Mitgliederversammlung des Akademiker-Bundes Groß- Berlin hielt der geschäft-führende Vorsitzende de» Retchs- auSschuffe» der akademischen Berufsstände Dr. Ptnkerneil einen Vortrag über die Lage des akademischen Arbeitsmarktes. Der Krieg hat uns lediglich in zwei Zweigen der akademischen Berufe noch leer« Stellen gelassen, bet den Pfarrern «nd den Zahnärzten. Dagegen ist die Not bet den Philologen geradezu fürchterlich: sie wird noch vergrößert werden, wenn erst au» den von den Feinden zurückgehaltenen Gebieten die Beamten zurück- strömen. Selbst unter den aünstiaste« Bedingungen rech, net« der Vortragende für die Philologe» eine Wartezeit von 18 bis SO Jahren au», was um so traurlger Ist, als auch et» Uebergang zu den Archivaren ober Bibliothekaren unmögltch ist, da jährlich von den ersten nur drei, vou de« zweite» uur 20 dis 28 gebraucht werden, von den SS OVO Serzten, di« wir besitzet», habe« heut« bereits 86 o. H. — unter 7000 Mk. Einkommen: 18 000 Mediziner studieren an sürsorge, den Hochschulen, und der jährlich« Höchstbedarf beträgt 800. nicht oe- Aehnltch steht es bet be« Iurist « n. W«t»n di« Regierung u Denk- die veamtenstelle« auch weiterhin nach parteipolitischen Rücksichten besetzt, io werben die Verhältnisse noch schlimmer werden. Verlangt muß daher unbedingt werden, daß di« fachlich« Leistung Weltmaßstab bleibt, daß weiter der Lite!» schütz bestehen bleibt und daß mittelmäßige Begabungen von den Universitäten fernbleiben. 1 »»Sbreitnnä de» sranzsfische» Knnfthanbels. Der bekannte Pariser Händler Beruhet« je»«, erwarb auf tatn« Rechnungßeu Hnnftsakon Dann«, jg Zürich. wo von nun an beinahe ausschließlich französisch« Werke zur Ausstellung und zum Verkauf gelangen solle«. Da unlängst schon ein Salon für französisch« Knust von dem französischen Buchhändler EreS eingerichtet wurde, hat Zürich tnnerhalb kürzester Frist zwei französische Kunst- salonS bekommen. MriffeLmrs der Mdrßllerverebllgmis -resHerr. i. Di« diesjährige Sommerausftellnng der Künstlervereinigung Dresden bietet «in Bild frischen Lebens in der Dresdner Malerei. Sie macht al» Ganze» «ine« Hellen, freudigen, vornehmen unb färben- tvhen Eindruck. Dt« Künstler wollen vor allem erst ein- lal reine Maler sein. d. h. also bevorzugte Menschen, dt« Seit «nd Kunst in der Farbe erleben wie der Musiker im Ton. Diese» Bekenntnis zur Besonderheit ihrer Kunst ist bekanntlich wieder dt« neu« Losung, wie es zugleich dk Rückbesinnung auf den ursprünglichen «usgangSy Und zwar herrscht heute ber ungebrochen« reine vor unb die schmückende ober sinnlich erregende der einzelnen Farben unb ihrer Zuiammenklänc Ziel der meisten Schöpfungen. Dt« Mitglieder o lervereinigung nehmen in individuell versä Graben an der Sesamtströmung des Tage» teil unt den dadurch ihren Gegenwartswillen und ihre j zum Fortschritt. Sie habe« auch nnr «erbältnismä-tg »entge Gäste von «mSwürts hrrangezogen. von denen a«ir. ding» zwei. Rolde «nd PeiMei«, di« kühnste« Kvkorifte« find. D»e Dresdner -alte» sich im wesentlichen auf einem Uebergangsboden, bilden die gemäßigte Zone beiden tropische« Farbenkünstlern und etgentltchen modernen Lusdrucksformen von mus oder Kubismus bi» auf »eatge Annäherungen Der Dresdner Sezession überlassen, bi« zurzeit de» linke« Flügel der Dresdner Maleret bildet. ^ ^ Wohltuend berührt an der »«»stell»«, die BefchNt«. kung auf «ine geringe Lnimhl von Werke« »ntz.di« tana-rk folgende übersichtliche «pd meist günstige Zusammen Ion« neben iene« habe« anch bi« »oa Expresstoms.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)